Überarbeitete Niederschrift und Kommentare © Eric M. Jones
Redaktion und Edition Ken Glover
Übersetzung © Thomas Schwagmeier u. a.
Alle Rechte vorbehalten
Bildnachweise im Bilderverzeichnis
Filmnachweise im Filmverzeichnis
Die MP3‑Audiodateien der Kommunikation mit Apollo 11 hat Ken Glover erstellt.
Die ursprünglichen Dateien dafür wurden von John Stoll, leitender ACR-Techniker im Johnson Raumfahrtzentrum der NASA, zur Verfügung gestellt.
Audiodatei (, MP3-Format, 43 MB) Die Aufnahme der Kommunikation mit dem Raumschiff beginnt bei . Mit freundlicher Genehmigung von John Stoll, leitender ACRACRAudio Control Room-Techniker im Johnson Raumfahrtzentrum der NASANASANational Aeronautics and Space Administration.
Videodatei (, FLV-Format, 4,3 MB/AVI-Format, 4,9 MB) Restaurierte Aufnahmen der Fernsehkamera.
Armstrong: (nicht zu verstehen) hören? (Pause) A Empfang. B Aus.
McCandless: Neil, hier ist Houston. Scheint, als ob wir euch jetzt hören. Wie ist es bei euch, versteht ihr uns? Ende.
Armstrong: ICSICSIntercommunications System, Tastenfunktion (PTTPTTPush-to-Talk). (Pause) Houston, hier ist Tranquility. Wie ist die Verständigung?
McCandless: Basis Tranquility, hier ist Houston. Laut und deutlich. Und bei euch?
Armstrong: Laut und deutlich. Wir sind gerade dabei, auf das Kommunikationssystem im LMLMLunar Module umzuschalten.
McCandless: Verstanden.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Videodatei (, FLV-Format, 4,5 MB/AVI-Format, 5,1 MB) Restaurierte Aufnahmen der Fernsehkamera.
McCandless: Basis Tranquility, hier ist Houston. Wir hätten gern eine Bestätigung, dass eure Richtantenne im Ausrichtungsmodus Schwenken ist. Wir müssen hier auf der Erde an eine andere Bodenstation übergeben.
Aldrin: Verstanden. Bestätigt. Wir haben Modus Ausrichtung auf Schwenken.
McCandless: Verstanden. Ende.
Lange Unterbrechung des Funkverkehrs.
In Goldstone, Kalifornien, geht der Mond bald unter und deshalb muss eine andere Bodenstation übernehmen. Als Nächstes ist die australische Station Honeysuckle Creek, in der Nähe von Canberra, dafür verantwortlich, die Verbindung zum Mond aufrechtzuerhalten.
Mike Dinn, während des Apollo‑Programms stellvertretender Direktor der Bodenstation in Honeysuckle Creek, erinnert sich: Der Begriff Übergabe bedeutete hier im Wesentlichen, dass die Verantwortung für das Senden zum Raumschiff (nach oben) an die nächste Station weitergegeben wurde. Das betraf den Sprechfunk, Computerkommandos und die Bahnverfolgung. Empfangen konnte die Signale vom Raumschiff (nach unten) zur Erde jede Station, von der aus der Mond zu sehen war und deren Anlagen entsprechend eingestellt waren. Und natürlich gab es die Möglichkeit, Telemetrie, Sprechfunk und Fernsehsignale jeweils über verschiedene Bodenstationen zu bekommen. Man muss auch wissen, dass es nach oben eigentlich drei Verbindungen waren: zum CSMCSMCommand and Service Module(s), zum LMLMLunar Module und zum EASEPEASEPEarly Apollo Scientific Experiments Package/ALSEPALSEPApollo Lunar Surface Experiments Package. Für die Verbindung zum EASEPEASEPEarly Apollo Scientific Experiments Package/ALSEPALSEPApollo Lunar Surface Experiments Package wurden in der Regel die Stationen mit den 9-Meter-Antennen (CROCROCarnarvon Tracking Station (Australia), HAWHAWHawaii Tracking Station, GWMGWMGuam Tracking Station für diesen Längengradbereich) eingesetzt.
John Saxon haben wir zu verdanken, dass das Protokoll der Bodenstation Honeysuckle Creek erhalten geblieben ist. Das Protokoll enthält auf Seite 14 bei den Eintrag, dass ein stabiles Signal vom LMLMLunar Module empfangen wurde. Und als Neil bei seinen Kleinen Schritt machte, waren es die in Honeysuckle empfangenen Fernsehsignale vom Mond, die in der Welt gesehen wurden. Kurze Zeit später wurden die Bilder dann für den Rest der EVAEVAExtravehicular Activity von der radioastronomischen Antenne in Parkes, Australien, empfangen. Verantwortlich für die Aufrechterhaltung der Verbindung zu den Raumschiffen (nach oben) ist jedoch bis zur hier stattfindenden Übergabe die Bodenstation in Goldstone gewesen.
Seite 16 des Stationsprotokolls von HSKHSKHoneysuckle Creek Tracking Station verzeichnet die Übertragung der Verantwortung für die Verbindung zum LMLMLunar Module (nach oben) von GDSGDSGoldstone Tracking Station (California) auf HSKHSKHoneysuckle Creek Tracking Station um bzw. . Zu diesem Zeitpunkt stand der Mond schon nicht mehr sehr hoch über dem westlichen Horizont von Goldstone bei 6,2 Grad Elevation und einem Azimut von 256,5 Grad.
Videodatei (, FLV-Format, 4,3 MB/AVI-Format, 4,9 MB) Restaurierte Aufnahmen der Fernsehkamera.
Videodatei (, FLV-Format, 4,7 MB/AVI-Format, 5,3 MB) Restaurierte Aufnahmen der Fernsehkamera.
Collins: (meldet sich wieder nach AOSAOSAcquisition of Signal) Houston, Columbia. Omni C – Charlie. Wie ist die Verständigung?
McCandless: (hat Mike offensichtlich nicht gehört) Columbia, Columbia, hier ist Houston. Ende.
Collins: Verstanden. Columbia über (Omni) C – Charlie. Wie ist die Verständigung?
McCandless: Verstanden. Columbia, hier ist Houston. Hören dich laut und deutlich über Omni Charlie. Die Mannschaft von Basis Tranquility ist zurück in der Kabine, der Druck ist wiederhergestellt und sie sind gerade dabei, die PLSSPLSSPortable Life Support System abzulegen. Alles ist großartig gelaufen. Ende.
Collins: Halleluja!
McCandless: Und wir möchten P-00P-00Program Zero-Zero und Akzeptieren von dir. Wir haben einen neuen Statusvektor für dich. Danach möchten wir, dass du die Plattform auf das neue REFSMMATREFSMMATReference (to) Stable Member Matrix ausrichtest, das wir vor ein oder zwei Umrundungen hochgeschickt haben. Ende.
Siehe auch Charlie Dukes Erläuterungen zum REFSMMATREFSMMATReference (to) Stable Member Matrix nach im Journal von Apollo 16.
Collins: In Ordnung. Verstanden. Ihr wollt Option 1, P-52 mit Option 1.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Houston kündigt neue Informationen zur vermuteten Landestelle an.
McCandless: Columbia, hier ist Houston. Du bekommst von uns einen neuen Statusvektor. Danach senden wir dir noch mal das REFSMMATREFSMMATReference (to) Stable Member Matrix, weil das bereits vorhandene gelöscht wird, wenn wir den Statusvektor hochschicken. Anschließend kannst du P-52 mit Option 1 ausführen. Ende.
Collins: P-52.
Lange Unterbrechung des Funkverkehrs.
Videodatei (, FLV-Format, 4,5 MB/AVI-Format, 5,1 MB) Restaurierte Aufnahmen der Fernsehkamera.
Videodatei (, FLV-Format, 5,3 MB/AVI-Format, 5,9 MB) Restaurierte Aufnahmen der Fernsehkamera.
McCandless: Columbia, hier ist Houston. Hörst du uns? Ende.
Collins: Verstanden, Houston. Columbia hört.
McCandless: Okay, Columbia. Wir haben alles hochgeladen und der Computer gehört wieder dir. Du kannst auf Blockiert stellen. Bitte warte aber mit der P-52 Option 1 Plattformausrichtung bis nach dem Überflug von Landestelle 2. Wir möchten, dass du noch einmal versuchst, mit P-22 das LMLMLunar Module zu finden. Ich habe ein paar Zahlen für dich, wenn du bereit bist. Ende.
Collins: Verstanden. Einen Moment bitte. (lange Pause) Jetzt kann ich mitschreiben.
McCandless: Verstanden, Columbia. P-22 Landmarken-IDIDIdentification ist das Landemodul … (korrigiert sich) bzw. Basis Tranquility: , , 4 nautische Meilen (7,4 km) südlich. Zeitpunkt der dichtesten Annäherung . Winkel für Schaft 357,051 und Winkel für Zapfen 047,432. Rollwinkel 0, Neigung 250, Gierwinkel 0. Bitte wiederholen. Ende.
Videodatei (, FLV-Format, 3,5 MB/AVI-Format, 4,1 MB) Restaurierte Aufnahmen der Fernsehkamera.
McCandless: Columbia, hier ist Houston. Hast du die neuen Zahlen für P-22 verstanden? Ende.
Collins: Houston, Columbia.
McCandless: Columbia, hier ist Houston. Hast du mein PADPAD oder PadPreliminary Advisory Data für P-22 verstanden?
McCandless: Columbia, hier ist Houston. Notierst du mein PADPAD oder PadPreliminary Advisory Data? Ende.
Collins: Negativ, Bruce. Gib mir einfach den Breitengrad, Länge-durch-Zwei, Höhe und die Gitternetzkoordinaten. Vergiss den Rest. Die Verbindung wurde unterbrochen.
McCandless: Einen Moment bitte.
Collins: Also, ich meine, falls du neue Daten hast. Ansonsten nehme ich einfach die alten Zahlen.
McCandless: Nein, bitte warte kurz. Wir haben neue Informationen.
Collins: Okay. (lange Pause)
Videodatei (, FLV-Format, 3,7 MB/AVI-Format, 4,4 MB) Restaurierte Aufnahmen der Fernsehkamera.
McCandless: Basis Tranquility, hier ist Houston. Wir würden gern wissen, wie weit ihr mit dem Ablegen der PLSSPLSSPortable Life Support System und den Vorbereitungen zur Kabinendekompression seid?
Nachdem beide ihr PLSSPLSSPortable Life Support System abgenommen haben, werden weitere nicht mehr benötigte Ausrüstungsgegenstände sowie Abfall in einen Müllsack gepackt. Anschließend lassen sie erneut den Kabinendruck ab, um PLSSPLSSPortable Life Support System und Müll aus dem LMLMLunar Module zu werfen.
Aldrin: Aldrin: Verstanden. Houston, Basis Tranquility. Wir machen noch einige Fotos, um den restlichen Film zu verbrauchen, und ich bin gerade so weit, die primäre Kartusche im ECSECSEnvironmental Control System auszutauschen.
Sie verbrauchen den restlichen Film in den Magazinen 37/R, Fotos AS11-37-5460 bis AS11-37-5555, und 39/Q, Fotos AS11-39-5792 bis AS11-39-5843. Bob Farwell hat Aufnahmen von Magazin 37/R zu einem Panorama zusammengesetzt. Da weder Neil noch Buzz uneingeschränkte Sicht von der einen bis zur anderen Seite hatte, musste er einige Zugeständnisse machen. Die Panoramen aus dem CDR-Fenster sowie dem LMP-Fenster, für die Bilder von Magazin 39/Q verwendet wurden, verdeutlichen die Schwierigkeit. In einer zweiten Version hat Farwell geschickt das vor der EVAEVAExtravehicular Activity entstandene Foto AS11-37-5452 eingefügt, um die Lücke unter Neils Fenster zu schließen. Zum Schluss hat er dem Panorama die Abbildung 10.12 aus dem Lunar Sourcebook zum Vergleich gegenübergestellt. In einem PDF-Dokument erläutert Farwell seine Arbeit ausführlicher.
Im Moment haben wir es am . Das Landemodul ist vom Boden der Landefüße bis zur Spitze des Rendezvous-Radars 7,04 Meter hoch. Die Sonne steht 15,8 Grad über dem Horizont, sodass das LMLMLunar Module auf ebener Fläche einen etwa 25 Meter langen Schatten werfen würde. Juri Krasilnikow hat Foto AS11-37-5477 mit einer sehr viel früher entstandenen Aufnahme, AS11-37-5454, in einer GIF-Animation (0,3 MB oder 2,7 MB) kombiniert. AS11-37-5454 wurde von Buzz schon kurz nach der Landung gegen am fotografiert. Man sieht deutlich, wie sich die Schattenlänge ändert. Zum Zeitpunkt der früheren Aufnahme wäre der Schatten auf ebenem Boden circa 34 Meter lang gewesen.
Auf Fotos AS11-37-5466 bis AS11-37-5468 ist die Flagge zu sehen. In der technischen Nachbesprechung äußerte Neil unter anderem (siehe auch Kommentar nach ): Der Flaggenmast wurde leicht schräg in den Boden gesteckt, um den Schwerpunkt der ganzen Konstruktion möglichst über diese Stelle zu bekommen. (Sie haben die Flagge geneigt, damit sie im Gleichgewicht war.) Das schien auch ganz gut zu halten. Später, als wir wieder im LMLMLunar Module waren, habe ich aber bemerkt, dass sich durch das Gewicht der Flagge alles um die Achse des Mastes gedreht hatte. Die Flagge zeigte nun nicht mehr in dieselbe Richtung wie vorher. Vermutlich hat sich der Flaggenmast durch sein Gewicht etwas im Sand bewegt und dadurch die ursprüngliche Position verändert.
Auf AS11-37-5467 zeigt die Flagge noch in die ursprüngliche Richtung. Das bestätigen die Fernsehbilder der EVAEVAExtravehicular Activity (siehe Videoclip nach ) genauso wie eine spätere Übertragung der Fernsehkamera, als die PLSSPLSSPortable Life Support System aus der Kabine geworfen wurden (siehe Videoclip nach ). Eindeutig hat sie sich bis zu diesem Zeitpunkt nicht bewegt. Dann sehen wir die Flagge erst wieder in einer Aufnahme der DAC, die Buzz kurz nach , ungefähr eine Stunde nach dem heißen Test der Manövrierdüsen, gemacht hat. Schatten und Flagge zeigen nun mehr oder weniger nach Norden. Die Änderung der Richtung, die Neil erwähnte, muss also irgendwann zwischen dem Entsorgen der PLSSPLSSPortable Life Support System und dem Manövrierdüsentest passiert sein. Da sich das Zünden der Steuerdüsen darauf ausgewirkt haben könnte, lässt sich nicht genau sagen, wie die Flagge zu dem Zeitpunkt stand, als Neil die Veränderung aufgefallen ist. Hier der Vergleich von AS-37-5467 mit einem Bild aus dem 16mm-Film der DACDACData Acquisition Camera.
Auf Foto AS11-37-5480, aufgenommen aus dem Fenster von Buzz, sind die Flagge, die Fernsehkamera und im Hintergrund einige Felsbrocken zu sehen. Diese Brocken sind wahrscheinlich bei der Entstehung von West-Krater dorthin geschleudert worden.
