Überarbeitete Niederschrift und Kommentare © Eric M. Jones
Redaktion und Edition Ken Glover
Übersetzung © Thomas Schwagmeier u. a.
Alle Rechte vorbehalten
Bildnachweise im Bilderverzeichnis
Filmnachweise im Filmverzeichnis
MP3‑Audiodateien: Thomas Schwagmeier
Videodateien: Ken Glover
Wo sind wir?
Videodatei (, RM-Format) Aufnahmen der Fernsehübertragung.
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Shepard: Okay. Ich laufe los, den Hügel rauf zu (Station) B.
Mitchell: Okay.
Die geplante Station B ist auf der Karte 2-LS-1/EVA-2 (Ausschnitt des westlichen Teils) bei den Koordinaten CU,1/77,1 verzeichnet, am südlichen Rand eines 20-Meter-Kraters und ca. 240 Meter östlich der geplanten Station A. Da sie aber nicht dort sind, wo sie glauben, und auch nur halb so schnell vorankommen, wie sie meinen, wird ihr nächster Halt schon ungefähr 75 Meter südlich der geplanten Station A sein (Abschnittsübersicht). Östlich ihrer jetzigen Position bei Station A (CS,3/68,6) fällt das Gelände ab und steigt auf der anderen Seite wieder an. Dieser sanfte Anstieg ist vermutlich der Hügel
, von dem Al hier spricht, auf 2-LS-1/EVA-2 zu erkennen als etwa 100 Meter breiter dunkler Bereich zwischen und . Siehe auch Karte der Strecke von Station A bis Station B (Jones/Schwagmeier).
Haise: Okay. Und wir warten noch auf die Überprüfung der EMUEMUExtravehicular Mobility Unit von Ed.
Ed ist entweder noch damit beschäftigt, die Probe einzutüten, oder macht gerade seine Nachher-Bilder.
Mitchell: Okay, Fred. Bekommt ihr in einer Minute.
Shepard: Schaffst du es, mich einzuholen?
Mitchell: Ja, ich hole dich ein. Lauf los.
Shepard: Okay. Al ist mit dem METMETModular(ized) Equipment Transporter unterwegs. Von (Station) A geht es abwärts in ein Tal (Abschnittsübersicht). Das einigermaßen gleichmäßige Gefälle beträgt ungefähr, ahh… 8 bis 10 Grad. Die Oberfläche hat auch hier wieder dieselbe Struktur. Der Regolith besteht, wie gehabt, im Wesentlichen aus dem feinen Material, das bei der Sonneneinstrahlung aus diesem speziellen Winkel hier mehr oder weniger graubraun erscheint. Wobei durch die hellen Steinchen auf dem Boden die Regentropfen- … (korrigiert sich) die kleinen Steinchen auf dem Boden die Regentropfen-Struktur entstanden ist.
Das Gefälle ist bei diesem Ausschnitt der USGS-Karte als heller Bereich um Krater 618 zu erkennen. Siehe auch Karte der Strecke von Station A bis Station B (Jones/Schwagmeier).
Jones: Nach gängiger Auffassung wird die Regentropfen-Struktur den Einschlägen von Mikrometeoriten zugeschrieben, erkennbar je nach Eigenschaften des Regoliths, Winkel der Sonneneinstrahlung und Alter der Oberfläche. Der Bezug auf die kleinen Steinchen bringt sie in Verbindung mit sekundären Einschlägen. Bestimmt ist es beides, wie üblich, und mit einiger Erfahrung könnte man wahrscheinlich die Unterschiede erkennen.
Mitchell: Ich bin mir nicht sicher. Al hat eine These aufgestellt … Er hat eine kausale Verbindung hergestellt, bei der ich nicht sicher bin, ob sie standhält. Nach meiner Erinnerung habe ich (bei der Regentropfen-Struktur) diesen Zusammenhang mit kleinen Steinchen von Sekundäreinschlägen nicht gesehen.
Jones: Ich denke, Al hat als Einziger diese Beziehung gesehen. Wenn andere solchen Strukturen begegnet sind, war das nicht der Fall, da bin ich ziemlich sicher. Und das ist meistens an Stellen gewesen, wo jede Menge feines Material herumlag, nichts wesentlich größer als ein Millimeter.
Aus dem Vorläufigen wissenschaftlichen Bericht zu Apollo 14 (Apollo 14 Preliminary Science Report):
Die Mannschaft von Apollo 14 hat bei Station A eine Regentropfen-Struktur beschrieben, ähnlich der bereits von den Astronauten bei Apollo 12 geschilderten Struktur. Gut zu sehen ist die Struktur auf allen Panorama-Bildern, außer bei Station B3 und Station C ′ sowie einigen Dokumentationsfotos für Proben. Am besten jedoch auf NASANASANational Aeronautics and Space Administration-Fotos AS14-67-9390 bis AS14-67-9393, aufgenommen bei niedrigem Sonnenstand während EVA-1EVAExtravehicular Activity (zur Dokumentation der fußballgroßen Gesteinsproben). Die Regentropfen-Struktur wird scheinbar durch kleinste Krater bis zu einem Durchmesser von 4 Zentimetern auf dem feinkörnigen Oberflächenmaterial gebildet. Schatten sehr kleiner Fragmente auf der Oberfläche erzeugen bei einigen Fotografien fälschlicherweise eine Verstärkung des Regentropfen-Eindrucks. Ursache für das Erscheinungsbild sind höchstwahrscheinlich Kleinstmeteorite und sekundäre Partikel dieser Einschläge. Ein 1 Zentimeter tiefer Krater würde innerhalb von ca. 3 Millionen Jahren durch weitere Einschläge zerstört, sodass in diesem Zeitraum bei einem darüber hinaus unberührten Bereich eine Sättigung mit 4-Zentimeter-Kratern eintritt.
Im Folgenden spekuliert die Geologen-Gruppe für Apollo 14 darüber, warum die Regentropfen-Struktur bei den Stationen in unmittelbarer Nähe zu Krater Cone weniger ausgeprägt ist. Die angeführten Gründe sind mögliche Rutschungen am Kraterhang und die einhergehende Zerstörung, sowie grobkörnigeres Material, welches die Bildung solcher Strukturen verhindert. Auch der andere Winkel, in dem die Sonnenstrahlen auf die Hänge von Cone treffen im Gegensatz zum flachen Gelände in der Nähe des LMLMLunar Module, wird als mögliche Ursache genannt.
Mitchell: Und, Houston, ich laufe jetzt Al hinterher. Hab ihn gleich eingeholt. Und – darauf wurde bis jetzt nicht eingegangen – die METMETModular(ized) Equipment Transporter-Spuren sind auf diesem Untergrund sehr glatt. Es erinnert an einen Traktor, der über ein gepflügtes Feld fährt. Die Reifen glätten den Boden und hinterlassen gut sichtbare Spuren, die, oh, vielleicht 1 Zoll (2,5 cm) tief sind, nicht mehr.
Haise: Verstanden, Ed.
Mitchell: Ab und zu springt er, dann gibt es kleine Lücken.
Shepard:Ich fand, der METMETModular(ized) Equipment Transporter funktionierte gut. Während des Trainings hatten wir uns daran gewöhnt, und er wurde auch ein paarmal modifiziert, um verschiedene Probleme aus der Welt zu schaffen. Ich hielt ihn für sinnvoll. Wir waren damit effizienter als ohne.
Auf NASANASANational Aeronautics and Space Administration-Foto S70-29540 ist Al am METMETModular(ized) Equipment Transporter beschäftigt. Die Aufnahme entstand im beim Training in der Sierra del Pinacate, einem Vulkangebiet im Nordwesten von Mexiko.
Mitchell:Wir hätten wirklich Probleme bekommen, das ganze Zeug nur mit einem tragbaren Werkzeugständer (HTCHTCHand Tool Carrier) durch die Gegend zu schleppen und trotzdem die gleiche Arbeit zu schaffen. Ich denke, die Stabilität des METMETModular(ized) Equipment Transporter war gut, bei normalem Tempo. Man konnte ihn relativ leicht ziehen und musste sich nur beim Laufen etwas darauf einstellen. Ich hatte mit Wagen eine etwas andere Balance als ohne. Die Stabilität verringerte sich auch nicht, wenn man schneller wurde. Er holperte, hob ab und kippelte ordentlich, wenn das Rad an einem Stein hängen blieb oder durch einen Krater rollte, aber mit dem Triangel-Griff brachte man ihn schnell wieder unter Kontrolle. Al schien damit schneller voranzukommen als ich. Weil ich mich immer unwohl damit gefühlt habe. Sobald der Wagen über einen Stein hüpfte, hatte ich Angst, er kippt um. Und ich wollte auf keinen Fall einen Haufen Ausrüstungsteile in der Gegend verteilt sehen. Darum bin ich vielleicht etwas zaghafter gewesen. Wenn Al ihn schnell hinter sich herzog, hatte er alles im Griff und nichts kippte um.
NASANASANational Aeronautics and Space Administration-Foto S70-27169 zeigt Astronaut Bruce McCandless beim Testen der Fahrstabilität des Wagens. Der Versuch findet während eines Parabelfluges statt, um die geringere Schwerkraft von 1/6 g zu simulieren. Auf den Boden geklebte Schaumgummistücke bilden die unebene Oberfläche nach.
Shepard:Ich bin davon ausgegangen, dass viel mehr Staub an den Reifen haften bleibt und auf den METMETModular(ized) Equipment Transporter geworfen wird. Aber das war absolut nicht der Fall. Wir haben ihn durch das feine Material an den Rändern kleinerer Krater gezogen. Und obwohl die Räder in dem weichen lockeren Regolith tiefer einsanken, es wurde kaum Staub hochgeschleudert.
Mitchell:An den Laufflächen der Reifen blieb so gut wie kein Staub haften. Der METMETModular(ized) Equipment Transporter verdichtete das Material, aber es blieb nichts haften. Kein , wie wir erwartet haben.
Die Drahtgeflechtreifen des Mondfahrzeugs, das bei den folgenden Missionen zum Einsatz kam, haben eine deutliche erzeugt. Allerdings war das Fahrzeug mit -Staubfahne10 bis 12 km/h auch um einiges schneller als der mit durchschnittlich 2 km/h gezogene METMETModular(ized) Equipment Transporter. Sowohl bei Apollo 16 als auch bei Apollo 17 wurde jeweils ein hinteres Schutzblech versehentlich abgerissen, was den Astronauten während der Fahrt einen ziemlichen Staubregen bescherte. Darüber hinaus verringerte der auf Batteriegehäuse, verspiegelte Kühlkörper und andere Oberflächen geworfene Regolith deren Reflexionsfähigkeit. Sie mussten also regelmäßig abgefegt werden, um eine Überhitzung der Systeme zu vermeiden.
Mitchell: (zu Al) Du denkst, du hast (Station) B gefunden? Ja. Es ist dieser große Krater da drüben, oder?
Shepard: Es (Station B) ist noch weiter den Hügel rauf.
Mitchell: Bitte?
Shepard: Wir müssen den Hügel weiter rauf.
Jones: Sie und Al sprechen hier davon, den Hügel noch weiter hochlaufen zu müssen. Waren Sie zu dem Zeitpunkt schon oberhalb des Absatzes im Hang der Cone-Flanke?
Mitchell: Nein, ich glaube, wir kommen gerade aus dieser Mulde, dem Tal. Auf der Karte ist es zu sehen (Ausschnitt von 2-LS-1/EVA-2). Dieser dunkle Bereich hier ist, was wir als
Tal
bezeichnet haben (östlich des kleineren Kraters bei CS,2/70,0, eigentlich der östliche Hang des Tals, Abschnittsübersicht). Es war eine ausgeprägte Senke. Und das hat Al gemeint, als er sagte den Hügel rauf
. Wie Sie sehen, gibt es etwas weiter noch eine. Ab da ging es dann die Cone-Flanke hoch.
Jones: Wie es in diesem Höhenprofil ungefähr bei B1 zu sehen ist (Missionsbericht zu Apollo 14 [Apollo 14 Mission Report], Abbildung 3-1, 1,3 MB).
Mitchell: Ah ja, stimmt. (Station) B ist der Krater … Das ist der Krater, an dem wir auf dem Weg zu (Station) B vorbeilaufen. Ich hab’s. (lange Pause)
Al hat Station A vor und verlassen. Im ermittelten Tempo von 33 m/min für die Etappe zu Station B wäre er demnach 73 Meter weit gekommen. Er passierte nördlich den Krater 618 auf der USGS-Karte und Ed folgte ihm. Wahrscheinlich denkt Ed, sie laufen gerade am Krater bei CU,0/74,9 (Ausschnitt von 2-LS-1/EVA-2) vorbei, Krater 701 auf der USGS-Karte, ca. 130 Meter westlich der geplanten Station A. Siehe auch die Karte der Strecke von Station A bis Station B (Jones/Schwagmeier).
Shepard: Okay, Houston. Ich suche hier nach einem Kontakt, habe an dieser Stelle aber nichts entdeckt. Die Beschaffenheit der Oberfläche ist ziemlich ähnlich, was die Tragfähigkeit des Bodens betrifft. Der Untergrund ist immer noch sehr locker und man sieht dieselbe Regentropfen-Struktur.
Haise: Verstanden, Al.
Al und Ed sind ungefähr 1,3 Kilometer westlich von Krater Cone gelandet. Aus dem Orbit fotografierte Aufnahmen der Mondoberfläche ließen vermuten, dass man den Rand der Ejektadecke von Cone irgendwo im Gebiet um die geplante Station B erreichen würde, etwa 610 Meter ostnordöstlich des LMLMLunar Module bei CU,1/77,1 (Ausschnitt von 2-LS-1/EVA-2). Al sucht nach Anzeichen für einen scharfen Übergang – oder Kontakt
– am Rand der Ejektadecke. Allerdings ohne zu erkennen, dass er sich noch 400 Meter westlich des Gebiets befindet, in dem dieser Übergang vermutet wird.
Mitchell: Ah, Freddo, ihr wolltet eine Überprüfung der EMUEMUExtravehicular Mobility Unit von mir. Ich liege bei 3,7 (psi/0,255 bar), es werden 67 Prozent (Sauerstoff) angezeigt, meine Kühlung ist auf MINMINMinimum und ich habe keine Warnanzeigen. (Druckmesser/RCU-Ansicht/PLSS-Verteilerventil)
Haise: Verstanden, Ed.
