Überarbeitete Niederschrift und Kommentare © Eric M. Jones
Redaktion und Edition Ken Glover
Übersetzung © Thomas Schwagmeier u. a.
Alle Rechte vorbehalten
Bildnachweise im Bilderverzeichnis
Filmnachweise im Filmverzeichnis
Die MP3‑Audiodateien der Kommunikation mit Apollo 11 hat Ken Glover erstellt.
Die ursprünglichen Dateien dafür wurden von John Stoll, leitender ACR-Techniker im Johnson Raumfahrtzentrum der NASA, zur Verfügung gestellt.
Videodatei (, FLV-Format, 3,8 MB/AVI-Format, 4,2 MB) Restaurierte Aufnahmen der Fernsehkamera.
Audiodatei (, MP3-Format, 18 MB) Die Aufnahme der Kommunikation mit dem Raumschiff beginnt bei . Mit freundlicher Genehmigung von John Stoll, leitender ACRACRAudio Control Room-Techniker im Johnson Raumfahrtzentrum der NASANASANational Aeronautics and Space Administration.
Aldrin: Könnt ihr uns unter dem LMLMLunar Module hindurch bei der SEQSEQScientific Equipment (Bay)-Ladebucht sehen, Houston?
McCandless: Ja tatsächlich, Buzz. Unter der Landestufe hindurch können wir deine Beine sehen.
Neil geht kurz mit dem rechten Knie zum Boden. Bei unserem Treffen 1991 haben wir noch angenommen, dass Neil hier Fotos gemacht hat – entweder von der Erde oder, ebenfalls mit der Hasselblad, Nahaufnahmen vom Fuß der östlichen Landestütze. Uns war in dem Moment nicht gegenwärtig, dass Buzz bei mitgeteilt hatte, ein Stereobildpaar von diesem Landefuß zu fotografieren, noch bevor er Neil die Hasselblad wieder übergibt. Es ist zwar nicht leicht, aus den Störgeräuschen etwas herauszuhören, aber dass Buzz die Fotos AS11-40-5925 und AS11-40-5926 angekündigt und gemacht hat, daran habe ich heute keine Zweifel mehr. Weil die nächste Aufnahme AS11-40-5927 ein Bild von Buzz beim Ausladen des EASEPEASEPEarly Apollo Scientific Experiments Package ist, gehe ich davon aus, dass Neil sich hinkniet, um irgendetwas aufzuheben. Vielleicht die Gold-Kamera, wie er es in der technischen Nachbesprechung (siehe Kommentar nach ) beschrieben hat.
Aldrin: Okay. Ich bin jetzt auf der anderen Seite vom …
McCandless: Jetzt können wir dich (eigentlich Neil) …
Aldrin: … vom Sonnenwindkollektor.
McCandless: … durch die Streben der (östlichen) minus-Z-Landestütze sehen. (Pause)
Neil geht hinter das LMLMLunar Module, um die Fotos vom Ausladen des EASEPEASEPEarly Apollo Scientific Experiments Package zu machen (Checkliste: fotografieren … EASEPEASEPEarly Apollo Scientific Experiments Package entladen
). Buzz kommt ins Bild und zieht an einem Gurtband, um die horizontal aufgehängte Hauptklappe nach oben zu öffnen. Davor hat er links eine kleinere vertikale Klappe geöffnet. Die Grafik auf Seite 58 in Virtual LM von Scott Sullivan veranschaulicht die Aufhängung der Klappen, und auf den Seiten 38 bis 47 sind weitere Details zu finden.
Aldrin: In Ordnung. Die Klappen sind offen und es sieht nicht so aus, als ob sie wieder zufallen könnten. (Pause)
Aldrin:Die Abdeckung für das Zugband war leicht zu entfernen. Es ließ sich herausziehen und hatte keine erkennbaren Beschädigungen durch Hitze oder Schubstrahleinwirkung. Das (Lande-)Radar unter dem EASEPEASEPEarly Apollo Scientific Experiments Package schien es auch ganz gut überstanden zu haben, soweit ich sagen kann. Die Klappen gingen sogar noch leichter auf, als am Trainingsmodell. Die Hauptklappe ist nicht gleich eingerastet, als sie oben war und ich musste ein paarmal kurz am Zugband rucken. Dann blieb sie oben und ich hatte nicht den Eindruck, dass sie von allein wieder runterkommt.
AS11-40-5927 und AS11-40-5928 sind die ersten beiden Bilder, die Neil fotografiert, als Buzz das Ausladen der Seismometereinheit (PSEPPSEPPassive Seismic Experiment Package) aus dem linken Fach der SEQSEQScientific Equipment (Bay)-Ladebucht vorbereitet.
Das nächste Foto ist AS11-40-5929 und man sieht darauf, wie Buzz das Band über die linke Klappe der Ladebucht hängt.
Juri Krasilnikow hat diese drei Aufnahmen für eine Animation verwendet.
McCandless: Columbia, Columbia, hier ist Houston. Wir verlieren gleich den Kontakt über die Omnis. Schalte bitte auf Richtantenne, Modus REACQREACQReacquire, Neigung 20, Gierwinkel 135. Ende.
Aldrin: Willst du eine Stelle aussuchen, Neil?
Eine Stelle, wo die Geräte aufgestellt werden können.
McCandless: (zu Mike) Ich meinte Gierwinkel 175. Columbia, Gierwinkel 175 für die Richtantenne.
Collins: Columbia über Richtantenne, Houston.
McCandless: Verstanden. Ende.
Videodatei (, FLV-Format, 4,4 MB/AVI-Format, 5,2 MB) Restaurierte Aufnahmen der Fernsehkamera.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Von links kommt Neil ins Bild und setzt die Gold-Kamera an einer Stelle ab, wo sie nicht im Weg steht. Dann dreht er sich zu Buzz, der gerade das Seismometer aus der Ladebucht holt. Hinter dem Raumschiff sind links neben der Triebwerksglocke die Beine von Buzz zu sehen.
Aldrin: Houston, die Seismometereinheit (PSEPPSEPPassive Seismic Experiment Package) habe ich von Hand aus der Ladebucht gezogen (Checkliste:
EASEPEASEPEarly Apollo Scientific Experiments Package entladen
).
McCandless: Verstanden. (lange Pause)
Die zusammengeklappten Geräte waren jeweils mit einer Schiene an einem Ausleger verbunden. So hätte Buzz die Paletten eigentlich an Gurtbändern aus der Ladebucht ziehen und sie dann über Rollen auf den Boden herunterlassen können. Foto 69-H-675 zeigt, wie er im Training den LRRRLRRRLaser Ranging Retro-Reflector damit aus dem rechten Abteil der Ladebucht holt.
Aldrin:Um Zeit zu sparen, habe ich beide Geräte von Hand ausgeladen. Ich habe das Seismometer ein paar Zentimeter nach vorn gezogen, den Haken gelöst, es oben abgehängt und dann herausgezogen. Ich habe es nicht geschafft, das Band über die Seitentür zu bekommen. So hing es noch vom Ausleger herunter und war etwas im Weg. Die Palette selbst ließ sich gut handhaben. Ich konnte sie mit der rechten Hand von unten halten und dann mit der linken am Griff von der Schiene ziehen. Den Sicherungsstift am Ausleger herauszuziehen, um es abzuhängen, war einfach. Dann wollte ich es etwas weiter wegstellen, um so viel Platz wie möglich zum Ausladen des Retroreflektors zu haben, aber da war ein kleiner Krater. Also hätte ich es (das Seismometer) noch etwa 10 Fuß (3 m) weiter weg bringen und wieder zurückkommen müssen. Deswegen hielt ich es für besser, das Seismometer direkt vor mir abzusetzen. Dort stand es allerdings etwas im Weg.
Neils Foto AS11-40-5929 zeigt Buzz beim Ausladen des Seismometers.
Im Fernsehbild sieht man links, wie Neil eine Panoramabildserie fotografiert nachdem er mit den Fotos von Buzz fertig ist (Checkliste: fotografieren … Panorama
). Zwischen den einzelnen Bildern dreht er sich dabei im Uhrzeigersinn weiter.
Das 4. Panorama, aufgenommen von Neil südöstlich des LMLMLunar Module, als Buzz mit dem Ausladen des EASEPEASEPEarly Apollo Scientific Experiments Package beschäftigt war (AS11-40-5930 bis AS11-40-5941).
Aldrin: Als ich den LR3LR3Laser Ranging Retro-Reflector herausholen wollte, ist die kleine Feder am Ende der Schnur vom Sicherungsstift abgerissen. Ich bin aber herangekommen und konnte den Stift so abziehen. Also muss ich ihn (den Reflektor) auch von Hand ausladen.
McCandless: Verstanden. (Pause)
LR3LR3Laser Ranging Retro-Reflector oder LRRRLRRRLaser Ranging Retro-Reflector ist der Laserreflektor für Entfernungsmessungen. Wissenschaftler können damit sehr genau die Entfernung zwischen ihren Teleskopen auf der Erde und dem Reflektor auf dem Mond messen, wodurch sie wichtige Informationen über die Bewegungen des Mondes sowie des gesamten Erde-Mond-Systems erhalten. Außerdem ermöglichen die Messergebnisse auch eine Überprüfung der allgemeinen Relativitätstheorie. Auch bei Apollo 14 und 15 haben die Astronauten solche Reflektoren aufgestellt. Im sind die Reflektoren in Verbindung mit einem speziellen Gerät des McDonald Observatoriums in Texas für Messungen verwendet worden. Im hat ein Team vom Jet Propulsion Laboratory bekannt gegeben, dass man mit Hilfe dieser Reflektoren sowie einer französischen Reflektoreinheit am sowjetischen Mondmobil Lunochod 2 Einsteins starkes Äquivalenzprinzip mit der doppelten Genauigkeit bestätigen konnte, als mit jeder zuvor angewendeten Methode. Ebenso konnte die Zeitinvarianz der Newtonschen Gravitationskonstante mit der zehnfachen Genauigkeit als bisher gemessen werden.
Aldrin:Den Laserreflektor wollte ich genauso ausladen (wie das Seismometer). Die Palette erst etwas nach vorn ziehen, das Zugband abhängen und dann die Schnur am Sicherungsstift ziehen. Im Training habe ich zwar fest aber auch mit Gefühl gezogen und dabei Probleme mit der Fassung des Stiftes gehabt. Man hat mir geraten, es mit einem ordentlichen Ruck zu versuchen. Dabei ist dann der Ring gerissen, mit dem die Schnur am Sicherungsstift befestigt war. Eine gebrochene Nahtstelle am Ring oder Materialermüdung durch Hitze könnten Schuld daran gewesen sein, jedenfalls ist der Ring aufgegangen und hat sich gelöst. Ich konnte den Stift aber herausbekommen, indem ich erst auf der einen Seite gedrückt und ihn dann mit der rechten Hand durchgestoßen habe. Danach setzte ich den Reflektor auf dem Boden ab, was ebenso leicht ging wie beim Seismometer.
Armstrong: Und (die Bildserie für) das Panorama ist komplett. Ich bin etwa 60 Fuß (18 m) entfernt auf der 7:30-Uhr-Position (Südosten) des LMLMLunar Module. (lange Pause)
Armstrong: Ich sage, dass ich mich vom LMLMLunar Module aus auf der 7:30-Uhr-Position befinde und das auf dem Foto hier (AS11-40-5931) ist genau diese Position. Daher meine ich bei sicher die Panoramabildserie, die mit AS11-40-5930 beginnt und bei AS11-40-5941 endet.
Nach den Aufnahmen für das Panorama holt Neil die Gold-Kamera, um sie zu der Stelle mitzunehmen, wo der Laserreflektor und das Seismometer aufgestellt werden.
Aldrin: Die Klappen sind geschlossen und verriegelt.
McCandless: Verstanden. (Pause)
Buzz hat die Klappen wieder geschlossen, damit das Innere der Landestufe nicht von der Sonne aufgeheizt wird.
Aldrin:Der Ausleger ließ sich problemlos zurückschieben. Ich habe die Zugbänder einfach hängen lassen, an den anderen Bändern die Klappen nach unten gezogen und alles hat wieder gut zusammengepasst. Die ganze Aktion lief einwandfrei und ich dachte, dass wir beim Ausladen der Geräte etwas Zeit gut gemacht haben könnten.
Aldrin: (zu Neil) Okay. Hast du schon eine gute Stelle ausgesucht?
Armstrong: Also, ich denke, die kleine Erhöhung gleich da hinten ist bestimmt ein guter Platz. (Pause)
Aldrin:Ich nahm die zwei Paletten in die Hand, dann haben wir uns an der minus-Y-Stütze vorbei (in südlicher Richtung) auf den Weg gemacht und eine möglichst ebene Stelle gesucht.
Aldrin: Gleich da drüben?
Armstrong: Lass uns vielleicht auf der kleinen Anhöhe dort stehen bleiben und …(Pause)
Aldrin: Pass auf. Hier am Kraterrand ist der Boden ganz schön locker.
Armstrong: Ja. Ziemlich locker, nicht?
Buzz kommt rechts hinter dem LMLMLunar Module ins Bild. Neil fotografiert, wie Buzz das EASEPEASEPEarly Apollo Scientific Experiments Package an dem Krater vorbeiträgt (AS11-40-5942).
Aldrin: (zu Neil) Auf diesen großen abgerundeten Brocken könntest du (mit der Stereokamera) ein paar Nahaufnahmen machen. (lange Pause)
Die abgerundeten Brocken sieht man auf AS11-40-5943. Nach dieser Aufnahme geht Neil etwas nach links und macht noch ein Bild davon, AS11-40-5944. Dieses Stereobildpaar mit der Hasselblad hat er sicher fotografiert, um Lage und Ort der Brocken zu dokumentieren.
Armstrong: Ungefähr noch 40 Fuß (12 m). Ich würde sagen, bis ans Ende der nächsten …
Aldrin: Es könnte schwierig werden, hier eine gute ebene Stelle zu finden.
Aldrin:Ich habe eine flache Stelle gesucht. Wenn ich nach unten auf den Boden geschaut habe, fand ich es schwer zu beurteilen, ob die Stelle waagerecht und eben war oder nicht. Ich kann nicht sagen, woran genau das gelegen hat. Der Horizont ist schwerer einzuschätzen als auf der Erde. Sieht man sich um, erscheint die Gegend auf dem Mond sehr flach. Schaut man auf Kraterränder oder Erhebungen, sieht man die verschiedenen Neigungen und Gefälle. Dazu kommt die veränderte Wahrnehmung beim Gleichgewicht, weil der eigene Schwerpunkt (durch den Tornister) viel weiter nach hinten und oben verlagert ist als normalerweise, und das bei nur 1/6 g. Dadurch war es etwas schwierig zu sagen, ob eine Stelle eben war oder ein Gefälle hatte, egal, ob zur Seite oder nach vorn und hinten.
Armstrong:Durch die geringe Schwerkraft hat mein auch kein so gutes Gefühl dafür, was genau Senkrecht ist, glaube ich.
Aldrin:Ja. Das eigene Orientierungsvermögen ist nicht ganz so verlässlich.
Armstrong: Dort oben auf der nächsten kleinen Erhebung. Wäre das nicht ein guter Platz? (Pause)
Während Buzz auf der rechten Seit das Blickfeld der Fernsehkamera verlässt, kommt Neil hinter der plus-Z-Landestütze ins Bild. Vor sich trägt er die Stereokamera. Bei den Gesteinsbrocken, die Buzz eben bei gemeint hat, hält er kurz an, vielleicht um sie mit seinem geologisch gut geschulten Blick zu untersuchen, scheint aber kein Bild mit der Gold-Kamera zu machen.
