Überarbeitete Niederschrift und Kommentare © Eric M. Jones
Redaktion und Edition Ken Glover
Übersetzung © Thomas Schwagmeier u. a.
Alle Rechte vorbehalten
Bildnachweise im Bilderverzeichnis
Filmnachweise im Filmverzeichnis
MP3‑Audiodateien: Ken Glover
Audiodatei (, MP3-Format, 3 MB) Beginnt bei .
Conrad: Houston, Intrepid. Falls ihr wissen wollt, wie weit wir sind. In 2 (oder) überprüfen wir mit euch die Funkverbindung über das PLSSPLSSPortable Life Support System.
Gibson: Verstanden, Intrepid. Halten uns bereit.
Lange Unterbrechung des Funkverkehrs.
Vor 35 Jahren: Ein kleiner Schritt …
(35 Years Ago, "One small Step…") ist ein kurzer Artikel über die Entwicklung des Funkgeräts im PLSSPLSSPortable Life Support System.
Sie sind jetzt auf Seite SUR-28 und werden bei mit der Überprüfung der Funkverbindung anfangen. Das Testen der Funkgeräte im jeweiligen PLSSPLSSPortable Life Support System beginnt laut Checkliste , bevor der Druck vollständig aus der Kabine abgelassen werden soll. Sie würden also bei etwa aussteigen, nur hinter dem Zeitplan. Da aber zusätzliche Probleme mit der Funkverbindung auftauchen werden, steigen sie tatsächlich erst bei aus – ungefähr später als geplant. Flugleiter für die EVAEVAExtravehicular Activity ist Gerry Griffin. Der NASANASANational Aeronautics and Space Administration-Kommentator beruft sich auf Griffin und erklärt optimistisch, dass die Überprüfung der Funkverbindung bisher nie so lange gedauert hat wie geplant.
Alle Schritte zum Anlegen des PLSSPLSSPortable Life Support System wurden ausgeführt, ohne auch nur einmal mit Houston zu sprechen. Was hier unbemerkt bleibt ist, dass beim Anlegen von Petes Gerät der dritte Eintrag in der linken Spalte auf SUR-28 (PLSSPLSSPortable Life Support System O2 Hoses To PGAPGAPressure Garment Assembly) übersehen wurde und sie vergessen haben, die Sauerstoffschläuche an seinen Anzug anzuschließen.
Audiodatei (, RA-Format)
Conrad: (beginnt mit der Überprüfung des Funkgeräts im PLSSPLSSPortable Life Support System) Houston, wir stellen auf FMFMFrequency Modulation (COMMCOMMCommunications: MODULATE – FMFMFrequency Modulation) und machen weiter mit Verbindung: TVTVTelevision (Sicherungsschalter ist) Geschlossen [CB(16)CB(16)Circuit Breaker (Panel 16) COMMCOMMCommunications: TVTVTelevision – Close]. Und wir rufen euch gleich.
Gibson: Verstanden, Intrepid. Wir warten. (lange Pause)
Beim nächsten Funkpsruch ist Pete in der Mitte des Abschnitts Audio (CDRCDRCommander) der rechten Spalte auf Seite SUR-28. CDRCDRCommander ist der Kommandant und VOXVOXVoice Activated Transmission ist der Modus für die sprachgesteuerte Funkverbindung. Nur Pete ist zu hören. Nachdem er auf seinem Audio-Paneel die Schalter entsprechend konfiguriert hat, macht Al auf seiner Seite das Gleiche.
Conrad: (Modus) VOXVOXVoice Activated Transmission auf höchste Empfindlichkeit. In Ordnung, Moment, warte kurz. VHF AVHF AVery High Frequency – System A – ich weiß – VHF AVHF AVery High Frequency – System A Senden, VHF BVHF BVery High Frequency – System B Empfangen. (jetzt die Audio-Schalter bei Al) Audio (LMPLMPLunar Module Pilot): S‑Band auf T/RTR oder T/RTransmit/Receive, ICSICSIntercommunications System auf T/RTR oder T/RTransmit/Receive, Relaisfunktion Ein, Modus VOXVOXVoice Activated Transmission, VOXVOXVoice Activated Transmission-Empfindlichkeit Maximum, VHF AVHF AVery High Frequency – System A Senden/Empfangen, VHF BVHF BVery High Frequency – System B Empfangen.
Conrad: (jetzt auf SUR-29) Weiter bei COMMCOMMCommunications. VHFVHFVery High Frequency Sprache An, Aus, An, Aus, Hoch. Reichweite Aus/Zurücksetzen. Rauschunterdrückung A und B Schwellwert plus 1½. (lange Pause) Wie sieht’s aus bei dir? (Pause) Okay. (Stimmen-)Rekorder An.
Im wurde die unbearbeitete Niederschrift der Aufnahmen des Stimmenrekorders an Bord des LMLMLunar Module von Apollo 12 (Apollo 12 Lunar Module On-Board Voice Transcription) herangezogen, um den Part von Al in diesem Dialog zu ergänzen.
Conrad: VHFVHFVery High Frequency-Antenne auf EVAEVAExtravehicular Activity. (Paneel 12)
Bean (Stimmenrekorder):
EVAEVAExtravehicular Activity.
Conrad: Rauschunterdrückung für Verbindung Aktiv. (Paneel 14)
Bean (Stimmenrekorder): Rauschunterdrückung für Verbindung Aktiv.
Conrad:
LMPLMPLunar Module Pilot mit PLSSPLSSPortable Life Support System-Kommunikationssystem verbinden, CBCBCircuit Breaker Audio.
Bean (Stimmenrekorder): Okay. (lange Pause)
Die Niederschrift der Aufnahmen des Stimmenrekorders geht erst bei weiter.
Conrad: Das haben wir. Du bist komplett angeschlossen. (Pause) (liest die Einstellungen u. Anzeigen für die RCURCURemote Control Unit von Al) Okay, PLSSPLSSPortable Life Support System-Modus (LMPLMPLunar Module Pilot) – A (Ton – An, Warnanzeige Belüftung – P, Warnanzeige Druck[ – O]). Und ich höre dich. PLSSPLSSPortable Life Support System-O2-Druckanzeige >85 %. Gib mir einen Funktest.
Bean: (nicht zu verstehen)
Conrad: Ich höre dich laut und deutlich.
Bean: (undeutlich) Okay.
Die Anzeige für die Belüftung an Al Beans RCURCURemote Control Unit zeigt ein P, wenn der Anzug nicht unter Druck steht und das O der Anzeige für Druck bedeutet, seine Sauerstoffversorgung aus dem PLSSPLSSPortable Life Support System ist abgeschaltet. Nachdem er die RCURCURemote Control Unit eingeschaltet hat, überprüft Al, ob seine Sauerstoffdruckanzeige funktioniert und der Tank mindestens zu 85 Prozent gefüllt ist.
Conrad: Okay. Hinweis: Die PLSS-Antenne aufrichten, falls nicht gesendet wird, bei Störungen oder Verlust der TMTLM oder TMTelemetry. Okay. Ich schalte jetzt auch auf mein PLSSPLSSPortable Life Support System-Kommunikationssystem. Hältst du die (die Stichwort-)Karte für mich?
Sehr lange Unterbrechung des Funkverkehrs mit vielen kurzen und unverständlichen Funksprüchen.
Sie verwenden Stichwortkarten anstatt der Checkliste. Der Inhalt ist jedoch gleich.
Pete stellt auf seinem Audio-Paneel zwei Schalter um und richtet anschließend seine RCURCURemote Control Unit ein. Die entsprechenden Schritte stehen auf SUR-29 im oberen Absatz der rechten Spalte. Hier bekommen sie auch die bereits erwähnten Probleme mit der Kommunikationsverbindung und den Funktests. Während alle warten, bis die LMLMLunar Module-Besatzung wieder sendet, spricht Ed Gibson mit Dick Gordon, der zum zweiten Mal nach der Landung das Gebiet überfliegt.
Audiodatei (, RA-Format)
Gordon: Houston, ich habe den Schneemann (höhere Auflösung, 9 MB). Und ich glaube, ich habe Surveyor (meint das LMLMLunar Module) an der Nordwest-Seite von Krater Surveyor. (Pause)
Gibson: Clipper, Houston. Wir haben verstanden, dass …
Gordon: Und, Houston, er wirft vor sich einen Schatten, der ungefähr, oh … Schwer zu sagen, könnte ein Drittel des Kraterdurchmessers sein.
Gibson: Verstanden, Clipper. Wir notieren, du …
Gordon: (nicht zu verstehen) West-Seite. Ich habe Intrepid. Ich habe Intrepid.
Als er sich der Landestelle nähert, hat Dick zuerst den langen Schatten gesehen und jetzt Intrepid selbst entdeckt. Bei gibt Houston der Besatzung eine Schätzung der Länge des Schattens von 230 Fuß (70 m). Zu dem Zeitpunkt stand die Sonne 6 Grad über dem Horizont. Jetzt, später, steht die Sonne 7,1 Grad hoch bei einem Azimut von 91,1 Grad und die Länge des Schattens beträgt circa 185 Fuß (56 m). Krater Surveyor hat einen Durchmesser von etwa 650 Fuß (198 m). Damit ist der Schatten etwa 28 Prozent des Kraterdurchmessers lang, was sich mit Dick Gordons Schätzung von einem Drittel einigermaßen deckt.
Gibson: Gut gemacht, Clipper. Wir notieren, einen Kraterdurchmesser im Norden. Ist das richtig?
Gordon: Negativ. Er ist bei Krater Surveyor. Er ist nordwestlich circa einen viertel Kraterdurchmesser weit von Surveyor entfernt.
Gibson: Verstanden, Clipper. Gut gemacht.
Gordon: Ich sage euch, er ist der Einzige, der dort einen Schatten wirft.
Gibson: Verstanden.
Dick Gordon hat während der 17. Mondumrundung, bei oder , einen kurzen Film mit der 16mm-Kamera (DACDACData Acquisition Camera) durch den Sextanten aufgenommen (Magazin C). Ulli Lotzmann hat fünf Bilder des Films überlagert, um das Bildrauschen zu reduzieren und die Auflösung zu verbessern (siehe auch die Version mit Bezeichnungen). Zu diesem Zeitpunkt stand die Sonne 8,2 Grad über dem Horizont und der Schatten des LMLMLunar Module war ungefähr 160 Fuß (49 m) lang. Trotz der geringen Bildgröße des 16mm-Films ist bei der inzwischen bekannten Position des LMLMLunar Module ein heller Punkt zu erkennen, an den links ein dunkler Bereich anschließt. Im Missionsbericht (Apollo 12 Mission Report) beschreibt Dick … einen langen und haarfeinen Schatten.
Man kann also bei der niedrigen Auflösung des Bildes nicht erwarten, dass der Schatten in seiner vollen Länge zu erkennen ist.
Gordon: Nördlich von ihm und leicht östlich gibt es einen ziemlich deutlichen Krater. Aber direkt hinter ihm ist Krater Surveyor.
Gibson: Verstanden, Clipper. (Pause)
Es gibt meherere solcher kleineren Krater in dieser Gegend. Man kann daher nicht genau sagen, welchen Dick hier gemeint hat.
Gordon: So, Ed. Ich bin jetzt direkt über ihnen. Seine Position ist etwa bei einem Drittel der Strecke von Krater Surveyor zu Head. (Pause)
Kaum überraschend entspricht Dicks Beschreibung hier den Berechnungen zur LMLMLunar Module-Position, die nach dem Flug vorgenommen wurden.
Gibson: Clipper, Houston. Bitte wiederholen.
Gordon: Intrepid steht auf der linken Schulter vom Schneemann – wenn er mich anschaut.
Dick meint hier, wenn man sich vorstellt, dass der Schneemann (höhere Auflösung, 9 MB) mit dem Gesicht nach oben und den Füßen nach Osten auf der Oberfläche liegt, dann steht Intrepid auf seiner linken (nördlichen) Schulter.
Gordon: Er (Pete Conrad) steht bei ungefähr bei einem Drittel der Strecke von Krater Surveyor zu Head. (begeistert) Ich sehe Surveyor! Ich sehe Surveyor!
Gibson: Verstanden, Clipper. Ein scharfes Auge. Gut gemacht.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Auch wenn die Landestelle von Surveyor 3 noch im Schatten liegt, so ist die Sonde doch hoch genug, dass der obere Teil schon von der Sonne beleuchtet wird. Insbesondere die Solarpaneele befinden sich etwa 10 Fuß (3 m) über dem Boden. Surveyor 3 ist bei der Landung ungefähr 120 Fuß (37 m) vom östlichen Rand entfernt im Inneren des Kraters zum Stillstand gekommen, die Sonne steht 7,1 Grad über dem Horizont und die Neigung des Abhangs beträgt 10 Grad. Damit umfasst der Bereich der Sonde, der im Schatten liegt, vom Kraterrand aus gesehen nur noch knapp 3 Grad, beziehungsweise die unteren 6,3 Fuß (2 m). Die oberen 3,7 Fuß (1 m) – vor allem die Solarpaneele – werden bereits von der Sonne beschienen. Hier eine grafische Darstellung der Situation.
Gordon: Hey, Ed. Es ist fast so gut, wie selbst dort zu sein.
Gibson: Verstanden, Clipper. (lange Pause)
Gordon: Lasst mich wissen, wenn ihr eure Daten habt. (lange Pause) Houston, Clipper. Habt ihr eure Daten?
Offenbar bekommen sie von Dick die Daten der Ausrichtung des Sextanten, um den Landepunkt des LMLMLunar Module genauer bestimmen zu können. Oder um die Daten vom Sextanten mit der bisher bekannten Position wenigstens zu vergleichen.
Gibson: Clipper, ist bestätigt. Wir haben sie.
Gordon: Und, Houston, ich möchte das beim nächsten Überflug wiederholen. Vielleicht kann ich dann die Kamera an den Sextanten schrauben.
Audiodatei (, MP3-Format, 5 MB) Beginnt bei .
Gibson: Verstanden, Clipper. Gute Idee. (lange Pause)
Richard Gordon schlägt vor, beim nächsten Überflug die 16mm-Kamera (DACDACData Acquisition Camera) an den Sextanten zu montieren und Intrepid zu filmen. Das hat auch tatsächlich funktioniert. Siehe den Kommentar weiter oben unmittelbar nach 114:23:55. Bei den letzten drei Missionen wurden die Landemodule auf der Mondoberfläche ebenfalls vom Orbit aus fotografiert. Die Kommandomodule von Apollo 15, 16 und 17 hatten jeweils eine hochauflösende Panoramakamera dabei, die das LMLMLunar Module mit seinem Schatten gut einfangen konnte.
Gordon:Für das P-22 in der ersten Umkreisung nach der Landung gab es ausgezeichnetes Kartenmaterial der Landestelle, das man vom Orbit aus verwenden konnte. Mit dem Schneemann war ich sehr gut vertraut, genauso wie mit den vier oder fünf Kratern, die direkt vor dem Schneemann einen Bogen formen (siehe Film von der Landung). Als es dann so weit war, gab es keinerlei Probleme, die Landmarken in P-22 zu verfolgen. Bei der letzten Umkreisung vor DOIDOIDescent Orbit Insertion und der ersten nach der Landung habe ich Landmarke 193 angepeilt und das ging mit dem Kommandomodul allein genauso einfach wie mit dem angekoppelten LMLMLunar Module. Die Landmarke war leicht zu finden. Die Nachführung funktionierte problemlos. Der Unterschied im Gewicht bei abgekoppeltem LMLMLunar Module im Gegensatz zum Verbund beider Raumschiffe hat sich auf den Drehimpuls in der nachführenden Fluglage (Flash-Animation) kaum ausgewirkt.
