Überarbeitete Niederschrift und Kommentare © Eric M. Jones
Redaktion und Edition Ken Glover
Übersetzung © Thomas Schwagmeier u. a.
Alle Rechte vorbehalten
Bildnachweise im Bilderverzeichnis
Filmnachweise im Filmverzeichnis
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Bean: Mensch, dieser Werkzeugständer ist richtig leicht hier, verglichen mit der Schlepperei auf der Erde. (Pause) Bestimmt können wir ihn an der Innenseite von Krater Surveyor einfach runterrutschen lassen. Dürfte kein Problem sein. Okay. Ich sehe dich da drüben. Bin auf dem Weg.
Conrad: Ahh, nicht doch, du dingeling Kamera. (Pause) Mann! (lange Pause)
Nach der ersten EVAEVAExtravehicular Activity hat Pete die Hasselblad‑Kamera mit einem neuen Filmmagazin (Magazin 49/Z) ausgestattet, bis jetzt aber noch keine Aufnahme gemacht. Vielleicht gibt es hier Schwierigkeiten mit den Einstellungen am Objektiv oder der Filmtransport klemmt. Möglich ist auch, dass sich der Griff mit dem Auslöser gelockert hat, ein wiederkehrendes Problem bei dieser zweiten EVAEVAExtravehicular Activity.
Bean: Ich sehe – wenn ich hier so lang laufe – alles, vom feinkörnigen Basalt bis hin zu grobkörnigerem Material. Ich sehe auch Gestein von einer irgendwie rötlichgrauen Farbe, das ich bezeichnen würde … (Pause) So richtig weiß ich nicht, wie ich es bezeichnen soll. Es sieht beinah aus wie Granit, was es natürlich sehr wahrscheinlich nicht ist, aber es hat eine zum Verwechseln ähnliche Textur. Die einzelnen Elemente – Bestandteile – sind keine größeren Kristalle (typisch für Granit), aber das (rötliche) Erscheinungsbild gleicht sich.
Gibson: Verstanden, Al. Ist notiert. Und, Pete, können wir dir helfen mit der Kamera?
Conrad: (sehr zufrieden) Hab es hingekriegt, alles bestens.
Gibson: Verstanden.
Conrad: Ich mache jetzt die Aufnahmen mit Polarisationsfilter. (Pause) Al, wenn du hier bist, kannst du 15 Fuß (4,6 m) davor stehen bleiben, mit der Sonne im Rücken, und dasselbe fotografieren wie ich – Blende 11, Entfernung 15 (Fuß). Zwei Bilder: eins vorher, eins nachher.
Einzelheiten zu den Aufnahmen mit Polarisationsfilter kann Pete in seiner Checkliste lesen. Sie entstehen bei den Koordinaten R.1/12.25 auf der planimetrischen Karte (8 MB).
Die Bildserie mit Polarisationsfilter, aufgenommen von Pete (AS12-49-7172 bis AS12-49-7188).
Bean: Okay, vorher will ich noch was aus diesem Krater nehmen, Pete. Das ist ungewöhnlich. Es liegen viele dieser Tropfen da drin, diese abgeplatteten Glastropfen. Aber die Fragmente in dem Krater sehen anders aus. Ich mache schnell ein paar Fotos und bin dann gleich bei dir.
Al nimmt hier Probe 12030. AS12-48-7043 und AS12-48-7044 sind Bilder vom Krater vor der Entnahme.
In einem Ausschnitt von Foto M168353795R der LROCLROCLunar Reconnaissance Orbiter Camera sind die Spuren gut zu erkennen, die Al dort hinterlassen hat. Auf der planimetrischen Karte (8 MB) liegt die Stelle bei den Koordinaten R.05/ 13.43. Der im Vorläufigen wissenschaftlichen Bericht zu Apollo 12 (Apollo 12 Preliminary Science Report) auf Abbildung 10-1 (Digitalisierung: Ulrich Lotzmann) angenommene Bereich für Probe 12030 entspricht ziemlich genau dieser Stelle. Al ist circa 80 Meter vom LMLMLunar Module entfernt und brauchte etwa für die Strecke, was einem durchschnittlichen Tempo von 2,4 km/h entspricht.
Conrad: Okay. Ist in Ordnung.
