Überarbeitete Niederschrift und Kommentare © Eric M. Jones
Redaktion und Edition Ken Glover
Übersetzung © Thomas Schwagmeier u. a.
Alle Rechte vorbehalten
Bildnachweise im Bilderverzeichnis
Filmnachweise im Filmverzeichnis
MP3‑Audiodateien: Thomas Schwagmeier
Videodateien: Ken Glover
Videodatei (, RM-Format) Aufnahmen der Fernsehübertragung. Bis Al und Ed zum LMLMLunar Module zurückkehren, zeigt die Fernsehkamera ein unverändertes Bild. Lediglich die Schatten verkürzen sich leicht, weil die Sonne 0,5 Grad pro Stunde steigt.
Audiodatei (, MP3-Format, 0,3 MB, erstellt von Ken Glover) Beginnt bei .
Audiodatei (, MP3-Format, 4,6 MB) Beginnt bei .
Shepard: Okay, ich fotografiere das Panorama. Der Krater selbst, Ed, liegt dort, nicht?
Mitchell: Wo bist du?
Shepard: Hinter dir, links. Dort ungefähr?
Mitchell: Nein, denke ich nicht. Ich glaube, es ist der hier.
Shepard: Der ist zu klein, meine ich. Wie auch immer, wir sind in der Gegend, Houston.
Mitchell: Wir mussten uns nur kurz orientieren.
Haise: Okay, Al, ich würde sagen …
Mitchell: (Nicht zu verstehen, weil Fred Haise spricht.)
Haise: … die Panoramabildserie wird uns nachher die genaue Position verraten.
Shepard: Okay, ich fange das Panorama jetzt an. (lange Pause)
Mitchell: Sie müssen sich das vorstellen, bei den vielen Kratern und unterschiedlichen Formationen. Einer von uns fand immer eine Alternative zu dem, wonach wir suchten. Und sie schien auch nicht weiter entfernt zu sein. Es waren einfach zu viele Krater und Möglichkeiten. Darum hat man oft gesehen, was man sehen wollte.
Jones: Oft höre ich etwas heraus wie Ach, den richtigen Platz finden wir sowieso nicht. Nehmen wir einfach irgendeine Stelle in dem Bereich.
Das Panorama bei Station F, aufgenommen von Al (AS14-64-9137 bis AS14-64-9157).
Shepard: Okay, das Panorama ist fotografiert.
Haise: Verstanden, Al.
Shepard: Hast du eine Greifprobe, Ed?
Mitchell: Bin hier oben gerade dabei, Al.
Shepard: Okay. (lange Pause)
Haise: Und sie kommt vermutlich in Probenbeutel 16. Richtig, Ed?
Mitchell: Sie kommt in Probenbeutel 17(-N), Fred. (Probenbeutel) 16(-N) wurde vorhin schon verwendet.
Haise: Okay.
Shepard: Okay, weiter geht’s.
Mitchell: Okay. Das verflixte Ding lässt sich nur schwer zufalten.
Mitchell: Auch wenn ich hier nicht immer wieder darauf hinweise. Wegen des rechten Handschuhs habe ich nach wie vor Probleme beim Zugreifen (siehe ). Sogar die Probe nur zu halten – alles, wofür man die rechte Hand brauchte – war schwierig. Also habe ich es zusammengefummelt so gut ich konnte. Darum ging es hier.
Jones: Und
das verflixte Ding
war ein Probenbeutel.
Shepard: Wir haben eine Panoramabildserie und eine Greifprobe. Was wollen wir sonst noch von hier, Houston?
Haise: Okay, das war alles, Al. Wir würden gern weiter zu (Krater) Nord-Triplet. Und was dort zu tun ist, sage ich euch, wenn ihr angekommen seid.
Shepard: Okay, dann versuchen wir, (Krater) Nord-Triplet zu finden.
Die -Strecke bis Station G ist in der Karte der Strecke von Station F bis Station G (Jones/Schwagmeier) dargestellt.
Mitchell: Du bist unter mir losgelaufen, als ich es gerade aufheben wollte.
Shepard: Entschuldige. (Pause)
Mitchell: Okay. (Pause)
Shepard: Okay. Oh, Mann. (lange Pause)
Haise: Okay, Al und Ed …
Mitchell: Da drüben sind ein paar Felsbrocken (nicht zu verstehen).
Haise: … für Station G möchten wir, dass ihr ungefähr einen Kraterdurchmesser vor dem Krater anhaltet – dem Nord-Krater (der Triplet-Formation).
Mitchell: Wir sollen einen Kraterdurchmesser davor anhalten.
Haise: Richtig. Weil wir dort unter anderem die Kernprobe nehmen und einen Graben anlegen wollen – eine Dreifachkernprobe.
Mitchell: Okay. (Pause) Ich glaube, wir sehen den Rand der Triplet-Reihe direkt vor uns, oder nicht, Al?
Shepard: Würde ich sagen, ja. Wir können sagen, das da ist der Rand des Nord-Kraters.
Mitchell: Ja. Es gibt Felsbrocken und er ist der Einzige, der groß genug ist, dass dort Felsbrocken liegen könnten. Wir sind jetzt ungefähr einen Kraterdurchmesser entfernt.
Shepard: Ich denke, das sind wir. Genau hier.
Al und Ed haben Station G erreicht. Die Auswertung nach dem Flug ergab die Koordinaten CP,6/70,7 auf Karte 2-LS-1/EVA-2 (Ausschnitt des westlichen Teils). Siehe auch die Karte der Strecke von Station F bis Station G (Jones/Schwagmeier). Dort befinden sie sich allerdings nur etwas mehr als einen halben Kraterdurchmesser östlich von Krater Nord-Triplet. Eine Methode zur Bestimmung des Abstands wäre, den Winkel zu schätzen, über den sich der Krater von einer Seite zur anderen im Sichtfeld erstreckt. Im Abstand vom 1,5-fachen Kraterdurchmesser zur Kratermitte – somit einen Kraterdurchmesser bis zum Rand – sind es circa 40 Grad, beim 2,5-fachen Durchmesser etwa 23 Grad.
Details zum Aufenthalt bei Station G wurden in die USGS-Reliefkarte eingetragen.
Mitchell: So, wie wir heute Entfernungen schätzen, ist der Rand mindestens 6 Meilen (10 km) weit weg.
Charles Darwin beschreibt in Die Reise der Beagle (Voyage of the Beagle, Kap. XV, Seite 347) seine Erlebnisse, als er im östlich von Santiago de Chile in den Anden unterwegs war: Reisende, die es in den Bergen schwierig fanden, Entfernungen und Höhen richtig einzuschätzen, haben dieses Phänomen gewöhnlich dem Fehlen von Vergleichsobjekten zugeschrieben. Mir scheint jedoch, dass die Klarheit der Luft und die ungewohnte Erfahrung größerer Erschöpfung bei geringer Belastung ebenso dafür verantwortlich sind, die Reihenfolge unterschiedlich entfernter Objekte durcheinanderzubringen – Gewohnheit steht so der Wahrnehmung entgegen. Ich bin mir sicher, es ist die extreme Sauberkeit der Luft, die der Landschaft einen eigentümlichen Charakter verleiht, alles scheint sich beinahe in einer einzigen Ebene zu befinden, wie auf einem Bild oder in einem Panorama. Dass die Atmosphäre so klar ist, liegt, wie ich vermute, an der allgemein sehr trockenen Luft.
