Überarbeitete Niederschrift und Kommentare © Eric M. Jones
Redaktion und Edition Ken Glover
Übersetzung © Thomas Schwagmeier u. a.
Alle Rechte vorbehalten
Bildnachweise im Bilderverzeichnis
Filmnachweise im Filmverzeichnis
MP3‑Audiodateien: Ken Glover
Audiodatei (, RA-Format) Ab 132:55:14 ist für nichts zu hören. Jedoch hat es keinen Verlust gegeben, da die Pause höchstwahrscheinlich beim Kopieren der Audio-Kassette für das ALSJALSJApollo Lunar Surface Journal entstand. Die Aufnahme wird nach der Unterbrechung bei 132:55:14 fortgesetzt.
Audiodatei (, MP3-Format, 1,3 MB) Beginnt bei .
Bean: Okay, Pete, was planst du als Nächstes?
Conrad: Ich weiß nicht. Was meint ihr, Houston? (Pause)
Im Hintergrund hört man Jack Schmitt sagen Rüber zu
Auf dieser kombinierten Karte mit allen Streckenführungen ist für Landestelle 4 der Stopp bei Krater Sharp mit bezeichnet.a
.
Gibson: Alles in Ordnung bei euch. Ihr könnt jetzt weitergehen zu Krater Sharp.
Conrad: Okay.
Hier eine Darstellung der gesamten Strecke.
Bean: Warum nimmst du nicht … Oh, du hast schon einen Schnappschuss davon, oder, Pete?
Conrad: (will erst die Karte haben, bevor Al mit dem HTCHTCHand Tool Carrier loszieht) Warte, warte, warte. Krater Sharp? Komisch, ich kann ihn nirgends sehen.
Gibson: Pete, von eurer gegenwärtigen Position sind es ungefähr 400 Fuß (122 m) in südwestlicher Richtung. (Pause)
Bean: Der Schöne, 400 Fuß (122 m) süd…
Conrad: (beim Laufen) Al, hinter diesem Hügel muss er sein.
Bean: Dort?
Conrad: Genau da.
Bean: Okay. Mal sehen. (Pause) 400 Fuß (122 m) südwestlich.
Conrad: In Ordnung. Da wollen wir die Kernprobe, die Gasprobe (GASCGASCGas Analysis Sample Container) und ein paar andere tolle Sachen, stimmt’s, Houston?
Schmitt: Das ist richtig, Pete. All die tollen Sachen, die für Krater Sharp geplant waren.
Conrad: Aber erst muss ich ihn finden.
Gibson: Al, du kannst dein Verteilerventil (für die Kühlung) jetzt einstellen, wie du willst. Dein Wasserdruck ist stabil. Zwar etwas niedriger, aber alles scheint zu funktionieren.
Bean: Okay, Houston.
Conrad: Krater Sharp, wo bist du?
Bean: Du hast ihn gefunden, Pete?
Conrad: Nein. Eben nicht. (Pause) Aber die Richtung scheint zu stimmen.
Bean: Da drüben ist einer, etwas weiter rechts von dir.
Conrad: Das Problem ist, ich schaue genau in die Nullphasenrichtung, und das macht … (Pause) Da ist er. Das da drüben muss er sein. Ich sehe ihn.
Schaut man in die Nullphasenrichtung, befindet sich die Sonne genau hinter einem. In dieser Richtung ist nicht nur das reflektierte Licht am hellsten, es sind auch kaum Schatten zu sehen, um Landschaftsdetails besser ausmachen zu können. Derselbe Effekt, der schon kurz nach der Landung die Entdeckung von Krater Head erschwert hatte, macht es auch schwierig, Krater Sharp zu finden. Allerdings haben sie hier zwei Vorteile:
Für die Helligkeit in der Nullphasenrichtung ist die sogenannte Kohärente Rückstreuung verantwortlich.
Bean: Mensch, da liegen ein paar ganz schöne Brocken herum.
Conrad: Kannst du laut sagen. Hast du die Schaufel?
Bean: Sicher.
Conrad: Sehr schön. (lacht) (Pause) Nein, das ist er (Krater Sharp) auch nicht.
Bean: Sollen wir nicht kurz anhalten und einen Blick auf die Karte werfen? (Pause)
Conrad: Mann, das LMLMLunar Module sieht vielleicht klein aus da hinten. Pass auf. Ich verschaffe mir jetzt einen Überblick. Zeig mal die Karte.
Bean: Okay.
Conrad: Damit meine ich
herausfinden, wo genau ich gerade bin.
Conrad: Okay.
Bean: Okay.
Gibson: Verstanden. Wollt ihr an der Stelle den zurückgelegten Weg fotografieren, Pete? (Pause)
Conrad: Wahrscheinlich sollten wir ein paar Bilder in Richtung LMLMLunar Module fotografieren.
Conrad: Ja. (Pause) Ein volles Panorama. So weit draußen (wie wir sind) kann ich das ebenso gut machen.
Gibson: Verstanden. Ein volles Panorama wenn ihr bei Sharp seid. Ihr seid jetzt bei in der EVAEVAExtravehicular Activity und wir planen Krater Sharp bei ungefähr zu verlassen. Ihr habt also jede Menge Zeit. (Pause)
Conrad: Wir müssen Krater Sharp erst finden.
Bean: (antwortet Gibson) Ja, genau. Wo ist er?
Conrad: Keine Ahnung. Wir müssten genau hier sein. (Pause) Da ist er. Wie groß ist Krater Sharp?
Bean: (schaut auf die Karte) Ziemlich klein. Vielleicht 30 Meter.
Conrad: Okay. Ich hab ihn. Ist direkt vor mir.
Bean: Okay. Ja. Ich sehe ihn. Das ist er. (lange Pause)
Conrad: Okay. Hab einen Stein. (fotografiert eine Panoramabildserie) Fünf Bilder. (Blende) 8. Das da muss Krater Sharp sein. Die doppelte Kernproberöhre treiben wir in …
Das Panorama auf dem Weg zu Krater Sharp, aufgenommen von Pete (AS12-49-7244 bis AS12-49-7262).
Pete und Al sind noch nicht bei Sharp, können ihn aber wahrscheinlich schon sehen. Auf den Bildern für das Panorama ist der Krater jedoch nicht zu erkennen.
Bean: In Ordnung. Ja. Der hat einen schönen weißen Rand. Tatsächlich, der Rand sieht fast genauso aus wie die Bereiche, die wir bei den vorigen Kratern aufgewühlt haben.
