Logo - Journal der Monderkundungen - Apollo 14

Überarbeitete Niederschrift und Kommentare © Eric M. Jones

Redaktion und Edition Ken Glover

Übersetzung © Thomas Schwagmeier u. a.

Alle Rechte vorbehalten

Bildnachweise im Bilderverzeichnis

Filmnachweise im Filmverzeichnis

MP3-Audiodateien: Thomas Schwagmeier

Videodateien: Ken Glover

Letzte Änderung: 29. Februar 2024

So nah und doch …  – Geologie am Krater Cone

  1. Al und Ed haben bei Station C ′ (USGS-Kartenausschnitt) angehalten, um Proben zu nehmen. Siehe auch die USGS-Reliefkarte sowie den Ausschnitt einer LROC-Aufnahme vom .

    Videodatei (, RM-Format) Aufnahmen der Fernsehübertragung. Bis Al und Ed zum LMNASALMLunar Module zurückkehren, zeigt die Fernsehkamera ein unverändertes Bild. Lediglich die Schatten verkürzen sich leicht, weil die Sonne 0,5 Grad pro Stunde steigt.

    Audiodatei (, MP3-Format, 2,5 MB, erstellt von Ken Glover) Beginnt bei .

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  2. Shepard: Okay, Houston. Wir stehen mitten in einem Gesteinsfeld. Es umfasst vielleicht eine Quadratmeile (2,6 km2) Und, wie das Panorama zeigen wird, den Rand (von Krater Cone) haben wir noch nicht erreicht. Wir dürften aber nicht allzu weit entfernt sein, sodass ich sicher bin, diese Proben kommen ziemlich tief aus Krater Cone.

  3. Haise: Verstanden, Al.

  4. Indem sie Proben von großen Gesteinsbrocken nahe des Kraterrands nehmen, bekommen die Geologen Material aus größter Tiefe im Krater. Dadurch sind unter anderem Rückschlüsse auf das Alter von Krater Cone möglich. Tief im Cone-Rücken verborgen, wurde das Material vor kosmischer Strahlung geschützt, bis es der Einschlag herausgeschleudert hat. Nun kann mithilfe geochemischer Verfahren bestimmt werden, wie lange das an die Oberfläche beförderte Gestein der Strahlung ausgesetzt war. ermittelte C. J. Morgan so für Krater Cone ein Alter von 26 Millionen Jahren. Relativ sichere Angaben für mehrere solcher Krater erlauben wiederum eine genauere Altersbestimmung von Kratern, bei denen die Anzahl kleinerer Krater pro Flächeneinheit auf der Ejektadecke den einzigen Anhaltspunkt bietet.

  5. Mitchell: (zu sich selbst) Okay. Mach schon! (lange Pause)

  6. Shepard: Okay, du fängst gerade mit den dokumentierten Proben an?

  7. Mitchell: Genau hier.

  8. Ed fotografiert zunächst quer zur Sonne aus Richtung Süden ein Stereobildpaar (AS14-68-9443 u. AS14-68-9444) und macht aus Richtung Osten eine Aufnahme mit der Sonne im Rücken (AS14-68-9445), um die Lage der Gesteinsprobe zu dokumentieren. Bei AS14-68-9445 ist Saddle Rock (auch White Rock) im Hintergrund zu sehen, rechts oberhalb des gespaltenen Gesteinsbrockens im Vordergrund. Auf der USGSNASAUSGSUnited States Geological Survey-Karte (Ausschnitt) hat Saddle Rock die Nummer 1107. Siehe auch die USGS-Reliefkarte.

  9. Shepard: (zu Ed) In Ordnung. (an Houston) Die meisten Felsbrocken hier, Houston, haben dieselbe bräunlich graue Farbe wie überall. Aber wir sehen einen, der fast weiß ist (Saddle Rock). Ein sehr deutlicher Farbunterschied, den wir dokumentieren werden. Uns ist auch aufgefallen, dass unter dem dunkelbraunen Regolith eine sehr hellbraune Schicht zum Vorschein kommt. Wir werden eine Kernprobe nehmen, um das zu zeigen. Tatsächlich würde ich sagen, ich nehme die Kernprobe gleich jetzt.

