Überarbeitete Niederschrift und Kommentare © Eric M. Jones
Redaktion und Edition Ken Glover
Übersetzung © Thomas Schwagmeier u. a.
Alle Rechte vorbehalten
Bildnachweise im Bilderverzeichnis
Filmnachweise im Filmverzeichnis
MP3‑Audiodateien: Ken Glover
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Bean: Beleuchtung: ANUNANUNAnnunciator/NUMNUMNumerics – Dimmen. (SUR-72, Paneel 5)
Conrad: Okay. Ich drehe mich (um den Drehschalter auf Paneel 5 zu stellen).
Bean: Okay.
Conrad: Ich muss erst weiter zu dir (damit hinter dem PLSSPLSSPortable Life Support System genug Platz zum Umdrehen ist).
Bean: Klar. (Pause)
Conrad: Gedimmt.
Bean: Okay. (Pause)
Conrad: Okay. Ich muss nur … Langsam. (Pause)
Bean: Sag mal, könntest du vielleicht meine (PLSSPLSSPortable Life Support System-)Antenne jetzt aufrichten? Diese Lasche gehört …
Conrad: Nein, diese Lasche hier. Lasche. Okay.
Bean: (nicht zu verstehen) meine rausziehen und wenn du zum Aussteigen unten bist (auf Händen und Knien), stelle ich deine auf.
Conrad: Okay. (Pause) Oben.
Bean: In Ordnung.
Conrad: Ich kann dann los.
Bean: Okay. Sekunde noch.
Conrad: Alles klar. Lass mich … Halte mein Knie dagegen … Dieses Velcro hier ist völlig unbrauchbar. (Pause)
Bean: Okay, dann steig jetzt aus.
Wir wissen nicht, welche mit Velcro beklebte Stelle Pete hier gemeint hat. Tatsache ist jedoch, dass eine Verschmutzung durch Mondstaub die Haftfähigkeit des Klettbandes stark verminderte. Vor allem natürlich bei Ausrüstungsteilen, die draußen zum Einsatz kamen.
Ab jetzt orientieren sie sich an ihren Manschetten-Checklisten (10. Seite bei Pete und 13. Seite bei Al).
Conrad: Okay. (Pause) (nicht zu verstehen) hänge irgendwo. Siehst du was?
Bean: Nein.
Conrad: Okay.
Bean: Gut so. Du bist jetzt schön mittig. (Pause) Gut. Etwas nach links. Nach links. Genau. (Pause) So, lass mich jetzt deine Antenne aufstellen.
Conrad: Okay.
Bean: Ist draußen.
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Conrad: Hast du’s?
Bean: Ja, du kannst.
Conrad: Okay.
Bean: Etwas mehr nach rechts. (Pause) Und du bist durch die Luke durch. Ich warte auf die LECLECLunar Equipment Conveyor (die am Plattformgeländer festgemacht ist).
Conrad: Eine Minute. (nicht zu verstehen) runter. Ist der (Müll-)Beutel unten?
Bean: Kann ich nicht sagen.
Conrad: Ich auch nicht. (Pause) Okay. Alles klar. Okay. Gibst du mir die LECLECLunar Equipment Conveyor, (korrigiert sich) ich meine die Taschen vom linken Regal, die wir nicht mehr brauchen? Wir schmeißen sie raus.
Gemeint ist der vordere Teil des Regals auf der linken Seite (LHSSCLHSSCLeft-Hand Side Stowage Compartment). Sie hatten diese Taschen bei entsprechend vorbereitet.
Bean: In Ordnung. (Pause) Alles klar. Hier kommt es.
Conrad: Okay.(Pause)
Bean: Sekunde. Ich öffne die Luke noch etwas und gebe ihm einen Schubs. (Pause) Und ich warte auf die LECLECLunar Equipment Conveyor.
Al steht jetzt auf Petes Seite, damit er die Luke ganz aufmachen kann.
Conrad: In Ordnung, eine Minute. (Pause) Hier kommt die LECLECLunar Equipment Conveyor für dich. Ah, ich muss es höher halten (damit Al die ausgestreckte Hand von Pete erreichen kann). Moment.
Bean: Okay. (Pause) Hab sie.
Conrad: Sehr gut. Ich klettere die Leiter runter.
Bean: Gut.
Conrad: Ab ins Gelände (für das Examen in Geologie).
Bean: Okay. (lange Pause)
Conrad: Hopsa, großer Schritt. (Pause) Okay, Houston. Jetzt. Ich bin auf der Oberfläche.
Gibson: Verstanden. Ist notiert, Pete.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Solange Al entsprechend seiner Checkliste die ETBETBEquipment Transfer Bag packt und die LECLECLunar Equipment Conveyor vorbereitet, rüstet Pete (Checkliste) den tragbaren Werkzeugständer (HTCHTCHand Tool Carrier) aus. Man beachte, dass Al ein Magazin mit Farbfilm in die ETBETBEquipment Transfer Bag legt. Mit dem Farbfilm sollte im Krater Surveyor fotografiert werden. Bevor sie zu ihrer Exkursion aufbrechen, kommt das Magazin in den Sammelbeutel an der Hüfte, wird jedoch nie verwendet. Tatsächlich befindet es sich nach wie vor im Sammelbeutel – oder was davon noch übrig ist – im Landefuß unter der Leiter.
Conrad: Eine von den Graustufen-Tafeln (AS12-48-7036) ist gestern runtergefallen, Al. Wir haben also nur noch zwei Gute, die andere ist zu dreckig.
Bean: Alles klar.
Conrad: (Der Staub haftet so stark an der Tafel) Er lässt sich nicht abklopfen, es ist einfach … (Pause)
Conrad:Wir hatten drei (Graustufen-Tafeln), die an der Ecke des Tischs hingen. Als ich während der ersten EVA die erste LiOHLiOHLithiumhydroxid‑Kartusche rausgezogen habe, um sie hochzuschicken, ist eine (der Tafeln) runtergefallen und ich musste sie aus dem Dreck aufsammeln. Wenn sie erst mal im Dreck gelandet ist, dann war’s das.
Bean:Es ist unmöglich, den Staub wieder runterzukriegen. Egal wo er haftet.
Foto 69-H-1618 vom Training zeigt Pete mit einer Graustufen-Tafel in der Hand an etwa derselben Stelle im Zeitplan.
Bean: Okay, ich kann die ETBETBEquipment Transfer Bag jetzt runterlassen, wenn du so weit bist.
Conrad: Okay. (Pause) Ich hab sie jetzt.
Bean: Der Verschluss an der LECLECLunar Equipment Conveyor scheint zu klemmen, weil er voller …
Conrad: Dreck ist?
Bean: Dreck, ja. (lange Pause)
Bean: Zieh es weg.
Conrad: Heh?
Bean: Zieh es weg!
Conrad: Du ziehst an mir. Lass etwas lockerer. Okay, lass locker. Einfach runterlassen. Runter. Noch etwas weiter runter. In Ordnung, jetzt halten.
Bean: Okay.