Armstrong: Es gab Überlegungen, die Fernsehkamera für diesen Abschnitt zu drehen. Man war aber der Meinung, dass der Nutzen den Zeitaufwand nicht rechtfertigen würde. Ursprünglich gab es verschieden Positionen, wo die Kamera bei bestimmten Erignissen hätte aufgestellt werden können. Irgendwann wurde jedoch entschieden, am besten nur eine Stelle zu finden, von wo aus immerhin der größte Teil unserer Arbeit verfolgt werden konnte.
Videodatei (, FLV-Format, 4,8 MB/AVI-Format, 5,6 MB) Restaurierte Aufnahmen der Fernsehkamera.
Aldrin: Okay. Wie wäre es, wenn ich den LRRRLRRRLaser Ranging Retro-Reflector genau hier abstelle?
Armstrong: In Ordnung. (Pause) Genau …
Aldrin: Ich muss noch auf die andere Seite von diesem Stein. (Pause)
In den Aufnahmen der Fernsehbilder sieht man, dass Neil bei seinem nächsten Funkspruch etwa 2 bis 3 Meter hinter der Stelle anhält, an der Buzz bei war und die abgerundeten Brocken
erwähnt hat. Möglicherweise macht er hier mit der Stereoamera (ALSCCALSCCApollo Lunar Surface Close-up Camera oder auch Gold-Kamera) einige Aufnahmen von Gesteinsoberflächen, vielleicht die Fotos AS11-45-6709 und AS11-45-6710. Wahrscheinlich fotografiert er dort auch AS11-45-6712. Dieses ebenfalls mit der Stereokamera aufgenommene Bild zeigt einen kleinen abgerundeten Stein. Die Bilder der Kamera messen 3×3 Zoll (7,6×7,6 cm). Daraus lassen sich die Maße des Steins von circa 2×2,5 Zoll (5×6,4 cm) ableiten. Aus welchem Grund es kein Foto mit der Nummer AS11-45-6711 gibt, ist nicht bekannt.
Armstrong: Ich würde da nach links um den Krater herum gehen. Ist das nicht eine gute Stelle?
Aldrin: Ich glaube die hier ist genauso gut.
Armstrong: Okay. (lange Pause)
Ungefähr zu diesem Zeitpunkt fotografiert Neil AS11-40-5945. Es zeigt Buzz, wie er mit dem Seismometer nach links geht, unmittelbar nachdem er den LRRRLRRRLaser Ranging Retro-Reflector abgesetzt hat.
Neil bewegt sich auf Buzz zu und hält am rechten Rand des Fernsehbilds für etwa an. Als er weitergeht, erfolgt seine nächste Übertragung und die Äußerung legt nahe, dass er einen weiteren Gesteinsbrocken genauer untersucht hat. Bevor Neil jetzt den LRRRLRRRLaser Ranging Retro-Reflector aufbaut, stellt er circa 2 Meter nordöstlich davon die Stereokamera auf einem Stein ab. Das passiert zwar außerhalb des Fernsehbildes, aber dafür ist es auf den Hasselblad-Fotos vom Aufbau des EASEPEASEPEarly Apollo Scientific Experiments Package dokumentiert. Sehr wahrscheinlich ist es dieser Stein, von dem die letzten Bilder, AS11-45-6713 und AS11-45-6714, der Gold-Kamera stammen.
Die von Wladislaw Pustinski erstellte photogrammetrische Karte ist vermutlich die beste Darstellung der Landestelle, die uns zur Verfügung steht, und im Artikel Photogrammetrische Analyse der Bilder von Apollo 11 (Photogrammetric Analysis Of Apollo 11 Imagery) finden sich detaillierte Erläuterungen dazu. Danach steht der LRRRLRRRLaser Ranging Retro-Reflector ca. 60 Fuß (18 m) von der Mitte des minus-Y-Landefußes entfernt, die Strecke zum PSEPSEPassive Seismic Experiment beträgt etwa 80 Fuß (24 m).
Armstrong: (nicht zu verstehen) Brocken, die wie Basalt aussehen und ungefähr zu 2 Prozent ein weißes Mineral enthalten – weiße Kristalle. Und zu dem, was ich vorhin als blasig bezeichnet habe, ich denke jetzt, dass es doch etwas anderes ist. Es sieht aus wie kleine Krater, als wäre die Oberfläche von einer BB-Kugel getroffen worden.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Dies sind die bei späteren Missionen Zap-Pits genannten Vertiefungen – kleine Krater, die durch Einschläge von Mikrometeoriten entstanden. AS11-45-6713, aufgenommen mit der ALSCCALSCCApollo Lunar Surface Close-up Camera, zeigt am rechten Rand etwas weiter oben ein gutes Beispiel dafür. Auf AS11-45-6709 sind dagegen einige kleinere Vertiefungen zu sehen, wie z. B. der Krater direkt unterhalb des weißen Einschlusses. Bei findet Neil wirklich blasigen Basalt und sammelt ihn ein.
In den Checklisten steht, dass Buzz das Seismometer aufbaut (…/PSEPSE(P)Passive Seismic Experiment Package aufstellen
), während Neil das EASEPEASEPEarly Apollo Scientific Experiments Package, genauer den Laserreflektor, aufstellt und den Aufbau der beiden Geräte fotografiert (EASEPEASEPEarly Apollo Scientific Experiments Package aufstellen & fotografieren
).
Aldrin: Houston. Das Seismometer ist jetzt aufgeklappt und ich richte es auf die Sonne aus. Es ist aber etwas schwierig, die BB-Kugel in die Mitte zu bekommen. Sie rollt die ganze Zeit außen am Rand herum. (nicht zu verstehen)
McCandless: Du bist wieder nur mit Unterbrechungen zu hören, Buzz. (lange Pause)
Videodatei (, FLV-Format, 3,7 MB/AVI-Format, 4,4 MB) Restaurierte Aufnahmen der Fernsehkamera.
Aldrin: Verstanden. Ich sage, beim Ausbalancieren des PSEPSE(P)Passive Seismic Experiment Package bin ich nicht allzu erfolgreich.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Auf AS11-40-5946 sieht man, wie Buzz mit einem Griff versucht, das Seismometer waagerecht zu stellen und auszurichten. Um es genau auszubalancieren, rückt er das Experiment auf dem unebenen Boden hin und her, schiebt dabei auch etwas Mondstaub zur Seite, bis die kleine Kugel in der Mitte ihrer Schale liegen bleibt. Zum Ausrichten auf die Sonne gab es einen kleinen Gnomon, dessen Schatten auf eine bestimmte Markierung fallen musste. Siehe auch AS11-40-5953 und die von Allan Needell (Mitarbeiter im National Air and Space Museum) zur Verfügung gestellte Abbildung mit Bezeichnungen und Abmessungen.
Aldrin:Ich habe nacheinander an den verschiedenen Bändern gezogen und alles funktionierte bestens. Der Handgriff, mit dem das PSEPPSEPPassive Seismic Experiment Package auf dem Boden hin und her bewegt werden kann, kam nach oben und drehte sich, ich konnte nur nicht sehen, ob er eingerastet ist. Ich sollte darauf hinweisen, dass es zwischen dem Gerät auf dem Mond und der Trainingsversion einen Unterschied gab. Bei dem Seismometer auf dem Mond konnte man nicht so gut sehen, wo der Griff eingerastet ist, wie bei der Trainingsversion. Es funktionierte aber trotzdem ganz gut. Das Ausrichten zum Azimut war einfach. Als wir im Training einmal die Geräte hatten, die wir auch mit zum Mond nehmen sollten, warf der Gnomon einen ziemlich klaren Schatten. Wir hatten ein paar Bedenken, ob sich der Schatten auf der silbernen Oberfläche auch so gut abzeichnen würde. Wie auch immer, alle drei Stäbe waren gut zu unterscheiden. Ich würde nicht sagen, dass die Schatten absolut scharf umrissen waren, eine leichte Unschärfe gab es. Trotzdem war die Mitte gut zu erkennen und das Seismometer einfach auf die 45°-Marke auszurichten.
Aldrin:Das große Problem tauchte auf, als es darum ging, die BB-Kugel in die Mitte der kleinen Schale zu bekommen. Es schien, als ob sie auf der 11-Uhr-Position, von mir aus gesehen, liegen bleiben würde. Ich habe versucht, das Gerät noch etwas nach unten zu drücken, damit die Kugel sich bewegte. Doch dann fing sie an, am Rand zu kreisen. Auch der Versuch, alles etwas zur Seite zu schieben und weiter nach unten zu drücken – weg von der Kugel – um ihr einen seitlichen Impuls zu geben, hatte keinen Erfolg. Es war mir absolut nicht möglich, die Kugel in die Mitte zu bringen, sie blieb am Rand.
Armstrong: Der Laserreflektor (Pause) steht und die Blase ist ausbalanciert. Bei der Ausrichtung scheint auch alles zu stimmen.
Statt der Kugelwaage wie am Seismometer hatte der Laserreflektor eine Art Wasserwage für das lotrechte Ausrichten. Bei den folgenden Missionen wird für alle Instrumente die Wasserwaage verwendet.
Armstrong: (Wenn es eine Antenne gab) dann war sie am Seismometer. Der LRRRLRRRLaser Ranging Retro-Reflector brauchte keinen Strom. Er hatte den Gnomon und die Wasserwaage. Das PSEPSE(P)Passive Seismic Experiment Package hatte eine Kugel und musste anders ausgerichtet werden.
Ein kurzer Film zeigt Mitarbeiter der Bendix Corp. beim Testen und Verpacken des LRRR für Apollo 11. Die Aufnahme entstand am . Veröffentlicht von Mark Gray.
McCandless: Neil, hier ist Houston. Verstanden. Ende.
Aldrin: (zu Neil) Okay, möchtest du dir die BB mal anschauen und sehen, ob dir etwas dazu einfällt? (Pause)
Armstrong: Es richtig gerade hinzustellen war bei mir auch ziemlich schwierig.
Armstrong:Es wäre schön gewesen, wenn wir einen großen flachen Stein gehabt hätten, um die Geräte darauf abzusetzen. Es gab aber keinen. Wir haben sie auf einer leichten Erhebung zwischen zwei flachen Kratern aufgebaut. Ich glaube, es gibt ganz gute Bilder davon. Die Bodenbeschaffenheit war dieselbe wie überall. Es war recht lockeres Material, was uns erlaubte, die Instrumente etwas in den Boden zu rütteln und sie auf diese Weise möglichst stabil im Sand abzusetzen. Allerdings weiß ich nicht, ob sie lange so stehen bleiben, oder vielleicht langsam einsinken.
Aldrin:Ich denke, sie werden so stehen bleiben. Als ich die Neigung des Geräts etwas ändern wollte, war es gar nicht so einfach, die entsprechende Seite noch tiefer in den Boden zu bekommen. Sogar wenn ich es hin und her gerutscht habe, konnte ich die eine Kante nicht so weit eingegraben, wie ich gewollt hätte.
Aldrin: Diese Kugel mag den Rand. Sie kommt einfach nicht in die Mitte. (Pause)
Armstrong: Die kleine Schale ist auf einmal konvex anstatt konkav.
Das heißt, sie ist nicht nach unten, sondern nach oben gewölbt.
Aldrin: Ich glaube, du hast recht.
Armstrong: Ich habe den Eindruck.
AS11-40-5946 zeigt, wie Buzz versucht, das Seismometer ins Lot zu bringen. Die beiden Solarzellenelemente sind noch nicht entfaltet und Neils Fußspuren verlaufen auf der linken Seite dicht an dem Instrument vorbei. Auf dem nächsten Foto, AS11-40-5947 mit bereits auf einer Seite ausgestelltem Solarzellenpaneel, sind keine weiteren Fußabdrücke zu erkennen, was darauf hindeutet, dass Neil sich die BB-Kugel angesehen hat, bevor er Foto AS11-40-5946 gemacht hat. Hier eine schematische Darstellung des PSEPPSEPPassive Seismic Experiment Package.
Aldrin: Houston, ich glaube nicht, dass uns die kleine Waage beim Ausgleichen noch helfen kann. Für mich sieht die Schale mit der Kugel jetzt konvex aus anstatt konkav. Ende. (Pause)
McCandless: Verstanden, 11. Macht weiter. Wenn ihr nach Augenmaß meint, es sieht gerade aus, bitte weitermachen.
Aldrin: Okay. (lange Pause)
Aldrin:Als ich mich gebückt und mir das Ding genauer angeschaut habe, sah es aus, als ob die Schale irgendwie die Form geändert hatte und auf einmal konvex war anstatt konkav. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass die BB-Kugel jemals in die Mitte rollen würde. Also habe ich versucht, das Seismometer so gut wie möglich nach Augenmaß auszubalancieren. Das war allerdings, wie schon erwähnt, nicht ganz so einfach hinzukriegen.
Videodatei (, FLV-Format, 6,5 MB/AVI-Format, 7,2 MB) Restaurierte Aufnahmen der Fernsehkamera.
Armstrong: (nicht zu verstehen) (lange Pause)
Armstrong: Das war’s. Gut gelaufen, sah gut aus. Hey, hey, wow! Stopp, stopp! Etwas zurück. (Pause)
Hier hat Neil vielleicht AS11-40-5947 fotografiert.
Aldrin: Houston, ich stand vor dem PSEPSE(P)Passive Seismic Experiment Package und das rechte Solarzellenelement hat sich automatisch entfaltet. Das linke musste ich manuell (nicht zu verstehen) Sperrriegel am hinteren Ende. Und keins der beiden Solarzellenelemente berührt den Boden.
Aldrin:Eins der beiden Rückhalteelemente, die sich beim Aufrichten des Seismometers lösen sollten – beide sollten abfallen, um die Solarzellenplatten freizugeben – ist nicht nach unten geklappt. (Siehe Foto S69-31113 vom Training, auf dem das zusammengeklappte Seismometer noch auf der Seite liegt.) Also bin ich um die Palette herumgegangen und habe mit der Hand nachgeholfen. Es war nicht schwer, nach unten zu langen und es war auch nicht viel Kraft nötig. Als ich die Solarzellen ausgeklappt habe, hat sich die linke Seite vollständig entfaltet und, nachdem ich noch mal an der Leine gezogen habe, die rechte auch. Zuerst sind die beiden Paneele in Schwingung geraten und wackelten eine Weile ziemlich herum. Dabei haben, glaube ich, zwei der vier unteren Ecken den Boden berührt und ein wenig Staub aufgenommen. Das Dreieck, auf dem der Staub haftet, hat vielleicht eine Kantenlänge von 2 Zoll (5 cm) auf der einen und 1 Zoll (2,5 cm) auf der anderen Seite, würde ich sagen – eine sehr kleine Ecke. Ich denke nicht, dass die Funktion dadurch sehr beeinträchtigt wird. Nachdem ich mir alles ein letztes Mal genau angeschaut habe, ging es weiter.
Nachdem Buzz die beiden Solarzellenelemente aufgeklappt hatte, fotografierte Neil die Bilder AS11-40-5948 bis AS11-40-5951, um den Aufbau des Seismometers zu dokumentieren.
Harald Kucharek hat bemerkt, dass man bei AS11-40-5951 das Gesicht von Buzz erkennen kann (hier ein Ausschnitt) und es so aussieht, als ob er zu Neil herübersieht.
McCandless: Buzz, hier ist Houston. Ich habe verstanden, dass du beide Solarzellenelemente ganz aufgeklappt hast. Ende.
Aldrin: Verstanden. Ist bestätigt. (Pause) Und ich kann nicht feststellen, ob sie ausgerichtet ist, ohne dagegen zu laufen. Vielleicht kann ich hier mal runtergehen. (Pause)
Buzz kommt ziemlich schnell auf der rechten Seite ins Bild gelaufen. Nach ein paar Schritten hält er an und dreht sich in die andere Richtung, um die Ausrichtung der Antenne zu überprüfen.