Das P-22 beim nächsten Überflug zielte auf die Landestelle. Bis dahin wusste ich selbst auch nicht mit endgültiger Sicherheit, wo genau sie war. Von der Bodenstation hatte ich für die LMLMLunar Module-Karten aktuelle Koordinaten bekommen. Zu dem Zeitpunkt dachten sie, dass dort, in der Nähe von Krater Head, die Landestelle ist. Die Peilung kam schon ziemlich nah heran an den Landepunkt. Aber dann beim P-22 im zweiten Überflug nach der Landung habe ich den Schneemann (höhere Auflösung, 9 MB) gefunden und genau auf Krater Surveyor heruntergesehen. Und, wer hätte das gedacht, direkt am nordwestlichen Rand war ein heller glänzender Punkt mit einem langen Schatten, und es war der einzige Schatten, den ich in dem Bereich gesehen habe. Im Näherkommen, vielleicht bilde ich mir das nur ein, aber ich meine Einzelheiten der Landestufe mit dem abstehenden Landesgestell gesehen zu haben. Als ich dann genau darüber war, mit Krater Surveyor im Nadir, war in der Mitte vom Krater im Schatten ein glänzender heller Punkt zu sehen. Ich wusste, dass es Surveyor (die Sonde Surveyor 3) sein musste, und das hat mich sehr gefreut. Ich war einigermaßen überrascht, dass man das alles tatsächlich sehen konnte und habe die Koordinaten von Surveyor an die Bodenstation durchgegeben. Ich dachte mir schon, das dies die Landestelle sein könnte und wie sich herausgestellt hat, waren sie auch genau dort.
Wenn man ungefähr die Gegend kennt, ich sollte besser sagen eingermaßen genau die Gegend kennt, in der sie gelandet sind, kann jeder im Sextanten auch das LMLMLunar Module finden. Aber dabei gibt es eine bestimmte Vorgehensweise. Vor allen Dingen nicht mit dem Sextanten nach dem LMLMLunar Module suchen. Wegen der Geschwindigkeit, mit der man die Oberfläche überfliegt, und dem begrenzten Sichtfeld des Sextanten geht das nicht besonders gut. Von ihrem Landemanöver hatte ich schon eine ungefähre Vorstellung, wo sie waren. Deshalb habe ich die Stelle mit dem Teleskop gesucht. Nachdem der Schneemann gefunden war, konzentrierte ich mich auf Krater Surveyor selbst und richtete das Teleskop darauf. Dann rüber zum Sextanten. Der Abgleich zwischen Teleskop und Sextant war ausgezeichnet. Als ich zum Sextanten kam, zeigte er bereits auf das LMLMLunar Module. Da es vielleicht schwer zu glauben sein würde, dass man das LMLMLunar Module auf der Oberfläche sehen kann, habe ich die Halterung herausgeholt und die DACDACData Acquisition Camera vor den Sextanten montiert. Beim dritten Überflug verfolgte ich die Landestelle mit dem Teleskop, in der Hoffnung das LMLMLunar Module und Surveyor auf den 16mm-Film zu bekommen – ich hoffe, es hat funktioniert.
David Woods, Herausgeber des Journals der Apollo‑Flüge (AFJAFJApollo Flight Journal), schreibt: Der Sextant im Kommandomodul hatte eine 28fache Vergrößerung mit einem sehr engen Sichtfeld und konnte sowohl fest als auch beweglich eingestellt werden. Das Teleskop hatte keinen Vergrößerungsfaktor und einen entsprechend großes Sichtfeld, um so das Ziel für den beweglichen Sextanten zu finden. Ein Foto vom Kommandomodul Columbia (im National Air and Space Museum aufgenommen von David Woods) zeigt die beiden Instrumente an der Außenseite des Raumschiffs. Der Sextant sitzt im Schlitz der Scheibe. Um die bewegliche Einstellung der Sichtachse zu ermöglichen, kann er im Schlitz (Winkel des Zapfens) hin und her bewegt und mit der Scheibe (Winkel des Schafts) entsprechend gedreht werden. Foto KSC-72-PC-503BW vom Training für Apollo 17 zeigt Ron Evans, wie er im Simulator durch das Okular des Sextanten schaut. Rechts von ihm ist das Okular des Teleskops zu sehen.
Der folgende Abschnitt ist aus dem Missionsbericht zu Apollo 12 (Apollo 12 Mission Report), Kapitel 9.12.1 Position des Landemoduls:
Während der ersten Umkreisung nach der Landung wurde vom Kommandomodul die Landmarke 193 angepeilt und verfolgt. Gleichzeitig hat das Landemodul mit dem Rendezvousradar (Rendezvousradarantenne am LM-9) das Kommandomodul erfasst und verfolgt. Ziel war es, der Bodenstation die genaue Berechnung der Landestelle zu ermöglichen. Anhand von Koordinaten, die von der Bodenstation ermittelt worden sind, wurde beim nächsten Überflug vom Kommandomodul aus das Landemodul gesucht. Es kam folgende Verfahrensweise zur Anwendung, im Teleskop den Schneemann finden und dann das LMLMLunar Module lokalisieren, davon ausgehend, dass sie am nordwestlichen Rand von Krater Surveyor gelandet sind. Das Teleskop war so gut wie möglich auf die wahrscheinliche Landestelle ausgerichtet, dann wurde im Sextanten das Landemodul gesucht. Es erschien als helles Objekt mit einem langen und haarfeinen Schatten. Nach dem Flug gab es Äußerungen, im Sextanten seien sogar Einzelheiten der Landestufe zu erkennen gewesen und als das Kommandomodul den Zenit passierte, war Surveyor als heller Punkt im Schatten von Krater Surveyor zu sehen. Für den nächsten Überflug ist die 16mm‑Filmkamera vor den Sextanten montiert worden, um Aufnahmen der Landestelle zu bekommen.
Einen Orbit vor dem Start (des LMLMLunar Module, bei ) ist es nicht gelungen, mit dem Sextanten im Kommandomodul die Landefähre zu sichten. Weder bei automatischer Steuerung der Optik, welche die Sichtachse nicht auf das LMLMLunar Module ausgerichtet hat, noch bei manueller Ausrichtung. Für die Suche ist das Teleskop besser geeignet als der Sextant, da dieser ein wesentlich kleineres Sichtfeld hat. Wenn das Zielgebiet im Teleskop gefunden ist, kann alles an den Sextanten übergeben werden. Unmittelbar vor dem Start (des LMLMLunar Module) wurde ein weiterer Versuch unternommen (bei ) und nachdem Krater Surveyor und die anderen Schneemann-Krater (höhere Auflösung, 9 MB) im Teleskop gefunden waren, ist das Landemodul dieses Mal im Sextanten aufgetaucht.
Audiodatei (, RA-Format)
Conrad: (nicht zu verstehen) Hast du? Hey, auf einmal kriege ich alles Mögliche rein. Hörst du mich?
Bean: Ja.
Gibson: Intrepid, wir hören euch laut und deutlich.
Bean: (leise) Habt ihr uns die ganze Zeit gehört, Houston? (Pause)
Conrad: Hallo Houston, Intrepid. Wie ist die Verständigung?
Gibson: Intrepid, Houston. Wir hören euch laut und deutlich.
Conrad: Okay. Könnt ihr Al hören?
Gibson: Negativ.
Conrad (Stimmenrekorder): (zu Al) Könnte an deinem Funkgerät liegen.
Gibson: Al, wir hören dich sehr leise im Hintergrund. (Pause)
Bean: (leise) Houston, wie hört ihr mich jetzt?
Gibson: Al, gib uns bitte einen kurzen Funktest. (Pause)
Bean: 1 (nicht zu verstehen, aber ganz sicher
2, 3, 4
) 5. 5, 4, 3, 2, (nicht zu verstehen)
Gibson: Al, wir haben dich im letzten Teil des Funktests teilweise gehört, mit einem lauten Brummen im Hintergrund.
Conrad:Hier haben wir einen Fehler gemacht. Wir lagen ein wenig zurück und haben uns – um möglichst bald aussteigen zu können – zu sehr beeilt. Ein paar Fehler passierten, weil ich zugelassen habe, dass wir geringfügig von der Checkliste abgewichen sind. Es hat weitere 10 oder gekostet, bis wir den ganzen Mist wieder in Ordnung gebracht hatten, bloß weil wir nicht bei der Checkliste geblieben sind. In der Checkliste steht wirklich alles drin. Hut ab vor Scott Millican und jedem sonst, der irgendetwas mit irgendeiner unserer Checklisten zu tun hatte. In den Listen waren keine Fehler zu finden. Die Checklisten für das Kommandomodul und für das LMLMLunar Module waren erstklassig.
Mehr zu dieser Störung folgt in den Kommentaren nach . Und auch bei , wenn Al in der Nachbesprechung der EVAEVAExtravehicular Activity mitteilt, das an Petes RCURCURemote Control Unit nicht alle Schalter richtig gestellt waren. Sie sind nach wie vor in der rechten Spalte auf Seite SUR-29.
Bean: Wie hört ihr mich jetzt? Ich habe gerade gesehen …
Gibson: Laut und deutlich, Al.
Bean: (nicht zu verstehen) (Pause) Ich bin aus Versehen an deinen (nicht zu verstehen) gestoßen. (Pete lacht) Los weiter.
Conrad: Das war’n Scherz.
Bean: Stimmt.
Conrad: Wart mal kurz. Gehe zurück auf B.
Bean: Okay. Wir sind gleich fertig mit den Funktests …
Conrad: Gehe auf A.
Bean: Daran hat es gelegen, Pete.
Conrad: Ja. Gehe auf A.
Bean: Laut und deutlich, Babe!
Conrad: Laut und deutlich. Gehe auf B.
Bean: Laut und deutlich.
Conrad: Okay.
Bean: Okay. Gehe auf ARARDual Mode (System A) Relay.
Conrad:
ARARDual Mode (System A) Relay.
Bean: Wie hörst du mich?
Conrad: Laut und deutlich. Wie hört ihr uns, Houston?
Gibson: Intrepid, wir hören euch laut und deutlich. Und, zu eurer Information, Clipper hat euch entdeckt. Und er hat auch Surveyor gesehen.
Conrad: Hey, frag ihn doch mal: "Wo sind wir?" (Lachen)
Bean: Houston, O2-Menge bei mir ist …
Conrad: Meine ist 90 (Prozent), Houston.
Bean: … 90 Prozent.
Conrad: Okay, CBCB(16)Circuit Breaker (Panel 16)(16) COMMCOMMCommunications: TVTVTelevision Offen.
Gibson: Verstanden, beide 90.
Die Überprüfung des Kommunikationssystems ist jetzt beendet und sie beginnen oben links auf Seite SUR-30 die abschließenden Systemeinstellungen vorzunehmen. Da sie alles wieder in Ordnung gebracht haben, was durch das Abweichen von der Checkliste durcheinandergeraten war, ist die Verständigung jetzt gut. Verglichen mit einigen der anderen Missionen, besonders Apollo 11, ist die Verständigung auch innerhalb der Kabine über das Funkgerät im PLSSPLSSPortable Life Support System sogar ausgezeichnet.
Conrad:Auf dem Mond war die Verständigung innerhalb und außerhalb des LMLMLunar Module sowohl über die Geräte im PLSSPLSSPortable Life Support System als auch direkt über das (Kommunikationssystem im) LMLMLunar Module so gut, als würden die Leute in Houston gleich draußen neben der Tür stehen. Sie war richtig gut.
Bean:Es hat sich immer angefühlt, als ob derjenige nur 5 Kilometer weiter in irgendeinem Gebäude sitzt, und wenn wir hinter das LMLMLunar Module schauen, dass Jerry Carr und Ed Gibson dort stehen und mit uns sprechen. Es war fantastisch.
Conrad: Okay. (an Houston) Hat er euch gesagt, wie weit weg … Hat er das LMLMLunar Module und Surveyor (Störgeräusche)
Bean: Lies mir weiter (die Checkliste) vor, Pete.
Conrad: [CB(16)CB(16)Circuit Breaker (Panel 16)] ECSECSEnvironmental Control System Kabinendruckwiederherstellung Geschlossen.
Bean: Okay, ist geschlossen.
Sie überprüfen, ob der Sicherungsschalter geschlossen ist. Als Nächstes schalten sie einen Sensor aus, der den Druckunterschied zwischen Ansaug- und Druckseite des Ventilators misst, der den Sauerstoff durch das ECSECSEnvironmental Control System in den Anzug leitet.
Conrad: [CB(16)CB(16)Circuit Breaker (Panel 16)] Anzugventilator ΔPΔP (Delta-P)Pressure Difference – Offen.
Bean: Offen.
Jetzt schalten sie den Anzugventilator im ECSECSEnvironmental Control System ab.
Conrad: [CB(11)CB(11)Circuit Breaker (Panel 11)] ECSECSEnvironmental Control System Anzugventilator 1 – Offen.
Bean: Offen. (Sicherung für) Anzugventilator 1 (ist) auf deiner Seite (der Kabine). (Pause) Okay, lies mir (nicht zu verstehen)
Ein gleichzeitig stattfindendes Gespräch über technische Details zwischen Ed Gibson und Dick Gordon ist hier ausgelassen.
Conrad: Verteilerventil für Anzugsauerstoffversorgung Ziehen-Aussteigen.
Bean: Ist gezogen (und steht) auf Aussteigen.
Sie haben mithilfe des Druck/Zug-Griffs das Verteilerventil geschlossen, welches Sauerstoff aus dem ECSECSEnvironmental Control System-Anzug-Kreislauf in die Kabine entlässt, wenn es offen ist. Jetzt schließen Sie ein Ventil, dass Sauerstoff aus der Kabine wieder in den Anzugkreislauf zurückführt, wenn es offen ist.
Conrad: Kabinenluftrückführung(sventil) auf Aussteigen.
Bean: Kabinenluftrückführung(sventil) ist auf Aussteigen.
Nun betätigen sie ein Ventil, das Überdruck im Anzugkreislauf verhindert.
Conrad: Anzugkreislauf-Überdruck(ventil) auf AUTOAUTOAutomatic.
Bean: Anzugkreislauf-Überdruck(ventil) ist auf AUTOAUTOAutomatic.
Conrad: Kontrollieren, ob die Warnleuchten ECSECSEnvironmental Control System und H2O SEPSEPSeparator aufleuchten. Okay? (Pause) Bis jetzt nicht. (Pause)
Bei ausgeschalteter Belüftung sollte sich das Warnsystem (CWEACWEACaution and Warning Electronics Assembly) melden. Es dauert ungefähr eine Minute, bis der Ventilator für die Anzugbelüftung und der Rotor im Wasserabscheider langsam genug sind, um die Warnleuchten ECS und H2O SEP aufleuchten zu lassen.
Conrad: (überprüft noch mal die eben ausgeführten Schritte) Verteilerventil für Anzugsauerstoffversorgung Ziehen-Aussteigen. Kabinenluftrückführung(sventil) auf Aussteigen. Anzugkreislauf-Überdruck(ventil) –
AUTOAUTOAutomatic. Ich habe immer noch keine ECSECSEnvironmental Control System-Warnleuchte. Da leuchtet nichts.
Bean: Also, der Abscheider wird nicht … Er fährt runter. Das dauert einen Moment.
Conrad: Ah, okay. Gut. OPSOPSOxygen Purge System Anschließen. LMPLMPLunar Module Pilot zuerst.