Bean: Ich mache ein Stereobildpaar davon (zwei Bilder des gleichen Objektes aus unterschiedlichen Winkeln). (Pause) Gut. Zum Einsammeln nehme ich die Greifzange. (Pause) Es ist beinah exakt … Es ist ein sehr kleiner Krater, Houston, vielleicht 3 Fuß (91 cm) im Durchmesser und scheinbar nicht durch ein besonders schnelles oder schweres Projektil von hoher Durchschlagskraft entstanden. Trotzdem gibt es genau in der Mitte ein paar dieser glasüberzogenen Gesteinsfragmente. Bei einigen anderen Gesteinsbrocken darin – ich tue sie alle in Probenbeutel 1 – ich meine … Manche der Gesteinsbrocken haben überhaupt keinen Überzug. Ich nehme sie mit der Greifzange. Ich kann aber nicht sagen, wie hart sie sind. Sie scheinen nicht besonders fest zu sein, recht bröckelig. Und rein damit. Jetzt gehe ich rüber zu Pete.
Nachdem er die Probe genommen hat, fotografiert Al AS12-48-7045.
Al spricht sehr wahrscheinlich von einem kleineren Sekundärkrater. Solche Krater entstehen durch Einschläge von Material, das irgendwo auf dem Mond bei dem Einschlag ausgeworfen wurde, der den Primärkrater verursachte. Der Glasüberzug ist zweifellos beim Haupteinschlag entstanden und die Explosion dabei hat die Proben zersplittert, deswegen sind sie bröckelig. Bis jetzt waren die meisten Krater, in denen Pete und Al Glas gesehen haben, kleine Primärkrater. Das Glas darin bildete sich an Ort und Stelle durch die Hitze beim Einschlag. Hier wird von Al zum ersten Mal ein Sekundärkrater beschrieben.
Die Greifzange ist immer noch bei Al, obwohl eigentlich Pete sie laut seiner Checkliste während der EVAEVAExtravehicular Activity mitführen sollte. Al hatte sich die Zange bei geborgt, um etwas aufzuheben und zu untersuchen, was sich als Stück von einem zerrissenen Wiegebeutel herausstellte. Wahrscheinlich war sie auch beim Platzieren der Graustufen-Tafel von Nutzen. Al gibt die Greifzange bei zurück, nachdem er Pete bei Krater Head erreicht hat.
Gibson: Verstanden, Al. Ist notiert. Falls du es dokumentieren willst, versuche bitte nicht nur das Glas selbst, sondern auch etwas von dem Material zu bekommen, in dem das Glas liegt.
So kann untersucht werden, ob Glas und nicht geschmolzene Teile des Einschlagkörpers ursprünglich zu ein und demselben Gesteinsbrocken gehört haben, oder ob das Glas nur ein Überzug ist.
Bean: Okay. Ich will … Das sollte nur ein Bonus sein. Ich möchte jetzt rüber laufen und gemeinsam mit Pete weitermachen.
Gibson: Verstanden.
Bean: Ich wollte mich nicht irgendwann erinnern müssen, wo das war.
Conrad: Es wird dich ganz schön überraschen, wenn du in Krater Head schaust, Al. Er ist tatsächlich viel tiefer als es aussah.
Bean: Okay. (Pause) Hier ist ein schön weißer kleiner Krater mit weißem Rand (bei R.05/13.18 auf der Karte von Brian McInall [8 MB]), ungefähr 5 Fuß (1,5 m) Durchmesser. (Pause) (spricht deutlich lauter) Auf dem Weg zu Krater Head habe ich sehr darauf geachtet, Houston, ob mir Veränderungen auffallen bei Oberflächenstruktur, Gefälle, Farbton und was euch sonst noch alles einfällt – oder was mir noch alles einfällt – woran ich erkennen kann, dass die Oberfläche anders ist als dort, wo ich losgelaufen bin. Bis jetzt waren jedoch keine Hinweise zu entdecken. Es sieht alles gleich aus. Alles ist bedeckt mit diesem …
Conrad: Halt an.
Bean: … schwarzen Gestein.
Conrad: Nicht – Nicht – Keinen Staub in den Bereich schmeißen, von dem ich die Polfilteraufnahmen mache.
Jones: Bei einigen Missionen haben die Astronauten mit Houston lauter gesprochen als untereinander, sogar wenn 50 oder 100 Meter zwischen ihnen lagen. Während der ersten EVAEVAExtravehicular Activity war es bei Ihnen egal, ob Sie mit Houston sprachen oder miteinander, die Lautstärke blieb gleich. In den letzten Minuten ist mir allerdings aufgefallen, dass es bei Pete zwar immer noch so ist, aber zumindest Al wird hier lauter, wenn er mit Houston spricht.