  10. Haise: Verstanden, Al. Und zu deiner Information, das Experiment mit dem Polarisationsfilter entfällt.

  11. Shepard: Ich verstehe, es entfällt.

  12. Haise: Ist bestätigt. Das kannst du streichen. (Pause)

  13. Die am Rand von Krater Cone geplanten Aufgaben stehen in beiden Checklisten (CDR-Checkliste/LMP-Checkliste). Für das Experiment sollte ein Polarisationsfilter auf das Objektiv der Hasselblad-Kamera gesetzt werden, um damit relativ zur Sonne in verschiedene Richtungen zu fotografieren.

    Technische Nachbesprechung am

    Shepard:Wir hielten an, um die Proben zu nehmen. Ich bin sicher, wir konnten ein paar unbekannte, noch fremde Gesteinsarten mitbringen. Schon mit bloßem Auge – ohne sie durch die Lupe zu betrachten – unterschieden sie sich deutlich von Steinen, die wir am Hang beim Aufstieg zum Krater gesehen haben. Ich denke wirklich, ein paar Gesteinsarten sind neu für sie (die Geologen).

    Fast alle Gesteinsproben vom Fra-Mauro-Hochland sind Brekzien, also Gestein bestehend aus Gesteinsfragmenten, die durch einen heftigen Einschlag miteinander verbacken wurden. Die unterschiedlichen Eigenschaften werden durch das Ausgangsmaterial bestimmt. Obwohl schon die Proben von Apollo 11 und Apollo 12 Brekzien enthalten, wurden die ersten wirklich großen Exemplare von Apollo 14 zur Erde gebracht. Die meisten Gesteinsproben von Apollo 16 sind ebenfalls Brekzien, genauso wie die bei Apollo 17 jeweils am Hang des Nord- bzw. Süd-Massivs gesammelten Proben.

  14. Shepard: Okay, Al geht zurück auf Minimale Kühlung.

  15. Haise: Verstanden, Al. Und Ed, was hältst du davon, das LPMNASALPMLunar Portable Magnetometer hier schon aufzustellen, um die zweite und letzte Messung vorzunehmen?

  16. Mitchell: Ja, wir können es hier schon machen.

  17. Haise: Okay. Was ich dann für diese Station auf dem Zettel habe – ich denke mal, wir nennen sie C ′ – ist: Proben nehmen, ein Panorama, das wohl bereits jemand fotografiert hat, glaube ich, und nun auch das LPMNASALPMLunar Portable Magnetometer.

  18. Mitchell: Okay.

  19. Shepard: Okay. Ich schlage vor, dass wir auch gleich noch einen der fußballgroßen Steine von hier mitnehmen, Freddo.

  20. Mitchell: Ja.

  21. Haise: Verstanden, Al. Sehr gut. (Pause)

  22. Mitchell: Der Bereich, in dem wir uns gerade befinden – wo wir die Proben nehmen – ist ein ziemlich raues, mit Gesteinsbrocken übersätes Gelände. Ein kleinerer Stein, den ich eben aufgesammelt habe, kommt in (Probenbeutel) 7-N. (lange Pause)

  23. Nachdem er die Probe in den Beutel gesteckt hat, fotografiert Ed noch zwei Nachher-Bilder: AS14-68-9446 und AS14-68-9447.

  24. Haise: Und, Al und Ed, wenn ihr es dazwischenschieben könnt, hätten wir gern eine Überprüfung der EMUNASAEMUExtravehicular Mobility Unit.

  25. Shepard: Okay. Al hat 3,75 (psi/0,258 bar) und 52 (Prozent) beim Sauerstoff. Ich bin auf mittlerer Kühlung und fühle mich gut, keine Warnanzeigen. (Druckmesser/RCU-Ansicht/PLSS-Verteilerventil)

  26. Mitchell: Okay. Ich lese 3,75 (psi/0,258 bar) und 48 (Prozent) beim Sauerstoff. Ich bin jetzt auf minimaler Kühlung, habe gerade zurückgestellt, und fühle mich gut. (Druckmesser/RCU-Ansicht/PLSS-Verteilerventil)

  27. Haise: Verstanden.

  28. Jones: Ich werde es noch einmal vergleichen, aber ich glaube, Sie verbrauchen hier deutlich weniger Sauerstoff als bei der ersten EVANASAEVAExtravehicular Activity.

    Mitchell: Ist mir auch gerade aufgefallen. Ich liege an der Stelle nur 4 Prozent unter Al.

