Überarbeitete Niederschrift und Kommentare © Eric M. Jones
Redaktion und Edition Ken Glover
Übersetzung © Thomas Schwagmeier u. a.
Alle Rechte vorbehalten
Bildnachweise im Bilderverzeichnis
Filmnachweise im Filmverzeichnis
MP3-Audiodatei: Thomas Schwagmeier
Audiodatei (, MP3-Format, 7 MB) Beginnt bei .
Haise: Und, Antares, Houston. Wir möchten bei der Beweglichen (S‑Band‑Antenne) noch einmal die automatische Ausrichtung versuchen.
Mitchell: Ist eingestellt. (Paneel 12)
Haise: Okay.
Shepard: Und was macht unser lieber Kommandomodulpilot? Bereitet er sich auf unsere Ankunft vor, sodass wir wie geplant starten können?
Auf diesen Funkspruch antwortet Ron Evans, CAPCOMCAPCOMSpacecraft (Capsule) Communicator für das Kommandomodul in der laufenden Schicht.
Evans: Selbstverständlich, Al. Wir sprechen schon den ganzen Morgen miteinander und er hat ordentlich zu tun, viel zu fotografieren und etliche Landmarkenpeilungen vorzunehmen. Er hat euch jetzt bei zwei Überflügen ausmachen können, und beim letzten Überflug auch Reflexionen vom ALSEPALSEPApollo Lunar Surface Experiments Package gesehen.
Shepard: Hat er durch den Sextanten fotografiert?
Evans: Bei einem Überflug hat er …
Shepard: Oder hat er nur hindurchgesehen?
Evans: Beim letzten Überflug hat er nur hindurchgesehen.
Shepard: Sehr gut. Was ist mit der Hycon (LTCLTCLunar Topographic Camera)? Konnte er sie reparieren?
Evans: Leider Negativ.
Shepard: So ein Pech.
Evans: Ja, wirklich.
Mitchell: Ja, Ron, als wir oben auf Krater Cone standen, war das ALSEPALSEPApollo Lunar Surface Experiments Package mit seinen vielen glänzenden Oberflächen unübersehbar. Es überrascht mich überhaupt nicht, dass Stu es erkennen konnte.
Evans: Er ist sich ganz sicher gewesen, dass es das ALSEPALSEPApollo Lunar Surface Experiments Package war, was er gesehen hat. Obwohl er gar nicht wusste, wo es stand. Er hat mich nach der Stelle gefragt, und als ich mich erkundigt hatte, konnte ich den Standort bestätigen.
Mitchell: Sehr schön.
Lange Unterbrechung des Funkverkehrs.
Mitchell: Houston, Antares.
Evans: Houston, kommen.
Mitchell: Hey, Ron. Sag ihnen, die Richtantenne fängt wieder an zu rütteln und alle möglichen Geräusche zu machen, obwohl sie eigentlich stillstehen sollte. Bis vor etwa war das auch so. Doch jetzt fängt sie an, sich zu bewegen. Allerdings scheinen sich diese Bewegungen auszugleichen. Sie dreht sich nicht wild durch die Gegend, macht aber ziemlich merkwürdige Geräusche. Irgendwie schlingert sie um einen neutralen Punkt herum.
Evans: Okay, INCOINCOInstrumentation and Communication Officer hat es gehört und wir halten euch auf dem Laufenden.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Fred Haise übernimmt wieder als CAPCOMCAPCOMSpacecraft (Capsule) Communicator.
Haise: Antares, Houston.
Mitchell: Bitte kommen.
Haise: Hier unten gab es bei der Konfiguration eurer Verbindung zur Bodenstation ein paar Umstellungen. Man glaubt, das könnte die Ursache für das merkwürdige Verhalten der Antenne sein. Hat sie sich etwas beruhigt?
Mitchell: Für oder so stand sie still, und jetzt geht es wieder los.
Haise: Okay.
Mitchell: Warum können die nicht einfach akzeptieren, dass dieses verdammte Ding sich gleich verabschiedet? (Pause)
Jones: Ich glaube, das war die einzige Situation, in der die Flugüberwachung Sie genervt hat.
Mitchell: Wir haben uns mit der verdammten Antenne rumgeärgert, seit wir vor der Landung wieder hinter dem Mond hervorkamen. Soweit ich mich erinnere, gab es schon beim Funktionstest Probleme damit. Die Antenne zeigte bereits am Boden eigenartige Empfangsmuster, bevor wir überhaupt am Kap gestartet sind. Ich glaube, deswegen bin ich hier etwas gereizt. Wir wollten das repariert haben. Wir dachten, man hätte es erledigt. Und jetzt sitzen wir hier oben auf dem Mond mit einer Antenne, die Probleme macht.
Haise: Okay, Antares, hier ist Houston. Sie möchten, dass ihr wieder zurück auf (S-Band – )Mondaufenthalt schaltet – die große Antenne.
Mitchell: Okay. (Paneel 12)
Sehr lange Unterbrechung des Funkverkehrs.
Der folgende Mannschaftsbericht sollte laut SUR 7-5 unmittelbar nach der Essenspause durchgegeben werden, bei bzw. (in der Niederschrift verwendet). Sie sind im Zeitplan also mehr als voraus.
Shepard: Houston, Antares. Wir haben einen Mannschaftsbericht für euch.
Haise: Okay, wir hören, Al.
Shepard: Okay, auf dem PRDPRDPersonal Radiation Dosimeter steht beim Kommandanten: eins sechs null fünf zwei (16052), beim LMPLMPLunar Module Pilot: sieben null fünf null (07050). Medikamente wurden keine genommen, wir sind in ausgezeichneter Verfassung und in ausgezeichneter Stimmung.
Haise: Okay, Al. Hervorragend.
Sehr lange Unterbrechung des Funkverkehrs.
Abgesehen vom Ärger über das Antennenproblem ist ausgezeichnete Stimmung
fast eine Untertreibung.
Bruce McCandless übernimmt als CAPCOMCAPCOMSpacecraft (Capsule) Communicator für den Start von der Mondoberfläche.
McCandless: Antares, hier ist Houston. Ende.
Shepard: Bitte kommen, Houston.
McCandless: Verstanden, Antares. Das Maroon Team hat jetzt übernommen. Wir möchten gern die beim Start vorgesehene COMMCOMMCommunications-Konfiguration einrichten, mit den bereits durchgegebenen Änderungen (bei ). Es geht uns darum, ob die hohe Bitrate (HBRHBRHigh Bit-Rate) für die Telemetrie gewährleistet ist. Ende.
Shepard: Okay, einen Moment. (lange Pause)
Mitchell: Okay, Bruce, sollen wir es versuchen?
McCandless: Wir können.
Mitchell: Okay, ich schalte um. (Paneel 12) (Störgeräusche, lange Pause) Antares an Houston. Wie ist Antares zu hören?
McCandless: Okay, Antares, ich höre euch laut wenn auch mit Störungen im Hintergrund, wie zu erwarten war. Aber die Verbindung ist gut.
Mitchell: Danke, Bruce, dann schalte ich wieder zurück.
McCandless: Nein, Negativ. Bleibt bitte vorläufig in dieser Konfiguration, damit wir sehen, wie sich Funkverbindung und Telemetrie verhalten. (Störgeräusche)
Mitchell: Okay, Houston.
Lange Unterbrechung des Funkverkehrs.
McCandless: Antares, hier ist Houston. Ende.
Mitchell: Bitte kommen, Houston.
McCandless: Antares, Houston. Schaltet bitte zurück auf die ursprüngliche COMMCOMMCommunications-Konfiguration mit der großen S-Band-Antenne. Ende.
Mitchell: Verstanden. (Paneel 12)
Unterbrechung des Funkverkehrs.
McCandless: Antares, hier ist Houston. Wie ist die Verständigung?
Mitchell: Laut und deutlich, Bruce
McCandless: Okay, Ed. Würdest du Bescheid sagen, wenn du mit dem Essen fertig bist? Ich habe auch einen Stapel PADsPAD oder PadPreliminary Advisory Data für dich.
Mitchell: Okay. In einer bin ich so weit.
McCandless: Okay.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Mitchell: Okay, Bruce, welches gibst du mir als Erstes?
McCandless: In Ordnung, Ed. Als Erstes geben wir dir das PADPAD oder PadPreliminary Advisory Data für den Aufstieg und das direkte Rendezvous. Ende. (Pause)
Mitchell: Okay. Ich höre.
McCandless: Habe verstanden, du bist so weit, Ed.
Mitchell: Bestätigt.
Wegen der Verschiebung des Starts von der Erde müssen von den folgenden Zeitangaben und subtrahiert werden, um den zur Niederschrift passenden Zeitpunkt zu ermitteln. Erläuterungen sind am Anfang des Journals von Apollo 14 zu lesen.