Bean: Wundert mich nicht sehr. Ich war bei dieser EVAEVAExtravehicular Activity nicht ganz so fit, weil ich weniger geschlafen habe. Daran liegt es wahrscheinlich. Ich habe nicht so sehr darauf geachtet. Wird man müde, lässt auch die Konzentration nach. Meine Frau sagt manchmal auch
Du brauchst nicht zu schreien,
wenn ich weiter weg bin und ihr etwas sagen will.
Conrad (lachend): Ich höre das andauern, weil ich halb taub bin.
Bean: Ich auch. Und manchmal spreche ich auch lauter zu dir, wenn ich weiter weg bin. So wie hier. Am ersten Tag war ich noch aufmerksamer und hatte es besser im Griff. Wenn man müde ist, konzentriert man sich nicht mehr auf alles. Einiges wird dann weniger wichtig und man achtet nicht mehr darauf. Und ist man müde genug, lässt man noch mehr fahren und fängt an, richtige Fehler zu machen, würde ich sagen. Ich denke nicht, dass es sehr viel schlimmer ist als gestern. Ich bin einfach nur etwas unaufmerksamer. Mir fehlt die Energie, um darauf zu achten. Ich mache meine Arbeit so gut ich kann und hoffe das Beste.
Bean: Okay. Ich bleibe hier stehen.
Conrad: Okay. Stell den Werkzeugständer ab und mach deine Fotos in Richtung Sonne (meint mit der Sonne im Rücken) Siehst du, wo meine Fußspuren sind, diesen halb vergrabenen Stein und die zwei umgedrehten Steine in den Fußspuren?
Bean: Ja.
Conrad: Okay, es sollen 15 Fuß (4,6 m) sein und Blende 11. Zwei Bilder. Für das Vorher-Bild ist es leider zu spät.
Bean: Okay. Wie wäre es … (Willst du) meinen Schatten lieber da oder dort?
Al möchte nicht, dass sein Schatten im Bild ist.
Conrad: Nein, diesen Haufen, dort drüben. Siehst du, wo ich die beiden Steine umgedreht habe neben dem großen Brocken, da wo meine Fußspuren sind?
Bean: Ah, ja. Da hinten am Ende.
Conrad: Nein, gleich dort. (Pause) Ich laufe hin.
Bean: Gute Idee.
Conrad: Direkt vor mir. Diesen Steinhaufen hier.
Bean: Oh, okay. Soll ich von hier aus fotografieren?
Conrad: Ja, aber es sind keine 15 Fuß (4,6 m). Geh etwas zurück, es sind nur 11 Fuß (3,4 m).
Bean: In Ordnung. Natürlich. 15 Fuß (4,6 m). Okay, und wir sollen Blende 11 nehmen. (lange Pause)
Die beiden Aufnahmen von dieser Stelle ohne den Polarisationsfilter sind AS12-48-7046 und AS12-48-7047. Al macht nach dem ersten Bild einen Schritt nach links und dreht sich etwas nach rechts. Er befindet sich etwas östlich der vier Positionen, wo Pete seine Fotos mit Polarisationsfilter gemacht hat.
Bean: Okay, zwei Fotos. Einige Bilder sind schon drauf, Houston. Ich sage euch, was der Zähler gerade anzeigt und wir können das dann von Zeit zu Zeit aktualisieren. Nächstes Mal, wenn ich bei Pete bin und wir …
Conrad: Ja, Houston, bei mir sind es 3, 6 ,9, 15 … 15 Bilder.
Gibson: 15 ist notiert, Pete.
Conrad: Okay. Und auf mein Zeichen lasse ich einen etwas kleineren Brocken in den Krater rollen. Seid ihr bereit?
Gibson: Verstanden. Sind auf dem Posten.
Conrad: Jetzt. (Pause) Hab ihn nicht kräftig genug angestoßen. Sekunde, ich mach es gleich noch mal.
Bean: (nicht lauter sprechend) Und, Houston, der Probenbeutel, in den ich die Fragmente aus dem kleinen Krater von vorhin getan habe …
Conrad: Jetzt.
Bean: Das war Probenbeutel 1-D.
Gibson: Haben dein Zeichen registriert, Al … (korrigiert sich) bzw. Pete. Und 1-D für den Probenbeutel.
Conrad: Das wirklich eigenartig, Houston. Bei 1/6 g wollen diese Steine in keine bestimmte Richtung, auch wenn die Abhänge sehr steil sind und alles.
Gibson: Verstanden, Pete. Beim PSEPSEPassive Seismic Experiment war nichts zu sehen.
Conrad: Okay, der Stein war nicht groß genug. (zu Al) Könntest du bei meiner Kamera den (Polarisations-)Filter vom Objektiv nehmen?