Jones: Ich habe den Eindruck, dass Sie die LECLECLunar Equipment Conveyor hier nicht wie eine Seilschleife straffhalten. Stattdessen haben Sie einfach die ETBETBEquipment Transfer Bag über die Plattformkante gebracht und Al brauchte die Leine nur noch nachlassen.
Conrad: Ich habe die Leine nur festgehalten, damit nicht irgendwo etwas hängen bleibt. Und Al hat einfach nachgelassen. Eigentlich sollten wir sie straff halten, aber so machen wir es hier nicht. Als die Tasche an der Kante vorbei war, musste ich nur noch aufpassen, dass er – so wie Al die Leine nachließ – schön vor der Leiter runterkam.
Bean: Ging schneller.
Conrad: Ja, so ging es schneller und lief auch ruhiger. Immer wenn wir versucht haben, alles straff zu halten, ist das verdammte Ding wie verrückt in Schwingung geraten.
Bean: Richtig. Und ich glaube, du bist auch zur die Seite gegangen (d. h. etwas näher zum MESAMESAModular(ized) Equipment Stowage Assembly und nicht ein paar Meter vor der Leiter stehen geblieben). Denn gleich sprichst du plötzlich vom Kabel.
Conrad: Ja, ich habe mich gleich in beiden verfangen – dem Kabel zur Fernsehkamera und dem zur S-Band-Antenne.
Bei Apollo 16 hatte der Optimierungsprozess für den Umgang mit der LECLECLunar Equipment Conveyor seinen logischen Abschluss gefunden. Es gab keine Seilschleife mehr und die Astronauten haben bis auf die ETBETBEquipment Transfer Bag alles in der Hand die Leiter hoch- und runtergetragen. Die ETBETBEquipment Transfer Bag wurde nur noch für den Transport der Kameras gebraucht und war deshalb das Einzige, das niemand fallen lassen wollte. Charlie Duke gab die Tasche nach draußen, wo John Young sie an eine simple Leine hängte – nach wie vor LECLECLunar Equipment Conveyor genannt, um alle Klarheiten zu beseitigen – und an der Seite der Plattform nach unten ließ.
Conrad: Junge, ich kann euch sagen, zwei Dinge hier gehen mir immer mehr auf die Nerven: das eine ist das Kabel zur Fernsehkamera und das andere das Kabel zur S-Band-Antenne.
Gibson: Verstanden, Pete. Zur Kenntnis genommen.
Conrad: Man muss ständig drüberlaufen. (AS12-46-6867) (Pause) In Ordnung. Al, ich hänge sie (die LECLECLunar Equipment Conveyor) rüber auf die andere Seite (wahrscheinlich über das südliche Plattformgeländer), dann ist sie aus dem Weg.
Bean: Okay.
Gibson: Al, bevor du aussteigst. Kannst du bitte bestätigen, dass der Sicherungsschalter für die Fernsehkamera draußen ist?
Bean: Bestätigt, ist draußen.
Gibson: Verstanden.
Bean: Er ist draußen, Houston.
Gibson: Verstanden, Al.
Bean: Okay. (Pause)
Conrad: Ah, mein guter Gnomon. Bei all dem (nicht zu verstehen) Trubel gestern, habe ich ihn ganz vergessen.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Der Gnomon ist ein freischwingend aufgehängter Stab in einem dreibeinigen Ständer. Er wird ins Bild gestellt, wenn Aufnahmen zur Dokumentation der Gesteinsproben gemacht werden. Der Stab zeigt die genaue Vertikale an, dient als Längenmaß und ist außerdem sowohl mit Farbfeldern als auch einer Graustufenskala versehen. Während EVA-2EVAExtravehicular Activity sind etliche Fotos mit Gnomon entstanden, ein Beispiel ist AS12-49-7315.
Conrad: Was machst du gerade, Al?
Bean: Ich richte die (16mm-Film-)Kamera ein.
Al stellt die Filmkamera auf Blende 8 und 6 Bilder pro Sekunde ein. Das ist der letzte Schritt im Abschnitt Vor dem Aussteigen seiner Checkliste.
Conrad: Okay. Ich habe jetzt den SRC-2SRCSample Return Container geholt. (Pause) Arbeite hier meine Aufgaben ab. (lange Pause)
Betrachtet man, wie sauber Pete und Al die Vorbereitungen auf EVA-2EVAExtravehicular Activity hinter sich gebracht haben und berücksichtigt die Hinweise in Petes Äußerungen seit seinem Ausstieg, hält er sich höchstwahrscheinlich genau an seine Checkliste. Demnach hat er den Werkzeugständer (HTCHTCHand Tool Carrier) neben das MESAMESAModular(ized) Equipment Stowage Assembly gestellt, um die folgenden Gegenstände darauf unterzubringen: die sauberen Graustufen-Tafeln (siehe 69-H-1618), den Verlängerungsgriff, den Hammer, die kleine Schaufel und den Gnomon. Auf derselben Seite gibt es auch einen Eintrag: Wiegebeutel an Federwaage hängen. Jedoch steht nirgendwo einen Hinweis, dass eine Waage in die ETBETBEquipment Transfer Bag gelegt werden soll. Daher gab es vermutlich zwei dieser Federwaagen (Abbildung 57 im Werkzeugkatalog von Judy Allton) – eine in der Kabine und eine am MESAMESAModular(ized) Equipment Stowage Assembly.
Bean: Okay. Ich kontrolliere alle Sicherungsschalter (Checkliste) und komme dann raus.
Conrad: Okay. (lange Pause)
Bean: Die Seite (Paneel 16) ist in Ordnung. Und 11 (Petes Paneel) auch. (lange Pause)
Conrad: Also, diese Teflon-Beutel halten nicht besonders im Vakuum. Oder sagen wir lieber:
Unter den Bedingungen auf dem Mond.
Gibson: Verstanden, Pete. Deine Bemerkung haben wir notiert. Geht es etwas genauer?
Conrad: Sicher. Das Material ist an den gefalteten Stellen scheinbar geschwächt und bricht, wenn man die Beutel öffnet. Bei den beiden Beuteln, die ich gestern in den SRCSRCSample Return Container gelegt habe, ist mir das auch schon aufgefallen. Ich gehe mal kurz zurück (in die Sonne). Was haben wir. (liest in seiner Checkliste) LECLECLunar Equipment Conveyor weitergeben, ETBETBEquipment Transfer Bag Transfer, Exkursion vorbereiten, HTCHTCHand Tool Carrier ausrüsten: Graustufen-Tafeln, Verlängerungsgriff, Hammer, kleine Schaufel und Gnomon.
Kommentare zu den Wiegebeuteln sind nach und zu lesen.
Das Magazin mit Farbfilm, welches Al laut seiner Checkliste in die ETBETBEquipment Transfer Bag gelegt hat, kommt nicht in den HTCHTCHand Tool Carrier. Möglicherweise legt Pete es in den Sammelbeutel von Al, wenn er ihn gleich findet. Vielleicht legt Al das Magazin bei aber auch selbst in seinen Beutel.