McCandless: Okay. PADPAD oder PadPreliminary Advisory Data für den Aufstieg, direktes Rendezvous: | 5542,9 | 0031,3 | minus 000,3 | Adresse 47: plus 37741 | plus 01757 | plus 58843 | plus 56968 | plus 0031,3 | plus 0190,9 | Noun 37: | LMLMLunar Module-Gewicht: 10744 | 34417 | TIGTIG oder TigTime of Ignition eine RevREV oder RevRevolution später: . Bitte wiederholen. Ende.
Mitchell: Okay. | 5542,9 | 0031,3 | minus 000,3 | plus 37741 | plus 01757 | plus 58843 | plus 56968 | plus 0031,3 | plus 0190,9 | | 10744 | 34417 | TIGTIG oder TigTime of Ignition eine RevREV oder RevRevolution später ist .
Die erste Angabe ist die Startzeit: bzw. (in der Niederschrift verwendet). Die zweite Angabe ist die zu erreichende Geschwindigkeit im Orbit: 5542,9 Fuß/Sekunde od. 6082 km/h.
McCandless: Antares, Houston. Wiederholung korrekt. Wenn du bereit bist, folgt das PADPAD oder PadPreliminary Advisory Data für den Aufstieg und die koelliptische Methode.
Mitchell: Ich höre.
McCandless: PADPAD oder PadPreliminary Advisory Data für den Aufstieg, koelliptische Methode: | 5532,5 | 0038,0 | minus 000,4 | Adresse 47: plus 37741 | plus 01757 | plus 58614 | plus 56968 | plus 0038,0. Der Ausgleich bei diesem PADPAD oder PadPreliminary Advisory Data ist NANA oder N/ANot Applicable. Bitte wiederholen. Ende.
Mitchell: Verstanden. | 5532,5 | 0038,0 | minus 000,4 | plus 37741 | plus 01757 | plus 58614 | plus 56968 | plus 0038,0. Und das Vorletzte müsste 5… Ja, plus 56968.
McCandless: Verstanden. Wiederholung korrekt. Und jetzt gebe ich dir auch gleich das PADPAD oder PadPreliminary Advisory Data für CSICSICoeliptic Sequence Initiation. (Pause)
Mitchell: Verstanden. CSICSICoeliptic Sequence Initiation. Ich höre.
McCandless: Verstanden. (PADPAD oder PadPreliminary Advisory Data für) CSICSICoeliptic Sequence Initiation: Noun 11: | Noun 37: | 051,6 | plus alles Nullen | 0206,6 | 0311,5 | plus 051,6 | plus alles Nullen | plus 001,1. Bitte wiederholen. Ende. (Pause) Hey, kannst du uns P-00 und Daten geben?
McCandless: Antares, Houston. Warte auf eine Wiederholung des PADsPAD oder PadPreliminary Advisory Data für CSICSICoeliptic Sequence Initiation. Ende.
Mitchell: Verstanden. Noun 11 ist | | Noun 81: plus 051,6 | plus alles Nullen und 0206,6 | 0311,5 | plus 051,6 | plus alles Nullen. Und ist es plus oder minus 001,1?
McCandless: Antares, Houston. Der letzte Wert ist positiv, das heißt plus 001,1. Wiederholung korrekt. Ende.
Mitchell: Okay.
McCandless: Und wir laden jetzt die Daten hoch. Ich habe auch den aktuellen Stand der Reserven. (lange Pause)
Mitchell: Ich höre.
McCandless: Stand der Reserven bei bzw. in der Niederschrift): RCS AlphaRCS AReaction Control System – System A: 80 (%) | (RCS) BravoRCS BReaction Control System – System B: 78 (%) | Sauerstoff Landestufe: 38 Prozent | (Sauerstoff) Aufstiegsstufe Tank 2: 97 Prozent. Die Anzeige bei Tank 1 ist nicht korrekt, aber er enthält etwa die gleiche Menge. Wasser Landestufe: 23 Prozent | Wasser Aufstiegsstufe beide Tanks jeweils 98 Prozent | Amperestunden Landestufe: 488 | (Amperestunden) Aufstiegsstufe: 572. Bitte wiederholen. Ende.
Mitchell: Verstanden. Bei : RCSRCSReaction Control System ist 80/78 | O2 Landestufe ist 38 | (O2) Aufstiegsstufe ist 97 Prozent und vermutlich 97 Prozent | Wasser (Landestufe) ist 23 | (Wasser) Aufstiegsstufe ist 98/98 | Amperestunden: Landestufe hat 488, Aufstiegsstufe hat 572.
McCandless: In Ordnung. Ende. (lange Pause) Antares, Houston. Amperestunden der Aufstiegsstufe waren 572. Ist das bestätigt?
Mitchell: Ist bestätigt. Hab es.
Mitchell: Al war irritiert, warum wir auch vorher schon für Tank 1 keine Angabe bekamen (/). Es lag an einem defekten Sensor, der falsche Werte lieferte.
Jones: Und wofür die Wiederholung? Warum haben Sie alles noch einmal vorgelesen?
Mitchell: Nur zur Sicherheit, dass ich alles richtig notiert habe. Das ist eine bewährte Verfahrensweise in der Fliegerei. Jemand gibt die Zahlen durch und man wiederholt sie zur Bestätigung.
Jones: Was mir dabei nicht ganz klar ist: Bei unserem Gespräch vor ein paar Tagen hieß es, Sie bekommen diese Angaben eigentlich nur der Vollständigkeit halber.
Mitchell: Das stimmt schon. Aber es ist auch so eine Art Ritual. Bei bestimmten Angaben ist es nur ein Ritual gewesen. Diese Angaben mussten nicht wirklich wiederholt werden, außer sie waren fragwürdig.
McCandless: Verstanden. (Pause) Dann habe ich noch Ergänzungen für euren Zeitplan (Apollo 14 LM Timeline Book) und die Checkliste für die Oberfläche (Apollo 14 LM Lunar Surface Checklist). Mit der Oberflächen-Checkliste warten wir noch einen Moment, aber die für den Zeitplan könnt ihr jederzeit haben.
Shepard: Okay. Lies vor, Bruce.
McCandless: Verstanden. Auf Seite 14 im Zeitplan. (Pause)
Shepard: Okay.
McCandless: Okay. Unten unmittelbar vor dem Kasten 60 Kontakt. Dort ein Verb 48: DAPDAPDigital Autopilot-Eingabe einfügen und für den DAPDAPDigital Autopilot in R-1R-1, R-2 und R-3Register 13002 eingeben. Damit habt ihr beim Andocken Vier-Düsen-Translationsschub. Ende.
Shepard: Okay. Verstehe.
Während des Andockmanövers werden nach dem Kontakt die Manövrierdüsen des LMLMLunar Module gezündet, um die Feste Verbindung zwischen den Raumschiffen herzustellen. Durch die Änderung des Eintrags in R-1R-1, R-2 und R-3Register beim Autopiloten, zünden für den Schub in plus-X-Richtung die entsprechenden Düsen aller vier Manövrierdüsengruppen.
McCandless: Und gleich nach dem Kasten 60 Kontakt dazuschreiben:
TTCATTCAThrust/Translation Controller Assembly Kommandant: …
Ich lese erst mal schnell vor und anschließend langsam, wenn du es wortgetreu notieren willst. TTCATTCAThrust/Translation Controller Assembly Kommandant: Bei Kontakt plus-X-Schub bis CMPCMPCommand Module Pilot das Einfangen bestätigt oder für , je nachdem, was eher passiert.
Dann darunter, bei Bestätigung: Angedockt an CSMCSMCommand and Service Module(s)
, das ändern in Bestätigung: CSMCSMCommand and Service Module(s) meldet Eingefangen.
Soll ich es zum Mitschreiben noch einmal langsam vorlesen, oder machst du nur schnell eine entsprechende Notiz? Ende.
Shepard: Nicht nötig. Ihr wollt eine Bestätigung für Eingefangen sowie plus-X(-Schub) bis Streifen-Anzeige oder für , je nachdem, was größer ist.
McCandless: Genau. Nach Kontakt.
Shepard: Je nachdem, was eher passiert. Entschuldigung.
McCandless: Richtig. Je nachdem, was eher passiert.
Shepard: Genau. (lange Pause) Houston, Antares. Das heißt für mich, wir versuchen es zuerst mit einem ganz normalen Andockmanöver. Ist das richtig?
McCandless: Antares, Houston. Das ist ein eine Modifikation des ursprünglichen Manövers, und wir wollen sie beim ersten Versuch anwenden. Sollte Stu (Roosa) schon
Eingefangen
rufen, bevor du Schub gibst, wäre das natürlich nicht mehr nötig. Doch vorgesehen ist, dass plus-X-Schub gegeben wird, sobald du einen soliden Kontakt spürst.
Shepard: Und das schon beim ersten Andockversuch?
McCandless: Bestätigt, Antares.
Sehr lange Unterbrechung des Funkverkehrs.