Alle in diesem Zeitraum entstandenen Bilder sind durch die vorderen Fenster aufgenommen worden. Ausgenommen AS11-37-5506 bis AS11-37-5509, die durch das Rendezvous-Fenster über Neils Kopf fotografiert wurden und die Erde zeigen. Als er davon sprach, die Erde fotografiert zu haben, meinte Neil vielleicht diese Bilder und nicht AS11-40-5923 und AS11-40-5924, die höchstwahrscheinlich von Buzz während der EVAEVAExtravehicular Activity gemacht worden sind (siehe Kommentar nach ). Keins der Fotos von AS11-37-5506 bis AS11-37-5509 weist Réseaukreuze auf, weswegen sie ziemlich sicher mit der IVAIVAIntravehicular Activity-Hasselblad entstanden sind. Die EVAEVAExtravehicular Activity-Version der Hasselblad wurde wie geplant aus der Kabine geworfen und auf der Mondoberfläche zurückgelassen.
Aldrin:Zum Fotografieren nahmen wir uns reichlich Zeit, um den restlichen Film noch weitestgehend zu verbrauchen. Es waren bestimmt mehr Bilder als notwendig. Wir wollten aber sicherstellen, dass bei jedem Fenster das gesamte Sichtfeld mit möglichst vielen Einstellungsvarianten abgelichtet war, bevor wir die Kamera rausgeworfen haben.
Bei unserem Treffen sprachen wir auch über die Bilder, die nach der EVAEVAExtravehicular Activity aus den Kabinenfenstern heraus entstanden sind.
Aldrin: Schau mal, wie aufgewühlt der Boden (um die Flagge herum und weiter zur Fernsehkamera hin) ist. Aus diesem Winkel betrachtet, also nach vorn und rechts (also aus dem Fenster von Buzz in nordwestliche Richtung), sieht er viel dunkler aus.
Jack Schmitt hat dazu die folgende Hypothese aufgestellt. Kurz vor dem Aufsetzen hat der Triebwerksstrahl des LMLMLunar Module viel von dem sehr feinen Staub an der Oberfläche weggeweht, wodurch kleineres Gestein freigelegt wurde. Die unverhältnismäßig große Menge dieser Fragmente reflektiert mehr Sonnenlicht, als es bei normaler Zusammensetzung des Oberflächenmaterials der Fall ist. Auch aus dem Orbit betrachtet sehen die unmittelbaren Landestellen heller aus, als die weitere Umgebung. Wenn die Astronauten auf der Mondoberfläche umherlaufen, wühlen sie dabei den Boden auf und sorgen so dafür, dass die normale Beschaffenheit annähernd wiederhergestellt wird. Gegen den eigentlich zu hellen Hintergrund sieht der aufgewühlte Boden dann dunkel aus. Um seine Ansicht zu untermauern, erklärt Jack, dass an den Stellen, die er in einiger Entfernung vom LMLMLunar Module geologisch untersucht hat, der aufgewühlte Boden nicht dunkler aussah als unberührte Bereiche.
Ich wollte wissen, wie der Horizont aussah.
Armstrong: Der Horizont ist näher. Aber weil es nicht ganz eben war, konnte man ihn nicht vollständig sehen. Schon ein kleiner Hügel dazwischen konnte ihn verdecken. Nicht, dass wir in einer bergigen Gegend gelandet sind, es war eigentlich flach dort, aber überall gab es Kraterränder und andere Erhebungen, von denen die Entfernung des für uns sichtbaren Horizonts abhängig war.
McCandless: Verstanden, Tranquility. Wir möchten, dass ihr mit der Lithiumhydroxidkartusche so lange wie möglich wartet. Bitte macht den Austausch erst ganz am Schluss der Vorbereitungen zur Kabinendekompression, wenn ihr könnt. Ende.
Aldrin: Verstanden. Wir werden es so einrichten. Ich habe auch schon überlegt, wie lange wir damit warten wollen. Wir könnten noch etwa eine halbe Stunde lang fotografieren und danach die Pause zum Essen machen. Anschließend würden wir die Kartusche austauschen und dann den Druck ablassen. Ende.
McCandless: Verstanden. Das hört sich gut an für uns.
Aldrin: Also, für eine Weile wird es hier drin ziemlich unaufgeräumt sein.
McCandless: Oh, das stört uns kein bisschen! (Pause)
Wenn sie erst essen wollen, bevor sie den Kabinendruck ablassen und die nicht mehr benötigten Dinge rauswerfen, müssen die Helme abgenommen werden. Mit zwei Probenbehältern, den LEVAsLEVALunar Extravehicular Visor Assembly, den PLSSPLSSPortable Life Support System und den beiden Helmen wird es daher ziemlich eng in der Kabine, die schon von vornherein nur sehr wenig Platz bietet. Die Astronauten der letzten drei Missionen haben zwischen den EVAsEVAExtravehicular Activity ihre Anzüge sogar komplett abgelegt und es war noch enger. Zum Glück ist es wegen der geringen Schwerkraft auf dem Mond nicht ganz so anstrengend, auch einige Stunden stehen zu bleiben. Außerdem wiegt die Ausrüstung weniger und man kann daher vieles auf der Triebwerksabdeckung – wo es zumindest nicht allzu sehr im Weg ist – übereinanderstapeln.
Armstrong:Nach der EVAEVAExtravehicular Activity hatten wir immer noch eine ganze Wagenladung an Ausrüstung im Cockpit. Es war eine Menge und ich war froh, dass wir vieles davon noch vor der Schlafpause loswerden konnten. Mit dem ganzen Zeug in der Kabine wäre wirklich kein Platz gewesen, um einigermaßen zu entspannen.
Bei den folgenden Missionen gab es Hängematten, die das Problem mit der engen Kabine während der Ruhephasen etwas abgemildert haben. Da allerdings die Astronauten der letzten drei Missionen ihre Anzüge sogar vollständig abgelegt hatten, war der Raum trotzdem außerordentlich begrenzt. Ed Hengeveld hat die Fotos AS17-134-20522 und AS17-134-20525 zu einem Bild vom Innenraum der Kabine zusammengesetzt. Es zeigt, wie die Besatzung von Apollo 17 ihre Anzüge auf der Triebwerksabdeckung im hinteren Abteil bis fast an die Decke aufgestapelt hat.
Armstrong:Die Checkliste für die Vorgehensweisen nach der EVAEVAExtravehicular Activity hat sehr gut funktioniert. Alles war gut geplant und wir haben uns, abgesehen von ein paar kleinen Ausnahmen, exakt an die vorgesehene Reihenfolge gehalten. Sie … haben etwa soviel Zeit gebraucht wie erwartet oder nur geringfügig mehr. Natürlich mussten wir etwas länger auf den Kartuschenwechsel warten, bevor wir den Druck wiederhergestellt haben. Soweit ich mich erinnere, sollten wir noch eine Pause zum Essen einfügen und wir haben auch viel fotografiert.
In der veröffentlichten originalen Niederschrift der Technischen Nachbesprechung wird Neil wie folgt zitiert: Natürlich mussten wir etwas länger auf den Kartuschenwechsel warten, bevor wir den Druck wiederhergestellt haben.
An dieser Stelle müsste es eigentlich heißen: … Druck abgelassen …
anstatt … Druck wiederhergestellt …
Die Astronauten warteten, um die LiOHLiOHLithiumhydroxid‑Kartusche unmittelbar vor der Dekompression auszutauschen, denn der verbrauchte Behälter sollte ebenfalls mit aus der Kabine geworfen werden.
Aldrin:Wir behielten dabei (dem Austausch der LiOHLiOHLithiumhydroxid‑Kartusche) die Helme auf, weil auch so schon alles Mögliche in der Kabine herumlag. Es wäre nur noch mehr gewesen, dass uns im Weg war. Der Austausch der primären Kartusche lief gut, bis ich die neue Kartusche eingesetzt hatte. Da taucht ein kleines Problem auf, weil ich sie nicht weit genug drehen konnte, um den Deckel aufzusetzen. Am Ende saß sie dann doch richtig, aber ich kann nicht genau sagen, wie ich es hinbekommen habe. Das schien die Ursache dafür gewesen zu sein, warum sich der Deckel nicht richtig aufsetzen ließ – dass ich die Kartusche nach dem Einsetzen nicht so weit drehen konnte, wie es nötig gewesen wäre.
Die LiOH-Kartuschen werden an einer Stelle in das ECSECSEnvironmental Control System eingesetzt, die sich innerhalb der Kabine direkt hinter Buzz befindet. Bis dahin war die Austauschkartusche hinter der Triebwerksabdeckung unterhalb der Anlage untergebracht. Um den Austausch vorzunehmen, muss er sich umdrehen und dann mit der rechten Hand die Kartusche wechseln. Zu welchem Zeitpunkt genau Buzz die Kartusche ausgetauscht hat, ist nicht klar. Er und Neil haben etwas gegessen, bevor sie die Kabine dekomprimiert und alles Überflüssige herausgeworfen haben, und natürlich hatten sie die Helme zumindest während des Essens für eine kurze Zeit abgesetzt. Bei kam die Durchsage, dass sie mit dem Essen fertig sind. Irgendwann hat Buzz das Foto AS11-37-5528 aufgenommen, ein schönes Portrait von Neil mit Snoopy-Kappe. Und auch Neil hat Bilder von Buzz gemacht – AS11-37-5530 bis AS11-37-5534 – die leider durch das helle Fenster im Hintergrund etwas unterbelichtet sind. Bob Farwell und Kipp Teague haben AS11-37-5534 digital bearbeitet. Oben rechts ist das Objektiv der 16mm‑Filmkamera (DACDACData Acquisition Camera) zu erkennen. Die Helme waren abgesetzt, während sie sich gegenseitig und aus dem Fenster heraus fotografieren.
Collins: Houston, Columbia. Habt ihr die neuen Koordinaten?
McCandless: Columbia, hier ist Houston. Bitte kommen.
Collins: Verstanden. Habt ihr die neuen Koordinaten für mich?
McCandless: Verstanden. Breitengrad 0-0-Komma-6-9-1 … Das heißt plus-0-0-Komma-6-9-1. Und Länge-durch-Zwei ist plus-1-1-Komma-7-1-3. Die Höhe ist minus-1-Komma-4-4 nautische Meilen (2667 m). Ende.
Collins: Verstanden. Danke. (lange Pause)
McCandless: Columbia, hier ist Houston. Für den Breitengrad nimm besser plus 00,692, abgerundet. Ende.
Collins: Okay. (lange Pause) Okay. Ich lese es noch mal vor, plus 00692, plus 11713 und minus 00144. Habt ihr auch Gitternetzkoordinaten für mich?
McCandless: Verstanden. Einen Moment bitte. (lange Pause) Columbia, hier ist Houston. Die Gitternetzkoordinaten lauten: Kilo,9/6,3 auf LAM 2. Ende.
Die tatsächliche Landestelle befindet sich bei den Koordinaten Juliet,65/7,52 und liegt somit nicht im Sichtfeld des Sextanten, wenn Mike gleich die Landestelle überfliegt. Das geht auch aus Abbildung 5-14 im Missionsbericht zu Apollo 11 (Apollo 11 Mission Report) hervor. Die Gitternetzlinien in dieser Abbildung entsprechen einem Abstand von 1 Kilometer und die Kreise, die in etwa das Sichtfeld des Sextanten darstellen, haben einen Durchmesser von 3,2 Kilometern (2 Meilen). Bei meldet Mike, dass er keinen Erfolg hatte.
Collins: Kilo,9 und 6,3. Danke. Bei einem Überflug schafft man es gerade so, eins dieser Planquadrate abzusuchen.
McCandless: Verstanden. (lange Pause)
Das Sichtfeld des Sextanten umfasst ein Gebiet, dass der Fläche von ungefähr sieben Planquadraten entspricht.
McCandless: Und nur zur Information, du bist gleich in Reichweite für direkte Kommunikation mit Basis Tranquility über VHFVHFVery High Frequency. (VHFVHFVery High Frequency-)LOSLOSLoss of Signal ist bei . Ende.
Collins: Verstanden.
Das CSMCSMCommand and Service Module(s) umkreist den Mond in einer Höhe von etwa 100 Kilometern, wodurch es sich für ungefähr über dem Horizont von Basis Tranquility befindet. In dieser knappen Viertelstunde könnte Mike über VHFVHFVery High Frequency auch direkt mit Neil und Buzz auf der Oberfläche sprechen.
McCandless: Verstanden. Und wir mussten die MSFNMSFNManned Space Flight Network‑Relaisverbindung zu dir abschalten, weil hier unten einiges umgestellt wird. Ende.
Collins: Okay.
Lange Unterbrechung des Funkverkehrs.
Collins: (kaum zu verstehen und sehr sachlich) Houston, Columbia. Kein Erfolg.
McCandless: Hier ist Houston. Bitte kommen. Ende.
Collins: Verstanden. Ich kann sie nicht finden.
McCandless: Verstanden. Schätze, damit haben wir wohl die Schlagzeile für den heutigen Tag, Mike.
Collins: Bestimmt. (nicht zu verstehen)
McCandless: Es wird dich vielleicht interessieren, Mike, dass vom Laserreflektor, den sie aufgestellt haben, Reflexionen empfangen wurden. Vielleicht können wir dadurch später noch genauere Informationen erhalten.
Die reflektierten Lasersignale könnten für eine genauere Berechnung der Landestelle genutzt werden. Bisher stützt man sich dabei nur auf Daten der Bahnverfolgung und der Telemetrie des Steuersystems im LMLMLunar Module.
Collins: Verstanden. Ich brauche eine sehr präzise Positionsangabe, da ich bei einem Überflug höchstens eins dieser Planquadrate richtig absuchen kann, wenn ich gründlich sein will. Der Bereich, in dem wir bis jetzt gesucht haben, geht aber in die Zehner, Zwanziger und Dreißiger.
Mike versucht hier die Anzahl der Planquadrate zu schätzen, in denen sich die von Houston seit der Landung durchgegebenen möglichen Positionen des LMLMLunar Module befinden: Zehn oder mehr, zwanzig oder mehr, dreißig oder mehr. Auf jeden Fall zu viele, wenn er während eines Überflugs nur eins dieser Quadrate gründlich absuchen kann.
McCandless: Verstanden. Wir sind deiner Meinung. Das wird voraussichtlich dein letztes P-22 sein. Wir möchten für diese Suche auch nicht zu viel Treibstoff verbrauchen.
Für eine stabile Ausrichtung des Sextanten müssen die Manövrierdüsen des Raumschiffs immer wieder kurz zünden.
Bei , ungefähr vor dem Start des LMLMLunar Module, bekommt Mike von Ron Evans eine Positionsangabe, die nur 200 Meter von der tatsächlichen Landestelle entfernt ist.
Collins: Verstanden. Wie sieht’s aus mit dem Treibstoff?
McCandless: Verstanden. Mit dem Treibstoff ist alles in Ordnung. Aber die Anzahl der P-22-Peilungen ist wohl begrenzt und damit auch die Anzahl der Planquadrate, die du absuchen kannst. Ende.
Collins: Verstanden. Gut, dann werde ich das Manöver bis Rollwinkel 82, Neigung 218 und Gierwinkel 0 weitermachen, wenn ihr nichts dagegen habt, und das P-52 in dieser Fluglage ausführen. Und das ist dann auch die Fluglage für die Schlafpause.