Pete schließt bei Al die Sauerstoffleitung des Notversorgungssystems an (Schema der Anschlüsse). Das OPSOPSOxygen Purge System sitzt oben auf dem PLSSPLSSPortable Life Support System-Tornister und an der RCURCURemote Control Unit vor der Brust gibt es einen Auslöser, mit dem dieses System aktiviert werden kann.
Conrad: Dreh dich um.
Bean: Okay.
Conrad: Langsam.
Bean: Wie soll ich es machen? Ich dachte, du willst es trennen.
Conrad: Oh, also. Von dieser Seite komme ich nicht ran.
Conrad: Wir standen uns gegenüber und Al musste sich umdrehen. Wir waren zwar frei, aber nicht vergessen, wir hatten jetzt die PLSSPLSSPortable Life Support System auf dem Rücken. Also mussten wir uns sehr vorsichtig bewegen.
Bean: Nicht?
Conrad: Das reicht, genau so.
Bean: Junge, bei 1/6 g ist so ein PLSSPLSSPortable Life Support System richtig leicht. (Pause)
Auf der Erde wiegt jedes PLSSPLSSPortable Life Support System 84 Pfund (38 kg), auf dem Mond nur noch 14 Pfund (6 kg).
Conrad: Da ist eine O2-Leitung. Da ist noch mehr von der O2-Leitung. (Pause) Houston, Intrepid.
Gibson: Intrepid, Houston. Bitte kommen.
Conrad: Verstanden. Hatte Yankee Clipper uns beide (LMLMLunar Module und Surveyor 3) gleichzeitig im Sextanten? Ende.
Aus einer Höhe von 60 nautischen Meilen (111 km) sieht man im Sextanten einen Ausschnitt mit einem Durchmesser von circa 1,5 km. Das LMLMLunar Module ist nur rund 200 Meter von Surveyor 3 entfernt.
Gibson: Verstanden. Ist bestätigt. Er hat euch zwischen Krater Head und Krater Surveyor, etwas nördlich.
Conrad: Das war auch meine Vermutung, was unsere Landestelle betrifft. Okay. (zu Al) Dreh dich langsam um.
Bean: Weiter geht es nicht, Pete, mit diesen Schläuchen dran.
Da die Versorgungsleitungen für Sauerstoff und Wasser vom ECSECSEnvironmental Control System noch angeschlossen sind, kann Al sich nicht besonders weit umdrehen.
Conrad: Weiter geht es nicht? Okay, lass mich das abmachen. Mal sehen. Oh, ich komm nicht ran. Du musst dich umdrehen.
Bean: Okay.
Conrad: Schön vorsichtig, Babe.
Bean: Ohh. (Pause)
Conrad: Bin in Ordnung. Ich muss richtig aufpassen oder ich gehe (wegen der geringen Schwerkraft) jedes Mal durch die Decke, wenn ich irgendwas machen will. Warte mal kurz.
Bean: Okay.
Conrad: Hab es. Eine Sekunde, bin gleich bei dir. (Pause) Ich glaube, man kann das PLSSPLSSPortable Life Support System lang auf dem Rücken haben. (Pause) Fühlt sich fast behaglich an. (Lachen)
Bean: Relativ gesehen fühlt es sich sogar großartig an. (Gelächter von Pete)
Conrad: Okay, noch ein Druckknopf (zu schließen). Kannst du dich vorbeugen? Gut so. Langsam. Okay. Ich hab’s. Upps! (Lachen) Ein O2-Schlauch und ein (Auslöse-)Kabel.
Sie montieren jetzt einen Auslöser an der RCURCURemote Control Unit vor Alan Beans Brust, mit dem im Notfall das OPSOPSOxygen Purge System aktiviert werden kann. In der Situation würde Al den Hebel von der ZU- in die AUF-Position bringen, ihn dort arretieren und dann ein Auslassventil öffnen, dass sie gleich an der rechten Vorderseite des Anzugs anbringen werden. Das OPSOPSOxygen Purge System gewährleistet die Sauerstoffzufuhr für gewisse Zeit, und die Menge wird in zwei Stufen über den Durchfluss des Auslassventils reguliert. Siehe auch Kommentar im Journal von Apollo 11 nach 108:26:48.
Bean: Okay. Hast du das? (Pause)
Conrad: Ja. Ich … Du hast es?
Bean: Ich habe dieses hier.
Conrad: Okay. Jetzt … drehen … drehen … Kannst du dich aufrichten?
Bean: Ja, aber ich kann mich nicht weiter umdrehen, siehst du diese …
Conrad: Dann warte kurz, gut. (Pause) Okay. Jetzt willst du den (Schlauch) unter die Lasche hier, richtig?
Bean: Jup.
Conrad: Okay. Unter die Lasche, schnapp, knack.
Bean: Ist dran.
Conrad: Das war’s. Also, wo sind wir? Zurück zur Checkliste.
Bean: Okay. Jetzt schließe ich deine an.
Conrad: Warte kurz. (Pause) Nein, wir trennen deine …
Bean: Okay.
Pete muss den Schlauch vom OPSOPSOxygen Purge System am Anzug von Al anschließen und das Auslassventil einsetzen. Sie sind immer noch beim ersten Absatz des Abschnitts OPSOPSOxygen Purge System Anschließen auf Seite SUR-30.
Conrad: Das zuerst. (Pause) Auslöser (anbringen an) RCURCURemote Control Unit, ist angebracht. OPSOPSOxygen Purge System-O2-Schlauch an der Seite des PLSSPLSSPortable Life Support System befestigen, habe ich gemacht. Anzug-Sperrventil bei LMPLMPLunar Module Pilot auf Anzug Getrennt (stellen). (Pause) Das hätten wir.
Pete hat das Ventil für die Sauerstoffzufuhr geschlossen und so den Anzug von Al vom Anzugkreislauf des ECSECSEnvironmental Control System isoliert.
Bean: Okay. Trennen der O2-Schläuche vom LMLMLunar Module.
Conrad: Ich mach das. Lass mich das machen, es ist leichter (für mich, dort heranzukommen).
Bean: Okay.
Conrad: Oh, Mann. Schau mal das Wasser …
Bean: (beendet den Satz) … im Anzugkreislauf.
Conrad: Wo kommt das ganze Wasser her?
Bean: Es kommt aus dem Zuleitungsschlauch.
Conrad: Stimmt. (Pause)
Auf Seite 8-17 im Missionsbericht zu Apollo 12 (Apollo 12 Mission Report): Bei Tests nach der Mission wurde festgestellt, wegen zu hoher Rotationsgeschwindigkeit im Wasserabscheider ist Kondenswasser daran vorbeigelaufen. Der Grund war die Überschreitung der vorgegebenen Durchflussmenge im Anzugkreislauf. Für Apollo 13 und alle folgenden Missionen wurde ein Drosselstück eingesetzt, um die Durchflussmenge zu reduzieren und so die Umdrehungsgeschwindigkeit im Abscheider bis in den gewünschten Bereich abzusenken.
Ein ausführlicherer Kommentar ist nach 121:25:00 zu lesen. Bei den folgenden Missionen ist das Problem nicht mehr aufgetaucht, daher hat diese Lösung offensichtlich funktioniert.
Audiodatei (, RA-Format)
Conrad: Okay. (Pause) Jetzt willst du den Sauerstoff anschließen.
Bean: Okay. Eine Sekunde. Ich will …(Pause)
Conrad: Ich dachte fast, es läuft Wasser in meinem Anzug. Ist aber nur kalte Luft.
Bean: Okay. Ist angeschlossen und gesichert.
Conrad: Okay. Was haben wir noch?
Bean: Das Auslassventil.
Conrad: Okay. Ein Auslassventil kommt. (Pause) Warte mal kurz. Die Sicherung (am Auslassventil) noch einsetzen.
Bean: Gesichert?
Conrad: Jawohl, Sir. Ist gesichert. (Pause) (Kontrollieren:) PLSSPLSSPortable Life Support System hängt mittig u. in der richtigen Höhe Okay.
Bean: Okay, das Ganze noch mal. Beug dich vor, damit ich rankomme.
Conrad: Augenblick. Ich gehe etwas in die Knie, dann kommst du an alles ran.
Bean: Okay. Funktioniert gut so.
Conrad: (nicht zu verstehen) Zeit. Ich trinke jetzt meine Portion Wasser.
Bean: Gut. (Pause)
Ab Apollo 13 hatten die Astronauten innen am Helmverschlussring befestigte Trinkbeutel und konnten so während der EVAEVAExtravehicular Activity durch ein kurzes Röhrchen hin und wieder einen Schluck Wasser trinken. Bei dieser Mission, wie auch bei Apollo 11, gab es solche Trinkbeutel noch nicht. Pete und Al mussten sich wie Kamele mit Wasser vollpumpen, bevor sie ihre Helme aufgesetzt haben. Keiner von beiden hat Durst bekommen oder Anzeichen einer Dehydration gezeigt, sie waren auch nicht lange genug draußen. Bei Apollo 15 war mit dem Trinkbeutel von Jim Irwin etwas nicht in Ordnung, sodass er bei der Arbeit nichts zu trinken bekam. Der Wassermangel während jeder der über dauernden EVAsEVAExtravehicular Activity führte bei ihm zu einer ernsthaften Dehydrierung.
Die vorgesehenen Trinkbeutel sind auf den Seiten 92 und 94 der Pressemappe für Apollo 13 (Apollo 13 Press Kit) beschrieben.
Bean: Fertig. (lange Pause)
Wahrscheinlich hatte Pete den Wasserspender an Al weitergereicht.
Conrad: Ich hab das Gefühl, dass wir gleich ein ALSEPALSEPApollo Lunar Surface Experiments Package ausladen. ( lange Pause)
Bean: Okay. Steh auf.
Conrad: (nicht zu verstehen)
Bean: Nicht gerade viel Platz.
Conrad: Ja.
Bean: Es war reichlich Platz, um seine Arbeit zu machen.
Bean: Okay. Hier ist eins über deinen Kopf (das OPSOPSOxygen Purge System-Auslöserkabel). (Pause) Hier ist einer unter deinen Arm (der OPSOPSOxygen Purge System-Sauerstoffschlauch). (Pause) In Ordnung, sieht gut aus.
Conrad: Okay.
Bean: Sekunde. Okay. Ich ziehe deine Schläuche (für Sauerstoff vom LMLMLunar Module) ab. Erledigt.
Conrad: Okay. (Pause)
Offensichtlich hatte Al das Anzug-Sperrventil, ohne dies ausdrücklich zu erwähnen, bereits auf Getrennt gestellt und Pete so vom ECSECSEnvironmental Control System isoliert. Das war der vierte Schritt im Abschnitt OPSOPSOxygen Purge System anschließen auf SUR-30.
Bean: Und hier kommt dein Auspuff. (nicht zu verstehen) 2 und 3.
Wenn Al mit Auspuff
hier tatsächlich das Auslassventil meint, hat er auch den Schritt Verbinde OPSOPSOxygen Purge System-O2-Schlauch mit dem PGAPGAPressure Garment Assembly (SUR-30, erste Zeile des letzten Absatzes in der linken Spalte) ausgeführt, ohne ihn zu kommentieren.
Conrad: (nicht zu verstehen) (Da ist) jede Menge Wasser in diesen Sauerstoffschläuchen (vom LMLMLunar Module). Hey, Houston. Hört ihr Intrepid?
Gibson: Intrepid, verstanden. Wir haben eure Bemerkung über das Wasser in den Schläuchen gehört.
Conrad: Ja. Die einströmende Luft (vom ECSECSEnvironmental Control System) scheint extrem kalt zu sein. Zumindest ist die Zuleitung sehr kalt und es kondensiert Feuchtigkeit darin. Ansonsten ist wohl alles in Ordnung.
Gibson: Verstanden.
Bean: Okay, das ist knifflig. Das sieht aus … Ist gesichert.
Conrad: (als Reaktion auf die Bemerkung von Al) Was meinst du?
Bean: Die Position des OPSOPSOxygen Purge System hier. (Pause) Okay. So ist es gut.
Conrad: Soll ich noch mal (möglicherweise das Auslassventil am Anzug von Al) nachsehen?
Bean: Ja. Schau noch mal nach bei mir, ob es auch wirklich gesichert ist.
Conrad: Ja. Ist gesichert.
Bean: Okay. (Pause)
Conrad: (liest auf SUR-30) Trinken.
Bean: Okay. Dann machen wir das.
Conrad: Gib mal den (Trinkwasser-)Spender rüber. Und dann schließen wir das H2O(-Ventil) der Landestufe. (Pause) (längeres Lachen von Pete Conrad)
Bean: Ah-Hah. (lange Pause)
Vielleicht hat sich einer von beiden das Wasser aus Versehen ins Gesicht gespritzt. Nachdem sie jeweils ihren Teil getrunken haben, verstauen sie den Wasserspender und schließen das Absperrventil in der Leitung vom Wassertank der Landestufe. Das waren die Schritte Trinken und DESDESDescent Stage H2O VLVVLVValve – Geschlossen auf SUR-30 in der rechten Spalte unmittelbar oberhalb des Abschnitts Anlegen von Helm und Handschuhen.
Bean: Okay, Wasser zu. Das H2O ist zu!
Conrad: Okay. Mikros in Position bringen.
Bean: Hab ich. (Pause)
Conrad: (hat seine eigenen zurechtgerückt) Jup.
Bean: PLSSPLSSPortable Life Support System-Ventilator – An.
Conrad: Jup.
Bean: Okay. Meins ist an. Warnanzeige für Belüftung (P) sollte verschwinden (SUR-30, rechte Spalte, Zeile 6). (liest) Helme und anschließend Visiereinheiten aufsetzen. Okay. Ich setze dir deinen Helm auf. Bleib so stehen. (Pause) Okay. Vorsicht, dein Kopf. (Das Klacken beim Aufsetzen des Helms ist zu hören.) (Ich) achte auf die Verschlüsse. Hört sich gut an. (Pause) Ist gesichert.
Conrad: Nehme deinen … (Pause)
Bean: Hier oben ist alles so leicht. (nicht zu verstehen) Helm.
Gleich bekommen sie ein Problem, weil bei Pete die Sauerstoffschläuche vom PLSSPLSSPortable Life Support System nicht angeschlossen. Dadurch kann Al seinen Helm erst bei aufsetzen.
Conrad: (nicht zu verstehen) es rutscht einem fast durch die … Draußen am Kap war alles ein bisschen anders. (Pause) Okay. (Pause)
Conrad: Mein Ventilator läuft aber.
An dieser Stelle bemerken sie, dass irgendetwas mit Petes Sauerstoffversorgung nicht stimmt. Sein Helm beschlägt, obwohl der Ventilator im PLSSPLSSPortable Life Support System eingeschaltet ist und den Sauerstoff über einen Docht leiten sollte, der dem ausgeatmeten Gasgemisch die Feuchtigkeit entzieht. Es dauert ungefähr , bis sie feststellen, dass die Sauerstoffschläuche nicht angeschlossen wurden, als Pete bei sein PLSSPLSSPortable Life Support System angelegt hat. Der entsprechende Eintrag in der Checkliste steht als dritter Schritt der linken Spalte auf SUR-28: Anschließen der PLSSPLSSPortable Life Support System-O2-Schläuche an PGAPGAPressure Garment Assembly.
Conrad: Ist deine Belüftungswarnung weg?
Bean: Meine Belüftungswarnung ist weg.