Mitchell: Um die Beschreibung fortzusetzen, Houston, die … Ich versuche eine passende Beschreibung zu finden oder einen Vergleich mit irgendetwas, dass wir bereits gesehen haben, aber es gibt wohl nichts Entsprechendes. Also, ich sehe eine Aneinanderreihung von Kratern im Süden … (korrigiert sich) eine Aneinanderreihung von Felsbrocken südlich von uns, die sich als strahlenförmiger Ausläufer von Krater Cone herausstellen könnten. Und je näher wir Cone kommen, umso mehr große Brocken registriere ich. In ein paar Minuten kommen wir an einigen vorbei, die bei einem 20 Fuß (6 m) breiten und relativ jungen Krater liegen. Die Brocken – vielleicht ein Dutzend – haben einen Durchmesser von 4 oder 5 Fuß (1,2 bis 1,5 m).
Haise: Verstanden, Ed.
Mitchell: (Nicht zu verstehen, weil Fred Haise spricht.) Ding um sie herum.
Shepard: Okay. Mal sehen, ob wir herausfinden, wo wir …
Die Karte hat Ed. Aus dem Dialog kann man jedoch schließen, dass beide gemeinsam darauf schauen und versuchen, ihre Position zu bestimmen. Der Aufbruch bei Station A ist jetzt und her, und bei 33 m/min wären sie ungefähr bei CT.1/71.3. Siehe auch die Karte der Strecke von Station A bis Station B (Jones/Schwagmeier).
Mitchell: Ich glaube, das ist dieser Krater, Al. Der auf halber Strecke zwischen und , oder nicht? (Pause)
Wie bei angesprochen, verwechselt Ed anscheinend Krater 618, den sie zu dem Zeitpunkt tatsächlich passiert haben, mit Krater 701, der zwischen den geplanten Stationen A und B liegt. Al und Ed kommen gerade aus dem Tal heraus und sehen Krater 618 sicher deutlich gegenüber an dem Hang, den sie davor heruntergelaufen sind.
Shepard: Ja, könnte sein. Der kleine …
Mitchell: Siehst du auf der Karte die Felsen dort neben der Strecke?
Shepard: Sind nicht besonders gut zu erkennen. (Pause) Ich glaube …
Welche Felsen Ed hier meint, ist nicht klar. Auf den Bildern von Lunar Orbiter sind nördlich der geplanten Strecke drei Felsbrocken vorläufig identifiziert. Sie liegen jenseits der geplanten Station B und wurden auf der geologischen Version von Karte 2-LS-1/EVA-2 (Ausschnitt des östlichen Teils) jeweils mit einem weißen X
bei CV,3/79,1, CV,8/81,0 und CW,7/80,7 markiert. Der erste dieser drei markierten Felsbrocken bekam auf der USGSUSGSUnited States Geological Survey-Karte (Ausschnitt) die Nummer 804. Er ist auch im Panorama bei Station B1 zu sehen. Möglicherweise sind es diese Felsen, die Ed auf der Karte finden will.
Mitchell: Ah! Du müsstest aber diese kleine Kraterkette sehen können, direkt südlich von uns. Auf der Karte. Wenn es dort ist, wo wir glauben zu sein. (Pause)
Es gibt mehrere Kandidaten für die Kraterkette
südlich ihrer gegenwärtigen Position. Eine Möglichkeit wäre die von Nordnordost nach Südsüdwest laufende Reihe bei etwa einem Viertel der Strecke von Krater 720 zu Weird (USGS-Kartenausschnitt). Ebenso kommt eine Dreierkette unmittelbar nordwestlich von Krater Weird in Frage (3-ch auf Karte 2-LS-1/EVA-2 [Ausschnitt des westlichen Teils]).
Shepard: Mensch, die kleine Kraterreihe dort …
Mitchell: Ziemlich klein.
Da sie sich nah der geplanten Station B wähnen, suchen sie vielleicht nach den drei Kratern bei CU,0/76,5, CT,9/76,2 und CT,7/76,0 auf der Streckenführungskarte (Ausschnitt des westlichen Teils).
Shepard: Dann wären wir hier, oder?
Mitchell: Bitte?
Shepard: Es gibt keinen Großen zur Orientierung, keinen Markanten, an den man sich halten kann. (Pause) (nicht zu verstehen) der da oben. Was ist mit dem?
Mitchell: Gut, schauen wir mal.
Jones: Dem entnehme ich, Sie beide standen zusammen und haben gemeinsam die Karte studiert.
Mitchell: Ja, und wie man sieht, gingen unsere Meinungen auseinander … Wir hatten unterschiedliche Sichtweisen. … In dem Gelände war es wirklich nicht leicht, die Position zu bestimmen. Wir konnten auf 100 Meter genau sagen, wo wir sind. Von Mikronavigation, wie diese Leute (die Geologen) sie erwarteten, konnte aber keine Rede sein. Das war frustrierend, es kostete Zeit, und ging so weiter. Wir wurden bis zum Ende immer langsamer, versuchten ständig noch etwas präziser herauszufinden, wo zum Teufel wir waren. Im Nachhinein wäre es besser gewesen, wir hätten einfach den Zeitplan mehr oder weniger eingehalten und selbst nach interessanten Stellen gesucht. Auf dem Weg nach oben zwei oder drei Stopps einplanen und uns die Entscheidung überlassen, an welchem Punkt wir anhalten. Dort fotografieren wir dann jeweils ein Panorama, damit später festgestellt werden kann, wo genau wir gestoppt haben. Doch sie planten voraus und schickten uns dorthin, wo sie etwas Interessantes vermuteten. Und wir mussten die Stelle dann finden. Dadurch ging viel Zeit verloren.
Jones: Bei den J-Missionen hatten die Besatzungen wesentlich mehr Spielraum. Vermutlich aufgrund Ihrer Erfahrungen.
Mitchell: Sehr gut möglich. Doch es steht außer Frage, wir haben viel zu sehr versucht, die Geologen zufriedenzustellen und dort hinzukommen, wo sie uns haben wollten. Das stellte sich als ineffektiv, äußerst schwierig und nervenaufreibend heraus. Wir hätten viel mehr schaffen können, hätte man uns erlaubt, selbst die Stellen auszusuchen. Wir waren dafür auch sehr gut ausgebildet. Wir wussten, wonach wir zu suchen hatten. Mit entsprechendem Spielraum wäre deutlich mehr drin gewesen, denke ich.
Shepard: (vermutlich wieder unterwegs) Das da oben könnte (Krater) Weird sein. Wir sind wahrscheinlich gerade auf einer Höhe mit Weird, obwohl er auf der Anhöhe nicht zu sehen ist.
Die Auswertung nach dem Flug ergab (USGS-Kartenausschnitt), dass Al und Ed für Station B bei CT,1/72,3 angehalten haben, ungefähr 75 Meter südlich der geplanten Station A und 90 Meter nördlich von Krater Weird entfernt (Ausschnitt von 2-LS-1/EVA-2). Siehe auch die Karte der Strecke von Station A bis Station B (Jones/Schwagmeier) sowie die Abschnittsübersicht (L. Waugh). Wenn Al vermutet, sie befinden sich nördlich von Weird, dann liegt er damit richtig. Ed nimmt an, sie sind 200 Meter weiter östlich, kurz vor der geplanten Station B.
Mitchell: Das ist Weird, der Große da drüben, Al.
Auf AS14-64-9066 und AS14-64-9066 sieht man den jüngsten Krater der Weird-Gruppe, Krater 1202 auf der USGSUSGSUnited States Geological Survey-Karte, leicht rechts versetzt hinter dem größeren Steinhaufen im Vordergrund. Die Aufnahmen stammen aus dem Panorama bei Station B, welches Al dort fotografiert hat. Siehe auch einen Ausschnitt von Tafel 4 der USGSUSGSUnited States Geological Survey-Fachveröffentlichung 880 ○ Die Geologie des Landegebiets von Apollo 14 im Fra-Mauro-Hochland (Geology of the Apollo 14 Landing Site in the Fra Mauro Highlands)
Shepard: Ja. Den meine ich. (Station) B ist vermutlich der tiefe Krater direkt vor uns, Ed.
Al spricht eventuell von dem jungen Krater bei CU,0/74,9 (Ausschnitt von 2-LS-1/EVA-2), ungefähr auf halber Strecke zwischen ihrer jetzigen Position und der geplanten Station B.
Mitchell: Nein, glaube ich nicht. Ich denke … Siehst du den Krater da drüben, an dem wir vorbeigekommen sind? Den Großen dort südlich?
Shepard: Jup.
Mitchell: Ich denke, das ist der Krater, der … das ist (Station) B. Wir können hier sicher diese Gruppe Felsbrocken sehen, wenn wir uns umschauen.
Shepard: Dieser Krater hier?
Mitchell: Jup. (Pause) Wir müssen ein ganzes Stück hinter Weird sein.
Shepard: Nicht einmal die halbe Strecke zum Rand von (Krater) Cone.
Sie glauben, knapp die Hälfte der Strecke gelaufen zu sein, haben tatsächlich aber nur etwa ein Drittel geschafft.
Haise: Und, Al und Ed. Ich glaube …
Mitchell: (Nicht zu verstehen, weil Fred Haise spricht.)
Shepard: Lass uns weiterlaufen.
Haise: Ja, ich glaube, ihr müsst euch nicht allzu sehr um die exakte Position von Station B kümmern. Falls ihr … Wenn es den Eindruck macht, ihr seid mehr oder weniger in der Gegend, wäre das in Ordnung für B.
Shepard:Bei EVA-2EVAExtravehicular Activity hatten wir Orientierungsprobleme. Ich weiß nicht, warum wir uns vor dem Flug nicht mehr Gedanken darüber gemacht haben. Es wurde darüber gesprochen, dass die Punkte und keine besonderen Merkmale aufweisen. Daraufhin wurde gesagt
Vom geologischen Standpunkt ist es nicht allzu wichtig, an der exakten Position dieser Punkte zu sein.
Das stimmte sicherlich, da wir es dort mit weniger aussagekräftigem Material zu tun hatten. Für uns waren es jedoch ebenfalls Kontrollpunkte, was den Ablauf der EVAEVAExtravehicular Activity betrifft. So konnten wir nur schwer einschätzen, wie gut wir vorankommen.
Mitchell:Ja.
Shepard:Bis man für die Navigation auf der Oberfläche ein Gefühl bekommt, wären einige markante Orientierungspunkte hilfreich. Erstens gibt es einem die Sicherheit, zu wissen, wo man sich befindet. Welche Strecke zurückgelegt wurde und wie viel noch zu schaffen ist. Und zweitens, ohne Frage sind Entfernungen nur schwer zu schätzen. Das ist nicht nur aus der Höhe so (bei der Landung vom LMLMLunar Module aus) – darüber hatten wir vorher gesprochen – sondern auch auf der Oberfläche. Dort oben (auf der Mondoberfläche) ist es kristallklar – kein Dunst wie auf der Erde, den man instinktiv mit einbezieht – alles scheint viel näher zu sein, als es ist.
Dunst in der Erdatmosphäre hilft, näher liegende von weit entfernten Objekten zu unterscheiden. Wegen der fehlenden Atmosphäre auf dem Mond gibt es diesen gewohnten Anhaltspunkt nicht.
Mitchell:Dem stimme ich voll und ganz zu. Ich sehe zwei Ursachen für die Fehleinschätzung von Entfernungen. Eine in dem, was Al gerade beschrieben hat. Die Zweite darin, dass die Helmwölbung offensichtlich für eine leichte Verzerrung sorgt. Ich weiß nicht wie stark, aber es trug auch dazu bei. Das Hauptproblem bei der Navigation war allerdings die überraschend raue und unebene Landschaft. Egal wo wir standen, wir konnten die Orientierungspunkte, die charakteristischen Orientierungspunkte – unsere nächsten Orientierungspunkte – nicht sehen. Wir hatten erwartet, die großen Krater im flachen Gelände gut ausmachen zu können, aber sie lagen nicht im flachen Gelände. Sie lagen verdeckt hinter anderen Kratern, Anhöhen und alten erodierten Hügeln. Man sagt sich
Gut, dieser nächste große Krater sollte ein paar Hundert Meter weiter liegen, meinetwegen auch nur 100 oder 150.
Er war einfach nirgendwo zu sehen. Also läuft man weiter zur nächsten Anhöhe und sieht ihn immer noch nicht, sondern schaut auf eine weitere Anhöhe. Schließlich taucht er auf und man ist plötzlich da. Es fehlt der Überblick, um die eigene Position exakt zu bestimmen. Erhebungen von 10 bis 15 Fuß (3 bis 4,5 m) verdeckten die unmittelbare Umgebung. Einige der großen Krater im Norden und Süden schienen 50 oder 100 Fuß (15 od. 30 m) tiefer zu liegen als unser Standort. Mein Eindruck war, als stehen wir mitten in einem Dünenfeld. Hier (auf der Erde) wären die Abstände viel größer, aber dieses Gefühl hatte ich. Ich wusste nie, was mich hinter der nächsten Anhöhe oder Düne erwartete, was ich dort sehen würde.
Shepard:Das machte es noch schwieriger. Allerdings weiß ich nicht, was man tun kann. Über Probleme bei der Orientierung wurde gesprochen. Aber wir dachten immer, diese Krater wären zu sehen. Damit rechneten wir. Sie sind klar umrissen und wir müssten sie leicht ausmachen können. Das war jedoch absolut nicht der Fall. Wir müssen einen besseren Weg finden, die eigene Position auf der Karte zu bestimmen.
Mitchell:Vielleicht würde es schon helfen, wenn wir eine bessere Methode entwickeln, als den Daumen neben das LMLMLunar Module zu halten. Wir brauchen eine bessere manuelle Methode.
Shepard:Ich glaube, an Punkt waren wir ziemlich nah dran. Aber dann gab es eine Auseinandersetzung darüber, wo zur Hölle Punkt ist.
Mitchell:Ja. Die gab es. Und ich weiß es immer noch nicht. Vermutlich ist es dort.
Auch die folgenden Besatzungen hatten anfangs Probleme, sich zu orientieren. Nachdem aber die genaue Landestelle bekannt war, half das Navigationssystem des Mondfahrzeugs, den Weg zu finden. Erreichten sie die geplante Station nicht auf Anhieb, kam ihnen die Mobilität bei der endgültigen Suche zugute. In einigen Fällen konnte die exakte Position des LMLMLunar Module nicht sofort ermittelt werden. Die Unsicherheiten sind jedoch nie sehr groß gewesen, das eine oder andere hervorstechende Landschaftsmerkmal in der Umgebung war immer zu sehen. Sobald sie dort ankamen, verriet ihnen das Navigationssystem im Fahrzeug – Richtung und Entfernung zum LMLMLunar Module – sofort die genaue Landestelle.