    Während der ersten EVANASAEVAExtravehicular Activity lag Ed nach 16 Prozent unter Al (bei gibt Al 50 Prozent Sauerstoffreserve an und Ed meldet bei eine Reserve von 34 Prozent). In der Nachbesprechung (Technical Crew Debriefing) äußert Ed eine Vermutung. Der geringere Druckverlust bei seinem Anzug könnte etwas damit zu tun haben, dass vor der zweiten EVANASAEVAExtravehicular Activity die Dichtungen geschmiert wurden, was vor der ersten EVANASAEVAExtravehicular Activity nicht geschah. Der entsprechende Abschnitt ist im Kommentar nach 137:31:48 wiedergegeben.

  29. Mitchell: Okay. Das LPMNASALPMLunar Portable Magnetometer aufstellen. (lange Pause)

  30. Shepard: Okay. Bei dieser Kernprobe sind nur drei Viertel einer Röhre in den Boden gegangen. Der Bereich ist offensichtlich sehr steinig. Ich bin aber bis in die zweite Schicht gekommen – die weiße Regolithschicht unter der dunkelbraunen.

  31. Haise: Verstanden, Al. Du bist durch die obere braune in eine darunter liegende Schicht gekommen, die weiß aussieht.

  32. Shepard: Andererseits, vergesst diese Kernprobe. Das Material ist zu grobkörnig und fast vollständig wieder aus der Röhre gefallen. Ich schaufle einfach ein paar Proben aus den oberen beiden Schichten und tüte sie ein.

  33. Haise: Verstanden, Al.

  34. Al fotografiert AS14-64-9123 und AS14-64-9124 als Stereobildpaar von der Kernprobe bei Station C ′.

  35. Mitchell: Upps. (Pause)

  36. Haise: Okay …

  37. Mitchell: Hey, Freddo, ich habe Schwierigkeiten beim Ausbalancieren des (LPMNASALPMLunar Portable Magnetometer) … (Pause) Okay, geschafft.

  38. Haise: Und, Al. Welche Nummer hat der Probenbeutel, bei dem du jetzt bist?

  39. Mitchell: (Probenbeutel) 7-N war der Letzte, den ich reingelegt habe (in einen Wiegebeutel).

  40. Shepard: Okay, Freddo, wir sind jetzt bei (Probenbeutel) 12(-N). Ich weiß nicht, ob sie fortlaufend nummeriert sind. Vielleicht nicht. (Pause) (nicht zu verstehen).

  41. Mitchell: Freddo, ich habe das LPMNASALPMLunar Portable Magnetometer stehen lassen und bin wieder beim METNASAMETModular(ized) Equipment Transporter. Nehme die Zeit.

  42. Ed hat vom LPMNASALPMLunar Portable Magnetometer kein Foto zur Ortsbestimmung gemacht. Daher konnte die Position auch nicht in die USGS-Reliefkarte eingezeichnet werden.

    Videodatei (, RM-Format) Aufnahmen der Fernsehübertragung. Bis Al und Ed zum LMNASALMLunar Module zurückkehren, zeigt die Fernsehkamera ein unverändertes Bild. Lediglich die Schatten verkürzen sich leicht, weil die Sonne 0,5 Grad pro Stunde steigt.

  43. Haise: Verstanden, Ed.

  44. Mitchell: Das LPMNASALPMLunar Portable Magnetometer ist 3 Grad nördlich der Ost-West-Linie ausgerichtet.

  45. Jones: Also musste zusätzlich zur Wasserwaage auch auf die Himmelsrichtung geachtet werden. Nicht ganz unkompliziert.

    Mitchell: Ja, das war das Azimut. Wie gesagt, immer in Bezug auf die Sonne.

    Jones: Dann gab es dafür am Instrument einen kleinen Gnomon?

    Mitchell (nicht ganz sicher): Jetzt, da Sie es ansprechen, ich denke schon. Ich hätte mich an irgendeinem Schatten orientieren müssen.

    Der Gnomon des tragbaren Magnetometers befand sich auf einem dünnen und relativ schmalen Metallstreifen an der Seite des Geräts. Eine genaue Ausrichtung dürfte also nicht ganz einfach gewesen sein.