Conrad: Meine nicht. (lange Pause)
Bei Pete ist immer noch das P im Fenster für die Belüftungswarnung zu sehen.
Conrad: Das Ding ist ausgegangen.
Welches Ding
hier gemeint ist, war nicht herauszufinden.
Bean: Okay. Sekunde. Ich hab’s gleich. (Pause) Noch mal ausschalten.
Conrad: (nicht zu verstehen) Ich kann es hören (dass der Ventilator läuft).
Bean: Du hörst, dass er läuft? (Pause) Ja. Erinnerst du dich, als wir das angesprochen haben?
Conrad: Ja. (Pause)
Bean: Wenn ich meinen Helm aufsetze, wird es vielleicht nicht … Dein Helm beschlägt leicht vom Wasser in deinem Anzug.
Audiodatei (, RA-Format)
Conrad: Ich setze meinen Helm noch mal kurz ab.
Bean: Okay. (Pause)
Man hört das Klacken, wenn Pete seinen Helm absetzt.
Conrad: Leg deine Hand hinten auf das Ding (Helmverschlussring) bei mir und überprüf mal, ob du was (den Luftzug vom Ventilator im PLSSPLSSPortable Life Support System) fühlst. (Pause)
Conrad: Nein, nein, da hinten direkt auf den Helmring. (lange Pause)
Bean: Bei mir fühle ich auch nichts.
Conrad: Ich kann bei dir fühlen, wie Luft ausströmt. Du fühlst da keinen Luftzug?
Bean: Nein. Merkst du irgendwas (einen Luftzug) an deinem Nacken?
Conrad: Heh?
Bean: Merkst du überhaupt einen Hauch?
Conrad: Nein. (Pause) Die P-Anzeige (Warnanzeige für Belüftung) geht irgendwann aus, heh?
Bean: Ja. Meine ist aus.
Nachdem sie Petes Schläuche richtig angeschlossen haben, wird bei das P im Anzeigefenster der RCURCURemote Control Unit für die Belüftungswarnung verschwinden, das Fenster ist dann leer.
Conrad: Hey, Houston. Hat mir nicht irgendjemand erzählt, dass diese P-Anzeigen erst weggehen, wenn man den Helm aufgesetzt und die Handschuhe angezogen hat?
Gibson: Intrepid, das ist richtig. Mach weiter und verschließ alles. Setzt den Helm auf und zieh die Handschuhe an. Schalte den Ventilator ein und die Belüftungswarnung sollte verschwinden.
Conrad: (zu Al) Der Helm ist beschlagen.
Bean: Er ist nie … Er ist nicht genügend ausgewischt. (nicht zu verstehen) Das kommt nur von … Wahrscheinlich von der ganzen Feuchtigkeit, die aus deinem Anzug kommt.
Conrad: Bestimmt.
Bean: Willst du noch mal (mit dem Antibeschlagmittel) nachwischen?
Conrad: Ja. Wird wohl besser sein. Halt mal. (Pause) Ich sage dir eins, wir drehen dieses Ventil hier ein wenig auf. (Pause) Wo sind die Helm-Beutel?
Sie sind auf SUR-30 im ersten Absatz des Abschnitts Anlegen von Helm und Handschuhen bei der letzten Zeile: Helm-Beutel im SRCSRCSample Return Container-Fach bereitlegen. Die Beutel, in denen die Helme zwischen den EVAsEVAExtravehicular Activity aufbewahrt werden sollen, bestehen aus locker gewebtem Beta-Cloth. Im Moment liegen sie noch hinter der Triebwerksabdeckung.
Conrad: Stimmt. Ich meine aber, da waren auch noch das Antibeschlagmittel und anderes Zeug drin.
Bean: Gleich hier. (Pause) Hier sind sie.
Conrad: Ich habe langsam den Verdacht, dass etwas nicht stimmt mit dem Ventilator.
Bean: Du musst erst alles (Helm und Handschuhe) anhaben. Dann werden wir sehen.
Conrad: Ja, ich weiß. Das ist mir schon mal passiert. Jemand hat ein Stück Papier in der LiOHLiOHLithiumhydroxid‑Kartusche des PLSSPLSSPortable Life Support System vergessen.
Bean: In dem Fall würde es sich abschalten.
Im PLSSPLSSPortable Life Support System gibt es eine Kartusche mit Lithiumhydroxid, um das Kohlendioxid aus dem Sauerstoff zu filtern.
Bean: Das Papier sollte verhindern, dass Lithiumhydroxid aus der Kartusche herausfällt. Und einmal (beim Training) hast du die Kartusche (in das PLSSPLSSPortable Life Support System) reingesteckt und das Papier war noch dran …
Conrad: Und es ist nichts durchgegangen. Das Papier war dran, damit es nicht schon vor dem Gebrauch reagiert. Die Kartusche wurde damit versiegelt.
Bean: Ja, aber ich dachte, nur solange sie aufbewahrt wird (bis die Kartusche benutzt wird).
Conrad: Das meine ich. Jemand hat eine reingetan (in das PLSSPLSSPortable Life Support System von Pete) und ein Papierstück drangelassen, und darum ist nichts durchgegangen.
Conrad: Ich bin dabei, mächtig sauer zu werden (falls das PLSSPLSSPortable Life Support System tatsächlich versagt).
Jones: Haben Sie auch für die Ein-Mann-EVAEVAExtravehicular Activity trainiert?
Conrad: Ich kann mich nicht erinnern, dass wir spezielles Einzeltraining gehabt haben.
Bean: Wir haben die Vorbereitungen dafür bestimmt mal geprobt und sind alles durchgegangen, um zu sehen, ob es auch sicher ist. Aber richtig trainiert dafür haben wir wohl nicht. Vielleicht sind wir mal in der Vakuumkammer mit einem am PLSSPLSSPortable Life Support System (und dem anderen an die LMLMLunar Module-Systeme angeschlossen) gewesen, nur um sicherzugehen, dass es funktioniert.
Conrad: Normalerweise sind wir immer alles durchgegangen, das stimmt.
Bean: Aber auszusteigen und irgendwas zu machen haben wir dabei wahrscheinlich weggelassen.
Jones: Waren die PLSSPLSSPortable Life Support System austauschbar?
Bean: Ja. Beide waren gleich.
Jones: Wer wäre ausgestiegen, wenn eins der Geräte nicht funktioniert hätte?
Conrad: Wenn meins den Geist aufgegeben hätte, wäre er ausgestiegen. Bei seinem wäre ich ausgestiegen.
Bean: Und beim nächsten Mal wäre der jeweils andere ausgestiegen.
Jones: Jeder hätte eine EVAEVAExtravehicular Activity gehabt, während der andere aus dem Fenster alles beobachtet.
Bean: Richtig. Aber davor hatten wir noch ein paar Optionen. Trotzdem war ich besorgt, das weiß ich noch.
Conrad: Ich habe das (Vorkommnis) völlig vergessen.
Die PLSSPLSSPortable Life Support System waren identisch. Die OPSsOPSOxygen Purge System nicht. Es gab einen Unterschied zwischen den Kommunikationssystemen in beiden Geräten. Das OPSOPSOxygen Purge System des LMPLMPLunar Module Pilot hat nur mit dem OPSOPSOxygen Purge System des CDRCDRCommander kommuniziert, während das OPSOPSOxygen Purge System des CDRCDRCommander auch eine Verbindung zum LMLMLunar Module hatte. Deshalb diente es als Relaisstation, damit der LMPLMPLunar Module Pilot ebenfalls mit Houston sprechen konnte. Im Fall der Ein-Mann-EVAEVAExtravehicular Activity würde derjenige, der aussteigt, das OPSOPSOxygen Purge System des CDRCDRCommander mitnehmen.
Bean: Ich kann mich erinnern, als ich bei Skylab mit Owen Garriot den Anzug angezogen habe und bei seinem etwas nicht funktionierte. Ich musste daran denken (an die Geschichte bei Apollo 12). Und ich sagte:
Lass mich deine ganzen Anschlüsse überprüfen.
Und tatsächlich, ein Stecker war nicht richtig drin. Ich habe ihn reingedrückt und gesichert und das war’s, danach war alles in Ordnung. Es ist gut, dass sie all diese Kontrollen eingebaut haben, weil so etwas ganz leicht passieren kann. Man ist schon im Anzug und hält sich ran, besonders wenn man (im Zeitplan) etwas zurückliegt. Wir hatten aber noch etliche Möglichkeiten (herauszufinden, was nicht in Ordnung war). Darum dachten wir hier noch lange nicht daran (an die Ein-Mann-EVAEVAExtravehicular Activity) – auch wenn Petes Bemerkung (Ich bin dabei, mächtig sauer zu werden.
) das vielleicht vermuten lässt.
Bean: Okay, lass mich den anderen übernehmen. Wischst du deinen aus? Wisch ihn richtig gründlich aus. (Pause)
Pete trägt noch mehr Antibeschlagmittel auf die Innenseite seines Helms auf.
Conrad: Okay. Lass es da.
Bean: Willst du noch eins davon auftragen?
Conrad: Jup.
Bean: Okay. Dreh dich so rum und ich schaue mal nach deiner LiOHLiOHLithiumhydroxid‑Kartusche.
Conrad: Mach das Ding auf und zieh die Kartusche ganz raus. Schau genau nach, ob da nicht irgendwas dringeblieben ist.
Bean: Okay.
Conrad: Es ist genau wie beim letzten Mal.
Bean: Nicht das kleinste Bisschen. Absolut sauber.
Conrad: Dann schieb die Kartusche wieder rein und mach die Klappe zu. (Pause)
Bean: Wieder drin.
Conrad: Danke. (Pause)
Bean: Eine Sekunde. (Pause) Alles wieder ordentlich und fest verschlossen.
Conrad: Okay. (Pause) Alles klar. Okay, ich mach es mal umgekehrt, Al. Ich ziehe zuerst die Handschuhe an und setze den Helm zuletzt auf (damit er nicht beschlägt). (Pause)
Bean: Mal sehen, ob es so geht. Probier’s mal damit. (Pause) Sehr schön. Sieht gut aus. (Pause)
Conrad: Okay.
Bean: Mal sehen, ob es funktioniert. (Pause)
Sie haben das Problem entdeckt und Petes Schläuche angeschlossen, ohne Houston etwas zu sagen.
Bean (lacht): Es gab keinen Grund, die Leute da unten auf der Erde zu beunruhigen. Sie wären sonst nur davon ausgegangen, dass noch mehr schiefgelaufen ist. Erzähle niemandem etwas, dass er nicht wissen muss.
Conrad: Wahrscheinlich hat Al die Schläuche bemerkt, als er an der Kartusche rumgefummelt hat. (Lachen) Gesehen, wie die Schläuche einfach so hinten herunterhingen.
Bean: Haben sie das? Ist es das, was wir (in der Technische Nachbesprechung) gesagt haben?
Conrad:Die Vorbereitungen zum Aussteigen haben uns kaum angestrengt, geschweige denn ermüdet. Wir sind zweimal von der Checkliste abgewichen. An einer Stelle geht es durch sehr ausführliche Anweisungen für das Anlegen des PLSSPLSSPortable Life Support System zunächst beim LMPLMPLunar Module Pilot (SUR-27 rechte Spalte Abschnitt Anlegen des PLSSPLSSPortable Life Support System). Dort steht auch, dass der CDRCDRCommander alle Schritte wiederholen soll (Mitte der linken Spalte auf SUR-28: PLSS des CDR hervorholen & Anlegen des PLSSPLSSPortable Life Support System nochmals ausführen). Dabei haben wir vergessen, meine Schläuche anzuschließen und als dann später der Ventilator eingeschaltet wurde, befürchteten wir schon einen Defekt. Doch wie sich herausgestellte, waren nur die Schläuche nicht angeschlossen. Der nächste dumme Fehler (den sie aber als Erstes bemerkt haben) passierte beim Anlegen unserer RCUsRCURemote Control Unit. Wir haben eine der Schalterkontrollen nicht gemacht. Der Funkschalter war in der Aus-Stellung, nicht in der Haupt-Stellung, und wir dachten, mit der Kommunikationsanlage stimmt etwas nicht.
Der angesprochene Funkschalter ist auf AS12-49-7278 an der RCURCURemote Control Unit von Al rechts unten neben der Kamera zu sehen. Bei nimmt Al gegenüber Ed Gibson Stellung dazu.
Bean:Es lag auch daran, dass die Geräte am Kap (für das Training) diese Schalter zwar hatten, man sie jeoch überhaupt nicht brauchte. Die Kommunikation lief über das Simplex hinten an der OPSOPSOxygen Purge System auf dem Übungs-PLSSPLSSPortable Life Support System.
Conrad (im Gespräch ): Im Training haben wir den Punkt der Checkliste einfach abgehakt und weitergemacht (ohne an der RCURCURemote Control Unit die Schalter stellen zu müssen).
Bean:Hier sieht man, was passieren kann, wenn ein (auf dem Mond verwendetes) Gerät nicht genauso konfiguriert ist wie das entsprechende Gerät beim Training. Es hat uns bis gekostet. Später gleich noch mal dasselbe beim Einrichten der Fernsehkamera.
Conrad:Das stimmt. Es gibt nur zwei Gründe dafür, dass wir Probleme bekommen haben, und einer davon war das Nichtbeachten der Checkliste. Die beiden Male wo wir abgewichen sind, haben wir Probleme bekommen. Der andere Grund war, dass wir (im Training) die Geräte nicht hatten. Entweder hatten sie nicht dieselbe Konfiguration, oder sie standen gar nicht erst zur Verfügung. Die Fernsehkamera wurde uns vorenthalten und ich fürchte, dass wir sie deswegen auch verloren haben. Wir waren nicht vertraut damit und werden noch darüber sprechen, was damit passiert ist. Das sind die zwei Stellen, wo wir Schwierigkeiten hatten. Ich wusste, wir würden an einigen Stellen Probleme bekommen und ich übernehme die Verantwortung für die erste. Es war mein Fehler, dass wir uns nicht an die Checkliste gehalten haben und eilig darüber hinweggegangen sind, obwohl uns das am Ende nur Zeit gekostet hat (etwa für das Übersehen der Schläuche). Am Ausfall der Fernsehkamera haben wir beide unseren Anteil.
Bean (im Gespräch ): Den Leuten war klar, dass Fehler nun mal passieren und sie haben Verfahrensweisen und Techniken entwickelt, um dem zu begegnen. Damit draußen keine Probleme auftreten. Menschen machen Fehler und Kontrollen und Gegenprüfungen müssen das ausgleichen. Das wird sich nie ändern. Die Dinge müssen so entworfen und gebaut werden, dass sie trotzdem einwandfrei funktionieren. Das war auch weitesgehend der Fall. Es zeigt, wie durchdacht alles konstruiert war. Sich fragen
Was passiert, wenn die Kerle vergessen, ihre Schläuche anzuschließen?
Ich bin sicher, dass sie alles Mögliche in ihre Überlegungen einbezogen haben, genauso die Frage Werden sie den Fehler auch rechtzeitig finden?
Conrad: Okay, lass uns …
Bean: Hey, deine Belüftungswarnung ist weg. Schau deine (RCURCURemote Control Unit) an.
Conrad: Oh, ja. Okay.
Bean: Es funktioniert alles.
Conrad: Klasse. (Pause)
Bean: Alles in Ordnung, Houston.
Gibson: Verstanden, Intrepid.
Man hört das Klacken, als Pete seinen Helm wieder aufsetzt.
Conrad: Würdest du jetzt bitte meinen Helm noch mal überprüfen, Al?