Bean: Okay. Ich stell das (den HTCHTCHand Tool Carrier) ab. Und du willst sicher (nicht zu verstehen) gleich deine Werkzeuge. Okay. (nicht zu verstehen) deiner Kamera. Filter ist ab.
Conrad: Okay.
Bean: Das war’s für den Filter?
Conrad: Ja.
Bean: (Wirft den Filter weg.) Lieber Himmel, das Ding geht ab. (Pause) Okay. (Pause)
Conrad: Okay, ich habe einen Stein hier drüben.
Bean: Okay.
Conrad: Was sollen wir hier machen?
Bean: Vielleicht gehen wir besser auf die andere Seite – scheint günstiger zu sein – legen einen kleinen Graben an und vergleichen die Schichten im Bodenprofil.
Conrad: Okay, sie wollten es … Schau her, ich habe hier eine gute Stelle dafür.
Bean: Okay.
Conrad: Kleine Krater mit diesen weißen Spritzern. Sieht nach sehr jungen Einschlägen aus, wie der kleine hier.
Bean: Ja, gute Idee.
Diese kleinen weißen Krater deuten schon auf den weißen Untergrund hin, den sie bei finden werden.
Conrad: Ich gehe hier rüber, da sind drei in einer Reihe. Und lass uns in diesen Bereich arbeiten. Das ist die Ecke von Krater Head, wo sie uns wollten.
Bean: Okay.
Conrad: Wir können hier anfangen und uns dann da hocharbeiten?
Bean: Wo sind wir?
Conrad: Wir sind am nordwestlichen Rand.
Bean: Okay.
Conrad: Da wo ich es auf der Karte eingetragen habe.
Bean: Okay.
Obwohl in keiner Checkliste davon die Rede ist, eine Karte mit nach draußen zu nehmen, haben sie eine dabei. Wie Ed Mitchell auf dem Foto AS14-64-9089 bei Apollo 14. Pete meint, dass er sie wahrscheinlich auf dem HTCHTCHand Tool Carrier untergebracht hatte.
Conrad: Okay. Jetzt will ich keinen Dreck in dem hier. Der ist ziemlich interessant.
Bean: Okay.
Conrad: Ein kleiner Sekundärkrater, heh?
Bean: Okay, soll ich die Sonne hinter mir haben?
Conrad: Nein, ich fotografiere quer zur Sonne.
Bean: Okay. Und ich stelle den … Mit dem Werkzeugständer muss man auch ziemlich aufpassen, Houston. Wolltest du den Gnomon im Bild, Pete?
Conrad: Oh, ja. Gib mir mal die Greifzange wieder.
Bean: Okay.
Conrad: Einen Moment.
Bean: Hier ist deine Zange.
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Gibson: Verstanden, Al. Deine Bemerkung haben wir gehört. Und am nordwestlichen Rand möchten wir Bildserien für zwei Panoramaausschnitte.
Bean: Okay, das ist ein …
Conrad: In Ordnung.
Bean: Machen wir. (Pause)
Conrad: (nicht zu verstehen)
Bean: Okay, warte. Lass mich meine (Vorher-)Bilder machen, Pete.
Conrad: Okay. Ich gehe hier rüber und nehme den Gnomon. Diesen Stein sollten wir einsammeln, der ist sehr typisch für die Fragmente hier überall. (Pause)
Bean: Okay. (Pause) Hey, interessant. Schau mal, wo du den Boden aufgewühlt hast. Da ist helleres Material (unter der oberen Bodenschicht).
Conrad: Mensch, tatsächlich, das stimmt!
Bean: Ja, interessant. Das sehen wir zum ersten Mal.
Conrad: Jup.
Bean: Tatsächlich sah es danach aus, als wäre es dieses dunklere Material … Ich weiß nicht …
Conrad: Das fotografiere ich auch. Lass mich …
Bean: Okay.
Conrad: Lass mich das aufnehmen.
Bean: Houston, das ist interessant. Pete ist über den Rand gelaufen. Wir sind ungefähr, oh, 50 Fuß (15 m) innerhalb des äußeren Rands (von Krater Head) und beim Laufen hat er an einer Stelle den Boden aufgewühlt. Der Boden dort ist viel heller …
Bean: Vielleicht hab ich mich hier nicht richtig ausgedrückt. Du bist nicht 50 Fuß (15 m) innerhalb vom Rand. Du bist 50 Fuß (15 m) um den Rand herum gelaufen …
Conrad: Von dort, wo wir angefangen haben. Ich glaube, so war es.
Conrad: Wie Zement.
Bean: Ja. Ich will ein …
Conrad: Hast du dein Bild?
Bean: Ich habe es.