Das Kommandomodul – genauso das LMLMLunar Module, wenn es im Orbit ist – umrundet den Mond in einer raumfesten Fluglage. Das bedeutet, in Bezug auf die Fixsterne bleibt die Orientierung der Raumschiffachsen unverändert, jedoch nicht in Bezug auf die Mondoberfläche. David Woods erläutert, dass … Mike, während er mit P-22 nach dem LMLMLunar Module sucht, den Neigungswinkel des CSMCSMCommand and Service Module(s) langsam nachführen muss, um den Zielpunkt im Sichtfeld des Sextanten zu behalten. Nachdem er P-22 abgeschlossen hat, steuert er in die Fluglage 082 218 000, damit er mit P-52 die Trägheitsplattform ausrichten kann. Danach verändert Mike die Fluglage des CSMCSMCommand and Service Module(s) nicht mehr, sondern behält sie auch während der anstehenden Schlafpause bei.
Da sich der Mond während der Dauer einer Schlafpause nicht besonders weit auf seiner Bahn um die Erde bewegt, ändert sich die Fluglage des Raumschiffs relativ zur Erde ebenfalls kaum. Falls eine Korrektur erforderlich werden sollte, kann Mike außerdem von Houston geweckt werden, wenn er sich über der Mondvorderseite befindet.
Hier eine Illustration der Fluglagen und eine Animation. Für die Darstellung des Mondes wurde ein Mosaik aus Bildern der hochauflösenden Kameras an Bord der Mondsonde Lunar Reconnaissance Orbiter (LROCLROCLunar Reconnaissance Orbiter Camera) verwendet. Die zusammengesetzten Bilder zeigen den Nordpol. Veröffentlicht am .
McCandless: Verstanden. Wir haben keine Einwände. Und P-52 in dieser Fluglage. (Pause) Verstanden. Ein P-52 und dann die Fluglage für die Schlafpause.
Sehr lange Unterbrechung des Funkverkehrs.
Bruce hat sich entweder versprochen oder die Aussage Und das ist dann auch die Fluglage für die Schlafpause.
missverstanden und denkt, Mike will nach dem P-52 eine andere Fluglage einnehmen – vermutlich eine, die im Flugplan steht. Nachdem Mike das P-52 bei beendet hat, wird die Fluglage für die Schlafpause jedoch nicht mehr angesprochen.
Audiodatei (, MP3-Format, 43 MB) Die Aufnahme der Kommunikation mit dem Raumschiff beginnt bei . Mit freundlicher Genehmigung von John Stoll, leitender ACRACRAudio Control Room-Techniker im Johnson Raumfahrtzentrum der NASANASANational Aeronautics and Space Administration.
McCandless: Basis Tranquility, hier ist Houston. Ende.
Aldrin: Houston, Basis Tranquility. Bitte kommen.
McCandless: Verstanden. Falls ihr einen Moment Zeit habt, ich habe eure Daten für T-8 bis T-12. Ende.
Aldrin: Verstanden. Einen Moment bitte.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Aldrin: Houston, Basis Tranquility. Jetzt können wir mitschreiben.
McCandless: Verstanden, Tranquility. T-8 , T-9 , T-10 , T-11 , T-12 . Bitte wiederholen. Ende.
Aldrin: Verstanden. T-8 , T-9 , T-10 , T-11 , T-12 . Ende.
Diese Daten sind Zeiten für die nächsten Startfenster, abgestimmt auf die entsprechenden Überflüge der Landestelle durch das CSMCSMCommand and Service Module(s). T-13, bei , ist dann der eigentlich geplante Start der Aufstiegsstufe (siehe auch ). Das Intervall beträgt jeweils , solange wie das CSMCSMCommand and Service Module(s) für eine Umrundung des Mondes braucht.
McCandless: Die Wiederholung war in Ordnung. Houston, Ende. (lange Pause)
Collins: Houston, Columbia. (keine Antwort, lange Pause) Houston, Columbia …
Armstrong: Houston, Basis Tranquility.
Collins: … über die Richtantenne.
McCandless: Columbia, Columbia, hier ist Houston. Ende.
Collins: Columbia über die Richtantenne.
McCandless: Verstanden. Hören dich laut und deutlich über die Richtantenne, Columbia.
Collins: Verstanden. Ich steuere jetzt in die Fluglage für P-52. Möchtet ihr einen Mannschaftsbericht?
McCandless: Bitte wiederholen, Columbia?
Collins: Ich wiederhole, ich steuere jetzt in die Fluglage für P-52. Und wollt ihr einen Mannschaftsbericht?
McCandless: Verstanden. Und jetzt bitte deinen Mannschaftsbericht.
Collins: Verstanden. Keine Medikamente. Dosimeter 100 Komma 16.
McCandless: Houston. Ist notiert. (lange Pause)
Armstrong: Houston, Basis Tranquility.
McCandless: Bitte kommen, Basis Tranquility.
Armstrong: Verstanden. Das Gewicht der RCURCURemote Control Unit war 12 Unzen (340 g). Das gilt nur für die RCURCURemote Control Unit ohne den Beutel. Und das Wasser aus dem CDRCDRCommander-PLSSPLSSPortable Life Support System wog 12½ Unzen (354 g). (Pause) Mit dem angehängten Beutel, stand sie (die Waage) auf null.
Zuerst haben sie eine RCURCURemote Control Unit gewogen und anschließend in einem Beutel das restliche Wasser aus dem PLSSPLSSPortable Life Support System-Tank. Der Nullpunkt der Federwaage konnte verstellt werden. Hier wurde die Waage zunächst ohne Gewicht auf null gestellt und dann als Referenz eine RCURCURemote Control Unit gewogen. Anschließend hängten sie einen leeren Wasserbeutel an, stellten sie wieder auf null und wogen den gefüllten Beutel.
Armstrong: Unsere Absicht war, mit dem Aufbau einer Datenbank zu beginnen, um Wasserverbrauch und körperliche Belastung in Relation zu setzen. Ich glaube, es gab einen Plastikbeutel, in dem wir das Wasser aus dem jeweiligen PLSSPLSSPortable Life Support System aufgefangen haben.
Man kann hören, dass Neils Nase etwas verstopft ist. Nach der ersten EVAEVAExtravehicular Activity bei Apollo 17 zeigte Jack Schmitt eine massive allergische Reaktion auf den Mondstaub, die sich aber nach den beiden folgenden EVAs abschwächte. Siehe auch die Kommentare nach .
McCandless: Hier ist Houston. Wir haben es notiert. Und, zu eurer Information, nachdem ihr die Ausrüstung inklusive der Lithiumhydroxidkartusche aus der Kabine geworfen habt, ist das neue LMLMLunar Module-Gewicht 10837. Ende.
Armstrong: Okay. 10837.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Dieser Wert muss während der abschließenden Startvorbereitungen in den Computer eingegeben werden.
Collins: Houston, Columbia. Habt ihr das P-52 registriert? (Pause)
McCandless: Columbia, hier ist Houston. Bestätigt.
Collins: Okay.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
McCandless: Basis Tranquility, hier ist Houston. Laut Flugplan soll der Sicherungsschalter ATCAATCAAttitude & Translation Control Assembly bei Stabilitätskontrolle auf Paneel 16 zu diesem Zeitpunkt offen sein. Ende. (Pause)
Aldrin: Houston, Tranquility. Bitte wiederholen. Welcher soll geschlossen sein?
McCandless: Verstanden. Paneel 16, Reihe 2, Stab-Kontrolle, ATCAATCAAttitude & Translation Control Assembly, buchstabiere A-T-C-A, und er soll zu diesem Zeitpunkt offen sein. Ende.
Aldrin: Verstanden. Ist jetzt Offen.
McCandless: Verstanden. Ende. (Pause)
Aldrin: Houston, Tranquility. Könnt ihr möglicherweise feststellen, in welcher Position sich der Sicherungsschalter für die Scharfschaltung des Triebwerks befindet? Ende. (Pause) Ich frage danach, weil das obere Ende anscheinend abgebrochen ist. Ich denke, wir können ihn wieder reindrücken. Bin mir aber nicht sicher, ob wir ihn rausziehen können, falls er gedrückt ist. Ende.
McCandless: Verstanden. Wir kümmern uns darum. Bitte wartet kurz. (lange Pause)
In der engen Kabine hat man mit einem PLSSPLSSPortable Life Support System auf dem Rücken reichlich Gelegenheit, unbemerkt einen Schalter abzubrechen. Der Schalter zum Aktivieren des Triebwerks ist der siebente von links in der zweiten Reihe von Paneel 16, dass sich auf der Seite von Buzz befindet. Da Neil zu keinem Zeitpunkt auf dieser Seite gewesen ist, muss Buzz den Schalter abgebrochen haben.
Aldrin: Keiner dieser Schalter hatte einen Schutzbügel. Einer war reingedrückt und einer abgebrochen. Ich muss also (mit dem PLSSPLSSPortable Life Support System, bevor es abgelegt war) einen gedrückt und einen abgebrochen haben.
McCandless: McCandless: Basis Tranquility, hier ist Houston. Nach unserer Telemetrie ist der Sicherungsschalter zum Scharfschalten des Triebwerks gegenwärtig Offen. Wir möchten, dass ihr ihn auch offen lasst, bis er wirklich gedrückt werden muss – was erst später passieren soll. Ende.
Aldrin: Verstanden. In Ordnung.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Seite SUR-20 der Checkliste für den Aufenthalt auf der Mondoberfläche bei Apollo 11 (Apollo 11 LM Lunar Surface Checklist) zeigt, dass dieser Schalter nach dem Herunterfahren einiger Systeme zum Beenden des simulierten Countdowns bei auf Offen gestellt wurde. In dieser Position sollte er auch bis ungefähr zweieinhalb Stunden vor dem Start bleiben, wie aus den Seiten SUR-45 und SUR-47 hervorgeht. Im Missionsbericht zu Apollo 11 (Apollo 11 Mission Report) steht: Als es für den Wiederaufstieg erforderlich war, konnte der Schalter zum Scharfschalten des Triebwerks mit Erfolg geschlossen werden. Durch den abgebrochenen Knopf wäre es jedoch nicht möglich gewesen, den Schalter manuell wieder zu öffnen.
Der Schalter ist auch auf einem Foto aus dem LM-6LMLunar Module von Apollo 12 Intrepid zu sehen, das bei der Abschlussinspektion vor dem Start entstand. Siehe auch das Schema der Schalter und Anzeigen in LM-6 (Apollo 12).
In seinem Buch Men from Earth schreibt Buzz: Beim Abarbeiten der umfangreichen Checkliste haben wir festgestellt, das der Schalter zum Scharfschalten des Triebwerks auf dem Paneel abgebrochen war. Der kleine Plastikstift (oder Knopf) war einfach nicht mehr da. Durch diese Leitung sollte das Triebwerk mit Strom versorgt werden, dass uns vom Mond wieder wegbringen musste … Wir suchten etwas, womit wir den Sicherungsschalter trotzdem drücken konnten. Zum Glück hat ein Filzstift genau in die Öffnung gepasst.
Damit dieses Problem nicht noch einmal auftaucht, hat die NASANASANational Aeronautics and Space Administration dafür gesorgt, dass bei den zukünftigen Flügen die Schalter mit Schutzbügeln und Schutzblenden versehen wurden. Darüber hinaus wurden zusätzliche Überprüfungen der Schalterstellungen in die Checkliste eingefügt. Irgendwann nach der Ruhepause schließt Buzz den Sicherungsschalter und bei , etwa eine Stunde vor dem Start, teilt Houston den Astronauten mit, dass der Schalter laut Telemetrie in der richtigen, also geschlossenen, Stellung ist.
Armstrong: Houston, Basis Tranquility. Das PRDPRDPersonal Radiation Dosimeter des CDRCDRCommander zeigt 11014 an.
McCandless: Verstanden. 11014 für den CDRCDRCommander.
Aldrin: Verstanden. Beim LMPLMPLunar Module Pilot wird 09018 angezeigt. Ende.
McCandless: Verstanden. 09018.
Lange Unterbrechung des Funkverkehrs.
Vor der EVAEVAExtravehicular Activity hatte Buzz einen Wert von 09017 – und, als Scherz, ¾ – gemeldet. Seit der Landung haben sich die Anzeigen nicht geändert. Die letzte Ziffer des Werts im PRDPRDPersonal Radiation Dosimeter steht für das entsprechende Vielfache einer Strahlendosis von 0,01 radradRadiation Absorbed Dose. Die unkorrigierte Gesamtdosis an Strahlung, die von den Astronauten während der Mission aufgenommen wurde, lag bei ungefähr 0,25 radradRadiation Absorbed Dose. Nach der Mission ergaben die später korrigierten Werte eine tatsächliche Dosis von 0,18 radradRadiation Absorbed Dose, von der das meiste aufgenommen wurde, als die Mannschaft auf ihrem Weg zum Mond und wieder zurück zur Erde zweimal durch den Van-Allen-Gürtel geflogen ist. Zum Vergleich, bei Apollo 14 waren es 1,14 radradRadiation Absorbed Dose. hauptsächlich weil ihre Flugbahn sie näher am Zentrum der beiden Strahlungszonen des Gürtels vorbeiführte, als jede andere Besatzung. Strahlungsmengen dieser Größenordnung stellen keine erheblichen Risiken für die Gesundheit dar – jedenfalls ganz sicher nicht im Vergleich zu den anderen Risiken, die bei einem Flug zum Mond eingegangen werden.
Collins: Houston, Columbia. Ende.
McCandless: Columbia, hier ist Houston. Bitte kommen.
Collins: Verstanden, Bruce. Wenn du einen Moment Zeit hast, könntest du mir kurz sagen, wie die Dinge morgen laufen sollen. (Das heißt) wann werden sie starten?
McCandless: Verstanden.
Lange Unterbrechung des Funkverkehrs.
McCandless: Columbia, Columbia, hier ist Houston. Ende. (Pause) Columbia, hier ist Houston. Ende.
Collins: Bitte kommen.
McCandless: Verstanden Mike. Hier schnell ein paar aktuelle Änderungen im Flugplan. Zuallererst möchten wir, dass du bei eine O2-Spülung bei den Brennstoffzellen durchführst. Schreibst du mit? Ende.
Collins: Ja, ich notiere.
McCandless: Zweitens, ab deiner geplanten Weckzeit bei folgen wir wieder dem vorgegebenen Zeitplan. Während der EVAEVAExtravehicular Activity und der Vorbereitung darauf haben wir nicht an Austausch Nr. 9 für die Lithiumhydroxidkartusche gedacht. Wir möchten, dass du das jetzt nachholst. Die Einstellungen für die Kommunikationsverbindung sind die normalen Einstellungen im Mondorbit. Zur RCSRCSReaction Control System-Konfiguration, wir möchten, dass du die Einheiten Alpha und Bravo verwendest. Die Eingabe für R-2R-1, R-2 und R-3Register beim DAPDAPDigital Autopilot ist 01111. Ich warte auf deine Wiederholung. Ende.