Aldrin: Also, wie es aussieht, zeigt sie (nicht zu verstehen) (Pause)
Buzz geht zurück zum Seismometer und hält an, als gerade noch sein Tornister am Bildrand zu sehen ist.
Aldrin:Ich habe zum Schluss alles noch einmal überprüft, und als ich weggegangen bin, war die BB-Kugel immer noch außen am Rand.
Zu diesem Zeitpunkt fotografiert Neil wahrscheinlich gerade AS11-40-5952, um Position und Ausrichtung des Laserreflektors zu dokumentieren. Auf dem Bild ist im Hintergrund auch die auf einem Stein abgesetzte Gold-Kamera zu sehen.
Kurz vor dem nächsten Funkspruch von Bruce bewegt sich Buzz nach rechts ganz aus dem Bild.
McCandless: Neil, hier ist Houston. Ende.
Armstrong: Bitte kommen, Houston.
McCandless: Verstanden. Wir haben uns euren Verbrauch angesehen und es ist alles in Ordnung. Falls du nichts dagegen hast, möchten wir die EVAEVAExtravehicular Activity um eins fünf Minuten gegenüber der geplanten Dauer verlängern. Es würde dabei bleiben, dass wir Buzz, bevor er wieder einsteigen muss, einen Hinweis geben. Deine EVAEVAExtravehicular Activity dauert bis jetzt .
Armstrong: Okay. Hört sich gut an.
McCandless: Verstanden. Ende. (lange Pause) Buzz, hier ist Houston. Falls du noch in der Nähe des PSEPSE(P)Passive Seismic Experiment Package bist, könntest du von der Kugelwaage ein Foto machen? Ende.
Armstrong: Ich mach das, Buzz.
Aldrin: In Ordnung. Wir machen ein Foto davon. Houston, was meint ihr, wie viel Zeit wir uns für die dokumentierten Proben nehmen können? Ende. (lange Pause)
Buzz kommt von rechts ins Bild. Er ist auf dem Weg zum MESAMESAModular(ized) Equipment Stowage Assembly, um den zweiten Probenbehälter für die dokumentierten Proben zu öffnen, die sie jetzt sammeln wollen.
Armstrong: Na sowas! Würdest du glauben, dass die Kugel jetzt genau in der Mitte liegt?
Aldrin: Wunderbar. Mach ein Foto, bevor sie sich bewegt. (Pause)
Neils Foto von der Kugelwaage am PSEPPSEPPassive Seismic Experiment Package ist AS11-40-5953. Allan Needell vom National Air and Space Museum in Washington, D.C. hat die baugleiche Testversion des Seismometers, aufgestellt im Apollo-11-Austellungsbereich, untersucht und einige Fotos davon gemacht. Die BB-Kugelwaage ist oben auf dem Seismometergehäuse zu sehen. Der mittlere Stab des Gnomons endet unmittelbar über der Waage und zeigt direkt auf das Zentrum der Schale, in der sich das Kügelchen befindet. Hier ein Vergleich von AS11-40-5953 mit dem Foto von Allan Needell.
McCandless: (Hier irrt er sich bei der Identifikation, indem er Neil auf eine Frage antwortet, die Buzz bei gestellt hat.) Neil, hier ist Houston. Für die dokumentierten Proben veranschlagen wir etwa . Ende. (lange Pause)
Laut Ablaufplan für die Arbeit auf der Mondoberfläche bei Apollo 11 (Apollo 11 Lunar Surface Operations Plan) waren für die dokumentierten Proben etwa vorgesehen und beide Astronauten sollten dabei zusammenarbeiten. Zuerst hämmert Buzz eine Kernprobenröhre in den Boden, während Neil ihn dabei fotografiert. Danach sollten sie einzelne Gesteinsproben einsammeln, zur Dokumentation von Ort und Lage vorher ein Foto davon machen und jeweils in einen speziellen Probenbeutel einpacken. Sie würden etwas Mondstaub als sogenannte Umweltprobe
in extra dafür vorgesehene Zylinder füllen, diese luftdicht verschließen und in den zum Schluss ebenfalls luftdicht versiegelten Probencontainer (SRCSRCSample Return Container) legen. Dadurch waren die flüchtigen Bestandteile der Proben doppelt geschützt. Falls noch Zeit gewesen wäre, hätten sie eine zweite Kernprobe genommen und danach die EVAEVAExtravehicular Activity abgeschlossen.
Aldrin:Offensichtlich waren wir nach dem Aufstellen des EASEPEASEPEarly Apollo Scientific Experiments Package etwas in Verzug. Es wurden uns für die dokumentierten Proben gegeben und ich dachte, wir könnten vielleicht wenigstens auf begrenztem Raum noch wie geplant vorgehen. Aber als wir den Probenbehälter offen hatten, kam die Anweisung, zwei Kernproben zu nehmen, was die meiste Zeit beanspruchen würde. Während ich damit beschäftigt war – dafür wurden nicht unbedingt zwei Leute gebraucht – hat Neil hinter dem LMLMLunar Module versucht, so viele möglichst verschiedene Gesteinsbrocken zu finden, wie er konnte.
Buzz geht zum MESAMESAModular(ized) Equipment Stowage Assembly. Neil macht erst einen Abstecher zum Kleinen Westkrater, bevor er mit dem Einsammeln der Proben beginnt und anschließend Buzz bei den Kernproben hilft.
Aldrin:Beim Auspacken des Behälters mit den Kernprobenröhren, habe ich immer darauf geachtet, wo die Abdeckkappen sind. Im Training haben wir sie manchmal an der falschen Stelle abgelegt, oder sie sind uns runtergefallen. Nach meiner Meinung müssen wir dafür sorgen, dass sich die verschiedenen Päckchen besser unterscheiden lassen. Sie sind in dieses Metallgeflecht eingewickelt, aber man sollte trotzdem auf einen Blick erkennen können, was sich in welcher Rolle befindet. Meistens ist gar nichts drin. (Weil diese Rollen als Füllmaterial verwendet wurden, um alles andere in der Box an seinem Platz zu halten.) In den anderen Rollen sind die Zylinder für die Umweltproben oder die Abdeckkappen der Kernprobenröhren.
Die Zeit war zu knapp und deshalb wurden bei Apollo 11 keinen Umweltproben genommen.
McCandless: Columbia, Columbia, hier ist Houston. Ende.
Videodatei (, FLV-Format, 2,3 MB/AVI-Format, 2,8 MB) Restaurierte Aufnahmen der Fernsehkamera.
Collins: Bitte kommen, Houston. Columbia.
McCandless: Verstanden. Wir möchten, dass du bei das Laden von Batterie Bravo beendest. Ende.
Collins: Warum nicht gleich jetzt?
McCandless: In Ordnung. (lange Pause)
Am rechten Rand kommt Neil ins Bild der Fernsehkamera. Wahrscheinlich nimmt er sich wieder die Gold-Kamera (ALSCCALSCCApollo Lunar Surface Close-up Camera), die er auf einem Stein etwa 3 Meter nordöstlich vom LRRRLRRRLaser Ranging Retro-Reflector, knapp außerhalb des Fernsehbilds, abgestellt hatte. Als er sich nach rechts dreht und voll ins Bild kommt, trägt er die ALSCCALSCCApollo Lunar Surface Close-up Camera in seiner linken Hand und ist auf den Weg zu einem Krater, der heute als Kleiner Westkrater bekannt ist. Dieser Krater hat einen Durchmesser von ungefähr 30 Metern und befindet sich circa 60 Meter östlich vom LMLMLunar Module. Von seinem Rand aus fotografiert Neil eine Panoramabildserie.
Neil braucht etwa , um das Fernsehbild zu durchqueren. Auf dem Bild der LROCLROCLunar Reconnaissance Orbiter Camera vom (hier ein Ausschnitt mit Bezeichnungen) wird deutlich, dass er in dieser Zeit eine Strecke von circa 22 Metern zurücklegt, sich also mit ungefähr 3,6 km/h fortbewegt. Berücksichtigt man, wie wenig Zeit Neil und Buzz hatten, um sich an die Bedingungen auf dem Mond zu gewöhnen, ist das ein durchaus respektables Tempo. Bei späteren Missionen erreichten die Astronauten Geschwindigkeiten von über 5 km/h und das über Distanzen bis zu 300 Metern. Als Neil wieder hinter dem LMLMLunar Module hervorkommt, sieht man aufgrund des vom Rumpf reflektierten Sonnenlichts die Staubfächer, die er beim Laufen vor sich herwirft. Er wendet dabei eine von einem Fuß auf den anderen springende oder rennende Gangart an.
Armstrong: Ich musste noch die dokumentierten Proben einsammeln. Die Zeit war knapp und ich wollte die Bilder (beim Kleinen West-Krater) machen. Also habe ich mich rangehalten.
McCandless: Buzz, hier ist Houston. Es sind noch etwa , bis du mit den Vorbereitungen für den Abschluss der EVAEVAExtravehicular Activity anfangen musst. Ende.
Aldrin: In Ordnung. Verstanden.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Buzz ist noch am MESAMESAModular(ized) Equipment Stowage Assembly und steckt wahrscheinlich die Kernprobenröhre mit der Verlängerung zusammen. Durch die Verlängerung muss er sich nicht so weit vorbeugen, wenn er die Röhre in den Boden schlägt. Röhre und Verlängerung sind auf Foto S69-31206 vom Training zu sehen.
Aldrin:Beim ersten Mal war die Verlängerung noch ziemlich sauber und ist gut eingerastet, als ich sie an der Röhre für die Kernprobe montiert habe. Ich war ziemlich sicher, wenn auch nicht vollkommen, dass es halten würde.
Die Verschlussringe der Verlängerungen haben bei allen Apollo Missionen im Großen und Ganzen problemlos funktioniert. Eine Ausnahme gab es bei der dritten EVAEVAExtravehicular Activity von Apollo 17, als die Ringe so sehr verschmutzten, dass sie nicht mehr richtig saßen. Während der Rückfahrt zum LMLMLunar Module lösten sich Schaufel und Harke von ihren jeweiligen Verlängerungsgriffen.
Videodatei (, FLV-Format, 4,7 MB/AVI-Format, 5,3 MB) Restaurierte Aufnahmen der Fernsehkamera.
McCandless: Basis Tranquility, hier ist Houston. Das Seismometer (PSEPPSEPPassive Seismic Experiment Package) ist in Funktion und überträgt kleine Erschütterungen. Ende. (keine Antwort)
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Das Seismometer registriert die Schritte der Astronauten.
nach seinem Aufbruch zum Kleinen Westkrater taucht Neil am linken Bildrand wieder auf. Am Rand des Kraters hatte er Bilder für einen teilweisen Rundumblick fotografiert.
Das partielle Panorama beim Kleinen West-Krater, aufgenommen von Neil (AS11-40-5954 bis AS11-40-5961).
Armstrong (beim Betrachten der Bilder): An dem großen Krater, das ist die Gold-Kamera (AS11-40-5954). Offensichtlich habe ich sie überallhin mitgeschleppt. (amüsiert) Kein Wunder, dass mich das Ding genervt hat.
Wir wissen nicht, ob Neil die Fotos AS11-40-5957 und AS11-40-5958 absichtlich als Stereobildpaar fotografieren wollte, aber zwischen beiden Bildern macht er einen Schritt nach rechts. Ulli Lotzmann hat jeweils einen Ausschnitt aus beiden Bildern zu einer Anaglyphe kombiniert. Eine zweite Version hat Eric Nelson erstellt.
Auf dem Weg zurück zum LMLMLunar Module hält Neil kurz an und fotografiert AS11-40-5962.
Neils Abstecher zum Kleinen West-Krater dauerte . Dabei hat er ungefähr 120 Meter zurückgelegt. Vorausgesetzt er konnte sein geschätztes Anfangstempo von 3,6 km/h beibehalten, nahmen Hin- und Rückweg zusammen etwa in Anspruch. Neil hätte also Zeit gehabt, die Fotos zu machen – keine unrealistische Kalkulation.
Armstrong:Ich bin am weitesten weg gewesen. Als Buzz auf dem Rückweg vom EASEPEASEPEarly Apollo Scientific Experiments Package war, bin ich zu einem großen Krater hinter uns gelaufen. Der Krater hatte einen Durchmesser von 70 oder 80 Fuß (21 oder 24 m) und war vielleicht 15 bis 20 Fuß (4,5 bis 6 m) tief. Ich wollte dort ein paar Bilder machen, es waren so zwischen 200 und 300 Fuß (61 und 91 m) vom LMLMLunar Module. Auf dem Hin- und Rückweg bin ich gerannt, um Zeit zu sparen, das schnelle Laufen war aber kein Problem – für ein paar Hundert Fuß oder so. Es dauerte nur ein paar Minuten, dort hinzulaufen, die Fotos zu machen und wieder zurückzukommen.
Um eine Vorstellung davon zu bekommen, wie dicht Neil und Buzz beim LMLMLunar Module geblieben sind, wollte ich Abbildung 3-16 aus dem Vorläufigen wissenschaftlichen Bericht zu Apollo 11 (Apollo 11 Preliminary Science Report) mit einem Spielfeld für Baseball vergleichen. Neils Besuch beim Kleinen West-Krater entsprach demnach einem kurzen Spaziergang vom Hügel des Pitchers (Werfer) zum vorderen Mittelfeld und wieder zurück. Joe O’Dea war der Meinung, dass für Leser außerhalb von Nord-Amerika oder Japan der Vergleich mit einem Fußballfeld interessanter wäre. Auf einer Seite mit Karten der Apollo-Landestellen sind die beiden Grafiken zu finden.
Als Neil zum LMLMLunar Module zurückkommt und südlich um das Raumschiff herumgeht, trägt Buzz die erste Kernprobenröhre vom MESAMESAModular(ized) Equipment Stowage Assembly zu einer Stelle in der Nähe des Sonnenwindkollektors. Er rammt das Rohr einige Zentimeter in den Staub und beginnt es mit dem Hammer weiter in den Boden zu treiben. Anfangs hebt er den Hammer nur bis auf Brusthöhe – das obere Ende der Verlängerung mit dem Griff befindet sich etwa in Hüfthöhe – später jedoch bis auf Kopfhöhe und dabei schlägt er jedes Mal sehr kräftig zu.
MP4-Videoclip (, 7,3 MB) Restaurierte Aufnahmen der Fernsehkamera.
Aldrin: (an Houston) Ich hoffe ihr seht, wie hart ich zuschlagen muss, um die Röhre vielleicht 5 Zoll (12,7 cm) in den Boden zu treiben.
McCandless: Verstanden. (lange Pause)
Ungünstiges Design hat dafür gesorgt, dass die Kernprobe beim Eindringen in die Röhre zusammengepresst wurde. An der Oberfläche ist das Material noch sehr locker, aber ab einer Tiefe von etwa 4 Zoll (10 cm) wird es, durch die ständigen Einschläge von Meteoriten festgerüttelt, ziemlich kompakt. Darunter trifft Buzz also auf großen mechanischen Widerstand und kann die Röhre kaum tiefer in den Boden treiben. Für die letzten Hammerschläge hebt Buzz die Hand bis auf Höhe seines Helms. Das Design der Kernprobenröhre wird auch bei besprochen.
Aldrin: Es waren keine großen, weit ausholenden Schläge, dafür aber sehr kräftige. Trotzdem schienen sie nicht sehr viel zu bewirken.
Während Buzz mit Houston spricht, um seine Schwierigkeiten bei den Kernproben mitzuteilen, macht Neil vom MESAMESAModular(ized) Equipment Stowage Assembly aus die Fotos AS11-40-5963 und AS11-40-5964.