Al fotografiert die erste Stelle mit dem Gnomon im Bild und der Sonne im Rücken: AS12-48-7048. Pete fotografiert aus südlicher Richtung quer zur Sonne ein Stereobildpaar davon: AS12-49-7189 und AS12-49-7190. Sie befinden sich bei den Koordinaten Q.95/11.7 auf der planimetrischen Karte (8 MB).
Gibson: Verstanden, Al.
Nach jedem Hochgeschwindigkeitseinschlag hat die umgebende Ejektadecke für kurze Zeit eine sehr helle, fast weiße Farbe. Das in zahllose Fragmente zersplitterte Gestein und Glas verursacht einen Effekt, ähnlich dem bei einer zerschlagenen Windschutzscheibe. Die danach durch Einschläge sehr kleiner sandkorngroßer Partikel entstehenden Glasklümpchen neigen dazu, aneinander zu haften und dunklere Anhäufungen zu bilden. So wird mit der Zeit das weiße Auswurfmaterial nach und nach wieder aufgeschmolzen, wodurch die obere Schicht der Ejektadecke die für die Mondoberfläche typische aschgraue Farbe annimmt. Pete hat beim Laufen das dunklere Material weggeschoben und die darunterliegenden Reste der früheren Ejektadecke freigelegt. Die Stärke der dunkleren oberen Schicht lässt darauf schließen, wie viel Zeit seit dem Einschlag vergangen ist. Man kann allerdings nicht sagen, ob die weiße Schicht bei Krater Head von einem lokalen Ereignis oder dem Copernicus-Einschlag stammt. Bei legen Pete und Al in dieser weißen Schicht einen Graben an. In To a Rocky Moon (S. 228) sagt Don Wilhelms, der als Geologe am Apollo‑Programm beteiligt war, dass die radiometrische Datierung der Proben aus diesem Graben ein Alter von 810 Millionen Jahren ergeben hat. Ein Wert, der zu Copernicus passen würde und der heute von vielen Forschern als Alter für diesen Krater akzeptiert wird.
Bean: Lass mich hier meinen (kleinen Proben-)Beutel nehmen, Pete. (Pause) Man muss aufpassen mit dem Werkzeugständer, dass er nicht umfällt.
Conrad: Es ist weiß.
Bean: Es ist hell und …
Conrad: Probenbeutel Nummer 13 (eigentlich Probenbeutel 3-D).
Bean: Okay.
Conrad: Okay. Al, ich fotografiere das und dann legen wir an der Stelle einen Graben an.
Bean: Okay.
Conrad: Ich stelle den Gnomon hier über meine Spuren und wo der helle Boden an den dunklen grenzt. Dort legen wir den Graben an.
Bean: Okay, ich tue es in (Probenbeutel) 3-D.
Gibson: (Probenbeutel) 3-D, Al.
Conrad: Zum Teufel, was ist mit 2-D passiert? Wir hatten 1-D und jetzt 3-D.
Bean: Ist vielleicht runtergefallen. Du hast sie einfach rausgezogen, oder ich habe vielleicht zwei (Beutel) rausgezogen und einer ist runtergefallen. Kann auch sein, dass wir weiter hinten schon ein paar Steine eingesammelt haben.
Conrad: Ja, aber wir sprechen nicht darüber. Wir sagen gar nichts.
Bean: Vielleicht vergessen.
Die Liste der dokumentierten Proben auf Seite 192 im Vorläufigen wissenschaftlichen Bericht zu Apollo 12 (Apollo 12 Preliminary Science Report) nennt Probenbeutel 1-D, 3-D bis 12-D, 14-D und 15-D. Die Probenbeutel 2-D und 15-D tauchen nicht auf.
Conrad: Oh, okay. Aber normalerweise haben wir das angesagt.
(Damit Houston verfolgen konnte, welche Probe in welchem Beutel war.)
Bean: Von den vier, die du mit dem Polarisationsfilter fotografiert hast, haben wir keinen eingesammelt.
Jones: Da war die Rede von der Greifzange.
Conrad: Also, wenn wir sie eingesammelt haben, haben wir jedenfalls nichts gesagt.
Bean: Man würde meinen, dass wir sie mitgenommen hätten. Ich meine, wir haben sie fotografiert, du sogar mit dem Polfilter. Es wäre dumm gewesen, nichts aufzusammeln, nachdem wir uns die ganze Arbeit gemacht haben.
Conrad: Sollten sie eingesammelt werden?
Bean: Warum nicht? Es waren Proben.
Jones: Das Ganze hieß dann: Dokumentierte Proben einsammeln.