Bean: Ich komme jetzt, Pete.
Conrad: Okay. Viel Spaß. (liest weiter die Checkliste) SRC-2SRCSample Return Container auf MESAMESAModular(ized) Equipment Stowage Assembly stellen, Wiegebeutel an Federwaage hängen, Sammelbeutel bei LMPLMPLunar Module Pilot anhängen. Was mich daran stört ist, ich habe diesen Sammelbeutel nicht. Und warum nicht? Wo finde ich ihn wohl? (Pause) Aha, ha! Hier ist einer. (zu Al) Wie kommst du zurecht?
Bean: Gut.
Conrad: Ich schau mal nach (wie Al durch die Luke kommt). Okay. Komm weiter raus. Alles bestens. So ist es gut. Etwas nach links. (Nicht zu verstehen, weil Al spricht.)
Bean: Warte kurz. Ich schließe noch schnell die Luke.
Conrad: Oh, okay. (lange Pause)
Conrad: Also, das Zeug … (korrigiert sich) Material hier rund um das Landemodul erinnert mich … Unter diesem Winkel zu Sonne, wenn man in Richtung Sonne schaut, hat es einen satten Braunton, erinnert mich irgendwie an einen frisch gepflügten Acker.
Gibson: Verstanden, Pete.
Conrad: Schaut man mit der Sonne im Rücken, ist es nach wie vor dasselbe Aschgrau. Ein sehr helles, fast weißes Aschgrau. (lange Pause)
Bean: Okay. Der LMPLMPLunar Module Pilot hat den Landefuß verlassen.
Conrad: Okay, LMPLMPLunar Module Pilot. Wie wär’s, wenn wir uns die Tasche für die Surveyor-Teile vornehmen?
Bean: In Ordnung. Gleich, Pete.
Die Tasche für die Surveyor-Teile trägt Pete hinten an seinem PLSSPLSSPortable Life Support System.
Conrad: Klar.
Bean: Ich ziehe die Scheuklappen runter.
Conrad: Heh?
Bean: Diese kleinen seitlichen Visierblenden.
Conrad: Houston. Wir beide, Al und ich, finden diese kleinen Seitenblenden äußerst praktisch.
Gibson: Verstanden, Pete. Ist notiert.
Neil und Buzz hatten diese Seitenblenden ebenfalls. Andy Chaikin weist auf den 16mm-Film hin. Dort ist zu sehen, wie Neil das seitliche Visier ein Stück nach unten gezogen hat, während er die Notfallprobe einsammelt. Marv Hein merkt an, auch auf Foto S69-32243 vom Training für Apollo 11 hat Neil (rechts von Buzz) das Seitenvisier nach unten gezogen.
Conrad: (nicht zu verstehen) diesen Gurt (an der Tasche für die Surveyor-Teile) nach unten. (lange Pause)
Laut Petes Checkliste hätte zuerst bei Al der Sammelbeutel angehängt werden sollen, bevor sie bei Pete die Teile-Tasche am PLSSPLSSPortable Life Support System befestigen. Nachdem Pete die Tasche auf dem Rücken hat, bemerkt Al auf seiner eigenen Checkliste (bei ), dass sie den Schritt übersprungen haben. Auf einem Foto, aufgenommen vor dem Flug, sind die linken Befestigungsgurte der Tasche zu sehen.
Conrad: Fast etwas zu kalt heute bei mittlerer Kühlung (im Schatten des LMLMLunar Module). Wie ist es bei dir?
Bean: Eigentlich auch. (nicht zu verstehen) die Leine hierhin, Pete.
Conrad: Wie bitte?
Bean: Ich lege die (Sicherungs-)Leine gleich hierhin und …
Conrad: Okay. (Pause)
Die Sicherungsleine wird bei 131:57:22 besprochen.
Bean: Okay. Und ich hänge sie (die Tasche für die Surveyor-Teile) bei dir an, Babe.
Conrad: Geht es so? Soll ich tiefer oder höher?
Bean: Tiefer.
Conrad: Okay. Besser?
Pete ist entweder etwas in die Knie gegangen oder hat sich in einen Krater gestellt – vielleicht auch beides. Auf 69-H-1586 sieht man Pete und Al beim Training mit der Tasche.
Bean: Gut. Okay, das ist dran. (nicht zu verstehen) der Seite. Sieht so weit ganz gut aus.
Conrad: Also, abgesehen von den großen Gesteinsbrocken, es ist äußerst schwierig, hier eine Grenzlinie zu bestimmen. (Pause)
Bean: Eine Grenzlinie war nicht zu sehen, soweit ich mich erinnere. Aber manchmal änderte sich die Farbe. An einigen Stellen wurde es dunkler und als wir dann, etwas später, auf dem Weg zu Krater Head waren, wurde es heller, je näher wir kamen (das heißt, beim Laufen wurde etwas hellerer Boden aufgewühlt). Es wurde richtig Weiß und sah vollkommen anders aus als alles, was wir sonst gesehen haben.
Bean: Okay. (nicht zu verstehen) (Pause) Okay. Ich gehe auf die andere Seite. Wir befestigen die Tasche für die Surveyor-Teile bei Pete, Houston.
Conrad: (Nicht zu verstehen, möglicherweise
Warte mal.
)
Bean: Okay. Mach ich.
Gibson: Verstanden. Ist notiert.
Andere Besatzungen hatten die Neigung, etwas lauter zu werden, wenn sie mit Houston sprachen. Pete und Al sind hierbei wirklich eine Ausnahme.
Conrad: Mensch, Houston. Die Funkverbindung ist ja hervorragend. Es hört sich an, als wärt ihr direkt in meinem Helm.
Gibson: Verstanden. Ist die beste (EVAEVAExtravehicular Activity-)SIMSIMSimulation, die wir je hatten.
Bean: Ich frage mich, was passiert ist seit gestern?
Conrad: Keine Ahnung. Ich denke, man lernt einfach jedes Mal …
Bean: Okay.
Conrad: … etwas dazu.
Die Aufnahmen vom Funkverkehr dieser EVAEVAExtravehicular Activity sind deutlich besser als bei EVA-1EVAExtravehicular Activity, was zweifellos daran liegt, dass die Verbindung zur Erde jetzt über die große S-Band-Antenne hergestellt wird. Obwohl sie die Antenne schon am Anfang der ersten EVAEVAExtravehicular Activity aufgestellt haben, war nicht vorgesehen, dass Al gleich noch einmal einsteigt, um die Kommunikationsanlage entsprechend einzurichten. Erst kurz vor dem Ende von EVA-1EVAExtravehicular Activity bei stellt er die Schalter auf Paneel 12 um und testet die Verbindung.
Bean: Die Tasche ist dran. Gut, mal sehen, was jetzt (in der Checkliste steht.)
Conrad: Jetzt brauche ich das Werkzeug (den Bolzenschneider). Bleib mal kurz dran. (Pause) Und bevor du das Werkzeug einpackst (in die Tasche für die Surveyor-Teile), müssen wir noch das Kabel an der Fernsehkamera abschneiden.