  46. Haise: Okay. 3 Grad nördlich.

  47. Mitchell: Und es steht gerade, die Blase ist fast genau in der Mitte.

  48. Haise: Wie groß war der größte Felsblock, an dem ihr vorbeigekommen seid, Ed?

  49. Mitchell: An dem wir vorbeigelaufen sind?

  50. Haise: Richtig. …

  51. Mitchell: Oh, 25 Fuß (7,6 m) lang. (Pause)

  52. Shepard: Gib mir bitte die Schaufel, Ed.

  53. Mitchell: Klar. (Pause)

  54. Shepard: Danke. (lange Pause)

  55. Mitchell: Okay, Fred, bereit für das Ablesen der LPMNASALPMLunar Portable Magnetometer-Anzeigen? (Pause) Freddo! Houston, seid ihr noch bei uns?

  56. Haise: Sicher, Ed. (Pause) Du kannst ablesen …

  57. Mitchell: Dann lese ich jetzt die LPMNASALPMLunar Portable Magnetometer-Anzeigen ab.

  58. Haise: Fang an, Ed.

  59. Mitchell: Okay. Kleiner Messbereich: 4,9 für X, Y 4,6, Z 6,5. X 4,9, Y 4,6, Z 7,0. X 4,9, Y 4,5, Z 7,5. Und bei Z steigt der Wert immer noch an. (Pause) Ich gebe euch besser noch eine Ablesung. X bei 4,6, Y bei 4,4, Z bei 8,0 und es scheint bei diesem Wert zu bleiben.

  60. Haise: Verstanden, Ed. Wir haben alle vier Datensätze notiert und alle wurden im Kleinen Messbereich abgelesen. Dann kannst du das Instrument jetzt ausrangieren.

  61. Jones: Das Instrument wurde hier ausrangiert, lediglich indem Sie alle Teile vom METNASAMETModular(ized) Equipment Transporter genommen haben?

    Mitchell: Ja, einfach alles runtergenommen und zurückgelassen.

    Jones: Also steht es noch dort mit einem Namensschild vom Smithsonian daran.

    Mitchell: Ganz genau.

  62. Mitchell: Okay. Ist geschehen.

  63. Haise: Und, Al, sagtest du, dass du von dem weißen Felsbrocken Proben genommen hast, oder war er zu groß dafür?

  64. Mit ihrem Geologenhammer können Al und Ed Proben von Felsbrocken abschlagen. Allerdings haben sie das bis jetzt noch nicht getan. Ed wird von Saddle Rock einige Stücke abschlagen, im Vergleich zu anderen Missionen benutzen sie den Hammer jedoch äußerst selten. Dass Jack Schmitt als Geologe relativ leicht größere Stücke herausschlagen konnte, während Gene Cernan etwas Mühe hatte, zeigt, wie hilfreich Erfahrung dabei ist.

  65. Shepard: Nein. Im Moment nehme ich Proben von einer hellgrauen Schicht direkt unter dem Regolith. Das Material ist in Probenbeutel 9. Probenbeutel 10 enthält Proben von Steinen, die in diesem Bereich auf der Oberfläche lagen. Wie es scheint, hat ein Sekundäreinschlag den Oberflächenregolith durchschlagen bis in die graue Schicht.

  66. Haise: Verstanden, Al.

  67. Der PAONASAPAOPublic Affairs Officer im MOCRNASAMOCRMission Operations Control Room teilt mit, dass die Herzfrequenz von Al Shepard bei 108 Schlägen pro Minute liegt. Bei Ed Mitchell sind es 86 Schläge pro Minute. Vermutlich musste Al sich etwas mehr anstrengen, als er den flachen Graben schaufelte, um die hellere Schicht freizulegen. Abbildung 10-5 des Missionsberichts zu Apollo 14 (Apollo 14 Mission Report) zeigt den Verlauf während EVA-2NASAEVAExtravehicular Activity. Al hat an dieser Stelle drei Fotos gemacht: AS14-64-9125, AS14-64-9126 und AS14-64-9127.

  68. Shepard: Okay. Du willst …

  69. Mitchell: Oh, wir nehmen hier eine Greifprobe und dokumentieren auch. (nicht zu verstehen). (Pause)

  70. Haise: Okay. Und, Ed, seid ihr noch in der Nähe des LPMNASALPMLunar Portable Magnetometer?

  71. Mitchell: Ja.

  72. Haise: Okay. Man möchte gern die Temperatur wissen.

  73. Shepard: Okay, er hat sie gleich für euch.

  74. Mitchell: Ich sehe nach. (Pause) (nicht zu verstehen). (Pause)

  75. Haise: Okay. Und, Al,

  76. Shepard: Willst du den Gnomon?

  77. Haise: hast du vorhin einen weißen Felsbrocken gesehen oder war er bräunlich grau?

  78. Shepard: Ich sagte, dass da ein weißer Felsbrocken ist, Fred. Wir sind gleich dort. Er ist nicht in unmittelbarer Nähe. Aber er scheint es definitiv wert zu sein, davon einige Proben mitzubringen.