Conrad: Ja, aber woher hätten sie gewusst, was in den Beuteln ist, wenn wir die Nummer nicht angesagt haben?
Bean: Wir sind doch später rübergegangen (in das LRLLRLLunar Receiving Laboratory) und haben versucht, die Unklarheiten zu beseitigen. Erinnere dich, als wir wieder zu Hause waren.
Conrad: Zu Hause? Du meinst, nachdem wir wieder gelandet waren?
Bean: Richtig. Wir sind rüber…
Conrad: Dann hatten wir es (auf dem Mond) versaut.
Bean: Na ja, wer ist schon perfekt?
Conrad (lachend): Ist in Ordnung. Ich wollte es nur genau wissen.
Bean (lachend): Wir haben bestimmt noch mehr vergessen, da bin ich sicher. Ich erinnere mich, wie wir rübergelaufen sind und herausfinden sollten, was wozu gehörte. Sie hatten die ganzen Bilder und wir meinten
Nein, das ist dieser Stein. Schauen Sie. Der da drüben.
Bean: Eine Sekunde (dann helfe ich dir). (zu Gibson) Okay.
Conrad: Dann mal sehen: 5 Fuß (1,5 m), Blende 8, 1/125 (Sekunde). (Pause)
Bean: Okay. Und ich mache ein Foto von derselben Stelle.
Conrad: Ich mache ein Stereobildpaar davon.
Al fotografiert zwei Vorher-Aufnahmen der zweiten Stelle mit dem Gnomon im Bild und der Sonne im Rücken: AS12-48-7049 und AS12-48-7050. Pete fotografiert wieder aus südlicher Richtung quer zur Sonne das Stereobildpaar dazu: AS12-49-7191 und AS12-49-7192.
Bean: Okay. Den Graben legst du dann da an, heh?
Conrad: Ja, ich nehme die Schaufel.
Bean: Okay. (Pause) Okay. Das wird eine interessante Aufnahme. Was soll ich dir geben, Pete?
Conrad: Ich brauche die Schaufel (vom HTCHTCHand Tool Carrier).
Der Verlängerungsgriff wird mit einer kleinen Schaufel versehen. Abbildung 43 im Katalog von Judy Allton zeigt das Werkzeug. Siehe auch AS12-49-7312.
Bean: Alles klar. (Nimmt vermutlich den HTCHTCHand Tool Carrier in die Hand.) Ich halte den Werkzeugständer und du nimmst sie dir. Hast du sie?
Conrad: Den Verlängerungsgriff noch.
Bean: Hier ist die Verlängerung.
Conrad: Moment, (nicht zu verstehen).
Bean: Hast du sie?
Conrad: Okay.
Bean: Ich gehe hier rüber, wo ich dir den Beutel besser hinhalten kann. (Pause)
Conrad: Okay.
Bean: (spricht lauter mit Houston) Interessant bei diesem Berg – (korrigiert sich) ich meine Krater – ist, dass die Gesteinsbrocken darum nicht gleichmäßig verteilt sind. Die meisten liegen auf der Westseite. (Siehe AS12-49-7213 und AS12-49-7214.) Auf der Ost-, Nord- und Südseite liegen auch ein paar, aber aus irgendwelchen Gründen sind es auf der Westseite deutlich mehr …
Conrad: Komm jetzt, Al …
Bean: (nicht zu verstehen) Tatsache, es sind (nicht zu verstehen) da rumliegen (nicht zu verstehen).
Conrad: … Hör auf zu quatschen und hilf mir hier.
Bean: Okay.
Gibson: Verstanden, Al. Wir haben das notiert.
Bean: Okay.
Conrad: Hier.
Bean: Steck es da rein …
Conrad: Du siehst den weißen Boden mit dem Braun, heh?
Bean: Ja.
Conrad: Also gut. Hier lege ich den Graben an.
Bean: Okay.
Gordon: Wir machen auch ein paar Fotos davon.
Bean: Okay, da. Man sieht, wo du in das Material gegraben hast. Darunter ist immer noch … Warum ziehst du die Schaufel nicht einfach noch mal da durch?
Conrad: Okay. Eine gute Idee.
Bean: Da ist nicht viel drin. (Pause) (zu Gibson) Okay. Wo Pete gräbt … Tatsächlich ist es direkt unter der Oberfläche ein sehr viel helleres Grau … Also, ich weiß nicht genau, warum das hier so ist. Wenn man sich umschaut, sieht man dasselbe auch an einigen anderen Stellen, wo wir langgelaufen sind. So etwas haben wir in keinem … Das wird ein gutes Bild, Pete. So etwas haben wir in keinem der Bereiche gesehen, wo wir bis jetzt gewesen sind. Hey, das sieht gut aus.