Jones: Ich nehme an, diese Änderung kam infolge der Probleme beim Andocken nach TLITLITranslunar Injection.
Mitchell: Genau. Wir wollten Schub geben und uns bis zum Einfangen andrücken, ohne wieder abzuprallen. Das hatte davor auch funktioniert. Plus-X-Schub geben und so den Kontakt halten.
McCandless: Antares, Houston. Der Computer gehört euch.
Shepard: Okay. (Den Schalter auf Paneel 12 muss Ed stellen.)
Unterbrechung des Funkverkehrs.
McCandless: Antares, hier ist Houston. Ende.
Mitchell: Kommen.
McCandless: Verstanden. In eurer Checkliste für die Oberfläche (Apollo 14 LM Lunar Surface Checklist, SUR 8-10, rechte Spalte) streichen wir das Hochladen bei Start −35 Minuten. Ein P-22 ist nicht erforderlich.
Mitchell: Verstanden. Danke.
Sie verzichten auf eine Gelegenheit, in Programm 22 das CSMCSMCommand and Service Module(s) mit dem Rendezvousradar zu verfolgen.
McCandless: Und auch auf Seite 8-1 der Oberflächen-Checkliste für die S-Band-COMMCOMMCommunications-Konfiguration wo steht: S‑Band – PMPMPhase Modulation, PRIMPRIMPrimary, PRIMPRIMPrimary, VOICE, PCMPCMPulse Code Modulation, Off/RESET. Dort ändern wir auf (S‑Band – )PMPMPhase Modulation, PRIMPRIMPrimary, (PRIMPRIMPrimary), DNDNDown VOICE BUBUBackup, (PCMPCMPulse Code Modulation, Off/RESET), gemäß der COMMCOMMCommunications-Konfiguration, die wir euch bereits gegeben haben (bei ).
Mitchell: Okay. Dann starten wir auch in (VOICE – )DNDNDown VOICE BUBUBackup. (Paneel 12)
McCandless: Ist bestätigt. Sofern wir euch nicht später noch etwas anderes sagen. Du kannst auch alles streichen, was mit der beweglichen Antenne zu tun hat. Etwa auf Seite 8-6, wo auf Modus Ausrichtung – AUTOAUTOAutomatic gestellt werden soll, und so weiter. Ende.
Mitchell: Mensch, Bruce, ich dachte, wir starten normal (in der geplanten Konfiguration), und dass wir nur auf diese Konfiguration umstellen sollen, wenn es Probleme gibt.
McCandless: Negativ. Diese Konfiguration ist jetzt unserer Ausgangspunkt für den Start. Wir rechnen damit, dass die Kommunikation über die Omni sich auf eurer Flugahn und nach dem Vorkippen verbessert. Ende.
Mitchell: Okay. Verstehe.
McCandless: Und noch etwas in dem Zusammenhang. Da ihr beim Start auf (Audio Modus – )ICSICSIntercommunications System/PTTPTTPush-to-Talk geschaltet seid (Paneel 8/Paneel 12), hören wir nicht, was in der Kabine gesprochen wird. Also wollen wir euch bitten, nach Belieben bei den entsprechenden Gelegenheiten zu kommentieren, wie die Dinge laufen und was die Anzeigen sagen. Ende.
Shepard: Wir kommentieren niemals nach Belieben. Aber wir kommentieren immer, wenn es angebracht ist.
McCandless: Verstanden. Ende. (lange Pause)
Mitchell: In Ordnung, Houston. Wir beginnen jetzt mit unserer Checkliste (auf SUR 8-1) bei LOLOLiftoff −1:15 [()].
McCandless: Okay. Einen Moment, bitte.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
McCandless: Antares, hier ist Houston.
Shepard: Kommen.
McCandless: Verstanden. Nachdem wir euch die Änderungen der COMMCOMMCommunications-Konfiguration bei und [LOLOLiftoff −1:15 ()/SUR 8-1] gegeben haben, möchten wir jetzt, dass ihr mit dem DNDNDown VOICE BUBUBackup-Modus und ICSICSIntercommunications System/PTTPTTPush-to-Talk bis Start [LOLOLiftoff −:50 ()/SUR 8-6] wartet. Das ist unmittelbar vor dem heißen Test der RCSRCSReaction Control System-Düsen. Wie wir bei Apollo 12 gesehen haben, wurde bei diesem Test die große S‑Band‑Antenne umgeblasen. Sollte eure Antenne nach dem heißen Manövrierdüsentest noch stehen, hätten wir gern wieder die normale COMMCOMMCommunications-Konfiguration bis kurz vor dem Start. Ende.
Mitchell: Okay, Bruce. Warum sagt ihr uns nicht einfach, welche Konfiguration ihr wollt, wenn ihr sie wollt, und wir stellen es dann ein?
McCandless: WilcoWilcoI will comply.WilcoI will comply., Ed.
Lange Unterbrechung des Funkverkehrs.
McCandless: Antares, Houston.
Mitchell: Kommen.
McCandless: Okay. Hier der neueste Plan für die Kommunikationsverbindung. Wir möchten, dass du jetzt auf die bewegliche Antenne und Modus Ausrichtung – AUTOAUTOAutomatic schaltest. Dann gib uns bitte deine Einschätzung, wie sich der Motor anhört, ob etwas knirscht, und versuch dir eine Meinung zu bilden, ob die Antenne für den Start zu gebrauchen ist. Wenn die Geräusche zu stark werden oder sie sich eigenartig verhält, stell bitte auf (Modus Ausrichtung – )Schwenken und wir versuchen die Verbindung über die bewegliche Antenne aufrechtzuerhalten bis zum Start. Kurz davor gehen wir wieder auf (Modus Ausrichtung – )AUTOAUTOAutomatic und hoffen, dass die Automatik durchhält. Sollte während des Aufstiegs die Verbindung zu schlecht werden, verlangen wir die hintere Omni, (VOICE – )DNDNDown VOICE BUBUBackup und (Audio Modus – )ICSICSIntercommunications System/PTTPTTPush-to-Talk. Ende.
Mitchell: Klingt vernünftig. Okay. Schalte jetzt um. (Paneel 12)
McCandless: Verstanden, Ed. (lange Pause)
Mitchell: Okay, Bruce. Sie verhält sich normal und ruhig für den Moment.
McCandless: Okay. Sehr gut, Ed. Und …
Mitchell: Ich sage Bescheid, wenn sie wieder anfängt … (Hört Bruce McCandless sprechen.)
McCandless: … nach dem Start, wenn du merkst, dass die Bewegliche (S‑Band‑Antenne) ausgefallen ist. Dann kannst du auch gleich umschalten und musst nicht warten, bis wir dich auffordern. Ende.
Mitchell: Mach ich. (lange Pause) Houston,Antares. Sind meine AGSAGSAbort Guidance System-Konstanten auf Seite 8-5 alle in Ordnung?
McCandless: Einen Moment bitte, Ed. (Pause)
Mitchell: Einige stehen im PADPAD oder PadPreliminary Advisory Data für den Aufstieg, Bruce, aber nicht alle.
McCandless: Verstanden, Ed. Abgesehen von den Werten, die vom PADPAD oder PadPreliminary Advisory Data geladen werden, sind alle in Ordnung, die in deiner Checkliste stehen. Ende.
Mitchell: Okay, danke. (lange Pause)
Shepard: Houston, Antares. Der Rendezvousradar‑Test war erfolgreich.
McCandless: Verstanden, Antares.
Sehr lange Unterbrechung des Funkverkehrs.
Jones: Zum Radar-Test. Dabei wurde nicht das CSMCSMCommand and Service Module(s) erfasst und verfolgt. Es ging vielmehr darum, die Systeme auf Temperatur zu bringen und zu sehen, ob mit der Elektronik alles in Ordnung ist. Richtig?
Mitchell: Das ist ein Verb 63 (SUR 8-5, linke Spalte, erste Zeile). Damit wurde einfach überprüft, ob die NO TRACK-Leuchte nach ausgeht. Es ist ein interner Systemtest des Rendezvousradars.
Shepard: Houston, seid ihr bereit für den heißen Manövrierdüsentest (SUR 8-7, linke Spalte)?
McCandless: Sind wir, Antares.
Jones: Wie muss man sich den heißen Manövrierdüsentest vorstellen? Sie haben jede einzelne RCSRCSReaction Control System-Düse nacheinander einmal gezündet?
Mitchell: Nein, es wurden immer mindestens zwei Düsen auf einmal gezündet. Ich glaube, Al überprüft hier alle Positionen des Steuergriffs (ACAACAAttitude Controller Assembly) und die Reaktion der entsprechenden Düsen.
Jones: Hat das LMLMLunar Module dabei gewackelt?
Mitchell: Ja, sicher.
(Liest in der Checkliste auf SUR 8-7.) Er überprüfte die verschiedenen Einstellungen für das PGNSPGNSPrimary Guidance and Navigation System.