Shepard: Okay, Houston. Wir sind jetzt ungefähr einen Durchmesser entfernt östlich von (Krater) Nord-Triplet.
Mitchell: Westlich von … Ja, östlich von Triplet. Verzeihung.
Haise: Okay, verstanden, und …
Shepard: Okay.
Haise: … das Erste ist die Dreifachkernprobe.
Shepard: Okay.
Mitchell: Wo ist die dritte Röhre?
Shepard: Warum nimmst du keine Sauberen?
Jones: Was meint Al mit
Sauberen
?
Mitchell: Er hat schon Kernproben genommen. Eine bei Station A () und eine oben auf Krater Cone (). Und in beiden Fällen … bzw. bei dem Versuch auf Cone ist alles wieder herausgefallen. Damit waren diese Röhren kontaminiert, also dreckig. Er hat sie dann wohl in einen Beutel getan und die sauberen steckten in einem anderen. Weil die Kernproben zu seinen Aufgaben gehörten, wusste ich nicht, wo er die Sachen jeweils untergebracht hatte.
Mitchell: Es gibt keine Sauberen mehr.
Shepard: Doch, gibt es. Sie sind unten in der Tasche da mit …
Mitchell: Diese?
Shepard: Lass mich nur schnell meine Kamera wieder befestigen.
Scheinbar hat sich der Griff an seiner Hasselblad‑Kamera gelockert, wie schon anderthalb Stunden zuvor bei . Abbildung 14-45 aus dem Missionsbericht zu Apollo 12 (Apollo 12 Mission Report) veranschaulicht das Problem, das auch bei anderen Missionen aufgetreten ist.
Mitchell: Die wurden schon mal verwendet.
Shepard: Nein, nein, nein. Hier drin, Ed.
Mitchell: Oh, okay.
Shepard: Die drei mit den Markierungen sollten sauber sein.
Mitchell: Gut.
Shepard: Muss die Kamera erst wieder zusammenschrauben. (Pause)
Audiodatei (, MP3-Format, 3,6 MB, erstellt von Ken Glover) Beginnt bei .
Shepard: (Nicht zu verstehen. Es könnte um die Schraube gehen, die Kamera und Griff zusammenhält.). (lange Pause)
Mitchell: So, unten ist alles frei, denke ich.
Shepard: Okay, ich hab die Kamera wieder zusammen. Okay, Freddo, zur Information, die CDRCDRCommander-Kamera (bzw. der Bildzähler) steht bei 117.
Haise: Verstanden, Al. 117. (lange Pause)
Shepard: Okay, ich nehme das.
Mitchell: Fang mit der an. Wir haben nur zwei Neue hier drin. Vier hast du schon benutzt, zumindest sehen sie benutzt aus.
Shepard: Die drei mit Markierungen sind noch unbenutzt. Die nehmen wir, Ed. (lange Pause)
Mitchell: Okay. Bei der hier entferne ich die Markierung.
Shepard: Ja, wird das Beste sein. Nehmen wir die richtige Reihenfolge – 1, 2, 3 – der Einfachheit halber.
Mitchell: Ich habe kein (nicht zu verstehen) von der. Wo ist es hin?
Shepard: Die untere ist Röhre Nummer 1 mit Schild, Freddo. (nicht zu verstehen).
Haise: Verstanden.
Mitchell: Hier ist Nummer 3.
Shepard: (zu Ed) Okay. Halt mal fest hier. Hast du’s? (an Houston) Und die nächste ist (Röhre) Nummer 2 mit Schild. (lange Pause)
Mitchell: (nicht zu verstehen).
Shepard: Und oben haben wir (Röhre) Nummer 3 mit Schild.
Haise: Verstanden, Al. Und von der Verlängerung werden wir abziehen müssen, wegen der PLSSPLSSPortable Life Support System-Sauerstoffreserven.
Shepard: Okay.
Haise: Damit haben wir ungefähr …
Shepard: Plant ihr trotzdem noch den Abstecher (zum ALSEPALSEPApollo Lunar Surface Experiments Package) …
Haise: Okay. Damit bleiben uns etwa …
Shepard: Kommen.
Haise: … bei Station G.
Shepard: bis was?
Mitchell: (nicht zu verstehen). Okay, ich hab das hier. Du kannst weitermachen und deinen Graben anlegen, wenn du willst. (lange Pause)
Shepard: Okay. (lange Pause) Am hinteren Randwall dieses Kraters hier lege ich den Graben an, Ed.
Zunächst fotografiert Al die Stelle, wo der Graben angelegt werden soll. Zwischen den beiden Vorher-Aufnahmen, AS14-64-9158 und AS14-64-9159, macht er einen Schritt nach links, um ein Stereobildpaar zu erhalten.
Mitchell: In Ordnung. (lange Pause) Freddo, ich habe die Kernprobenröhren … die Dreifachröhre erst mal nur mit der Hand in den Boden gesteckt und bin, oh, vielleicht 3 oder 4 Zoll (7,6 bzw. 10 cm) tief gekommen. Aber das ist nur Oberflächenmaterial. Ein sehr lockeres … Es wird das Gewicht der Röhren nicht halten. (Pause) Jetzt hab ich sie in der Balance und kann, wenn es gut geht, ein Foto davon machen.
Ed fotografiert die Kernprobenröhre, bevor er sie für diesen ersten Versuch weiter in den Boden hämmert. Die Aufnahme ist AS14-68-9454. Auf der USGS-Reliefkarte wurde die Stelle mit einem Kreis und der Bezeichnung 14220 markiert.
Haise: Okay. Wir haben dich verstanden, Ed. (lange Pause)
Mitchell: Okay. Dann versuchen wir mal, sie reinzuhämmern. (lange Pause)
Haise: Und verstehe ich richtig, Ed, du erledigst die Dreifachkernprobe allein?
Mitchell: So ist es. Al hat mit seinem Graben zu tun.
Haise: Okay. Sehr gut. (Pause)
Mitchell: Nachher gehe ich rüber und helfe ihm beim Fotografieren. Und sie (die Kernprobenröhre) geht nicht gerade leicht rein, Fred.
Haise: Verstanden, Ed. (lange Pause)
Mitchell: Ich versuche, etwas härter zu schlagen, aber wahrscheinlich bin ich auf massiven Fels gestoßen. Bis jetzt ist eine Röhre im Boden.
Haise: Verstanden, Ed. Eine Röhre tief und auf massivem Fels.