Collins: Verstanden. O2-Spülung der Brennstoffzellen bei . Rückkehr zum vorgegebenen Zeitplan nach dem Wecken bei . Lithiumhydroxid-Kartuschentausch Nr. 9 jetzt. Die Kommunikationsverbindung während der Schlafpause hat die normale Konfiguration für den Mondorbit, die jetzt eingestellt ist. Was das RCSRCSReaction Control System angeht, vorhin dachte ich, ihr wolltet im DAPDAPDigital Autopilot-Register die Eingabe 01100 haben, was Sinn hatte bei den Einstellungen auf Paneel 8 mit Einheit A nur Neigung, bei Einheit B alles aktivieren und die Einheiten C und D aus. Aber das wollt ihr jetzt nicht mehr, oder? (keine unmittelbare Antwort)
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Mike wird bei geweckt werden.
McCandless: Columbia, hier ist Houston. Für die Eingabe in R-2R-1, R-2 und R-3Register beim DAPDAPDigital Autopilot möchten wir eine Null und vier Einsen, das heißt 01111. Ende.
Collins: Okay. (Pause)
McCandless: Und du aktivierst …
Collins: Eingabe (bei R-2R-1, R-2 und R-3Register) erfolgt jetzt.
McCandless: Verstanden. Und du aktivierst die Einheiten Alpha und Bravo bei den Schaltern für Automatische
RCSRCSReaction Control System-Auswahl. Charlie und Delta werden abgeschaltet.
Collins: In Ordnung. (Pause)
McCandless: Und wir haben nicht mehr ganz bis LOSLOSLoss of Signal. Falls du dann noch wach bist, das nächste AOSAOSAcquisition of Signal ist bei . Ende.
Collins: Verstanden. (Pause)
McCandless: Und, Columbia, wenn du nichts dagegen hast, hätten wir gern, dass du wach bleibst, bis wir das Funksignal über die Richtantenne einmal erfolgreich wieder erfasst haben. Ich denke, kurz nach AOSAOSAcquisition of Signal bei der nächsten Umrundung kannst du dann schlafen gehen. Ende.
Collins: Okay.
McCandless: Verstanden. Ende. (lange Pause) Basis Tranquility, Basis Tranquility, hier ist Houston. Funktest. Ende.
Armstrong: Bitte kommen, Houston.
McCandless: Verstanden. Wir hören euch laut und deutlich. Wollten uns nur versichern, dass wir noch Verbindung haben.
Armstrong: Verstanden. Sind gerade fertig … Wir beenden gerade unsere Essenspause. Beginnen jetzt mit den Vorbereitungen zur Kabinendekompression.
McCandless:
Sehr lange Unterbrechung des Funkverkehrs.
Die folgenden Audiosequenzen wurden während einer Pressekonferenz auf Tonband aufgenommen.
Audiodatei (, MP3-Format, 18 MB) Die Aufnahme der Kommunikation mit dem Raumschiff beginnt bei . Mit freundlicher Genehmigung von John Stoll, leitender ACRACRAudio Control Room-Techniker im Johnson Raumfahrtzentrum der NASANASANational Aeronautics and Space Administration.
McCandless: Basis Tranquility, hier ist Houston. Ende.
Armstrong: Verstanden. Bitte kommen, Houston.
McCandless: Verstanden. Diesmal könnt ihr für die Kabinendekompression entweder zusätzlich zum Ventil an der vorderen Luke oder anstelle dessen das obere Dekompressionsventil öffnen, damit es schneller geht. Dann habe ich eine aktuelle T-13 für euch. Und wenn ihr uns bei Gelegenheit P-00P-00Program Zero-Zero und Daten geben könntet, wir schicken euch dann einen neuen CSMCSMCommand and Service Module(s)-Statusvektor nach oben. Ende.
Das Kabinendekompressionsventil an der oberen Luke hat keinen Bakterienfilter und deshalb eine doppelt so hohe Durchflussrate wie das Ventil an der Ausstiegsluke. Jetzt, da sie die Proben in den Behältern haben, ist der Bakterienfilter nicht mehr so wichtig. Das Foto von LTA-1LTALunar Test Article im Cradle of Aviation Museum zeigt das vordere Kabinendekompressionsventil ohne einen Bakterienfilter.
Aldrin: Man wollte wohl einfach, dass es schneller geht.
Armstrong: In Ordnung. (Pause)
Aldrin: Das DSKYDSKYDisplay and Keyboard gehört euch.
McCandless: Verstanden. Eure Zeit für T-13 (der geplante Start) ist . Ende.
Aldrin: Verstanden. T-13 124:22 … Ist das null zwei? Ende.
McCandless: Bestätigt. Es ist null zwei. Und könnt ihr ungefähr sagen, wann ihr mit der Kabinendekompression anfangt? Ende.
Aldrin: In 15 Minuten, vielleicht?
McCandless: Verstanden.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Aldrin:Es ist genau dasselbe, wie die Vorbereitung auf eine weitere EVAEVAExtravehicular Activity. Nicht ganz so umfangreich (weil sie mit den Systemen im LMLMLunar Module verbunden bleiben, anstatt die PLSSPLSSPortable Life Support System anzulegen), aber man muss trotzdem alle Schritte wieder durchgehen: Druckfestigkeit überprüfen, Luft aus der Kabine lassen und das ECSECSEnvironmental Control System entsprechend konfigurieren. Ich denke, bei zwei EVAsEVAExtravehicular Activity ist es sicher besser, die Sachen zu Beginn der zweiten rauszuwerfen, anstatt (nach der ersten EVAEVAExtravehicular Activity reinzukommen, den Kabinendruck wiederherzustellen, sich an das ECSECSEnvironmental Control System im LMLMLunar Module anzuschließen und dann) eine weitere Dekompression dranzuhängen (um noch vor der Ruhepause Sachen rauszuwerfen). Ich weiß nicht genau, wie es zukünftig gemacht werden soll.
Bei den folgenden Missionen haben die Astronauten das getan, was Buzz vorgeschlagen hat, und am Anfang jeder EVAEVAExtravehicular Activity den Müll mit rausgenommen. Die einzige zusätzliche Kabinendekompression zur Entsorgung hat irgendwann zwischen Ende der letzten EVAEVAExtravehicular Activity und dem Start stattgefunden, in erster Linie um die PLSSPLSSPortable Life Support System loszuwerden.
McCandless: Basis Tranquility, hier ist Houston. Wir haben alles geschickt. Der Computer gehört wieder euch und ihr könnt zurückschalten auf Blockiert.
Armstrong: Verstanden.
Lange Unterbrechung des Funkverkehrs.
Deke Slayton spricht jetzt mit den Astronauten. Slayton, einer der ersten Mercury-Astronauten, ist Direktor des Astronautenkorps und trägt die Hauptverantwortung bei der Benennung von Besatzungsmitgliedern für eine bestimmte Mission. Alan Shepard arbeitet für Slayton als Chef-Astronaut.
Slayton: Basis Tranquility, Houston.
Armstrong: Bitte kommen. Basis Tranquility hier.
Slayton: Verstanden. Jungs, ich wollte euch beide nur wissen lassen, da ihr eurem Zeitplan anderthalb Stunden hinterher seid und wir morgen einen Tag frei haben, werden wir uns gleich verabschieden. Bis bald.
Armstrong: Keine Einwände.
Slayton: Das war wirklich ein großartiger Tag, Jungs. Und ich bin froh, dabei gewesen zu sein.
Armstrong: Danke. Es kann sich niemand mehr gefreut haben als wir.
Slayton: Verstanden.
Aldrin: Es war großartig.
Slayton: Trotzdem möchte ich, dass ihr nicht trödelt und jetzt den Müll rausschmeißt.
Armstrong: Ja. Das wollten wir gerade machen.
Slayton: Okay.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Die Pressekonferenz ist vorbei und die normale Übertragung des Funkverkehrs wird fortgesetzt.
McCandless: Basis Tranquility, hier ist Houston. Wir sehen, dass das Überdruckventil im Anzugkreislauf immer noch auf AUTOAUTOAutomatic gestellt ist. Es muss aber geschlossen sein. Ende.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
McCandless: Columbia, hier ist Houston. Ende. (lange Pause)
Collins: Houston, Columbia. Bitte kommen.
McCandless: Verstanden. Wir haben das Signal der Richtantenne wieder erfasst. Ich denke, wir wünschen dir eine gute Nacht und lassen dich etwas schlafen, Mike. Es sei denn, du hast noch etwas zu besprechen. Ende.
Collins: Okay. Klingt gut.
McCandless: Und wir schalten die Funkträgerwelle zu dir nach oben ab, um dich nicht zu stören, wenn wir mit Basis Tranquility sprechen. Falls du uns brauchst, melde dich einfach. Es dauert dann vielleicht eine reichliche Minute, bis alles wieder eingestellt ist und wir antworten. Ende.
Collins: Okay. Danke.
McCandless: Verstanden. Und Gute Nacht.
Collins: Gute Nacht, Bruce. Vielen Dank.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Die Astronauten im LMLMLunar Module beginnen bei etwa damit, die Kabinendekompression zur Entsorgung der nicht mehr benötigten Ausrüstung vorzubereiten. Als erstes überprüfen sie bei 3,5 psi (0,24 bar), ob ihre Anzüge dicht sind und den Druck halten.
McCandless: Columbia, Columbia, hier ist Houston. Wir bitten darum, dass du die Manövrierdüsen in Bravo 1 und Bravo 2 aktivierst, Automatische RCSRCSReaction Control System-Auswahl. Ende.
Collins: Okay. Bravo 1 und Bravo 2 auf Aktiviert.
McCandless: Verstanden. Ende. (lange Pause) (Der Kabinendruck im LMLMLunar Module beginnt zu sinken.) Tranquility, hier ist Houston. Um einen Anhaltspunkt zu haben, welches Kabinendekompressionsventil habt ihr geöffnet? Ende.
Armstrong: Bis ungefähr 2 psi (0,14 bar) haben wir das vordere Ventil (an der Ausstiegsluke) verwendet und jetzt öffnen wir das obere (Ventil an der Umstiegsluke).
McCandless: Verstanden. Ende.
Armstrong: Es sind jetzt beide offen.
Videodatei (, FLV-Format, 1,9 MB/AVI-Format, 2,2 MB) Für diesen Videoclip wurden Super-8 Filmaufnahmen des HSKHSKHoneysuckle Creek Tracking Station-Fernsehmonitors verwendet. Zu sehen ist die Entsorgung der beiden PLSSPLSSPortable Life Support System und des Müllsacks.
Lange Unterbrechung des Funkverkehrs.
Da beide Rechtshänder sind und er auf der linken Seite der Kabine stand, war es höchstwahrscheinlich Neil, der das obere Ventil geöffnet hat.
Ungefähr bei werfen sie die PLSSPLSSPortable Life Support System aus der Kabine. Die Aufnahmen der Fernsehkamera zeigen, wie sie aus der Luke gestoßen werden und an der Leiter nach unten fallen. Diese Aufnahmen konnten wir allerdings noch nicht auswerten. Das damals zur Verfügung stehende Bildmaterial endete bei .
Ed von Renouard war während der Apollo‑Missionen Fernsehtechniker in Honeysuckle Creek. Gelegentlich brachte er seine Super-8-Filmkamera mit zur Arbeit, um seine Kollegen zu filmen. Und manchmal auch den Fernsehmonitor. Erfreulicherweise hat er dabei aufgenommen, wie die PLSSPLSSPortable Life Support System aus der Kabine geworfen werden. Nachdem Ed die Aufnahmen wiederfand, konnte David Woods die Digitalisierung des Materials organisieren und Colin Mackellar hat die beiden Clips zu einer MP4-Datei (4 MB) zusammengestellt.
Wieder zurück zu unserem Gespräch über die Mission, dass wir führten. Ich habe Neil und Buzz gefragt, wie sie die PLSSPLSSPortable Life Support System nach draußen befördert haben.
Aldrin (amüsiert): Darüber haben wir nicht allzu oft gesprochen, oder? Ich glaube nicht, das wir mit Händen und Knien auf den Boden gegangen sind, um sie rauszuschieben.
Armstrong: Wir sind bestimmt (im unter Druck stehenden und deshalb steifen Anzug) weit genug nach unten gekommen, um sie mit der Hand zu erreichen. Ich glaube, man kam so weit runter. Auf die Art haben wir es wohl gemacht (und sie dann mit dem Fuß ganz rausgestoßen, wie es einige Astronauten bei späteren Missionen auch taten).
Aldrin: Ich hätte dabei über die Luke langen müssen, also hast du (Neil) sie bestimmt rausgeschoben oder mit dem Fuß gestoßen.
Aldrin:Der Behälter für die (LiOHLiOHLithiumhydroxid-Austausch-)Kartusche ließ sich einfach hinter dem Triebwerk der Aufstiegsstufe hervorholen und aus der Kabine werfen. Wir hatten keinerlei Probleme. Ich konnte nicht sehen, dass du (Neil) irgendwelche Schwierigkeiten hattest, den Sachen einen richtigen Schubs zu geben. Ich glaube, jedes PLSSPLSSPortable Life Support System hat einmal auf der Plattform aufgesetzt, bevor es nach unten gefallen ist.
Armstrong:Das Einzige, was auf der Plattform liegen geblieben und nicht runter auf den Boden runtergefallen ist, war ein kleines Teil der Staufächer auf der linken Seite. Es war das letzte, was wir rausgeworfen haben.
Armstrong: Houston, Basis Tranquility. Kabinendruck ist wiederhergestellt.
McCandless: Verstanden, Tranquility. Wir konnten im Fernsehen beobachten, wie ihr die Sachen aus der Kabine geworfen habt, und das Seismometer hat jedes Mal die Stöße registriert, wenn ein PLSS auf den Boden gefallen ist. Ende.
Armstrong: (scherzhaft) Man kommt hier jetzt nicht mehr davon, ohne erwischt zu werden, stimmt’s?
McCandless: Allerdings.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Durch solche künstlichen Stoßwellen, wie sie jedes PLSS beim Herunterfallen auf die Mondoberfläche erzeugt hat, wurden Erkenntnisse über die Stärke der Regolithschicht und ihre seismischen Eigenschaften gewonnen.
Ich wollte über die Zuständigkeit für besondere Fach- bzw. Sachgebiete sprechen, mit der man nach der Aufnahme ins Astronautenkorps betraut wurde.
Armstrong: Über einen längeren Zeitraum hinweg war es üblich, dass man den Leuten die Verantwortung für spezielle Bereiche übertragen hat. Bei mir waren es das Training und die Simulatoren. Dabei ging es hauptsächlich darum, die Interessen der Astronauten bei Konferenzen und in Besprechungen zu vertreten. Wenn also eine Besprechung über Simulatoren oder die Anforderungen, die diese Geräte erfüllen mussten, stattfand, sollte die für diesen Bereich verantwortliche Person daran teilnehmen. Darum wurde auch die Terminplanung für die Astronauten vereinfacht. Die Leute konnten selbst entscheiden, wo sie sein mussten, um in ihrem Bereich über alle auftauchenden Probleme informiert und an den Entscheidungen beteiligt zu sein. Hier hatte man mehr Freiheiten als sonst irgendwo. Manchmal, glaube ich, bekamen die Leute ihren Bereich aufgrund ihrer Vorbildung zugewiesen oder weil sie schon Erfahrungen auf dem Gebiet hatten. Damit sie schneller hineinfinden. Das war jedoch nicht grundsätzlich der Fall.