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Mitchell: Okay. Ich denke, wir sind nah dran. Möglicherweise ist es der Krater, an dem wir gerade vorbeigekommen sind, aber das lässt sich nur schwer sagen, Freddo. Ich sehe sonst nichts, das passt, außer es ist der nächste Krater. Ah, Al, ich hab ihn. Der nächste Krater vor uns ist dieser hier.
Shepard: Wohin zeigst du?
Mitchell: Bitte?
Ed hat sich wohl zu sehr auf die Karte konzentriert. So bekam er nicht mit, dass Al mit dem Rücken zu ihm stand und gar nicht sehen konnte, wohin er zeigte. Von welchen Kratern in diesem Abschnitt die Rede ist, lässt sich nicht genau sagen.
Shepard: Wo bist du?
Mitchell: Direkt hinter dir. Der Krater ist der da drüben. Das ist der Krater links davon.
Shepard: Was denkst du, wo (Station) B ist?
Mitchell: Ich meine, B ist der, an dem wir gerade vorbeigelaufen sind. Dort hinten, wo wir kurz gesprochen haben.
Shepard: (etwas ungeduldig) In Ordnung.
Mitchell: Und hier ist der Kleine … Aha, das ist er! Hier ist der kleine Doppelkrater direkt daneben. Schau hier. Da ist dieser Krater, da ist der kleine Doppelkrater, er liegt unmittelbar vor dir.
Shepard: Okay, holen wir die Proben für (Station) B.
Mitchell: Proben für B.
Beim Vergleich der nach dem Flug angefertigten USGSUSGSUnited States Geological Survey-Karte (Ausschnitt) mit Karte 2-LS-1/EVA-2 (Ausschnitt des westlichen Teils) stellen wir fest, Al und Ed haben für Station B schon bei den Koordinaten CT,1/72,3 angehalten und nicht an der geplanten Stelle weiter östlich bei CU,1/77,1. Wenn der Kartenstopp bei CT,1/71,3 gewesen ist, wurden bis hier 80 Meter zurückgelegt. Aus der Niederschrift könnte man Folgendes herauslesen. Nachdem sie bei angehalten haben, um die Karte zu lesen, ist Al bei weitergelaufen. Gehen wir davon aus, Al erreicht Station B bei . Damit hätte er die 80 Meter in und geschafft, was einen Schnitt von 33 m/s (2 km/h) ergibt, also etwas mehr als der Durchschnitt bis dorthin insgesamt. Ein längerer Aufenthalt beim Lesen der Karte würde bedeuten, dass Al die Strecke noch schneller gelaufen ist.
Die USGS-Reliefkarte (Digitalisierung: Brian McInall) ist eine detaillierte Darstellung von Station B. Sie zeigt die Lage der Krater, wo der METMETModular(ized) Equipment Transporter abgestellt wurde, an welchen Stellen Proben genommen wurden etc. Siehe auch den Ausschnitt einer LROC-Aufnahme vom .
Haise: Okay. And, Al und Ed, bei (Station) B haben wir eine Greifprobe und das Panorama (CDR-Checkliste/LMP-Checkliste). Und während einer die Fotos macht, kann der andere die Gegend beschreiben.
Shepard: Ich fotografiere das Panorama, Ed.
Das Panorama bei Station B, aufgenommen von Al (AS14-64-9049 bis AS14-64-9072).
Mitchell: Okay. Und solange Al das Panorama fotografiert, beschreibe ich die Umgebung. Der Bereich hier liegt in einer Gegend mit deutlich mehr Felsbrocken, einem größeren Bereich mit solchen Brocken, einer größeren Anzahl Felsbrocken, als wir bis jetzt gesehen haben. Auf dem Weg von (Station) A sind wir erst kurz vor B reingelaufen. Gut, es gab auch schon unterwegs nördlich von uns einige Brocken, wir sprachen vorhin darüber, und wer hätte das gedacht, sie könnten am Ende tatsächlich ein Strahlenmuster bilden. Es macht ganz den Anschein. Doch hier sind wir jetzt am Rand einer Felsengruppe, die sich einheitlich über die Flanke von Krater Cone verteilt. Also, es gibt nicht übermäßig viele, ein paar Lücken sind zu sehen. Viele sind vergraben, halb vergraben, ein paar Kleinere liegen auf der Oberfläche. Um diese Brocken haben sich Anschüttungen gebildet, von denen wir später einige Proben nehmen. Die Oberflächenstruktur, das Feinmaterial, scheint ähnlich dem zu sein, über das wir schon die ganze Zeit laufen. Der einzige erkennbare Unterschied ist vielleicht die größere Anzahl kleinerer Krater. Ich sage
vielleicht
, denn es gibt so viele davon, dass man sich nicht festlegen kann, ohne sie wirklich zu zählen. Ich schätze eine größere Anzahl von Kratern – vermutlich Sekundärkrater, möglicherweise von Cone – und auf jeden Fall eine größere Anzahl Felsbrocken. Die meisten sind abgerundet. Es gibt auch ein paar Eckige, einige Brocken mit Kanten. Doch man sieht überall abgeplatzte Ränder, was auf einen beginnenden Abrundungsprozess hinweist. Manche sind auch schon weit über den Beginn hinaus und bereits ziemlich abgetragen. Die meisten rauen Kanten finden sich dort, wo sie zerbrochen und vielleicht umgefallen sind. Die meisten scheinen sich mit Bruchstellen zu decken, neben denen andere Steine liegen, die vielleicht einmal zu diesem Felsbrocken gehörten.
Ed sind hier die wichtigen Details aufgefallen und er liefert eine umfassende Beschreibung der Szenerie. Seine Schilderung ist vergleichbar mit der Qualität bei den folgenden Missionen. Diese Astronauten hatten den Vorteil, bereits eine flugtechnische Ausbildung in einer der Ersatzmannschaften für Landemissionen absolviert zu haben. Daher konnten sie während ihrer Vorbereitung als Flugbesatzung der geologischen Schulung viel mehr Zeit widmen.
Haise: Verstanden, Ed. Und hat Al die Greifprobe schon aufgehoben?
Mitchell: Er …
Shepard: Ich greife sie gerade.
Mitchell: … greift sie gerade.
Shepard: Ich fotografiere euch noch schnell ein Stereobildpaar davon.
Die zwei Aufnahmen sind AS14-64-9073 und AS14-64-9074. Scheinbar war Al beim Fotografieren etwas zu schnell
, den beide Bilder sind leicht verwackelt. Die Standorte und Richtungen der Fotos wurden in die USGS-Reliefkarte eingetragen.
Haise: Okay. Und bevor ihr (Station) B verlasst, möchten wir wissen, wo die Bildzähler stehen. Und wir liegen momentan hinter dem Zeitplan.
Mitchell: Okay. Freddo, wir gehen erst mal davon aus, noch weiter zurückzufallen. Dagegen lässt sich nichts machen. Wir holen es später auf.
Haise: Verstanden.
Shepard: Nun ja, wir werden sehen. (Pause)
Shepard: Okay. Greifprobe vom westlichen Rand von Krater Bravo in Probenbeutel 5-November.
Mit Krater Bravo meint Al den Krater bei Station B.
Haise: Verstanden, Al …
Mitchell: Also, Freddo, um die Beschreibung abzuschließen. Wir stehen ziemlich weit oben auf einer Anhöhe … Gut, nicht wirklich eine Anhöhe, etwa halb den Hang hoch. Nördlich von uns und leicht westlich scheint die tiefste Stelle in diesem Bereich zu sein. Sie wird umschlossen von einem Rand, der an einen sehr, sehr alten Krater erinnert. Dieses topografische Merkmal ist auf der Karte nicht zu erkennen, aber von hier aus wird es deutlich. Ungefähr 500 Yard (457 m) entfernt nach Norden und Westen liegt der tiefste Punkt, den ich in dem Bereich ausmachen kann. Okay, laufen wir weiter?
Shepard: Ja, sobald ich meinen Griff hier wieder festgeschraubt habe.
Möglicherweise hat sich an der Kamera von Al die Schraube gelockert, die den Griff hält. Abbildung 14-45 aus dem Missionsbericht zu Apollo 12 (Apollo 12 Mission Report) veranschaulicht das Problem, das auch bei anderen Missionen aufgetreten ist.
Mitchell: Okay, der nächste Halt ist oben auf (Krater) Cone. Nur noch alles schön festmachen für diese Fahrt.
Haise: Okay. Und bevor ihr loszieht, möchten wir wissen, was die Bildzähler anzeigen.
Shepard: Okay, Houston … (hört Fred Haise sprechen) Ja. Ja. Bei Al steht er auf 34. (Pause)
Mitchell: Und auf 29 bei Ed.
Haise: Verstanden. 34 und 29.
Shepard: Der Griff ist locker gewesen.
Mitchell: Bei dir hat sich der Griff gelockert?
Shepard: Jup.
Mitchell: Okay. Ich habe den METMETModular(ized) Equipment Transporter.
Shepard: Okay. Du gehst voraus und ich folge.
Mitchell: Okay. Hoch zum Rand von Krater Cone.
Shepard: Ja. Lass uns erst …
Haise: Okay, wir lassen die Uhr laufen.
Shepard: (Nicht zu verstehen, weil Fred Haise spricht.)
Mitchell: (antwortet Fred Haise) Okay.
Jones: War dieses
wir lassen die Uhr laufen
nur eine beiläufige Bemerkung, oder wurde im Vorfeld diskutiert, wie lange sie bis nach oben brauchen werden?
Mitchell: Nein, darüber wurde nicht gesprochen. Er nahm lediglich die Zeit, die wir von einer Station zur nächsten brauchten. Das haben wir nicht besonders intensiv besprochen. Ich denke aber, im Flugüberwachungszentrum (MCCMCCMission Control Center) haben der Nebenraum und Fred auf ihren Uhren gesehen, einfach um hochzurechen, worauf es hinauslief. Um uns zu unterstützen, die Zeit besser einzuteilen.
Shepard: Wir müssen hier ziemlich direkt nach Osten laufen und dann hoch an (Krater) Flank vorbei.
Krater Flank hat auf der Karte 2-LS-1/EVA-2 (Ausschnitt des östlichen Teils) die Koordinaten CV,5/84,0, ca. 615 Meter ostnordöstlich der geplanten Station B (CT,1/72,3). Siehe auch die USGS-Karte (4,1 MB) sowie das mit Bezeichnungen versehene Bild aus dem Landefilm. Bild und Karte zeigen, dass Flank weiter oben auf der südöstlichen Cone-Flanke liegt. Der Krater ist, durch die Anhöhe selbst verdeckt, möglicherweise vom gegenwärtigen Standpunkt der Astronauten aus gar nicht zu sehen.
Mitchell: Ja. Nach Osten und etwas nach …
Shepard: Siehst du, da oben ist (Krater) Flank.
Vielleicht sieht Al in Wirklichkeit den Krater bei CS,3/78,4 auf 2-LS-1/EVA-2 (Ausschnitt des westlichen Teils).
Mitchell: Ahh … Ja, da oben … Ich sehe dahinter gerade noch seinen Rand.
Shepard: Genau. Wir müssen also direkt auf (Krater) Flank zulaufen und von dort aus dann hoch.
Mitchell: Okay. (Pause)
Shepard: Okay, und … (Pause)
Mitchell: Houston, wo wir gerade unterwegs sind, das Gelände ist – Al hat es vorhin schon beschrieben – aber es ist auch sehr wellig. Ich würde meinen, da sind keine 10 Yard (9 m) Platz zwischen ehemals alten Kratern. Sie sind … die meisten sind abgetragen, aber die Oberfläche ist überall wellig. Man findet kaum irgendwo eine flache Stelle.
Haise: Verstanden, Ed.
Mitchell: Viele … Je weiter wir auf (Krater) Cone zu nach oben kommen, um so mehr vergrabene Gesteinsbrocken, größere Brocken sind zu sehen. (Pause)
Shepard: Wir halten die Augen offen und versuchen einen Übergang auszumachen. Aber die Sonne steht ungünstig, sodass es schwer ist, etwas zu sehen. Doch ich denke, wenn wir weiter oben näher bei (Krater) Flank sind … Lass ihn mich ein Stück ziehen.
Mitchell: Ich muss nur die andere Hand nehmen. Alles bestens.
Jones: Ich habe den Eindruck, Sie beide atmen etwas schwerer als vorher. Sind Sie jetzt auf dem Kamm der Anhöhe?
Mitchell: Mal sehen, was haben wir hier (das Höhenprofil)? Wir haben 700 Meter (horizontal) und gehen rauf auf 80 Meter. Das wären dann 10 Prozent. Ein ganz ordentlicher Anstieg.
Jones: Dazu der lockere Untergrund …
Mitchell: Und noch den METMETModular(ized) Equipment Transporter ziehen dabei. Keine Frage, da muss man schon tiefer Luft holen. Wir haben uns angestrengt und wollten auch Zeit gutmachen.
Jones: Haben Sie die kurzen Sprünge mit Zwischenschritt gemacht?
Mitchell: Ja, hätte ich. Nur war das schwierig, wenn man den METMETModular(ized) Equipment Transporter ziehen musste. Und ich zog ihn zu dem Zeitpunkt. Falls man den Wagen zu sehr rüttelte, konnte einiges runterfallen. Diese springende Gangart, die ich eigentlich bevorzugte, war schwierig mit dem METMETModular(ized) Equipment Transporter hinten dran. Man musste eher im Schritt laufen, wie Al (von einem Fuß auf den anderen). Auch wenn der Wagen dabei seitlich hin- und herschwankte.
Jones: Sie haben gewiss nicht nur den METMETModular(ized) Equipment Transporter sondern auch die Karte getauscht, denn er spricht hier vom Krater gegenüber Station E. War es schwierig, die Karte beim Laufen zu lesen?
Mitchell: Ja. Man musste stehen bleiben und sich entsprechend zur Sonne drehen, um etwas zu sehen.
Shepard: Okay. Wenn wir weiter oben näher bei (Krater) Flank sind, stoßen wir vielleicht auf irgendeinen Übergang. (Pause) Die Nordflanke von Krater Cone ist deutlich zu sehen, wie erwartet, und sie erstreckt sich in die Ferne bis zum Horizont.
Haise: Verstanden, Al. (Pause)
Mitchell: Freddo, ich versuche, irgendwelche charakteristischen Merkmale bei diesen Kratern zu finden, an denen wir vorbeilaufen. Aber da gibt es nicht viel zu sagen. Alle haben flache Ränder, außer die Jüngsten. Und jetzt gerade kommen wir zu einem sehr Jungen, in dem einiges an Schotter … Hey! Es könnte sogar … Es liegen ein paar ordentliche Bruchsteine in dem Krater. Das ist so ziemlich der jüngste Krater dieser Größe, den wir bis jetzt gesehen haben, Al.