  79. Haise: Ist bestätigt. …

  80. Mitchell: Fred, das (Nicht zu verstehen, weil Fred Haise spricht.)

  81. Haise: Hier ist man auch der Meinung und hätte gern Proben von dem weißen Felsbrocken. Bitte kommen, Ed.

  82. Mitchell: 125 (°F bzw. 52 °C) am LPMNASALPMLunar Portable Magnetometer.

  83. Haise: Verstanden. Ist notiert.

  84. Ed hat ein Schild mit Thermoindikatoren abgelesen, eine Reihe von Punkten, die bei steigender Temperatur ihre Farbe von Weiß zu Schwarz ändern. In einem Ausschnitt von 70-H-103, aufgenommen beim Training für Apollo 13, sieht man das Schild am Werkzeug zum Umsetzen des Heizelements (FTTNASAFTTFuel Transfer Tool).

  85. Mitchell: Okay. Wo willst du hin, Al?

  86. Shepard: Also,

  87. Mitchell: Ich nehme den Beutel.

  88. Shepard: wir sollten zuerst, wenn wir den METNASAMETModular(ized) Equipment Transporter mitnehmen wollen … Siehst du den weißen Felsbrocken da unten?

  89. Mitchell: Ja. Hab ich gesehen. Nehmen wir ein …

  90. Shepard: In dem Bereich dort unten können wir von beiden Gesteinsarten Proben nehmen. Darum lass uns da runter laufen.

  91. Mitchell: In Ordnung.

  92. Der weiße Felsen, Saddle Rock bei Station C1, liegt auf der Karte 2-LS-1/EVA-2 (Ausschnitt des östlichen Teils) bei den Koordinaten CY,6/89,0 und hat auf der USGSNASAUSGSUnited States Geological Survey-Karte (Ausschnitt) die Nummer 1107. Siehe auch die Abschnittsübersicht sowie den Ausschnitt einer LROC-Aufnahme vom .

    Mitchell: C1 liegt tiefer als C ′. Station C ′ ist auf einer Erhebung. Sie erinnern sich, Al wollte auf die Anhöhe, von der er dachte, es wäre der Kraterrand. Als wir dort ankamen, war es aber eine Anhöhe, diese (Ost-)Flanke, die von Krater Cone aus nach Süden läuft. Nur befanden wir uns eben südlich und nicht westlich (wie Al vermutete). Dann sehen Sie hier auf der Karte diese Bresche in Cone. Der südliche Kraterrand ist nicht sehr ausgeprägt. Von Station C ′ aus ging es daher leicht bergab und das Gelände war relativ eben in Richtung Rand. Und obwohl C ′ höher lag als C1, konnten wir nicht in den Krater schauen. Nach allem war der Blick in den Krater also das Einzige (der Missionsziele), dass wir verpassten. Abgesehen davon sind wir dort gewesen.

    Darüber hinaus liegt der nördliche Kraterrand wesentlich tiefer als der südliche, was noch einen möglichen visuellen Anhaltspunkt eliminiert. Aus der USGSNASAUSGSUnited States Geological Survey-Karte (Ausschnitt) geht hervor, dass der Nordrand rund 40 Meter tiefer liegt als der Südrand nahe Station C1.

  93. Shepard: Und könnt ihr uns ungefähr sagen, Houston, wann wir den Bereich hier verlassen sollen?

  94. Haise: Okay. Aufbruch ist in etwa , (ab jetzt).

  95. Shepard: Okay.

  96. Mitchell: Okay. Willst du den Hammer? Ich nehme ihn.

  97. Shepard: Okay. Schätze, am besten … (Pause) laufen wir diesen Weg da runter, heh?

  98. Mitchell: Ja.

  99. Shepard: Okay.

  100. Mitchell: (nicht zu verstehen). Einer der Felsen, Freddo, ist aufgebrochen. Die Brocken sind außen richtig braun und innen, die Bruchstelle, ist weiß. Dann gibt es noch einen, der überwiegend weiß ist. Sie liegen nah beieinander.