Mitchell: Ja. (Pause)
Haise: Okay, Ed. Der Vorschlag lautet: Rausziehen und ein Stück daneben noch einmal versuchen.
Mitchell: So, wie sich das hier anfühlt, wird es dasselbe sein. (Pause)
Haise: Okay, Ed. Und wenn die Röhre draußen ist, möchten sie, dass du die untere Kernprobe behältst und vor dem zweiten Versuch eine andere Röhre ansetzt.
Mitchell: Okay. (lange Pause)
In ihren Manschetten-Checklisten gibt es mehrere Seiten mit relativ ausführlichen Stichpunkten zu den Vorgehensweisen beim Probennehmen, Fotografieren und Anlegen des Grabens. Die Checklisten der späteren Missionen sind nicht mehr so detailliert.
Haise: Wie läuft’s mit dem Graben, Al. Kommst du weit genug runter?
Shepard: Ich habe einen Graben angelegt. Es geht ganz gut, aber jetzt ich brauche den Verlängerungsgriff (den Ed momentan hat), um tiefer zu graben. Also muss ich auf Ed warten. Ich steche hier in den Randwall eines Kraters, der ungefähr, oh, vielleicht 6 Meter Durchmesser hat und einen Dreiviertelmeter tief ist. Und wir sind etwa einen Kraterdurchmesser vom nördlichen Triplet-Krater entfernt. Der Graben geht durch mindestens drei Schichten, soweit ich es erkenne. Das feinkörnige Oberflächenmaterial, dunkelbraun, dann eine Schicht, die scheinbar einiges an Glas enthält, und eine dritte Schicht mit sehr hellem Material. Wir können sicher von allen drei Schichten Proben nehmen.
Der Verlängerungsgriff konnte auf Schaufeln, Kernprobenröhren und weitere Werkzeuge gesteckt werden, sodass ein Astronaut sich nicht unbedingt bücken musste. Auch wenn die drei verbundenen Röhrensegmente bei einer Dreifachkernprobe ziemlich lang waren, die Verlängerung wurde gebraucht, um den oberen Teil vollständig in den Boden hämmern und anschließend alles wieder herausziehen zu können. Ebenso brauchte Al den Griff an seinem Werkzeug, um so tief wie möglich graben zu können. Bei den folgenden Missionen gab es jeweils zwei Verlängerungsgriffe. Weitere Einzelheiten finden sich ab Seite 20 im Katalog der Werkzeuge und Probenbehälter für die geologische Erkundung der Mondoberfläche bei Apollo (Catalog of Apollo Lunar Surface Geological Sampling Tools and Containers), zusammengestellt von Judy Allton.
Mitchell: Stimmt. Ich hatte ihn. Der Verlängerungsgriff war eins der Werkzeuge auf dem METMETModular(ized) Equipment Transporter. Wenn man es brauchte, hat man es einfach genommen.
Haise: Verstanden, Al.
Mitchell: Und die Kappe (meint wahrscheinlich die Röhrenspitze) dieser Kernprobe ist in (Probenbeutel) 18-N.
Haise: Verstanden, Ed. (lange Pause)
Jones: Verstehe ich das richtig hier, Sie haben die Spitze des unteren Röhrensegments in einen Probenbeutel gelegt? War das eine Standardvorgehensweise?
Mitchell: Auf das obere Ende kam eine Kappe, klar. Genau, und am unteren Ende war die gehärtete Spitze (eine Spitze aus rostfreiem Stahl). Diese Spitze wurde abgeschraubt und die untere Öffnung ebenfalls mit einer Kappe verschlossen. Ich weiß nicht, warum ich hier sage
die Kappe dieser Kernprobe ist in 18-N
.
Jones: Ich würde vermuten, Sie haben die Spitze in den Beutel gelegt und sich einfach versprochen.
Mitchell: Warum hätte ich die Spitze einpacken sollen? Die brauchte ich an der Kernprobenröhre.
Jones: Hatten Sie vielleicht mehrere Spitzen dabei?
Mitchell: Möglicherweise hatten wir zwei oder drei. Sicherlich mehr als eine. Sie haben recht, das ist hier gerade etwas unklar. Lassen Sie mich kurz nachdenken, damit ich es wieder vor Augen habe. Ich habe die drei zusammengesetzten Röhrensegmente und nur eine in den Boden bekommen. Also müssen die zwei oberen abgenommen werden, entsprechend der Anweisung aus Houston. Dann die untere Röhre mit Kappen verschließen, davor die Spitze abnehmen und sie anschließend vermutlich auf das neue Röhrensegment schrauben. Und die Kernprobe wegpacken. Lassen Sie mich weiterlesen.
Jones: Gerade lese ich hier unten bei , wie Sie sich korrigieren. Die Spitze kam in den Probenbeutel.
Mitchell: Ja. (liest weiter die Niederschrift) Okay. Was wir gemacht haben könnten … Also, die Spitze konnte nicht an der Röhre bleiben, weil die untere Öffnung mit einer Kappe verschlossen werden musste. Möglicherweise haben wir sie tatsächlich behalten und in einen Probenbeutel gelegt. Vielleicht hatten wir genug Spitzen …
Jones: Die Ingenieure wollten möglicherweise den Verschleiß analysieren.
Mitchell: Dann haben wir offensichtlich mehr Spitzen als Kappen gehabt und einfach eine neue unten angesetzt.
Im Artikel Bodenmechanische Eigenschaften im Landegebiet von Apollo 14 des Journal of Geophysical Research (Erscheinungsjahrgang 77, Nummer 29, , Seite 5649) schreiben die Autoren J.K. Mitchell et al.: Beim ersten Versuch eine Einfachkernprobe (tatsächlich eine Dreifachkernprobe) zu nehmen, wurde vom Astronauten (Ed Mitchell) gemeldet, er sei auf Stein gestoßen und nicht in Lage, tiefer als eine Röhrenlänge in den Boden einzudringen. Eine Untersuchung der entsprechenden Edelstahlspitze konnte das bestätigen. Es waren deutliche Einkerbungen und Grate zu erkennen.
Damit ist klar, Ed hat die Röhrenspitze in einem Beutel wieder zurückgebracht. Bei sagt Ed, dass er die Spitze nicht von der Röhre bekommt und Al ihm helfen muss. Was nahelegt, die Spitze wurde bei noch nicht in den Beutel gelegt. Bei gibt Al den Inhalt von Probenbeutel 19 an und etwas später verwendet er Beutel 20 und 21 für die Proben aus dem Graben. Das wiederum könnte bedeuten, Ed hat sich Probenbeutel 18 immerhin schon vom METMETModular(ized) Equipment Transporter genommen.
Der PAOPAOPublic Affairs Officer im MOCRMOCRMission Operations Control Room teilt mit, dass die Herzfrequenz von Al Shepard bei 100 Schlägen pro Minute liegt. Bei Ed Mitchell sind es 110 Schläge pro Minute. Abbildung 10-5 des Missionsberichts zu Apollo 14 (Apollo 14 Mission Report) zeigt den Verlauf während EVA-2EVAExtravehicular Activity.