Shepard: Das stimmt. Es ist ein sehr junger Krater. Er liegt (nicht zu verstehen) … Er liegt in etwa gegenüber dem Krater bei Station E, hat einen Durchmesser von ca. 20 Metern und ist ungefähr 2 Meter tief. Ich hole mir schnell (Pause) einen Stein vom Rand.
Haise: Verstanden.
Mitchell: (Nicht zu verstehen). Al hat sich kurz hingekniet und einen Stein aufgehoben. Dabei ist er (mit seinem Knie im lockeren Boden) 3 oder 4 Zoll (8 od. 10 cm) tief eingesunken. Brauchst du Hilfe (beim Aufstehen), Al?
Laut USGSUSGSUnited States Geological Survey-Karte (Ausschnitt) hat Al die Greifprobe (14049,050) bei den Koordinaten CT,1/72,6 (Ausschnitt von 2-LS-1/EVA-2) genommen. Al und Ed waren jedoch bis dorthin ungefähr unterwegs, dürften also um einiges weiter gekommen sein. Wie aus der Karte der Strecke von Station B bis Station B1 (Jones/Schwagmeier) hervorgeht, haben sie bei dieser Etappe im Schnitt 32 m/min geschafft. Demnach sind sie etwa 110 Meter weit gekommen gerade an dem sehr jungen 7-Meter-Krater vorbeigelaufen, den Ed bei wahrscheinlich meinte. Und in einer reichlichen halben Minute () teilt Ed mit, dass es bergauf geht. Aus all dem kann man schließen, sie befinden sich jetzt nahe der blauen Linie, die eine Änderung im Gefälle markiert, bei den Koordinaten CT,2/74,3 (2-LS-1/EVA-2).
Bei der Angabe des Durchmessers für den sehr jungen Krater
hat Al sich möglicherweise versprochen. Statt ca. 20 Meter
könnte er ca. 20 Fuß
gemeint haben, was ungefähr dem 7-Meter-Krater entspricht. Nach Tabelle 4.1 auf Seite 66 im Lunar Sourcebook wäre der Krater ≈ 1,3 Meter tief.
Der folgende Wortwechsel legt nahe, dass Ed zurückgelaufen ist und Al beim Aufstehen hilft. Den METMETModular(ized) Equipment Transporter hat er vermutlich stehen lassen.
Shepard: Ja, glaub schon. Ich bekomme keinen …
Mitchell: Okay. Hier, gib mir deine Hand.
Shepard: Moment, hab dich. (Pause) Okay.
Mitchell: Okay. Komm hoch.
Shepard: (ächzend) Okay. Danke.
Mitchell: Und wieder auf den Beinen.
Bei den Raumanzügen für die J-Missionen gab es eine Fältelung im Rumpfteil, um das Sitzen im Mondfahrzeug zu ermöglichen. Wie sich herausstellte, boten diese Falten im Hüftbereich einen weiteren Vorteil. Der Oberkörper wurde beweglicher. Auch wenn es nach wie vor anstrengte, so waren die Astronauten doch in der Lage, sich öfter hinzuknien und vor allem ohne große Probleme wieder aufzustehen.
Shepard: Okay. Ich habe schnell mit der Hand einen Stein vom Rand dieses Kraters aufgehoben.
Mitchell: Denkst du, dass du uns folgen kannst und ungefähr weißt, wo wir sind, Freddo?
Haise: Also, ich glaube, …
Shepard: (nicht zu verstehen)
Haise: … die Experten haben euch etwas weiter als die Position querab von (Station) E. (Pause) Sie sehen euch ungefähr auf halber Strecke zwischen (Station) D und (Station) B.
Mit querab
ist hier in Laufrichtung links gemeint, also mehr oder weniger Norden. Fred Haise vermutet sie ein Stück hinter CT,5/80,0 (Ausschnitt von 2-LS-1/EVA-2). Siehe auch den USGS-Kartenausschnitt sowie den Ausschnitt einer LROC-Aufnahme vom .
Shepard: (als Antwort auf
querab von E
) Ja, das kommt hin. Und … (hört Fred Haise weitersprechen). Verstanden. Und der Krater …
Mitchell: Ja. Und ab jetzt geht es bergauf. Der Anstieg ist noch nicht sehr steil, aber es geht definitiv bergauf.
Auf der USGSUSGSUnited States Geological Survey-Karte (Ausschnitt) beginnt die Steigung – dargestellt durch eine dunklere Schattierung – etwas östlich der Linie zwischen den Kratern 701 und 1201. Das entspricht auf Karte 2-LS-1/EVA-2 (Ausschnitt des östlichen Teils) ungefähr den Koordinaten CS,9/74,2. Sollte dies tatsächlich ihre gegenwärtige Position sein, haben sie von Station B bis dorthin 122 Meter zurückgelegt. Subtrahiert man für das Aufheben der Gesteinsprobe, waren sie und unterwegs, also mit 32 m/min im Schnitt. Siehe auch die Karte der Strecke von Station B bis Station B1 (Jones/Schwagmeier).
Shepard: Okay, Baby! Okay, ich hab ihn.
Mitchell: Fast umgekippt, oder?
Der METMETModular(ized) Equipment Transporter ist beinah umgekippt.
Jones: Ab und zu ist er über die kleineren Hindernisse geholpert. Konnte er dabei kippen?
Mitchell: Ja, er konnte kippen. Wir durften nicht zu schnell werden, weil der Wagen über Steine oder durch Krater fuhr. Das Teil war bei 1/6 g ziemlich instabil. Viel instabiler, als angenommen. Und wir liefen hier schneller. Wir hatten auf der Erde nie so viel Strecke gemacht, mussten also schneller sein. Außerdem steckten wir beim Training in den Anzügen, darum ging es auch nur langsamer. Bei 1 g ließ er sich gut hinterherziehen. Bei 1/6 g und dem Tempo, das wir draufhatten, ist er ziemlich durch die Gegend gesprungen. So leicht, wie er war. Jedes Mal, wenn er gegen einen Stein fuhr, hob er ab, das Rad ging hoch und runter und der Wagen kippte hin und her. (lacht) Ich bin froh, dass wir ihn hatten. So mussten wir die ganze Ausrüstung nicht tragen. Doch man hätte sicher eine bessere Lösung finden können.
Jones: Und dieses
Okay, Baby!
von Al …
Mitchell: Ich zog vorn am Griff und merkte, wie sich mein Handgelenk verdrehte. Er hat ihn dann hinten aufgefangen.
NASANASANational Aeronautics and Space Administration-Foto S70-27169 zeigt Astronaut Bruce McCandless beim Testen der Fahrstabilität des Wagens. Der Versuch findet während eines Parabelfluges statt, um die geringere Schwerkraft von 1/6 g zu simulieren. Auf den Boden geklebte Schaumgummistücke bilden die unebene Oberfläche nach.
Shepard: Ja. Und diese Greifprobe vom westlichen Rand des Kraters (Probe 14049), in dem das Geröll liegt, ist in Probenbeutel 6(-N).
Haise: Verstanden. Probenbeutel 6. (Pause)
Shepard: Okay. Wir laufen immer noch über ebenen Untergrund, soweit es das Gelände zulässt. Natürlich ist unser Pfad ziemlich kurvig, weil wir den Kratern ausweichen. (Pause)
Mitchell: Und, Freddo, das kann euch vielleicht auch noch helfen, uns zu lokalisieren. Wir kommen jetzt an zwei sehr … na ja, ziemlich jungen Kratern vorbei. Nicht ganz so jung wie der von vorhin, möchte ich sagen. Der Östliche ist jünger als … (korrigiert sich) der Westliche ist der jüngere. Sie liegen ungefähr 75 bis 100 Fuß (23 bis 30 m) auseinander, ihr Durchmesser beträgt 25 bis 30 Fuß (7,6 bis 9,1 m) und sie sind 5 bis 6 Fuß (1,5 bis 1,8 m) tief. Im Westlichen liegen kleinere Gesteinsbrocken, der Östliche ist sehr viel weniger ausgeprägt.
Einer oder beide Astronauten atmen heftig.
Mögliche Kandidaten für die zwei ziemlich jungen Krater
sind auf der Karte der Strecke von Station B bis Station B1 (Jones/Schwagmeier) östlich der Position 132:44:29 markiert. Im Ausschnitt LROCLROCLunar Reconnaissance Orbiter Camera Observation M127049821 (unten links) kann man gut erkennen, dass der westliche 4,5-m-Krater noch einen Randwall hat und somit eindeutig jünger ist als der östliche 6-m-Krater.
Haise: Verstanden, Ed. Du hast ein paar Mal diese Gesteinsbrocken erwähnt. Ich glaube, dein Begriff dafür ist
Bruchsteine
gewesen. Daraus würde ich schließen, dass alles lose herumlag, nichts wirklich an Ort und Stelle war.
Mitchell: Das kann man so nicht sagen, Fred. Einiges davon sah aus, als gehört es dort hin, als wäre es nicht dort hingeschleudert worden.
Shepard: In dem Stein hier ist jede Menge Glas, Ed.
Mitchell: Ja. Oh, tatsächlich. Es hat ausgesehen … Einige dieser sogenannten Bruchsteine sahen aus, als wären sie beim Einschlag entsanden und einfach am Kraterboden liegen geblieben. Und, Houston, wir laufen an einem Brocken vorbei, viel zu groß, um ihn einzusammeln. Darin ist unheimlich viel Glas zu sehen.
Jones: Reste eines Einschlags auf dem Kraterboden
sind vermutlich Fragmente von einem sekundären Geschoss.
Mitchell: Ja. Im Gegensatz zu Gesteinsbrocken, die vom Rand in den Krater hineingerollt sind.
Jones: Haben Sie sich im Training auch intensiv mit Sekundärkratern beschäftigt?
Mitchell: Nicht sehr.
Haise: Verstanden. Wie groß ist er?
Shepard: (Nicht zu verstehen, weil Fred Haise spricht.) als ob es eher Glasspritzer sind.
Mitchell: Ja. Sieht … (hört Fred Haise) Vielleicht anderthalb, zwei Fuß (46 bzw. 61 cm) … Ja, etwa anderthalb Fuß groß.
Haise: Verstanden, Ed. Und wir haben auch die Bemerkungen über das Glas gehört.
Shepard: Es waren Glasspritzer, Fred. (lange Pause)
Mitchell: Und ich gehe für einen Moment auf Mittlere Kühlung.
Gelegentlich ist kräftiges Ein- und Ausatmen zu hören.
Das Ventil für die Kühlung wird im Artikel Die Ventile am PLSS (PLSS Feedwater Diverter Valve, H2O Shutoff Valve, and Primary Oxygen Shutoff Valve) erläutert.
Jones: Gene (Cernan) sagte mir, es lag an der Kinnstellung. Ich glaube, es war Gene. Je nachdem ob man sein Kinn vorschob oder nicht, waren die Atemgeräusche zu hören.
Mitchell: Es hing ganz davon ab, wo die Mikrofone waren, wie man den Kopf bewegte. Die Mikrofone blieben nicht immer direkt vor dem Mund. Sobald man sich etwas drehte, zog das Kabel daran. Ein kleines bisschen reichte schon, um den Klang zu verändern. Aber Sie haben recht. Wir kamen hier ein wenig ins Schnaufen.
Laut Abbildung 10-5 des Missionsberichts zu Apollo 14 (Apollo 14 Mission Report) liegen Al und Ed mit ihrer Herzfrequenz jeweils bei etwas mehr als 100 Schlägen pro Minute. Die angegebenen Zeiten in der Grafik entsprechen den Zeiten in der Niederschrift.
Haise: Okay. Und, Al und Ed, ihr könntet hier eine kleine Pause einlegen. Wir hätten auch gern, dass der Bildzähler noch einmal abgelesen wird.
Mitchell: Was ablesen? Wir haben seit dem letzten Mal kein einziges Foto gemacht, meine ich.
Haise: Okay, Ed.
Shepard: Okay. Wir machen etwas langsamer. (Pause) Okay. Das da müsste (Krater) Flank sein, Ed.
Mitchell: Bitte?
Shepard: Das da drüben müsste Flank sein.
Mitchell: Du meinst knapp außer Sicht.
Shepard: Dort … Ja, dort drüben.
Mitchell: Dann weiter. Laufen wir hin und sehen nach. (lange Pause)
Das Gelände in der Umgebung liegt scheinbar etwas höher. Diesen Eindruck vermittelt auch die Panoramabildserie, die Al gleich bei Station B1 fotografiert. Vermulich glauben Al und Ed deshalb, in der Nähe eines größeren Kraters zu sein und hoffen, es ist Krater Flank. Tatsächlich sind sie noch knapp 400 Meter entfernt.
Ed zog den METMETModular(ized) Equipment Transporter und scheint etwas außer Atem zu sein. Al hört sich nicht so an. Ich fragte Ed, ob er dem zustimmen würde.
Mitchell: Oh, ich denke schon. Ich habe den METMETModular(ized) Equipment Transporter gezogen. Meine Herzfrequenz war ziemlich konstant 5 oder 6 Schläge höher als bei ihm, glaube ich. In Ruhe und auch sonst. Ich war hier nicht wirklich außer Atem und auch nicht erschöpft, fing aber bei Minimaler Kühlung an zu schwitzen. Mein Stoffwechsel verbrannte einige Kalorien mehr.
Mitchell: Ich hatte keine Erkältung, keinen Schnupfen, aber immer das Gefühl, die Nebenhöhlen wären verstopft. Am Klang meiner Stimme kann man es hören. Bei Al scheint es nicht so schlimm gewesen zu sein.
Jones: Das bringt mich auf eine Frage. Gab es nach der ersten EVAEVAExtravehicular Activity bei Ihnen irgendwelche körperlichen Reaktionen auf den Staub in der Kabine? Jack Schmitt hat einigermaßen heftig reagiert, seine Nase war zu.
Mitchell: Bei uns war es bemerkenswert sauber. Wirklich überraschend. Es gab sicher etwas Staub in der Kabine, aber wir staunten, wie sauber alles gewesen ist.
Jones: Sie hatten auch einige Zeit geopfert, um sich gegenseitig abzubürsten. Obwohl es, glaube ich, nicht sehr viel mehr Zeit war, als die anderen dafür aufgewendet haben.
Haise: Okay, Al und Ed. Ich vermute, ihr seid jetzt unterwegs und lauft in Richtung (Krater) Flank. Korrekt?
Mitchell: Das ist korrekt. Unterwegs in die Richtung, von der wir glauben, dass Flank sich dort befindet.