  101. Haise: Okay, Ed. Ich gehe davon aus, du wirst …

  102. Shepard: Okay. Ich vermute, es ist …

  103. Haise: von einigen Proben nehmen.

  104. Mitchell: Wir sind gerade unterwegs dorthin. Sie sind etwa 50 Yards (46 m) entfernt.

  105. Ed lag mit dieser Schätzung einigermaßen richtig. Saddle Rock ist ca. 60 Meter von ihrer gegenwärtigen Position entfernt. Siehe Karte der Strecke von Station C' bis Station C1 (Jones/Schwagmeier).

  106. Shepard: Lauf doch schon vor und fang an. Ich bringe den METNASAMETModular(ized) Equipment Transporter da runter.

  107. Mitchell: In Ordnung. Ja, ist weiter, als es aussah.

  108. Shepard: Das Motto des Tages. (lange Pause)

  109. Mitchell: Okay, Freddo. Ich stehe hier mitten in einem Haufen sehr großer Felsbrocken. Mal sehen, was ich tun kann, um eine aussagekräftige Probe zu finden.

  110. Haise: Verstanden, Ed.

  111. Mitchell: Als Erstes fotografiere ich … (Pause) den ganzen Bereich. (lange Pause) Alle (Felsbrocken) sind enorm groß, da ist kaum etwas zu finden (das in einen Probenbeutel passt). Vielleicht kann ich ein Stück abschlagen. (Pause)

  112. Mitchell: Es gibt hier keine kleinen Steine. Nur richtig große Felsbrocken. So groß wie ein Volkswagen.

    Mit Volkswagen meint Ed den Käfer.

    Keith Cowing vom Lunar Orbiter Image Recovery Project hat Saddle Rock in der nachbearbeiteten Lunar-Orbiter-Aufnahme 133-H2 hervorgehoben. Siehe auch den Ausschnitt einer LROC-Aufnahme vom .

    Das partielle Panorama bei Station C1, aufgenommen von Ed (AS14-68-9448 bis AS14-68-9452).

  113. Haise: Okay, Ed und Al.

  114. Mitchell: Okay. Freddo, ich … (hört Fred Haise)

  115. Haise: Um uns …

  116. Mitchell: Kommen.

  117. Haise: Um uns zurück in den ursprünglichen Zeitplan zu bringen, möchten wir, dass ihr von (Station) C aus nachher direkt zu (Station) F geht, (Krater) Weird. Ab da halten wir uns dann wieder an den Plan. Auf dem Weg dorthin könnt ihr Greifproben nehmen, wenn euch etwas Interessantes auffällt.

  118. Shepard: Okay.

  119. Geplant ist Station F bei den Koordinaten CQ,8/73,2 auf der Streckenführungskarte 2-LS-1/EVA-2 (Ausschnitt des westlichen Teils).

  120. Haise: Weiteres werde ich euch …

  121. Mitchell: Hey, Freddo. Ich habe von …

  122. Haise: später noch mitteilen. Bitte kommen. Entschuldige.

  123. Mitchell: Ich habe von einem der weißen Felsbrocken etwas abgeschlagen. Es kommt in Probenbeutel 13-N. Ich mache ein Foto davon. Es gibt hier keine Gesteinsproben von diesen weißen Felsbrocken, die einfach so herumliegen. Nichts ist klein genug, um es einzusammeln. Und ich wäre mir auch nicht sicher, die Proben sind das, wonach ich gesucht habe.

  124. Haise: Verstanden, Ed. 13-N. (lange Pause)

  125. Das Nachher-Bild der Stelle, wo Ed die Gesteinsprobe abgeschlagen hat, ist AS14-68-9453.

  126. Shepard: Und Al sammelt ganz in der Nähe von Ed einige faustgroße Greifproben auf (vermutlich mit der Greifzange). Ich habe ein paar, die in Probenbeutel 16(-N) kommen.

  127. Haise: Verstanden, Al. (lange Pause)

  128. Al fotografiert ein Stereobildpaar von dem größeren Stein, den er gleich aufheben wird: AS14-64-9128 und AS14-64-9129

    Erwin D’Hoore hat eine Rot-Blau-Anaglyphenversion der Aufnahmen AS14-64-9128 und AS14-64-9129 erstellt.

  129. Mitchell: Brauchst du Hilfe dabei?

  130. Shepard: Alles in Ordnung, ich denke, ich hab ihn. Das ist ein fußballgroßer Stein aus diesem Bereich, Houston, der nicht in einen Probenbeutel passt. Das Exemplar gehört nach meinem Eindruck zur vorherrschenden Gesteinsart hier an der Stelle. Hast du ihn?