Bean: Selbstverständlich. Er ist nicht gesichert. (Jetzt ist er) Gesichert.
Conrad: Okay.
Bean: Hab deine Handschuhe rausgeholt.
Conrad: Okay. Moment noch. (Pause) Okay.
Bean: Hier sind deine. Ich habe sie für dich rausgeholt. (Pause) Sie liegen hier. Es müssen deine sein. Deine liegen hier.
Ein gleichzeitig stattfindendes Gespräch zwischen Yankee Clipper und Houston wird hier ausgelassen.
Bean: Warte kurz.
Conrad: Willst du deine EVEVExtravehicular-Handschuhe hier weg haben oder sollen sie da bleiben?
Bean: Oh, du kannst sie genauso gut da liegen lassen. (nicht zu verstehen), Pete, die Fenster (des LMLMLunar Module) fangen an zu beschlagen.
Bei abgeschaltetem ECSECSEnvironmental Control System wird der ausgeatmeten Luft die Feuchtigkeit nicht mehr entzogen.
Conrad: Willst du die Fensterheizung einschalten?
Jones: Wurde die Heizung nach Apollo 11 eingebaut, weil es in der Kabine so kalt war, dass Neil und Buzz nicht richtig schlafen konnten?
Bean: Nein. Sie wurde eingebaut, damit die Fenster nicht zufrieren. Und auch, glaube ich, weil die Fenster mit der Heizung stabiler waren. Bei der Landung und anderen kritischen Momenten sollte die Heizung eingeschaltet sein. Und danach, wie hier, konnte man sie wieder ausschalten.
Bean: Na ja. Wir können sie aber nicht im Auge behalten.
Conrad: Wir schalten sie lieber ein für eine Weile, (und) ziehen sie (die Sicherungsschalter der Heizung) bevor ich aussteige.
Bean: Okay, das werd ich machen.
Conrad: Wir bekommen sonst keine Bilder. Hey, Houston? (keine Antwort)
Pete wird klar, ein beschlagenes Fenster beeinflusst die Bildqualität der 16mm‑Filmkamera, wenn die Anfangsphase der EVAEVAExtravehicular Activity aufgenommen wird. Die Geschwindigkeit war auf 1 Bild pro Sekunde eingestellt.
Conrad: Hier, welches ist deine?
Bean: Das ist deine.
Conrad: (nicht zu verstehen) auf deinen Kopf. (nicht zu verstehen)
Bean: Okay.
Pete bekommt jetzt seine LEVALEVALunar Extravehicular Visor Assembly aufgesetzt. Die Visiereinheit hat einen Wärmeschutz, ein Sonnenschutzvisier und seitliche Sonnenblenden. Sie wird über dem Helm getragen.
Bean: Bin jetzt hinten bei dir. Eine Sekunde. hab’s gleich.
LM Besatzung: (Nicht zu verstehen, weil Houston gerade mit Yankee Clipper spricht.)
Conrad: Okay. Lass mich jetzt mein PLSSPLSSPortable Life Support System hoch… (nicht zu verstehen)
Audiodatei (, RA-Format)
Bean: Mach ich, Pete. Mach ich.
Conrad: Ich mach dann bei dir alle Knöpfe zu. (Pause)
Bean: Sieht ordentlich aus. Ich ziehe deine Visiere noch etwas runter.
Conrad: Ja. Sehr gut.
Jones: Wenn das (goldbeschichtete) Visier nicht vollständig runtergezogen wird, bleibt es in der jeweiligen Stellung stehen?
Auf Foto 69-HC-1037 vom Training sieht man bei Pete, wie das innere Visier ungefähr zu einem Drittel und das goldbeschichtete Sonnenschutzvisier etwas weniger weit heruntergezogen ist.
Conrad: Ja. Ich glaube, wir haben es deshalb nur ein Stück weit heruntergezogen, damit es einfacher zu greifen war, wenn es ganz runter sollte. Später wurden dann verbesserte seitliche Schutzblenden eingeführt.
Bean: hauptsächlich weil wir ihnen von den Problemen berichteten, die wir beim Laufen gegen die Sonne hatten. Man konnte kaum etwas sehen, es war eine Quälerei. Die Sonne war unglaublich hell. Man brauchte etwas Besseres, als das, was wir hatten. Auf den Bildern sieht man, dass wir kleine seitliche Schutzblenden hatten, die nur teilweise heruntergezogen waren, gerade bis zum Horizont (siehe Pete auf AS12-47-6914). Es (das sehr helle Sonnenlicht) hat den Augen nicht wehgetan, aber es war nicht gerade angenehm. Und man hat ja gesehen, dass die anderen bei Apollo 15, 16 und 17 ihre neuen Visiere sehr häufig benutzt haben. 14 hatte sie auch. 13 ebenfalls, ist aber nicht gelandet. Es gab sie also schon direkt beim nächsten Flug.
Bean: Gut. Lass mich die … (nicht zu verstehen)
Conrad: Okay. Ich lasse meine Handschuhe ausgezogen, wenn ich dir Helm und Visier aufsetzte.
Bean: Gut.
Conrad: Dein Helm. Gib mir das (die LEVALEVALunar Extravehicular Visor Assembly), ich halte es für dich. (Pause)
Bean: Na dann. Ich stecke meinen Kopf rein. (Pause, das Klacken des Helms ist zu hören) Ich halte es, bis du …
Conrad: Geschlossen.
Bean: Nein, nein.
Conrad: Oh, Moment.
Bean: Okay?
Conrad: Geschlossen.
Bean: Sieht gut aus. Alles sieht …
Conrad: Halt das alles mal kurz. (Pause) Okay. (Pause) Warte mal. So, hab noch mal alles kontrolliert bei dir.
Bean: Okay. (Pause)
Conrad: Okay.
Bean: Super. (Pause)
Conrad: Das war’s.
Bean: Okay. Oh, schau (nicht zu verstehen).
Conrad: Halt mal dein PLSSPLSSPortable Life Support System hoch und … Warte kurz, lass mich das erst ganz rausholen. (Pause) Raus und darüber. (Pause) Da ist es.
Wahrscheinlich setzen sie Al jetzt die LEVALEVALunar Extravehicular Visor Assembly auf.
Bean: Okay. (Pause) Okay. Was sagt sie (die Checkliste) als nächstes?
Conrad: Jetzt brauchen wir ein paar Handschuhe.
Bean: Okay.
Conrad: Ich dreh mich jetzt ganz langsam um. (Pause)
Gibson: Yankee Clipper, Houston. bis LOSLOSLoss of Signal. Und bei AOSAOSAcquisition of Signal geben wir dir ein P-22 PADPAD oder PadPreliminary Advisory Data. (lange Pause) Yankee Clipper, Houston. bis LOSLOSLoss of Signal.
Gordon: Verstanden. Sehe euch beim nächsten Überflug (der Mondvorderseite).
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Dick Gordon verschwindet gleich hinter dem Mond. Pete und Al wollen ihre Handschuhe anziehen und fangen, wieder einmal, an zu improvisieren. Es war nicht geplant, die Handschuhe anzuziehen, bevor sie die Wasserschläuche vom LMLMLunar Module getrennt und die Schläuche vom PLSSPLSSPortable Life Support System angeschlossen haben. Der Schritt für die Wasserschläuche steht unten rechts auf SUR-30, während die Checkliste den Schritt für die Handschuhe erst oben links auf SUR-31 vorgesehen hat.
Conrad: Junge, diese Handschuhe sind brandneu, das kann mann wirklich sagen. Ich bekomme meine Finger kaum rein. (Pause) (nicht zu verstehen)
Conrad: Wir hatten zwei verschiedene Paar Handschuhe. Wir hatten die Handschuhe aus Gummi dabei, unsere normalen Kommandomodul-Handschuhe, die wir anhatten, als wir runter sind (bei der Landung) und als wir wieder rauf sind (in den Mondorbit). Die EVEVExtravehicular-Handschuhe unterschieden sich deutlich von den Kommandomodul-Handschuhen.
Jones: Die EVEVExtravehicular-Handschuhe hatten innen die eingearbeitete Druckblase und den äußeren Handschuh mit der Manschette.
Conrad: Das, und sie hatten auch dieses Stahldrahtgewebe (als Verstärkung) und die dicken Fingerspitzen aus Gummi. Die EVEVExtravehicular-Handschuhe waren komplett anders (als die im Kommandomodul verwendeten IVIVIntravehicular-Handschuhe). Sie gingen bis ganz rauf (über das Handgelenk). Man konnte ein Stück Stoff aufklappen und darunter war ein Riemchen, um den Handschuh enger an die Handfläche anzupassen.
Jones: Und das war ein komplett eigener Handschuh? Nicht einfach nur ein Überhandschuh, der über den IVIVIntravehicular-Handschuh gezogen wurde?
Conrad: Der Kommandomodul-Handschuh war die Basis für den EVAEVAExtravehicular Activity-Handschuh. Der innere Teil war der gleiche Handschuh, der jeweils unserer Hand nachgebildet war.
Bean: Innen waren sie gleich. Aber außen unterschieden sie sich. Ich würde die EVEVExtravehicular-Handschuhe zurückbringen, wenn sie uns noch mal hochschießen.
Conrad: Ja. Ich glaube, wir haben sie auf der Mondoberfläche zurückgelassen.
Bean: Ich weiß genau, dass wir das haben. Weil wir sie (nach der zweiten EVAEVAExtravehicular Activity) nicht mehr brauchten. Die Schuhe haben wir auch dagelassen. Die würde ich ebenfalls wieder mitbringen.
Conrad: Wir haben die Schuhe, das PLSSPLSSPortable Life Support System und das OPSOPSOxygen Purge System rausgeworfen.
Bean: Nein, das OPSOPSOxygen Purge System haben wir für das Umsteigen (vom LMLMLunar Module in das Kommandomodul) behalten, falls das Andocken nicht möglich gewesen wäre.
Conrad: Die PLSSPLSSPortable Life Support System wurden (auf dem Mond) zurückgelassen.
Bean: Und dazu (zum Rauswerfen) mussten wir die IVIVIntravehicular-Handschuhe anhaben.
Jones: Wissen Sie noch, ob Ihnen Verschleißerscheinungen bei den EVEVExtravehicular-Handschuhen aufgefallen sind?
Conrad: Wir hatten nicht so viel mit Sachen zu tun, bei denen sie sich abgenutzt hätten. Ich glaube nicht, dass unsere überhaupt irgendeinen Verschleiß gezeigt haben. Aber die Jungs, die (bei späteren Missionen) mit den großen Werkzeugen, den Bohrern und dem ganzen Zeug arbeiten mussten und im Mondauto rumgefahren sind, die haben wesentlich mehr mit ihren Händen gemacht, als wir.
Bean: Sie erinnern sich bestimmt, wie schwer es bei Apollo 15 war, die Bohrer wieder rauszukriegen. Ab Apollo 16 gab es Überhandschuhe für die EVEVExtravehicular-Handschuhe. Erinnern Sie sich? Wie Golfhandschuhe mit abgeschnittenen Fingern. Einige haben sie angezogen, andere nicht. Sie nahmen sie mit raus (auf die Mondoberfläche), trugen sie eine Weile und haben sie dann weggeworfen. Deshalb sieht man die Jungs auf den Fotos mal mit und mal ohne. Wir hatten so etwas (wie Überhandschuhe) nicht. Und ich dachte auch immer, dass es eher gegen die Hitze war und nicht gegen Abnutzung.
Jones: Es war gegen die Abnutzung. Gene und Jack sagten beide, dass es gegen die Abnutzung war, vor allem beim Bohren.
Bean: Da lag ich ja komplett daneben.
Conrad: Der Stahlfaden musste ziemlich dünn sein, damit er flexibel genug war. Daher bin ich nicht überrascht.
Bean: Beta-Cloth hätte nie gehalten, es wäre schon nach einer Minute zerfranst. Ich meine, wir hatten keine Probleme damit. Unsere Finger taten weh. Ich erinnere mich, dass meine Finger wehgetan haben und müde wurden. In den Händen war die Erschöpfung bei mir am größten.
Conrad: Nur weil ich dich härter arbeiten ließ. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich müde war.
(Lachen)
Conrad: Bevor du sie (die Manschette) über das Handgelenk ziehst, lass mich (nach Checkliste) deine Verschlüsse (an den Handgelenken) kontrollieren. (Und) meine überprüfen. (Pause)
Bean: Okay, Sekunde. (Pause)
Conrad: Okay. (Pause)
Bean: Okay. Wie sieht’s aus, Pete. Sind sie geschlossen?
Conrad: Gleich. (Pause)
Bean: Lass mich sehen. (Pause) Das sieht gut aus.
Conrad: Lass mich bei dir nachsehen. (Pause) Okay.
Bean: Reicht. Okay. Du bist okay, Pete. Okay, lass mich das sehen. Okay, es ist drauf (lange Pause)
Conrad: Okay, bleib mal kurz dran. (Schaut wahrscheinlich in der Checkliste nach, wo sie sich befinden.) Mal sehen.
Bean: Hier hast du einen Schuss kaltes Wasser.
Conrad: Gut. (Pause)
Hier weichen Pete und Al wieder ab, indem sie einen Schritt hinzufügen, der in der Checkliste nicht aufgeführt ist. Zur maximalen Kühlung leiten sie noch einmal Wasser durch ihre Kühlunterwäsche (LCGLCGLiquid Cooled Garment), bevor sie, wie auf SUR-30 vorgeschrieben, die Verbindung zum LMLMLunar Module trennen. Sobald die Schläuche vom PLSSPLSSPortable Life Support System angeschlossen sind und die Pumpe läuft, fließt zwar wieder Wasser durch die vielen dünnen Röhren in der Unterwäsche, gekühlt wird jedoch erst, wenn der Sublimationskühler im PLSSPLSSPortable Life Support System arbeitet. Der Kühler funktioniert aber nur im Vakuum, weshalb das Wasserversorgungsventil erst geöffnet werden kann, wenn die Luke offen ist. Die folgenden Besatzungen werden diesen Schritt zur Abkühlung in den Checklisten haben: LCGLCGLiquid Cooled Garment – Kalt, nach Bedarf.
Conrad: (weiß jetzt, an welcher Stelle der Checkliste sie sind: SUR-30, rechte Spalte, zweiter Absatz, letzte Zeile) Im SRCSRCSample Return Container-Bereich sehe ich zwei Helm-Beutel, sie liegen schon da.
Bean: Okay.
Jones:
SRCSRCSample Return Container ist der Mondprobenbehälter, die Steinekiste.
Conrad: Das muss der Bereich sein, wo sie später verstaut werden, wenn sie drin sind. Die Boxen waren noch draußen im MESAMESAModular(ized) Equipment Stowage Assembly.
Conrad: Lass uns noch einen Schuss kaltes Wasser nehmen und dann schalten wir die Pumpe (für das Wasser vom LMLMLunar Module in die LCGLCGLiquid Cooled Garment) aus.
Bean: Okay. (Pause) Hier kommt es.
Conrad: Okay. (Pause)
Bean: Eine kleine Abkühlung.
Conrad: Ja, lass es noch eine Sekunde laufen. (lange Pause)
Bean: Reicht es?
Conrad: Das reicht.
Bean: Okay.
Conrad: (liest die Checkliste) CB(16)CB(16)Circuit Breaker (Panel 16) ECSECSEnvironmental Control System: LCGLCGLiquid Cooled Garment-Pumpe – Offen.
Bean: (Sicherungsschalter ist) Offen.