Mitchell: Ich ziehe noch ein Stück, Al.
Shepard: (nimmt sich den Wagen wieder) Ist okay. Ich nehme ihn eine Weile. (lange Pause)
Mitchell: Wie schnell waren wir unterwegs in Fuß pro Sekunde? Ich glaube, darum ging es Fred unter anderem, wenn er unsere Zeiten stoppte.
Jones: Von Station B zu Station B1 sind es etwa 300 Meter. Bei haben Sie B verlassen und halten hier in ein paar Sekunden bei wieder an. Das wären . Zieht man für die Greifprobe () und anderes ab, ergeben sich im Schnitt 38 Meter pro Minute oder 2,3 Kilometer pro Stunde. Als Spitzengeschwindigkeit, die man auf ebenem Gelände schaffen konnte, habe ich 5,4 Kilometer pro Stunde gestoppt. Jack Schmitt erreichte das bei zwei Gelegenheiten, allerdings über kürzere Distanzen – und er musste keinen METMETModular(ized) Equipment Transporter ziehen und keine Karte lesen.
Demnach hat Ed zwischen Station B und Station B1 den METMETModular(ized) Equipment Transporter schneller gezogen als Al, der bei seinen vorangegangenen Etappen mit 25 Meter pro Minute unterwegs gewesen ist.
Mitchell: Ziehen wir das Ding neben diesen großen Krater, …
Shepard: Okay.
Mitchell: … machen eine Pause, schauen auf die Karte, versuchen herauszufinden, wo genau wir sind, und laufen dann von da aus weiter. Der (Krater) sollte deutlich genug sein.
Das ist Station B1 (USGS-Kartenausschnitt) bei den Koordinaten CT,6/77,6, ca. 45 Meter südöstlich der geplanten Station B (Ausschnitt von 2-LS-1/EVA-2). Sie befinden sich nun 625 Meter vom LMLMLunar Module entfernt und bis zu Krater Flank sind es immer noch 345 Meter. Siehe auch die Karte der Strecke von Station B bis Station B1 (Jones/Schwagmeier).
Haise: Und, Al und Ed, sobald ihr hier angehalten habt, hätten wir gern eine Panoramabildserie.
Mitchell: Ja, wollte ich gerade vorschlagen. (Pause) Wenn du das Panorama fotografierst, Al, nehme ich die Karte und versuche da drüben herauszufinden …
Shepard: Okay. Ich ziehe ihn nur schnell an eine ebene Stelle.
Mitchell: Okay. Noch ein kleiner Schubs von mir.
Shepard: Okay, da wären wir. Gerade?
Mitchell: Sieht gut aus. (Pause)
Shepard: Okay. (lange Pause)
Mitchell: Unser LMLMLunar Module da hinten sieht aus, als hätte es einen Platten. So schräg, wie es dort steht.
Haise: Das Letzte bitte wiederholen, Ed.
Mitchell: Nichts besonderes. Hab mit Al gesprochen. (lange Pause)
Haise: Ed und Al, wir haben gleich einen Stationswechsel hier. (lange Pause)
Shepard: Okay, Houston. Das Panorama ist fotografiert, mit Magazin … (Pause) Magazin Lima-Lima. Der Bildzähler steht bei fünf sieben.
Haise: Verstanden. 57, Al.
Das Panorama bei Station B1, aufgenommen von Al (AS14-64-9075 bis AS14-64-9097).
Auf AS14-64-9088 und AS14-64-9089 ist Ed mit der Karte in der Hand zu sehen. Er versucht gerade, den Standort zu bestimmen.
Shepard: Du bist nur unvollständig zu hören, Fred.
Haise: Ah, habe fünf sieben (57) notiert. Wie ist es jetzt? (Pause)
Shepard: Kannst du ihn hören?
Haise: Okay …
Shepard: Ed, hörst du?
Mitchell: Ja, ich höre.
Haise: Ed, du kannst Houston hören? …
Mitchell: Fred kann ich nicht hören, nein. Freddo, die Verbindung zu dir ist vollständig abgerissen. (Pause)
Shepard: Okay. (Pause) Ah, weiter rauf zum Rand?
Mitchell: Ja. Einen Moment brauche ich noch. Ich denke, ich habe uns (lokalisiert).
Shepard: Okay, ich mache mich auf den Weg. (Pause)
Jones: Scheint mir, als hätte der kurze Halt bei Ihnen Wunder gewirkt. Eine schöne kleine Pause. Sie atmen wieder ganz normal.
Mitchell: Es hat geholfen.
Siehe die Abschnittsübersicht von Lennie Waugh für die Strecke zwischen Station B1 und Station B2, sowie den Ausschnitt einer LROC-Aufnahme vom .
Mitchell: Freddo, hörst du uns?
Haise: Bitte kommen, Ed.
Mitchell: (zu Al) Die Rückkoppelung meiner eigenen Stimme ist alles, was ich höre. (Pause)
Shepard: Okay, Ed. Ich komme durch.
Mitchell: Okay. Soll ich ein Stück ziehen, Al?
Shepard: Nein, alles in Ordnung.
Mitchell: (nicht zu verstehen) damit helfen. (Pause) Ich kann zwar diesen Krater (auf der Karte) nicht eindeutig bestimmen, aber ich glaube, ich weiß, wo wir sind. In unmittelbarer Nähe der Stelle, von der du vorhin gesprochen hast. (Pause)
Shepard: Houston, eure Funksprüche sind immer noch unverständlich.
Haise: Verstanden, Al. Ich habe nicht gesprochen. Wie ist die Verständigung jetzt?
Shepard: Ist das (Krater) Flank da drüben?
Mitchell: Ich denke, du hast ihn direkt voraus, Al. Oh, warte mal. Es ist wahrscheinlich dieser, genau hier. Ja.
Shepard: Rechts von mir?
Mitchell: Ja. Ich vergewissere mich noch mal.
Shepard: Er hat einen Krater im südlichen Randwall, Radius vielleicht 4 Meter. (Pause)
Mitchell: Das muss er sein.
Der Krater rechts von Al (Süden) mit einem Durchmesser von ca. 42 Metern liegt bei den Koordinaten CS,3/78,4 (Ausschnitt von 2-LS-1/EVA-2) und hat innen am südlichen Randwall einen 7-Meter-Krater (CR,8/78,4). Krater Flank ist mit 37 Metern Durchmesser nur geringfügig kleiner und hat zwei 5-Meter-Krater in der Mitte. Der Krater im südlichen Randwall bei CR,8/78,4 ist auf 2-LS-1/EVA-2 zu sehen – wenn man weiß, worauf zu achten ist. Ebenso der westliche der beiden Krater in Krater Flank. Die bescheidene Qualität ihrer Karte sowie der Umstand, dass Al und Ed glauben, viel weiter gekommen zu sein, als es der Fall ist, kann die Verwechslung von Krater Flank mit dem Krater bei CS,3/78,4 sicher erklären. Siehe auch die Karte der Strecke von Station B1 bis Station B2 (Jones/Schwagmeier).
Shepard: Okay, Houston. Auf dem Weg weiter nach oben laufen wir an (Krater) Flank vorbei. Wir passieren ihn am nördlichen Rand.
Haise: Verstanden, Al. Ist notiert.
Shepard: Fred, du bist nach wie vor unverständlich.
Mitchell: Lass mich noch etwas ziehen, Al. (Pause) Sonst hast nur du den ganzen Spaß!
Vom Flugarzt wird mitgeteilt, dass die Herzfrequenzen der Astronauten bei etwa 120 Schlägen pro Minute liegen, während sie bergauf laufen. Abbildung 10-5 des Missionsberichts zu Apollo 14 (Apollo 14 Mission Report) zeigt den Verlauf während EVA-2EVAExtravehicular Activity. Die angegebenen Zeiten in der Grafik entsprechen den Zeiten in der Niederschrift.
Shepard: Gut, ein kleines Stück haben wir ja noch vor uns.
Mitchell: Ja. Sicher. Ich lege die Karte weg.
Shepard: Heh?
Mitchell: Ich muss nur die Karte weglegen.
Shepard: In Ordnung. (lange Pause)
Hier tauschen sie wahrscheinlich und Ed zieht jetzt den METMETModular(ized) Equipment Transporter.
Mitchell: Okay. (Pause) Freddo, bist du wieder bei uns? (Pause)
Haise: Okay, noch einmal. Wie ist die Verständigung, Ed?
Mitchell: Okay. Viel besser jetzt. Nur ein Pfeifen im Hintergrund.
Haise: Okay. Offensichtlich verlief das Umschalten auf die andere Station nicht vollkommen reibungslos. Obwohl ich euch beide die ganze Zeit hören konnte. Ihr lauft gerade an (Krater) Flank vorbei.
Der Mond geht in Goldstone, nahe Barstow, Kalifornien, gerade unter. Dafür ist er in Honeysuckle Creek, nahe Canberra, Australien, vor Kurzem aufgegangen.
Haise: Okay. Ihr zwei seid beinah durchgängig zu hören gewesen und ich habe euch jetzt bei (Krater) Flank.
Mitchell: Ist bestätigt. Und der Hang wird ziemlich steil.
Haise: Kannst du schätzen, wie steil? (Pause)
Mitchell: (atmet wieder heftiger) Und ich meine, der Untergrund hier ist ein wenig fester als bisher. Außer um die Hügel zwischen den Kratern, wo das ausgeworfene Material liegt. Aber im Großen und Ganzen haben wir etwas mehr Halt. Wir sinken nicht so tief ein.
Haise: Das müsste euch beim Aufstieg helfen.
Mitchell: Ja. Es kommt uns entgegen. Al hält … Al hat den METMETModular(ized) Equipment Transporter hinten angehoben und wir tragen ihn rauf. So scheint es besser zu gehen.
Shepard:Einmal war Ed vorn und ich lief hinterher. Wir haben ihn (den METMETModular(ized) Equipment Transporter) angehoben und getragen.
Mitchell:Als Al einmal vorn war, habe ich den Wagen hinten hochgehalten und wir trugen ihn. Auf die Art erreichten wir gutes Tempo. Allerdings ging es nicht so schnell, nicht so leicht, oder sagen wir, der Bewegungsablauf ist nicht so locker gewesen, wie ohne den Wagen.
Shepard: Links. Rechts. Links. Rechts.
Haise: Die beiden Jungs neben mir (Gene Cernan u. Joe Engle) haben schon vermutet, dass ihr ihn hochtragen müsst.
Mitchell: Bitte wiederholen.
Haise: Ich sagte, die beiden Jungs neben mir haben schon vermutet, dass ihr ihn am Ende hochtragen müsst.
Mitchell: Na gut, er würde hier auch rollen, nur kommen wir so schneller voran.
Shepard: Okay. Willst du bei dem Stein da kurz anhalten?
Mitchell: Okay.
Shepard: Das ist der erste große Felsbrocken, den wir uns näher ansehen, Houston. Ich denke, da lohnt sich ein Bild mit der Stereo-Kamera (ALSCCALSCCApollo Lunar Surface Close-up Camera). Geh weiter, nicht stehen bleiben.
Mitchell: Ich ziehe das letzte Stück. Wir sollten vielleicht ein Panorama fotografieren, um nachher alles lokalisieren zu können, während du (mit der ALSCCALSCCApollo Lunar Surface Close-up Camera) die Nahaufnahmen machst.
Ed ringt heftig nach Luft und Al scheint auch etwas außer Atem zu sein. Dieser Halt ist Station B2 (USGS-Kartenausschnitt), nahe den Koordinaten CT,6/80,1 auf Karte 2-LS-1/EVA-2 (Ausschnitt des östlichen Teils). Der Felsbrocken bei Station B2 bekommt im Vorläufigen wissenschaftlichen Bericht zu Apollo 14 (Apollo 14 Preliminary Science Report S. 53 f.) die Bezeichnung Big Rock und hat auf der USGS-Karte (4,1 MB) die Nummer 901. Die Luftlinienentfernung von Station B1 zu Station B2 beträgt rund 130 Meter, gelaufen sind sie allerdings ca. 140 Meter. Für diese Strecke brauchten die Astronauten und , schafften also im Schnitt 30 Meter pro Minute und konnten damit ihr Tempo halten, obwohl es bergauf geht. Siehe auch die Karte der Strecke von Station B1 bis Station B2 (Jones/Schwagmeier).
Haise: Okay. Habe verstanden, Al. Du machst eine Nahaufnahme (mit der ALSCCALSCCApollo Lunar Surface Close-up Camera) an dem großen Felsbrocken. (Pause) Wie groß ist er, Al?
Shepard: Okay. Die Aufnahme mit der Stereo-Kamera (ALSCCALSCCApollo Lunar Surface Close-up Camera) ist gemacht, Zählernummer 317. Die Sonne stand auf (Position) 8:00 Uhr. Dieser Felsbrocken hier ist nur ungefähr 12 Fuß (3,6 m) lang und 4 Fuß (1,2 m) breit. Er ist etwa zu einem Drittel im Boden vergraben. Er ist alt und sehr verwittert. Ich habe den Eindruck, als ob in einigen Rissen Kristalle schimmern.
David Harland sagt, Al hat eigentlich keine fundierte Grundlage für seine Einschätzung, der Felsbrocken sei zu einem Drittel vergraben. Eine gesicherte Aussage dazu ist nur möglich, wenn man den Stein ausgräbt. Harland weist auch darauf hin, dass in der NASANASANational Aeronautics and Space Administration-Publikation Surveyor-Programm – Die Ergebnisse (Surveyor Program Results, [31 MB]) auf den Seiten 71 bis 74 [2,3 MB] unter anderem ein numerischer Vergrabungsfaktor beschrieben wird und Al während des Trainings möglicherweise mit diesem oder einem ähnlichen Konzept in Berührung kam. Abgesehen von dem Beispiel hier gab es nur noch zwei ähnliche Situationen, als Dave Scott bei faustgroßen Gesteinsbrocken vermutete, sie wären zu 20 Prozent vergraben. Ansonsten beschränkten sich die Astronauten darauf, dass Steine anscheinend auf der Oberfläche
liegen, teilweise vergraben
oder vergraben
sind.
Mitchell: Ich habe mit der Hasselblad‑Kamera ein Bild von dem Felsbrocken gemacht und fotografiere von hier aus jetzt ein Panorama. So lässt sich unser Weg nach oben zu Krater Cone besser nachvollziehen.
Haise: Verstanden. Notiert.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Ed hat sich schnell erholt und atmet wieder normal. Sein Hasselblad-Foto von Big Rock ist AS14-68-9414.
Das Panorama bei Station B2, aufgenommen von Ed (AS14-68-9415 bis AS14-68-9429).