Die helle Farbe lässt sich wohl hauptsächlich darauf zurückführen, dass Sharp ein sehr junger Krater ist und der beim Einschlag entstandene frische Regolith noch an der Oberfläche liegt. (Siehe Erläuterung im Journal von Apollo 14.)
Conrad: Ich bin nicht sicher, ob das Krater Sharp ist, aber er ist …
Bean: Wir nehmen ihn einfach, ist auch der Einzige hier draußen.
Conrad: Ich weiß. Sonst gibt es nichts weiter hier. So etwas ist mir noch nicht untergekommen, verflixtes Ding.
Gibson: Den Durchmesser von Krater Sharp, Pete, schätzen wir auf etwa 40 Fuß (12 m).
Bean: 40 Fuß (12 m), heh? …
Conrad: Al, das könnte er sein!
Bean: Der ist es.
Conrad: Der muss es sein.
Bean: Man wusste nie, ob man wirklich den Richtigen gefunden hatte.
Conrad: Ich sage hier auch nichts davon, dass ich Krater Bench sehen kann. Aber um Sharp zu finden, habe ich mich sicher an irgendeinem Objekt orientiert, dass ich sehen konnte und von dem ich wusste, wo es liegt. Das muss Bench gewesen sein.
Bean: Woher wusstest du, dass wir ihn gefunden haben? Woher wusstest du, dass es Krater Sharp ist und nicht irgendein anderer.
Conrad: Weil er so weiß war. Das wussten wir.
Bean: Du konntest das Weiß sehen, als du da warst? Du scheinst dir sicher gewesen zu sein.
Ich hab ihn, da ist er.
()
Conrad: Und ich hatte ihn auch auf der Karte. Erinnere dich, ich schaue immer noch auf die Karte. Wenn ich also das LMLMLunar Module sehen kann, dann darauf schaue und irgendwie …
Bean: Vektorrechnung rückwärts. Okay. Du scheinst dir sehr sicher gewesen zu sein, und er war es ja auch tatsächlich.
Bean: Hat einen schönen Randwall.
Conrad: Ja. Schau mal hier!
Bean: Vielleicht, was würdest du sagen, 2 Fuß (61 cm) hoch aufgeworfen?
Conrad: Ja. Das Problem ist, ich laufe in die Nullphasenrichtung. Das ist wie (nicht zu verstehen) … Oh, Mann! Schau mal – Uh-huh-huh-huh!
Bean: Hey, das hat dieselbe Farbe wie der Untergrund.
Conrad: Ist unheimlich weich hier drin. Pass auf.
Bean: Okay.
Sie sind bei Krater Sharp angekommen.
Conrad: Heiliges Weihnachten! Schau mal da rein auf den Grund.
Bean: Wisst ihr was, Houston?
Conrad: Hey, Houston.
Gibson: Bitte kommen, Pete.
Conrad: Sieht aus wie nach einer Explosion. Man sieht hier noch in jeder Richtung die strahlenförmigen Explosionsfolgen. Die müssen ziemlich frisch … Hey, schau dir das an, Al. Ist das nicht toll? Warte, bis ich davon ein paar Bilder gemacht habe.
Bean: Okay.
Conrad: Weiß nicht, was ich (für die Entfernung am Kameraobjektiv) einstellen soll. Schätze 74 (Fuß, im Prinzip Unendlich). So weit bin ich aber nicht weg.
Bean: Junge, hier am Rand ist der Boden ganz schön locker, nicht?
Conrad: Absolut.
Bean: Um einiges lockerer als bei den anderen, wo wir …
Conrad: Schau dir das strahlenförmige Spritzmuster an.
Bean: Sehr schön.
Conrad: Sieh mal hier.
Bean: Ich glaube, hier soll ich die, was, verdoppelte Kernprobenröhre in den Boden treiben, oder?
Conrad: Ja. Mach das Baby fertig.
Bean: (wirft irgendetwas) Wie das wegfliegt.
Conrad: Wir sollen einen Graben anlegen …
Gibson: Al, hier möchten wir die Graben-Proben und mit der verlängerten Kernprobe warte bitte, bis ihr bei Krater Halo seid.
Bean: Okay, gut. (Pause) Wir sollten auch weiter westlich nach den Copernicus-Ausläufern suchen.
Conrad: Houston, wir können definitiv keinen Unterschied feststellen, im Sinne einer Grenzlinie. Siehst du das auch so, Al?
Bean: Kein Unterschied festzustellen. Der hier ist jung genug, dass man – wie du sagst – ein paar der strahlenförmigen Ausläufer (von Krater Sharp selbst) erkennen kann. Aber bei jedem älteren Krater lässt sich unmöglich sagen, welches Material aus dem Krater kommt und was (an Material) schon vor seiner Entstehung dort gelegen hat. Man sieht keinen Unterschied. (Pause) So, mal sehen. Welche Probe wollt ihr jetzt?
Im Allgemeinen wird Material, das dem Einschlagspunkt am nächsten liegt, als Erstes ausgeworfen und mit der größten Geschwindigkeit am weitesten weggeschleudert. Material von entfernteren Bereichen – ob weiter außen am Rand oder aus größerer Tiefe – wird später ausgeworfen und mit geringerer Geschwindigkeit weniger weit geschleudert. Dabei fällt das Material aus den tieferen Regionen des entstandenen Kraters über das Material vom Rand. Die Struktur der typischen Ejektadecke wird daher auch manchmal mit einer umgeschlagenen Krempe verglichen. Je weiter man sich vom Krater entfernt, je dünner wird die Ejektadecke, bis irgendwann das darunterliegende Material nur noch stellenweise bedeckt ist. Die äußerst feinen Farbvariationen auf der Mondoberfläche und die ständige Umschichtung durch das Gärtnern machen es allerdings – zumindest am Boden – beinah unmöglich, die Ejektadecke klar abzugrenzen. Es sei denn, man hat es mit einem sehr jungen Krater zu tun.
Gibson: Al, wir hätten gern die Graben-Proben. Das wären die Umweltprobe daraus und die Probe zur Gasanalyse, die du auch dort nehmen kannst.
Bean: Okay. Dann beginnen wir jetzt für euch mit unserem Zerstörungswerk.
Conrad: Ihr wollt es direkt auf dem Kraterrand?
Bean: So steht es hier.
Beide haben in ihren Checklisten jeweils zwei Seiten mit speziellen Vorgaben für die Kernproben, den Graben und die Probe zur Gasanalyse. Bei Pete sind es die 16. und 17. Seite, bei Al ebenfalls die 16. und 17. Seite. Dabei unterscheiden sich die Aufgaben nur geringfügig. In keiner der zwei Checklisten ist jedoch ausdrücklich davon die Rede, dass die Proben auf dem Randwall eines Kraters genommen werden sollen.