Shepard: Und ich habe einen sehr interessanten Stein, in dem kleine Kristalle glitzern. Es ist eine Greifprobe von dem Krater, in dem ich auch grabe. Der Stein ist zu groß für einen Probenbeutel. Er ist dunkelbraun. Am dunklen Teil gibt es eine Bruchstelle. Die Bruchfläche ist sehr hellgrau mit sehr kleinen Kristallen.
Haise: Verstanden, Al. Und falls die Proben – das Material aus dem Graben selbst – Gesteinsfragmente enthalten, dann betrachte diese als Teil der Gesamtprobe (und sortiere nichts aus).
Mitchell: (Nicht zu verstehen, weil Fred Haise spricht.)
Shepard: Okay, Freddo.
Mitchell: Leg das (die Greifprobe) bitte in den Seitenbeutel, wenn du kannst. Die hier hinten sind alle voll.
In der Niederschrift des Funkverkehrs von Apollo 14 mit Bezug zur Geologie der Landestelle (Apollo 14 Voice Transcript Pertaining to the Geology of the Landing Site) identifizieren N. G. Bailey & G. E. Ulrich die Greifprobe als Probe 14310, ein 3,4 Kilogramm wiegender Basaltbrocken.
Shepard: Okay.
Mitchell: Ich helfe dir. (Pause)
Mitchell: Okay, Baby.
Shepard: Bist du fertig mit dem Verlängerungsgriff oder willst du noch …
Mitchell: Du kannst ihn haben. Ich brauche ihn für den Moment nicht unbedingt.
Die gesamte Röhre ist lang genug, um zumindest das untere Röhrensegment, vielleicht auch das mittlere, in den Boden zu schlagen.
Shepard: Ich werde das Baby da drüben noch etwas tiefer ausheben, dann sind wir fertig. Danke. (lange Pause)
Shepard: Okay, Houston. Ich weiß, in dem Gebiet hier unten haben wir bis jetzt nichts von einer weißen Schicht gesagt. Ich meine die Schicht, die uns oben auf der Cone-Flanke gleich unter der Oberfläche so ins Auge gesprungen ist. Aber hier sieht es aus, als ob sie etwas … Also, sie liegt ziemlich tief, soweit sich das augenscheinlich beurteilen lässt. Und auf keinen Fall wäre sie von uns beim Laufen oder den METMETModular(ized) Equipment Transporter-Reifen oder Ähnlichem freigelegt worden. Doch hier in diesem Graben kommt etwas davon zum Vorschein.
Haise: Verstanden, Al.
Große Einschläge mit hoher Geschwindigkeit erzeugen eine sehr helle Ejekta aus besonders fein zerstoßenen Gesteinssplittern, wie bei einer zersplitterten Windschutzscheibe. Die helle Ejektadecke dunkelt jedoch mit der Zeit nach. Ursache dafür sind zahllose Einschläge kleiner Objekte, deren Eisen- und Titangehalt beim Aufprall relativ dunkles Glas entstehen lässt. Dadurch bekommt die Oberfläche irgendwann wieder ihre normale Farbe. Seltenere, etwas größere Einschläge sorgen für eine Durchmischung und befördern das dunkle Material weiter nach unten, sodass die helle Ejektadecke schließlich nur noch in den tiefsten Schichten erhalten bleibt. Die Tiefe, in der man sie findet, erlaubt Rückschlüsse darauf, wie viel Zeit seit dem ursprünglichen großen Einschlag vergangen ist. Bei Apollo 12 sind Pete Conrad und Al Bean nur wenige Zentimeter unter der Oberfläche auf helles Material gestoßen, welches möglicherweise Ejekta von Krater Copernicus repräsentiert. Bei Apollo 16 fanden John Young und Charlie Duke helle Ejekta vom nur einige Kilometer entfernten Krater South Ray.
Mitchell: Fredo, hast du vorhin gehört, dass ich die Kernprobenkappe … (korrigiert sich) die Röhrenspitze in (Probenbeutel) 18-N gelegt habe?
Haise: Bestätigt, Ed. Hab ich mitbekommen. (Probenbeutel) 18-N.
Mitchell: Okay, und ich habe die untere Kernprobenröhre abgenommen, das war Röhre 1 mit Fähnchen. Damit ist es jetzt eine einfache Kernprobe. Ich ersetze sie durch Nummer 1 ohne Fähnchen, die Al vorhin schon mal erfolglos verwendet hat.
Haise: Okay. Nummer 1 ohne Markierung ganz unten.
Shepard: (verhalten) Verdammt. (an Houston) Was hier bei diesem Graben ständig passiert: Das feine Oberflächenmaterial ist so locker, es fällt mir immer wieder nach unten über die Schichtung, die wir eigentlich sehen wollen. (Pause) Also, ich sage euch, das wird hier nichts mit einer klassischen vertikalen Grabenwand, Houston. (lange Pause) (verhalten) Verdammt. (lange Pause)
Bei Apollo 12, Apollo 15, Apollo 16, und Apollo 17 wurden ebenfalls Gräben angelegt, deren fast senkrechte Wände problemlos stehen blieben. Die Wandflächen zeigten jeweils zur Sonne und wurden fotografiert, um anhand der Bilder die Veränderungen von Reflexionsfähigkeit und Rauheit je nach Tiefe zu untersuchen zu können.
Shepard:Vielleicht hätten Ed und ich die Plätze tauschen sollen, denn bei ihm war der Untergrund nicht locker genug und bei mir nicht fest genug. Wir hatten trainiert, einen Graben am Kraterrand anzulegen, weil es mechanisch einfacher und körperlich weniger anstrengend war. Doch das Material am Rand dieses Kraters ist zu locker gewesen für brauchbare Daten zur Bodenmechanik. Wir bekamen wohl einen guten Eindruck von der Zusammensetzung des Bodens (meint Zusammenhalt), denn alles über 60 Grad Neigung stürzte ein. Wir taten unser Bestes, brachten aber keine senkrechte Wand zustande. Uns lief schon wieder die Zeit davon, also konnten wir entweder aus diesem Graben das Beste machen oder es ganz und gar sein lassen.
Haise: Und, Ed, hast du jetzt mehr Glück mit der Dreifachkernprobe?
Mitchell: Sie steckt eine halbe Röhre tief im Boden. Ich fotografiere sie erst einmal, damit ihr den Standort bestimmen könnt, und schlage sie dann ganz rein.
Haise: Verstanden, Ed. (lange Pause)
Mitchell: Okay, Freddo. Von der Kernprobenröhre gibt es drei Fotos, 69, 70, 71 (auf dem Bildzähler). Das Erste ist von dem Versuch, der abgebrochen wurde, weil es nicht weiterging. Dann eins vom zweiten Versuch hier, ein 15-Fuß-Foto (Enfernung 4,6 m). Und noch ein Foto zur Ortsbestimmung, bei dem ich etwas höher gehalten habe, um den Horizont ins Bild zu bekommen. Das müsste reichen.