Shepard: Okay. Ich beginne. (lange Pause) Okay, Houston die (große S-Band-)Antenne wurde umgeblasen.
McCandless: Verstanden, Antares. (Pause) Was ist mit der Flagge?
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Juri Krasilnikow hat einen Vergleich von drei Aufnahmen zusammengestellt: links ein Ausschnitt von AS14-66-9338, fotografiert mit der Hasselblad‑Kamera aus dem Fenster von Ed, in der Mitte ein Bild der 16mm-Filmkamera (DACDACData Acquisition Camera), gefilmt vor dem heißen Manövrierdüsentest, und rechts eine weitere 16mm-Aufnahme, die nach dem Test entstand. Zwar wurde das Hasselblad-Foto aus einer anderen Perspektive aufgenommen als der 16mm-Film, orientiert man sich jedoch am hinteren PLSSPLSSPortable Life Support System neben dem Schatten der Flagge, ist erkennbar, dass die Flagge auf dem mittleren Bild (vor dem Test) in dieselbe Richtung zeigt wie bei AS14-66-9338. Im rechten Bild (nach dem Test) ist gut zu sehen, wie die Flagge vom Düsenstrahl um gut 90 Grad entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht wurde. Auch bei der Zugangsklappe am weiter vorn liegenden PLSSPLSSPortable Life Support System lässt sich eine Veränderung feststellen, worauf Krasilnikow ebenfalls noch hinweist.
Shepard: Okay, Houston, der heiße Manövrierdüsentest ist erledigt. Wir sind hier zufrieden damit.
McCandless: Antares, Houston. Wir auch. Hat alles gut ausgesehen von hier unten. Ich habe den aktuellen K‑Faktor für euch. (Entsprechend SUR 8-6, rechte Spalte, letzter Absatz.)
Shepard: Okay, lies vor.
McCandless: Antares, Houston. K‑Faktor: 140, plus 00, plus 00,36. Bitte wiederholen. Ende.
Mitchell: Verstanden. 140, 00, plus 00,36.
McCandless: Verstanden. Und noch etwas zur COMMCOMMCommunications-Situation, Ed. Falls du auf die hintere Omni schalten musst, bevor ihr das 30-Grad-Schwenkmanöver durchführt, streicht das Manöver. Das heißt, ihr bleibt in Bauchlage. Falls du nach dem Schwenken umschalten musst, ändert sich nichts. Das heißt, es bleibt bei dem 30-Grad-Gierwinkel. Ende.
Kurz nach dem Start ist ein Schwenk- bzw. Giermanöver vorgesehen. Das LMLMLunar Module dreht sich um die Schubachse 30 Grad nach rechts, damit eine optimale Antennenausrichtung gewährleistet werden kann. Bruce McCandless teilt hier mit, sie sollen auf die Drehung verzichten, wenn die bewegliche S‑Band‑Antenne vorher ausfällt.
Mitchell: Okay, ist notiert.
McCandless: Und noch eine Information. Der gegenwärtige CSMCSMCommand and Service Module(s)‑Orbit liegt bei 61,5 zu 58,2 (NM bzw. 114 zu 108 km). Daher erwarten wir für die TPITPITerminal Phase Initiation-Zündung ein ΔVΔV (Delta-V)Change in Velocity von etwa 100 Fuß/Sekunde (30,5 m/s) anstatt der niedrigen 60er … (korrigiert sich) anstatt der 90 Fuß/Sekunde (27,5 m/s), die im Flugplan stehen.
Mitchell: Okay, haben wir verstanden. (lange Pause)
Mitchell: Wir sind ein sogenanntes direktes Rendezvous geflogen. Das heißt, nach dem Erreichen des Orbits haben wir den Mond nicht erst umrundet (koelliptische Methode), sondern gleich das Rendezvous eingeleitet. Darum kam TPITPITerminal Phase Initiation sehr zeitig nach dem Start. Es wurde zum ersten Mal so gemacht.
Jones: Obwohl schon im Gemini‑Programm Erfahrungen mit dem direkten Rendezvous gesammelt wurden.
Mitchell: Das stimmt, es wurde einiges an Vorarbeit geleistet. Im Mondorbit hatte man diese Methode allerdings noch nie versucht
Pete Conrad und Dick Gordon haben bei Gemini 11 das erste direkte Rendezvous mit einem Agena-Ziel (GATVGATVGemini Agena Target Vehicle) absolviert.
McCandless: Und zu eurer Information, Antares. Der Manövrierdüsentest wurde auch vom Seismometer registriert. Jede Zündung war deutlich zu sehen. Ende.
Mitchell: Schön.
Sehr lange Unterbrechung des Funkverkehrs.
Jetzt wird entsprechend SUR 8-8 und SUR 8-9 die Trägheitsplattform (IMUIMUInertial Measurement Unit) ausgerichtet. Fensterblenden – Oben (SUR 8-9, zweite Zeile) bedeutet in dem Fall, die Blenden werden von unten vor den Fenstern hochgerollt, um die Kabine zu verdunkeln.
McCandless: Antares, Ed. Wir möchten jetzt die Batterien 5 und 6 zuschalten und 1 und 3 trennen, wenn es dir möglich ist, ohne das P-57 (Plattformausrichtung) zu unterbrechen. Ende.
Mitchell: Einen Moment. (lange Pause) Wird gleich erledigt, Bruce. (Paneel 14)
Lange Unterbrechung des Funkverkehrs.
Mitchell: Wir hatten selten alle vier Batterien zugeschaltet, außer beim Landemanöver. Ich glaube, es gab insgesamt sechs Batterien, vier für die Landestufe und zwei für die Aufstiegsstufe. 5 und 6 waren die Batterien der Aufstiegsstufe.
Jones: Und diese wurden bis jetzt so gut wie gar nicht gebraucht.
Mitchell: Wir bringen sie hier für eine Überprüfung ans Netz, während zwei Landestufenbatterien noch aktiviert bleiben.
McCandless: Antares, Houston. Habt ihr gerufen?
Mitchell: Negativ. (Pause) War wohl die andere Antares. (lange Pause)
Mitchell: Wie sachlich!
Jones: Absolut nüchtern.
McCandless: Antares, Houston. Wir haben (die Ausgabe von) Adresse 47 und (Adresse) 53 gesehen. Ende.
Mitchell: Okay, danke.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Mitchell: Houston, Antares.
McCandless: Bitte kommen, Antares.
Mitchell: Wollen wir bei den Berechnungen für (AGSAGSAbort Guidance System-Adresse) 047 und (AGSAGSAbort Guidance System-Adresse) 053 bleiben oder soll ich die Werte vom PADPAD oder PadPreliminary Advisory Data laden (durchgegeben bei )?
McCandless: Ist bestätigt, Ed. Und wir sehen vom DEDADEDAData Entry and Display Assembly nur vier Ziffern. Ist es 01706? (Paneel 6)
Mitchell: Bestätigt.
McCandless: Verstanden. Ende.
Mitchell: Und was hast du eben
bestätigt
, die Werte vom PADPAD oder PadPreliminary Advisory Data laden oder bei den Berechnungen bleiben, die ich habe?
McCandless: (amüsiert) Das
bestätigt
war dafür, bei den berechneten Werten zu bleiben, die bereits im Computer sind.
Mitchell: Danke. (lange Pause)
McCandless: Antares, Houston.
Mitchell: Kommen.
McCandless: Verstanden. Ihr könnt Landestufenbatterie 2 schon trennen, gemäß Checkliste (SUR 8-15, zweiter Absatz, erste Zeile). Landestufenbatterie 4 bitte noch aktiv lassen, bis wir Bescheid sagen. Ende.
Mitchell: Okay. (Paneel 14)
Lange Unterbrechung des Funkverkehrs.
Mitchell: Ist schon interessant, da sitzen zwei Burschen in diesem zerbrechlichen kleinen Raumfahrzeug auf der Mondoberfläche und in Houston haben sie ein paar Tausend Leute, Kontrollräume und was noch alles. Und wir machen alles selbst, ganz auf uns gestellt.
Jones: Sie können Ihnen bis zu einem gewissen Grad über die Schulter sehen …
Mitchell: Aber letzten Endes gar nichts tun, um uns zu helfen.
Shepard: Okay, Houston. Sind bereit die Heliumtanks der Aufstiegsstufe zu öffnen.
Sie sind auf SUR 8-13 (dritter Absatz, siebente Zeile).
McCandless: Antares, Houston. Ihr habt die Freigabe dafür. Bitte einer nach dem anderen.
Mitchell: Haben verstanden, machen wir. (lange Pause)
Shepard: Okay, hier kommt (Heliumtank) Nummer 1, Houston.