Mitchell: (fotografiert gerade in Richtung Süden) Gegenüber liegt (Krater) Old Nameless und ich sehe direkt auf seine Bresche im nördlichen Randwall. Wir sind jetzt ungefähr auf gleicher Höhe mit dem Krater.
Jones: Ist der große Krater südlich von Ihnen (AS14-68-9425) Old Nameless?
Mitchell: Das müsste er sein. Ich weiß nicht, wie weit entfernt der Krater ist. Sieht aus, als wären es zwei- oder dreihundert Yard (183 bzw. 274 m). Dann wäre er jedoch auf der Streckenführungskarte (2-LS-1/EVA-2) zu sehen.
Mitchell: Die Sonne steht fast genau im Osten. Von daher gibt es keine großen Abweichungen und wir können uns tatsächlich an ihr orientieren, um die Richtung zu bestimmen. Und der (meint Old Nameless) ist deutlich weiter weg als 200 oder 300 Yard (183 bzw. 274 m), kann ganz klar nicht mehr auf dieser Karte (2-LS-1/EVA-2) sein. Der ist eine Meile (1,6 km) entfernt.
Auf einer Karte im Maßstab 1:25.000 befindet sich Old Nameless bei den Koordinaten BA/100, etwa 2 Kilometer südsüdöstlich von Station B2.
Mitchell: Noch so ein Beispiel, wie man sich täuschen konnte. Der Winkel (die eigene Position relativ zu Merkmalen wie Old Nameless) änderte sich nur langsam. Sie schauten hin, wie wir eben, und schätzten die Entfernung leicht auf höchstens einige Hundert Meter. So versuchten wir, unsere Position zu bestimmen. Zum Verrücktwerden. Es war schier unmöglich Distanzen einzuschätzen.
Haise: Okay, notiert, Ed. Und gab es irgendwelche erkennbaren …
Mitchell: Der Bildzähler … (hört Fred Haise)
Haise: … Staubablagerungen auf dem großen Felsbrocken?
Shepard: Nicht an der Stelle, wo ich die (ALSCCALSCCApollo Lunar Surface Close-up Camera-)Aufnahme gemacht habe. Aber es gab einige Anschüttungen um den Brocken herum am Boden.
Haise: Okay, notiert, Al.
Mitchell: Okay. Und mein Bildzähler hat 44 angezeigt, Fred.
Haise: Verstanden, Ed.
Als Ed sein letztes Bild für das Panorama fotografierte, war Al mit dem METMETModular(ized) Equipment Transporter bereits wieder unterwegs. Auf AS14-68-9422 ist er im Gegenlicht der Sonne gerade noch zu erkennen. Ed begann die Bildserie gegen und hatte drei Viertel der Aufnahmen gemacht, als er bei Krater Old Nameless erwähnt. Man kann daher annehmen, dass Al bei etwa aufgebrochen ist.
Mitchell: Das glaube ich jedenfalls, ich erinnere mich hoffentlich richtig. Und ich marschiere jetzt los. Al (mit dem METMETModular(ized) Equipment Transporter) ist schon ein Stück voraus. (lange Pause)
Jones: Ihre Standardvorgehensweise ist offensichtlich, wer den METMETModular(ized) Equipment Transporter zieht, geht voraus. Der andere läuft hinterher und gibt acht, falls etwas vom Wagen fällt. Haben Sie diese Methode im Training entwickelt?
Mitchell: Ich weiß nicht mehr, ob wir das im Training erarbeitet haben. Wenn nicht, sind wir jedenfalls hier ganz schnell darauf gekommen. Im Training mussten wir uns nicht allzu sehr darum kümmern, wir liefen langsam und der Wagen holperte kaum. Sobald wir aber sahen, wie er durch die Gegend hüpfte, war sofort klar, dass jemand hinterherlaufen musste. Ich denke, es wurde aus der Situation heraus entschieden.
Ed hatte den Einfall bei , als beide zum Standort für das ALSEPALSEPApollo Lunar Surface Experiments Package gelaufen sind und Al den Wagen zog.
Shepard:Ist mal irgendwas vom METMETModular(ized) Equipment Transporter gefallen?
Mitchell:Ja.
Shepard:Es war die kleine SESCSESCSpecial Environmental Sample Container-Dose. Eine der beiden ist rausgehüpft.
Mitchell:Ja, auf dem Rückweg (von Krater Cone zum LMLMLunar Module). Ich habe angehalten und sie aufgehoben. Ansonsten ist nichts runtergefallen. Was ordentlich festgeklemmt war, blieb an seinem Platz. Die 16mm-Filmkamera (LDACLDACLunar Surface Data Acquisition Camera) hat sich gelockert und begann zu schwingen. Sie rutschte aus der Befestigung und steckte nur noch in den zwei Führungsringen. Den Hang von Krater Cone herunter wackelte sie wild herum. Das zu dem Zeitpunkt angesetzte Magazin enthält aber keinen Film, der sich lohnen würde. Auch wenn es natürlich interessant gewesen wäre, ihn zu sehen.
Ed spielt auf die Tatsache an, dass eben dieses Magazin (Magazin HH oder Hotel-Hotel) auf dem Mond vergessen wurde. Siehe auch die Kommentare nach und .
Mitchell:Die Kamera schaukelte von einer Seite zur anderen und drehte sich 360 Grad um die eigene Achse. Sie wippte ziemlich heftig und rutschte dadurch aus der Fassung, in der sie gehalten wurde.
Shepard:Sie wurde nur noch vom eigenen Gewicht gehalten.
Mitchell:Und scheuerte an der Seite des METMETModular(ized) Equipment Transporter.
Shepard:Die Stereo-Kamera für Nahaufnahmen (ALSCCALSCCApollo Lunar Surface Close-up Camera) auf der anderen Seite hatte kleine Klemmbacken. Da hat nichts gewackelt.
Mitchell:Sie blieb fest in der Halterung.
Shepard:Sie saß bombenfest. Alles in allem ist aber so gut wie nichts vom Wagen gefallen.
Mitchell:In erster Linie dank der ordentlich festen Halteklemmen, für die wir gesorgt haben. Alle Beutel hatten Klappen mit kleinen Aufhängern, die sie am Platz hielten.
Shepard: Okay. Wir nehmen jetzt den letzten Abschnitt am Krater (der Cone-Flanke) in Angriff, Houston. Die Steigung beträgt, oh, vielleicht 18 Prozent. Die Oberfläche sieht immer noch ziemlich gleich aus, soweit es die Regentropfen-Struktur betrifft. Allerdings scheint es eine wachsende Anzahl kleinerer Steine zu geben.
Haise: Verstanden, Al.
Mitchell: (atmet wieder heftiger) Kleine Steine und kleinere, jüngere Krater ebenfalls. Oder, Moment, ich könnte mich täuschen. Auf die Steigung scheint die Sonne in einem ganz anderen Winkel als auf ebenes Gelände. Durch diese Schatten wirken die Krater viel schärfer umrissen.
Im flachen Gelände steht die Sonne momentan 22 Grad über dem Horizont. In der Gegenlicht-Aufnahme bei Station B2 sieht man sie etwa 1,5 Réseaukreuzabstände über dem örtlichen Horizont. Auf das Bild hochgerechnet entspricht der Abstand zwischen den Réseaukreuzen einem Ausschnitt von etwa 8,6 Grad, was für diese Stelle eine Elevation von rund 13 Grad ergibt.
Shepard: Okay. Machen wir hier einen EMUEMUExtravehicular Mobility Unit-Stopp.
Mitchell: Okay. Ich kann (den METMETModular(ized) Equipment Transporter) ein Stück ziehen.
Shepard: Ich möchte anhalten und hier eine kurze Pause machen, Ed.
Mitchell: Okay. (Pause)
Die Karte der Strecke von Station B2 bis Station B3 (Jones/Schwagmeier) zeigt, Al und Ed legen auf diesem Streckenabschnitt rund 38 Meter pro Minute zurück. Von Station B2 bis hier waren sie und unterwegs, sind jetzt also 103 Meter weit gekommen.
Shepard: Leute, das wird vielleicht ein Panorama. Die Aussicht hier ist schon fantastisch, Houston. Und wir sind noch nicht oben am Kraterrand. Da hinten ist (Krater) Old Nameless, direkt auf unserer Bahn, besser gesagt südlich davon. Das war genau richtig, wir kamen durch das Tal, über die Flanke und dann runter in die Senke. Hätte man kaum besser planen können.
Al meint hier die Flugbahn des LMLMLunar Module kurz vor der Landung.
Beim folgenden Kommentar von Ed Mitchell muss man eines berücksichtigen. Al und Ed dachten bei , sie laufen an Krater Flank vorbei (CV,5/84,0 auf Karte 2-LS-1/EVA-2 [Ausschnitt des östlichen Teils]), passierten in Wirklichkeit aber den Krater bei CS,3/78,4. Sie waren daher nicht nur westlich viel weiter von Krater Cone entfernt, sondern auch etwa 170 Meter südlicher als angenommen.
Mitchell: Wir sind noch lange nicht so weit gekommen, wie Al dachte, und ich ebenfalls. Wir waren uns ziemlich einig bis zu diesem Punkt, ich meine, wir haben uns geeinigt, was unsere Position betrifft. Trotzdem lassen wir uns beide immer noch täuschen und Al meint, wir wären schon viel weiter, als es tatsächlich der Fall ist. Wie sich noch herausstellen wird. Ich denke wir sind genau hier … Als wir hier runterkommen, will Al weiter nach Osten laufen.
Mitchell: Ich dachte, wir wären mit dem LMLMLunar Module an einem tief liegenden Platz gelandet. Aber wie es scheint, ist es nicht die tiefste Stelle hier.
Shepard: Also, ich weiß nicht. Würde sagen, es ist die tiefste Stelle an …
Mitchell: Oh, in der unmittelbaren Umgebung dort.
Shepard: Dort. Ja.
Mitchell: Ich habe die Stelle da rechts (nördlich) gemeint, dort ist es am tiefsten. Und es gibt noch eine tiefe Stelle …
Shepard: Da drüben ist ein Krater, das ist wirklich …
Mitchell: Ja.
Shepard: Ja. (Pause)
Mitchell: Verdammt, durch diese Hänge hier täuscht man sich total. Ebenso durch den Winkel, in dem die Sonne scheint.
Shepard: Jup.
Mitchell: Okay, lass mich ein Stück ziehen. (Sie wechseln sich wieder ab.) Bist du so weit?
Shepard: Ja. Alles klar.
Mitchell: Okay, stelle vorher noch zurück auf MINMINMinimum Kühl … Minimale Kühlung. (Pause)
Shepard: Würde sagen, am besten laufen wir geradeaus dort hoch.
Mitchell: Wie bitte?
Shepard: Am besten laufen wir geradeaus dort hoch.
Mitchell: Ja. Denke ich auch.
Ich habe die Aufnahmen AS14-68-9421 und AS14-68-9422 aus dem Panorama bei Station B2 für einen Blick in Wegrichtung zusammengesetzt. Man sieht Al den METMETModular(ized) Equipment Transporter ziehen und links neben der Sonne den höchsten Punkt, auf den er zugelaufen ist. In einer Variante des zusammengesetzten Bildes habe ich markiert, wo der südliche Kraterrand und die Kratermitte ungefähr liegen. Wenn Al und Ed zum Kraterrand kommen wollen, müssten sie eine Stelle wenigstens etwas links der Markierung südlicher Kraterrand
anpeilen. Indem sich die beiden jedoch am höchsten Punkt rechts davon orientieren, verfehlen sie den Kraterrand und laufen südlich daran vorbei.
Shepard: Versuch, die Steine zu vermeiden.
Mitchell: Okay. Das war etwas zu viel Schwung. (Pause)
Shepard: Okay, Houston. Wir laufen jetzt weiter.
Haise: Verstanden, Al.
Mitchell: Und in den Gesteinsfeldern, über die Al vorhin gesprochen hat, liegen umso mehr Gesteins- und Felsbrocken herum, je weiter wir nach oben kommen. Allerdings nichts wie das Bruchgestein und die Felsbrocken auf dem Testgelände in Nevada. Was mich ein wenig überrascht, denn ich hatte eigentlich etwas ähnliches wie dort erwartet. Aber davon ist hier nichts zu sehen, zumindest nicht in dem Bereich, den wir gerade überblicken.
Man hört Ed wieder heftig atmen.
Während ihrer Ausbildung haben Al und Ed unter anderem an einer zweitägigen geologischen Exkursion auf dem Testgelände in Nevada teilgenommen. Dabei absolvierten sie am ersten Tag, dem … eine 2,7 Kilometer lange Strecke rund um den Schooner-Krater, deren Verlauf ausschließlich anhand von Luftbildaufnahmen geplant und in eine grafische Darstellung des Kraters eingezeichnet wurde. Der Schooner-Krater (entstanden durch eine Nuklearexplosion in hartem Vulkangestein) ist ähnlich groß wie Krater Cone, einem Erkundungsziel von Apollo 14. Flugbesatzung und Ersatzmannschaft folgten beim Probensammeln, Dokumentieren, Fotografieren und mündlichen Beschreiben denselben Richtlinien, die auch bei der tatsächlichen Mission gelten. Außerdem sollten sie auf ihren Beobachtungen beruhende Aussagen zur Schichtenfolge im Untergrund machen. Für die Schooner-Erkundung wurden vor Ort Nebenräume für Astronauten als CAPCOMsCAPCOMSpacecraft (Capsule) Communicator (Bruce McCandless u. Gordon Fullerton) und Geologen eingerichtet.
Am zweiten Tag hatten die Astronauten eine
(Quelle: Die wissenschaftliche Ausbildung der Apollo-Astronauten [Science Training History of the Apollo Astronauts 10,5 MB], Seite 237)Anschauen und Zuhören
-Trainingseinheit beim Sedan-Krater (dieser Krater entstand durch eine Nuklearexplosion in lockerem Schwemmboden).
Al und Ed sind jetzt hoch genug, um über den Flank-Rücken hinweg weiter vorausschauen zu können (Abschnittsübersicht).
Shepard: Also, den Rand (von Krater Cone) haben wir noch nicht erreicht.
Mitchell: Oh, Mann, wir lagen ziemlich daneben. Ich glaube nicht einmal mehr, dass es (Krater) Flank war, bei dem wir vorhin gewesen sind.
Mitchell: Warte kurz. Ja, das ist er. Hier ist der Rand. Das ist die … Das ist die östliche (Cone-Flanke) … die kurze Schulter von Cone abwärts. Da drüben ist (Krater) Flank. Wir laufen auf den südlichen Rand zu und müssen um ihn (vermutlich Krater Flank) herum. Das hier sieht nach leichtem Gelände aus. Da ist das Gesteinsfeld, das auf dem Foto zu sehen ist. Direkt vor uns.