Haise: Sehr gut, Ed. (lange Pause)
Die beiden Vorher-Bilder vom zweiten Versuch, eine Dreifachkernprobe zu bekommen, sind AS14-68-9455 und AS14-68-9456. Auf der USGS-Reliefkarte wurde die Stelle mit einem halb gefüllten Kreis und der Bezeichnung 14230 markiert.
Mitchell: Okay. Jetzt bin ich tief genug, dass ich den Verlängerungsgriff brauche, um sie ganz reinzuschlagen.
Shepard: Okay, du kannst ihn (den Verlängerungsgriff) zurückhaben. Ich bin hier wirklich fertig mit diesem Graben.
Haise: Verstanden, Al.
Shepard: Hier.
Mitchell: Danke. (lange Pause)
Von seinem Graben fotografiert Al insgesamt sieben Nachher-Bilder: AS14-64-9160 bis AS14-64-9166. Davon gehört AS14-64-9161 zu einem Stereobildpaar.
Sonst hat bei allen auf dem Mond angelegten Gräben die senkrechte Wand gehalten. Nur hier ist sie aus irgendwelchen Gründen eingestürzt, bis auf einen kleinen Teil auf der linken Seite.
Erik van Meijgaarden hat AS14-64-9161 und AS14-64-9163 für ein Rot-Blau-Anaglyphenbild verwendet.
Shepard: Okay, Fred. (Proben-)Beutel 19(-N) für die Proben vom Feinmaterial der Oberfläche. Das heißt, von der obersten Schicht des Grabens
Haise: Verstanden, Al. Beutel 19 enthält eine Probe Feinmaterial von der Oberfläche.
Shepard: Es gelingt mir nicht, aus der Wand eine Probe des Materials herauszuholen, in dem ich vorhin beim Graben das Glas gesehen habe. Ich werde einfach eine Schaufel voll nehmen, auch wenn sich dadurch diese zweite mit der obersten Schicht vermischt.
Haise: Verstanden, Al. Wie tief bist du am Ende gekommen?
Shepard: Also, der Graben ist ungefähr anderthalb Fuß (46 cm) tief. Ich habe dann aufgegeben. Nicht weil das Graben zu anstrengend war, sondern weil die Wand immer wieder eingestürzt ist und so die erkennbare Schichtung verschüttet hat.
Haise: Verstanden, Al.
Mitchell: Und, Houston. Ich bin hier drüben etwa 20 Fuß (6 m), nein, 50 Fuß (15 m) von Al entfernt. Auf der östlichen Seite dieser Krater habe ich die Dreifachkernprobe jetzt eineinviertel Röhren tief im Boden und es wird wieder fester. Ich glaube nicht, dass der Rest auch noch reingeht.
Haise: Okay, Ed.
Auf der USGS-Reliefkarte beträgt die Entfernung vom Graben zur Kernprobe 7 Meter.
Mitchell: Vielleicht schaffe ich einen Millimeter pro Schlag. Ich werde noch ein paarmal draufhauen, um zu sehen, ob ich durchbrechen kann oder doch noch was geht. (Pause) Nein, es geht wirklich nicht weiter, Houston. Eine und eine viertel Röhre.
Haise: Okay, Ed. Zur Kenntnis genommen. Wenn du glaubst, es geht nicht tiefer, dann hör auf damit.
Mitchell: Okay. Wahrscheinlich könnte ich weitere draufhauen, ohne auch nur einen Zentimeter tiefer zu kommen.
Jones: Beim ersten Versuch für diese Kernprobe sagten Sie, es fühlt sich an, als wären Sie auf massiven Fels gestoßen. Hier meinen Sie nur, dass es wieder fester wird. Können Sie sich noch an das Gefühl erinnern und den Unterschied näher beschreiben?
Mitchell: Ja. Ich glaube, beim ersten Mal habe ich irgendetwas getroffen. Doch für beide Versuche gilt, soweit ich mich erinnere, je tiefer wir kamen, umso fester und fester und fester wurde das Material. Nur dass ich beim ersten Versuch in die Schicht mit dem kompakten Material gekommen bin und zusätzlich noch den Fels getroffen habe. Das zweite Mal kein Fels, nur kompaktes Material. Nach einer und einer viertel Röhre war Schluss. Und ich habe wirklich hart geschlagen, mit sehr viel Kraft. Aber es ging nichts mehr.
Jones: Bei Gene (Cernan) habe ich gesehen, wie er den Hammer bis auf Helmhöhe nach oben bringt und mit Wucht zuschlägt.
Mitchell: Genau. Und mit der Seite des Hammerkopfs zuschlagen, nicht mit der Schlagfläche. Man konnte den Schlag nicht so gut kontrollieren und nahm die Seite, um besser zu treffen.
Bei Apollo 11 hatten die Spitzen der Kernprobenröhren einen ungeeigneten Querschnitt, weshalb sie nicht sehr tief in den Boden eingedrungen sind. Die Spitzen wurden daraufhin entsprechend verändert und funktionierten gut bei Apollo 12. (Siehe Vorläufiger wissenschaftlicher Bericht zu Apollo 12 [Apollo 12 Preliminary Science Report], Seite 181.) Laut Vorläufigem wissenschaftlichen Bericht zu Apollo 14 (Apollo 14 Preliminary Science Report, Seite 105) belegen entsprechende Schäden an der Röhrenspitze vom ersten Versuch für eine Dreifachkernprobe bei Station G, dass Ed auf harten Fels traf, der die Röhre blockierte. Beim zweiten Versuch war kein Stein im Weg. Stattdessen vermutet man eine höhere Durchschnittskorngröße und geringere Bodendichte (verglichen mit den Böden bei Apollo 11 und Apollo 12) als Ursache dafür, dass nicht einmal die Hälfte der geplanten Tiefe erreicht wurde.
Mitchell: Dem würde ich widersprechen. Die Bodendichte ist der entscheidende Faktor. Und ich denke, die Bodendichte war höher. Wenn Sie im nassen Sand einen Pfahl einschlagen, verdichtet sich das Material. Ab einem bestimmten Punkt ist die Haftreibung dann so stark, dass in dem sehr kompakten Sand nichts mehr geht. Genau diesen Eindruck hatte ich. Ich hatte nicht das Gefühl, auf etwas gestoßen zu sein. Vielmehr wurde es fester und fester und fester und fester und fester, je tiefer ich kam. Als ob es zusammengepresst wird.
Jones: Das heißt, die Gesteinssplitter ließen sich nicht mehr verdrängen.
Haise: Nun, ich denke, du kannst auf diese Übung verzichten und sie auch gleich herausziehen.