Gibson: Verstanden, Al. Ist notiert. Könnte es auch etwas damit zu tun haben, wo die Sonne steht?
Bean: Hör zu. (antwortet Gibson) Nein, auf keinen Fall. Das Grau wird unter der Oberfläche definitiv heller, und je tiefer Pete kommt – es sind jetzt ungefähr 4 Zoll (10 cm) – bleibt es so hellgrau. Der Boden hier muss eine andere Zusammensetzung haben als der, auf dem wir außerhalb des Kraters waren, weil wir …
Conrad: Sagen wir, es ist anders als beim Raumschiff. Dort haben wir alles mögliche Zeug aufgewühlt und es hatte immer dieselbe Farbe …
Conrad: Ich habe
Zeug
gesagt. Nicht aufgepasst.
In Houston hat wohl kaum jemand darauf geachtet. Laut Don Wilhelms hat die Tatsache, dass Pete und Al möglicherweise Material der Ejektadecke von Krater Copernicus gefunden haben, große Begeisterung ausgelöst. Davon waren alle abgelenkt.
Bean: Oberfläche und Untergrund sind hier sehr verschieden.
Je länger der Einschlag her ist, umso tiefer findet man das hellere Material. Vergeht genügend Zeit, wird das gesamte Auswurfmaterial wieder
und die Ejektadecke verschwindet vollständig. Aufgrund der Zufälligkeit von Ort, Zeit und Größe der Einschläge, variiert die Tiefe sehr stark, in der man auf das hellere Untergrundmaterial stößt.Conrad: … Aber dieser Boden hier sieht aus, als … (Pause)
Pete macht von seinem Graben quer zur Sonne die Aufnahmen AS12-49-7193 und AS12-49-7194 als Stereobildpaar. Al fotografiert AS12-48-7051 mit der Sonne im Rücken. Auf allen drei Bildern sieht man den kleinen Stein
(Probe 12034), der bei erwähnt wird. Hier ein Vergleich der aufgehellten Bildausschnitte von AS12-49-7193, AS12-49-7051 und AS12-49-7195 (entstanden, nachdem Pete den Stein aus dem Graben geholt hat).
Bean: Ich kann dir sagen, was du hier tun solltest, Pete.
Conrad: Was?
Bean: Warum gräbst du nicht tiefer …
Conrad: Tiefer?
Bean: Ja, so tief, wie du kommst. Dann gibst du mir eine Probe vom Grund. Das wäre was ganz Neues. Ich tue sie in Probenbeutel 5-D.
Gibson: Al, wir notieren: 5-D. Und gib uns bitte euren Standort relativ zur Mitte von Krater Head. Genauer, seid ihr jetzt auf der Westseite bei der Krater-Dreiergruppe?
Bean: Wir sind nordwestlich vom …
Conrad: Genau da, wo ihr uns hingeschickt habt, Houston.
Gibson: Verstanden. Ihr seid wahrscheinlich nicht weit weg von dieser Krater-Dreiergruppe.
Bean: Gib mir noch eine Schaufel voll, Pete. (hört Gibson) Krater-Dreiergruppe? Also, es gib hier einen Krater …
Conrad: Es gibt hier einige Krater hinter dem Rand. Wir sind mehr oder weniger innerhalb des Rands …
Bean: Pete ist jetzt ungefähr …
Conrad: Das ist nicht so besonders, Al. Ich gebe dir etwas anderes.
Bean: … ungefähr 6 Zoll (15 cm) tief und (nicht zu verstehen) da unten ist hellgrau. Der Probenbeutel enthält auch etwas von dem dunkelgrauen Material, das von der Seite (der Grabenwand) reingefallen ist. (zu Pete) Ist drin.
Conrad: Aus irgendeinem Grund hatte ich die Schaufel. Ich weiß nicht mehr warum.
Bean: Den Werkzeugständer hast nicht du getragen. Den hatte ich.
Conrad: Ich weiß. Nur das ich immer die Schaufel hatte. Du hast die Arbeiten mit dem Hammer erledigt und ich die mit der Schaufel. Darum hattest du am Ende den Hammer und ich die Schaufel. Frag mich nicht warum.