Aldrin:Ich habe mir den Hammer geholt und in der Nähe des Sonnenwindkollektors die erste Röhre für eine Kernprobe in den Boden getrieben. Ich habe sie 3 bis 4 Zoll (7,6 bis 10,1 cm) reingedrückt und dann weiter mit dem Hammer draufgeschlagen. Es hatte aber nicht den Anschein, dass die Röhre dadurch viel weiter eindrang. Ich schlug immer härter zu und schaffte so vielleicht noch 2 Zoll (5 cm) mehr. Obwohl ich so hart wie möglich draufgeschlagen habe, das Rohr, das ich bis dahin mit der anderen Hand festgehalten habe, wäre beim Loslassen wahrscheinlich trotzdem umgefallen. Von allein wäre es nicht stehen geblieben und das machte es noch anstrengender. Einen Schritt zurückzugehen, um die Schläge mit mehr Kraft auszuführen, war nicht möglich, weil ich es festhalten musste. Ich weiß nicht, ob es eine Möglichkeit gibt, die angewendete Kraft genau zu messen – abgesehen von meinem subjektiven Eindruck. Die Fernsehbilder könnten vielleicht helfen. Ich habe mit dem Hammer so hart auf die Röhre geschlagen, wie ich mir ohne ein zu großes Risiko eingehen zu müssen zugetraut habe. Leider können wir die Oberfläche der Verlängerung nicht untersuchen. (Die Verlängerung wurde nicht wieder mit zurückgebracht. Eine Analyse der Beschädigungen hätte einige Hinweise darauf ergeben, wie hart Buzz zugeschlagen hat.) Meine Hammerschläge haben am oberen Ende ordentliche Dellen hinterlassen.
Buzz zieht die Kernprobe aus dem Boden, während Neil ihn dabei beobachtet. Die folgende Aussage bezieht sich wohl darauf, wie das Probenmaterial am unteren Ende der Röhre aussieht, wenn man seinen Kommentar bei zugrunde legt.
Aldrin: Es sieht beinah feucht aus. (Pause)
Buzz dreht sich zu Neil, um ihm das Probenmaterial im untere Ende der Röhre zu zeigen.
Videodatei (, FLV-Format, 5,5 MB/AVI-Format, 6,1 MB) Restaurierte Aufnahmen der Fernsehkamera.
Armstrong: Du hast es! Erledigt. (kurzes Lachen von Neil, Pause)
Buzz geht zurück zum MESAMESAModular(ized) Equipment Stowage Assembly. Dort werden sie die Verlängerung abnehmen und die beiden Enden der Kernprobenröhre jeweils mit einer Kappe verschließen. Anschließend wird die Probe in den zweiten Probenbehälter (SRCSRCSample Return Container) gelegt.
Aldrin:Als ich die Kernprobenröhre aus dem Boden gezogen habe, war keinerlei Widerstand zu bemerken, sie kam ganz leicht raus. Dann habe ich das untere Ende nach oben gedreht, damit alles drin bleibt, und bei dieser Bewegung ist auch nichts herausgefallen. Ebenso als ich die Spitze abgeschraubt habe. Sie ließ sich abnehmen, ohne dass etwas von dem Probenmaterial abgebröckelt oder sonst irgendwie herausgefallen wäre. Das spricht dafür, dass sich die Konsistenz dieses Materials (aus einer Tiefe von 4 bis 6 Zoll bzw. 10 bis 15 Zentimetern) deutlich unterscheidet, obwohl es nicht anders aussieht. Das Material direkt an der Oberfläche verteilt sich, wenn ich es (mit dem Fuß) wegschiebe. Das Probenmaterial am unteren Ende der Röhre sah tatsächlich aus – das ist lediglich eine Beschreibung – als ob es feucht wäre. Es hielt fest zusammen oder man könnte auch sagen, es wirkte wie nasser Sand. Als die Spitze ab war, ist absolut nichts abgebröckelt oder herausgerieselt.
Wie die Fotos der Fußabdrücke, z. B. AS11-40-5878, deutlich belegen, wird auch das Material an der Oberfläche sehr kohäsiv, wenn man es verdichtet.
Buzz nähert sich dem MESAMESAModular(ized) Equipment Stowage Assembly mit der Kernprobenröhre in der linken Hand. Die Verlängerung ist noch nicht abmontiert. In der rechten Hand hält er den Hammer.
Aldrin: Halt. Halt. Halt.
Armstrong: Das Kabel?
Aldrin: Ja. Du hast dich wieder im Kabel verfangen.
McCandless: Neil und Buzz, …
Aldrin: (Nicht zu verstehen, weil Bruce spricht.) dreh dich nach rechts.
Neil hebt seinen rechten Fuß nach hinten an.
Aldrin: Dreh dich nach rechts. Dreh dich nach rechts.
Neil macht nicht ganz eine halbe Drehung im Uhrzeigersinn.
McCandless: … hier ist Houston. Wir möchten, dass ihr …
Armstrong: Bin ich frei?
Aldrin: Nicht ganz.
Im Videoclip der restaurierten Fernsehbilder sehen wir, wie Buzz sein rechtes Knie so weit beugt, dass er mit dem Griff der Verlängerung das Kabel von Neils Schuh holen kann.
McCandless: Neil, hier ist Houston. Wir möchten von euch beiden, dass ihr zwei Kernproben nehmt und dann das Sonnenwindexperiment. Zwei Kernproben und das Sonnenwindexperiment. Ende.
Armstrong: Verstanden. (lange Pause)
Buzz steht an der rechten Seite des MESAMESAModular(ized) Equipment Stowage Assembly im Schatten.
Aldrin: Okay. Während ich die Nächste (die zweite Kernprobe) nehme, könntest du vielleicht den Probenbehälter etwas (nicht zu verstehen). (Pause)
Armstrong: Okay. Ich kümmere mich darum. (lange Pause)
Buzz geht mit der zweiten Kernprobenröhre in der Hand nach links aus dem Fernsehbild. Neil ist beim MESAMESAModular(ized) Equipment Stowage Assembly, wo er vermutlich die erste Kernprobenröhre mit zwei Kappen verschließt.
McCandless: Buzz, hier ist Houston. Du hast noch ungefähr , bis du mit den Vorbereitungen für den Abschluss der EVAEVAExtravehicular Activity anfangen musst. Ende.
Aldrin: In Ordnung. Verstanden.
McCandless: Columbia, hier ist Houston. Ungefähr bis LOSLOSLoss of Signal. Ende.
Collins: Columbia. Verstanden.
McCandless: Und hast du vor, schlafen zu gehen, wenn du auf der Rückseite bist? In dem Fall schalten wir die Funkübertragung ab, wenn wir mit dem LMLMLunar Module sprechen. Ende.
Collins: Nein, habe ich nicht vor. (Pause)
Aldrin: Houston, war es euch möglich (über die Fernsehbilder) aufzuzeichnen, wo die Kernproben genommen wurden?
Bruce fragt im Nebenraum der Wissenschaftler nach, erhält aber keine Antwort. Da ihm klar ist, wie knapp die Zeit wird, antwortet er selbst.
McCandless: Negativ.
Buzz kommt mit der zweiten Kernprobe zu Neil am MESAMESAModular(ized) Equipment Stowage Assembly zurück.
Aldrin:Ich bin an eine andere Stelle gegangen, schätzungsweise 10 vielleicht 15 Fuß (3 bzw. 4,5 m) entfernt. Als ich dort die Röhre in den Boden geschlagen habe, gab es dieselben Probleme. Ich denke, dass die Röhre etwa genauso tief reingegangen ist. Beim Abnehmen der Kernprobenröhre von der Verlängerung ist mir gleich aufgefallen, wie leicht sie sich lösen ließ (Das heißt, die Verbindung zwischen Röhre und Verlängerung war nicht ordentlich eingerastet.) Beim Zusammenstecken der beiden Teile war ich schon nicht sehr überzeugt, dass es halten würde und als ich die Röhre dann abnehmen wollte, ist sie einfach aus der Verlängerung herausgerutscht. Das ist mir bereits im Training aufgefallen. Man dreht die Kernprobenröhre in die Verlängerung, und wenn man nachher beim Auseinandernehmen nicht aufpasst, fällt die Kappe am anderen Ende gleich mit ab. Ich hörte, dass eine der Kappen sich tatsächlich gelöst hat, deshalb betone ich diesen Punkt hier so besonders. Möglich, dass sie vielleicht schon beim Auseinandernehmen (von Verlängerung und Röhre) abgegangen ist. Vielleicht ist sie auch erst im Probenbehälter abgefallen, aber man hat die Kappe wohl nicht gefunden. Deshalb vermute ich, dass es beim Auseinandernehmen von Röhre und Verlängerung passiert ist. Da sich das Material offensichtlich nicht im ganzen Behälter verteilt hat, muss es (in der Röhre) ziemlich fest zusammengehalten haben.
Armstrong: Ich habe bei keiner (der beiden Kernproben) ein Stereobildpaar fotografiert, sie wurden aber in unmittelbarer Nähe zum Sonnenwindkollektor genommen. (Pause)
Obwohl Neil von der ersten Kernprobe mit der Hasselblad‑Kamera zwei Bilder gemacht hat – AS11-40-5963 und AS11-40-5964 – waren sie für ein Stereobildpaar nicht weit genug auseinander. Er drehte sich zwischen den beiden Aufnahmen nur leicht nach links, machte aber nicht für den Stereoeffekt den Schritt zur Seite. Erwin D’Hoore konnte sie dennoch für ein Anaglyphenbild verwenden, allerdings nur weil Buzz sich nach dem ersten Foto etwas bewegt hat. Von der zweiten Kernprobenentnahme hat Neil keine Fotos gemacht.
McCandless: Neil, hier ist Houston. Wenn die Kernproben und der Sonnenwindkollektor eingepackt sind, freuen wir uns über alles, was du sonst noch in den Behälter schütten kannst.
Armstrong: Alles klar. (lange Pause)
Videodatei (, FLV-Format, 4,1 MB/AVI-Format, 4,7 MB) Restaurierte Aufnahmen der Fernsehkamera.
Armstrong: Die Kappen, richtig.
Aldrin: Ich habe die Kappe.
Armstrong: Du hast die Kappe?
Aldrin: Beide Kappen sind gut an (nicht zu verstehen)
Armstrong: Okay.
Diese Kappen verschließen jeweils die beiden Öffnungen der Kernprobenröhren.
Aldrin: Du willst noch was von dem Zeug einsammeln und ich werde …
Armstrong: Ich nehme diese sterilen (Proben).
Aldrin: … den Sonnenwindkollektor einpacken. (lange Pause)
Die sterilen Proben waren die Umweltproben, welche in die bereits erwähnten luftdicht verschließbaren Zylinder gefüllt worden wären. Der entsprechende Eintrag in der Checkliste von Buzz lautet: Umwelt-/Gasprobe nehmen. Allerdings wird bei klar, als Neil gerade noch ein paar undokumentierte Gesteinsproben einsammelt, dass die Zeit nicht mehr reicht und so sind die Zylinder leer geblieben.
Buzz holt den Sonnenwindkollektor, wobei er sich mit kurzen Sprüngen von einem auf den anderen Fuß darauf zubewegt. Der Kollektor wird erst in eine Teflon-Hülle gesteckt und kommt dann in den Probenbehälter. Während Buzz damit beschäftigt ist, verlässt Neil nach rechts das Fernsehbild, um Gesteinsproben einzusammeln.
Aldrin:Der Sonnenwindkollektor ließ sich leicht von seiner Haltestange abnehmen. Beim Aufrollen hat sich die Folie seitlich verschoben und die Kanten sind zerknittert. Ungefähr bis lang habe ich versucht, es etwas glatter hinzubekommen. Dann ist mir eingefallen, dass es gar keine Rolle spielt. Wichtig war nur, die Folie wieder mitzubringen. Sie sollte später sowieso in kleine Stücke zerschnitten werden. Ich habe die Folie also einfach zusammengerollt und sie ist gut in ihre Hülle gerutscht.
McCandless: Buzz, hier ist Houston. Du musst jetzt anfangen, den Abschluss der EVAEVAExtravehicular Activity vorzubereiten.
Aldrin: Verstanden. (Pause) Bin schon dabei. (lange Pause)
Neil kommt von rechts zurück ins Fernsehbild. In der rechten Hand hat er eine langstielige Greifzange, mit der er die Steine aufhebt. Den Beutel, in dem das Mondgestein gesammelt wird, hält er in der linken Hand.
Armstrong: In der noch verbleibenden Zeit habe ich gleich neben dem LM so viele und so unterschieidliche Gesteinsproben eingesammelt, wie ich finden konnte.
Bei jedem Stein beugt Neil sein rechtes Knie und dreht sich etwas nach links, damit er mit der Zange auf den Boden kommt. Nachdem er sich wieder aufgerichtet hat, hält er den Beutel schräg vor sich und tut die Probe hinein.
Alles in allem hat Neil 20 Steine mit einem Gewicht von insgesamt 6 Kilogramm gesammelt. Einige davon sind im Behälter (SRCSRCSample Return Container) für die dokumentierten Proben zu sehen (Foto S69-45002), nachdem dieser am im Labor (LRLLRLLunar Receiving Laboratory) geöffnet wurde.
Eine der hier gesammelten Gesteinsproben, Probe Nr. 10072, ist ein 447 Gramm schweres Stück blasiger Basalt. wurde ein Stück davon, Probe Nr. 10072,80 – 142 Gramm, von John Young an John Saxon überreicht, um anlässlich des 25. Jahrestags von Apollo 11 den australischen Beitrag zum Erfolg der Mission zu würdigen. John Saxon war Leiter der NASANASANational Aeronautics and Space Administration-Bodenstation Honeysuckle Creek in der Nähe von Canberra und hat die Probe selbst nach Australien gebracht. Probe 10072,80 ist ausgestellt im Besucherzentrum der Bodenstation Tidbinbilla, ebenfalls nicht weit von Canberra. Die NASANASANational Aeronautics and Space Administration-Fotos haben Gary Lofgren und Terrie Bevill zur Verfügung gestellt. Das Foto aus Tidbinbilla ist von Mike Dinn, ehemaliger stellvertretender Direktor der Bodenstation in Honeysuckle Creek.
Jack Schmitt erklärt die kleinen weißen Stellen, speziell unten rechts auf dem LRL-Foto, als Einschlüsse von Kristallsplittern aus plagioklasem Feldspat im feinen Grundgestein. Der Kontrast wird noch von der Schicht aus braunen Glasspritzern verstärkt, die auf sämtlichen ungeschützten Oberflächen zu finden ist.
Nachdem Buzz die Folie des Sonnenwindkollektors abgenommen hat, will er den Stab wieder in den Boden stecken. Offensichtlich glaubt er nicht, dass der Stab an dieser Stelle stehen bleibt. Er zieht ihn wieder raus und versucht es etwa 3 Fuß (90 cm) weiter links ein zweites Mal. Der Stab fällt nicht um und Buzz geht zum MESAMESAModular(ized) Equipment Stowage Assembly, wo er die Folie in ihre Teflonhülle schiebt.
McCandless: Neil und Buzz, hier ist Houston. Bevor du die Leiter hochsteigst, möchten wir dich an das Magazin der Gold-Kamera erinnern, Buzz.
Bruce erinnert Buzz daran, das Filmmagazin einzupacken. Es steht aber auch in seiner Checkliste.
Aldrin: Okay. Neil, hast du sie (meint die ALSCCALSCCApollo Lunar Surface Close-up Camera) bei dir?