Mitchell: Sehe ich genauso. Ich werde noch ein Foto davon machen – ein endgültiges Bild – damit ihr seht, wie weit wir gekommen sind. (lange Pause)
Es entstehen die Aufnahmen AS14-68-9457 und AS14-68-9458. Erstere ist leicht verwackelt.
Shepard: Okay, Houston, hier ist Al. (Proben-)Beutel 21(-N) enthält eine Sammlung der – Entschuldigung – eine Mischung der beiden oberen Schichten. Die zweite Schicht ist eine dünne Lage glasartiger Steinchen. Ich habe es nicht geschafft, sie beim Graben zu trennen, also bekommt ihr ein Gemisch in diesem Beutel. Und in den letzten Beutel schütte ich dann (eine) Probe der untersten Schicht.
Während der gesamten Mission war Al etwas schwer zu verstehen. In der originalen Niederschrift steht für den letzten Satz dieses Funkspruchs … Steinchen (engl. pebbles) der untersten Schicht.
Allerdings klingt … Probe (engl. sample) der untersten Schicht.
nicht nur eher nach dem, was Al wirklich gesagt hat, es wäre an dieser Stelle auch sinnvoller. Kurz zuvor erwähnt er die Steinchen
in der zweiten Schicht, nicht in der untersten. Des Weiteren macht Al eine kleine Pause, bevor er meiner Meinung nach das Wort Probe
sagt. Und wie angedeutet hat er davor vielleicht noch eine
gesagt, was jedoch vom VOXVOXVoice Activated Transmission nicht erfasst wurde. Es passierte häufiger, dass die ersten Silben eines Funkspruchs fehlten. Tatsächlich könnte das ständige Okay
der Astronauten in einigen Fällen auch den Grund gehabt haben, möglicherweise unbewusst, mit einem belanglosen Wort die VOXVOXVoice Activated Transmission-Schaltung zu aktivieren.
Haise: Okay, Al. Und wie stark ist die Zwischenschicht ungefähr?
Shepard: Na ja, sie ist wirklich kaum wahrnehmbar. (leises Lachen) Sie ist fast … Sie ist sehr dünn. Ich würde sagen, nicht mehr als einen Viertelzoll dick (0,6 cm). Und sie ist mir nur durch die veränderte Kornstruktur aufgefallen, als ich den Graben angelegt habe.
Haise: Verstanden, Al.
Shepard: Und in (Proben-)Beutel 20(-N) – zwei null – kommt eine Probe der untersten Schicht. Ebenfalls vermischt mit etwas Oberflächenmaterial, das heruntergefallen ist. Und diese Schicht liegt ungefähr … Sagen wir 18 Zoll (46 cm) unter der Oberfläche.
Haise: Verstanden, Al. Und wenn du und Ed es einschieben könnt, wir brauchen eine Überprüfung der EMUEMUExtravehicular Mobility Unit.
Shepard: Okay. (Pause) Hier ist Al, (Anzugdruck) bei 3,75 (psi/0,258 bar), und meine Anzeige steht ungefähr …
Mitchell: Oh, Mist.
Möglicherweise versucht Ed hier, die Röhrenspitze zu lösen, die beim ersten Versuch für eine Dreifachkernprobe beschädigt wurde.
Shepard: … meine Anzeige steht auf 35 (Prozent Sauerstoff). Ich habe keine Warnanzeigen, bin auf Mittlerem Durchfluss (beim Kühlwasser) – stelle jetzt auf MINMINMinimum Durchfluss – und fühle mich gut. (Druckmesser/RCU-Ansicht/PLSS-Verteilerventil)
Haise: Okay. Und welches Unglück ist dir gerade zugestoßen, Ed?
Mitchell: (Anzugdruck bei) 3,75 (psi/0,258 bar), 32 Prozent (Sauerstoff). Minimale … Ich bin auf Minimaler … Mittlerer … Moment. (Pause) Ich bin auf Mittlerer Kühlung und es geht mir hervorragend.(Druckmesser/RCU-Ansicht/PLSS-Verteilerventil)
Haise: Okay.
Mitchell: Ich habe Schwierigkeiten mit der … Nachdem ich auf den Stein gestoßen bin, lässt sich die Kappe (meint die Spitze) nicht von der Kernprobenröhre lösen. Al muss mir wohl dabei helfen, sobald er seine Handvoll Proben untergebracht hat. (Pause) Upps. Okay, sehr gut.
Shepard: Okay, ich will den Spaten erst loswerden.
Haise: Okay. Auf der Agenda haben wir noch dokumentierte Proben, und wir brauchen auch eine Panoramabildserie.
Mitchell: Verstanden. Bekommt ihr.
Shepard: (frustriert) Ach, Mann.
Im ersten Moment könnte man vermuten, Al kämpft mit der festsitzenden Röhrenspitze. Der nächste Funkspruch von Ed legt jedoch nahe, dass Al einen Probenbeutel fallen ließ. Wir wissen es nicht genau. Wichtig ist hier, die beschädigte Spitze wurde nach Houston zurückgebracht und konnte untersucht werden.
Mitchell: Wirf ihn (einen Probenbeutel) weg. Nimm einen anderen. Wirf ihn weg, wir haben jede Menge davon. (Pause) Ich nehme sie (die Röhrenspitze).
Shepard: Hab sie.
Mitchell:Die Probenbeutel machten uns große Probleme und wir haben viele weggeworfen. Diese kleinen Metallfähnchen sollten eigentlich das Zusammenwickeln erleichtern, aber sie verhakten sich ständig ineinander. Es war beinah unmöglich, die Beutel einzeln aus dem Halter zu ziehen. In der Regel zogen wir zwei oder drei gleichzeitig heraus und einer oder zwei gingen verloren (fielen herunter). Sich dann zu bücken, um sie wieder aufzuheben, wäre zu mühsam gewesen. Außerdem sah es nicht so aus, als würden wir alle brauchen. Der Halter muss verbessert werden. Er kostete Zeit und war kompliziert zu handhaben.
Laut Seite 54 im Werkzeugkatalog von Judy Allton, diente bei Apollo 12 und Apollo 14 ein Metallzylinder als Halter für die flachen Probenbeutel. Zu sehen links im Probenbehälter auf NASANASANational Aeronautics and Space Administration-Foto S70-52550. Die Halter der folgenden Missionen waren flach und funktionierten gut. Zumindest wenn es darum ging, einen Probenbeutel herauszuziehen. Allerdings hingen sie an der Kamera und sowohl bei Apollo 16 als auch bei Apollo 17 gab es Probleme mit der Befestigung.
Haise: Okay. Und Al, eine Frage. Hast du vom Grund des Grabens die Probe für den SESCSESCSpecial Environmental Sample Container genommen?
Shepard: Also, wie schon gesagt, der Graben ist eine ziemliche Katastrophe. Die Wände stürzen immer wieder ein. Ich könnte am Grund eine Probe nehmen, nur wäre das Material wohl nicht vom Grund, fürchte ich.