Gibson: Bestätigt. Das wäre sicher der beste Platz dafür und dort ist es wohl auch am einfachsten. Am Grund des Grabens könnt ihr dann noch eine Kernprobe nehmen.
Conrad: Jup, jup, jup.
Bean: Okay, Pete. Vorher müsstest du das kurz anheben, damit ich den Behälter rausholen kann.
Conrad: Warte kurz. Bin gleich bei dir.
Bean: Okay.
Vermutlich fotografiert Pete gerade die Bildserie für ein partielles Panorama von rechts nach links: AS12-49-7263 bis AS12-49-7269. Zusammengesetzt wurden die Fotos von David Harland.
Conrad: Willst du es dort machen?
Bean: Okay. Heb ihn hoch, dann greife ich rein und hole den … Suche den … Das (der LESCLESCLunar Environmental Sample Container) ist der für die Bodenprobe. (Pause) Hey, Houston, was mir beim Tragen des Werkzeugständers aufgefallen ist. Obwohl die Handschuhe … (beginnt seinen Gedanken noch einmal von vorn) Von den Temperaturen hier spürt man überhaupt nichts. Draußen scheint ordentlich die Sonne, aber hier drin (im Anzug) ist es schön kühl. Außer, man trägt etwas metallenes, z. B. den Werkzeugständer oder die Schaufel. Dann wird es langsam warm an der Hand.
Conrad: Könntest du aus dem …
Bean: Ja.
Conrad: Könntest du nur etwas rutschen?
Bean: Okay. Ich rutsche hier rüber. (Pause) Das ist ein Neuer.
Conrad: Oh, warte. Ich muss das hier drüben machen. Hab es.
Wie schon bei Krater Bench geht Pete auch hier etwas nach links und fotografiert die Bildserie für einen zweiten Panoramaausschnitt wieder von links nach rechts: AS12-49-7270 bis AS12-49-7275. Diese Fotos wurden von Dave Byrne zusammengesetzt.
AS12-49-7272 ist ein Foto von Petes Schatten und dem südlichen Hang in Krater Sharp.
Bean: Hört ihr, Houston?
Gibson: (irrt sich bei der Identifikation) Pete, bitte kommen.
Conrad: Hast du davor ein Bild gemacht, Al?
Gemeint ist das Vorher-Bild von der Stelle, wo der Graben angelegt werden soll.
Bean: Nein. (zu Gibson) Nichts, Houston. Alles in Ordnung. (zu Pete) Ich mache jetzt eins, Pete. (Pause) Ich denke, das da ist eine gute Stelle. (Pause) Okay. Fang an, Pete. (Pause)
Al hat gleich zwei Vorher-Aufnahmen als Stereobildpaar gemacht: AS12-48-7065 und AS12-48-7066.
Conrad: Grabe jetzt in das Zeug. Wow! Darin kannst du drei Kernprobenröhren versenken.
Bean: Mindestens. Ist sehr locker!
Conrad: Ja. bin ungefähr 8 Zoll (20 cm) tief.
Bean: Ja. Pete legt hier einen schönen sauberen Graben an.
Conrad: Warte, warte, warte, warte. Lass mich noch die Bilder vom Graben machen.
Al fotografiert mit der Sonne im Rücken AS12-48-7067 und Pete quer zur Sonne AS12-49-7276 und AS12-49-7277. Offenbar fällt ihnen dabei nicht auf, dass der Schatten von Al ins Bild fällt.
Bean: Wir sind auf der Seite des Kraters, die zur Sonne zeigt, während wir bei Bench auf der Seite waren, die von ihr weg zeigt oder quer zur Sonne liegt. Hier kann man den Schatten nicht umgehen, weil da der Krater ist. Daran haben wir vorher nie gedacht …
Conrad: Wir hätten uns die Nord- oder Südseite dafür aussuchen sollen und nicht die Ostseite.
Bean: Darüber haben wir vor dem Flug nicht nachgedacht, da bin ich sicher. Weil wir es nie mit solchen Schatten zu tun hatten. Als wir alles hergerichtet hatten, bekamen wir die Probleme mit dem Schatten. Ich bin sicher, dass wir damals nicht darauf geachtet haben, weil es mir erst hier auffällt.
Conrad: Und ich habe die falsche Einstellung, zu …
Gibson: Okay, Al. Können wir bei diesen Fotos die Anzeige des Bildzählers bekommen?
Bean: Okay. Ja, die müssen wir euch noch geben, Houston. Wir waren etwas abgelenkt. (Pause) Feines graues … Sehr feines Oberflächenmaterial hier.
Conrad: Okay. Al?
Bean: Okay. Ich habe hier den …
Conrad: Schau dir meinen … Was wird (im Bildzähler) angezeigt?
Bean: Okay. Du bist bei Nummer 105 (von insgesamt etwa 180 Bildern im Magazin).
Conrad: Wow.
Bean: Kein Problem. Ich tausche nachher die Kamera mit dir, weil du bisher (nicht zu verstehen)
Conrad: (nicht zu verstehen)
Bean: Okay.
Al hat den Werkzeugständer getragen und deshalb nicht sehr viele Fotos gemacht. Bei Krater Halo werden sie die Kameras tauschen.
Conrad: In Ordnung. Was wollen wir jetzt machen? Etwas Staub und Gestein da reinschütten?
Bean: Ganz genau.
Conrad: Heh?
Bean: Mach den größeren Behälter mit Staub voll. (Pause)
Der größere der beiden Vakuumbehälter ist der Behälter für die Umweltprobe vom Mond oder LESCLESCLunar Environmental Sample Container. AS12-49-7278 ist eine schöne Portraitaufnahme von Al mit dem Behälter in der Hand. Rechts neben der Kamera ist an der RCURCURemote Control Unit der Schalter für die Funkverbindung zu erkennen. Harald Kucharek weißt darauf hin, dass die 16. und 17. Seite der Checkliste aufgeschlagen ist und man das Schild mit den Blendeneinstellungen auf der Hasselblad‑Kamera sehen kann. In großen Buchstaben steht dort vor dem Ansetzen des Magazins den Filmschutz entfernen
(remove darkslide before installing magazin
). Bei einer von Markus Mehring entzerrten Version des Ausschnitts ist auch die kleinere Beschriftung teilweise zu lesen. Karl Dodenhoff hat anhand von Vorlagen aus dem National Air and Space Museum eine Grafik erstellt. Abgesehen von ein paar Details für die Aufnahmen bei Surveyor 3 ist das Schild auf Magazin und Kamera von Apollo 12 identisch mit dem entsprechenden Aufkleber bei Apollo 14.