Armstrong: Nein. Die Stereokamera ist unter dem MESAMESAModular(ized) Equipment Stowage Assembly. Ich muss zum Einsammeln die Zange nehmen. (auf der rechten Seite knapp außerhalb des Fernsehbilds) Ich sammle hier draußen gerade wirklich blasiges Gestein auf. (Pause)
Bei späteren Missionen hatten die Astronauten ein sogenanntes Jo-Jo, ein auf einer Federspule aufgewickeltes Kabel in einer Kapsel. Das Jo-Jo wurde in Hüfthöhe unter den Schläuchen befestigt und die Klammer am Ende des Kabels an die Zange oder andere Werkzeuge geklemmt. Immer wenn eins der Werkzeuge gebraucht wurde, haben sie es am Griff genommen, in Position gezogen, und nachdem sie fertig waren, einfach losgelassen. Das Kabel hat sich durch die Federspannung selbst aufgewickelt und das Werkzeug zurück an ihre Hüfte gezogen. So war es nicht im Weg und trotzdem immer griffbereit. Bei unserem Gespräch hat Buzz sich erinnert, dass nach Apollo 11 die Notwendigkeit solch einer Vorrichtung zur Sprache kam.
Videodatei (, FLV-Format, 3,6 MB/AVI-Format, 4,2 MB) Restaurierte Aufnahmen der Fernsehkamera.
Aldrin: Bis jetzt hast du nichts in die Umweltprobenzylinder gefüllt, oder?
Armstrong: Noch nicht.
Aldrin: Wird wohl auch keine Zeit mehr sein dafür. (Pause)
Armstrong (Pressekonferenz nach der Mission): Unser größtes Problem bestand darin, dass wir viel zu wenig Zeit hatten, um alle die verschiedenen Aufgaben, die wir uns vorgenommen hatten, auch zu schaffen. Aus dem Fenster von Buzz war ein Gesteinsfeld zu sehen (dass wir fotografiert haben), in dem 3 bis 4 Fuß (90 bis 120 cm) große Brocken herumlagen. Sehr wahrscheinlich lunares Grundgestein. Es wäre sicher höchst interessant gewesen, dort hinzugehen und ein paar Proben zu nehmen. Wir hatten das gleiche Problem wie ein kleiner Junge im Bonbonladen. Es gab einfach zu viele interessante Dinge zu tun.
Die photogrammetrische Analyse von AS11-37-5516, aufgenommen nach der EVAEVAExtravehicular Activity aus dem Fenster von Buzz, und verschiedenen Bildern, die während der EVAEVAExtravehicular Activity gemacht wurden, hat ergeben, dass drei der näheren Gesteinsbrocken in diesem Gesteinsfeld 80 bis 100 Meter vom LMLMLunar Module entfernt waren.
Aldrin:Das gehört zu den Dingen, die man nicht voraussehen kann. Der Aufenthalt auf dem Mond lässt sich gewiss zu einem gewissen Grad planen, bis man aussteigt und sich umschaut. Erst dann kann endgültig entschieden werden, was man tun wird. Aus der Kabine heraus überblickt man vielleicht 60 Prozent der Umgebung. Vermeintlich waren wir in einer unscheinbaren Gegend, aber es gab dort weit mehr zu untersuchen, als uns jemals möglich gewesen wäre. Wir haben nicht einmal an der Oberfläche gekratzt.
Armstrong:Ich würde mir gern die Bilder anschauen. Auch wenn man nicht gerade von einer rauen Gegend sprechen kann – im Wesentlichen ist es ziemlich flach – man kann sicher sehen, dass einiges an Planung nötig sein wird, um dort mit irgendeiner Art Fahrzeug herumzufahren. Auf dem Mond gibt es ziemlich steile Abhänge, tiefe Löcher, Anhöhen usw. Bestimmt können wir etwas entwickeln, dass damit fertig wird. Auf jeden Fall kann es kein gewöhnliches Fahrzeug sein, wenn es sich in diesem Gelände bewegen soll.
Aldrin:Es wird interessant sein, wie schnell man sich vom Konzept der Rückkehr per Fußmarsch verabschiedet. Damit wird man nicht weit kommen. Ich brauche nicht darüber nachzudenken, welche Entfernungen man zu Fuß zurücklegen kann, denn da wir reden nicht über Kilometer. Kilometer bedeuten nämlich, das LMLMLunar Module ist außerhalb der Sichtweite.
Nach Apollo 12 hatte man genügend Erkenntnisse über die Mare gewonnen, sodass eine Gegend wie die Landestelle von Apollo 11 nur noch von geringem wissenschaftlichen Interesse war. Das von den Astronauten dieser beiden Missionen gesammelte Gestein bot ausreichend Informationen über die Eigenschaften der typischen Mare-Basalte. Es war nun interessanter, Probenmaterial aus Gebieten, die keine Mare waren, oder von den Rändern großer Krater zu erhalten. Diese würden zeigen, ob es Unterschiede in den Eigenschaften des Basalts gibt, je nachdem aus welcher Tiefe sie stammen. Die Astronauten mussten also größere Bereiche um die jeweilige Landestelle erkunden können. Im hat NASANASANational Aeronautics and Space Administration-Administrator Thomas Paine die Entwicklung eines kleinen Fahrzeugs genehmigt, mit dem die Astronauten zu verschiedenen Stellen im Landegebiet fahren konnten. Die Aussage von Buzz über die Rückkehr per Fußmarsch
bezieht sich auf ein Konzept für den Notfall, nach welchem die Astronauten zu Fuß zum LMLMLunar Module zurückkehren, falls das Fahrzeug versagt. Dabei war es unumgänglich, dass die Entfernung zum LMLMLunar Module niemals größer sein durfte als die Strecke, die mit den verbleibenden Mengen an Sauerstoff und Kühlwasser zu Fuß zurückgelegt werden konnte. Die Mannschaften von Apollo 12 und 14 haben jeweils Distanzen bis zu 1,5 Kilometern ohne größere Schwierigkeiten bewältigt und diese Erfahrungen bildeten die Grundlage der Bedingungen für einen Rückmarsch zum LMLMLunar Module im Notfall.
Auf der Fahrt von einem Krater oder Felsbrocken zum nächsten, würden die Astronauten sicher berichten, wie viele Gesteinsbrocken sie gesehen haben oder wie groß und wie tief die Krater waren, an denen sie vorbeigefahren sind. Sie hätten aber nichts gesehen, dass interessant genug gewesen wäre, um anzuhalten. Dieser Gedankengang erinnert mich an eine Reise nach Afrika, die ich unternommen habe. Alle waren ganz aufgeregt, als uns die erste Giraffe über den Weg gelaufen ist. Aber nach einigen Tagen hatten wir so viele Giraffen gesehen, dass sie nur noch einen flüchtigen Blick zu Seite wert waren.
McCandless: Verstanden, Neil und Buzz. Wir müssen uns beeilen, das Magazin von der Stereokamera abzunehmen und den Probenbehälter zu schließen. Uns läuft etwas die Zeit davon.
Armstrong: Verstanden. (lange Pause)
Buzz ist jetzt auf der linken Seite vom MESAMESAModular(ized) Equipment Stowage Assembly und stützt sich mit seiner linken Hand darauf ab. Er kniet sich hin, um die Stereokamera mit seiner rechten Hand darunter hervorzuholen. Mit dem MESAMESAModular(ized) Equipment Stowage Assembly als Stütze kann er sich leicht wieder aufrichten. Dann geht er zur Leiter in den Schatten und nimmt das Filmmagazin von der Kamera ab.
Aldrin: (auf dem Weg zu Neil) Okay. Kannst du es (das Filmmagazin) schnell in meine Tasche stecken, Neil? …
Armstrong: Jup.
Aldrin: … Dann klettere ich die Leiter hoch. (Pause)
Aldrin: Ich halte es. Mach du die Tasche auf. (lange Pause)
Neil geht so weit in die Knie, dass er das Filmmagazin in eine Tasche am linken Oberschenkel von Buzz stecken kann. Die Tasche an Neils linkem Oberschenkel ist mit Gurtbändern befestigt, bei Buzz ist das jedoch nicht so, wie man sowohl auf Foto AS11-40-5903 als auch auf einem vor dem Flug aufgenommenen Bild von seinem Anzug sehen kann.
Armstrong: (nicht zu verstehen) Halt sie einfach zurück. (Pause) Okay. Lass die Tasche los.
Vermutlich hat Neil die Tasche aufgemacht und Buzz soll die Klappe für ihn so lange offen halten, bis er das Magazin hineingesteckt hatte.
Aldrin: Wieder zu?
Armstrong: Ich hab’s.
Aldrin: Okay. Adios Amigo.
Bethany Lewis merkt an, dass hier wohl die ersten spanischen Worte auf dem Mond gesprochen werden. Da die Astronauten in Houston leben, wo es einen großen Anteil spanisch sprechender Bevölkerung gibt, haben sie sicher das eine oder andere Wort dieser Sprache aufgeschnappt.
Armstrong: Okay.
Aldrin: Noch irgendwas zu erledigen, bevor ich hochklettere, Bruce?
McCandless: Negativ. Steig auf die Leiter, Buzz. (lange Pause)
Wegen der knappen Zeit verzichtet Buzz darauf, seinen Anzug von Neil sauber machen zu lassen, obwohl dies laut Checkliste vorgesehen war. Neil geht zum MESAMESAModular(ized) Equipment Stowage Assembly und Buzz springt auf die Leiter.
Den Sprung von Buzz auf die erste Leitersprosse können wir leider nicht sehen, da Neil genau in diesem Moment vorbeiläuft, und für die nächsten Sprossen wird er von der Flagge verdeckt. Als Buzz wieder auftaucht, ist im dunklen Schatten nicht klar zu erkennen, was er macht. Allerdings entsprechen seine Bewegungen denen der Astronauten bei späteren Missionen, die von besseren Fernsehkameras beobachtet wurden. Es sieht aus, als ob er sich weiter oben an den Leiterholmen festhält, dann mit den Füßen abstößt und gleichzeitig mit den Armen hochzieht, um auf die nächste Leitersprosse zu kommen. Als er die Plattform erreicht, stoppt Buzz, möglicherweise um die LECLECLunar Equipment Conveyor (die ) zurechtzulegen. Zu erwähnen ist, dass Neil keine Fotos vom LMPLMPLunar Module Pilot beim Einsteigen macht, wie es in seiner Checkliste steht. Er hat diese Zeit für das Einsammeln von Bodenproben genutzt.
In den letzten Minuten der EVAEVAExtravehicular Activity hat Neil den Platz zwischen den Steinen im Probenbehälter (ALSRCALSRCApollo Lunar Sample Return Container 1003 bzw. Behälter für die dokumentierten Proben) noch mit Mondstaub aufgefüllt. Insgesamt schaufelte er circa 6 Kilogramm davon hinein. Jim Gooding bezeichnet die Proben als sehr repräsentativ für Regolith der Mare-Region und wegen der großen Menge wird dieses Material heute bei Studien zur Konstruktion einer Mondbasis verwendet. Mit kleineren Mengen konnte man bereits im Labor einige Verfahren zur Herstellung von Zement und Keramik demonstrieren. Aus den Fernsehbildern geht nicht eindeutig hervor, wann und wie er das Oberflächenmaterial in den Behälter getan hat. Da Neil beim Einsammeln der Steine aber nur die Greifzange dabeihatte, wurde der Mondstaub wahrscheinlich von ihm in den Probenbehälter (SRCSRCSample Return Container) geschaufelt, als er wieder am MESAMESAModular(ized) Equipment Stowage Assembly war. Im Fernsehbild sieht man nicht viel Bewegung, was den Schluss zulässt, dass er hier den Staub als Füllmaterial in den Probenbehälter schüttet. Offensichtlich kann er den Boden mit der Schaufel gut erreichen, ohne sich dabei weit vorbeugen zu müssen.
Anmerkung von : Ursprünglich bin ich davon ausgegangen, dass Neil die zusätzlichen 6 Kilogramm Regolith in den Behälter für die dokumentierten Proben gefüllt hat. Wie es zu dieser Annahme gekommen ist, kann ich heute nicht mehr sagen. Im Apollo 11 – Katalog der Gesteins- und Bodenproben (Apollo 11 Lunar Sample Information Catalogue) steht jedoch, dass es der Behälter für die Mengenprobe war, in den 6 Kilogramm loser Mondstaub gefüllt wurden. In den Behälter für die dokumentierten Proben hat Neil nur 0,5 Kilogramm Regolith geschaufelt. Was, wann, wo und wie viel an Bodenproben Neil im Detail auch gesammelt haben mag. Hier ist entscheidend, dass es wesentlich mehr Material war als geplant und dass er eine große Menge davon lose in die Behälter geschüttet hat, weil der Platz vorhanden war. Er hat mitgedacht und die begrenzte Zeit bestens genutzt.
Buzz steht oben auf der Leiter. In den restaurierten Fernsehaufnahmen sieht man, dass er mit der linken Hand unten am Plattformgeländer noch irgendetwas macht, bevor er auf die Plattform klettert. Zu Beginn der EVAEVAExtravehicular Activity hat Neil kurz nach fotografiert, wie Buzz die Leiter herunterklettert und ein Ausschnitt von AS11-40-5868 zeigt das Sicherungsgurtband mit dem großen Karabinerhaken in der Position, wie Buzz es am Geländer über der Plattform eingehakt hat. Das Gurtband geht unten vom Karabiner hoch zur Plattform, innen um die Geländerstange herum und fällt dann herab. Hinter der Leiter kann man den kleinen Karabinerhaken hängen sehen. Möglicherweise hakt er den Karabiner neu ein, damit die ganze Leine nach unten hängt und Neil so das andere Ende besser erreichen kann. Bei macht Buzz ihn vielleicht darauf aufmerksam. Das Sicherungsgurtband ist ungefähr 4 Fuß (1,2 m) lang und ein Ausschnitt von S69-31114 zeigt, wie es mit einer Hasselblad am kleinen Karabiner in voller Länge herunterhängt.
Videodatei (, FLV-Format, 4,0 MB/AVI-Format, 4,6 MB) Restaurierte Aufnahmen der Fernsehkamera.
Aldrin: Kommst du zurecht, Neil?
Armstrong: Okay. (lange Pause) Hast du den Sonnenwindkollektor aufgerollt, Buzz?
Aldrin: Richtig. Das ist er, genau da.
Armstrong: Okay. (lange Pause)
Aldrin: Kommst du eventuell an den Haken heran, der hier drüben hängt? Wenn ja, könntest du vielleicht den Zweiten (Probenbehälter) damit hochholen.
Armstrong: Okay. (Pause)
Buzz schlägt vor, anstatt die LECLECLunar Equipment Conveyor wie eine Seilschleife zu benutzen, um den zweiten Probenbehälter in die Kabine zu befördern, dass Neil ihn an den kleinen Karabiner des Sicherungsgurts hängt, die Leiter bis zurPlattform hochklettert und ihn dann von dort aus nach oben zieht. Letztendlich entscheidet Neil sich dagegen, die Astronauten von Apollo 16 und 17 haben diese Methode jedoch einige Male angewendet.
Aldrin: Nimm noch das Filmmagazin (von der Hasselblad) ab …
Armstrong: Mach ich. (Pause) Jetzt erledige ich das. (Pause)
Entsprechend seiner Checkliste nimmt Neil das Filmmagazin von der Hasselblad ab und hängt es an den ersten Probenbehälter – der die Mengenprobe enthält – um beides zusammen in die Kabine zu befördern. Das Magazin hatte an der Rückseite einen gebogenen Drahtbügel für den Karabinerhaken.