CB(16)CB(16)Circuit Breaker (Panel 16) befindet sich rechts neben Alan Bean an der Kabinenwand. Genau gegenüber auf der anderen Kabinenseite befindet sich das Paneel 11 links neben Pete Conrad.
Conrad: Trennen (der Wasserschläuche vom LMLMLunar Module). Lass mich das bei dir machen.
Bean: Okay. (Pause)
Conrad: Jetzt dreh dich so herum. (Pause) Erledigt.
Bean: Okay. Eine Sekunde, ich nehme deine. (Pause) Okay. Halt das mal kurz.
Conrad: So, jetzt muss ich deine anschließen. (Pause)
Bean: (Positioniert den Stecker des Wasserschlauchs vom PLSSPLSSPortable Life Support System, um ihn mit dem Anschluss an Petes Anzug zu verbinden.) Passe ihn schön gerade von oben ein. (Pause) Ist drin.
Betrachtet man das Schema der Anschlüsse am PGAPGAPressure Garment Assembly Modell A7-L und den Ausschnitt von AS12-49-7281 – ein Portrait von Al, das Pete bei Krater Halo fotografiert hat – könnte von oben
bedeuten, dass die Ausrichtung der beiden Verbindungsstücke zueinander stimmen muss, bevor sie zusammengesteckt werden. Wahrscheinlich ist dieser Anschluss ein wenig komplizierter als die anderen.
Conrad: Drin?
Bean: Ist drin, Babe.
Conrad: Okay, danke. Warte mal mit deinem Wasserschlauch (vom LMLMLunar Module). (Pause) Nein. Deine rechte Hand. Gut.
Bean: Okay. (Pause) Jetzt dreh …
Conrad: Heh? (Pause) Sind drin.
Bean: (Sind die) Verschlussicherung drin?
Conrad: Jawohl, Sir.
Bean: Okay.
Conrad: Beide Sicherungen sind drin.
Bean: Okay, dann legen wir die (LMLMLunar Module-)Schläuche weg. Sekunde. (Pause) Du musst deinen dort an der Wand entlangführen.
Conrad: Klar.
Bean: Ich stecke das inzwischen rein, solange du damit beschäftigt bist.
Conrad: Ich fürchte, das geht nicht, wenn du da stehst. Ich muss warten, bis du dich umdrehst.
Bean: Okay.
Conrad: Deine sind da drin.
Bean: Okay. (Pause)
Conrad: … zurück in deine Ecke.
Bean: Okay. (Pause)
Conrad: Kann ich etwas die Stufe hoch?
Bean: Jup. (lange Pause)
Hier meint Pete wahrscheinlich den Bereich um die Triebwerksabdeckung, das Deck der Mittelsektion der LMLMLunar Module-Aufstiegsstufe. Dieser Bereich liegt 18 Zoll (46 cm) höher als der Boden des Besatzungsabteils, auf dem die Astronauten stehen (näher erläutert im Artikel Die Stufe zur Mittelsektion in der Kabine des LM [LM Mid-Step]). Auf Petes Seite der Kabine ist der vordere Bereich der Mittelsektion frei. Da die Anzüge noch nicht unter Druck stehen, möchte er sich vielleicht auf diese Stufe knien oder setzen, um besser an das ECSECSEnvironmental Control System-Abteil heranzukommen und die Schläuche dort zu verstauen. Er möchte es Al ersparen, sich umdehen und dann auch noch zurücklehnen zu müssen, um überhaupt Platz für die Hände zu haben.
Audiodatei (, RA-Format)
Conrad: Kannst du die Schläuche (für Wasser vom LMLMLunar Module) halten?
Bean: Sicher. (lange Pause)
Conrad: Dreh dich um.
Bean: Okay. (lange Pause)
Conrad: Ich frage mich, ob ich das Wasser (die Wasserschläuche?) da reinbekommen muss? Vielleicht kannst du das machen.
Bean: Okay.
Conrad: Alles andere ist drin.
Bean: Ich mach es.
Conrad: Moment noch. Ich hab’s.
Bean: Okay. (lange Pause) Hast du die Fensterheizung eingeschaltet? Pete?
Conrad: Nein. Ich muss warten, bis du dich umgedreht hast. (Pause) Wie läuft es bei dir da drüben?
Bean: Gut. Bin fast fertig.
Conrad: Okay. Ich mache deine Fensterheizung gleich an.
Bean: In Ordnung, erledigt.
Conrad: Geh wieder in deine Ecke. (Pause)
Bean: Okay.
Conrad: Ich weiß nicht, wie es bei dir ist, aber mein Anzug legt sich immer enger an. Und bei dir?
Bean: Stimmt.
Conrad: Heh?
Bean: Ja, meiner auch. Der Kabinendruck muss etwas hochgegangen sein.
Sie haben die Helme aufgesetzt, aber die Sauerstoffversorgung vom PLSSPLSSPortable Life Support System noch nicht eingeschaltet. Spätere Besatzungen haben den kollabierenden Anzug in dieser Phase der EVAEVAExtravehicular Activity-Vorbereitung auf das Atmen zurückgeführt. Sie verbrauchen den restlichen Sauerstoff im Anzug und das ausgeatmete Kohlendioxid wird vom Lithiumhydroxid herausgefiltert. Im Anzug entsteht gegenüber der Kabinenatmosphäre ein Unterdruck und er zieht sich dadurch zusammen. Bei unserem Gespräch glaubte Al allerdings, die Ursache sei ein Ansteigen des Kabinendrucks durch entweichende Gase aus dem PLSSPLSSPortable Life Support System. Pete hat den Effekt bei der technischen Nachbesprechung der Atmung zugeschrieben. Siehe seinen Kommentar nach 115:01:08.
Conrad: (Die Fensterheizung) ist oben links der letzte Sicherungsschalter.
Astronaut: Okay.
Conrad: Jetzt …
Bean: (liest die Checkliste) Kontrollieren …
Conrad: (liest die Checkliste) EVEVExtravehicular-Handschuhe anziehen … Moment mal.
Die Handschuhe haben sie schon an. Al hat die richtige Stelle der Checkliste am Anfang des letzten Absatzes auf SUR-30. Pete ist schon auf der nächsten Seite (SUR-31) oben links beim ersten Absatz. Entsprechend SUR-21 verwenden die Astronauten eine andere Version der Checkliste. Dieselben Schritte stehen auch auf Stichwortkarten, die sie vor sich an das Paneel geklettet haben. Inhaltlich sind beide gleich, nur die Darstellung weicht von der hier verwendeten Buch-Version ab.
Bean: (Es ist) die Zeile (auf der Stichwortkarte).
Conrad: (liest jetzt an der richtigen Stelle) Rumpfgurtband.
Sie kontrollieren noch mal die vorangegangenen Schritte, vergewissern sich, dass die Helme, Visiere und Schläuche richtig sitzen und die Verschlüsse gesichert sind. Mit dem Gurtband können sie die Rumpflänge des Anzugs verstellen und so den Helmverschlussring in die richtige Position bringen.
Bean: Ist okay bei mir.
Conrad: Alle O2-Anschlüsse gesichert.
Bean: Du kontrollierst meine, ich kontrolliere deine. (Pause) Ich sehe mir deine noch mal an. (Pause) Ist gesichert. Dieser ist gesichert. Ist gesichert. Sie sind vertikal. Und dieses Verteilerventil ist vertikal.
Conrad: Ja, Sir. Dein Verteilerventil ist vertikal. Hier sieht alles gesichert aus. (Pause)
Wie Abbildung 1-23 im Handbuch zur EMUEMUExtravehicular Mobility Unit bei Apollo 14, Band 1 (Apollo Operations Handbook: Extravehicular Mobility Unit ○ Volume 1 ○ Apollo 14) zeigt, ist das Verteilerventil Teil der Anschlüsse für den Sauerstoffeinlass am PGAPGAPressure Garment Assembly. Es gibt zwei mögliche Einstellungen: Horizontal und Vertikal. In der horizontalen Stellung wird der Sauerstoff auf zwei Kanäle verteilt in Helm und Rumpf geleitet. Auf dieser Position steht das Ventil eigentlich nur in der Kabine, um den Anzug innen etwas zu trocknen. Außerhalb des LMLMLunar Module steht das Ventil vertikal und der gesamte Sauerstoff wird in den Helm geleitet. Abbildung 1-10 zeigt, wo die Lüftungskanäle im Anzug verlaufen.
Bean: (nicht zu verstehen) Kontrolliere noch mal ob der Wasseranschluss gesichert ist. Ist Wasser gesichert?
Conrad: Dein Wasseranschluss ist nicht gesichert … (nicht zu verstehen)
Bean: (nicht zu verstehen) … goldenen Stifte reingehen.
Conrad: So, ist gesichert.
Bean: (nicht zu verstehen) … geschlossen und gesichert ist. (nicht zu verstehen)
Jeder Anschluss hat einen Verschlussring, der wiederum von einem Gleitverschluss in seiner Position gesichert wird. Daher der Ausdruck geschlossen und gesichert
.
Conrad: Okay.
Bean: Und wir schauen noch mal (über die beiden Paneele mit den Sicherungsschaltern) drüber.
Ein paar Schritte nach EVEVExtravehicular-Handschuhe anlegen … (SUR-31) haben sie übersprungen – PLSSPLSSPortable Life Support System Kühlwasserdurchlauf – MINMINMinimum (kontrollieren), PLSSPLSSPortable Life Support System Pumpe – An und Druckregler A & B – Aussteigen. Sie sind offensichtlich schon bei Kontrollieren der CBCBCircuit Breaker-Stellungen für die EVAEVAExtravehicular Activity. Petes nächste Äußerung lässt vermuten, dass er sich umdrehen und die Sicherungsschalter auf seinem Paneel (CB(11)CB(11)Circuit Breaker (Panel 11)) kontrollieren will. Siehe auch seinen Kommentar nach 115:01:08.
Bean: Immer daran denken, wie schnell wir das alles durchgegangen sind. Wir haben unser maximales Tempo vorgelegt. Wenn man nur zuhören und ablesen muss, passiert so etwas nicht. Wir haben uns beeilt so sehr wir konnten, ohne die Sicherheit aus den Augen zu verlieren. Und dadurch wird normalerweise alles nur schwieriger.
Conrad: Wo hänge ich hier fest? (Pause) Dahin zurück.
Bean: Okay. Weiter.
Conrad: Ich glaube, wir müssen hierhin (auf der Stichwortkarte), wo wir den Sauerstoff einschalten.
Bean: Richtig. Hatte einen Warnton für Druck oder irgendwas.
Astronaut: (nicht zu verstehen)
Conrad: PLSSPLSSPortable Life Support System O2 – Ein. (Pause)
Bean: Das ist (laut Stichwortkarte) jetzt dran?
Conrad: Ja. Nein, Moment. (Merkt, dass sie ein paar Schritte übersprungen haben.) Entschuldigung. (liest aus der Checkliste) PLSSPLSSPortable Life Support System-Verteilerventil – MINMINMinimum.
Bean: Okay.
Mithilfe des Verteilerventils am PLSSPLSSPortable Life Support System regulierten die Astronauten den Anteil des Kühlwassers im Wärmetransportkreislauf, das den Wärmetauscher des Sublimationskühlers passierte, bevor es wieder durch die LCGLCGLiquid Cooled Garment floss. Es gab drei Einstellungen:
Dieses System konnte durchschnittlich 1600 BTUBTUBritish Thermal Units (1,69 MJMJMegajoule) Körperwärme pro Stunde abführen, bei maximal 2000 BTUBTUBritish Thermal Units (2,11 MJMJMegajoule). Das Verteilerventil wurde jedoch nur selten auf maximale Kühlung gestellt und wenn, dann höchstens für einige Sekunden.
Das Ventil für die Wasserversorgung konnte erst geöffnet werden, wenn die Luke offen war, da der Sublimationskühler nur im Vakuum funktionierte.
Conrad: PLSSPLSSPortable Life Support System Pumpe – An.
Jetzt wird Kühlwasser durch viele kleine Schläuche geleitet, die in ein leichtes Wäschestück (LCGLCGLiquid Cooled Garment) eingenäht sind, dass sie über der Unterwäsche tragen.
Bean: Warte, warte. Lass mich das (die Stichwortkarte) lesen. (Pause)
Conrad: Mach schon, wir wollen den Sauerstoff aufdrehen.
Bean: Okay.
Pete will unbedingt die Sauerstoffversorgung im PLSSPLSSPortable Life Support System einschalten, um endlich den immer enger anliegenden Anzug aufzublasen.
Conrad:Da ist noch etwas, das man der Checkliste hinzufügen sollte. Als wir schon komplett am PLSSPLSSPortable Life Support System hingen, waren noch ein paar Minuten eingeplant, um im Cockpit alle Schalter in die richtige Stellung zu bringen. Erst danach sollte die Sauerstoffversorgung vom PLSSPLSSPortable Life Support System angeschaltet werden. Der Grund für die Reihenfolge war, dass sich sonst im Anzug Druck aufbaut (wodurch die Bewegungsfreiheit deutlich eingeschränkt wird). Was aber passierte, Al und ich hatten plötzlich das Gefühl, als umklammert uns ein Riesenkrake. Die Anzüge wurden immer enger und wir haben uns wieder mit der Checkliste beeilen müssen, um schnell zum Einschalten der Sauerstoffversorgung zu kommen. Im Nachhinein denke ich, wir hätten an der entsprechenden Stelle eine kleine Bemerkung einfügen sollen: Sobald man vollständig am PLSSPLSSPortable Life Support System hängt, den Sauerstoff einmal kurz aufdrehen und vielleicht ein halbes Pfund – jedenfalls etwas oberhalb des Kabinendrucks – in den Anzug lassen und wieder zudrehen. So haben wir es abgeatmet. Wir sind die Sicherungsschalter und die ECSECSEnvironmental Control System-Konfiguration im LMLMLunar Module sehr gründlich durchgegangen. Die Anzüge wurden enger und enger und enger, bis wir endlich den Druck aufbauen konnten. Das passierte beide Male (auch bei der Vorbereitung auf die zweite EVAEVAExtravehicular Activity) und ich denke wir müssen die Checkliste lediglich ein wenig anpassen, um den Sauerstoff kurz aufzudrehen und etwas Überdruck in die Anzüge zu bringen.
Bei allen folgenden Checklisten wurde unmittelbar nach dem Anlegen der Handschuhe eine entsprechende Bemerkung eingefügt: Falls PGAPGAPressure Garment Assembly enger wird, PLSSPLSSPortable Life Support System O2 – An/Aus.
Conrad: Augenblick. Ich schalte deine (PLSSPLSSPortable Life Support System-Wasser-)Pumpe an (Pause)
Diese Pumpe lässt Wasser in einem geschlossenen Kreislauf durch die LCGLCGLiquid Cooled Garment zirkulieren. Die Wasserversorgung für den Sublimationskühler wird erst eingeschaltet, wenn die Luke geöffnet ist.
Bean: Das war’s. (liest weiter) Kühlwasserdurchlauf – MINMINMinimum. Druckregler A & B – Aussteigen.
Conrad: Okay.
Die Kabine wird entweder durch das Verteilerventil für den Anzug am ECSECSEnvironmental Control System oder von zwei redundanten zusätzlichen Druckreglern mit Sauerstoff versorgt. Stehen die Regler auf Aussteigen (Egress), strömt kein Sauerstoff in die Kabine, wenn das Dekompressionsventil geöffnet ist.
Das Ablesen der Checkliste hat Al jetzt übernommen.
Bean: (nicht zu verstehen) (Pause) Okay. Sie sind auf Aussteigen.