KSC69-PC-0549 ist ein Foto vom Training für Apollo 12 und zeigt Pete und Al beim Umgang mit dem Bolzenschneider. Hier ein Ausschnitt des Fotos in höherer Auflösung (Bearbeitung: Ulrich Lotzmann).
Gibson: Bestätigt. Schneidet das Fernsehkabel etwa 1 Zoll (2,54 cm) unterhalb des Adapters … (korrigiert sich) ich meine 1 Fuß (30,5 cm) unterhalb des Adapters ab und legt die Kamera in die ETBETBEquipment Transfer Bag.
Conrad: Okay. (lange Pause) Hey, schau mal rüber zur Surveyor, Al. Sieht nicht annähernd so steil aus (wie es noch gestern bei EVA-1EVAExtravehicular Activity den Eindruck machte).
Astronauten: (nicht zu verstehen) Schatten.
Bean: Hey, Houston. Die Surveyor sieht heute viel besser aus.
Conrad: Jetzt, wo die Sonne richtig draufscheint.
Bean: Etwas mehr in der Sonne. (nicht zu verstehen) gestern.
Conrad: Das Kabel an der Fernsehkamera ist durch. Al, warte noch eine Minute. Lass sie (die Fernsehkamera) noch einen Moment drauf (auf dem Stativ). Komm her und steck das Ding (den Bolzenschneider) in meine Tasche (für die Surveyor-Teile). Wir montieren unsere (Hasselblad-)Kameras, dann ist die ETBETBEquipment Transfer Bag ausgeräumt (und die Fernsehkamera hat Platz).
Ein Bild der 16mm‑Filmkamera (Bearbeitung: Ulrich Lotzmann), aufgenommen aus dem Fenster von Al, zeigt Pete bei mit dem Bolzenschneider in der Tasche, wie er das LMLMLunar Module in Richtung ALSEPALSEPApollo Lunar Surface Experiments Package verlässt.
Conrad: Da hatten sie sich wegen der Änderung etwas vertan. Es hieß, dass wir an der Kamera das Kabel abschneiden und sie dann in die ETBETBEquipment Transfer Bag legen sollten, aber wir standen da mit dem ganzen Mist in der Hand (dem Bolzenschneider). Richtig war also, das Ding abschneiden, den Bolzenschneider wegpacken, alles für den Weg zurechtzumachen, dann erst die Kamera nehmen, sie in die ETBETBEquipment Transfer Bag legen und fertig.
Bean: Alles klar. Leuchtet ein.
Conrad: Oder noch besser, bring sie (die Fernsehkamera) zurück … Entschuldigung.
Bean: Schon okay. Ist dasselbe. (nicht zu verstehen) (Pause)
Conrad: Ich denke, du weißt …
Bean: Hier.
Conrad: … weißt, was gemeint ist. So muss es laufen auf dem Mond.
Bean: Okay. Steck es hier rein.
Conrad: Achte auf die Nummer an der Seite des Werkzeugs. (Pause)
Bean: (Lachen) Schon ein paarmal verwendet.
Was genau hier gemeint ist, kann ich nicht sagen. habe ich mit Al Bean telefoniert und erfahren, dass auf dem Mond höchstwahrscheinlich ein nagelneues Werkzeug zum Einsatz gekommen ist. Es wurde bereits lange vor dem Abschluss des Trainings im LMLMLunar Module verstaut und die Inventarnummer war deshalb noch leserlich. Dank an Marv Hein, der mich auf dieses kleine Rätsel aufmerksam gemacht hat.
Conrad: Hört mal, Houston, solange Al das Werkzeug einpackt, hier ist was Interessantes. Da liegt ein kantiger Stein wirklich nur 6 Zoll (15 cm) unter dem Rand der Triebwerksglocke. Er liegt einfach so da und ich kann kaum glauben, dass er nicht vom Triebwerksstrahl weggeweht wurde. Er ist nur 3½ × 3½ Zoll groß (9 × 9 cm) und steckt nicht im Boden, sondern liegt ungefähr 6 Zoll (15 cm) unter der Triebwerksglocke lose auf der Oberfläche. Ansonsten ist der Bereich drum herum natürlich absolut sauber geblasen, nur der Stein ist liegen geblieben.
Bean: Pete, wo ist der Sammelbeutel?
Gibson: Verstanden, Pete. Wir haben deinen Bericht gehört. Konntet ihr bei der ersten EVAEVAExtravehicular Activity schon ein Foto davon machen?
Conrad: Nein, wir machen es jetzt. Ist da einer (ein Sammelbeutel) drin, Al?
Bean: Ja.
Conrad: Oh. (Pause)
Bei macht Al zwei Fotos von dem Stein: AS12-48-7034 und AS12-48-7035
Eine planimetrische Karte (8 MB), erstellt von Brian McInall, illustriert das Geschehen bei EVA-2EVAExtravehicular Activity in der Nähe des LMLMLunar Module sowie den Weg zur Nordseite und entlang der Westseite von Krater Head.
Gibson: Und, Pete und Al, als Referenz für euch beim Fotografieren, euer Schatten ist jetzt 18 Fuß (5,5 m) lang.
Bean: Okay. (zu Pete) Hier sind zwei praktische Beutel (die Sammelbeutel) für uns.
Gibson: Al, wenn du es noch schaffst, bevor ihr euch auf den Weg macht. Könntest du vom Sonnenwindkollektor (SWCSWCSolar Wind Composition (Experiment)) ein Foto machen, auf dem zu sehen ist, wie sich die Folie um den Stab gewickelt hat?
Bean: Mach ich. Okay, Houston, einen Moment noch. Okay, ich hänge den Beutel bei … Kannst du den Beutel bei mir anhängen, Pete?
Conrad: Sicher. (Pause)
Bean: Gleichzeitig schiebe ich das runter.
Conrad: In Ordnung (Pause) Okay, hör mal, wenn du eine Kamera … Der Sammelbeutel hängt … Wenn du eine (70mm-Hasselblad-)Kamera montierst …
Bean: Achte auf diese kleinen …
Conrad: Hol du die Fernsehkamera, ich lade hier noch die anderen Sachen auf (den HTCHTCHand Tool Carrier). Kompliment an denjenigen, der den SRCSRCSample Return Container gepackt hat. Sieht genauso aus wie beim Training.
Pete lädt weiter Kernprobenröhren, Kappen dafür, Dixie-Becher
-Probenbeutel (Foto: Ulrich Lotzmann), zwei Behälter für spezielle Proben und einen Spender für flache Probenbeutel auf den HTCHTCHand Tool Carrier (siehe Checkliste). Diese Gegenstände lagen bis jetzt im SRC-2SRCSample Return Container.
Bean: Gib mir mal die Greifzange für einen Moment.
Conrad: Zu Befehl. Hier ist die Zange. (Pause) Wo bist du?
Bean: Direkt hinter dir. Warte. Eine Sekunde. Warte kurz. Will erst sehen, was das ist.