Andrew Vignaux meint, dass Neil den Film vorspult, bevor er das Magazin von der Kamera abnimmt. Sicher wollte er so die zuletzt gemachten Bilder der EVAEVAExtravehicular Activity vor Sonnenlicht schützen. Ohne die Kamera auf ein bestimmtes Motiv zu richten, hält er sie in Richtung Südost und betätigt zweimal den Auslöser. Es entstehen die Fotos AS11-40-5965 und AS11-40-5966. Vignaux denkt auch, dass diese Fotos möglicherweise unabsichtlich gemacht wurden. Die folgenden vier Bilder, AS11-40-5967, AS11-40-5968, AS11-40-5969 und AS11-40-5970, wurden in nordwestlicher Richtung fotografiert und mit großer Sicherheit absichtlich ausgelöst, um den Film bis ans Ende zu verbrauchen. Tatsächlich ist die letzte Aufnahme durch direktes Sonnenlicht verdorben. Auf den zwei Bildern in Richtung Südost, AS11-40-5965 und AS11-40-5966, kann man etwas Mylar erkennen, wahrscheinlich von der Schutzfolie des MESAMESAModular(ized) Equipment Stowage Assembly, sowie auf dem Boden die parallelen Schatten der minus-Y-Stütze und des Kontaktsensors. AS11-40-5850 kann hier gut als Anhaltspunkt dienen. Die ersten beiden Aufnahmen in Richtung Nordwest, AS11-40-5967 und AS11-40-5968, zeigen die Fernsehkamera, den Stab vom SWCSWCSolar Wind Composition (Experiment) und unten links einen dreieckigen etwas diffusen Bereich. Dabei könnte es sich um Neils linken Arm handeln, der deshalb so verschwommen ist, weil er zu nah vor dem Objektiv und daher nicht mehr im Schärfebereich war. Bezüglich der letzten beiden Fotos, AS11-40-5969 und AS11-40-5970, vermutet Vignaux, dass es sich bei dem undeutlichen Bereich links um die linke Seite von Neils Anzug handelt. Hier eine Version von AS11-40-5970 mit entsprechenden Bezeichnungen. Während der ganzen Zeit hält sich Neil, dem Raumschiff zugewendet, am MESAMESAModular(ized) Equipment Stowage Assembly auf. Die unterschiedlichen Aufnahmerichtungen von 5967/5968 und 5969/5970 bedeuten, dass er die Orientierung der Kamera zwischen diesen beiden Bildpaaren noch einmal verändert hat.
Bei hängt Neil das Filmmagazin an die LECLECLunar Equipment Conveyor. Neil und Buzz hatten im Zuge der Vorbereitungen für die EVAEVAExtravehicular Activity, also noch vor dem Aussteigen, den Filmschutz aus dem Magazin gezogen und im LHSSCLHSSCLeft-Hand Side Stowage Compartment abgelegt haben. Später, in der Kabine, werden sie den Schutz wieder einsetzen.
Aldrin: Okay. Dann steige ich jetzt wieder ein.
Armstrong: Okay.
Aldrin: Und ich lege die LECLECLunar Equipment Conveyor für den ersten Probenbehälter zurecht. (lange Pause)
Aldrin:Die Luke ließ sich nach innen gut öffnen. Als ich neben der Luke war, habe ich die Kamera (die zwar als Ersatz vorgesehene aber eigentlich nicht für eine EVAEVAExtravehicular Activity ausgelegte Hasselblad‑Kamera), die rechts (auf der CDRCDRCommander-Seite) am Boden lag, hoch auf die (plus-)Z-27-Trennwand (die Stufe zur Mittelsektion) gelegt. Es gab kaum Probleme (beim Einsteigen). Ich wendete dieselbe Technik an wie Neil (als er zu Beginn der EVAEVAExtravehicular Activity auf halbem Weg nach draußen getestet hat, ob er auch wieder reinkommt). Als ich zur Hälfte drin war, habe ich den Rücken durchgebeugt und meinen Bauch am Boden gehalten, damit das PLSSPLSSPortable Life Support System durch die Luke passt. In dieser Haltung geht es am besten. Danach konnte ich mich ohne Anstrengung weit genug aufrichten, um die Knie ins Cockpit zu ziehen und ganz aufzustehen. Das hat alles gut funktioniert. Allerdings muss man mit dem PLSSPLSSPortable Life Support System auf dem Rücken wirklich vorsichtig sein. Innerhalb der Kabine sollte man sich vor dem Umdrehen vergewissern, dass hinter einem auch genügend Platz ist.
Armstrong:Konstruktionsbedingt war es etwas kompliziert. Zur Sicherheit sollte einer dem anderen so viel wie möglich helfen. Beim Einsteigen hat es der Erste am schwersten, zumindest wenn er drin ist. Keiner kann ihm sagen, wie viel Platz er hinter sich hat und er muss deshalb äußerst vorsichtig sein.
Andererseits hat der erste Mann in der Kabine aber auch mehr Bewegungsfreiheit, da niemand hinter der Luke steht. Wie auch immer, normalerweise haben die Kommandanten das Einsteigen der LMPsLMPLunar Module Pilot verfolgt und ihnen geholfen, durch die enge Öffnung zu kommen.
Aldrin:Die LECLECLunar Equipment Conveyor war mir beim Einsteigen nicht im Weg. Wir hatten einen Spiegel, aber ich glaube, keiner von uns hat ihn wirklich gebraucht.
Buzz meint einen Metallspiegel, der jeweils über dem Fenster montiert wurde und auch abnehmbar gewesen ist. Die Astronauten bei Apollo 16 und Apollo 17 hatten zusätzlich kleine Spiegel am Handgelenk (Ausschnitt von AS16-108-17628), um die Vorderseite ihres Anzugs kontrollieren zu können. Dazu weitere Erläuterungen im Journal von Apollo 17 nach 163:19:53.
Neil bewegt sich vom MESAMESAModular(ized) Equipment Stowage Assembly nach rechts zur LECLECLunar Equipment Conveyor, um den ersten Probenbehälter anzuhängen.
McCandless: Neil, hier ist Houston. Ist mit dem Probenbehälter auch das Hasselblad-Magazin schon oben?
Armstrong: Ich habe das Hasselblad-Magazin eben an die LECLECLunar Equipment Conveyor gehängt, ja.
McCandless: Verstanden. Ende. (lange Pause)
Offensichtlich denkt Houston, dass Buzz schon einen Probenbehälter mit nach oben genommen oder von der Plattform aus am Sicherungsgurtband hochgezogen hat.
Videodatei (, FLV-Format, 5,6 MB/AVI-Format, 6,2 MB) Restaurierte Aufnahmen der Fernsehkamera.
Armstrong: Wie sieht’s aus, Buzz?
Aldrin: Alles okay. (lange Pause) Bist du so weit, die LECLECLunar Equipment Conveyor (an der das Hasselblad-Magazin und der erste Probenbehälter hängen) nach oben zu ziehen?
Armstrong: Ja, gleich. (lange Pause) Okay! (lange Pause)
Nach einigen Schwierigkeiten hat Neil es jetzt geschafft, den Probenbehälter zu schließen. Um die Kontaminierung mit irdischem Material zu vermeiden, sind die Scharniere der Behälter vom Hersteller gereinigt worden. Sie waren daher nicht geschmiert und für Neil erhöhte sich der Kraftaufwand beim Schließen des Deckels von 20 bis 25 Pfund (9 bis 11 kg) auf bis zu 32 Pfund (14,5 kg). Bei den Behältern der folgenden Missionen wurden die Oberflächen der Scharniere poliert, damit sich der Widerstand verringert.
Armstrong:Den Behälter mit der Mengenprobe (der erste Probenbehälter) zu schließen, war deutlich anstrengender als erwartet. Um den Behälter der dokumentierten Proben (der zweite Probenbehälter) zu schließen, musste ich alles an Kraft aufbieten, was ich konnte. Ich dachte erst, dass ich vielleicht die Versiegelung drin gelassen hatte. In dem Moment ist mir aber eingefallen, wie ich sie entfernt und weggeworfen habe. Trotzdem, ungefähr so hat es sich angefühlt.
Um den Probenbehälter nach dem Verschließen sicher zu versiegeln, hat er jeweils am äußeren Rand von Deckel und Behälter einen O-Ring sowie eine Schneidkante im Deckel. Im Rand des Behälters ist ein Streifen aus Indium eingelassen, einem weichen Metall, in das die Schneidkante des Deckels eindringt und ihn so vollständig abdichtet. Bei der Vorbereitung in einer Vakuumkammer wurde zwischen Schneidkante und Indiumstreifen ein Abstandshalter aus Teflon eingesetzt, der den Indiumstreifen schützte, bis der Behälter auf dem Mond zum Einsatz kamen. Einen Probenbehälter zu verschließen, solange der Abstandshalter noch eingesetzt war, hätte einen erheblichen Aufwand an Kraft erfordert. Darum hat Neil die Abstandshalter gleich entfernt, als er auf dem Mond die Behälter geöffnet hat.
Armstrong:Im Training habe ich aus Versehen mal versucht, einen Behälter mit eingesetztem Abstandshalter zu schließen, und diese Situation war sehr ähnlich. Ich habe außerordentlich viel Kraft gebraucht. Eine weitere Schwierigkeit entsteht durch die geringe Schwerkraft, sodass der Behälter sehr leicht hin und her gerutscht ist. Er wiegt nicht so viel und rutscht einem einfach weg. Also muss man ihn beim Verschließen zusätzlich noch auf den Tisch drücken. Der Tisch ist aber nicht starr, sondern ziemlich nachgiebig und es war nicht einfach, den Behälter so festzuhalten, dass man die erforderliche Kraft auf die Verschlüsse ausüben konnte.
Der Tisch war ein Metallrahmengestell am MESAMESAModular(ized) Equipment Stowage Assembly, um einen Probenbehälter darauf abzusetzen. Zu sehen auf Foto S69-31080 vom Training.
Jetzt nimmt Neil die LECLECLunar Equipment Conveyor, die bis dahin von der Plattform herunterhing, hängt den SRCSRCSample Return Container daran und bewegt sich zu einer Stelle westlich der Leiter, um die Leine zu spannen. Er geht nach rechts aus dem Bild und kurz danach wird der SRCSRCSample Return Container nach oben in die Kabine gezogen.
Auf Foto S69-32232 vom Training ist Neil bei der Handhabung der LECLECLunar Equipment Conveyor zu sehen, während Buzz ihn dabei beobachtet. Auf dem Mond war Buzz bereits in der Kabine, als Neil den ersten Probenbehälter nach oben befördert hat.
Aldrin: Okay. Jetzt ist es frei. (lange Pause)
Armstrong: Oh oh! Die Kamera ist runtergefallen. Ich meine, die Filmkassette ist runtergefallen. (lange Pause)
Aldrin: Okay. Lass es etwas weiter runter. Nicht so fest daran ziehen. In Ordnung, lass locker. (Pause)
Als der SRCSRCSample Return Container die Plattform erreicht hat, wird Neil von Buzz gebeten, die Spannung in der Leine zu verringern. Dadurch senkt sich der Behälter weit genug ab, um durch die Luke und so für Buzz in Reichweite zu kommen.
Armstrong:Was die LECLECLunar Equipment Conveyor betrifft, ich hatte vergessen, einen der Haken zu sichern. Das wäre normalerweise kein Problem gewesen. Ob der Haken nun gesichert war oder nicht, man hätte trotzdem weitermachen können. Aber aus irgendeinem Grund ist die Hasselblad-Kassette runtergefallen, als der SRCSRCSample Return Container schon halb oben war. Warum das passiert ist, kann ich nicht sagen. Ich habe die Kassette aufgehoben und gesichert, als ich sie an den zweiten SRCSRCSample Return Container gehängt habe. Weil die Filmkassette rungergefallen ist, war sie auch völlig eingestaubt.
Aldrin:Diese Behälter haben sicher ein ziemliches Trägheitsmoment und bei der geringen Schwerkraft schwingen sie dann hin und her. Falls es irgendwo eine ungesicherte Position gibt, wird sie gefunden.
Armstrong: Bis du den (Probenbehälter aus dem Weg) genommen hast, hebe ich die Kamera (eigentlich das heruntergefallene Filmmagazin, die jetzt am Fuß der Leiter liegt) auf.
Aldrin: (nicht zu verstehen) Der Erste ist drin. Kein Problem.
Armstrong: Okay. Einen Moment noch. (Pause)
Aldrin:Wie sich herausstellte, konnte man die Sachen bei 1/6 g viel einfacher handhaben, als erwartet. Die Gegenstände haben eine bestimmte Masse und in eine bestimmte Richtung geschoben, blieben sie dabei. Deutlich wurde das vor allem, als die Behälter an der LECLECLunar Equipment Conveyor durch die Luke kamen. Sie ließen sich verhältnismäßig leicht dirigieren, man durfte nur nichts überstürzen.
Aldrin:Wenn ich das Gewicht der Behälter vergleichen soll, wäre mein subjektiver Eindruck (das Verhältnis vom Gewicht auf dem Mond zum Gewicht auf der Erde beträgt) eher eins zu zehn – nur der Gewichtsunterschied, rein vom Gefühl und wie sich die Massen verhalten haben.
Die Astronauten von Apollo 17 haben diesen Eidruck teilweise damit begründet, dass sie während der EVAsEVAExtravehicular Activity meistens mit leichteren Objekten zu tun hatten. Nachdem man für mehrere Stunden nur mit Gegenständen von geringem Gewicht umgegangen ist, fühlte sich ein Behälter voll mit Steinen relativ schwer an. Da Buzz, nur eine Stunde bevor er wieder in die Kabine geklettert ist, die beiden EASEPEASEPEarly Apollo Scientific Experiments Package-Pakete ein gutes Stück weit getragen hatte, war der Effekt für ihn wohl nicht ganz so groß.
Aldrin:Hinsichtlich der eigenen Bewegungen hatte man nicht das Gefühl, dass alles um den Faktor sechs einfacher geht. Der Schwerkraftunterschied kam einem viel geringer vor. Ich will sagen, offensichtlich stellt sich der menschliche Körper sehr schnell auf diese Bedingungen ein.
Neil geht zur Leiter und stützt sich mit einer Hand darauf ab, um die Filmkassette vom Boden aufzuheben.
Armstrong:Es war unproblematisch (die Filmkassette aufzuheben), weil dort die Leiter war. Ich habe mich einfach vornüber nach unten gebeugt und sie aufgehoben. An der Leiter konnte ich mich erst festhalten und nachher beim Aufrichten darauf abstützen.
McCandless: Neil, hier ist Houston. Bitte eine Überprüfung der EMUEMUExtravehicular Mobility Unit vornehmen. Ende.
Dies ist eine verdeckte Aufforderung, dass Neil für einen Moment anhalten soll. Er ist am MESAMESAModular(ized) Equipment Stowage Assembly. Vom Einsammeln der letzten Proben an bis jetzt kurz vor dem Ende der EVAEVAExtravehicular Activity ist seine Herzfrequenz bis auf einen Spitzenwert von beinah 160 Schlägen pro Minute angestiegen. Für Buzz lag der Spitzenwert während der EVAEVAExtravehicular Activity bei etwa 105. Siehe Abbildung 12-3 aus dem Missionsbericht zu Apollo 11 (Apollo 11 Mission Report). hat sich Neil auf eine Frage hin erinnert, dass sein Ruhepuls normalerweise bei ungefähr 60
lag.
Armstrong: Das ist nicht verwunderlich. Es war ein ziemlich umfangreiches Pensum.
Armstrong: Verstanden. Es sind 3,8 (psi bzw. 0,26 bar) (Pause) und ich habe 54 (Prozent) beim O2 und keine Warnanzeigen, und der (Kühlwasser-)Durchlauf ist auf Minimum.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Neil geht zur Leiter, zieht die Haken der LECLECLunar Equipment Conveyor wieder nach unten, geht zurück zum MESAMESAModular(ized) Equipment Stowage Assembly und hängt den zweiten Probenbehälter an.
Ich fragte, ob Buzz die Probenbehälter erst einmal nur aus dem Weg geräumt oder sie gleich an ihrem endgültigen Platz in der Kabine verstaut hat.
Armstrong: Ich glaube, wir haben sie nach oben (in die Kabine) geschafft, irgendwo abgestellt, wo sie nicht im Weg waren und weitergemacht.
In Houston wird dem Flugleiter mitgeteilt, dass das Lick Observatorium in Kalifornien meldet, eine Laserreflexion empfangen zu haben.