Bean: Das bin ich. Ich halte ihn (den LESCLESCLunar Environmental Sample Container) und Pete spiegelt sich im Visier. Er hat es (das Probenmaterial) mit der Schaufel reingeschüttet.
Jones: Ein schönes Bild vom Behälter. Und natürlich ein großartiges Portrait von Al.
Bean: Wie wahr!
hat Al eine Version dieses Fotos gemalt. Das Werk hat den Titel A New Frontier.
Gibson: Pete, wir notieren, du bist bei 105.
Bean: Vorsichtig jetzt.
Conrad: Moment, warte. (Pause) Ach!
Bean: (nicht zu verstehen) ging nicht rein.
Conrad: Schon okay. Sehr eigenartiges Zeug. Jetzt kann ich den Graben nicht sehen.
Bean: Ist mir klar.
Conrad: Wir haben Probleme, das Zeug mit der Schaufel in die Röhre zu schütten. Darum geht es hier wohl.
Bean: Du brauchst noch eine Ladung und redest vom Graben.
Wo ist er? Ich muss ihn sehen.
Es sollte Material vom Grund des Grabens sein.
Conrad: Gut so. Ja. Jetzt noch mal mit Methode.
Bean: Okay. Und beim Schütten kannst du versuchen, etwas zu klopfen (mit der Schaufel den Rand des Behälters leicht antippen). Vielleicht fällt es dann von selbst rein.
Conrad: Du musst von dort kommen.
Bean: Okay. (Pause)
Conrad: Ich weiß warum, wegen des Kabels verdreht sich mein Arm. Da, da. Hah, hah, so.
Unter Druck stehende Anzüge nehmen eine bestimmte Form an und man kämpft bei jeder Bewegung gegen diesen Innendruck. Um die Flexibilität zu erhöhen, gibt es Falten an den wichtigen Gelenken, wobei größere Armbewegungen zusätzlich durch Kabel unterstützt werden. In einem Artikel über die Die Faltensegmente am Raumanzug für Apollo (Apollo Suit Convolutes) finden sich entsprechende Bilder dazu. Zwei Kabel sind jeweils vorn am Anzug befestigt, verlaufen seitlich zum Arm, dort in eine starre Röhre, die um den Oberarm gebogen ist, und auf der Rückseite wieder aus der Röhre hinaus zu einem Befestigungspunkt auf dem Rücken. Bewegt der Astronaut seinen Arm nach vorn oder hinten, zieht sich das Kabel durch die Röhre. Die Reibung im Inneren hält den Arm fest in der gewünschten Position und verhindert, dass er in seine Neutralposition zurückkehrt. NASANASANational Aeronautics and Space Administration Foto 72-H-314 entstand bei einer Anprobe. Zu sehen ist ein Astronaut, der auf einer Nachbildung des Sitzes im Mondfahrzeug Platz genommen hat. An der Schulter ist sehr gut die Röhre zu erkennen, durch die das Kabel läuft.
Conrad: Ich versuche, den Arm hochzunehmen und die Schaufel zu drehen. Aber wegen des Schulterkabels schaffe ich es nicht.
Jones (Nachdem ich zugeschaut habe, wie Pete es demonstriert hat.): Man kann nicht den Ellbogen hochnehmen und gleichzeitig das Handgelenk drehen.
Conrad: Richtig. Man kann das machen.
Jones: Die Hand vor sich hochnehmen.
Conrad: Ich versuche es gerade auf die Art und schaffe es nicht.
Jones: Man kann nicht den Arm an der Seite hochnehmen.
Conrad: Wenn ich das versucht hätte, wäre es nur ruckartig gegangen (aufgrund der Reibung im Inneren der Röhre) und dabei, wie Sie sich vorstellen können, wäre dann die Ladung aus der Schaufel geschleudert worden.
Bean: Man bekommt keine gleichmäßige Bewegung hin. Es ist sicher möglich (in Schritten). Die Kabel erlauben zwar verschiedene Ruhepositionen, aber ist man einmal in einer Stellung, wird sie gehalten. Sagen wir, Sie haben die Hand neben der Taille und wollen sie in Schulterhöhe. Es strengt ziemlich an, die Hand hochzunehmen, einmal oben lässt sie sich jedoch ohne besonderen Kraftaufwand dort halten. Und es gehen nur bestimmte Bewegungen. Darum konnte Al Shepard den Golfball nicht richtig schlagen. Er hatte keinen gleichmäßigen Schwung.
Jones: Man ist auf bestimmte Bewegungsabschnitte beschränkt.
Conrad: Richtig.
Bean: Es ist weniger eine Beschränkung. Diese Kabel erleichtern bestimmte Bewegungen, aber andere werden dadurch umso schwieriger.
Al machte eine diagonale Bewegung, die man im Anzug kaum hätte ausführen können. Danach zeigte er, wie man mit mehreren kleinen Aufwärts- und Seitwärtsbewegungen dieselbe Endposition erreichen kann.
Bean: Vielleicht kannst du den Stiel weiter unten an dem Dingsda (dem aufgesteckten Werkzeug) halten …
Conrad: Ja.
Bean: … wenn du es hochnimmst.
Bean: Okay. Wir brauchen noch etwas mehr. Alles klar.
Conrad: Moment.
Bean: Da. So klappt es.
Conrad: Moment.
Bean: So klappt es.
Bean: Ich kann mich erinnern, dass ich nach dem Ende mit der Schaufel gegriffen habe. Ich konnte ja die Schaufel an den Behälter halten. Du hast versucht, den langen Stiel präzise zu führen und das ging eben nicht, weil nur ruckartige Bewegungen möglich waren. Na jedenfalls bekamen wir es rein, auch wenn es etwas gedauert hat. Sicher haben wir in Anzügen mit denselben Eigenschaften trainiert, aber auf dem Mond wiegt man nur noch 1/6. Die Kabel sind genauso effizient, die eigenen Bewegungen sind jedoch ganz anders. Man muss es erst wieder lernen. Nach zwei oder drei Tagen hätten wir es draufgehabt.
Bei den Astronauten der J-Missionen hat sich die Effizienz von EVAEVAExtravehicular Activity zu EVAEVAExtravehicular Activity signifikant gesteigert.