Conrad: Das ist übrig geblieben von …
Bean: Okay. Weiß, was du meinst.
Conrad: … einem der Teile-Beutel (wahrscheinlich sind Reste von einem Wiegebeutel gemeint).
Bean: Weiß, was du meinst. Okay. (Pause)
Conrad: Okay, die Kernprobenröhren. (Pause) (spricht zu den Kernprobenröhren) Kommt jetzt, geht schon raus da. (Pause) Wenn ich’s nicht besser wüsste, würde ich meinen, hier oben weht ein Sonnenwind stark genug, um die Probenbeutel auseinanderzupusten. (Pause) Okay, Al, drei Kernprobenröhren stehen drin (im HTCHTCHand Tool Carrier).
Bean: Okay. (nicht zu verstehen)
Conrad: Jetzt kommt der Spender für die Dixie‑Becher drauf.
Die sogenannten Dixie-Becher
-Probenbeutel im Spender haben ihren Namen von einer in den USA sehr bekannten Marke, deren Wegwerfbecher man sich unten von einem Stapel aus der Röhre zieht. Hier ist der Spender aus Metall und enthält einen Stapel kleine runde Probenbeutel. Jeder hat seine eigene Nummer, damit der Inhalt später von den Geologen leichter zugeordnet werden kann.
Bean: Kannst du (nicht zu verstehen)? (lange Pause)
Bean: Sammelbeutel. (Pause) Die (Graustufen-)Tafel passt genau rein. War mir nicht ganz sicher. Hast du’s?
Conrad: Jawohl, Sir. Ist im Sammelbeutel.
Bean: Okay.
Conrad: Hier ist noch das Ding.
Bean: Die Sicherungsleine.
David Harland sagt, die Sicherungsleine sollte eventuell beim Abstieg in Krater Surveyor zum Einsatz kommen. Man befürchtete, dass es für Pete und Al nicht sicher genug wäre, falls sich der Untergrund als zu locker herausstellt. Insbesondere Jim McDivitt, zu dem Zeitpunkt Leiter des Bereichs Raumfahrzeuge des Apollo‑Programms beim MSCMSCManned Spacecraft Center, schrieb am in einer Kurzmitteilung mit der Überschrift Sicherheitsaspekte und Empfehlungen für Apollo 12 bei Surveyor 3 (Apollo 12 Surveyor III safety review and recommendation): Laut Ankündigung des MSCMSCManned Spacecraft Center hat Apollo 12 unter anderem die Aufgabe, Surveyor 3 zu untersuchen und die Fernsehkamera der Sonde sowie Glasfragmente vom Reflektor eines Thermoschalters zu bergen. Die Glasfragmente sind für das JPLJPLJet Propulsion Laboratory von Bedeutung als Referenz zur Konstruktion der Wärmeschutzschalter in den Mariner-Sonden, die an Venus und Merkur vorbeifliegen sollen. Jedoch können solche Splitter sehr leicht die Handschuhe der Astronauten zerschneiden und Lecks verursachen. Hier ist extreme Vorsicht geboten. Meine Empfehlungen sind: Die Verwendung einer Sicherungsleine, an der zunächst nur ein Astronaut in den Surveyor-3-Krater absteigt. So können die Standfestigkeit und die Verhältnisse beim Aufstieg zum Kraterrand festgestellt werden, bevor beide Astronauten in den Krater laufen. Des Weiteren die Verwendung eines geeigneten Werkzeugs, ähnlich einer Pinzette, um die Glasfragmente des Thermoschalters aufzunehmen. Dadurch wird die Beschädigung der Handschuhe verhindert.
Die Astronauten bei Apollo 14 haben ebenfalls eine 100-Fuß-Sicherungsleine (30 m) dabeigehabt und sie, genau wie ihre Kollegen bei Apollo 12, nie verwendet. Pete und Al werden ohne Schwierigkeiten in den Krater Surveyor einsteigen und auch wieder herauskommen. Genauso entscheiden sie etwas später, dass die Hänge in Krater Bench zu steil für einen Abstieg sind.
Conrad: Ich weiß noch, dass wir eine hatten.
Bean: Wir hatten tatsächlich eine?
Conrad: Also, da stehe ich und hab sie vor mir. Ich glaube nicht, dass sie 100 Fuß (30 m) lang war. Ich glaube nicht einmal annähernd so lang.
Bei der Technische Nachbesprechung am spricht Al von 10 Metern. Siehe Kommentar nach .
Bean: In der Checkliste steht, dass ich sie in meinen Sammelbeutel lege. (Revidiert sich, nachdem Pete etwas weiter voraus bei noch eine Erwähnung der Sicherungsleine gefunden hat.) Aber vielleicht hast du sie auch in den Probenbeutel (innen im HTCHTCHand Tool Carrier) getan. Wir haben da eine Menge reingetan.
Conrad: Ja, wahrscheinlich. Wahrscheinlich hat es so besser funktioniert.
Bean: So was. Ich hätte ordentlich drauf gewettet, das wir keine Leine hatten
Conrad (lachend): Ich auch.
Bean: Die Leute haben mich das schon oft gefragt und ich habe immer gesagt:
Nein, wir hatten keine Leine.
Conrad (lachend): Dann kommt jemand wie Eric – absolut vorbereitet – ruft dich auf und fragt:
Was war mit der Sicherungsleine?
Und du stehst da, Was meinen Sie mit Sicherungsleine!?
Conrad: Heh? Oh, klar. (Pause) Häng die doch auch da dran. Das nervt mich, wie sich die Dinger (vermutlich die flachen Probenbeutel) hier im Vakuum aufspreizen.
Bean: Okay.
Das Bündel flache Probenbeutel sollte eigentlich am HTCHTCHand Tool Carrier hängen. Aber wegen der elektrostatischen Aufladung haben sie sich gegenseitig sehr stark abgestoßen und waren dort nicht so leicht festzumachen. Im Vakuum auf dem Mond können sich Gegenstände viel leichter und stärker aufladen als in der feuchten Erdatmosphäre. Siehe auch Ausschnitt von AS12-49-7286.
Conrad: Und hier habe ich den Gasprobenbehälter (GASCGASCGas Analysis Sample Container).
Der zylindrische Behälter ist 9,5 Zentimeter lang und hat einen äußeren Durchmesser von 3,8 Zentimetern. Um ihn hermetisch zu verschließen, wird dieselbe Methode angewendet wie beim SRCSRCSample Return Container: Eine Schneidkante am oberen Rand dringt in einen Indiumstreifen, der im Rand des Deckels eingelassen ist. Bei Krater Sharp werden Pete und Al circa 100 Gramm Oberflächenmaterial in den Behälter füllen () und ihn später in den SRCSRCSample Return Container legen. Auf der Erde wird der relativ dünne Boden punktiert, um die eventuell im Probenmaterial enthaltenen Gase aufzufangen und zu analysieren. Abbildung 86 im Katalog der Werkzeuge und Probenbehälter für die geologische Erkundung der Mondoberfläche bei Apollo (Catalog of Apollo Lunar Surface Geological Sampling Tools and Containers), zusammengestellt von Judy Allton, zeigt den Probenbehälter.