Conrad: Okay. Jetzt
PLSSPLSSPortable Life Support System O2 – An.
Bean: Okay. (liest) Kontrolle … (gibt nach) Okay, gute Idee. (Pause) Das war’s.
Conrad: Okay. Ich habe die Warnanzeige für Sauerstoff und den Ton.
Bevor der Kabinendruck abgelassen wird, leiten sie Sauerstoff in die Anzüge und suchen nach eventuell vorhandenen Lecks. Zunächst sehen sie auf der RCURCURemote Control Unit eine Warnanzeige und hören einen Warnton. Die Warnanzeige für den Druck, die sie schon die ganze Zeit gehabt haben müssen, sollte bei 3,1 bis 3,4 Pfund pro Quadratzoll (0,21 bis 0,23 bar) verschwinden. Bei 3,7 bis 4,0 psi (0,26 bis 0,28 bar) ebenso die Anzeige und der Warnton für Sauerstoff. Wenn das geschehen ist, schalten Pete und Al die Sauerstoffzufuhr vom PLSSPLSSPortable Life Support System noch einmal ab und beobachten, wie schnell sich der Druck wieder abbaut. Durch Abatmen (das Kohlendioxid wird von der LiOHLiOHLithiumhydroxid‑Kartusche im PLSSPLSSPortable Life Support System herausgefiltert), die Verteilung des Gases bis in alle Ritzen und Falten sowie winzige Undichtigkeiten wird mit einer Verringerung von weniger als 0,3 psi (0,02 bar) pro Minute gerechnet. Ist das der Fall, schalten sie den Sauerstoff wieder an und fahren mit den Vorbereitungen für die EVAEVAExtravehicular Activity fort. Verringert sich der Druck jedoch schneller, muss zuerst das Leck gefunden werden. Bei keiner Apollo‑Mission ist während dieser Überprüfung ein derartiges Problem aufgetreten.
Bean: (hat den übersprungenen Schritt der Checkliste noch im Kopf) Okay. Während wir warten, kannst du deine CBCBCircuit Breaker-Stellungen kontrollieren.
Conrad: Ich glaube nicht, dass wir uns beide gleichzeitig umdrehen können.
Bean: Okay, dann überprüfst du erst deine und ich danach meine. (Pause)
Die Sicherungsschalter sollten unter anderem deswegen kontrolliert werden, falls sie aus Versehen mit dem PLSSPLSSPortable Life Support System irgendwo angestoßen sind. Obwohl die Schalter mit Schutzbügeln und -blenden versehen waren, ist so etwas trotzdem immer wieder passiert. Wenn beide Astronauten ihr PLSSPLSSPortable Life Support System angelegt hatten, war einfach kaum noch Platz.
Conrad: Was macht dein (beschlagenes) Fenster?
Bean: Es klärt sich. (Pause) Okay. Sieht gut aus. Drehe in meinem Anzug den Druck auf. (Pause) (Der Druck) geht hoch. (Pause)
Conrad: Du wolltest jetzt die Dichtheitsprüfung machen?
Bean: Ja.
Conrad: Okay. (Pause)
Bean: Ist angenehm bei 1/6 g, nicht?
Conrad: Ja, außer dass ich ständig nach hinten kippe, weil wir auf einem leichten Abhang stehen.
Bean: Aha.
Conrad: Ich denke, ich stelle meinen Sauerstoff mal ab.
Bean: Bin auch gleich so weit. (Pause)
Jetzt prüfen sie die Dichtheit ihrer Anzüge. Anders als spätere Besatzungen teilen sie Houston das Ergebnis jedoch nicht mit. Der Test dauert etwa .
Bean: Diese Steine haben viereinhalb Milliarden Jahre darauf gewartet, dass wir kommen und sie einsammeln.
Conrad: Ja, nicht?
Bean: (lacht) Na dann, sammeln wir ein paar davon ein.
Conrad: (Wir sollen) aber zuerst ein ALSEPALSEPApollo Lunar Surface Experiments Package aufbauen.
Bean: (lacht) Okay. (nicht zu verstehen) die gewohnte (Dichtheits-)Prüfung.
Conrad: Okay, bei mir hält er wirklich gut. (Störgeräusche, Pause)
Bean: An deinem Anzug ist alles dicht?
Conrad: Jup. (Pause) Und der Ton ist ausgegangen, ich habe den Sauerstoff also wirklich abgeschaltet. Ich habe einen schönen festen Anzug.
Hier spricht Pete von der bestandenen Dichtheitsprüfung. In Wirklichkeit sitzt sein Anzug jedoch etwas fester, als ihm lieb sein kann und das wird später, vor allem während der Schlafperiode, noch einige Probleme verursachen. Siehe Kommentar nach 122:37:27.
Conrad: Houston, haben wir Grünes Licht für die EVAEVAExtravehicular Activity?
Gibson: Einen Moment, Intrepid. Wir sind gleich so weit. (Pause)
Bean: (antwortet Gibson) Okay.
Conrad: Einen Moment?
! Jungs, ihr solltet eigentlich auf dem Sprung sein.
Gibson: Intrepid. Ihr habt Grünes Licht für die EVAEVAExtravehicular Activity.
Conrad: Verstanden. (liest die Stichwortkarte für Al) Ventil zur Kabinendruckwiederherstellung – Geschlossen.
Bean: Okay. Sekunde.
Conrad: Sei vorsichtig.
Bean: Kabinendruckwiederherstellung (Pause) Geschlossen.
Jetzt können sie den Druck aus der Kabine ablassen.
Conrad: Okay. (liest) Dekompressionsventil – Offen. Dann bei 3½ auf AUTOAUTOAutomatic.
Bean: Okay. (Pause)
Al beugt sich nach unten, um das Kabinendekompressionsventil an der vorderen Ausstiegsluke zu öffnen. Die obere Luke hat auch ein solches Ventil, und obwohl in der Checkliste nur vom vorderen Dekompressionsventil
die Rede ist, kann die Besatzung selbst entscheiden, welches geöffnet wird. Da es ziemlich weit oben ist, haben nur die etwas größeren Astronauten wie Charlie Duke (183 cm) bei Apollo 16 und Gene Cernan (183 cm) bei Apollo 17 das Umstiegslukenventil verwendet. Neil Armstrong (180 cm) hat es geöffnet, als er und Buzz Aldrin nach der EVAEVAExtravehicular Activity die nicht mehr benötigte Ausrüstung aus dem LMLMLunar Module geworfen haben. Bei den abschließenden Vorbereitungen zur EVA-1EVAExtravehicular Activity bei Apollo 14 hat Ed Mitchell vorgeschlagen, das obere Ventil zu öffnen. Er und Al Shepard waren beide 180 cm groß. Alan Shepard ist jedoch nicht darauf eingegangen und zog es vor, bei beiden EVAsEVAExtravehicular Activity nur das vordere Ventil zu benutzen.
Jones: Die Checkliste schreibt ausdrücklich das vordere Dekompressionsventil vor.
Conrad: Ich weiß nicht, ob jemals die Rede davon war, das Ventil an der Umstiegsluke zu öffnen.
Bis zum Ende der Mission von Apollo 9 am gehörten Pete und Al zur Ersatzmannschaft für diesen Flug. Laut Trainingsübersicht (Apollo 12 Crew Training Summary) begannen sie unmittelbar danach mit ihrem Training für Apollo 12. In den Kommentaren nach 117:20:11 sagt Pete, dass sie eigentlich schon im September starten sollten. Als Apollo 11 jedoch sicher wieder zur Erde zurückgekehrt und das von John F. Kennedy gesteckte Ziel damit innerhalb des vorgegebenen Zeitraums erreicht war, veschob die NASANASANational Aeronautics and Space Administration am den Start von Apollo 12 auf November. Zwei Wochen später hat das Behördenübergreifende Komitee zur Vermeidung einer Kontamination (Interagency Committee on Back Contamination) am … zugestimmt, dass bei Apollo 12 für die Kabinendekompression nach der Landung kein Filter notwendig ist.
Pete (169 cm) ist der Kleinste aller Astronauten, die auf dem Mond gelandet sind, und obwohl Al (177 cm) etwas größer ist, fehlen ihm immer noch mindestens 3 Zentimeter auf jeden der drei Männer, die das Ventil an der oberen Luke geöffnet haben. Er und Pete haben wohl entschieden, die Checkliste zu lassen wie sie war, bevor man den Bakterienfilter bei ihrer Mission für unnötig erklärt hat.
Al öffnet das vordere Dekompressionsventil und lässt Sauerstoff aus der Kabine, bis der Druck auf 3,5 psi (0,24 bar) gesunken ist. Dann stellt er das Ventil auf AUTOAUTOAutomatic, was bei diesem Druck bedeutet, dass es geschlossen ist. In dem Maß wie der Druck in der Kabine absinkt vergrößert sich die Differenz zwischen Anzug- und Kabinendruck. Als einen weiteren Funktionstest für ihren Anzug, beobachten sie den Druckmesser am Arm, bis er mindestens 4,8 psi (0,33 bar) anzeigt.
Conrad: Sei vorsichtig. (Pause) Soll ich dir helfen?
Bean: Nicht nötig. (Pause)
Conrad: Was musst du machen?
Bean: Meine Position ein bisschen ändern.
Conrad: Okay. (Pause)
Bean: Du musst mich etwas zurückschieben, Pete. (Pause)
Der Griff zum Öffnen der Luke ist links und das Ventil für die Kabinendekompression rechts. In seinem aufgeblasenen Anzug kann Al das Ventil nur mit Mühe erreichen. Er kommt zwar weit genug nach unten, ist aber wohl etwas aus dem Gleichgewicht geraten und bittet Pete, ihn an der Schulter wieder nach rechts zurückzuschieben.
Conrad: Warum lässt du mich das nicht machen? Al? Steh auf. Steh auf, Al.
Bean: Ich hab’s. Der Verschluss (meint den Griff der Lukenverriegelung) ist wieder im Weg.
Conrad: Ja. Warum lässt du nicht … Warte, du strengst dich zu sehr an dabei. (Pause) Lass mich das machen. (Pause) So. (Das Geräusch der Kabinendekompression ist zu hören.) Okay. Das war’s. (schaut auf den Druckmesser) Kabinendruck sinkt. Okay.
Conrad: Jetzt. 3,5. Okay?
Gibson: Verstanden, 3,5.
Conrad: Mal sehen. (liest die Stichwortkarte) Kontrolle: Anzugdruckmesser fällt nicht unter 4,8 [psig/0,331 bar]
Bean: Tut er nicht.
Conrad: Mensch, bei mir ist er im Himmel. (Pause)
Damit meint Pete, der Druck in seinem Anzug ist sehr hoch. Bevor sie den Sauerstoff teilweise aus der Kabine abgelassen haben, herrschte in ihren Anzügen ein relativer Druck von 3,7 psi (0,25 bar). Jetzt ist der Kabinendruck von 5,0 (0,34 bar) auf 3,5 psi (0,24 bar) gesunken, wodurch der relative Anzugdruck zunächst auf 5,2 psi (0,35 bar) gestiegen ist, nun aber langsam wieder absinkt. Zum einen, weil sich das Überdruckventil am Anzug bei über 5,0 psi (0,34 bar) öffnet und bei 4,6 psi (0,32 bar) wieder schließt. Zum zweiten, weil der Sauerstoff nach und nach abgeatmet wird.
Audiodatei (, RA-Format)
Conrad: Beschlägt dein Visier?
Bean: Nein.
Conrad: Nein? (Pause) (liest weiter) Prüfen: Kabinendruck bei 3½ (psia/0,241 bar), (LMLMLunar Module-)Anzugkreislauf zwischen 3½ und 4,5 (psia/0,241 bis 0,310 bar), und es sind 4,2 (psia/0,290 bar).
Bean: Okay.
Conrad: PGA >4,8 (psia/0,290 bar) und fallend.
Conrad: Okay, Houston. Wir sind bereit, es (das Kabinendekompressionsventil) ganz zu öffnen. Was ist mit euch?
Bean: Sie haben Grünes Licht gegeben.
Conrad: Okay.
Gibson: Verstanden, Intrepid. Sieht gut aus hier.
An diesem Punkt beginnt die eigentliche EVAEVAExtravehicular Activity. Der PAOPAOPublic Affairs Officer im MOCRMOCRMission Operations Control Room meldet als Zeitpunkt für den Beginn der EVAEVAExtravehicular Activity. Wahrscheinlich ist diese Angabe genauer als die etwas weniger exakten Zeitangaben in dieser Niederschrift.
Conrad: Es ist so weit, Babe. (Pause) Tolles Gefühl.
Conrad: (nicht zu verstehen) (Pause)
Conrad:Als beim ersten Mal der Druck aus der Kabine abgelassen wurde, war etwas Interessantes zu beobachten. Sobald Al nach dem 3,5-psi-Test das Dekompressionsventil voll geöffnet hatte, verschwand alles (lose Partikel) aus dem Raumschiff durch diese Öffnung. Es ist so einiges entwichen, das war aber nicht ungewöhnlich. So etwas habe ich schon bei Gemini gesehen. Alle losen Partikel, die vorher um uns herumgeschwebt sind, wurden rausgeblasen. Das Raumschiff wird richtig durchgefegt.
Die Besatzungen späterer Missionen haben von diesem Effekt allerdings nichts bemerkt. Dekompression und Öffnen der Luke nach der ersten EVAEVAExtravehicular Activity haben nicht dazu geführt, dass Staub, der sich am Boden angesammelt hatte, nach draußen geblasen wurde.
Conrad: Wann öffnen wir das Wasserversorgungsventil (am PLSSPLSSPortable Life Support System)?
Bean: Sobald wir (in der Kabine) keinen Druck mehr.
Conrad: Ich habe einen Warnton.
Bean: Das ist in Ordnung.
Conrad: Und eine H2O-Warnanzeige.
Bean: Gut. Beide Anzüge. (Pause)
Der Warnton und ein »A« im RCURCURemote Control Unit-Warnanzeigefenster H2O melden, dass kein Wasser zum Sublimationskühler fließt. Es ist auch eine willkommene Bestätigung, dass die entsprechenden Sensoren und das Warnsystem korrekt funktionieren.
Conrad: Kabinendruck ist bei 1 Pfund (1 psi bzw. 0,07 bar).
Sie können die Luke erst öffnen, wenn der Druck auf 0,1 psi (0,007 bar) gesunken ist.
Bean: Okay. (lange Pause) Wie sieht’s aus?
Conrad: Zwei Zehntel (0,2 psi bzw. 0,014 bar) werden angezeigt.
Bean: Dann lass uns loslegen.
Conrad: Okay.
Bean: Geht nicht.
Conrad: Warte einfach noch einen Moment.
Bean: Ja. (lange Pause)
Conrad: Jetzt bei 0,1 (psi bzw. 0,007 bar).
Bean: Okay. Drück mich etwas nach unten.
Conrad: Nach unten?
Bean: Ja. (lange Pause)
Zum Öffnen der Luke muss Al nach unten. Da im Anzug aber noch ein deutlich höherer Druck herrscht als die normalen 3,8 psi (0,26 bar), ist es sehr viel anstrengender.
Conrad: Erinnern sie sich, wir hatten noch nicht die Anzüge, die sich im Rumpfteil beugen ließen. Neil (und Buzz), wir, Shepard und Mitchell hatten diese Anzüge noch nicht. (Erst bei Apollo 15 wurden Anzüge eingeführt, die im Rumpfteil eine flexible Verbindung hatten. Das war notwendig, damit die Astronauten im Mondfahrzeug sitzen konnten.) Wahrscheinlich lehnt er sich gerade auf meine Seite herüber und ich drücke ihn nach unten, damit er an den Verriegelungsgriff herankommt.