Bean: (nicht zu verstehen)
Conrad: (nicht zu verstehen) bekommen so nur die Hälfte. (Pause)
Bean: (lachend) Also, etwas mehr brauchst du noch. Eine weitere Schaufel sollte aber reichen. Ah, ist das weich. (Pete Conrad lacht.)
Audiodatei (, MP3-Format, 1,1 MB) Beginnt bei .
Bean: Pass auf. Du kommst zu dicht an den Krater. (Beide lachen.) Du bringst etwa 10 Prozent da rein.
Conrad: Reicht das?
Bean: Willst du vielleicht noch eine? Das wär’s dann.
Conrad: (lachend) Okay.
Bean: Eine noch und du hast es. Dieser Staub will einfach nicht … Hält aber auch kein bisschen zusammen.
Conrad: (Immer noch lachend.) Komme mir vor wie ein Kind, das (vor Ärger) alles durch die Gegend schmeißt.
Bean: Okay, das war’s. Schön voll. (Pause, Petes Gelächter lässt nach.) Okay, dann mach ich jetzt den Deckel drauf. (Pause)
Conrad: (Muss wieder lachen und versucht dabei, die Fassung zu behalten.) Tut mir leid, aber ich … Staub in die Röhre schütten.
Bean: Okay.
Irgendwann hier fotografiert Pete AS12-49-7278.
Conrad: Kann ich dir helfen damit? Warte, warte, warte, warte.
Bean: Ja. Warum nicht? Ich halte das und du nimmst den Deckel.
Um nicht verloren zu gehen, ist der Deckel an einem kurzen Kabel mit dem Behälter verbunden. Abstandshalter aus Teflon schützen Indiumsiegel sowie Schneidkante vor Beschädigung und Verschmutzung (siehe Abbildung 93 im Werkzeugkatalog von Judy Allton). Sie müssen vor dem Verschließen entfernt werden. Zuletzt noch, Pete hat die Schaufel in der Hand. Aus dem folgenden Wortwechsel geht hervor, dass beide zusammenarbeiten mussten, um den Behälter zu verschließen. Eine mögliche Interpretation des Dialogs wäre: Al nimmt die Schaufel, damit Pete den Teflonschutz entfernen kann. Dann nimmt Pete die Schaufel zurück, hält das Gefäß weiter in der anderen Hand und Al setzt den Deckel drauf.
Conrad: Danke.
Bean: Okay.
Conrad: Warte, warte. So. Lass los. Ich hab es. Okay, du machst den Deckel drauf.
Bean: In Ordnung. Hier ist der Deckel.
Conrad: Junge.
Bean: Schön von oben.
Conrad: Houston, dieses Material kommt aus einer Tiefe von ca. 8 Zoll (20 cm). Moment, (nicht zu verstehen).
Gibson: Notiert. Tiefe: 8 Zoll (20 cm). Und welche Nummer hat der Probenbeutel?
Conrad: Nein, das ist die Probe tief aus dem Graben in dem … (zu Al) Was ist los?
Bean: Es passt nicht. (nicht zu verstehen) (Pause) (nicht zu verstehen) In Ordnung.
Conrad: Jetzt nach unten.
Bean: Soll das ein Witz sein?
Conrad: Wir haben das zig Mal gemacht. Irgendwas klemmt hier. Es bewegt sich nicht.
Conrad:Umwelt- und Gasprobe liefen wie geplant. Die Gewinde der beiden Behälter waren jedoch etwas schwergängig, als ob sie sich geweitet haben oder durch eine Art Vakuumverschweißung Widerstand erzeugt wurde. Nicht sehr, aber viel schlimmer hätte es nicht werden dürfen, bis das Verschließen beider Behälter schwierig geworden wäre. Soweit hat es jedoch ganz gut funktioniert.
Dialog und Beschreibung lassen annehmen, dass sie zwar den Deckel auf den Behälter gesetzt haben, aber im ersten Moment den Verschlussmechanismus nicht drehen konnten, um die Probe zu versiegeln. Im Missionsbericht zu Apollo 12 (Apollo 12 Mission Report) bleiben beide Probenbehälter unerwähnt und ein LESCLESCLunar Environmental Sample Container, dann unter der Bezeichnung SESCSESCSpecial Environmental Sample Container, war bei allen folgenden Landemissionen dabei.
Bean: Jetzt läuft es.
Conrad: Dann los.
Bean: Halt ordentlich fest.
Conrad: Ich sage dir, was los ist. Zu viel Reibung. Warte, warte.
Bean: Halt ihn fest, dann schaffe ich es.
Conrad: Alles klar.
Bean: Fertig.
Conrad: (nicht zu verstehen, möglicherweise: Ein Tropfen) Öl. Vielleicht eine Art Vakuumverschweißung?
Bean: Nah, ist okay. Das war’s.
Conrad: Mach es richtig fest.
Bean: Noch ein bisschen.
Conrad: Los. Sehr gut.
Bean: Willst du das hier oben noch weghaben?
Vermutlich den Hebel, mit dem der Deckel zugeschraubt wird. Siehe Abbildung 92 auf Seite 62 im Werkzeugkatalog von Judy Allton.
Conrad: Okay. (Pause)
Bei unserem Gespräch waren wir nicht in der Lage, den nächsten Funkspruch von Al zu deuten. Ken Glover meint, Al könnte vielleicht sagen, dass der Behälter jetzt richtig dicht verschlossen ist und sie ihn in den HTCHTCHand Tool Carrier legen, den Pete angehoben hat.
Bean: Deckel ist ordentlich zu. Halt fest. Nicht loslassen. So. (Pause)
Conrad: Okay. Jetzt wollt ihr eine Kernprobe vom Grund des Grabens. Ist das richtig, Houston?
Gibson: Das ist richtig. Und Al, falls möglich sag uns bitte, was dein Bildzähler anzeigt.
Bean: Richtig …
Astronauten: 50 …
Conrad: Und das ist Kernprobe Nummer 2.
Bean: Kernprobe 2 und ich brauche die … (Verlängerung, um sie auf die Kernprobenröhre zu setzen.)
Bis jetzt war der Verlängerungsgriff an Petes Schaufel und diesen Schaufelaufsatz muss er nun abnehmen. Bei späteren Missionen gibt es zwei solcher Verlängerungen, damit die Werkzeuge nicht so oft gewechselt werden müssen.
Bean: Und los. Sollte eine gute Stelle dafür sein, Pete. (Pause) Ist relativ frisches Zeug hier.
Conrad: Ja, durchaus. Gute Stelle.