Bruce McCandless hat gefragt, ob er diese Nachricht an die Besatzung weitergeben kann, aber der Flugleiter wollte sie nicht ablenken. Bei leitet er die Meldung an Mike Collins weiter. Für den Rest der Mission wird das Laser-Experiment nicht mehr erwähnt.
Eric Jones schreibt in einer E-Mail vom an Thomas Schwagmeier: In einem Raum im Zentrum für bemannte Raumfahrt (MSCMSCManned Spacecraft Center) saßen Vertreter der Teams, die für die verschiedenen Experimente zuständig sind, um den Flugleiter zu beraten und mit Informationen zu unterstützen. Die Gruppe ist bei späteren Flügen wesentlich mehr in Erscheinung getreten, als die Instrumente des ALSEPALSEPApollo Lunar Surface Experiments Package aufgebaut wurden. Es war der Sprecher dieser Gruppe, der hier den Flugleiter über die Meldung des Lick Observatoriums informierte.
James E. Faller, wissenschaftlicher Leiter des LRRRLRRRLaser Ranging Retro-Reflector-Experiments, schreibt in einer E-Mail: Lick hat am einen Laserstrahl gesendet und ich war dabei zusammen mit den Leuten, die den Laser und die Empfangselektronik überwachten. Nach meiner Kenntnis wurde keine Reflexion empfangen. Wie Sie wissen, waren sie nicht an der geplanten Stelle gelandet und deshalb musste erst danach gesucht werden. Es war die Suche nach einem schwachen Signal in einem sehr großen Gebiet.
Der Laserstrahl des Lick Observatoriums hatte auf dem Mond einen Durchmesser von ungefähr 2 Meilen (3,2 km), was zufälligerweise auch dem Blickfeld des Sextanten entsprach, mit dem Mike Collins vom CSMCSMCommand and Service Module(s) aus das LMLMLunar Module gesucht hat. Abbildung 5-14 aus dem Missionsbericht zu Apollo 11 (Apollo 11 Mission Report) zeigt die Gebiete, die Collins nach der Landung des LMLMLunar Module bei mehreren Überflügen abgesucht hat. Der Abstand der Gitternetzlinien entspricht einer Strecke von 1 Kilometer und die Kreise stellen das Blickfeld des Sextanten dar.
Faller: Ich erinnere mich, dass die NASANASANational Aeronautics and Space Administration auf eine Reflexion des Lasers gehofft hat, während die Astronauten noch dort waren. Man befürchtete, beim Start des LMLMLunar Module könnte die Reflektoreinheit durch den Antriebsstrahl mit
Mondsand
bedeckt werden. Tatsächlich wurde bei der Entwicklung des Reflektors über eine Abdeckung diskutiert, die sich erst nach dem Start öffnet. Schließlich wollte man aber vermeiden, das ganze Experiment durch eine einzige Fehlfunktion – sollte der Öffnungsmechanismus der Abdeckung versagen – zu gefährden und ist das Risiko eingegangen. Erstaunlicherweise hat sich auf dem Reflektor auch über die Jahre kein Staub abglagert, soweit ich weiß. Dass sich die Stärke der Reflexion in der ganzen Zeit nicht verringert hat, ist jedenfalls ein deutliches Indiz dafür.
Wir haben auch unmittelbar nach dem noch einige Nächte lang ohne Erfolg versucht, eine Reflexion zu bekommen und dann unterbrochen. Ich weiß nicht mehr genau, warum wir aufgehört haben – vielleicht waren die Lichtbedingungen ungünstig – aber ich weiß noch, dass wir ein paar Tage Pause gemacht haben.
Am Lick Observatorium (etwa 25 Kilometer östlich des Flughafens von San Jose in Kalifornien) wurde mit dem Teleskop zunächst grob auf die Landestelle von Apollo 11 gezielt, um anschließend die Feineinstellung mittels einiger Laserimpulse visuell vorzunehmen. Das war am einfachsten, wenn die Sonne nicht zu hoch über Basis Tranquility stand und deutliche Schatten die Landschaft erkennbar machten. Nachdem sich die Wissenschaftler in dem Gebiet besser zurechtfanden, konnten sie das Teleskop auch bei einem höheren Sonnenstand exakt ausrichten.
Faller: Dann, nachdem wir einige Tage keinen Versuch unternommen hatten, habe ich am alles noch einmal sorgfältig eingestellt und wir konnten eine starke und beständige Reflexion empfangen. Ich erinnere mich an Bob Dicke, der mit mir und Joe Wampler in dieser Nacht im Kontrollraum war, und wie er meinte, dass die in den oberen Etagen (die verschiedenen Abteilungsleiter und Direktoren der NASANASANational Aeronautics and Space Administration) deswegen wohl ziemlich aus dem Häuschen sein würden.
Videodatei (, FLV-Format, 3,9 MB/AVI-Format, 4,5 MB) Restaurierte Aufnahmen der Fernsehkamera.
McCandless: Neil und Buzz, zu eurer Information, eure Verbrauchswerte sind in Ordnung. Ende.
Aldrin: Verstanden. Wie weit bist du, Neil?
Armstrong: Okay. Ich habe die Filmkassette angehängt und ich habe den zweiten Behälter an einer Seite eingehakt.
Aldrin: Okay. Gut. (lange Pause)
Armstrong: Mensch, dabei fällt der ganze Dreck von der LECLECLunar Equipment Conveyor auf mich runter.
Aldrin: (nicht zu verstehen) Ruß, heh?
Armstrong: Genau so sieht es jedenfalls aus, hier unten.
Armstrong:Die LECLECLunar Equipment Conveyor hat so funktioniert, wie wir erwartet haben. Trotzdem möchte ich noch etwas dazu sagen. Als Erstes, die LECLECLunar Equipment Conveyor hat den Mondstaub geradezu angezogen. Es ließ sich nicht vermeiden, dass die Leine hin und wieder auf den Boden kam und dann hat sie jedes Mal eine Menge Staub aufgenommen. Durch das Ziehen daran wurde der Staub auch in die Kabine gebracht. Wenn das Band über die Rolle lief, ist der ganze Mondstaub runtergefallen und der ablaufende Teil hat das Puder über mich, das MESAMESAModular(ized) Equipment Stowage Assembly und die SRCsSRCSample Return Container verteilt, sodass alles aussah wie beim Kaminfeger. Der ganze Staub auf meinem Anzug ist hauptsächlich durch die LECLECLunar Equipment Conveyor darauf gelandet. Außerdem lief die Umlenkrolle fest. Ich habe gemerkt, wie sich genug von dem Material in der Rolle angesammelt hat und sie dadurch schwergängig wurde. Zum Glück konnte Buzz sehr helfen. Tatsächlich hat er am oberen Ende der Leine viel mehr Kraft aufgewendet, um die Behälter hochzuziehen, als ich von unten aus. Ich musste mich sehr weit nach hinten lehnen und konnte deshalb nicht so kräftig ziehen, wie ich eigentlich wollte. Der Boden war zu weich und sehr rutschig. Ich hatte mich etwa 45 Grad zurückgelehnt und einen Fuß nach hinten ausgestellt, um nicht hinzufallen, falls ich wegrutsche. In dem lockeren Staub hatte ich nicht den optimalen Stand, der für diese Arbeit nötig gewesen wäre.
Aldrin:Es gab verschiedene Punkte (Faktoren), die es schwer machten, einen guten Stand zu finden. Einer ist das pudrige und grafitähnliche Oberflächenmaterial. (Mondstaub ist, ähnlich wie Grafit, sehr fein. Trotzdem erzeugt dieses Material, ganz im Gegensatz zu Grafit, auf allen Oberflächen einen sehr starken Abrieb.) Wenn es an einem Stein haftet, wird er ziemlich rutschig. Ich habe das bei einem glatten abgeschrägten Stein ausprobiert, indem ich das Material einfach darauf verteilt habe und dann mit dem Schuh ganz leicht darüberrutschen konnte. Dieser Umstand bewirkt eine Verringerung der Standsicherheit. Der zweite Punkt ist, die Oberfläche sieht zwar auf den ersten Blick überall gleich aus, aber wir haben an vielen Stellen – mit nur sehr geringen topografischen Unterschieden – festgestellt, dass sich Struktur und Dichte der oberen Schicht sehr verändern können. Zum Beispiel gab es einige Stellen, die ein geringes Gefälle hatten und als wir auf der oberen Kante dieses Abhangs waren, sind wir nur leicht eingesunken. An anderen Stellen sind wir dagegen viel mehr eingesunken. Als ob der feste Untergrund jeweils unterschiedlich tief lag. Wegen dieser zwei Faktoren war es nicht einfach, die Balance zu halten und sicher aufzutreten.
Aldrin:Ich musste aufpassen, dass die LECLECLunar Equipment Conveyor gut in die Kabine kommt und dass ich in die richtige Richtung ziehe, damit sich die Leine oben an der Umlenkrolle nicht verwickelt oder die Rolle verrutscht, wenn das Band durch die Luke wieder raus geht. Dabei war es nicht möglich, auch nur einen einzigen Blick aus dem Fenster werfen. Ich konnte nur auf die LECLECLunar Equipment Conveyor zu achten, mit Neil sprechen und hoffen, dass alles passt. Es wäre schön, wenn man einen Weg finden könnte, den Sichtkontakt zu behalten. Ich fand es auf die Art jedenfalls nicht gerade leicht.
Bei Apollo 14 haben die Astronauten zum ersten Mal einige Ausrüstungsteile in der Hand die Leiter mit hochgenommen. Bei Apollo 16 und 17 hat man sogar vollständig auf die LECLECLunar Equipment Conveyor verzichtet und fast alles in der Hand getragen. Nur der Beutel mit den Kameras wurde an einer Leine, die sie am Geländer der Plattform befestigten, hochgezogen bzw. heruntergelassen. Wie die Anmerkungen von Buzz vermuten lassen, war die LECLECLunar Equipment Conveyor nicht ganz einfach zu handhaben. Letzten Endes waren die Astronauten der Meinung, dass die Vorrichtung mehr Aufwand verursacht als Nutzen gebracht hat.
Aldrin: Ich glaube, meine Uhr ist stehen geblieben, Neil.
Armstrong: Tatsächlich? (Pause)
Aldrin: Nein, scheinbar doch nicht. (nicht zu verstehen) zweite Hand. (Pause)
Aldrin: Okay. Du brauchst es eigentlich nur zu halten und hochziehen kann ich es.
Armstrong: Okay. (Pause) Warte mal kurz, lass mich etwas zurückgehen (um die Leine zu spannen). (lange Pause)
Videodatei (, FLV-Format, 4,5 MB/AVI-Format, 5,2 MB) Restaurierte Aufnahmen der Fernsehkamera.
Aldrin: Okay, sachte. (Pause) In Ordnung, jetzt langsam durch die Luke. (Pause) Okay, das letzte Stück nehme ich es.
Armstrong: Okay. (Pause)
Aldrin: Du bekommst sie (die LECLECLunar Equipment Conveyor) gleich und kannst sie dann wegwerfen. Gib mir noch etwas Leine nach. (lange Pause)
Armstrong: Buzz?
Aldrin: Okay. Er (der SRCSRCSample Return Container) ist abgehängt.
Armstrong: Was ist mit dem Päckchen aus deiner Ärmeltasche? Erledigt?
Aldrin: Nein.
Armstrong: Okay, ich mach es, wenn ich oben (auf der Leiter) bin. (Pause)
Unterhalb der Schulter hat Buzz an jedem Ärmel eine kleine Tasche (siehe Abbildung der EMU). Eine davon enthält ein Päckchen mit einigen Dingen, die Neil und er als Andenken auf der Mondoberfläche zurücklassen wollen. In seinem veröffentlichten Buch Men from Earth schreibt Buzz, dass es sich dabei um folgende Gegenstände handelte:
Die Pressemitteilung Nr. 69-83F der NASANASANational Aeronautics and Space Administration vom erwähnt das Apollo‑1‑Symbol, den goldenen Olivenzweig und eine Siliziumscheibe mit Botschaften der Repräsentanten verschiedener Länder. Hier eine Zusammenfassung von Ulrich Lotzmann. Die sowjetischen Medaillen werden in dieser Mitteilung nicht erwähnt. Bei , unmittelbar vor dem Beginn der Schlafpause, erkundigt sich CAPCOMCAPCOMSpacecraft (Capsule) Communicator Owen Garriott nach der Siliziumscheibe mit den Botschaften.
In Return to Earth (erschienen ) – in Men from Earth ebenso – schreibt Buzz, dass er auf der Leiter schon halb oben war, als Neil ihn an das Päckchen erinnerte, also ungefähr bei . Offensichtlich kam dieser Hinweis etwas später, als es nach den Erinnerungen von Buzz der Fall war, aber wie Jim Failes ganz richtig bemerkt, es war eine arbeitsreiche EVAEVAExtravehicular Activity
.
Aldrin: Wir hatten bis dahin nicht daran gedacht und wollten auch nicht so offen sagen, worum es ging. Also hat Neil es etwas umschrieben. Ich wusste, was er damit meinte …
Armstrong: Dass es in deiner Ärmeltasche ist.
Aldrin: Willst du es jetzt haben?
Armstrong: Denke schon. (Pause)
Neils Bewegungen in den Fernsehbildern lassen vermuten, dass Buzz das Päckchen nach unten geworfen hat. Es fällt rechts neben Neil auf den Boden. Er dreht sich um und schiebt es allem Anschein nach mit dem Fuß noch etwas weiter weg.
Armstrong: (Fragt Buzz, ob er damit einverstanden ist, wo das Päckchen jetzt liegt.) Okay?
Aldrin: Okay. (Pause)
Außer den Andenken, die gerade auf der Mondoberfläche zurückgelassen wurden, haben Neil und Buzz in der Kabine auch Fragmente dabei, die vom originalen Wright Flyer (Flugzeug der Gebr. Wright) stammen. Diese Fragmente sind jetzt im National Air and Space Museum ausgestellt. Angele Glover hat Ken und die Exponate im fotografiert. Eine Nahaufnahme der Stücke hat das Büro für öffentliche Angelegenheiten des Museums dem Journal der Monderkundungen mit Apollo zur Verfügung gestellt. Die weitere Nutzung bedarf der Erlaubnis des Büros für öffentliche Angelegenheiten im NASMNASMNational Air and Space Museum.
Links neben den Fragmenten sieht man die verkleinerte Reproduktion des Briefes von Harold S. Miller, Mitverwalter des Nachlasses von Orville Wright, datiert vom : Ich bestätige, dass die Holz- und Stoffteile, die von Neil A. Armstrong an Bord des Mondlandemoduls Eagle am auf die Mondoberfläche mitgenommen wurden, Teile des Flugzeugs Kitty Hawk der Gebr. Wright sind, mit dem am der erste kontrollierte Motorflug durchgeführt wurde. Das Holzstück stammt vom linken Propeller und das Gewebe von der linken oberen Tragfläche, die von der Kitty Hawk abgenommen wurden, nachdem das Flugzeug am bei seinem vierten Flug von einem Windstoß erfasst und beschädigt wurde.
Auf der rechten Seite sieht man die ebenfalls verkleinerte Kopie des Schreibens von Neil A. Armstrong, kommandierender Pilot, datiert vom : Ich bestätige, dass die Holz- und Stoffteile aus dem Museum der Luftstreitkräfte an Bord von Apollo XI waren und im Mondlandemodul Eagle mitgenommen wurden, als am die erste Landung von Menschen auf dem Mond stattgefand.
McCandless: Neil, hier ist Houston. Hast du den Hasselblad-Film?
Bei stellt sich Neil auf den Landefuß. Dann, genau in dem Moment, als Bruce nach dem Film fragt, stößt er sich mit den Füßen ab und zieht sich gleichzeitig mit den Armen hoch auf die Leiter.