Bean: Alles klar.
Conrad: Gasprobenbehälter ist drauf (auf dem HTCHTCHand Tool Carrier).
Bean: Okay. Jetzt die Sicherungsleine. Okay, ich tue sie hierhin.
Conrad: Okay, ich nehme die Sicherungsleine. Eine Sicherungsleine … Upps, Entschuldigung.
Bean: Ist okay.
Conrad: Ich montiere meine (Hasselblad-)Kamera. Dann legen wir die Fernsehkamera in die ETBETBEquipment Transfer Bag und können losgehen.
Bean: Okay. Wir brauchen noch …
Conrad: Hier.
Bean: Gut.
Conrad: Warte … Gleich hier. (Pause)
Bean: Drin?
Conrad: Jawohl, Sir. Ist drin.
Wenn Al bei sagt: Okay. Wir brauchen noch …
, meint er vielleicht das Magazin mit Farbfilm, das er laut Checkliste in seinen Sammelbeutel legen soll. Möglicherweise wurde das Magazin aber auch schon von Pete hineingetan, als er bei die ETBETBEquipment Transfer Bag ausgepackt hat.
Bean: Okay. Wenn du deine (Hasselblad-)Kamera montierst, lege ich die Fernsehkamera in die ETBETBEquipment Transfer Bag.
Conrad: Okay.
Bean: Wie sie es wollten.
Conrad: Okay. Nach allem, was ihr jetzt über die örtlichen Gegebenheiten wisst, Houston. Gibt es irgendwelche Stellen auf dem Weg zum ALSEPALSEPApollo Lunar Surface Experiments Package oder zu Krater Head, wo Fotos mit dem Polarisationsfilter gemacht werden sollen?
Gibson: Wir sagen gleich Bescheid deswegen. Mach erst mal weiter.
Conrad: (zu Al) Hier, gib sie mir (die Fernsehkamera).
Bean: Okay. Ich klappe den Griff ein.
Conrad: Klapp den Griff ein, genau. (Pause)
Bean: Halt sie zusammen.
Conrad: Hab sie so weit zusammen, wie ich kann.
Gibson: Pete, wir haben keine speziellen Wünsche deswegen. (Houston hat kein Interesse, dass an bestimmten Stellen Fotos mit dem Polarisationsfilter gemacht werden.) Mach einfach weiter und halte dich an das, was in deiner Manschetten-Checkliste steht.
Laut Petes Checkliste sollen an der Stelle, wo sie die ersten dokumentierten Proben nehmen, Fotos mit dem Polarisationsfilter gemacht werden. In diesem Fall ist das bei Krater Head.
Conrad: (zu Al) Okay. Steck sie (die Fernsehkamera) in die ETBETBEquipment Transfer Bag und wir kümmern uns nachher darum.
Bean: Gute Idee.
Conrad: Griff ist drin.
Bean: Okay.
Conrad: (Nicht) fallen lassen. Okay, Houston, eine Fernsehkamera ist im Beutel. Und unser Angriffsplan lautet … Al?
Bean: Kommen.
Conrad: (Mach) ein Bild von dem Stein unter der Landestufe, …
Bean: Mach ich.
Conrad: … (dann) nimm den Werkzeugständer, geh zum Sonnenwindkollektor und mach ein Foto davon. In der Zwischenzeit laufe ich raus zum ALSEPALSEPApollo Lunar Surface Experiments Package und sehe nach dem SIDESIDESuprathermal Ion Detector Experiment. Ich treffe dich dann bei Punkt 1 am Krater Head. (R,0/11,0 auf der Karte LSE 7-6G)
Gibson: Verstanden. Ist notiert.
Gibson: Und, Al, hast du schon die Bilder mit der Graustufen-Tafel gemacht?
Bean: Noch nicht, aber gleich.
Gibson: Verstanden.
Ein Bild der 16mm‑Filmkamera (Bearbeitung: Ulrich Lotzmann), aufgenommen aus dem Fenster von Al, zeigt Pete mit dem Bolzenschneider in der Tasche, wie er das LMLMLunar Module in Richtung ALSEPALSEPApollo Lunar Surface Experiments Package verlässt.
Conrad: Houston, Pete ist auf dem Weg zum ALSEPALSEPApollo Lunar Surface Experiments Package.
Gibson: (irrt sich bei der Identifikation) Verstanden, Al. Ist notiert. Und bei seit Beginn der EVAEVAExtravehicular Activity liegt ihr ziemlich genau im Zeitplan.
Bean: Okay.
Conrad: Sehr gut. (Pause) Kann mich der Bursche am Seismometer laufen hören?
Bean: (Nicht zu verstehen, vielleicht irgendetwas zu den Kameraeinstellungen.) (lange Pause) Okay.
Hier hat Al vermutlich die beiden Fotos vom Stein unter der Triebwerksglocke gemacht: AS12-48-7034 und AS12-48-7035.
Gibson: Pete, wir können dich anhand der seismischen Daten verfolgen. Sieht aus, als ob du direkt am Gerät vorbeidonnerst.
Conrad: Ja, ich habe da angehalten, um auf Mittlere Kühlung zu gehen. Offensichtlich ist es bei dem höheren Sonnenstand heute etwas wärmer hier draußen. (Pause) Okay. Ich nähere mich jetzt dem berüchtigten SIDESIDESuprathermal Ion Detector Experiment.
Wir sprachen darüber, warum es bei höherem Sonnenstand wärmer wurde. Ich konnte mir das zunächst nicht erklären, weil es ohne absorbierende Atmosphäre auf dem Mond keine Rolle spielt. Die Strahlung, die auf eine ihr zugewandte Oberfläche trifft, ist immer gleich, unabhängig davon, wie hoch die Sonne über dem Horizont steht. Tatsächlich präsentieren die Anzüge sogar eine sehr viel größere Oberfläche, je tiefer sie steht. Wir kamen zu dem Schluss, dass bei höherem Sonnenstand mehr Licht von der flachen Umgebung reflektiert wird und deshalb auch mehr Licht auf die Anzüge trifft. Pete und Al erinnerten sich, wie … ein Knarren und Knallen …
zu hören war (siehe Kommentar nach 115:10:16), als sich das LMLMLunar Module durch die steigende Sonne langsam aufheizte.
Phil Karn sagt, dass sich die Strahlungsmenge, die auf eine ebene Fläche von bestimmter Größe trifft, mit dem Sinus der Sonnenelevation erhöht. Je heißer die Oberfläche wird, umso mehr Infrarotstrahlung wird emittiert und erwärmt die Anzüge.
Gibson: Verstanden
. Wir haben auch deine Pause registriert und sehen, dass du jetzt weitergehst (anhand der Daten vom Seismometer).
Auf der planimetrischen Karte (8 MB), erstellt von Brian McInall, befindet sich das SIDESIDESuprathermal Ion Detector Experiment/CCIGCCIGCold Cathode Ion Gauge bei den Koordinaten S.1/13.06.