Nachdem der Hauptschalter auf Ein gestellt ist, wird zunächst Tank 1 (ASCASCAscent Stage HeHeHelium SELSELSelect) gewählt. Indem der Schalter ASCENT unter der Rubrik HeHeHelium PRESSPRESSPressure kurz auf Auslösen gestellt wird, zündet eine Explosivladung, die das Ventil am ersten Heliumtank öffnet (Paneel 8). Anschließend öffnen sie das Ventil für Tank 2 und das Treibstoffsystem der Aufstiegsstufe steht vollständig unter Druck. Siehe auch das Schema auf Seite MP-17 der Lunar Module News Reference.
McCandless: Verstanden. Bitte warten. (lange Pause) Antares, Houston. Ihr habt die Freigabe für den zweiten (Heliumtank). (Paneel 8)
Unterbrechung des Funkverkehrs.
McCandless: Antares, hier ist Houston. Ihr habt Startfreigabe für diesen (CSMCSMCommand and Service Module(s)-)Überflug, direktes Rendezvous, Leitsystem – PGNSPGNSPrimary Guidance and Navigation System. Ende.
Shepard: Verstanden. Startfreigabe, direktes Rendezvous, Leitsystem – PGNSPGNSPrimary Guidance and Navigation System.
McCandless: Verstanden. Ende.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
McCandless: Antares, Houston. Ihr könnt mit den Batterien 2 und 4 nach Checkliste verfahren. (SUR 8-15, zweiter Absatz)
Shepard: Okay, erledigt. (lange Pause) (Paneel 14)
McCandless: Antares, Houston. Beide Batterien, 5 und 6, sehen gut aus.
Mitchell: Danke.
Roosa: Antares, Kitty Hawk. VHFVHFVery High Frequency-Funktest. Könnt ihr mich hören? (keine Antwort)
McCandless: Antares, Houston. Auf mein Zeichen: (bis zum Start). Achtung …
Roosa: Antares, Kitty Hawk. VHFVHFVery High Frequency-Test. Wie ist die Verständigung?
McCandless: … Jetzt. .
Shepard: Okay. Wir sind beieinander.
McCandless: Verstanden. Ende.
Roosa: Ihr seid schwach zu hören.
McCandless: Und, Antares. Kitty Hawk versucht euch über VHFVHFVery High Frequency zu erreichen.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Beim Start von Antares befindet sich Stuart Roosa im CSMCSMCommand and Service Module(s) noch 67 nautische Meilen (124 km) östlich der Landestelle. Am Ende der Triebwerkszündung, wenn Al Shepard und Ed Mitchell nach und die Orbitalgeschwindigkeit erreicht haben, fliegt das Kommandomodul etwa 135 nautischen Meilen (250 km) voraus.
Shepard: Kitty Hawk, Antares. Wie ist die Verständigung?
Roosa: Höre euch mit 3/3, Al. Wie hört ihr mich?
McCandless: Antares, Houston. Kitty Hawk hört euch mit 3/3 über VHFVHFVery High Frequency.
Shepard: Verstanden. Wir hören ihn nicht.
McCandless: Okay. Wir sagen es ihm.
Shepard: Und Antares zählt runter auf . 3, 2, 1, Jetzt. , Uhr läuft.
McCandless: Bei uns ebenfalls. (Pause)
McCandless: Kitty Hawk, Houston. Etwas weniger als . Alles läuft gut.
Roosa: Okay, Houston.
Shepard: 400, Eingabe 10000.
Mitchell: Okay. 400 …
Shepard: 400 plus 10000.
Mitchell: … plus 10000. (Paneel 6)
Shepard: Okay.
Mitchell: (Armband-)Uhr ist gestellt.
Shepard: Okay. Houston. Hauptschalter steht auf Ein. Die Lampen für A und B leuchten (Paneel 8). Okay. (AGSAGSAbort Guidance System-Adresse) 367 Ausgabe (367RRReadout) und …
McCandless: Verstanden. Wir bestätigen, beide Systeme sind scharf.
Sie sind links oben auf Seite 12 im Zeitplan für das LMLMLunar Module bei Apollo 14 (Apollo 14 LM Timeline Book). Nach der Ausgabe von AGSAGSAbort Guidance System-Adresse 367 lautet der nächste Schritt Kamera einschalten
. Damit ist die 16mm-Filmkamera (DACDACData Acquisition Camera) gemeint, welche am Fenster von Ed montiert ist und beim Start filmen soll. Bei sagt Al vermutlich etwas wie Kamera an
oder Kamera läuft
.
Shepard: (nicht zu verstehen) an. (antwortet Bruce McCandless) Okay.
McCandless: Kitty Hawk, Houston. Antares hat das Aufstiegsstufentriebwerk scharfgeschaltet.
Roosa: Kitty Hawk, wie ist die Verständigung, Antares?
Shepard: Und unser Junge ist auch da. Hören dich laut und deutlich. Wir sind bei (bis zum Start) und die Uhr läuft.
Roosa: Verstanden. Habe euch gehört. Ihr seid laut und deutlich zu verstehen.
Shepard: Okay, bis gleich.
Mitchell: Okay. Hallo.
Roosa: Verstanden. Ich erwarte euch.
Shepard: Okay. Das DSKYDSKYDisplay and Keyboard ist pünktlich.
Mitchell: (zu Roosa) Du kannst schon mal ein kühles Blondes bereitstellen. (lange Pause)
Shepard: Okay. (Taste für) Abbruch‑Stufentrennung ist gesetzt. Triebwerk der Aufstiegsstufe ist scharf. 6, 5, 4 …
Mitchell: PROPROProceed.
Shepard: … 3, 2, 1, 0 …
Mitchell: Zündung.
Shepard: Haben Triebwerkszündung …
Mitchell: Was für ein Start!
Shepard: … und sind gestartet.
NASANASANational Aeronautics and Space Administration-Foto S71-19500 ist eine Aufnahme der 16mm-Filmkamera (DACDACData Acquisition Camera), die oben am Fenster von Ed montiert war. AS14-66-9338 wurde von Ed mit der Hasselblad‑Kamera fotografiert, nachdem sie alles überflüssige Material entsorgt hatten. Die zwei Bilder entstanden zwar aus unterschiedlichen Perspektiven, lassen sich aber trotzdem gut vergleichen.
McCandless: Verstanden. Zündung.
Mitchell: Schön ruhig. Vorkippen.
Shepard: Kippen nach vorn. .
McCandless: Verstanden.
Shepard: Okay, Baby. Neigung nach vorn in Ordnung. (Pause)
McCandless: Wir bestätigen Automatische Zündung.
Shepard: Das ist richtig. Automatische Zündung. (Pause)
Mitchell: Und jetzt überfliegen wir Cat’s Paw. (Pause)
Westlich der Landestelle von Apollo 11 gibt es eine Kraterformation mit dem Namen Cat’s Paw. Ein Formation dieses Namens im Landegebiet von Apollo 14 konnte ich bis heute () allerdings nicht identifizieren.
Shepard: Achte auf den Ball (FDAIFDAIFlight Director Attitude Indicator). (Pause) Alles läuft gut, Houston.
McCandless: Verstanden. Hier unten sieht auch alles gut aus, Al.
Shepard: Sind gleich bei .
Mitchell: Al, …
Shepard: 2, 1. Jetzt. seit der Triebwerkszündung) …
Mitchell: Jetzt, . (Pause) Ein bisschen tief und etwas langsam, AGSAGSAbort Guidance System(-Werte) sind aber … (Pause)
Shepard: Okay. Bekomme ich ein 623(+1) von dir? (Paneel 6)
Mitchell: Okay. PGNSPGNSPrimary Guidance and Navigation System und AGSAGSAbort Guidance System gehen zusammen.
Shepard: Okay. Schwenkmanöver ist erfolgt, Houston.
McCandless: Verstanden. (Pause)
Die Aufstiegsstufe hat sich um die Schubachse 30 Grad nach rechts gedreht, die bewegliche S‑Band‑Antenne funktioniert und die Funkverbindung ist ausgezeichnet.
Shepard: Überprüfe noch einmal den Zielwert. 5429313. Richtwert immer noch in Ordnung. Okay. (Pause)
Mitchell: Gleich bei seit Triebwerkszündung).
Shepard: Okay. Sind gleich bei . 3, 2, 1. Jetzt, .
Mitchell: V-tief-i (ViViInertial Velocity) ist gut. ḢḢ oder H-dotRate of Descent/Ascent ist genau richtig. HHHeight (altitude) ist genau richtig. PGNSPGNSPrimary Guidance and Navigation System und AGSAGSAbort Guidance System gehen zusammen.
Ed vergleicht die PGNSPGNSPrimary Guidance and Navigation System-Werte für ViViInertial Velocity (1013,9 Fuß pro Sekunde), ḢḢ oder H-dotRate of Descent/Ascent (172,4 Fuß pro Sekunde) und HHHeight (altitude) (14352 Fuß) mit vorausberechneten Werten (1040, 173, 14300). Diese stehen in einer Tabelle auf Seite 12 im Zeitplan für das LMLMLunar Module bei Apollo 14 (Apollo 14 LM Timeline Book).