Jetzt bekommt Ed langsam eine Vorstellung davon, wo sie gerade entlanglaufen, und erkennt, dass Krater Flank noch nicht erreicht ist. Jedoch befinden sich beide inzwischen so weit oben auf dem Flank-Rücken, dass dahinter die Ostflanke zum Vorschein kommt. Das erwähnte Gesteinsfeld ist ohne Zweifel der Bereich am südlichen Rand von Krater Cone, auf Karte 2-LS-1/EVA-2 (Ausschnitt des östlichen Teils) zwischen den Koordinaten CY/87 bis CZ/89. Siehe auch die Karte der Strecke von Station B2 bis Station B3 (Jones/Schwagmeier) sowie das Bild aus dem Landefilm.
Auch wenn der Landefilm wiedergibt, was Ed aus dem Fenster gesehen hat, muss man bedenken, dass er kurz vor der Landung nur gelegentlich und sehr flüchtig einen Blick nach draußen werfen konnte. Keinesfalls lange genug, um sich mit der Streckenführung zu befassen. Siehe auch den Kommentar nach 108:12:32. Einen kleinen Vorteil hatte Ed nur, weil Cone deutlich länger in seinem Fenster auftauchte, während Al den Krater aufgrund der Raumschiffgeometrie schon einige Minuten vor der Landung nicht mehr sehen konnte.
Dem Folgenden sei vorangestellt, dass Ed und ich bei unserem Gespräch über die Exkursion lediglich die Streckenführungskarte (2-LS-1/EVA-2) zur Verfügung hatten.
Mitchell: Vermutlich ist es der Rücken, auf dem Krater Flank wirklich liegt (den sie gerade hochgelaufen sind). Und wir dachten, das wäre schon der Rand vom Krater (Cone), oder zumindest nicht weit weg davon. Doch jetzt stellen wir fest … Okay, hören wir uns den Funkverkehr weiter an.
Mitchell: Aus den Schatten (auf 2-LS-1/EVA-2) schließe ich, dass wir dort, wo Flank markiert ist, schon ziemlich weit oben stehen müssen. Als ich sage:
Oh, Mann, wir lagen ziemlich daneben.
sind wir vermutlich gerade auf einer Anhöhe angekommen und sehen eine weitere Anhöhe vor uns, nicht wie erwartet den Krater (Cone). Da wird mir klar, dass wir in eine Richtung laufen … Wir laufen auf den südlichen … Also, Al denkt weiterhin, wir sind nördlich unserer tatsächlichen Position, und geht deshalb nach Osten, um auf den Krater zu treffen. In Wirklichkeit sind wir aber südlicher als angenommen und auch noch weiter westlich. Wenn Sie auf die Karte schauen (2-LS-1/EVA-2 [Ausschnitt des westlichen Teils]), er geht mehr auf diese Ostflanke zu (USGS-Kartenausschnitt).
Jones: Die vom Rand aus nach Süden läuft.
Mitchell: Richtig. Und er denkt vermutlich, was er da sieht, ist der Rand von Cone. Die Stelle, an der wir laut Streckenplan die Kante erreichen sollen, dort will er hin. Dagegen habe ich dauernd versucht, uns weiter nach Norden zu lotsen, wie wir gleich sehen werden. Da sind wir dann durcheinandergekommen, wo zum Teufel wir eigentlich genau waren. Hier fingen die Missverständnisse an und wir haben uns gegenseitig durcheinandergebracht oder kamen durcheinander. Hier wurde es dann konfus.
Jones: Dazu hat auch beigetragen, dass Krater Cone auf einem Ausläufer der Imbrium-Ejektadecke liegt. Es gibt also viel mehr, das aussieht wie der Rand, als nur den Kraterrand selbst.
Shepard: Da oben ist der Krater (meint Cone), Ed.
Mitchell: Ja. Wie bitte?
Shepard: Da oben ist der Krater. (Pause)
Ed fängt jetzt wirklich an zu keuchen, auch wenn sich der Sprechrhythmus kaum ändert. Laut Abbildung 10-5 des Missionsberichts zu Apollo 14 (Apollo 14 Mission Report) liegt seine Herzfrequenz bei nicht ganz 115 Schlägen pro Minute, Al dagegen zeigt Spitzen bis 150 bpmbpmbeats per minute. Der PAOPAOPublic Affairs Officer im MOCRMOCRMission Operations Control Room meldet allerdings in einigen Minuten für Ed eine Herzfrequenz von 128 Schlägen pro Minute. Fred Haise gibt im nächsten Funkspruch die Aufforderung vom Flugarzt weiter, dass beide eine Pause einlegen sollen.
Haise: Okay, Al und Ed. Ihr sollt jetzt noch einmal Pause machen.
Mitchell: Okay. Wir laufen hier einen ziemlich steilen Hang rauf.
Haise: Ja. Hört sich auch ganz danach an.
Seit ihrem Aufbruch nach der letzten Pause bei waren sie etwas mehr als unterwegs und haben weitere 83 Meter geschafft. Siehe Karte der Strecke von Station B2 bis Station B3 (Jones/Schwagmeier).
Shepard: Okay. Also, das dort oben ist vermutlich der Rand von (Krater) Cone. Und wir sind jetzt ungefähr … fast draußen. Richtig, Fred? (Pause)
Haise: Okay. Bei uns jetzt und eine halbe (Minute, seit Beginn der EVAEVAExtravehicular Activity), Al.
Shepard: Okay. (Pause) Bis da hoch brauchen wir mindestens .
Mitchell: Jup.
Den östlichsten Punkt – zugleich auch den höchsten – der Strecke erreichen Al und Ed bei Station C ′ gegen . Wie aus dem USGS-Kartenausschnitt hervorgeht, sind sie dort bereits etliche Meter am südlichen Rand von Krater Cone vorbeigelaufen.
Shepard: Dann würde ich sagen, es wäre wohl das Beste, wenn wir hoch zu einigen dieser Felsen laufen, sie dokumentieren und als Wendemarke nehmen.
Mitchell: Jup. Es dauert länger als erwartet. Alle unsere Positionsangaben sind jetzt fraglich, Freddo. Was wir gesehen haben, ist ein Ausläufer und nicht … Der höchste Punkt des Ausläufers war nicht der Kraterrand von Cone. Bis dahin ist es noch gutes Stück.
Haise: Okay, Ed. Und …
Shepard: Also, vielleicht könnt ihr mit uns zusammen überlegen. Ich meine, der Kraterrand ist noch mindestens entfernt. Wir nähern uns hier dem Rand eines Gesteinsfeldes auf der südlichen Flanke.
Die ungefähre Position bei der zweiten Pause nach Station B2 bei ist in die Karte der Strecke von Station B2 bis Station B3 (Jones/Schwagmeier) eingetragen, nahe des Hangabsatzes westlich von Krater Flank. Östlich von ihnen erstreckt sich zunächst relativ ebenes Gelände, bevor dann eine weitere Steigung folgt, die Al für den Kraterrand hält. Den höchsten Punkt dieser Anhöhe erreichen sie bei , kurz vor dem endgültigen Halt bei Station C ′. Al kalkuliert etwas hoch bei seiner Schätzung, wie lange sie für den Weg nach oben brauchen. Doch kann das kaum verwundern, berücksichtigt man, wie anstrengend die Strecke von Station B2 bis hierhin war. Fakt ist, sie haben diese 185 Meter in und geschafft, trotz der kleinen Pause bei . Bis auf die nächste Anhöhe sind es etwa 385 Meter. Das schaffen sie in und , inklusive des Aufenthalts bei Station B3 mit einer Panoramabildserie und einer kurzen Erholungspause vor dem letzten Anstieg. Unklar bleibt, ob Entfernung oder Kraftaufwand überschätzt wurde. Eine gewisse Frustration mag auch dazu beigetragen haben.
Mitchell: Schauen wir auf die Karte (2-LS-1/EVA-2 [Ausschnitt des westlichen Teils]).
Shepard: Mein Vorschlag wäre, wir nehmen sie (die Felsen) als Wendemarke. Ich glaube, wir verschwenden zu viel Zeit, um Strecke zu machen, und haben am Ende kaum Proben, wenn wir dort nicht umkehren.
Haise: Verstanden, Al. Und es gibt weitere Fragen. Sie möchten wissen, ob Staubablagerungen zu sehen sind, besonders auf der Oberseite der Felsbrocken in dem Bereich. Dann eine Gegenüberstellung. Sind alle gleich, oder gibt es Unterschiede?
Mitchell: Es ist noch zu früh, um das zu beurteilen. Wir sagen es euch, wenn wir dort sind. Wir sind noch nicht bei dem Gesteinsfeld angekommen.
Shepard: Ich denke, Freddo, für uns wäre es gut, wenn du diese Fragen erst mal im Kopf behalten würdest. Wir laufen hoch, dokumentieren dort einige Proben – wobei ich mir ziemlich sicher bin, es handelt sich um Cone-Ejekta – und kehren um. Wenn wir die Sonne dann im Rücken haben, lassen sich differenzierte Abstufungen und verschiedene Gesteinsarten viel besser erkennen als jetzt.
Ein guter Vorschlag, basierend auf einer guten Beobachtung.
Jones: Was Al vermutlich damit sagen will, auf dem Weg in Richtung Osten sieht man hauptsächlich die Schattenseiten der Felsbrocken.
Mitchell: Genau. Und man schaut in die Sonne, wodurch sich im Auge die Iris zusammenzieht und weniger Details zu erkennen sind. Die Unterschiede sind nicht mehr wahrnehmbar.
Haise: Verstanden, Al.
Der PAOPAOPublic Affairs Officer im MOCRMOCRMission Operations Control Room teilt mit, dass die Herzfrequenz von Al Shepard vor dieser Pause bei 150 Schlägen pro Minute lag. Bei Ed Mitchell waren es 128 Schläge pro Minute. Trotz der niedrigeren Herzfrequenz schien Ed heftiger zu atmen als Al. Abbildung 10-5 des Missionsberichts zu Apollo 14 (Apollo 14 Mission Report) zeigt den Verlauf während EVA-2EVAExtravehicular Activity. Die angegebenen Zeiten in der Grafik entsprechen den Zeiten in der Niederschrift.
Shepard: Gut, laufen wir auf diese zwei Brocken da oben zu. (lange Pause)
Mitchell: Hey, Al?
Shepard: Ja.
Mitchell: Ich würde … (Pause) Nein, laufen wir weiter um den Krater herum (vermutlich Flank), aber … (Pause) Ich glaube, das ist hier.
Shepard: Könnte sein. Ich dachte, wir kommen erst mal bei den Felsen dort oben an, Ed.
Mitchell: Klar.
Shepard: Die stammen mit Sicherheit von …
Mitchell: Ja. Laufen wir zu dem Gesteinsfeld auf der Anhöhe. Ich denke, dort sind wir richtig.
Shepard: Genau hier.
Mitchell: Bitte?
Shepard: Genau hier.
Mitchell: Ja, genau … Direkt nach oben, meinst du.
Shepard: Nein.
Mitchell: Heh?
Shepard: Wir haben keine Zeit, um da hochzulaufen.
Mitchell: Oh, lass es uns versuchen. Lieber Himmel. Wir können doch nicht anhalten, ohne in Krater Cone gesehen zu haben. (nicht zu verstehen) alles, wenn wir dort nicht hinkommen.
Shepard: Ich denke, wir verschwenden unheimlich viel Zeit mit Herumlaufen, ohne viel zu dokumentieren.
Mitchell: Also, ich denke, die Informationen, für die wir hier sind, finden wir da oben.
Experimente mit irdischen Einschlag- oder Explosionskratern haben gezeigt, das ausgeworfene Material kommt aus umso größerer Tiefe, je näher es am Kraterrand liegt. Beim Aufstieg bis ganz an den Rand von Krater Cone hätten sie also gute Chancen, Proben des darunterliegenden Grundgesteins zu finden. Nicht zu reden vom Ausblick in den Krater und dass es der Besteigung eines Berggipfels gleichkommen würde.
Mitchell: Das ist hier kein alberner Wettstreit, aber ich versuche, uns mehr in eine Richtung zu dirigieren … Wenn wir ungefähr hier sind (kurz vor Station B3 [USGS-Kartenausschnitt]), dann will Al zu diesem Gesteinsfeld hier (bei Station C ′) und ich etwas mehr in diese Richtung (nach Norden). Denn ich bin mir an dem Punkt ziemlich sicher, wir driften zu weit nach Osten ab. Ich bin relativ überzeugt davon, dass ich weiß, wo der Rand von Cone liegt. Und anstatt zu dem Gesteinsfeld zu laufen, das Al im Sinn hat und wo wir am Ende auch gelandet sind, wäre es viel kürzer, einfach gerade den Hang raufzulaufen. Dahin, wo die größeren Felsen liegen und wo wir auch alles andere finden. Aber wir wussten eben nie mit absoluter Sicherheit, wo genau wir waren, und hier … Al hatte seine Vorstellung und ich hatte eine andere. Darum hier die kleine Meinungsverschiedenheit. Dennoch bin ich immer mehr davon überzeugt gewesen, dass wir in diese Richtung müssen. Schließlich sind wir dahin gelaufen, zu Station C1, und wie sich herausgestellt hat, waren wir an der Stelle nur 15 Meter vom Blick in den verdammten Krater entfernt.
Jones: Im Rückblick ist immer alles klar.
Haise: Wir etablieren … (Pause)
Shepard: Okay, Ed. Schau mal, du läufst durch … hast gerade eine Schicht sehr hellgraues Feinmaterial aufgewühlt, die unter der …
Mitchell: Jup. Es gib einiges davon, wenn du unseren Pfad entlang zurückschaust.
Shepard: Komm aus dem Krater raus … (Pause)
Mitchell: Freddo, wie weit liegen wir hinter unserem Zeitplan?
Haise: Okay. So weit ich es beurteilen kann, gegenwärtig … (Pause) ungefähr liegt ihr jetzt zurück.
Mitchell: Wir liegen hinten, bis wir da oben ankommen. (Pause) Du hast 6 Proben.
Al drängt darauf, anzuhalten und Proben zu sammeln.
Mitchell: Also, ich denke, wir finden da oben, wonach wir suchen.
Haise: Okay, Al und Ed. Aufgrund eurer Beurteilung, was eure Position ist und wie lange ihr noch bis Cone brauchen würdet, kommt vom Nebenraum die folgende Bitte. Sie möchten, dass ihr die Stelle, wo ihr gerade seid, als den Rand von Krater Cone betrachtet.