Conrad: Okay. (Pause) Also, Houston. Der Status (des CCIGCCIGCold Cathode Ion Gauge) ist … Upps, beinah wäre Staub reingekommen. Der Deckel ist offen und es zeigt etwa in einem 60-Grad-Winkel zum Himmel.
Gibson: Verstanden. Bitte nicht berühren, Pete. In welche Richtung zeigt es, relativ zur Ost-West-Achse?
Conrad: Es zeigt weg von der Sonne (nach Westen).
Gibson: Verstanden. (Pause) Pete, wir können alles lassen, wie es ist, mach weiter. (Pause) Wir registrieren mit dem Seismometer, dass du angehalten hast.
Conrad: Ja. Wo ist mein hilfreicher LMPLMPLunar Module Pilot?
Bean: Hat mit der Graustufen-Tafel zu tun.
Conrad: Oh, okay. Ich treffe dich dann bei Krater Head, mein Bester.
Bean: Okay. (Pause)
Al wird gleich entsprechend seiner Checkliste die Graustufen-Tafel im Schatten und in der Sonne fotografieren. Dafür platziert er die Tafel in einem Krater zunächst am westlichen Rand, um sie in der Sonne zu haben (AS12-48-7036/AS12-48-7037, und anschließend am östlichen Rand für die Aufnahmen im Schatten (AS12-48-7038 bis AS12-48-7040). Der Krater befindet sich auf der planimetrischen Karte (8 MB) bei den Koordinaten R.0/15.3.
Ulrich Lotzmann hat sich bei dieser Zeichnung etwas künstlerische Freiheit gestattet, denn eigentlich ist Al noch beim LMLMLunar Module und Pete in der Nähe des ALSEPALSEPApollo Lunar Surface Experiments Package.
Jones: Sie klingen richtig begeistert beim Fotografieren der Graustufen-Tafel, Captain Bean.
Bean (Pete lacht): Wahrscheinlich habe ich versucht, den Dreck runterzubekommen, damit ich sie woanders hinlegen kann? Sie sollte erst auf dem flachen Boden liegen, danach im Schatten und dann in der Sonne.
Conrad: Oh, Mann, ist das … Den Stein will ich. Das ist ein extra tolles Exemplar von genau der richtigen Größe wie eine Grapefruit. (Pause)
Bean: Muss erst einen Krater mit Schatten finden. Da ist einer. (Pause) Okay, Houston, ich komme jetzt zu einem Krater, wo ich die Graustufen-Tafel reinlegen kann. Einmal auf jede Seite. Einmal in die Sonne und einmal auf die Seite im Schatten. (nicht zu verstehen)
Gibson: Verstanden. (Pause)
Bean: Okay. Das wird eins in der Sonne.
Conrad: Mann, ich habe hier den absoluten Grapefruit-Stein von allen Grapefruit-Steinen! Der muss mit ins Raumschiff, er passt niemals in den Probenbehälter (SRCSRCSample Return Container). (Pause) Okay, Houston, ich sage euch, was ich mache. Ich laufe jetzt an die Stelle bei Krater Head (R,0/11,0 auf der Karte LSE 7-6G) und solange ich auf Al warte, rolle ich einen Stein für euch (in den Krater).
Ed Gibson sprich mit Dick Gordon. Astronaut Jack Schmitt vertritt ihn für einige Minuten als CAPCOMCAPCOMSpacecraft (Capsule) Communicator. Schmitt ist Geologe und wird mit Apollo 17 zum Mond fliegen.
Schmitt: Gute Idee, Pete.
Bean: Ich schaue jetzt auf die Graustufen … (Pause) (vor sich hin flüsternd) fünf und eins. (An der Kamera die Entfernung auf 5 Fuß stellen und 1 Foto machen.)
Schmitt: Pete, Houston. Kannst du uns Bescheid sagen, wenn du den Stein runterrollen lässt?
Conrad: Dieser Krater ist … (antwortet Houston) Ja, selbstverständlich. Meine Güte, Krater Head ist ein richtig steiler Krater, viel steiler als es vom LMLMLunar Module aus den Eindruck machte. Er ist …
Bean: Houston?
Schmitt: Ja, kommen.
Bean: Die Graustufen-Tafel liegt in der Sonne und ich kann die einzelnen Schattierungen gut erkennen. Okay, ich habe ein Foto davon gemacht. Jetzt lege ich sie in den Schatten. Im Schatten sehe ich … Also, es hängt davon ab, wie nah ich bin. Bei etwa 3 oder 4 Fuß (0,9 oder 1,2 m) kann ich alle sechs Schattierungen unterscheiden. Ich mache ein Bild und gehe etwas zurück.
Al fotografiert von der Graustufen-Tafel die Bilder AS12-48-7036 bis AS12-48-7040.
Conrad: Eine Frage, Houston. Wie groß soll der Stein sein?
Schmitt: Pete, Houston. Ich vermute mal, was immer dir passend erscheint. Aber wir fragen nach.
Conrad: (lacht) Wie wär’s mit einem grapefruitgroßen Stein? So einen halte ich gerade in der Hand. Die anderen Brocken, von denen ich euch erzählt habe, sind ziemlich eingegraben und ganz schön groß. Ich glaube nicht, dass ich davon einen ins Rollen bringe.
Bean: Houston?
Schmitt: (zu Pete) Verstanden. Ist notiert. Grapefruitgroß und jede andere Größe ist in Ordnung.
Conrad: Okay. Al, stehst du still?
Bean: Ja, ich stehe still. Fang an.
Sie müssen stehen bleiben, damit keiner ihrer Schritte, sondern nur die Signale des rollenden Steins vom Seismometer aufgezeichnet werden. Pete befindet sich ungefähr bei den Koordinaten R.0/12.4 auf der planimetrischen Karte (8 MB).
Conrad: Okay. Ich stehe still. Houston, auf mein Zeichen rolle ich ihn runter.
Conrad: Jetzt. Los geht’s. Boing, boing, boing, boing (ungefäher im Sekundenabstand). Jetzt rollt er nur noch. Rollt, rollt, rollt. Rollt noch.
Schmitt: Verstanden, Pete. Wir empfangen ein paar leichte Erschütterungen …
Conrad: Rollt, rollt, rollt.
Schmitt: … wie ich sehe. Die Stärke sagen wir dir noch.