Mitchell: Okay, Freddo, die untere Spitze an diesem Strang (Kernprobenröhren) war Spitze (Nummer) … Was, (Probenbeutel) 23? Oder, Al? Den hast du rausgezogen.
Shepard: Drei und zwanzig.
Haise: Verstanden, Ed.
Shepard: Genau, 23. (Pause)
Shepard: Okay, wir von hier eine Panoramabildserie. Das kann ich machen.
Mitchell: Okay. (lange Pause)
Shepard: (beginnt vermutlich zu fotografieren) Okay.
Das Panorama bei Station G, aufgenommen von Al (AS14-64-9167 bis AS14-64-9187).
Haise: Und Al, wenn du mit dem Panorama fertig bist. Ich denke, sie wollen trotzdem die SESCSESCSpecial Environmental Sample Container-Probe vom Grund des Grabens, auch wenn es wahrscheinlich kein Material vom Grund ist.
Shepard: Also, dann machen wir Folgendes. Ich gehe noch mal hin und versuche, es etwas festzuklopfen. Mal sehen, was ich tun kann. (Pause)
Haise: Okay. Und, Al und Ed, wir haben noch ungefähr hier bei Triplet.
Shepard: Verstanden. Ihr kalkuliert nach wie vor mit einem kurzen Abstecher zur ALSEPALSEPApollo Lunar Surface Experiments Package‑Antenne?
Haise: Ist bestätigt, Al. Das wurde berücksichtig bei dieser Zeitangabe. Und wenn ihr nachher weiterlauft, möchten wir, dass ihr auf dem Weg an (Krater) Nord-Triplet vorbei ein paar Greifproben einsammelt.
Shepard: Okay. (Pause)
Mitchell: Und, Freddo, in der zweiten Röhre der Dreifachkernprobe ist nichts drin. Sobald ich sie abgenommen hatte, fiel etwas Material heraus und die zweite Kernprobenröhre ist jetzt leer.
Haise: Verstanden, Ed.
Mitchell: Obwohl sie etwa 3 Zoll (7,6 cm) tief im Boden steckte. Es ist nichts drin.
Haise: Okay, Ed.
Shepard: Okay.
Mitchell: Okay. Ich schraube wieder eine Spitze auf die Röhre und lege sie zurück. (Pause)
Haise: Und wenn du fertig bist, Ed, könntest du mit den dokumentierten Proben weitermachen, bevor wir aufbrechen müssen.
Mitchell: Okay. (Pause)
Shepard: Okay, die SESCSESCSpecial Environmental Sample Container-Dose. Die ist (am METMETModular(ized) Equipment Transporter) in der Tasche hier, richtig?
Mitchell: Ja. (lange Pause)
Mitchell: Okay. Jetzt kommen die dokumentierten Proben dran. (lange Pause)
Shepard: Siehst du das weiße Zeug auf dem Rand, Ed?
Mitchell: Wie bitte?
Shepard: Siehst du das weiße Zeug auf dem Rand hier?
Mitchell: Ja.
Shepard: Dokumentier das. Gleich hier liegt ein Stein.
Mitchell: Ja.
Haise: Okay. Ist Al schon zum Rand des Nord-Kraters (Krater Nord-Triplet) gelaufen?
Mitchell: Nein, nein, nein. Wir sind noch an derselben Stelle.
Shepard: Negativ.
Mitchell: Hier ist alles ziemlich zerwühlt, Al. Ich hebe ihn auf, ohne großartig zu dokumentieren.
Shepard: Okay. Ich buddle für euch immer noch im Graben herum, Freddo.
Haise: Okay, Al.
Shepard: Ich ziehe den Graben nach. (Pause)
Mitchell: Ich hebe einen der sogenannten weißeren Steine auf, Freddo, neben der Stelle, wo Al gräbt. Weil alles schon ziemlich zerwühlt ist, verschwende ich nicht viel (tatsächlich gar keine) Zeit für die Dokumentation. Wird es eben (Nicht zu verstehen, weil Fred Haise spricht.)
Haise: Verstanden, Ed.
Mitchell: Und er kommt in (Probenbeutel) 25-Nancy. (lange Pause)
Der Stein ist Probe 14307, eine 155 Gramm schwere sehr alte
Regolithbrekzie.
Haise: Okay. Uns bleiben ungefähr hier bei Triplet.
Shepard: Okay. Wir packen zusammen.
Mitchell: Noch eine dokumentierte Probe.
Haise: Okay, es gibt einen Sonderwunsch. Anstatt der Greifproben vom Rand des Nord-Kraters (Krater Nord-Triplet), hätten sie gern eine dokumentierte Probe von einem teilweise vergrabenen Gesteinsbrocken.
Mitchell: Okay. Ich wollte gerade versuchen, euch so einen von der Stelle hier mitzubringen. Er scheint aber ziemlich groß zu sein. Vielleicht bekomme ich ihn doch irgendwie.
Haise: Okay, Ed. (lange Pause)
Um die Gesteinsprobe bei Station G zu dokumentieren, macht Ed sechs Aufnahmen. Eine Vorher-Aufnahme mit der Sonne im Rücken (AS14-68-9459), zwei Vorher-Aufnahmen quer zur Sonne als Stereobildpaar (AS14-68-9460/AS14-68-9461), zwei Nachher-Aufnahmen als Stereobildpaar (AS14-68-9462/AS14-68-9463) und ein Foto zur Ortsbestimmung mit Horizont (AS14-68-9464). Bei den folgenden Missionen haben die Astronauten jeweils gemeinsam Proben genommen und dokumentiert. Einer machte die Fotos mit der Sonne von hinten, der andere die Fotos quer zur Sonne, einer sammelte die Probe mit der Zange oder der Schaufel ein, der andere hielt den Probenbeutel bereit. Al und Ed versuchen bei zusammenzuarbeiten. Wie man aus dem Dialog jedoch heraushören kann, sind sie nicht so aufeinander eingespielt, wie die Besatzungen der J-Missionen.
Audiodatei (, MP3-Format, 0,5 MB, erstellt von Ken Glover) Beginnt bei .
Shepard: Ach, nein!
Mitchell: Was ist passiert? (lange Pause)
Shepard: Ich glaub’s nicht!
Mitchell: Was ist los, Al?
Shepard: Ach, der Schutz von dem Ding hat sich gelöst.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Wie beim großen Probenbehälter (SRCSRCSample Return Container) besteht die Dichtung des SESCSESCSpecial Environmental Sample Container ebenfalls aus zwei Teilen. Der Rand des Behälters hat eine Schneidkante und im Rand des Deckels ist ein Streifen aus weichem Indium eingelassen. Für den Transport waren Schneidkante und Indiumstreifen jeweils mit einem Teflonschutz versehen, welcher die Dichtung beim Einfüllen des Probenmaterials auch sauber halten sollte. Abbildungen dazu finden sich auf Seite 62 und Seite 63 im Werkzeugkatalog von Judy Allton.