Shepard: Okay. Steuerung ist gut. PGNSPGNSPrimary Guidance and Navigation System sieht gut aus, Houston.
McCandless: Verstanden, Al. Von hier aus läuft alles gut bei euch. (Pause)
McCandless: Kitty Hawk, Houston. Bei Antares läuft alles gut.
Shepard: Glück gehabt? Enger geht’s nicht.
Roosa: (antwortet Bruce McCandless) Verstanden. Ich empfange sie über VHFVHFVery High Frequency. (lange Pause)
Shepard: Okay. Die Steuerung ist nach wie vor gut, Houston. Sind gleich bei (seit Triebwerkszündung). 2, 1. Jetzt.
Mitchell: Jetzt. . V-tief-i (ViViInertial Velocity) ist gut. ḢḢ oder H-dotRate of Descent/Ascent ist gut. HHHeight (altitude) ist gut. PGNSPGNSPrimary Guidance and Navigation System und AGSAGSAbort Guidance System sind sich einig.
Shepard: Okay.
Mitchell: Okay, die Drücke im RCSRCSReaction Control System beginnen zu schwanken. Sind aber sicher nur die (nicht zu verstehen, vermutlich
Anzeigen
).
McCandless: Okay. Von hier aus ist beim RCSRCSReaction Control System alles in Ordnung, Ed.
Shepard: Okay, beginnen wir eins.
McCandless: Und sonst sieht hier auch alles gut aus bei . Alles im grünen Bereich.
Shepard: Okay, Bruce. Läuft gut hier.
McCandless: Kitty Hawk, Houston. Bei Antares läuft nach wie vor alles bestens.
Roosa: Verstanden. Danke. (Pause)
Mitchell: Jetzt. seit Treibwerkszündung).
Shepard: Okay bei .
Mitchell: V-tief-i (ViViInertial Velocity) ist gut.
Shepard: Neigung ist gut.
Mitchell: ḢḢ oder H-dotRate of Descent/Ascent ist gut. HHHeight (altitude) ist gut. (PGNSPGNSPrimary Guidance and Navigation System und) AGSAGSAbort Guidance System gehen eng zusammen.
McCandless: Antares, Houston. Sieht alles gut aus hier unten.
Shepard: Okay.
McCandless: Antares, Houston. Bei uns stimmen alle Anzeigen – PGNSPGNSPrimary Guidance and Navigation System, AGSAGSAbort Guidance System und MSFNMSFNManned Space Flight Network – gut überein.
Mitchell: Sehr gut.
Shepard: Okay. Danke. Haben noch . Abweichung zur Bahnebene (des CSMCSMCommand and Service Module(s)) ist in Ordnung.
Mitchell: (nicht zu verstehen) schaue (nicht zu verstehen). Ist gut.
McCandless: Kitty Hawk, Houston. PGNSPGNSPrimary Guidance and Navigation System, AGSAGSAbort Guidance System und MSFNMSFNManned Space Flight Network stimmen alle gut überein.
Shepard: (zu Ed) Du kannst jetzt die Kamera (DACDACData Acquisition Camera) ausschalten, wenn du willst.
Entsprechend der Zeile STOP CAMERA auf Seite 12 im Zeitplan für das LMLMLunar Module bei Apollo 14 (Apollo 14 LM Timeline Book).
Mitchell: Okay. (nicht zu verstehen).
Roosa: (zu Bruce McCandless) Danke.
Shepard: Okay, über die sind wir schon hinaus. Dann (vergleichen wir AGSAGSAbort Guidance System und PGNSPGNSPrimary Guidance and Navigation System) bei . (lange Pause)
Shepard: Achtung für . 2 … Jetzt.
Mitchell: . (nicht zu verstehen, zweifellos "V-tief-i" [ViViInertial Velocity]) ist gut. ḢḢ oder H-dotRate of Descent/Ascent ist gut. HHHeight (altitude) ist gut. PGNSPGNSPrimary Guidance and Navigation System und AGSAGSAbort Guidance System sind sich einig. (lange Pause)
Ed vergleicht ein weiters Mal die PGNSPGNSPrimary Guidance and Navigation System-Werte für ViViInertial Velocity, ḢḢ oder H-dotRate of Descent/Ascent und HHHeight (altitude) mit vorausberechneten Werten in der Tabelle auf Seite 12 im Zeitplan für das LMLMLunar Module bei Apollo 14 (Apollo 14 LM Timeline Book).
Shepard: Okay. Machen wir noch einen (Computervergleich) bei .
Mitchell: In Ordnung. (Pause)
McCandless: Antares, hier ist Houston. (nicht zu verstehen) …
Shepard: (Nicht zu verstehen, weil Bruce McCandless spricht.)
Mitchell: (zu Al) hattest du gesagt. (antwortet Bruce) Okay.
Shepard: In Ordnung. Lass uns kurz (Noun) 85 und (AGSAGSAbort Guidance System-Adresse) 500 (Ausgabe [500RRReadout]) miteinander vergleichen.
Hier geht es um die Differenz zwischen gegenwärtiger und zu erreichender Geschwindigkeit. (Verb 16) Noun 85 zeigt auf dem DSKYDSKYDisplay and Keyboard die noch benötigte Steigerung für alle drei Raumschiffachsen an, die das PGNSPGNSPrimary Guidance and Navigation System errechnet. Der entsprechend vom AGSAGSAbort Guidance System berechnete Wert für die Schubachse (X-Achse) wird in Adresse 500 geschrieben und auf dem DEDADEDAData Entry and Display Assembly ausgegeben.
Shepard: Okay. 946 (Fuß/Sekunde bzw. 288 m/s muss die Geschwindigkeit in Schubrichtung sich noch steigern).
Mitchell: Okay. Ich bleibe bei (AGSAGSAbort Guidance System-Adresse) 500 (auf dem DEDADEDAData Entry and Display Assembly).
Shepard: Okay. Sehr gut.
Im Abschnitt Manövriersystem der Lunar Module News Reference steht auf Seite RC-3: Neben dem RCSRCSReaction Control System-Treibstoff können die Manövrierdüsen zusätzlich auch Treibstoff vom Antriebssystem der Aufstiegsstufe (APSAPSAscent Propulsion System) verwenden. Dazu werden Ventile geöffnet, die beide Leitungssysteme verbinden, was im Normalfall jedoch nur geschieht, während das Triebwerk der Aufstiegsstufe läuft. So wird RCSRCSReaction Control System-Treibstoff gespart, der später beim Andockmanöver zur Verfügung steht.
Auf den Seiten RC-6 und RC-7 ist ein Schema der Treibstoffversogung abgebildet.
Gegenwärtig verwenden sie für das RCSRCSReaction Control System den Treibstoff vom APSAPSAscent Propulsion System. Sobald die benötigte Steigerung der Geschwindigkeit nur noch 500 Fuß/Sekunde (152 m/s) beträgt, öffnet Ed die Ventile der RCSRCSReaction Control System-Treibstofftanks (500 FPSFPSfeet per second MAIN SOVSOVShut-Off Valve (2) – Offen) und schließt die Abzweigventile der APSAPSAscent Propulsion System-Tanks (ASCASCAscent Stage FEED 2 (2) – Geschlossen). Das RCSRCSReaction Control System arbeitet ab da unabhängig von der Treibstoffversorgung des APSAPSAscent Propulsion System. Siehe auch Seite 12 im Zeitplan für das LMLMLunar Module bei Apollo 14 (Apollo 14 LM Timeline Book).
Wir bedanken uns bei Frank O’Brien, der im per E-Mail entscheidende Hinweise zu diesem Thema gegeben hat.
Mitchell: Sieht gut aus. Sind noch 800 (Fuß/Sekunde bzw. 244 m/s). (Pause) 750 (229). (Pause) 600 (183). 550 (168). 500 (152). Hauptventile sind Offen … (Paneel 2)
Shepard: (liest die Checkliste [Seite 12]) Okay. MAIN SOVsSOVShut-Off Valve [(2)] – Offen. ASCASCAscent Stage FEEDs [2 (2)] – Geschlossen.
Mitchell: ASCASCAscent Stage FEEDs – Geschlossen (Paneel 2). (Pause) 350 (Fuß/Sekunde bzw. 107 m/s). 300 (91). 250 (76). 200 (61). 150 (46). 100 (30). 80 (24). 60 (18). 50 (15). 40 (12). 30 (9). 10 (3).
Mitchell: Abschalten.
Shepard: Okay. Triebwerk wurde vom PGNSPGNSPrimary Guidance and Navigation System abgeschaltet.
McCandless: Verstanden. Das PGNSPGNSPrimary Guidance and Navigation System trimmen, alle Achsen.
Mitchell: Und die Restwerte sind in Ordnung.
Mitchell: Also, das waren ein paar ziemlich aufregende Minuten.
Jones: Ist es laut gewesen in der Kabine? Oder hat der Helm … ?