Bean: Okay. In so einen Haufen lässt sie sich auch beinah ohne Hammer versenken. Aber wenn du ihn mir geben könntest, ich will …
Conrad: Ja, gleich.
Bean: Ich würde gern noch ein paar Schüsse (Fotos) machen, bevor wir weggehen. (Pause) Da. (Pause) Okay.
Conrad: Hämmere du die Röhre in den Boden, ich mache die Bilder.
Bean: In Ordnung. (Die Hammerschläge sind zu hören.) Die Röhre lässt sich wirklich leicht in den Boden treiben, Houston.
Bean: Das wusste ich nicht!
(Dass man in Houston die Hammerschläge hören konnte.)
Conrad: Kurios!
Bean: Über die Hand, kann ich mir vorstellen …
Conrad: Ja, über die Hand und die Luft im Anzug wird es (an die Mikrofone) übertragen.
Bean: Kaum zu glauben.
Jones: Nun, Sie hatten Ihre Snoopy-Kappen über den Ohren.
Conrad: Sicher, aber die Mikrofone saßen gleich hier (direkt vor dem Mund). Ich habe es auch noch nie gehört. Dein Hämmern ist laut und deutlich zu hören.
Bean: Hätte ich nicht für möglich gehalten.
Conrad: Nicht mal als dein Partner konnte ich es hören. Hast du selbst die Schläge gehört?
Bean: Weiß ich nicht mehr. Ich war so konzentriert … Das Problem beim Hämmern ist … Also, ich bin eigentlich kein schlechter Handwerker, aber man kann ihn (im Anzug) nicht gerade nach unten führen. Deswegen war der Hammer so groß und alle haben mit der Seite geschlagen. Man hat keinen durchgehenden Schwung. Ein Stück geht es (gerade runter), dann packt das Kabel zu und zieht alles zur Seite. Man versucht zu treffen und haut daneben. Man haut oft daneben.
Jones: In den Fernsehaufzeichnungen der J-Missionen ist zu sehen, dass ein mehr oder weniger diagonal vor der Brust geführter Schlag möglich war. Aber wenn man eine Kernprobenröhre senkrecht in den Boden hämmern musste, war das sicher nicht besonders effizient.
Conrad: Es ist das Gleiche wie mit der Schaufel. Sobald man die Hand über die Horizontale hebt – oder den Arm – stoppt einen das Stabilisierungskabel und man muss erst einen gewissen Punkt überwinden. Tatsache, erinnern Sie sich, wie alle den Arm erst nach außen und oben bewegen mussten, bevor sie hinten herankamen. So hat man das Kabel überwunden, das wie ein U über die Schulter lief. (In den Aufzeichnungen von Apollo 15 ist ein Beispiel für die von Pete beschriebene Bewegung zu sehen. Dave Scott will bei [Videodatei] sein Verteilerventil erreichen, um die Kühlung einzustellen.) Und sollte der Arm über Kopfhöhe, konnte man ihn nicht vor sich hochnehmen, irgendwann kam das Kabel und es ging nicht weiter. Man musste zur Seite, über das Kabel, und ihn dann drehen …
Bean: Man merkte, wenn das Kabel umschnappte. Als ob sich die Aufwärtsbewegung freigegeben wurde.
Conrad: Es war ein ganz bestimmter Punkt.
Conrad: Geht …
Gibson: Verstanden.
Conrad: … (nicht zu verstehen) ganz rein.
Bean: Ich kann mich nicht besonders tief bücken. Sie lässt sich sehr leicht vollständig versenken.
Conrad: Sehr gut. Warte. Stopp. Das war’s.
Bean: Okay. Sekunde. Ich will das erst weglegen (den Hammer auf den HTCHTCHand Tool Carrier). Dann mach ich ein Bild davon, Pete, um es ordentlich zu dokumentieren.
Al fotografiert AS12-48-7068 und AS12-48-7069 als Stereobildpaar mit der Sonne im Rücken. Ulrich Lotzmann hat beide Aufnahmen zu Anglyphenbildern kombiniert.
Als Stereobildpaar quer zur Sonne fotografiert Pete AS12-49-7279 und AS12-49-7280.
Conrad: Zwei. Das war ein Stereobild. Okay.
Bean: Mensch, meine Kamera ist völlig verdreckt und die Einstellungen sind nicht mehr zu erkennen. Ich muss was unternehmen. (lange Pause)
Bean: Okay. Hast du die Kappe, um die Röhre zu verschließen?
Conrad: Sicher.
Bean: Okay. (zieht die Röhre vorsichtig heraus) Da kommt sie. (Pause) Hoffentlich bleibt das Material drin.
Conrad: Denke schon.
Bean: Bestimmt, in deiner Schaufel hat es ja auch gut gehalten.
Conrad: Eben. Ist voll.
Bean: Okay.
Conrad: Komm hier rüber damit.
Bean: In Ordnung. Hier. (Pause) (nicht zu verstehen) (Pause)
Al nimmt am unteren Ende die Spitze ab, um die Röhre mit der Kappe zu verschließen. hat er diesen Vorgang in seinem Gemälde Helping Hands dargestellt.
Auf Seite 12 im Katalog der Werkzeuge und Probenbehälter für die geologische Erkundung der Mondoberfläche bei Apollo (Catalog of Apollo Lunar Surface Geological Sampling Tools and Containers), zusammengestellt von Judy Allton, sah Pete den Halter mit Kernprobenkappen (Abbildung 12). Dabei ist ihm insbesondere die wie ein Meißel geformte Kappe aufgefallen.
Conrad: Ich kann mich nicht erinnern, dass wir dieses Teil dabeihatten – den Meißel.
Auf AS12-49-7281, fotografiert von Pete bei , ist nur die Rückseite des Kappenhalters zu sehen. Das später von Al gemachte Foto AS12-49-7315 zeigt die Vorderseite mit besagtem Meißel.
Bean: Gebraucht haben wir ihn nicht, aber wahrscheinlich war er dabei. Es gab eine Ablage mit sechs Dingen, für die Kernprobenkappen usw. Später hatten sie auch andere Greifzangen.
Jones: In der Tat, denn Sie hatten bemängelt, dass die Greifzange etwas zu klein war. Darum wurden für spätere Flüge Größere entwickelt.
Bean: Ja. Und die Hämmer waren auch größer.