Ich fragte, ob sie etwas zur Schulung auf geologischem Gebiet sagen wollen. Ich habe die Bemühungen von Jack Schmitt angesprochen. Wie er versucht hat, das Training auf diesem Gebiet sinnvoll zu gestalten und eher etwas praktisches wie Was muss ich wissen, damit ich aufmerksam hinschauen kann und so die richtigen Dinge entdecke?
vermitteln wollte, anstatt zu wissenschaftlich an diese Aufgabe heranzugehen.
Armstrong: Diese Absicht stand gewiss dahinter. In vergleichsweise kurzer Zeit einen Nicht-Gelologen so zu sensibilisieren, dass er aufmerksam hinschauen kann und die Dinge entdeckt, die beachtenswert bzw. für wirkliche Geologen von Interesse sind. Und ich denke, zumindest bis zu einem gewissen Grad hat man das auch erreicht.
In To a Rocky Moon beschreibt Don Wilhelms das Training und erwähnt unter anderem, dass Neil und Buzz besondere Aufmerksamkeit ihrer Ausbilder für Geologie erfuhren, weil sie so gute Schüler waren.
McCandless: Basis Tranquility, hier ist Houston. Ende.
Armstrong: Bitte kommen, Houston.
McCandless: Verstanden. Wenn ihr noch mal die Checkliste für die Mondoberfläche aufschlagen und euch auf Seite SUR-45 die Rekonfiguration des Kommunikationssystems anschauen könntet. Wir bitten euch, unter S-Band die Entfernungsmessung zu aktivieren. Das heißt, bei der S-Band-Konfiguration nicht auf CWEACWEACaution and Warning Electronics Assembly aktivieren sondern auf Entfernungsmessung zu stellen und den Schalter so lange wie möglich in dieser Position lassen, bis eure Ruhepause beginnt. Wir wollen versuchen, noch ein paar Entfernungsdaten von euch zu bekommen. Ende.
Armstrong: Verstanden. Machen wir.
Houston versucht weiterhin, die genaue Landestelle zu ermitteln.
Bei der Version von Seite SUR-45, die im ALSJALSJApollo Lunar Surface Journal vorliegt, lautet die Zeile zur S-Band-Konfiguration: S‑Band: PM, PRIM, PRIM, VOICE, PCM, CWEA ENABLE, LEFT, HI
wobei die letzten beiden Einstellungen von Hand nachgetragen wurden. Die sauberen Druckbuchstaben sprechen dafür, dass man diese Ergänzung höchstwahrscheinlich schon vor dem Flug gemacht hat. Die hier angegebenen Einstellungen beziehen sich auf den entsprechenden Bereich von Paneel 12 (hier eine Abbildung der Schalter im LM-5LMLunar Module Eagle. Mit freundlicher Genehmigung von Mark Gray). Die ersten sechs Angaben betreffen die oberste Schalterreihe:
Die nachträglich von Hand eingetragenen Angaben sind für die beiden Telemetrieschalter auf der rechten Seite der zweiten Reihe:
Bruce teilt hier den Astronauten mit, dass sie den dritten Funktionsschalter auf Entfernungsmessung (Range) setzen sollen anstatt auf TVTVTelevision/CWEACWEACaution and Warning Electronics Assembly(CWLR) Aktivieren.
McCandless: Vor der Ruhepause natürlich wieder auf Warnsystem Aktiviert schalten. Und von allen hier unten in Houston und den Menschen aller Länder möchten wir euch sagen, ihr habt an diesem Tag großartige Arbeit geleistet da oben. Ende.
Armstrong: Vielen Dank.
Aldrin: Es war ein langer Tag.
McCandless: Ja, natürlich. Jetzt ruht euch aus und morgen geht es weiter.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Aldrin: Houston, Tranquility. Ist euch inzwischen noch irgendetwas dazu eingefallen, wie wir vielleicht das Problem mit der Missionsuhr lösen können? Ende.
McCandless: Einen Moment bitte, Tranquility. Wir sind gleich wieder bei euch. (lange Pause)
Spätere Analysen haben gezeigt, dass der wahrscheinlichste Grund für die Fehlfunktion der Uhr eine gebrochene Lötverbindung war und dass der Bruch entstanden ist, weil sich die Baugruppe aufgeheizt und deswegen ausgedehnt hat. Zum Zeitpunkt an dem Neil und Buzz die Uhr wieder einschalten – in ungefähr – war sie beinah abgeschaltet und die Lötstelle konnte sich durch die Abkühlung der Baugruppe, zumindest vorübergehend, wieder schließen. Für die verbleibende Zeit wird die Missionsuhr fehlerfrei funktionieren. In der Folge wurde auf Betreiben der NASANASANational Aeronautics and Space Administration die Dauer der Schwingungs-, Hitze- und Funktionstests für die Uhr verlängert. Hergestellt wurde die Missionsuhr im LMLMLunar Module, wie auch die baugleiche Einheit im Kommandomodul, von der Bulova Watch Company. Bei Apollo 12 gab es mit der Uhr im CMCMCommand Module hin und wieder Probleme, die auf eine gebrochene Lötstelle zurückgeführt wurden. Laut Missionsbericht zu Apollo 12 (Apollo 12 Mission Report) sollten vor dem Flug von Apollo 13 Änderungen in der Konstruktion vorgenommen werden, um das Auftreten solcher Probleme weitestgehend zu verhindern. Auch bei der Missionsuhr im CMCMCommand Module von Apollo 15 kam es zu Aussetzern. Hier konnten die anschließenden Untersuchungen jedoch keine Ursache ermitteln. Da diese Aussetzer bei der Missionsuhr aber nicht mehr als ein Ärgernis
für die Besatzung darstellten, wurden keine weiteren Anstrengungen zur Lösung des Problems unternommen. Colin Fries, Frank O’Brien und Phill Parker haben zu diesen Erläuterungen beigetragen.
Aldrin: Und Houston, Tranquility. Habt ihr für heute genug ferngesehen?
McCandless: Tranquility, hier ist Houston. Ja, allerdings. Das war eine richtig tolle Sendung.
Aldrin: Okay. Dann verabschieden wir uns. Bis morgen.
McCandless: Verstanden.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Um Energie zu sparen, haben sie die Fernsehkamera abgeschaltet. Die Batterien können zwar noch jede Menge Strom liefern, es gibt aber keinen Grund, die Kamera weiter eingeschaltet zu lassen. Am Bild wird sich bis zum Start nichts ändern und beim Start selbst wird die Stromversorgung im Moment der Trennung von Aufstiegs- und Landestufe, wie alle anderen Verbindungen zwischen beiden Raumschiffkomponenten auch, unterbrochen.
McCandless: Columbia, Columbia, hier ist Houston. Ende.
Collins: Bitte kommen, Houston.
McCandless: Verstanden. Entschuldige die Störung, Columbia. Zwei Dinge: Wir möchten, dass du beim DAPDAPDigital Autopilot den 10-Grad-Toleranzbereich einstellst, entsprechend der Vorgabe auf Seite Foxtrot 9-7 deiner Checkliste. Zweitens möchten wir für das DSKYDSKYDisplay and Keyboard eine Anzeige, die nicht ständig aktualisiert wird. Du bekommst das statische Display, nachdem du den Toleranzbereich erweitert hast und damit wären wir zufrieden. Ende.
Collins: Okay.
McCandless: Verstanden. Und nochmals Gute Nacht. (lange Pause) Basis Tranquility, hier ist Houston. Ende.
Aldrin: Verstanden. Bitte kommen.
McCandless: Verstanden. Wegen eurer Missionsuhr, ihr solltet den Sicherungsschalter rausziehen, damit alles für bis abkühlen kann. Ich glaube, der Schalter ist im Moment offen. Alles war aus, ihr könnt den Schalter also wieder reindrücken. Stellt den Schalter zum Einstellen der Uhr auf Zurücksetzen, haltet ihn für auf Zurücksetzen, stellt anschließend von links nach rechts die gewünschte Zeit ein und dann den Schalter auf Start. Ende.
Aldrin: Okay. Das versuchen wir. (lange Pause)
Ich wolte wissen, warum es so wichtig war, dass die Missionsuhr funktioniert. Sie hatten ja noch die Armbanduhr.
Aldrin: Beim Rendezvousmanöver kann es ziemlich hektisch werden und wir wollten etwas haben, dass man leichter ablesen kann als eine Omega(-Armabanduhr).
Armstrong: Houston, es scheint, als ob sich unsere Missionsuhr einstellen lässt. Wollt ihr uns ein Startzeichen geben? Oder können wir es vom CMCCMCCommand Module Computer … (korrigiert sich) ich meine vom LGCLGCLunar Module Guidance Computer bekommen? (Pause)
Armstrong: Man musste die Ziffern der entsprechenden Missionszeit einstellen, dann irgendein ein Startzeichen bekommen und die Uhr wieder laufen lassen. Sie wurde nicht vom LGCLGCLunar Module Guidance Computer gesteuert, sondern lief unabhängig davon.
McCandless: Verstanden, Tranquility. Ich gebe euch bei ein Zeichen. Das ist in . Ende. (lange Pause) Gleich das Zeichen …
Armstrong: Okay. (nicht zu verstehen)
McCandless: … bei . (Pause) Bereithalten. (Pause) Jetzt. (Pause) Tranquility, hier ist Houston. Habt ihr mein Zeichen bei mitbekommen?
Armstrong: Verstanden. Danke. Und unsere Missionsuhr läuft jetzt.
McCandless: Verstanden. Sehr schön. Und ich habe den aktuellen Stand der Reserven für euch, falls ihr mitschreiben oder nur zuhören wollt. Ende.
Armstrong: Einen Moment bitte. (Pause)
Ich dachte an Jack Schmitts allergische Reaktion auf den Mondstaub und habe gefragt, ob ihnen beim Zuhören auch auffällt, dass ihre Nasen leicht verstopft sind.
Aldrin: Es war nicht gerade ein erholsamer Feierabend. Wie lange waren wir schon auf?
Sie wurden bei geweckt und waren daher seit fast wach.
Armstrong: Die Temperaturregelung war etwas problematisch. Möglicherweise hat auch die Kabinentemperatur eine Rolle gespielt.
Dann habe ich die allergische Reaktion auf den Mondstaub angesprochen, die Jack Schmitt nach seiner ersten EVAEVAExtravehicular Activity bei Apollo 17 – jedoch nicht mehr nach den beiden folgenden – gezeigt hat.
Armstrong: Ich kann nicht sagen, dass ich mich an so etwas erinnere.
Aldrin: Da war kein spezifischer Geruch.
Armstrong: Doch, ich erinnere mich, dass wir erwähnt haben, es würde irgendwie nach feuchter Asche riechen, oder etwas Ähnlichem.
Aldrin: Da war irgendein unbestimmbarer Geruch. Leicht metallisch … Schwierig, sich daran zu erinnern. Er war aber nicht wirklich unangenehm.
Armstrong: Stimmt.
Aldrin: Als ob gleich irgenwas anfängt zu brennen.
Andere Besatzungen haben den Geruch mit verbranntem Schießpulver verglichen. Ich fragte, wie schnell sich der Staub, den sie mit in die Kabine gebracht haben, am Boden abgesetzt hat.
Armstrong: Es ist nicht besonders viel in der Kabine herumgeflogen, obwohl wir natürlich welchen mit reingeschleppt haben. Gar keine Frage.
Ich wollte wissen, ob auch auf den Instrumenten Staub lag. Keiner von beiden konnte sich daran erinnern.
Armstrong: Als wir wieder bei 0 g waren, fing etwas von dem Zeug an herumzuschweben.
Aldrin: Okay. Bitte kommen (mit dem aktuellen Stand der Reserven).
Audiodatei (, MP3-Format, 0,5 MB) Colin Mackellar hat für diesen Clip Material verwendet, das in Honeysuckle Creek aufgenommenen wurde. Die Bodenstation dort war nach der Übergabe von Goldstone bei hauptverantwortlich für die Aufrechterhaltung des Funkverkehrs mit dem LMLMLunar Module. Colin sagt, dass die Qualität viel besser ist, als die der Kopien aus dem Archiv der NASANASANational Aeronautics and Space Administration. Man kann bei der HSKHSKHoneysuckle Creek Tracking Station-Aufnahme sogar im Hintergrund deutlich die Stimmen der Personen hören, die im MOCRMOCRMission Operations Control Room neben Bruce McCandless arbeiteten.
McCandless: Okay.
RCSRCSReaction Control System Alpha ist bei 81 Prozent, RCSRCSReaction Control System Bravo 75 Prozent. Sind bald bei , Sauerstoff der Landestufe bei 31,8 Pfund (14,4 kg) oder 59 Prozent. Amperestunden der Landestufe 858 (verbleibend) und Amperestunden der Aufstiegsstufe 574. Ende. (Pause)
Aldrin: Verstanden. Ist notiert. Vielen Dank.
McCandless: Verstanden. Ende. (lange Pause) Tranquility, hier ist Houston. Wir hätten auch eine Liste mit etwa 10 Fragen zu euren Beobachtungen und zu dem, was ihr bei der EVAEVAExtravehicular Activity gesehen habt. Wir können das entweder noch heute Abend oder etwas später während der Mission besprechen, ganz wie ihr wollt. Was sagt ihr dazu? Ende.
Armstrong: Ich denke, ein paar davon können wir jetzt gleich beantworten.
McCandless: Okay. Und euer freundliches Green Team wurde hier gerade vom ebenso freundlichen Maroon Team abgelöst. Ich werde die Fragen an Owen übergeben. (Pause)
Garriott: Tranquility …
Armstrong: Okay. Danke, Bruce. Wenn du … (hört Owen Garriott sprechen) Bitte kommen.
Garriott: Tranquility, Houston. Als Erstes möchten wir von euch eine möglichst genaue Schätzung, wie weit der Gierwinkel des LMLMLunar Module von der im Flugplan vorgesehenen Ausrichtung abweicht. Ende.
Armstrong: (mit verstopfter Nase) Der Ball zeigt einen Gierwinkel von 13 Grad nach links, und ich würde sagen, das stimmt in etwa. Wenn wir uns zum Beispiel am Schatten orientieren, sind wir ungefähr 13 Grad links davon.
Garriott: Verstanden. Das heißt 13 Grad links vom Schatten.
Das bedeutet, die Raumschiffvorderseite zeigt in eine Richtung, die von einer exakt westlichen Ausrichtung um 13 Grad nach Süden abweicht.
Aldrin:Ich möchte etwas dazu sagen, welchen Einfluss der Standort (gemeint ist sicher die Orientierung) des LMLMLunar Module auf die Bedingungen hat, mit denen man beim Arbeiten auf der Mondoberfläche zurechtkommen muss. Liegt der Bereich um das MESAMESAModular(ized) Equipment Stowage Assembly im Schatten, liegt auch das Kabel (der Fernsehkamera) im Schatten. Wenn das weiße Kabel dann auch nur etwas mit dem feinen Staub bedeckt ist, kann man es im Dunkeln kaum noch sehen. Es sollte darüber nachgedacht werden, alle Kabel oder kleineren Dinge möglichst in die Sonne zu bekommen. Der Gedanke drängt sich auf, wenn das Raumschiff sowieso in die eine oder die andere Richtung schwenkt, dass die Arbeitsbereiche besser in der Sonne liegen sollten.