Mitchell: Spielverderber! (Pause)
Haise: Okay. Die Entscheidung beruht wohl hauptsächlich auf der Schätzung von Al, dass ihr noch weitere braucht. Natürlich sehen wir hier nichts. Daher müsst letztendlich ihr das beurteilen.
Mitchell: Also, drei Viertel haben wir schon geschafft. (Pause) Warum verlieren wir nicht unsere Wette, Al, lassen den METMETModular(ized) Equipment Transporter stehen und laufen da hoch. Ohne den Wagen wären wir viel schneller.
Shepard: Hm, also … Ich meine, Ed, was wir in dem Gesteinsfeld hier sehen, ist Auswurfmaterial von (Krater) Cone.
Mitchell: Aber nicht vom tiefsten Grund, was uns eigentlich interessiert.
Shepard: Okay. Ein kleines Stück laufen wir noch weiter, Houston. Und ihr achtet auf die Zeit.
Haise: Okay. Und ab sofort kalkulieren wir mit einer Verlängerung. (Pause)
Haise: Und, Al, hast du gehört, dass wir Verlängerung haben?
Mitchell: Ist angekommen.
Shepard: Ja. Bestätigt, Fred. Danke.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Shepard: Okay. Lauf hier die kleine Steigung hoch und fotografiere ein Panorama.
Mitchell: Okay. (lange Pause)
Shepard: (hat vermutlich angehalten) Okay, Al geht auf Mittlere Kühlung.
Mitchell: Und ich fotografiere von hier aus eine Panoramabildserie.
Haise: Verstanden. Ed. (Pause)
Das ist Station B3 (USGS-Kartenausschnitt) nahe den Koordinaten CW,8/86,6 (Ausschnitt von 2-LS-1/EVA-2). Station B2 haben sie bei verlassen und bis hier 421 Meter zurückgelegt. Es wurden zwei kurze Pausen gemacht, bei und , die insgesamt und dauerten. Somit waren Al und Ed effektiv und unterwegs und schafften im Schnitt 38 Meter pro Minute bzw. 26 Meter pro Minute im Ganzen.
Die USGS-Reliefkarte (Digitalisierung: Brian McInall) ist eine detaillierte Darstellung von Station B3. Sie zeigt die Lage der Krater, wo der METMETModular(ized) Equipment Transporter abgestellt wurde, an welchen Stellen Proben genommen wurden etc. Siehe auch die Karte der Strecke von Station B2 bis Station B3 (Jones/Schwagmeier).
Das Panorama bei Station B3, aufgenommen von Ed (AS14-68-9430 bis AS14-68-9442).
Shepard: Also, ich kann euch sagen, die Aussicht von hier ist fantastisch. (Pause) (atmet heftig) Wie das Panorama zeigen wird. (lange Pause) Wir nähern uns jetzt dem felsigen Gesteinsfeld am westlichen Rand (von Krater Cone). Das Beste wird sein, wenn wir zum Westrand gehen und dort einige Proben dokumentieren, auch wenn der Winkel zur Sonne an dem Platz nicht ideal ist. Doch, wir gehen in diese Richtung weiter.
Mitchell: Er denkt, wir sind weiter nördlich und laufen zum westlichen Kraterrand.
Im Ausschnitt der Panoramabildserie bei Station B3 ist markiert, wo in etwa die Mitte und der südliche Rand von Krater Cone liegen. Eine Richtung nur leicht nördlich der Markierung für den südlichen Rand hätte sie direkt zum Krater geführt. Al möchte sich etwas mehr nach Osten orientieren.
Shepard: Verstanden, Al. …
Shepard: Al hat zurück auf Minimale Kühlung gestellt.
Haise: (durch die Erklärung von Al etwas irritiert) … Ihr lauft also nach Westen. (Pause)
Shepard: Al hat zurück auf Minimale Kühlung gestellt und wir sind wieder unterwegs. (Pause)
Haise: Und, Al und Ed, Deke (Slayton) sagt, er übernimmt eure Wette, wenn ihr den METMETModular(ized) Equipment Transporter stehen lasst.
Mitchell: Der METMETModular(ized) Equipment Transporter ist keine so große Behinderung. Wir brauchen die Werkzeuge.
Shepard: Nein, der METMETModular(ized) Equipment Transporter bremst uns nicht. Es ist nur eine Frage der Zeit. Wir schaffen es.
Haise: Verstanden, Al. (Pause)
Mitchell: Ich fasse mit an, Al.
Shepard: Geht schon.
Mitchell: Das Rad ist am Stein hängen geblieben, als du um die Ecke herum wolltest. (lange Pause)
Audiodatei (, MP3-Format, 1 MB, erstellt von Ken Glover) Beginnt bei .
Mitchell: Al?
Shepard: Ja.
Mitchell: Mehr nach links. Es ist da oben.
Ed hat erkannt, sie laufen südlich des Kraterrands, während Al auf eine Felsengruppe östlich ihrer gegenwärtigen Position zusteuert.
Shepard: Ja. Da will ich hin. (lange Pause)
Mitchell: Halte dich etwas weiter links. Da durch und hoch. (Pause) Ich fasse mit an. (lange Pause)
Shepard: Okay. Wir stehen jetzt mitten in dem Gesteinsfeld am westlichen Rand (von Krater Cone). Aber den Rand selbst haben wir noch nicht erreicht. (Pause) Okay. Willst du hier kurz Pause machen?
Mitchell: Ja. (ziemlich außer Atem, spricht mit Mühe) Schauen wir auf die Karte. Ich denke, wir sind nah dran. (Pause)
Shepard: Ich gehe damit langsam weiter. (Pause)
Beim nächsten Funkspruch von Al sind und seit ihrem Aufbruch bei Station B3 vergangen. Abzüglich der kurzen Pause () würden 35 Meter pro Minute sie in die Nähe der Koordinaten CX,1/89,0 bringen (Ausschnitt von 2-LS-1/EVA-2). Siehe auch die Karte der Strecke von Station B3 bis Station C' (Jones/Schwagmeier).
Shepard: Okay. Noch ein Krater.
Mitchell: Ja. Da oben ist der Rand. (Pause) Mal sehen, ob wir den bestimmen können, Al.
Shepard: Okay.
Mitchell: Auf der Karte.
Haise: Okay. Und, Al, vielleicht ist es angenehmer für dich, wenn du auf Mittlere Kühlung gehst.
Mitchell: Ja.
Shepard: Okay. Wir haben jetzt angehalten.
Mitchell: Komm. Ich will dir was zeigen.
Shepard: Okay.
Mitchell: Hier ist der Krater. Wir sind hier unten. Dort müssen wir hin.
Shepard: Welcher Krater?
Mitchell: Der Krater dort (vor ihnen auf der Mondoberfläche) ist dieser hier (auf der Karte).
Ed spricht höchstwahrscheinlich von dem Krater bei CX,4/90,2 (Ausschnitt von 2-LS-1/EVA-2), auf der USGSUSGSUnited States Geological Survey-Karte mit 1101 bezeichnet (Ausschnitt). Unmittelbar hinter diesem Krater werden Al und Ed für Station C ′ haltmachen. Im Augenblick sind sie noch am Hang, haben den höchsten Punkt der östlichen Flanke aber fast erreicht. Ihre Position ist in der Karte der Strecke von Station B3 bis Station C' (Jones/Schwagmeier) mit 133:19:57 (STOP)
markiert.
Shepard: Okay. (Pause) Willst du ein Stück ziehen?
Mitchell: Jup.
Shepard: Okay. Wir haben jetzt wohl den höchsten Punkt erreicht, Houston. Hier wird es langsam flacher und wahrscheinlich sind wir gleich am Kraterrand.
Haise: Verstanden, Al. Und du kannst den Hebel auf Mittlerer Kühlung lassen. Die Wasserreserven sind mehr als ausreichend.
Shepard: Okay. Danke.
Mitchell: Würde ich auch. Wenn wir so gut dastehen, Houston, würde ich auch auf Mittlere Kühlung gehen. Falls ihr nichts dagegen habt.
Haise: Ist in Ordnung, Ed. Ich denke, es ist eher die Batterie, die wir im Auge behalten müssen.
Mitchell: Okay. (Pause) Upps! Er (der METMETModular(ized) Equipment Transporter) kippt. Nein, hab ihn. (lange Pause) Hervorragend stabilisiert, Al, er wird noch umkippen. (Pause)
Shepard: Okay. Verschaffen wir uns hier noch mal einen Überblick. Ich sehe den Krater (Cone) immer noch nicht.
Mitchell: Gute Idee. Die Räder holpern über die Steine. (lange Pause)
Shepard: Siehst du die Felsengruppe in der wir hier stehen, dieses Gesteinsfeld und alles?
Sie stehen in einem Gesteinsfeld und Al möchte wissen, ob es auf der Karte zu sehen ist. Dabei gibt es jedoch ein entscheidendes Problem. Al geht davon aus, sie wären viel weiter nördlich, als es tatsächlich der Fall ist. Er sucht auf Karte 2-LS-1/EVA-2 (Ausschnitt des östlichen Teils) vielleicht im Bereich südwestlich des Kraterrands, unmittelbar nördlich von Felsbrocken 1033 auf der USGSUSGSUnited States Geological Survey-Karte (Ausschnitt). Dieses Gesteinsfeld ist jedoch auf der Streckenführungskarte 2-LS-1/EVA-2 wenn überhaupt nur schwer zu erkennen.
Al und Ed haben Station C ′ erreicht, in etwa bei den Koordinaten CX,9/90,5 (Ausschnitt von 2-LS-1/EVA-2). Bis zum Rand von Krater Cone sind es rund 90 Meter. Falls endgültig bei haltgemacht wurde, haben sie von Station B3 bis hier gebraucht und 216 Meter zurückgelegt, ca. 35 Meter pro Minute. Die Astronauten sind jetzt 1345 Meter vom LMLMLunar Module entfernt. Siehe auch die Karte der Strecke von Station B3 bis Station C' (Jones/Schwagmeier).
Mitchell: Ich dachte, es (das Gesteinsfeld) wäre am südlichen Rand.
Ed hat eine ungefähre Vorstellung davon, wo sie sind, und südlich von Krater Cone sind einige große Felsbrocken gut auf der Karte zu erkennen (Ausschnitt von 2-LS-1/EVA-2). Einer davon ist Saddle Rock bei den Koordinaten CY,6/89,0, später Station C1.
Haise: Und, Al und Ed, seht ihr den Rand jetzt?
Mitchell: Oh, ja.
Shepard: Ist bestätigt. Es steht unten im Tal.
Sie haben LMLMLunar Module
(ausgesprochen: Lem) verstanden anstatt Rand
(engl.: rim
).
Haise: Entschuldigung, ich war undeutlich. Ich meinte den Rand von Krater Cone.
Shepard: Ach, den Rand. Negativ. Den haben wir noch nicht gefunden. (Pause)
Mitchell: Dieser große Felsen hier (auf 2-LS-1/EVA-2 [Ausschnitt des östlichen Teils]), Al, der deutlicher zu erkennen ist als alles andere (mit Sicherheit Saddle Rock), müsste … Den müssten wir eigentlich sehen.
Ohne bekannte Bezugsgrößen lassen sich Größe und Entfernung nur schwer schätzen. Darum erkennt Ed nicht, dass der große Felsen auf 2-LS-1/EVA-2 (Ausschnitt) schon in Sicht ist. Das erste Mal erwähnt Al den weißen Felsen
(Saddle Rock) bei und sie werden dort hingehen, um einige Proben zu nehmen.
Shepard: Also, ich weiß es auch nicht. Der Rand ist immer noch weit da oben, wie es aussieht.
Haise: Und, Ed und Al, wir haben inzwischen die der Verlängerung aufgebraucht und noch etwas mehr. Es wird Zeit, Proben zu nehmen und mit der EVAEVAExtravehicular Activity weiterzumachen.
Mitchell: Okay, Freddo.
Shepard: Okay. Wir beginnen mit einer Panoramabildserie an dieser Stelle. Das übernehme ich.
Mitchell: In Ordnung, dann fange ich mit den Proben an. (lange Pause)
Mitchell: Wenn ich das jetzt höre, kommt in mir dieselbe Enttäuschung wieder hoch wie damals. Es war ungeheuer, ungeheuer frustrierend. Man arbeitet sich den Hang hoch, kommt oben an und glaubt, es geschafft zu haben. Aber von wegen. Mit einem Schlag wird klar, man weiß einfach nicht, wo zum Teufel man ist. Man ist nah dran, es kann nicht mehr weit sein, doch man muss aufgeben und umkehren. Das war einer der enttäuschendsten Momente, die ich je erlebt habe. Kein Gefühl der Verlorenheit. Ich meine, das LMLMLunar Module steht dort und wir können dahin zurückkehren. Nur haben wir eben nicht den Rand erreicht und in diesen verdammten Krater gesehen. Eine Riesenenttäuschung.
Jones: Auch noch zwanzig Jahre danach.
Mitchell: Auch noch zwanzig Jahre danach. In Gedanken bin ich wieder an der Stelle und die Gefühle werden wach. Der einzige Trost ist, sechs Wochen später kam heraus, dass wir tatsächlich am Rand waren. Von Station C1 vielleicht noch 10 oder 20 Fuß (3 bzw. 6 m), und es wäre klar gewesen. Wirklich tragisch.
Shepard:Wären wir bereit gewesen, alles Weitere über den Haufen zu werfen (also am Rand von Krater Cone die Arbeit zu tun und anschließend ohne Stopp auf direktem Weg zum LMLMLunar Module zurückzukehren), dann hätten wir den Rand finden und unsere Aufgaben dort wie geplant erledigen können. Aber das hätte ich nicht gewollt. Ich hielt es für wichtiger, mehr Proben zusammenzutragen. Wir haben uns heute noch einmal die Karte angesehen und zwei mögliche Gesteinsfelder ins Auge gefasst. Abhängig vom Feld waren wir zwischen 150 und 300 Fuß (46 bzw. 91 m) vom Kraterrand entfernt und konnten ihn trotzdem nicht sehen. Eigentlich groß genug, als dass man ihn so weit oben aus der kurzen Entfernung hätte übersehen können. Das zeigt erneut, welche Orientierungsprobleme wir hatten.
Mitchell:An dem Punkt, trotz meiner persönlichen Enttäuschung – und ich weiß, dass Al mindestens genauso enttäuscht war – an dem Punkt war es die richtige Entscheidung, uns zu stoppen und umkehren zu lassen.
Das Panorama bei Station C ′, aufgenommen von Al (AS14-64-9098 bis AS14-64-9122).