Auf Seite 23 im Werkzeugkatalog zeigt Abbildung 33 den Hammer für Apollo 11/12 und Abbildung 34 die größere Variante, die ab Apollo 14 zum Einsatz kam. Letztere war dicker und wog 1,3 Kilogramm gegenüber den 0,86 Kilogramm beim Vorgänger. Auf Seite 32 sind die Greifzangen zu sehen. Abbildung 49 ist ein Foto des 67 Zentimeter langen Werkzeugs bei Apollo 11 und 12. Abbildung 50 zeigt das 80 Zentimeter lange Folgemodell mit verstärktem Stiel, das sich wahrscheinlich auch weiter öffnen ließ.
Conrad: Schöne Probe.
Bean: Ja, stimmt. Hat gut geklappt.
Conrad: Also dann. Ah!
Bean: Kappe ist drauf.
Conrad: Sehr schön.
Bean: Okay. Einen Moment. (nicht zu verstehen)
Conrad: Da.
Bean: Okay.
Conrad: Stecke die Schaufel wieder drauf (auf den Verlängerungsgriff).
Bean: In Ordnung.
Conrad: Und lege sie ab. Okay, Houston. Was wollt ihr sonst noch hier?
Gibson: Okay. Im Graben solltet ihr am Grund die Kernprobe nehmen und dann die Probe zur Gasanalyse (GASCGASCGas Analysis Sample Container).
Bean: Okay. Dafür brauchen wir ein paar kleinere Gesteinsfragmente, Pete. (nicht zu verstehen) …
Gibson: Richtig. Gesteinsfragmente von der Oberfläche.
Conrad: Okay. Sekunde. (zu Gibson) Klar. Haben wir gleich, bleib kurz dran.
Bean: Muss ihn erst finden. (Pause) (nicht zu verstehen) irgendwo da drin?
Der Behälter für die Umweltprobe vom Mond (LESCLESCLunar Environmental Sample Container) hat einen äußeren Durchmesser von 6,1 Zentimetern und ist 21 Zentimeter lang. Dieser Behälter wurde mit Mondstaub gefüllt, bevor sie die Kernprobe genommen haben. Der Behälter für die Probe zur Gasanalyse (GASCGASCGas Analysis Sample Container) hat einen Durchmesser von 3,8 Zentimetern und ist 9,5 Zentimeter lang. Beide haben die gleiche Schneidkantenversiegelung. Abbildung 86 im Werkzeugkatalog von Judy Allton zeigt den Gasprobenbehälter.
Jones: Sie suchen nach dem Behälter (dem GASCGASCGas Analysis Sample Container) im HTCHTCHand Tool Carrier?
Conrad: Im Beutel.
Bean: Er ist nicht so leicht zu finden da drin.
Conrad: Er befand sich in einem der Probenbehälter (SRCSRCSample Return Container) und liegt nun im Beutel. Inzwischen sind auch etliche Gesteinsproben drin und wir müssen richtig danach graben.
Bean: Wahrscheinlich hältst du den HTCHTCHand Tool Carrier hoch und ich durchsuche den Beutel.
Conrad: Exakt, denn bei der Suche nach dem geheimen Teil (dem Selbstauslöser für das gemeinsame Foto) haben wir es genauso gemacht.
Bean: Als wir das auf der Erde trainiert haben, sogar in vulkanischen Gegenden, schaute man in den Beutel und hatte die glänzenden Chromteile gleich in der Hand. Auf dem Mond waren die Staubpartikel so klein und adhäsiv, dass alles nur noch grau aussah. Man musste richtig herumwühlen, bis etwas auftauchte – nichts glänzendes, oder vielleicht glänzte es an einigen Stellen. Sie waren kaum zu erkennen. Auf der Erde musstest du den Beutel nicht halten. Ich brauchte nur reinzusehen und habe auf Anhieb alles gefunden. Durch diesen Staub waren die zwei kleinen Teile (Gasprobenbehälter und Selbstauslöser) wirklich schwer zu unterscheiden. Staub auf der Erde haftet lange nicht so stark.
Conrad: Warte. (Pause) Oh-oh. (Nicht zu verstehen. Vermutlich streckt er den Kopf vor, um auch in den Beutel schauen zu können.)
Bean: Ich drehe ihn. Vielleicht kannst du etwas sehen.
Conrad: Jup. Jup. Steck deine Hand gerade rein. In Richtung Knie. Sehr gut, jetzt müsstest du ihn haben.
Bean: Hab ihn. Hab ihn fast. Ein paar kleine Steine (müssen) hier rein (in den GASCGASCGas Analysis Sample Container) …
Conrad: Okay.
Bean: … (nicht zu verstehen) nur kleine Steine.
Conrad: Kommen gleich.
Gibson: Verstanden. Ist notiert. Ihr habt Gesteinsproben im Gasanalysebehälter und ihr habt ebenfalls die Umweltprobe?
Bei unserem Treffen dauerte es einige Zeit, bis wir alle drei verstanden, dass sowohl die Umweltprobe (LESCLESCLunar Environmental Sample Container) als auch die Probe zur Gasanalyse (GASCGASCGas Analysis Sample Container) – und in dieser Reihenfolge – hier bei Krater Sharp genommen wurden. Am Ende der Diskussion zu diesem Thema sagte Pete Ich kann mich vage an zwei Behälter erinnern, dass wir die zweite Probe genommen haben, ist allerdings völlig weg.
Al konnte sich auch nicht mehr an zwei Behälter erinnern. Offensichtlich hatte man in Houston gleichermaßen Probleme, die Aktivitäten bei Krater Sharp zu verfolgen. Denn den Leuten in der Bodenstation schien ebenfalls nicht klar zu sein, dass Pete und Al die Umweltprobe bereits genommen hatten, die Gasanalyseprobe aber noch ausstand.
Bean: (Nicht zu verstehen, weil Pete spricht.)
Conrad: Wir haben die Umweltprobe (LESCLESCLunar Environmental Sample Container), wir haben …
Bean: (nicht zu verstehen)
Conrad: … die Kernprobe. (Pause) Und jetzt suche ich nach einem kleinen Stein. Da.
Bean: Kleiner Stein? Da liegen jede Menge.
Conrad: Da ist ein Schöner. Da ist er, der dort. Ho-ho, wie gemacht für den kleinen Behälter.
Bean: Gib mir in paar.
Conrad: Ich glaube, er (der GASCGASCGas Analysis Sample Container) ist geschrumpft.
Gibson: Al, der Wasserdruck in deinem PLSSPLSSPortable Life Support System ist wieder normal und alles sieht gut aus.
Bean: Okay. Danke sehr, Houston. (zu Pete) Siehst du die Glänzenden dort?
Conrad: Jup, jup. Jup, jup, jup, jup.