Weil das LMLMLunar Module leicht nach links geschwenkt aufsetzte, was eigentlich nicht beabsichtigt war, liegt das MESAMESAModular(ized) Equipment Stowage Assembly noch weiter im Schatten, als es sonst der Fall gewesen wäre.
Armstrong:Wir haben vor dem Start bei mehreren Gelegenheiten darüber gesprochen, ob wir den Lichtbedingungen entsprechend etwas seitlich gedreht aufsetzen sollen. Das hätte ganz sicher etliche Vorteile mit sich gebracht. Ich war allerdings nicht sehr geneigt, bei der allerersten Landung auf dem Mond irgendwelche ausgefallenen Manöver zu fliegen und mich beim Aufsetzen auch noch um die Lichtverhältnisse zu kümmern. Meine Meinung war, wir sollten einfach nehmen, was wir bekommen. Aber nachher haben wir dafür bezahlt, denn wir mussten während der EVAEVAExtravehicular Activity vieles im Schatten erledigen, was bei besserem Licht einfacher zu schaffen gewesen wäre.
Das vorangegangene Zitat weicht leicht von der originalen Mitschrift der Besprechung ab. Neil hat diesen Abschnitt 1995 korrigiert.
Garriott: Die nächste Frage betrifft die Tiefe, in der die Mengenprobe vom ersten Teil der EVAEVAExtravehicular Activity genommen wurde. Und ob dir beim Sammeln der Proben irgendwelche Veränderungen in der Zusammensetzung aufgefallen sind. Ende.
Armstrong: Ich bin nicht sicher, ob ich die Frage richtig verstanden habe. Wir haben einiges an Oberflächenmaterial in der Mengenprobe und etliche, möglichst unterschiedliche, ausgewählte Gesteinsproben. (Pause)
Garriott: Verstanden, Neil. Uns interessiert u. a., aus welcher Tiefe die Mengenprobe stammt. Konntest du ein paar Zentimeter in den Boden eindringen oder kommen die Proben eher von der Oberfläche? Ende.
Armstrong: Bei einigen sind wir bis zu 3 Zoll (7,6 cm) tief gekommen. In dem Bereich, wo ich die Proben aus unterschiedlichen Tiefen genommen habe, gab es wirklich keine nennenswerten Unterschiede, und ich bin nicht auf harten Untergrund gestoßen. Etwas später und an anderen Stellen bin ich schon knapp unter der Oberfläche, nach einem oder zwei Zoll (2,5 bzw. 5 cm), nicht mehr weiter gekommen.
Garriott: Verstanden. Wir notieren: etwa 3 Zoll (7,6 cm) tief, nicht auf harten Untergrund gestoßen und bis zu dieser Tiefe keine Unterschiede in der Zusammensetzung erkennbar. Nächste Frage. Weil die Zeit knapp wurde, habt ihr den zweiten SRCSRCSample Return Container ziemlich eilig vollgepackt und wir würden gern wissen, ob du den Inhalt des zweiten Behälters etwas ausführlicher beschreiben kannst. Ende.
Armstrong: Wir haben die beiden Kernproben und den Sonnenwindkollektor in diesen Behälter getan. Außerdem einen großen Probenbeutel etwa halb voll mit verschiedenen Gesteinsbrocken, die ich schnell noch in der unmittelbaren Nähe eingesammelt habe. Ich habe versucht, so viele für diese Stelle typische Gesteinsarten zu finden, wie ich konnte.
Garriott: Verstanden, Neil. Der nächste Punkt betrifft den Staub, der unter der Landstufe vom DPSDPSDescent Propulsion System strahlenförmig weggeweht wurde. Wir möchten wissen, ob der von unterhalb des Triebwerks ausgehende Staubkranz dunkler oder heller erscheint als die Oberfläche in der Umgebung. Ende. (Pause)
Aldrin: In dem Bereich, den ich auf der Rückseite vom Raumschiff gesehen habe, sahen die Strahlen um einiges dunkler aus. Natürlich, wenn man hinter dem LMLMLunar Module steht, scheint die Sonne auch direkt darauf. Es schien, als ob das Material irgendwie zusammengebacken und radial nach außen verstreut worden ist. Dieser Eindruck gilt aber nur für einen Bereich von circa 2 vielleicht 3 Fuß (61 bzw. 91 cm) um die Triebwerksglocke herum. Ende.
Garriott: Verstanden. Ich notiere, dass die Staubstrahlen auf der Rückseite – also in östlicher Richtung – dunkler erscheinen. Ich habe es so verstanden, Buzz, dass diese … dass das vom Staub freigelegte Material diesen Eindruck gemacht hat und in einem Bereich von 2 oder 3 Fuß (61 bzw. 91 cm) von der Mitte nach außen dunkler erscheint. Ist das richtig?
Aldrin: Nein. Ich würde nicht unbedingt sagen, dass es freigelegtes Material war. Ich denke, das Material ist irgendwie zusammengebacken oder aus irgendwelchen Gründen kohäsiver, vielleicht ist es auch irgendwie zusammengeschoben worden. Ich weiß es nicht. An anderen Stellen konnten wir, bevor wir vorn herumgelaufen sind, leichte Anzeichen einer strahlenförmigen Erosion der Oberfläche erkennen. Es war allerdings nicht wesentlich mehr zu sehen, als dass etwas weggeweht wurde. Direkt unter der Triebwerksglocke war es anders. Es sah aus, als ob das Oberflächenmaterial in dieser strahlenartigen Form zusammengebacken war. Ich denke, ein paar der Fotos werden das zeigen. Dieser Bereich war aber nicht sehr groß.
Garriott: Verstanden, Tranquility. Und diese, deiner Beschreibung oder zumindest Vermutung nach, zusammengebackene Erscheinungsform wurde durch die Hitze vom Triebwerksstrahl verursacht. Nächste Frage, habt …
Aldrin: Das vermute ich.
Garriott: Verstanden. Nächste Frage. Haben die Solarzellenelemente am PSE(P)PSEPPassive Seismic Experiment Package beim Ausklappen den Mondboden berührt? Ende.
Aldrin: Ich glaube, zwei haben Ecken den Boden berührt, weil die beiden Elemente nicht gleichzeitig ausgeklappt sind. Sie haben sich kurz nacheinander entfaltet und außerdem war die Stelle, auf der das Gerät stand etwas … nicht ganz so eben, wie ich es mir gewünscht hätte. Und ich meine, dass zwei Ecken bis zu etwa 1 Zoll (2,5 cm), nein, ½ bis ¾ Zoll (1,3 bis 2 cm) tief in den Staub gedrückt wurden und die Unterkante auf einer Länge von vielleicht 3 Zoll (7,6 cm) Staub aufgenommen hat. Zwei kleine Dreiecke sind also mit Staub bedeckt, und ich denke, es betrifft die beiden Ecken auf der westlichen Seite. Ende.
Garriott: In Ordnung. Das habe ich verstanden. Als nächstes geht es um die beiden Kernproben, die ihr genommen habt. War die Kraft, mit der die Röhren in den Boden getrieben werden mussten, bei beiden Kernproben gleich, oder gab es einen Unterschied? Und wenn es einen Unterschied gab, wie groß war er? Ende.
Aldrin: Es gab keinen großen Unterschied. Die ersten zwei Zoll (5 cm) gingen ohne große Schwierigkeiten. Dann musste ich so fest zuschlagen, wie ich konnte – bei der zweiten Kernprobe habe ich den Hammer sogar mit beiden Händen gehalten und die Verlängerung hat ein paar ordentliche Dellen abbekommen – trotzdem bin ich nicht tiefer als … Ich denke am Ende waren es vielleicht 8 oder 9 Zoll (20 bzw. 23 cm). Aber aus irgendwelchen Gründen blieb die Röhre selbst dann nicht stehen. Anders ausgedrückt, ich habe die Röhre weiter in den Boden gehämmert, aber das Loch war am Rand nicht fest genug, um sie aufrecht zu halten. Welche Erklärung es dafür auch immer geben mag, ich habe jedenfalls keine. Ende.
Das Design der Röhre war der Grund für die Schwierigkeiten, die Buzz mit den Kernproben hatte. Die obere Schicht des Mondbodens – sie besteht hauptsächlich aus relativ jungem Auswurfmaterial der umliegenden Krater – kann ziemlich locker sein und man nahm an, dass diese Schicht aus losem Material verhältnismäßig stark ist. Daher hatten die Kernprobenröhren innen eine Verjüngung, um das Probenmaterial beim Eindringen zu verdichten, während Buzz sie in den Boden hämmerte. Jedoch war der Regolith an dieser Stelle schon in einer geringen Tiefe sehr kompakt, weil er von unzähligen kleineren Einschlägen festgerüttelt wurde. Infolgedessen traf Buzz bereits nach wenigen Zentimetern auf stark verdichtetes Material, dass die Öffnung der Röhre blockierte. Andere Röhren – mit kleinem Durchmesser und keilförmig zulaufender Spitze oder eine dünnwandige Röhre mit großem Durchmesser und ohne Spitze – haben bei späteren Missionen ihren Zweck hervorragend erfüllt.
Garriott: Verstanden, Buzz. Ich denke, ich kann mir ein Bild machen. Du sagst, es gab nur einen geringen Unterschied zwischen den zwei Proben. Du bist jedes Mal problemlos etwa 2 Zoll (5 cm) tief gekommen und ab da musstest du ziemlich hart zuschlagen, um sie jeweils bis auf 8 oder 9 Zoll (20 bzw. 23 cm) in den Boden zu hämmern. Selbst dann sind die Stangen aber nicht aufrecht stehen geblieben. Obwohl du sie so weit in den Boden geschlagen hast, wären sie trotzdem umgefallen. Ist das richtig?
Aldrin: Ja. Das stimmt so weit. Der Widerstand hat nicht ruckartig zugenommen. Außerdem konnte ich nach dem Abnehmen der Spitze sehen, dass das Probenmaterial sehr kompakt war, deutlich dunkler wirkte und die Art, wie es an der Röhre haftete, hat mir wirklich den Eindruck vermittelt, als wäre es feucht. Ende.
Ich habe angedeutet, Buzz könnte mit feucht
gemeint haben, dass Mondstaub an so ziemlich allem haften bleibt, was mit damit in Kontakt kommt.
Aldrin: Das und noch etwas mehr der Farbeindruck, da man direkt die Partikel anschaut und nicht den Boden. Möglicherweise wirkt es deshalb dunkler. Auf der Oberfläche wird es vielleicht durch die Reflexion in der Sonne aufgehellt.
Feucht
war das Beste, was mir in dem Moment eingefallen ist.
Armstrong: Das bedeutete keinesfalls, dass es tatsächlich feucht war. Es bezog sich auf die Reflexionseigenschaften und eventuell auch auf das Rutschungsverhalten … Ich glaube, wir haben noch gar nicht erwähnt, dass die Abhänge ziemlich steil sein konnten.
Kleine Gräben, die später von anderen Astronauten gezogen wurden, hatten praktisch senkrechte Wände.
Ich fragte, ob an Zange oder Schaufel eine Staubschicht haften geblieben ist, nachdem sie durch den Boden gezogen wurden.
Armstrong (nach längerem Überlegen): Das weiß ich nicht mehr. Auf jeden Fall waren die Schuhe mit Staub überzogen.
Aldrin: Ja, genau. Wenn es irgendetwas gab, an dem das Zeug haften blieb, dann daran.
Garriott: Verstanden. Ich notiere, es wirkte feucht, als es in der Röhre zusammengepresst war. Nächste Frage. Ihr habt vor der EVAEVAExtravehicular Activity die Umgebung allgemein beschrieben. Wir möchten wissen, ob ihr uns jetzt vielleicht eine umfassendere oder detailliertere Beschreibung der generellen Geologie in diesem Gebiet geben könnt. Ende.
Armstrong: Ja, lass uns … Wir werden diese Frage morgen beantworten. Okay?
Neil beantwortet die Frage bei .
Garriott: Ja, selbstverständlich. Das ist in Ordnung.
Aldrin: Ich frage mich, was diese Frage überhaupt soll, nachdem du die Panorama-Aufnahmen gemacht hast. Es scheint mir nicht sehr angebracht nach einer subjektiven Beschreibung zu fragen, wenn objektive Daten vorliegen. Was meinst du, haben sie die Frage für den Fall gestellt, dass die Fotos und du nicht zurückkommen? Weil sie wissen wollten, was Deine persönlichen Eindrücke waren?
Armstrong: Sie hatten die Panoramabilder der Fernsehkamera.
Aldrin: Von solchen Fragen fühle ich mich immer ganz schön unter Druck gesetzt, das kann ich dir sagen. Bevor ich mich öffentlich zu einem Thema äußern soll, möchte ich eigentlich umfassende Sachkenntnis besitzen.
Armstrong: Es war sicher nicht böse gemeint. (lebhaft) Ich glaube, diese Geologen konnten es nur nicht abwarten, noch mehr Einzelheiten zu erfahren. Sie wollten einfach mehr Informationen.
Garriott: Ein paar Fragen haben wir noch, und ich glaube sie sind nicht so lang wie Nummer 7. Könnt ihr sagen, wie weit die primären und sekundären Stützen des Landegestells gestaucht wurden? Ende.
Armstrong: Nun, Owen, ich kann es dir so beschreiben. Alle Stützen sind in etwa gleich weit zusammengestaucht und vom Boden bis zur untersten Leitersprosse sind es ungefähr 3 oder vielleicht 3½ Fuß (0,9 bzw. 1 m), hm?
Ich fragte, ob sie besondere Anhaltspunkte dafür hatten, wie weit die Landestützen gestaucht waren.
Aldrin: Ich glaube, sie sind nicht zurückgefedert. Wurden sie nicht zusammengedrückt?
Armstrong: Sie hatten keine Federung. In den Stützen gab es eine Wabenstruktur und sie blieben dann in ihrem jeweiligen Zustand. Bestimmt kannten wir die Länge der ungestauchten Stützen, wir haben es sicher irgendwann mal gesehen. Was ich hier gesagt habe, war die beste Art es zu beschreiben. Wir sind so weich gelandet, dass es sicher nicht viel war.
Ich erwähnte, dass bei anderen Missionen jede Menge Witze darüber gemacht wurden, wie weit die Landestützen gestaucht werden könnten, und man nicht sagen kann, was nur Geplänkel und was Fakt ist. Neil hat darauf nicht reagiert.
Garriott: In Ordnung. Das habe ich verstanden, Neil. Nächster Punkt. Unmittelbar nach der Landung habt ihr gesagt, dass im Westen, entlang der plus-Z-Achse des LMLMLunar Module, eine Anhöhe zu sehen ist. Gibt es in dieser Richtung irgendwelche großen Felsbrocken, die einen Schatten auf die Solarzellen (des Seismometers) werfen könnten, bevor an der Landestelle die Sonne untergeht? (Das heißt) gibt es irgendwelche großen Felsbrocken, die schon kurz vor dem Sonnenuntergang die Solarzellen verdecken könnten? Ende.
Aldrin: Nein, ich denke nicht. Ich glaube, hier ist es so flach wie an allen anderen Stellen, die wir ausgesucht hatten.
Garriott: Verstanden. Ich …
Aldrin: Es gibt hier jedenfalls nichts Größeres, das irgndwie im Weg wäre.