Mitchell: Eigentlich nicht. Das meiste wurde vom Helm geschluckt. Wir achteten allerdings auch weniger auf die Geräusche.
Garry Tee schreibt: Es war ein herrlich klarer Sommertag, als ich um an Deck einer Fähre im Hafen von Auckland stand. Ein alter Mann stand plötzlich auf und zeigte mit seinem Stock nach Norden. Ungefähr 2 Grad über dem Horizont raste ein Feuerschweif am Himmel nach Osten. 1000 Kilometer nördlich von Neuseeland trat Apollo 14 bei den Kermadecinseln in die Erdatmosphäre ein. Ich fragte den alten Mann, was wohl seine Antwort gewesen wäre, hätte ihm jemand vor 30 Jahren gesagt, er würde drei Männer im Raumschiff von einer Reise zum Mond zurückkehren sehen.
Ich hätte ihn verdammt noch mal für verrückt erklärt
, erwiderte er.
Am Ende unseres Gesprächs habe ich Ed gebeten, die Mission von Apollo 14 in einem umfassenderen Zusammenhang darzustellen.
Mitchell: Das Programm war so angelegt, dass jede Mission die Möglichkeiten oder Fähigkeiten ein Stück erweiterte, darauf aufbauend, was man bei den vorangegangenen Missionen gelernt hatte. Mit jedem Flug kamen Stück für Stück neue Erkenntnisse hinzu, und auch das Risiko vergrößerte sich nur schrittweise. Nicht zu viel. Nicht zu wenig. Nur was wir gerade bewältigen konnten, um unser Wissen etwas zu erweitern. Damit sind wir ganz gut zurechtgekommen. Wir sprachen zum Beispiel darüber, die Anzüge auszuziehen. Wir sprachen ebenfalls über eine dritte EVAEVAExtravehicular Activity. Dazu waren wir jedoch nicht bereit und wollten sie nicht. So weit wollten wir nicht gehen. Mit dieser Methode, Schritt für Schritt zu lernen und genauso Schritt für Schritt immer höhere Risiken einzugehen, Raumschiff, Ausrüstung und Vorgehensweisen weiterzuentwickeln, die Besatzung zu trainieren, sind wir also durchaus zurückhaltend vorgegangen. Falls man bei solch einem Unternehmen überhaupt von Zurückhaltung sprechen kann. Wir fühlten uns wohl in dem Programm und damit, wie alles ineinandergriff. Jeder ist hoch motiviert gewesen, die Zusammenarbeit funktionierte reibungslos. Allen ging es nur darum, wie es zu schaffen ist. Keine unnötigen Risiken eingehen, aber tun, was nötig ist, um es möglich zu machen. Das war die Grundhaltung. Daran mitzuwirken, ist wirklich ein Privileg und eine fantastische Erfahrung gewesen.
Vielleicht waren wir etwas überheblich. Wir ließen es aussehen wie ein Kinderspiel. Zu einem gewissen Grad … nun, die ganze Mannschaft zeigte große Professionalität. Und die Presse veranstaltete natürlich ein riesen Tam Tam und es gab Tanz und Gesang und was sonst noch. Wir waren begeistert von dem, was wir taten. Doch irgendwie schien es auch selbstverständlich zu sein. Wir sollten es tun. Wir können es tun, also packen wir’s an. Im Nachhinein sehe ich das ein wenig anders. Rückblickend kommt es mir fast noch erstaunlicher vor als damals. Das muss man sich mal vorstellen, zu einem anderen Himmelskörper fliegen! Mit diesen zerbrechlichen, einfachen, kleinen Raumschiffen, die wir zu der Zeit hatten. Sicher, sie waren hoch entwickelt, leistungsstark und sahen wundervoll aus vor 20 Jahren. Noch heute sind sie mindestens so stark wie alles, was wir jemals in den Weltraum gebracht haben. Vom Stand der Elektro- und Computertechnik aus betrachtet waren sie allerdings eher primitiv. Auf den Punkt gebracht, wir müssen heute feststellen, 20 Jahre später, dass jeder Kindercomputer achtmal so viel Speicher hat, wie unsere Computer im Lande- oder Kommandomodul. Die hatten gerade 64.000 Bits. Das ist für mich alles höchst erstaunlich.
Im Allgemeinen machen sich die wenigsten eine weiterreichende Vorstellung davon, was es bedeutet, in den Weltraum vorzudringen, auch im geschichtlichen Sinn. Astronauten, Astronomen und andere, die den Kosmos oder die Erde aus dieser Perspektive betrachten, haben eine besondere Sichtweise, die meiner Meinung nach von kaum jemandem geteilt wird. Im Großen und Ganzen sehen wir die Erde immer noch im Zentrum des Universums. Daran hat sich auch seit Kopernikus nicht viel geändert, obwohl wir das immer glauben. Jede Generation lebt nur in ihrer eigenen Epoche und wenige denken darüber hinaus. Dabei haben wir heute eine so dynamische Zeit, der Generationsunterschied wird täglich kleiner. Wir müssen also größere Zeiträume überschauen, um zu erfahren, wohin die Reise geht. Ich sehe zwar, dass wir dieses Thema inzwischen anders behandeln als noch vor 20 Jahren, bin aber doch enttäuscht, weil die Leute nicht weiter in die Zukunft schauen, wenn es die eigenen Lebensumstände betrifft oder die Verantwortung der Zivilisation gegenüber. In meinen Vorträgen sage ich oft, dass ich im evolutionären Maßstab die Menschheit und ihre Zivilisation gegenwärtig in einem jugendlichen Stadium sehe. Noch sind wir nicht mündig und werden als Erwachsene unserer Verantwortung gerecht. Wir bemühen uns, das unreife und egoistische Verhalten abzulegen. Aber es liegt noch viel vor uns, und wir sollten uns verdammt beeilen, auf diesem Weg voranzukommen. Ich bin überzeugt, die Entwicklung der Raumfahrttechnologie, die sich nach dem Zweiten Weltkrieg so rasant beschleunigte, ist von entscheidender Bedeutung für die Menschheit und ihre Zivilisation. Wir haben jetzt die Möglichkeit zu einem Schritt, wie ihn die ersten Meeresbewohner taten, die an Land gekrabbelt sind. Oder wir lassen diese Gelegenheit ungenutzt und versauen alles. Wir zerstören unseren Planeten und gehen in die entgegengesetzte Richtung. Eine ziemlich interessante Zeit, in der wir leben.
Jones: Bevor wir zu den großen Themen kommen. Sie haben die Entwicklungsschritte angesprochen, die mit jeder Mission gemacht wurden. Welche Weiterentwicklungen gab es von Apollo 12 zu Apollo 14?
Mitchell: Wir entfernten uns weiter und hatten mehr Ausrüstung dabei. Unsere Landestelle war schwieriger. Apollo 12 hatte gezeigt, dass eine Punktlandung möglich ist, und wir mussten ebenso genau in einer etwas raueren Gegend landen. Wir mussten uns in dem hügeligen Gelände zurechtfinden. Wir sollten mehr Proben mitbringen, von weiter entfernten Stellen und eine größere Menge. Ich weiß nicht mehr, welche Unterschiede es bei den Experimenten gab, zwischen ihren und unseren. Welche Weiterentwicklungen wir dabeihatten. Im Wesentlichen sollten wir dasselbe tun, allerdings viel mehr, weitergehend, schneller, umfangreicher, in größerer Entfernung und zusätzlich noch einige andere Aufgaben und Experimente. Wir sind ein direktes Rendezvous geflogen, was vorher noch nie versucht wurde. Ein Manöver, das Zeit und Treibstoff spart. Ansonsten fallen mir momentan keine Unterschiede mehr ein. Das waren die Wichtigsten.
Jones: Apollo 14 war ein besonderer Abschnitt in Ihrem Leben, und darüber hinaus bestimmt auch eine besondere Erfahrung für Sie als ein routinierter Pilot.
Mitchell: Es war der Höhepunkt meiner Testpilotenkarriere. Aber auch ein Problem. Was tut man jetzt, wo geht es hin? Als Testpilot steht man ganz oben, fliegerische Herausforderungen gibt es keine mehr. Wartet man acht Jahre auf den nächsten Flug (in einem Shuttle)? Soll man aussteigen, das Programm verlassen? Für die nächsten acht Jahre einen Schreibtisch zu schien wenig attraktiv. Man sucht also nach neuen Aufgaben. Eine passende Herausforderung zu finden, fällt jedoch schwer, wenn man auf dem Mond gewesen ist. Da wirkt alles andere einigermaßen langweilig. Und man kann auch nicht in seinen Erinnerungen stecken bleiben. Ein sechzigjähriger Quarterback, der nur von der Erinnerung an seinen Highschool-Touchdown lebt. Es gab eigentlich nur die Möglichkeit, sich etwas Neues zu suchen. Was ich dann getan habe. Als Angestellter oder im öffentlichen Dienst wollte ich nicht arbeiten. Ich hatte genug von Hierarchie und Bürokratie. Das hieß, ich musste selbst ein Unternehmen gründen. Ich glaubte, etwas darüber zu wissen, was Unternehmersein bedeutet. Damit lag ich falsch. Ich glaubte auch, etwas von Forschung und wissenschaftlicher Arbeit zu verstehen. Und tatsächlich, auf dem Gebiet konnte ich einige Kenntnisse vorweisen. Ich denke, meine intensive Untersuchung der Zusammenhänge zwischen Körper und Geist in den letzten 20 Jahren hat sich durchaus gelohnt. Es gibt nicht allzu viele, die dem Thema mit so viel Interesse und Leidenschaft auf den Grund gegangen sind, so viel Energie und Zeit dafür aufgewendet haben, wie ich.