Shepard:Als ich den Behälter füllen wollte (mit Material vom Grund des Grabens), gab es ein Problem. Zum Glück hatten wir zwei davon. Ich zog den Schutzring ab. Deckel und Behälter haben jeweils einen Dichtungsschutz aus Teflon. Beim Öffnen der ersten Dose hingen Kappe und Ring zusammen, sodass die Schneidkante plötzlich freilag. Diesen Behälter warfen wir weg und holten den anderen, der sich dann ordentlich öffnen ließ. Obwohl wir ihn in die Tasche am METMETModular(ized) Equipment Transporter legten, war das der Behälter, der herausgeschleudert wurde. Glücklicherweise lief Ed hinterher und hat es gesehen. So ging der Behälter nicht verloren. Ich weiß nicht, warum die beiden Teflonteile zusammenhingen. Der Deckel ging auf und da waren sie. Ich sah eine ungeschützte Schneidkante.
Das in den SESCSESCSpecial Environmental Sample Container gefüllte Material vom Grund des Grabens ist Probe 14240.
Aus dem Wortwechsel ab geht hervor, dass Al den herausgeschleuderten SESCSESCSpecial Environmental Sample Container bemerkt und aufhebt, während Ed gerade den METMETModular(ized) Equipment Transporter zieht. Vielleicht verwechselt Al die Situation mit einer ähnlichen etwas später bei , als er selbst den Wagen zieht und Ed beim Hinterherlaufen eine heruntergefallene Kernprobenröhre einsammelt.
Haise: Okay, Ed und Al, hier bei Triplet müssen wir aufbrechen. Dann der kurze Halt am Nordrand (von Triplet) für eine dokumentierte Probe und weiter zum LMLMLunar Module, wenn wir den Rest dort noch schaffen wollen.
Shepard: Okay. (Pause) Okay, du hast ja recht.
Mitchell: Fred, der (teilweise) vergrabene Stein, den ich dokumentiert habe, ist zu groß für die normalen Wiegebeutel. (Pause) Mal sehen, was ich damit mache. (Ich meinte, zu groß für) die normalen Probenbeutel. (Pause) Ich ziehe einen darüber, aber er bleibt auf jeden Fall offen. Okay, der Stein geht rein und wird vermutlich auch nicht wieder herausrutschen, doch schließen kann ich den Beutel nicht. (Nicht zu verstehen, weil Fred Haise spricht.)
Haise: Okay, das geht sicher in Ordnung, Ed. Wir müssen jetzt los.
Mitchell: Er ist in Probenbeutel 26-N.
Haise: Okay, Ed. (Pause)
Probe 14306 ist eine Brekzie, Gewicht: ≈ 600 Gramm. Der Fundort wurde in die USGS-Reliefkarte eingezeichnet.
Mitchell: Okay. Ich greife mir den Gnomon. Wir sind auf dem Weg. (Pause)
Für den Rückweg zum LMLMLunar Module siehe die USGSUSGSUnited States Geological Survey-Karte (Ausschnitt), die Abschnittsübersicht sowie den Ausschnitt einer LROC-Aufnahme vom .
Shepard: (leise) Das Drecksding habe ich zum letzten Mal gesehen.
Mitchell: Nervige kleine Dinger, nicht? (Pause)
Jones: Ich verstehe. Al konnte den SESCSESCSpecial Environmental Sample Container nicht leiden.
Mitchell: Sicher nicht! Und einen Graben anzulegen, genauso wenig. (Lachen) Beides zusammen hat ihn also ziemlich genervt. Was an der Stelle aber deutlich wird, unsere Ausrüstung war einfach nicht ausgereift. Es wurde so viel Geld ausgegeben und so viel getestet, und hier im Rückblick sieht man, dass wir viel zu viele Probleme mit der Ausrüstung hatten. Zu vieles war auch schlicht ungeeignet. Das ist schön, diese Probenbeutel zum Beispiel – die (Dixie-)Becher, ungefähr so groß (etwa 13 Zentimeter Durchmesser) … Die eigneten sich gut für Geröll oder kleine Steine. Nur davon haben wir verdammt wenig eingesammelt. Bei diesem Speziellen hier, der kaum passte, den habe ich am Ende mit Gewalt reingeschoben. Außerdem sind es Plastikbeutel gewesen. Sie zerrissen, platzten auf und waren zu klein. Dann löste sich der (Schutz-)Ring vom SESCSESCSpecial Environmental Sample Container. Trotz der gründlichen Qualitätskontrollen und sonst allem, es war schon fast kriminell, mit welchen Problemen wir zu kämpfen hatten. Und alles mit aufgeblasenen Handschuhen, in denen man kaum etwas festhalten konnte. Wirklich eine Erfahrung. Ich weiß, vor den J-Missionen wurde einiges überarbeitet und verbessert, ich weiß allerdings nicht im Detail, wie sie zurechtgekommen sind. Doch wenn sie die gleichen Schwierigkeiten hatten wie wir, wäre es schon erstaunlich, wenn wir nur die Hälfte von dem erreicht hätten, was wir tatsächlich geschafft haben.
Jones: Was mich etwas verwundert. Eine Menge dieser Probleme hat es auch schon bei Apollo 12 gegeben. Dann gab es den Zwischenfall bei Apollo 13 und ihr Flug wurde auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Also hätte man das eine oder andere überarbeiten können. Oder waren alle so damit beschäftigt, das Desaster bei Apollo 13 aufzuarbeiten?
Mitchell: Möglicherweise. Aber es ging eben nur um Details. Und wenn sie den Wissenschaftlern nicht wichtig genug waren, legte vermutlich niemand Wert darauf. Wir hatten es mit so vielen dieser Details zu tun. Es war eine Frage der Prioritäten und des Geldes.
Jones: Das zu dem Zeitpunkt schon weniger wurde.
Die Astronauten der J-Missionen hatten verhältnismäßig wenig Ärger mit geologischen Werkzeugen und Behältern. Komplikationen gab es jedoch bei einigen Geräten für die Experimente. Da sie außerdem viel mehr Zeit auf der Mondoberfläche verbrachten, wurde Staub zum Problem für mechanische Komponenten und bei der Temperaturregelung.
Shepard: Okay.
Mitchell: Oh. Fahr etwas weg. Ich hebe es für dich auf.
Shepard: Was? Das Ding? Meinst du die Dose?
Mitchell: Ja.
Shepard: Vergiss es.
Mitchell: Okay.
Shepard: Damit habe ich nichts mehr zu tun.
Anscheinend hat Ed den SESCSESCSpecial Environmental Sample Container gesehen, der von Al vorhin weggeworfen wurde, weil sich der Dichtungsschutz gelöst hatte. Nun liegt der Behälter vielleicht unter dem METMETModular(ized) Equipment Transporter und Al soll den Wagen etwas wegfahren, damit Ed die Dose aufheben kann.