Garriott: Verstanden. Ist notiert. In den Fernsehbildern hat es auch danach ausgesehen, denke ich. Und jetzt zur letzten Frage. Neil, du hast berichtet, dass du beim Anflug auf die Landestelle über einen Krater geflogen bist, der etwa so groß wie ein Fußballfeld war und dass dort 10 bis 15 Fuß (3 bis 4,5 m) große Felsblöcke herumlagen. Kannst du ungefähr sagen, wie weit dieser fußballfeldgroße Krater von eurer jetzigen Position entfernt ist? Ende.
Armstrong: Ich dachte eigentlich, wir wären nah genug um seinen Rand zu sehen, wenn wir draußen sind. Aber ich konnte ihn nicht ausmachen. Trotzdem denke ich nicht, dass wir mehr als eine halbe Meile (805 m) entfernt sind. Das heißt eine halbe Meile westlich davon.
Garriott: Verstanden. Du schätzt also, dass eure jetzige Position weniger als eine halbe Meile (805 m) westlich von diesem großen Krater entfernt ist. Ende.
Armstrong: Das ist korrekt.
Die Entfernung zu West-Krater beträgt ungefähr 500 Meter bzw. 0,3 Meilen, also etwas weniger als 0,5 Meilen.
Im weiteren Verlauf des Gesprächs haben wir uns Abbildung 3-3 aus dem Vorläufigen wissenschaftlichen Bericht zu Apollo 11 (Apollo 11 Preliminary Science Report) angeschaut. Es ist ein Mosaik aus hochaufgelösten Fotos, die Lunar-Orbiter-Sonden von der Landestelle gemacht haben. Abbildung 5-8 aus dem Missionsbericht zu Apollo 11 (Apollo 11 Mission Report) ist eine körnigere Version desselben Bildes.
Armstrong: Das (West-Krater) war ein ziemlich großes Ding! Also, Buzz konnte ihn nicht sehen, weil er auf der rechten Seite stand. Beim LMLMLunar Module gibt es in der Mitte eine Konsole mit einer Ausbuchtung nach vorn, sodass jeder Pilot aus seinem Fenster nur geradeaus und jeweils nach links bzw. rechts sehen kann. Die Sicht zur anderen Seite ist blockiert. Wir sind also über den (nördlichen Rand vom) großen West-Krater geflogen und er sah gewaltig, riesig … Für mich hat er wie ein Fußballstadion ausgesehen – ein rundes Fußballstadion – aber etwa diese Größe. Und er konnte ihn nicht sehen! (amüsiert) Er hat davon gar nichts mitbekommen! Wir steuerten direkt auf den äußeren nordöstlichen Rand zu und an diesem Hang lagen jede Menge große Felsbrocken herum. Keine Landestelle wie man sie sich beim ersten Mal wünscht. Geologisch interessant aber keine gute Stelle zum Landen.
Ich wollte wissen, ob West-Krater diesen Namen schon vor der Mission bekommen hatte.
Armstrong: Ich glaube nicht. Ich war deutlich weiter westlich von der Stelle, wo wir eigentlich landen wollten. Deshalb war es keiner von den Kratern, auf die wir beim Landeanflug achten wollten.
Aldrin: Er liegt östlich von dort, wo wir gelandet sind, warum hieß er also West-Krater? Von wem hatter er den Namen West-Krater?
Armstrong: Das weiß ich nicht.
Ich habe darauf hingewiesen, dass es im Bereich der Landegebietsellipse (ungefähr 19 km lang und 5 km breit) etwa 2 oder 3 Dutzend Krater gibt, die größer als West-Krater sind, auch wenn es zumindest im südwestlichen Quadranten der Ellipse einer der Größten ist.
Armstrong: Auf diesem Bild (Abbildung 5-8) kann man sehen, dass er einen schärferen Rand hat als der andere, der etwas verwitterter aussieht.
Aldrin: Und wo ist jetzt Cat’s Paw? War das nicht noch weiter vor uns? Beim Start haben wir die Krater gesehen.
Cat’s Paw ist eine Kraterformation direkt westlich der Landegebietsellipse. Der östlichste Punkt dieser Formation ist ganz links auf LAM 2 bei L,0/2,0 zu erkennen und circa 5,6 Kilometer von der Landestelle bei J,65/7,52 entfernt. Die Krater sind auch auf Foto AS11-37-5447 aus dem Orbit zu sehen (AS11-37-5447 mit Bezeichnungen). Dann noch der Hinweis auf das Panorama, dass aus den Fotos AS11-37-5454 bis AS11-37-5458 und AS11-40-5849 zusammengesetzt wurde. Die beiden Hügel am Horizont, einer direkt über dem Schatten des LMLMLunar Module und ein gleichgroßer etwas weiter rechts, gehören zum Rand von Cat’s Paw, wie ein Vergleich des Ausschnitts von AS11-37-5447 mit Ausschnitten von AS11-40-5882 und AS11-40-5882a aus dem plus-Z-Panorama von Buzz verdeutlicht. Der von den gelben Linien begrenzte Sektor stellt in jedem Bild einen Blickwinkel von etwa 25 Grad dar. Ich habe allerdings nicht versucht, die von der Landestelle aus erkennbaren Hügel
mit ganz bestimmten Erhebungen oder Kraterrändern, die man auf dem im Orbit entstandenen Foto bei Cat’s Paw erkennen kann, in Verbindung zu bringen.
Armstrong: Ich glaube, uns war gar nicht so bewusst, dass dort dieser Krater war. (Gemeint ist West-Krater.)
Bei , ungefähr eine halbe Stunde vor dem Start des LMLMLunar Module, bekommt Mike von Ron Evans die Mitteilung, die Landestelle ist … direkt westlich von West-Krater, Juliet,5/7,7. Ende.
Daher ist anzunehmen, dass der Krater seinen Namen bereits vor dem Flug bekommen hat. Jedoch weiß ich von keiner schon vor dem Start vorhandenen Karte, die das bestätigen könnte.
Zuletzt haben wir noch die folgende Aussage aus dem Kapitel Beobachtungen der Besatzung im Vorläufigen wissenschaftlichen Bericht zu Apollo 11 (Apollo 11 Preliminary Science Report): Dieser Krater wurde später als der Krater identifiziert, den wir vor dem Start im Training einfach nur mit West-Krater bezeichnet hatten.
Garriott: Okay. Soweit zu den Fragen unserer Geologen. Falls ihr nicht noch etwas habt, wäre das für diesen Abend alles von uns. Ende.
Armstrong: Okay. Danke.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Garriott: Basis Tranquility, Houston. Wir haben jetzt ausreichend Daten aus den Entfernungsmessungen und ihr könnt zurückschalten auf Warnsystem Aktivieren [TV/CWEA(CWLR) ENABLE]. Ende.
Aldrin: Verstanden. Machen wir.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Garriott: Basis Tranquility, Houston. Ende. (Pause)
Armstrong: Bitte kommen, Houston.
Garriott: Verstanden. Wir hätten gerne noch zwei Bestätigungen. Könnt ihr bestätigen, dass die Scheibe mit den Botschaften auf der Mondoberfläche liegt und auch, dass die Sachen, die im Flugplan aufgelistet sind – alles, was auf dieser Liste steht – aus der Kabine geworfen wurden. Ende.
Armstrong: Ist alles bestätigt.
Garriott: Verstanden. Danke. Und ich hoffe, wir sagen jetzt endgültig Gute Nacht.
Armstrong: Okay.
Armstrong: Ich glaube, er (Garriott) meinte die Siliziumscheibe mit den Botschaften der verschiedenen Staatsoberhäupter an die Vereinigten Staaten.
Aldrin: Die in der Ärmeltasche war.
Audiodatei (, MP3-Format, 1,8 MB) Die Aufnahme des PAOPAOPublic Affairs Officer-Berichts beginnt bei . Mit freundlicher Genehmigung von John Stoll, leitender ACRACRAudio Control Room-Techniker im Johnson Raumfahrtzentrum der NASANASANational Aeronautics and Space Administration.
Bei wird mitgeteilt, dass Neil laut Flugarzt wahrscheinlich nur leicht ruht, anstatt richtig zu schlafen. Buzz wird medizinisch nicht überwacht. Mike Collins im Orbit schläft tief und fest.
Audiodatei (, MP3-Format, 2,4 MB) Die Aufnahme des PAOPAOPublic Affairs Officer-Berichts beginnt bei . Mit freundlicher Genehmigung von John Stoll, leitender ACRACRAudio Control Room-Techniker im Johnson Raumfahrtzentrum der NASANASANational Aeronautics and Space Administration.
Bei wird mitgeteilt, dass Neil laut Flugarzt zwar ruht, aber wohl nicht schläft. Dieses Mal werden auch Angaben zum aktuellen Stand der Reserven gemacht.
Audiodatei (, MP3-Format, 1,5 MB) Die Aufnahme des PAOPAOPublic Affairs Officer-Berichts beginnt bei . Mit freundlicher Genehmigung von John Stoll, leitender ACRACRAudio Control Room-Techniker im Johnson Raumfahrtzentrum der NASANASANational Aeronautics and Space Administration.
Bei wird mitgeteilt, dass Neil laut Flugarzt vielleicht etwas döst
, jedoch nicht tief schläft. Seine Herzfrequenz fällt hin und wieder auf Werte zwischen 50 und 60, aber nie sehr lange.
Audiodatei (, MP3-Format, 1,4 MB) Die Aufnahme des PAOPAOPublic Affairs Officer-Berichts beginnt bei . Mit freundlicher Genehmigung von John Stoll, leitender ACRACRAudio Control Room-Techniker im Johnson Raumfahrtzentrum der NASANASANational Aeronautics and Space Administration.
Bei wird mitgeteilt, dass Mike Collins tief und fest schläft. Neil schläft, wenn überhaupt, wahrscheinlich nur sehr unruhig. Die Kabinentemperatur im LMLMLunar Module beträgt 61 °F (16,1 °C).
Audiodatei (, MP3-Format, 1,4 MB) Die Aufnahme des PAOPAOPublic Affairs Officer-Berichts beginnt bei . Mit freundlicher Genehmigung von John Stoll, leitender ACRACRAudio Control Room-Techniker im Johnson Raumfahrtzentrum der NASANASANational Aeronautics and Space Administration.
Bei wird mitgeteilt, dass Neil bis jetzt nicht geschlafen hat. Seine Herzfrequenz sinkt gelegentlich auf Werte in den 50ern – der Bereich, bei dem man von Schlaf sprechen könnte – bleibt aber nie sehr lange so niedrig.
Ich habe gefragt, ob sie zum Verlauf der Schlafpause etwas sagen möchten.
Armstrong: Da war eine Pumpe …
Aldrin: Ich kann inicht sagen, dass mich das Geräusch besonders gestört hätte.
Armstrong: Es lag wohl an meiner Position, dass mich das Geräusch mehr gestört hat als dich. Du hast auf dem Boden gelegen, richtig? Ich lag auf Abdeckung vom Triebwerk und hatte die Beine in einer Schlinge, die wir oben irgendwo befestigt hatten. Deshalb war ich mit dem Kopf im hinteren Kabinenbereich und dicht daneben lief irgendeine Wasser- oder Glykolpumpe. Das Problem mit der Temperaturregelung war aber, glaube ich, am unangenehmsten.
Da im hinteren Bereich der Kabine nicht besonders viel Platz war, nahm ich zunächst an, Neil hätte seine Füße vorn herunterhängen lassen. Dann sind wir auf den Funkspruch von Buzz bei gestoßen. Dort berichtet er, dass Neil sich aus einer der Sicherungsleinen eine Schlinge gemacht hat, in die er seine Beine hängen konnte. Siehe auch die Erläuterung nach 121:41:02
Dieses Foto von Stacey O’Brien zeigt ihren Ehemann Frank O’Brien, wie er auf dem Boden des LMLMLunar Module-Simulators liegt, der im Cradle of Aviation Museum ausgestellt ist.
Ich wollte wissen, ob es irgendwelche Stellen gab, die beim Liegen unangenehm gedrückt haben.
Aldrin: Zuerst haben wir es ohne die Helme versucht, aber das hat nicht … Wir dachten, mit den Helmen wäre es vielleicht etwas wärmer und haben sie dann doch aufgesetzt.
Armstrong: Ich erinnere mich nicht daran, dass etwas gedrückt hat.
Aldrin: Wenn etwas gedrückt hat, verlagerte man einfach die Position ein wenig.
Armstrong: Mir hat die Ruhepause jedenfalls kaum etwas gebracht.
Aldrin: Das gilt auch für mich.
Armstrong: Auch wegen der körperlichen Gründe, die ich (in der Technischen Nachbesprechung – siehe unten) anführe. Und außerdem haben ganz sicher die aufregenden Erlebnisse an diesem Tag dazu beigetragen, dass ich nicht ganz zur Ruhe finden konnte.
Aldrin: Ich glaube zwar, ich habe es schon erwähnt, aber noch mal, es ist eigentlich kaum nachvollziehbar, dass nicht beide Leute überwacht werden konnten. Es wirkt irgendwie komisch für eine Nation, die Menschen zum Mond schickt …
Im Folgenden ist ein Abschnitt aus der Technischen Nachbesprechung am mit der Überschrift Müdigkeit während des Aufenthalts auf der Mondoberfläche wiedergegeben.
Armstrong:Ich war überhaupt nicht müde. Wegen des hohen Pensums hatte ich sehr hart gearbeitet. Vor allen Dingen, als ich zum Schluss (der EVAEVAExtravehicular Activity) die Behälter mit dem Probenmaterial nach oben gezogen habe. Wir wussten, es würde anstrengend werden. Dazu kam, dass wir uns zum Ende hin ziemlich beeilen mussten, um alles in die Behälter zu bekommen und die ganzen Teile beieinanderzuhaben. Mein Puls ist zu dem Zeitpunkt vermutlich ganz schön hoch gewesen (es waren knapp unter 160 Schläge pro Minute). Ich hatte aber noch jede Menge Energie und Reserven, da wir es ansonsten während der gesamten EVAEVAExtravehicular Activity ziemlich ruhig angegangen sind.
Bis auf die erhöhte Arbeitsbelastung am Ende der EVAEVAExtravehicular Activity hatte weder Neil noch Buzz so viel zu schaffen, wie es bei den Astronauten der folgenden Missionen der Fall war. Mit der EVAEVAExtravehicular Activity bei Apollo 11 wollte man vor allem zeigen, dass auf dem Mond sinnvolle Arbeit verrichten werden kann, und ein paar Bodenproben einsammeln. Ihre Hauptaufgabe nach der erfolgreichen Landung bestand jedoch darin, sicher wieder nach Hause zu kommen. Es gab absolut keinen Grund durch ein Überstrapazieren der Kräfte zu riskieren, dass die Besatzung bei so entscheidenden Manövern wie Start und Rendezvous müde ist.
Armstrong:Mit nur wenigen Ausnahmen haben wir alles geschafft und die Belastungen waren durchaus im Rahmen. Wir mussten nicht über die ganze Zeit so schwer arbeiten, darum konnte ich mich auch für 5 bis etwas mehr verausgaben, ohne den Einsatz gleich zu gefährden. Man wollte, dass ich meinen Status überprüfe (ein verdeckter Hinweis, dass er langsamer machen soll). Es gab jedoch keine Probleme bezüglich meiner Kondition und noch vorhandenen Reserven. Ich habe ihnen den Bericht gegeben und wir haben weitergemacht.