Bean: Warte. Ich mache schnell ein Foto davon. Sekunde, Pete.
Conrad: Okay.
Al fotografiert die kleinen Steine, bevor sie aufgesammelt werden: AS12-48-7070.
Bean: Okay. Bild ist im Kasten. (Pause) Vorsichtig. (Pause) Ruhig. Da. Wie wär’s mit diesen dort?
Conrad: Wo?
Bean: Gleich da. Siehst du sie glänzen?
Conrad: Die Kleinen?
Bean: Nein, nein. Geh da rüber. Da lang. Hoch. Du bist neben … Genau da.
Bean: Man weiß nie so genau, welcher Stein gemeint ist, weil man nicht sieht, wo der andere hinschaut. Es war nie so, das einer gesagt hat
Der Stein dort drüben,
und man antwortete Ach ja, der da.
Es ging immer Der dort?
Nein, der da drüben.
Uns ist nichts eingefallen, wie wir auf einen Stein zeigen und sagen können Der Stein ist es.
Weil wir nichts berühren wollten.
Conrad: Stimmt. Wir haben uns sehr bemüht, für die ersten Fotos möglichst weit von diesen Bereichen wegzubleiben und alles unberührt zu lassen. Sie hatten ein richtiges Protokoll entwickelt, das wir befolgen mussten.
Conrad: Hey, das ist ein schön… Ohh, das ist Glas! Schau mal.
Bean: Gleich daneben.
Conrad: Ja, hier. Immer nur einen.
Pete sammelt die Gesteinsproben vermutlich mit der Schaufel ein, anstatt die Greifzange zu verwenden.
Bean: Tragen wir ihnen eine schöne Probe zusammen. (Pause) Und das Stück gleich daneben, da.
Conrad: Okay. Houston, wie weit weg sind wir vom LMLMLunar Module?
Gibson: Einen Moment bitte.
Conrad: (Lachen)
Bean: (Lachen) (nicht zu verstehen) ziemlich knifflig. Ich wünschte, wir hätten …
Conrad: (Lachen)
Bean: Hey, etwas brauchen wir noch, Pete. Gib mir einen größeren Stein. Es ist nicht genug, um damit was anfangen zu können.
Conrad: (lachend) Hey, komm, es nervt langsam, diese kleinen Dinger aufzusammeln!
Bean: Es ist doch kaum was drin!
Conrad: Ich kann nicht … Wo ist mein dämliches Werkzeug? Ach da.
Vielleicht ist hier die Greifzange gemeint.
Bean: Heb einen Großen auf! Gleich da ist einer.
Conrad: Einen großen was? Den hier?
Bean: Ja.
Conrad: Der wird nicht reinpassen.
Bean: Versuchen wir’s. Nein, der passt nicht …
Conrad: Nein, der passt nicht rein!
Gibson: Pete und Al, ihr seid ungefähr 1200 Fuß (366 m) vom LMLMLunar Module entfernt.
Aus einer Aufnahme der LROC geht hervor, es waren 432 Meter Luftlinie.
Conrad: Okay. (Pause) Komm, Al, die Zeit läuft uns weg. (Pause)
Bean: So, jetzt.
Gibson: Pete, sobald ihr fertig seid, könnt ihr euch nach Osten auf den Weg zu Krater Halo machen. Es besteht keine Notwendigkeit, noch weiter nach Westen zu gehen.
Hätten Pete und Al deutliche Hinweise auf einen Copernicus-Ausläufer gesehen, wäre man in Houston vielleicht bereit gewesen, die beiden noch etwas weiter nach Westen zu schicken. Jedoch hatten sie möglicherweise schon bei Krater Head Proben der Copernicus-Ejekta gefunden und die Zeit wurde knapp. Darum wollte man lieber darauf verzichten und sie gleich in Richtung Krater Halo und Surveyor schicken.
Bean: Hast du’s, Pete?
Conrad: Ja. Warte. Lass kurz los. (Pause) Ich hab euch verstanden, Houston. (Pause)
Bean: Hey, gut gemacht, Pete, schön gedreht.
Möglicherweise haben sie gerade den Behälter für die Probe zur Gasanalyse verschlossen. In dem Fall hätten sie deutlich weniger Schwierigkeiten damit gehabt als beim LESCLESCLunar Environmental Sample Container.
Conrad: Das war’s.
Bean: Ist die Linse an meiner Kamera sauber?
Conrad: Einigermaßen. Was bedeutet hier schon sauber.
Bean:Ein paar Worte zur Kamera. Der viele Staub hat nicht nur unsere Anzüge verdreckt sondern genauso die Kameras. Wir haben zwar ständig nachgesehen, ob die Linsen ebenfalls eingestaubt sind, sodass die Aufnahmen darunter leiden, aber weder Pete noch ich konnten an der Kamera(linse) des jeweils anderen eine Staubschicht feststellen. Und das, obwohl die Kameras ansonsten vollkommen verschmutzt waren. Wir müssen uns die Bilder anschauen (die alle gut geworden sind). Falls sich das als Problem herausstellt, sollten wir uns etwas einfallen lassen, eine Art Pinsel, mit dem die Linse abgestaubt werden kann. Einen anderen Vorschlag kann ich dazu nicht machen. Wir haben wirklich unser Bestes getan, alles sauber zu halten. Aber einfach nur herumzulaufen, einen Graben anzulegen, sich zu bücken usw. hat schon dafür gesorgt, dass sich Staub auf der gesamten Ausrüstung verteilte.
Ihre Nachfolger waren eher noch bewegungsfreudiger als Pete und Al und wurden ziemlich dreckig, da sie natürlich umso häufiger hinfielen. Sie hatten einen kleinen weichen Pinsel dabei, mit dem die Linsen an den Hasselblad-Kameras und der Fernsehkamera auf dem Fahrzeug immer wieder gereinigt werden konnten.
Bean: Okay. Jetzt das noch.
Conrad: Das war’s.
Bean: Okay. Fertig.
Möglicherweise spricht Al hier davon, den Verschlusshebel vom Deckel des GASCGASCGas Analysis Sample Container zu entfernen. Dieser funktioniert nach demselben Prinzip wie beim LESCLESCLunar Environmental Sample Container, den sie bei verschlossen haben. Andererseits meint er vielleich nur, dass er den Behälter noch in den HTCHTCHand Tool Carrier legt.
Conrad: Okay. Gib mir den Gnomon und meine Schaufel.
Den Gnomon trägt Pete in der Hand.
Bean: Hier ist deine Schaufel.
Conrad: Dann gehen wir jetzt zu Krater Halo.