Aldrin:Bis zur ersten Sprosse ist es ein ziemlicher Satz, obwohl Neil mir gesagt hat, dass er bis auf die dritte gekommen ist.
Armstrong:Die dritte Sprosse.
Aldrin:Man ist durchaus in der Lage, höher zu springen, als einen das Pogo vermuten lassen würde und im Flugzeug kann so etwas nicht ausprobiert werden (wegen der niedrigen Kabinendecke). Beim Pogo bestand das Problem hauptsächlich darin, dass die Abwärtsbewegung in der Aufhängung nicht so weit nach unten ging, wie man nach kräftigem Abstoßen durch den Schwung eigentlich kommen müsste.
Ich interpretiere diesen Kommentar von Buzz so, dass ihn das Pogo zurückgehalten hat und er nicht so weit in die Knie gehen konnte, um sich kräftig abzustoßen, wie auf dem Mond. Möglicherweise meint er aber auch, dass er im Pogo nicht so hoch springen konnte wie auf dem Mond.
Armstrong:Ich habe folgende Technik angewendet. Zuerst bin ich mit beiden Beinen in die Knie gegangen, um mit dem Körper so tief wie möglich zu kommen. Dann habe ich mich abgestoßen und meine Hände an den Leiterholmen entlanggleiten lassen, um eine Führung zu haben. Auf die Art habe ich es bis auf die dritte Sprosse geschafft, die gut 5 bis 6 Fuß (1,5 bis 1,8 m) über dem Boden war, glaube ich.
Es sind zwar nur verhältnismäßig wenig Sprünge auf die Leiter von den Fernsehkameras aufgezeichnet worden, trotzdem ist Neils Sprung wahrscheinlich ein Apollo-Rekord. Bei den folgenden Missionen haben die Astronauten oft irgendetwas in der Hand die Leiter mit nach oben genommen, weshalb sie sicher nicht versucht hätten, so hoch zu springen.
Aldrin:Auf keinen Fall waren die Leitersprossen so glatt, dass es problematisch gewesen wäre. Es war der Mondstaub an den Schuhsohlen, weswegen man hin und her gerutscht ist.
Armstrong:Sie waren etwas rutschig.
Astronauten der folgenden Missionen haben zunächst auf der ersten Sprosse mit den Füßen kräftig aufgestampft, um möglichst viel Staub von Schuhen und Beinen abzuschütteln, bevor sie die Leiter weiter hochgeklettert sind.
Armstrong: (sehr entspannt) Ja, hab ich. Und wir haben schätzungsweise 20 Pfund (9 kg) sehr sorgfältig ausgewählte – wenn auch nicht dokumentierte – Bodenproben.
McCandless: (fröhliches Gelächter im Hintergrund) Houston, verstanden. Gut gemacht. Ende.
Armstrong: Im zweiten Behälter. (Pause)
Nachdem er die Leiter nach oben geklettert ist, hat Neil das Sicherungsgurtband vom Geländer abgehängt und wieder mit in die Kabine genommen. Falls zum Umsteigen in das Kommandomodul eine EVAEVAExtravehicular Activity nötig ist, werden beide Sicherungsleinen gebraucht.
Aldrin: Halte den Kopf unten. Jetzt den Rücken krümmen. Gut so. Viel Platz. Okay so, in Ordnung, den Rücken etwas krümmen, den Kopf nach oben zur (nicht zu verstehen) Ein wenig nach rechts rollen. Den Kopf nach unten. Du kommst rein (in die Kabine) und alles bei dir ist in Ordnung.
Armstrong: Danke. (Pause) Stoße ich gerade irgendwo an?
Aldrin: Nein, alles in Ordnung. Du streifst mich gerade etwas.
Armstrong: Okay.
Aldrin: Dreh dich nach rechts. Genau so. (nicht zu verstehen) nach links. (Pause) Okay. Jetzt nimm deinen Fuß weg, und ich kümmere mich um die Luke. (Pause)
Videodatei (, FLV-Format, 5,1 MB/AVI-Format, 5,8 MB) Restaurierte Aufnahmen der Fernsehkamera.
Audiodatei (, MP3-Format, 16 MB) Die Aufnahme der Kommunikation mit dem Raumschiff beginnt bei . Mit freundlicher Genehmigung von John Stoll, leitender ACRACRAudio Control Room-Techniker im Johnson Raumfahrtzentrum der NASANASANational Aeronautics and Space Administration.
Armstrong: Okay! (lange Pause)
Aldrin: Okay. Die Luke ist geschlossen und verriegelt, (Pause) und die Sicherung ist überprüft.
Auf dem Schild unter dem Riegel steht:
Im Notfall – Falls Riegel in der Position Geschlossen festsitzt – Zum Öffnen der Luke den Sicherungsstift am Zugkabel herausziehen, Platte vom Riegel wegdrehen und Luke aufmachen.
Armstrong: Okay. (Pause) (liest die Stichwortkarte mit den Schritten, die nach der EVAEVAExtravehicular Activity durchgeführt werden müssen) Jetzt schließen wir die Wasserversorgungsventile. (Dein Ventil ist) Geschlossen. Deine PLSS-Antenne steckt in der Schlaufe. Hast du meine? (Pause)
Man kommt leichter an die Ventile des anderen heran.
Aldrin: Okay. Wasserventil ist Geschlossen. (Pause) Und deine Antenne ist unten. (Pause)
Armstrong: Okay. (Pause) Wo bin ich gerade angestoßen? Okay. Das ist draußen. (nicht zu verstehen). (nicht zu verstehen) Okay.
McCandless: Hier ist Houston. Bitte kommen.
Astronaut: (nicht zu verstehen)
McCandless: Neil, du bist nur mit Unterbrechungen zu hören. Du bist kaum zu verstehen. Habe ich richtig verstanden, dass du etwas über den Beutel mit der Notfallprobe auf dem Triebwerk der Aufstiegsstufe gesagt hast? (Pause)
Neil hat den Beutel mit der Notfallprobe bei in eine Tasche gesteckt, die mit Gurtbändern an seinen Oberschenkel geschnallt war. Er sollte entweder den Proben-Beutel oder höchstwahrscheinlich gleich die ganze Tasche auf die Triebwerksabdeckung legen und Bruce erinnert ihn hier daran. In den Checklisten oder Niederschriften konnte ich nichts weiter zu dieser Probe finden. Jedoch heißt es im Apollo 11 – Katalog der Gesteins- und Bodenproben (Apollo 11 Lunar Sample Information Catalogue) auf Seite 14: Die Notfallprobe war während des Rückflugs (zur Erde) in einem Beta-Cloth-Beutel verstaut und ist zusammen mit der Besatzung im Empfangsbereich des LRLLRLLunar Receiving Laboratory angekommen.
McCandless: Neil, wir können dich nicht verstehen. Buzz, Buzz, hier ist Houston. Kannst du uns verstehen? Ende. (Pause)
Armstrong: (nicht zu verstehen)
McCandless: Basis Tranquility, hier ist Houston. Keiner von euch ist zu verstehen, wir warten.
Sehr lange Unterbrechung des Funkverkehrs.
Zwischendurch hört man immer wieder ein paar Wortfetzen, aber es ist alles unverständlich. Trotzdem überwacht Houston die verschiedenen Systeme des LMLMLunar Module weiterhin und kann z. B. verfolgen, dass der Kabinendruck wie geplant auf 4,8 psi (0,33 bar) ansteigt.
Bei unserem Gespräch habe ich Neil und Buzz gefragt, ob sie dazu, dass die EVAEVAExtravehicular Activity nun hinter ihnen lag, etwas sagen wollen.
Aldrin: Nach der Landung gab es jede Menge zu tun, ich meine die ganzen Vorbereitungen für den Ausstieg. Als wir wieder drin waren, ließ die Anspannung ein wenig nach, denke ich. Es gab in dem Moment nichts wirklich Dringendes zu erledigen. Nur dass die Kommunikationsverbindung nicht stabil war, hat etwas gestört.
Armstrong: Ich möchte dazu sagen – ohne dabei für Buzz sprechen zu können – dass ich von den Bedingungen im Anzug angenehm überrascht war. Der Raumanzug war schwerfällig, sperrig und nicht einfach zu handhaben. Aber dafür, dass er zum ersten Mal in dieser fremdartigen Umgebung – die wir in Vakuumkammern und ähnlichen Einrichtungen (nur teilweise) simulieren konnten – eingesetzt wurde, hat der Anzug im Großen und Ganzen bemerkenswert gut funktioniert. Bedenkt man, dass auf der Mondoberfläche eine Temperatur von über 100 Grad Celsius herrschte, war die Versorgung mit Atemluft und Kühlung wirklich hervorragend. Wir konnten das meiste von dem, was wir geplant hatten, erledigen – wenn auch vielleicht nicht in dem Tempo, das wir gewollt hätten – ohne durch die im Anzug herrschenden Bedingungen eingeschränkt zu werden.
Aldrin: Ich habe keine so speziellen Eindrücke – weder gute noch schlechte – vom Anzug. Was eigentlich immer der Fall ist, wenn alles gut funktioniert. Ich habe nicht mit Problemen gerechnet und es sind auch keine aufgetreten. Ich hatte (während der EVAEVAExtravehicular Activity) ein wenig das Gefühl, immer hinterher zu sein, anstatt voraus. Mit anderen Worten, mehr zu reagieren, als zu agieren. Ich hatte nicht immer den Eindruck, vorn dran zu sein, sondern eher wie
Mal sehen, ich denke, als Nächstes sollten wir das erledigen, dann das und dann das.
Jedenfalls nicht, als ob ich die Punkte einfach nur einen nach dem anderen abhaken würde. Das sieht man auch daran, dass ich die Sachen in der Ärmeltasche vergessen habe. Im Flugplan gab es keinen Eintrag speziell dafür, es war eine eher inoffizielle Angelegenheit, und zwischen all den anderen Dingen ist es beinah untergegangen. Ich weiß nicht, wie oft man alles durchgehen und proben muss, um daran etwas zu ändern. Vielleicht habe ich auch nur zuviel erwartet.
Ich habe darauf hingewiesen, dass vor ihnen niemand Erfahrungen darüber sammeln konnte, wie viel Zeit man für die einzelnen Aufgaben braucht, und gefragt, ob es damit etwas zu tun hatte.
Armstrong: Es hat damit zu tun. Ich war, ebenso wie Buzz, auch ein wenig unzufrieden, weil wir eigentlich nie voraus waren, sondern eher aufholen mussten. Rückblickend muss man trotzdem sagen, wir haben eigentlich fast alles geschafft, was wir uns vorgenommen hatten. Manches lief nicht so glatt, wie wir uns gewünscht hätten, aber wir konnten auch zusätzlich einiges erledigen, womit wir nicht gerechnet hatten. Im Großen und Ganzen sollte ich sehr zufrieden sein, wie glatt alles gelaufen ist.
Aldrin: Das Arbeiten auf der Mondoberfläche läuft nicht so klar und präzise ab wie im Raumschiff: (das heißt) es passiert nicht immer das, worauf man sich vorbereitet und was man erwartet hat. Man muss mit allem rechnen und sich vielmehr auf die Situation einstellen. Für mich hat das wahrscheinlich den Unterschied zwischen diesem und den anderen Missionsabschnitten ausgemacht.
Dann wollte ich wissen, ob sie vor ihrer Tour um die Welt ausreichend Gelegenheit hatten, mit der Besatzung von Apollo 12 zu sprechen.
Armstrong: Nicht in dem Maße, wie wir uns gewünscht hätten. Die Tour und alles andere, mit dem wir beschäftigt waren, hat uns von den Gesprächen mit nachfolgenden Besatzungen ferngehalten. Aber es gab einige und sie konnten auf jeden Fall mit uns sprechen, wenn die Zeit es zuließ.
Aldrin: Wir waren nicht völlig unerreichbar.
Als das heruntergefallene Hasselblad-Magazin in der Technischen Nachbesprechung am zur Sprache kam, hat Buzz die Frage gestellt, ob … das Filmmagazin in den Landefuß oder direkt daneben auf den Boden gefallen ist.
Armstrong:Es ist neben dem Landefuß auf den Boden gefallen, auf der rechten Seite bzw. vom Raumschiff aus betrachtet links. Wegen der (möglichen Feuergefahr durch den Staub auf der) Notfallprobe habe ich mir keine Sorgen gemacht, weil sie in einem Beutel war. Wenn irgendetwas hätte Feuer fangen können, dann war es mein Anzug, der vollkommen eingestaubt war mit dem Zeug.
danach gefragt, wie man darauf kam, dass sich Mondstaub beim Kontakt mit dem Sauerstoff in der Kabinenatmosphäre spontan entzünden könnte, schrieb Jack Schmitt: Das war noch so eine Stinkbombe, die uns Tommy Gold vor die Füße gerollt hat – ich meine den Auf-Nimmerwiedersehen-im-Mondstaub-versinken-Tommy-Gold (siehe auch den Kommentar nach 110:27:20). Niemand bei der NASANASANational Aeronautics and Space Administration konnte ihm sagen:
Halt doch einfach die Klappe.
Also haben wir so getan, als würden wir uns über die Selbstentflammbarkeit Gedanken machen und die Frage im Grunde ignoriert. Es gab keine wissenschaftlichen Anhaltspunkte für ein solches Problem.
Videodatei (, FLV-Format, 4,4 MB/AVI-Format, 5,0 MB) Restaurierte Aufnahmen der Fernsehkamera.
Videodatei (, FLV-Format, 4,5 MB/AVI-Format, 5,0 MB) Restaurierte Aufnahmen der Fernsehkamera.
Videodatei (, FLV-Format, 4,5 MB/AVI-Format, 5,0 MB) Restaurierte Aufnahmen der Fernsehkamera.
McCandless: Neil, hier ist Houston. Neil, hier ist Houston. Funktest. Ende. (Pause) Buzz, Buzz, hier ist Houston. Funktest, Funktest. Ende. (lange Pause)
Videodatei (, FLV-Format, 4,7 MB/AVI-Format, 5,3 MB) Restaurierte Aufnahmen der Fernsehkamera.
Armstrong: (nicht zu verstehen)
McCandless: Hier ist Houston. Ich habe gehört, dass Houston gerufen wurde. Dann ist die Verbindung abgebrochen. Ende. (lange Pause) Neil, hier ist Houston. Wenn du uns hören kannst, wir schlagen vor, ihr richtet eine PLSSPLSSPortable Life Support System-Antenne wieder auf, damit wir sprechen können. Ende.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Aldrin (zu Neil): Wo ist die Notfallprobe eigentlich jetzt?
Armstrong: Ich weiß es nicht. Wir haben uns nicht mehr darum gekümmert, als die Behälter mit den Proben an Bord waren, meine ich.
Aldrin: Haben wir sie rausgeworfen oder haben wir sie behalten?
Armstrong: Oh, ich denke, wir haben sie behalten.
Aldrin: Wie ist sie mit zurückgekommen, ohne dass sie irgendwo rumgeflogen ist.
Armstrong: In meiner Tasche.
Aldrin: Ich versuche nur zu … Weil ich mich nicht erinnern kann, sie irgendwann in der Hand gehabt zu haben.
Armstrong (amüsiert): Nach allem was ich weiß, ist sie wahrscheinlich immer noch in der Tasche vom Anzug.
Aldrin (scherzhaft): Du hast sie bei dir zu Hause in der Schublade.
Neil hat die Probe bei in seine Tasche am linken Oberschenkel getan. Aus dem Vorläufigen wissenschaftlichen Bericht zu Apollo 11 (Apollo 11 Preliminary Science Report) geht klar hervor, dass die Notfallprobe im Labor in Houston (LRLLRLLunar Receiving Laboratory) angekommen ist. David Harland merkt an, dass Neil bei Mike Collins die Probe gezeigt hat, kurz nachdem er und Buzz wieder im Kommandomodul Columbia waren.