Aldrin:Die Kühlung ist sehr gut und daher kann man für eine Weile auch deutlich höhere Anstrengungen in Kauf zu nehmen, bevor es sich auswirkt. Vor dem Flug war ich etwas besorgt wegen der Sauerstoffzufuhr. Bei einem ziemlich anstrengenden Trainingsdurchgang in der Vakuumwärmekammer fand ich die Sauerstoffzirkulation ungenügend. Im Helm wurde es stickig. (Hier wechselt Buzz das Thema und spricht über den Start und das Rendezvousmanöver.) Ich denke jeder von uns, der diese Manöver (in den Simulatoren) durchgegangen ist, weiß, dass die Dinge etwas ruhiger laufen, nachdem der Orbit erreicht ist. Sicher kann man noch alles Mögliche machen, was (für einen normalen Start und das anschließende Rendezvous) gar nicht nötig ist, und sich dabei festfahren – viele haben das gemacht, nur um zu zeigen, dass man für diese Manöver immer noch mehr Lösungen finden kann. So wie ich das sehe, ist ein Rendezvousmanöver mit minimalem Aufwand keinesfalls zu anstrengend, um es nach der Landung und einer längeren EVAEVAExtravehicular Activity durchführen zu können. Ich denke, wir wären absolut in der Lage gewesen, den Start und das Rendezvous (direkt nach der EVAEVAExtravehicular Activity, falls es nötig gewesen wäre) auszuführen.
Armstrong:Wir haben Start und Rendezvous durchgeführt.
Aldrin:Man bekommt keinen Schlaf, bevor alles erledigt ist, aber es erschöpft einen ganz sicher nicht restlos, wenn im Cockpit noch ein paar Dinge zu tun sind. Mit dem automatischen Radar sind Start und Rendezvous eine relativ leichte Übung. Ich würde mich wahrscheinlich mehr um Mikes Kondition sorgen, denn er ist ganz schön beschäftigt, muss ständig hin- und hermanövrieren und hat mit dem Sextanten zu tun, was bei uns nicht der Fall war.
Armstrong:Wir haben das Cockpit sauber gemacht und alles soweit in Ordnung gebracht. Das hat eine Weile gedauert. Aus verschiedenen Gründen wollten wir mit Helm und Handschuhen schlafen. Unter anderem, weil es mit Helm und im geschlossenen Anzug deutlich leiser ist. Und wir mussten uns keine Gedanken mehr über das ECSECSEnvironmental Control System usw. machen, da wir über zwei Kreisläufe versorgt wurden.
Aldrin:So haben wir nicht den ganzen Staub eingeatmet.
Armstrong:Das hat uns auch beschäftigt. Das Cockpit war so sehr eingestaubt, dass wir dachten, die Versorgung durch den Kreislauf des Anzugs (gefilterter Sauerstoff, der direkt vom ECSECSEnvironmental Control System in den Anzug und wieder zurück geleitet wird) wäre deutlich sauberer.
Aldrin:Das ist die Frage: Kann man es einigermaßen sauber halten? Ich schätze, man könnte es etwas sauberer halten. Es geht aber so vieles raus und rein, dass es fast unvermeidlich ist, eine gewisse Menge Mondstaub ins Cockpit zu schleppen.
Die Besatzung von Apollo 12 hatte sogar ein noch größeres Problem mit dem Staub. Was bei den verbleibenden Missionen scheinbar etwas Abhilfe schaffen konnte, war:
Armstrong:Etwas zu den Schlafbedingungen im LMLMLunar Module. Erstens, es ist laut und zweitens, es ist hell. Die Fenster waren zwar abgeblendet, aber die Abdeckungen haben unglaublich viel Licht durchgelassen. Diese Blenden waren eine Art (Film-)Negativ und haben die Kabine kaum abgedunkelt.
Aldrin:Man kann nicht unbedingt sehen, was draußen los ist, aber es fehlt nicht viel.
Armstrong:Ein Beispiel. Es kommt so viel Licht durch die Fensterblenden, dass der Horizont zu erkennen ist.
Im Missionsbericht zu Apollo 11 (Apollo 11 Mission Report) wird auf die Abdeckungen der Fenster nicht eingegangen. Wie auch immer, keiner der anderen Astronauten hat sich über zu viel Licht in der Kabine beschwert. Ein Hinweis darauf, dass im Folgenden lichtundurchlässigeres Material für die Blenden verwendet wurde.
Armstrong:Als Nächstes sind da noch die verschiedenen Warnleuchten. Sie sind sehr hell und können nicht gedimmt werden. Dann die vielen Schalter, mit radioaktivem Leuchtmittel auf der Spitze. Zum Dritten, als ich mich zum Schlafen eingerichtet hatte, schien mir irgendwas ins Gesicht. Es war die Erde, die mir durch das AOTAOTAlignment Optical Telescope direkt ins Auge geleuchtet hat, wie eine Glühbirne. Wäre es mir eher eingefallen, hätten wir zum Abdunkeln den Sonnenfilter auf das Okular setzen können.
Im Apollo Erfahrungsbericht: Strahlenschutz (Apollo Experience Report - Protection from Radiation) wird auf den Seiten 9 und 10 beschrieben, dass … die Spitzen einiger Schalter im Landemodul einen Leuchtstoff vermengt mit Mikrokügelchen aus Promethium 147 enthalten, der durch Wechselwirkung mit der schwach radioaktiven Betastrahlung des Promethiums Licht erzeugt.
Diese Schalter bestanden aus dem Kunststoff Kel-F. Die Mikrokügelchen waren von Glas umhüllt und mit Epoxidharz in einer zylindrischen Bohrung im Plastikschalter eingeschlossen. Paul Fjeld weist auf ein Foto hin (entstanden bei Grumman), auf dem solche Schalter zu sehen sind. Die Schalterspitzen sind inzwischen aus allen verbliebenen Landemodulen und Simulatoren entfernt worden, lange bevor dieser Absatz im geschrieben wurde.
Armstrong:Das nächste Problem war die Temperatur. Als wir mit allem fertig waren und uns hinlegten, haben wir uns noch sehr wohlgefühlt. Buzz lag auf dem Boden, ich auf der Triebwerksabdeckung und uns war angenehm warm. Wir hatten den Wasserkreislauf (des LMLMLunar Module-Kühlsystems) eingeschaltet und den (Sauerstoff-)Kreislauf vom Anzug. Die Sauerstoffversorgung für den Anzug musste laufen, weil wir die Helme geschlossen hatten. Nach einer Weile wurde mir derartig kalt, dass ich am Ventilator die Wassertemperatur bis zum Anschlag hochgedreht habe – Maximaler Temperaturanstieg. Aber es wurde immer kälter. Dann hat Buzz vorgeschlagen, das Wasser abzuschalten, was ich auch getan habe. Trotzdem wurde es kälter und kälter. Buzz hat, glaube ich, noch die Temperatur für die Luftversorgung im Anzug anders eingestellt.
Die Kabinentemperatur während der Ruhepause lag zwischen 61 und 62 °F beziehungsweise bei ungefähr 16 °C.
Aldrin:Ja. Das lag an der verzögerten Reaktion. Als wir merkten, dass es kälter wurde, konnten wir nichts mehr dagegen tun. Außerdem wollten wir uns möglichst ruhig verhalten, um wenigstens ansatzweise etwas Schlaf zu finden. Hätten wir jetzt angefangen, uns zu bewegen, wären wir nur sehr schwer wieder in diesen Dämmerzustand gekommen, den wir schon erreicht hatten. Also versuchten wir, möglichst stillzuhalten. Wir haben unterschätzt, wie viel Licht durch die Fenster kam. Es muss ziemlich viel Licht und Wärme gewesen sein, dass von der Oberfläche reflektiert wurde und durch das Fenster kam. Wir wussten nicht genau, wie die Einstellungen für den Sauerstoffdurchfluss hätten sein sollen, weil die ganze Zeit (vor der Ruhepause), in der wir noch beschäftigt waren, die Kühlung gelaufen ist. Ich bin nicht sicher, ob man das (die Temperatur im Anzug) überhaupt einigermaßen (zeitnah) steuern kann. Letztendlich haben wir die Sauerstoffschläuche abgezogen."
Armstrong:Aber wenn der Anschluss am Anzug abgedreht wird (das heißt, wenn die Sauerstoffzufuhr vom ECSECSEnvironmental Control System in den Anzug geschlossen wird), muss man zum Atmen den Helm absetzen. Das bedeutet, es wird wieder laut. Man hört nur noch eine Glykolpumpe und die ganzen Aggregate. Es war ein nicht enden wollender Kampf, um wenigstens minimale Schlafbedingungen zu schaffen. Was uns nicht gelungen ist. Selbst wenn es gelungen wäre, bin ich nicht sicher, dass ich geschlafen hätte.
Das Folgende wurde aus dem Missionsbericht zu Apollo 11 (Apollo 11 Mission Report), Abschnitt 9.10 übernommen: Die Besatzung berichtete, während der Schlafpause sei es zu kalt gewesen, um schlafen zu können. Untersuchungen haben ergeben, dass die Temperatur im Lebenserhaltungssystem nicht mehr hoch genug war, damit sie sich wieder aufwärmen konnten, nachdem sie einmal in diesen abgekühlten Zustand geraten sind. Im Ergebnis von Tests auf der Erde werden bei Abläufen und Verfahren entsprechende Änderungen vorgenommen, um mehr Wärme im Anzugkreislauf zu behalten. Zusätzlich wird es Decken geben und die Besatzung schläft in Hängematten.
Aldrin:Ich weiß nicht, wer von uns in der Zeit medizinisch überwacht wurde (es war Neil), aber ich habe das Gefühl, für ein paar Stunden wenigstens ganz leicht geschlafen zu haben. Ich muss sagen, dass ich wohl den besseren Schlafplatz hatte. Mit dem Rücken auf dem Kabinenboden zu liegen war verhältnismäßig bequem, egal ob mit den Füßen nach oben gegen die Wand oder mit angezogenen Knien (und den Füßen auf dem Boden. Die Kabine war nicht breit genug, um sich ganz ausstrecken zu können. Hier ein Foto.) Ich konnte mich auch von einer Seite auf die andere drehen. Die zwei OPSsOPSOxygen Purge System hatte ich vor der Luke aufeinandergestapelt und so war für eine Person reichlich Platz, allerdings nicht für zwei.
Aldrin:Um es in der Kabine etwas dunkler zu haben, müssen wir nur die Fensterabdeckungen verbessern. Mit aufgesetztem Helm zu schlafen, wird das Auskühlen vermindern und ist sicher nicht schlecht, wenn man den Anzug anbehalten will. Solange sich weiter nichts ändert, würde uns nicht in den Sinn kommen, die Anzüge auszuziehen.
Collins:Apollo 12 hat vor, die Anzüge abzulegen. Wegen des längeren Aufenthalts und der zwei EVAsEVAExtravehicular Activity wollen sie die Anzüge zwischendurch ausziehen.
Aldrin:Das sollten sie vielleicht noch einmal überdenken. Ich weiß nicht, wie die Temperaturen sein werden. Mein Eindruck war, dass es außerhalb des Anzugs deutlich kälter war als drin. Ich empfand den Anzug bei 1/6 g als gar nicht so unangenehm, sondern eher bequem. Wie einen behaglichen Schlafsack, außer wenn irgendwo etwas drückt. Im Helm (mit dem Polster für den Hinterkopf) hat der Kopf eine angenehme Position und man muss sich keine Gedanken machen, wo man sich anlehnt. Der Kopf ist nicht so schwer und liegt eigentlich sehr bequem. Ich sehe wirklich keine Notwendigkeit, den Helm abzunehmen.
Armstrong:Es war kein Problem für mich, auf der Triebwerksabdeckung zu schlafen. So schlimm fand ich es nicht. Ich habe aus einer der Sicherungsgurtleinen eine Schlinge gemacht – die ich an irgendeine Griffstange gehängt habe – um meine Füße in der Mitte der Kabine hochzuhalten. Sie hingen etwa auf Höhe meines Oberkörpers oder vielleicht etwas höher.
Aldrin:Dort hinten war es auch nicht so hell, abgesehen vom Lichtstrahl aus dem AOTAOTAlignment Optical Telescope. Ich denke, wir könnten eine Vorrichtung anbringen, die eine horizontalere Position erlaubt und die Möglichkeit bietet, sich von einer Seite auf die andere drehen zu können. Hier muss man sich einfach etwas ausdenken. So war es jedenfalls nicht zufriedenstellend. Wenn wir vorher gewusst hätten, was wir jetzt wissen, wäre uns eine bessere Vorbereitung der Kabine (hinsichtlich der Temperaturbedingungen) möglich gewesen. Wir hätten die Kühlung eher abschalten müssen und dadurch etwas Wärme gespeichert.
Armstrong:Das ist nur eins von den Dingen, die uns vorher nicht bewusst waren. Es müssen auf jeden Fall noch ein paar Lösungen gefunden werden.
Letztendlich hat man sich bei Apollo 12 dazu entschlossen, die Anzüge zwischen den beiden EVAsEVAExtravehicular Activity nicht auszuziehen. Die Astronauten haben ihre Helme abgesetzt, die Handschuhe ausgezogen, den Kühlwasserkreislauf abgeschaltet und zum Schlafen die Hängematten aufgespannt.
Die Besatzung von Apollo 12 hat nichts von Problemen mit Lärm, zu viel Licht oder Kälte berichtet, bzw. dass sie deswegen nicht schlafen konnten. Trotzdem hat keiner von beiden mehr als Schlaf bekommen. Das lag am Anzug von Pete Conrad, der nicht richtig passte und deshalb sehr unbequem war. Pete und Al Bean mussten dieses Problem lösen und dafür etwas eher aufstehen. Die Astronauten von Apollo 14 hatten sich genauso eingerichtet, wie Pete und Al bei Apollo 12, fanden es aber schwierig, eine bequeme Lage für den Kopf zu finden. Das hing vielleicht mit den harten Helmverschlussringen am Hals zusammen. Hinzu kam, dass ihr LMLMLunar Module nicht ganz aufrecht sondern mit einer deutlichen Neigung auf der Mondoberfläche stand. Im Halbschlaf hatten sie deshalb das Gefühl, als würde es gleich umkippen und beide wurden davon wachgehalten. Erst ab Apollo 15 legten die Astronauten nach jeder EVAEVAExtravehicular Activity die Anzüge ab. Es war ein Unterschied wie Tag und Nacht. Sie konnten es sich in den Hängematten bequem machen und haben, im Großen und Ganzen, fest geschlafen. Einige waren wegen der Umstände etwas zu aufgeregt und kamen nicht so zur Ruhe wie andere. Trotzdem fanden alle während der Ruhepausen zumindest für einige Stunden in den Schlaf, sind erholt aufgewacht und waren bereit, die Arbeit fortzusetzen. Neil, Buzz und die Besatzungen der nächsten beiden Missionen haben bewiesen, dass es offensichtlich auch mit verhältnismäßig wenig Ruhe und Erholung möglich ist, sehr viel zu leisten. Die Missionen danach zeigten, dass durch einfache Ergänzungen bei der Ausrüstung – sowie genügend Vertrauen in die Zuverlässigkeit der Anzüge, um sie dreimal ab- und wieder anzulegen – mit nur geringfügig höherem Aufwand eine angemessene Erholung erreicht werden kann.