Jones: Haben Sie sich damit schon beschäftigt, bevor Sie zur NASANASANational Aeronautics and Space Administration gegangen sind?
Mitchell: Ja, auch schon davor, aber nur sehr am Rande. Dafür umso ausführlicher, nachdem ich meine Karriere bei der NASANASANational Aeronautics and Space Administration beendet hatte. Dahinter stand der Gedanke … Ich meine, hier sind wir in unserem Universum, dem Kosmos. Wir beginnen gerade, die physischen Eigenschaften des Kosmos zu erforschen. Das ist die grundsätzliche Basis für unsere Realität. Sollte unsere Auffassung von Realität jedoch falsch sein, angefangen bei der Erklärung für das Entstehen des Universums, dann finden wir es besser schnell heraus. Möglicherweise gibt es Phänomene, die mit dem Menschsein oder der Existenz in diesem Universum in Verbindung stehen, und die wir aus kulturellen Gründen, aufgrund von Vorurteilen oder auch nur aus sturer Ignoranz falsch bewerten, dann sollten wir auch das herausfinden. Ich bin zu dem Schluss gekommen, es gibt diese Dinge. Dass es vieles … Nun, es war klar, dass wir vieles noch nicht verstanden haben, von den subtilen Details der menschlichen Natur, der subatomaren Struktur des Universums und den physikalischen Prozessen. Aber nach meiner Auffassung gab es einige elemetare Prinzipien, die wir nicht verstanden, nicht einmal andeutungsweise. Und ich glaube, es hat sich bewahrheitet, obwohl die Wissenschaft zum großen Teil noch nicht davon überzeugt ist. Es gibt einige fundamentale Gesetzmäßigkeiten und ich fasse das heute in eine Sprache, in der das Universum Informationen weitergibt und verwaltet. Darüber wissen wir so gut wie gar nichts. Meiner Meinung nach haben wir es nicht mit einem chaotischen oder zufälligen sondern mit einem intelligenten und lernenden Universum zu tun, selbst wenn die meisten Prozesse vielleicht zufällig beginnen. Es findet ein Lernprozess statt, Information bleibt erhalten und das Universum gestaltet sich auf der Grundlage guter Erfahrungen. Was zu negativen Ergebnissen führt, wird nicht wiederholt. So lernt es. Dieses Verhalten begegnet uns quasi in jeder Lebensform. Es scheint eine Art profunde Gesetzmäßigkeit darzustellen, die wir noch entdecken werden, wenn die Zeit reif ist – Regeln und physikalische Zusammenhänge, die Übertragung, Speicherung und Verwaltung von Informationen bestimmen. So wie Gas-Elektronen den Drehimpuls umkehren und irgendwie mit ihren zuvor verkoppelten Partnerelektronen kommunizieren. Dort fängt der Weg an, den wir meiner Ansicht nach gehen müssen, um diese grundlegenden physikalischen Erkenntnisse auch auf die Biologie und Psychologie zu übertragen – dann weiter auf immer komplexere Wissenschaften. Ich sehe, dass alles in den nächsten hundert Jahren zusammenlaufen wird und wir dadurch ein weit umfassenderes Verständnis vom Universum sowie unserem Platz darin gewinnen. Noch gibt es allerdings enorm viele offene Fragen und auf der Suche nach Antworten steht ein großes Dilemma im Weg. Unsere grundsätzliche Kenntnis über die Struktur des Universums gründet sich auf die Wissenschaft. Aber unser Wertesystem, unsere moralischen Grundsätze, die Regeln des Zusammenlebens, das alles baut auf religiöse Traditionen und subjektive Erfahrungen, geformt durch verschiedene Kulturen, Glaubensrichtungen und Mythologien, die etliche Tausend Jahre zurückreichen. Im Umgang mit der Technologie des 20. Jahrhunderts halte ich solche Richtlinien für absolut ungeeignet. So steckt unsere Zivilisation in einer Zwickmühle. Es hat etwas Schizophrenes. Wir gewinnen unsere Einsichten einerseits durch objektive Wissenschaft und andererseits aufgrund subjektiver, von unseren moralischen Werten geprägter Erfahrung. Beides steht in starkem Widerspruch zueinander, was unsere widersprüchliche Gesellschaft erklärt, und was unser Verhalten deutlich zeigt. Mehr kann ich dazu nicht sagen.
Jones: Inwiefern hat Apollo 14 Ihr Denken in diesem Zusammenhang beeinflusst?
Mitchell: Apollo 14 hat einiges ausgelöst. Fast jeder, der im tiefen Raum gewesen ist, war wohl einigermaßen überwältigt von dem Erlebnis, den Kosmos in seiner Unmittelbarkeit aus dieser Perspektive zu sehen. Insbesondere die Landemodulpiloten, die auf dem Rückflug ein bisschen weniger zu tun hatten und so etwas intensiver über diese Erfahrung nachdenken konnten. Man lässt die Bäume hinter sich und sieht den Wald. Unsere Erde wirkt so winzig aus dieser Entfernung. Es war ein Aha-Erlebnis. Ich würde es heute anders beschreiben als damals. Heute würde ich sagen, es war die plötzliche Erkenntnis, dies ist mein Universum und ich bin ein Teil davon. Und auf einmal traf mich der Gedanke – auch wenn diese Vorstellung nicht neu ist, aber sie wurde mir bewusst – der Mensch ist das Werkzeug, durch das die Sterne einander erkennen. Wir sind integraler Bestandteil des Universums und nicht einfach nur die Ansammlung einzelner, schwingender Teilchen. Es ist ein holistisches, ein ganzheitliches Universum und alles ist miteinander verbunden. Ich fühlte große Zufriedenheit und großen Frieden. Eine Wahrnehmung größter Harmonie. Und ich begriff, dass unsere Modelle – unsere wissenschaftlichen Modelle unvollständig und unsere religiösen Glaubenssätze nutzlos sind. Es ist notwendig, ein ganz neues Modell der Realität zu entwickeln. Ich setzte mich mit der Arbeit von T. Joseph Campbell auseinander, einem Philosophen, der sich ausführlich mit dem Einfluss der Mythen auf die verschiedenen Kulturen beschäftigte. Wir müssen für uns einen neuen Mythos schaffen, einen kulturellen Mythos, der die Zivilisation als Ganzes erfasst, nicht fragmentiert in Städte, Länder oder Kontinente. Wir müssen einen sozialen Mythos schaffen, der die wechselseitige Abhängigkeit aller Lebensformen einschließt. Damit wären wir bei Lovelock und seiner Gaia-Hypothese als Modell für die Erde und ihre Bewohner. Im Gegensatz zur Vorstellung von der Erde lediglich als die Plattform für eine Umwelt, in der das Leben existiert, beschreibt diese Hypothese eine symbiotische Beziehung zwischen allen Bestandteilen des Planeten. Davon ausgehend muss man die Erde eher als einen Organismus betrachten, anstatt als Ansammlung einzelner unbelebter Teile. Das entspricht exakt der Sichtweise vom Universum, zu der ich tendiere. Denn gewissermaßen muss es ebenso als Organismus gesehen werden. Alles hängt zusammen, alles steht in einer Wechselbeziehung und mit der Zeit werden wir das immer besser verstehen lernen. Aus diesem Verständnis heraus können wir das Ganze auch besser handhaben, im Einklang mit allem, anstatt es zu unterwerfen und zu manipulieren, wie wir es heute tun. Die Rolle der Menschheit im nächsten Jahrhundert wird es sein … Auf dem Weg von der Unmündigkeit in die Mündigkeit, von einer jugendlichen zu einer verantwortungsvollen erwachsenen Spezies, wird es diese Lektion sein, die wir zu lernen haben. Wie wir als gesamte Zivilisation, als bewusste Gesellschaft, im Einklang mit der Natur auf diesem Planeten leben können. Wir müssen beginnen, uns als Bürger dieses Planeten zu sehen, im Sinne von Bucky Fuller, als eine planetare Zivilisation im Gegensatz zu einzelnen nationalen Gesellschaften.
Jones: Vielen Dank, Ed.
Damit endet das Journal der Monderkundung von Apollo 14.