Conrad: Rollt noch. Rollt noch. Sehr langsam, aber rollt immer noch. Und hat angehalten …
Conrad: Jetzt. Stopp. (Pause)
Petes grapefruitgroßer Stein wird im Vorläufigen wissenschaftlichen Bericht zu Apollo 12 (Apollo 12 Preliminary Science Report) auf Seite 140 als mögliche Probe 12065 identifiziert. Die Gesteinsprobe ist ein 2,1 Kilogramm schwerer Pigeonit-Porphyr, bestehend aus Plagioklasen, Pigeonit und Ilmenit
(S. 193), der als nicht versiegelte Probe im Stoffbeutel zur Erde gebracht wurde. NASANASANational Aeronautics and Space Administration Foto S69-60580 aus dem LRLLRLLunar Receiving Laboratory zeigt die Probe im Ganzen und S70-20963 einen Dünnschliff. Allerdings geht mit ziemlicher Sicherheit aus den Funksprüchen hervor, dass der absolute Grapefruit-Stein von allen Grapefruit-Steinen
, wie ihn Pete bei nennt, derselbe Stein ist, den er in Krater Head rollen lässt. Der Vorläufige wissenschaftlichen Bericht deutet auch an, dass Pete die Probe 12065 wahrscheinlich etwas später in der EVAEVAExtravehicular Activity bei Surveyor 3 gefunden hat.
Bean: Okay, Houston, die Graustufen-Tafel liegt im Schatten und wie gesagt, bei einem Abstand von 3 Fuß (0,9 m) kann ich alle sechs unterscheiden. Wenn ich etwas weiter zurückgehe, bis ungefähr 10 Fuß (3 m), und die Augen sich an die Lichtverhältnisse gewöhnt haben, sehe ich auch alle sechs. hauptsächlich hängt es davon ab, wie tief die Sonne steht. Heute steht sie hoch genug und ich muss nicht blinzeln, wenn ich in die Richtung (wo die Sonne ist) schaue. Gestern hätte ich in demselben Krater – obwohl es darin nicht dunkler gewesen wäre – kaum etwas gesehen, weil die Sonne mich geblendet hätte. Aber jetzt sehe ich alle sechs Balken und ich habe die Fotos gemacht. Ich mache mich jetzt auf den Weg zum Sonnenwindkollektor.
Schmitt: Verstanden, Al
Bean:Nur wenn die Sonne so tief steht, dass man sie nicht mit der erhobenen Hand abschirmen kann, ist im Schatten nichts zu sehen. Wenn das geht, ist es wie auf der Erde. Petes Idee von vorhin, oben am Helm ein zusätzliches undurchsichtiges Visier zu haben, ist ein hervorragender Einfall. Dieses Visier könnte man auf den Sonnenstand einstellen und bräuchte sich beim Rumlaufen nicht mehr zu kümmern, ob sie vor, hinter oder seitlich von einem ist. Das ist einer der besten Vorschläge, die ich hier gehört habe.
Bean: Was die Sichtverhältnisse betrifft, ist es hier nicht viel anders als auf der Erde, wirklich. Man passt sich genauso an. Der einzige größere Unterschied sind die sich ändernden Farbeindrücke hier draußen. Wenn man quer zur Sonne schaut, hat der Mond eine bestimmte Farbe, hat man sie im Rücken, ist es eine andere und schaut man in Richtung Sonne, ist sie noch einmal anders. Aber in den Schatten zu sehen oder sonst wohin, ist eigentlich dasselbe wie auf der Erde.
Schmitt: Ist notiert, Al.
Bean: Okay, ich mache ein paar Bilder vom Sonnenwindkollektor für euch. (lange Pause) Jetzt, wo ich hier davorstehe, Houston, sieht es gar nicht mehr so aus, als hätte er sich um den Stab gewickelt. Eigentlich sieht es noch genauso aus wie gestern. Wahrscheinlich war es eine optische Täuschung, als ich es vom Raumschiff aus gesehen haben. (Pause) Ich habe zwei Bilder gemacht. Aber ich denke, hier ist alles in Ordnung, nichts Ungewöhnliches zu bemerken.
Al fotografiert die Bilder AS12-48-7041 und AS12-48-7042 vom Sonnenwindkollektor. Der SWCSWCSolar Wind Composition (Experiment) hat auf der planimetrischen Karte (8 MB) die Koordinaten R.3/14.9.
Bean: Was einen täuscht, sind die starken Kontraste zwischen Licht und Schatten auf einem Objekt. Das Licht ist so intensiv und der Schatten so dunkel. Es ist wie bei Krater Surveyor, als wir dachten, er sei viel steiler als es dann tatsächlich der Fall war. Ich habe zum Sonnenwindkollektor rausgesehen – oder wir beide – und bei dem Licht und Schatten dachten wir,
Mensch, das Ding hat sich um den Stab gefaltet.
Aber draußen sahen wir dann, es war nicht so. Hätte der Schatten auf der Erde so dunkel ausgesehen, wäre die Folie sicher um den Stab gefaltet gewesen. Wahrscheinlich waren wir noch nicht daran gewöhnt (an die starken Kontraste). Später hatten wir uns darauf eingestellt.
Schmitt: Verstanden, Al. Und Pete, wenn möglich könntest du noch einen Stein suchen und runterrollen. Man möchte unbedingt noch ein Signal.
Conrad: Okay, ich bin gerade dabei, alles für die Vertiefung und die Polfilter-Aufnahmen einzurichten. (Pause)
Hier bezieht sich Pete auf eine Skizze in seiner Checkliste. Die Vertiefung
ist das zurückbleibende Loch, wenn er einen Stein wegnimmt und ihn ein Stück daneben umgedreht oder auf der Seite wieder ablegt. Die Fotos mit Polarisationsfilter macht Pete bei den Koordinaten R.1/12.25 auf der planimetrischen Karte (8 MB).
Conrad: Ich habe hier einen Stein gesehen, in den kleine Kristalle eingeschlossen sind. Einer davon glänzt sehr, sehr Hellgrün, wie eine Gingerale-Flasche.
Die grüne Farbe spricht für das Mineral Olivin. Pete kennt diesen Begriff, verwendet ihn aber nicht.
Conrad: Al, bist du auf dem Weg?
Bean: Bestätigt. Will mich nur versichern, dass der Werkzeugständer (HTCHTCHand Tool Carrier) alles hat.
Conrad: Okay.
Bean: Ich mache alles noch mal richtig fest. Hey, Houston. Als ich eben den Werkzeugständer überprüft habe, hat sich der Stoffbeutel gelöst (der große Probenbeutel innen im HTCHTCHand Tool Carrier). Es dauerte , um ihn wieder zu befestigen, er war an der Seite von den Metallschienen gerutscht. Offensichtlich sind die Befestigungsklemmen völlig ungeeignet und ich rechne damit, dass wir heute den ganzen Tag Schwierigkeiten damit haben werden. Ihr solltet euch überlegen, wie ihr das Problem für das nächste Mal lösen könnt (noch vor Apollo 13).
Gibson: Verstanden, Al. Wir notieren das. Meinst du, es hält besser, wenn etwas mehr Gewicht drin ist?
Bean: Weiß ich nicht. Sie haben kaum Halt an den Seiten und der Beutel schwebt hier rum. Er muss irgendwie sicherer befestigt werden.
Gibson: Verstanden.
Bean: Okay. (Pause)
Conrad: Al?
Bean: Zu Befehl.
Conrad: Wo bist du?
Bean: Noch beim LMLMLunar Module, laufe aber jetzt los.
Conrad: Okay.