  131. Mitchell: Hab ihn.

  132. Haise: Verstanden, Al. Ist notiert.

  133. Ein fußballgroßer Gesteinsbrocken ist zu groß für die Greifzange. (Abmessungen des in der U. S. National Football League verwendeten Footballs: 11 Zoll [28 cm] von Spitze zu Spitze und ein kleiner Umfang zwischen den Spitzen von 22 Zoll [58 cm]) Al musste also weit genug nach unten, um ihn mit der Hand greifen zu können. Die Fernsehbilder späterer Missionen zeigen ab und zu, welche Gelenkigkeit beim Aufheben eines großen Steins erforderlich war. Ein anschauliches und gleichzeitig sehr unterhaltsames Beispiel gibt es bei Apollo 16 ( GET). Charlie Duke hebt am Rand von Krater Plum einen 11,7 Kilogramm schweren Brocken auf, der später den Namen Big Muley bekommt. Der Stein, den Al von Station C1 mitbringt, ist eine 9 Kilogramm schwere Brekzie und mit Abstand die größte von Apollo 14 zur Erde gebrachte Gesteinsprobe. Probe 14321, oder auch Big Bertha, kommt auf den dritten Platz nach Big Muley (Apollo 16/11,7 kg) und Great Scott (Apollo 15/9,6 kg). Für Big Muley stützt Charlie Duke sich mit links auf die langstielige Schaufel und kniet sich hin. Mit rechts rollt er den Stein heran, um ihn gegen das Knie zu drücken und in den Griff zu bekommen. Den Stein in der rechten Hand nun gegen den Oberschenkel haltend steht Charlie auf. Er lässt die Schaufel kurz im Boden stecken, um für einen Moment beide Hände freizuhaben, klemmt sich den Brocken sicher gegen die Hüfte, nimmt die Schaufel wieder in die linke Hand und läuft zum Fahrzeug. Dave Scott hat eine ähnliche Technik angewendet. Hier kann man aus dem Dialog schließen, dass Al Shepard Hilfe bekommt und, nachdem er wieder steht, den Gesteinsbrocken an Ed Mitchell weitergibt.

    NASANASANASANational Aeronautics and Space Administration-Foto S71-29184 ist eine Aufnahme von Big Bertha im LRLNASALRLLunar Receiving Laboratory.

    Der Name Big Bertha geht auf ein Geschütz aus dem Ersten Weltkrieg zurück. Gebaut von der Krupp AG wurde es angeblich nach Bertha Krupp, der Erbin des Unternehmens, benannt. Es konnte 1000-kg-Granaten über 14 Kilometer weit verschießen. Kanonen dieser Bauart kamen unter anderem bei der Schlacht um Lüttich im zum Einsatz, mit verheerenden Folgen.

  134. Mitchell: Der muss in einen Z-Beutel.

  135. Shepard: Okay. Hast du eine Probe von dem weißen Stein?

  136. Mitchell: Ja, einige Stücke hab ich.

  137. Shepard: Tu ihn (den großen Stein) hier rein.

  138. Mitchell: Wird nicht gehen.

  139. Shepard: Stimmt. Die Kernprobenröhren sind jetzt aus dem Weg. Leg ihn rein.

  140. Mitchell: Okay. So können wir ihn mitnehmen.

  141. Haise: Okay, Al und Ed. Wir haben …

  142. Mitchell: (Nicht zu verstehen, weil Fred Haise spricht.)

  143. Haise: noch hier bei (Station) C(1).

  144. Shepard: Okay. Wir laufen den Berg jetzt runter. (zu Ed) Okay. Kannst du (Krater) Weird von hier aus sehen?

  145. Mitchell: Nein …

  146. Shepard: Schwer zu finden.

  147. Mitchell: Ich sehe von hier aus nicht einmal Triplet. (Beide lachen.)

  148. Shepard: Okay, dann …

  149. Mitchell: Warte kurz, Al. Ich werfe noch schnell einen Blick auf die Karte. Die Minute können wir opfern.

  150. Gemeint ist Karte 2-LS-1/EVA-2 (Ausschnitt des östlichen Teils)

  151. Shepard: Nimm du die Karte und ich laufe schon runter in Richtung LMNASALMLunar Module. Dort unten (auf dem Flank-Rücken) sind wir sicher noch hoch genug, um (Krater) Weird sehen zu können.