Bean: Genau so war es, du musstest mich runterdrücken. Ganz genau. Wir hatten herausgefunden, dass du meine Seite (das Ventil für die Kabinendekompression an der rechten Seite der Luke) besser erreichen konntest und ich besser auf der anderen Seite die Verriegelung öffnen konnte (nach unten gehen, um an die linke Seite der Luke heranzukommen).
Conrad: Wie geht es dir?
Bean: Oh, mir geht’s gut. Ich warte nur, bis der Druck niedrig genug ist und sich die Luke öffnen lässt.
Conrad: Du kannst sie oben an der linken Ecke etwas aufbiegen. (Pause)
Conrad:Der Kabinendruck ging runter auf 0,2 (psi bzw. 0,014 bar). Dann hat es noch mal eine Minute gedauert, schätze ich, bis wir endlich bei 0,1 (psi bzw. 0,007 bar) waren und Al die Luke etwas aufgebogen hat. Man muss es so machen oder es tut sich nichts. Die Luke wird dabei nicht beschädigt, auch nicht die Dichtung oder sonst irgendetwas.
Jones: Sie meinen buchstäblich, die Luke an einer Ecke anfassen und dann zurückbiegen?
Conrad: Die Luke hatte am Rand eine Verstärkung, die einem etwas Halt bot. Denken Sie daran, das Raumschiff war wie eine große Blechdose (d. h. leicht und sehr dünnwandig). Es war also ziemlich einfach, das Ding … Er konnte tatsächlich eine Ecke ein wenig aufbiegen.
Bean: Dadurch konnte die restliche Luft auch noch entweichen und sie ließ sich öffnen. Ich erinnere mich, dass wir die Luke nie am Griff öffnen konnten und wir wollten auch nicht allzu sehr daran ziehen.
Jones: Sie haben also einfach eine Ecke gegriffen und wie ein Pflaster abgezogen.
Bean: Nur einen kleinen Spalt.
Conrad: Bloß die Ecke ein bisschen nach innen biegen. Da war ein Profil, eine Verstärkung, daran konnte er festhalten und sie zurückziehen.
Bean: Ganz wenig.
Jones: Und das ging leichter als mit dem eigentlichen Griff?
Bean: Ja. Wie immer, wenn etwas unter Druck steht. Zieht man am Griff, muss die gesamte Fläche der Luke gegen 0,1 psi (0,007 bar) geöffnet werden. Aber bei der Ecke ist es nur ein kleines Stück. Und das Blech war sehr biegsam. Sie war aus einem Stück, Titan oder so etwas, und dermaßen dünn, fast ein Witz.
Conrad: Das Zeug (das Material der Raumschiffhülle) war nur einen reichlichen halben Millimeter dick. Und als die Sonne langsam höher stieg, hat das Ding die ganze Nacht gearbeitet. Man konnte es hören.
Bean: So ein Knarren und Knallen, ziemlicher Krach.
Conrad: Man hat gehört, wie die Raumschiffhülle arbeitet, man hat die Pumpen gehört, und je nachdem wie schnell oder langsam der Wärmetauscher gelaufen ist, hat sich der verdammte Ton geändert.
Bean: So (durch die Veränderung im Ton) haben wir auch das Problem mit dem Wasser bemerkt. Wasser ist reingelaufen und der Ventilator wurde langsamer.
Al meint hier das Wasser, das bei aus einem der Schläuche gelaufen ist.
Jones: Haben Sie jemals beim Training in der Vakuumkammer das Öffnen der Luke probiert?"
Bean: In der Vakuumkammer bei 1 g bin ich leicht an das Ventil gekommen und Pete an die Tür. Aber bei 1/6 g, ohne Unterstützung durch die Schwerkraft, war es nicht mehr so einfach. Deshalb haben wir unsere Aufgaben getauscht und das hat gut funktioniert. Daher (vom Training in der Vakuumkammer) kannten wir übrigens auch den Trick mit dem Aufbiegen der Tür.
Jones: Die NASANASANational Aeronautics and Space Administration hatte ein Flugzeug für Parabelflüge, in dem Sie eine halbe Minute 1/6 oder sogar 0 g simulieren konnten. Haben Sie beide in diesem Flugzeug bei 1/6 g mal versucht, die Luke zu öffnen?
Conrad: Nein. Was wir im Flugzeug trainiert haben, war kaum der Rede wert.
Bean: Wir hatten schon lange vorher herausgefunden, dass man in der Kabine alles tun konnte, was man wollte. Solange man irgendwo einen Halt hat, kann man alles machen.
Conrad: Wir haben dann entschieden, für alles bei 1 g zu trainieren, auch den Außeneinsatz.
Conrad: Vorsicht. Sei vorsichtig. (Pause) Das war’s.
Bean: Hab es, Babe.
Conrad: Okay. Die Luke ist offen, heh? Okay.
Bean: Ich stelle das Ventil wieder zurück (auf AUTOAUTOAutomatic).
Conrad: Okay.
Bean: Bean: Upps.
Die Luke ist wieder zugefallen.
Conrad: Warte kurz. Ich halte sie. Zieh sie wieder auf.
Bean: Ich glaube, ich hab sie.
Conrad: Okay. Ich habe die Luke. Stell du das Ventil zurück. (Pause) Okay. Jetzt muss ich das Wasser (zum Sublimationskühler) laufen lassen, nachdem du aufgestanden bist.
Bean: Okay. Alles in Ordnung.
Conrad: Gut. Willst du dich bei mir anlehnen?
Al steht mit dem Gesicht zu Pete hinter der Luke. Um sein Wasserversorgungsventil zu öffnen, muss er sich etwas vorbeugen.
Bean: Okay. (liest auf SUR-32 vor) PLSSPLSSPortable Life Support System Wasserversorgungsventil – Auf. Okay. Lassen wir es laufen.
Conrad: Meins ist auf.
Bean: Meins ist auch auf.
Conrad: Okay.
Bean: Bleiben wir einfach kurz stehen und kühlen uns ab.
Es gab keine Kühlung, seit sie bei etwas Wasser vom LMLMLunar Module durch die Anzüge geleitet haben. Laut Checkliste (SUR-32) müssen sie jetzt warten, bis der Sublimationskühler richtig arbeitet. Dann wird auch die H2O-Warnanzeige an der RCURCURemote Control Unit verschwinden.
Conrad: In Ordnung, solange wir das tun. (liest vor) Warten, bis Kühlung ausreichend ist. Prüfen: PGAPGAPressure Garment Assembly stabil bei 3,7 (psi bzw. 0,26 bar). Meiner ist immer noch wahnsinnig hoch. 4,3 (psi bzw. 0,3 bar).
Bean: Das ist ordentlich.
Conrad: Kein Wunder, dass ich mich nicht bewegen kann.
Bean: (spricht mit seiner Druckanzeige) Geh runter!
Neil Armstrong hat es einmal so beschrieben: Einen Raumanzug zu tragen fühlt sich an, als würde man in einer Ballon-Figur bei der Macy’s Thanksgiving Parade stecken. Mit jeder Bewegung kämpft man gegen den aufgeblasenen Anzug. Schwer genug bei 3,8 psi (0,26 bar) und erst recht bei 4,3 psi (0,3 bar). Während sie auf kaltes Wasser aus dem Sublimationskühler warten, verringert sich durch das Abatmen auch gleichzeitig der Druck im Anzug.
Conrad: (liest vor) LMLMLunar Module-Anzugkreislauf 3,6 bis 4,0 (psi bzw. 0,25 bis 0,27 bar). Ist: 4,1 (psi bzw. 0,28 bar).
Bean: Gut.
Conrad: Ich meine 4,3 (psi bzw. 0,3 bar). (liest weiter vor) CWEACWEACaution and Warning Electronics Assembly Status: Du solltest eine Warnleuchte für Druck Aufstiegsstufe haben und die Leuchten für PREAMPsPREAMPPreamplifier und das ECSECSEnvironmental Control System.
Erläuterungen zu den Warnleuchten finden sich in der Lunar Module News Reference im Abschnitt 14. Lighting.
Bean: Exakt was wir haben.
Conrad: Und COMPCOMPComponent‑Warnleuchte für H2O SEPSEPSeparator – An.
Bean: Okay.
Vom Warnsystem des LMLMLunar Module kommt die Bestätigung, dass das ECSECSEnvironmental Control System abgeschaltet ist. Als Nächstes dimmen sie, um Strom zu sparen, die Beleuchtung in der Kabine und schließen den Stromkreis für die Fernsehkamera.
Conrad: (liest vor) Beleuchtung: ANUNANUNAnnunciator/NUMNUMNumerics – Dimmen. (Paneel 5)
Bean: Okay.
Conrad: (liest vor) CB(16)CB(16)Circuit Breaker (Panel 16) TVTVTelevision – Geschlossen.
Bean: In Ordnung.
Die Fernsehkamera ist auf dem MESAMESAModular(ized) Equipment Stowage Assembly installiert. Das MESAMESAModular(ized) Equipment Stowage Assembly, eine Art Arbeitstisch, wiederum ist links (nördlich) neben der Leiter mit einem Scharnier an der Landstufe befestigt und im Moment noch eingeklappt. Erst wenn Pete einen Kabelzug am oberen Ende der Leiter zieht, schwingt es um etwa 120 Grad nach unten. Dadurch hat die Kamera den richtigen Blickwinkel auf die Leiter, um das Herabsteigen von Pete und Al zu übertragen. Damit sich die MESAMESAModular(ized) Equipment Stowage Assembly-Ladebucht nicht aufheizt und Strom gespart wird, ist der TV-Sicherungsschalter normalerweise offen. CB(16)CB(16)Circuit Breaker (Panel 16) befindet sich links neben Al.
Conrad: Kannst du das bitte machen?
Bean: Wenn ich mich umgedreht habe.
Audiodatei (, MP3-Format, 0,5 MB) Beginnt bei .
Conrad: Okay. (lange Pause)
Bean: (TV-Sicherungsschalter) Geschlossen.
Conrad: Also, wenn du jetzt kurz stillhalten könntest … Nein, du musst dich wieder umdrehen und zurück in die Ecke.
Bean: Okay.
Conrad: Und beug dich mal vor, dann stelle ich deine Antenne auf.
Bean: In Ordnung.
Conrad: Langsam.
Bean: Ich passe auf.
Conrad: Ja. Okay. Beug dich vor. Kannst du dich …
Bean: Okay.
Conrad: … nach vorn beugen? (lange Pause) Eine Antenne ist oben.
Bean: Okay. (lange Pause) Deine (Petes Antenne) ist oben.
Conrad: Okay. Warten wir auf die Kühlung. (lange Pause)
Der Sublimationskühler des PLSSPLSSPortable Life Support System besteht aus einem Verbund von systematisch gestapelten flachen Wärmetauschern und Kühlkörpern. In die zum Weltraum offenen Kühlkörper wird Wasser geleitet, das durch poröse Deckplatten aus gesintertem Nickel nach außen sickert und im Vakuum eine Eisschicht bildet, deren Oberfläche allmählich zu Wasserdampf sublimiert. Es dauert einen Moment, bis ausreichend Eis entstanden ist, sodass die Kühlkörper kalt genug sind. Erst dann können die Wärmetauscher das von der LCGLCGLiquid Cooled Garment kommende Wasser im Wärmetransportkreislauf und den Sauerstoff effektiv kühlen. Darauf müssen Pete und Al nun warten.
Audiodatei (, RA-Format)
Bean: Du könntest vielleicht die Anzeigenbeleuchtung dimmen?
Conrad: Okay. Wenn du zurück in deiner Ecke bist und ich mich umdrehen kann.
Bean: Alles klar. (lange Pause)
Um durch die Luke zu kommen, muss Pete sich so weit umdrehen, bis er der linken Kabinenrückseite gegenübersteht, und dann mit den Füßen zur Öffnung auf die Knie gehen. Dafür muss Al so weit wie möglich in die rechte Ecke von Kabinenwand und ECSECSEnvironmental Control System-Gehäuse.
Conrad: (Ob es für ihn schwierig ist, sich umzudrehen.) Nein.
Bean: Okay. (Pause)
Conrad: Ich finde es andersherum leichter. Im Flugzeug bin ich voll aufgetreten. Hier stehe ich die ganze Zeit auf den Zehenspitzen. (Pause) Ganz gutes Vakuum. Wie lange es wohl noch dauert, bis der Kocher (Sublimationskühler) läuft. (Pause)
Conrad: Stimmt, eine (Trainingseinheit bei einem Parabelflug mit 1/6 g) haben wir absolviert. Aber das war’s auch. An eine weitere kann ich mich wirklich nicht erinnern. Ob wir dabei die Anzüge an hatten, weiß ich auch nicht mehr. Es gab da noch was anderes, eine geneigte Wand, wo sie einen an der Seite aufgehängt und so 1/6 g simuliert haben (hier ein schematische Darstellung). Damit haben wir auch mal gespielt.
Bean: Das war doch in Langley, oder?
Conrad: Nein, soweit ich mich erinnere, war es im Johnson (Raumfahrtzentrum).
Jones: Was ist mit diesem Geschirr, in dem man senkrecht hängt. Soweit ich weiß, nannten sie es Pogo.
Conrad: Ja stimmt, irgendwo haben wir das gemacht. Wir ließen uns fallen und dann gab es dort einen Abhang und wir versuchten, wieder aufzustehen.
Bean: Ach ja. Ich erinnere mich. Ein paar Mal wurden wir mit dem Pogo an die Zentrifuge gehängt. Dann haben sie es auf ein Fahrzeug montiert und sind raus auf die Straße gefahren.
Conrad: Aber soweit ich mich erinnere, ist uns irgendwann klar geworden, dass das alles Quatsch war und wir gaben es auf, schon ziemlich bald. Was ich sagen will, wir haben das Training damit begonnen und dann – zack – das Kästchen schwarz gemacht (den Punkt als erledigt abgehakt). Das weitere Training fand dann nur noch bei 1 g statt.
Conrad: (nicht zu verstehen) dein Visier?
Bean: Nein, genau wie deins.
Bean: Etwas kühle Luft und alles ist okay. (Pause) Da geht die Tür.
Sie haben die Luke zugeschlagen.
Conrad: Oh-oh.
Bean: Machen wir das Teil wieder auf. Hab sie.
Conrad: Okay. Ich halte sie auf.
Bean: Ja. Denn das Wasser (nicht zu verstehen) …
Conrad: Ja, ich weiß.
Bean: … hält sie zu.
Der Sublimationskühler arbeitet nur im Vakuum. Daher müssen sie die Luke offen halten und verhindern, dass sich zu viel Wasserdampf in der Kabine bildet. Außerdem würde der sich aufbauende Druck, so gering er auch wäre, ebenfalls die Luke zuhalten. In einer knappen , bei , wird genau das auch tatsächlich passieren.
Conrad: Ja. Am besten machen wir sie ganz auf, solange wir darauf warten, dass (nicht zu verstehen)
Conrad: Warte kurz. Gut so. (lange Pause) Hey, mein Kocher (Sublimationskühler) läuft.
Bean: Ja, meiner fängt auch an. Richtig angenehm.
Conrad: Mal sehen. Ich kann gleich auf die mittlere Stufe gehen, ja?
Bean: Jup. Sobald er startet.
Pete will sein Verteilerventil am PLSSPLSSPortable Life Support System auf INTINTIntermediate stellen.