Bean:Die gesamte Mondoberfläche ist mit diesem zertrümmerten Material bedeckt, eine unterschiedlich starke Schicht aus feinem Staub. Darum sieht alles mehr oder weniger gleich aus – die Seiten der Krater, die Kronen der Randwälle, flache Bereiche und eine Ejektadecke. Für geologische Untersuchungen muss man durch diese braune oder schwarze Schicht graben, um unter die Oberfläche zu schauen. Wir hatten eine Schaufel, mit der wir die Gräben gezogen haben. Aber wegen des feststehenden Verlängerungsgriffs und weil man sich im Raumanzug nicht bücken konnte und was noch alles, sind wir nicht tiefer als 8 Zoll (20 cm) gekommen. Mehr war nicht drin und das war schon reichlich anstrengend. Wenn wir vernünftig Geologie betreiben wollen, werden wir öfter Gräben ziehen und unter die Oberfläche schauen müssen.
Abbildung 43 auf Seite 29 im Katalog der Werkzeuge und Probenbehälter für die geologische Erkundung der Mondoberfläche bei Apollo (Catalog of Apollo Lunar Surface Geological Sampling Tools and Containers), zusammengestellt von Judy Allton, zeigt die Schaufel, die von Pete bei der Exkursion verwendet wurde. Der Verlängerungsgriff dafür (siehe Abbildung 25 auf Seite 20) kam schon bei Apollo 11 zum Einsatz und war mit 61 Zentimetern relativ kurz. AS12-49-7312 ist ein Bild von Pete mit der Schaufel in der Hand. Es wurde von Al bei Krater Halo fotografiert, kurz nachdem er die Kamera mit Magazin 49 übernommen hatte.
Bean:Ich möchte vorschlagen, für die Gräben ein besseres Werkzeug zu entwickeln. Möglicherweise reicht es schon, den Stiel um vielleicht 6 Zoll (15 cm) zu verlängern. Wenn wir wissen wollen, was unter der Oberfläche ist, müssen wir sie irgendwie wegschaufeln. Ich empfehle darüber hinaus, beim nächsten Flug sehr viel mehr Kernprobenröhren mitzunehmen. Mein Eindruck war, dass die Oberfläche überall ziemlich gleich aussieht und sich die wahren Geheimnisse 2 bis 8 Zoll (2 bis 20 cm) darunter verstecken. Wir müssen entweder die obere Schicht wegschaufeln oder mit den Kernproben hindurch.
Conrad: Hey, warte. Wir schmeißen den kleinen Stein noch mit rein (in den Probenbeutel), den ich hier ganz unten ausgegraben habe.
Bean: Ist das ein Stein?
Conrad: Ja, Sir.
Bean: Okay.
Conrad: Nimm den nächsten Probenbeutel. In Ordnung?
Bean: Der ist gut, wegen (nicht zu verstehen) …
Conrad: Moment noch. Lass mich erst ein Bild davon machen. Den habe ich aus einem Loch gegraben.
Bean: Gar nicht so einfach, das Material im Beutel zu behalten.
Conrad: Ein Stereobildpaar. (Pause)
Petes Stereobildpaar von dem kleinen Stein
ist AS12-49-7195 und AS12-49-7196.
Es handelt sich dabei um Probe 12034, ein laut Vorläufigem wissenschaftlichen Bericht zu Apollo 12 (Apollo 12 Preliminary Science Report, Seite 192) 155 Gramm wiegendes Stück Kristall-Brekzie in Probenbeutel 6-D. Im Abschnitt Gammastrahlen-Spektrometrie des Berichts ist auf Seite 210 zu lesen: … Probe 12034 wurde im Zuge der geologischen Exkursion aus einem Graben geborgen und lag bis dahin unter einer 10 bis 15 Zentimeter dicken Schicht begraben. Die reduzierte Sättigung mit 26Al und 22Na entspricht etwa dem Faktor, der aufgrund der durch das Oberflächenmaterial abgeschwächten Bestrahlung zu erwarten war.
Conrad: Upps.
Bean: Okay, in 5-D. Weil die Seiten eingefallen sind, ist natürlich auch etwas vom Oberflächenmaterial dazwischen. Der Böschungswinkel beträgt circa 85 Grad, aber bei der geringsten Berührung rieselt es rein. Es ist nicht besonders kohäsiv, auch wenn die Wände fast vertikal stehen bleiben. Hat wohl mit der geringen Schwerkraft zu tun. Hey, das ist ein schöner Stein. Pete hat mir gerade einen Stein gegeben, den er aus einem Loch geholt hat und der mit diesem grauen Material überzogen ist. Ich kann nichts weiter daran erkennen außer dem grauen Überzug, das graue Bodenmaterial. Lass mich das Abschlussbild machen, Pete. (Pause) Okay. Gut. (Pause)
Al fotografiert AS12-48-7052, das Nachher-Bild vom Graben. Bevor er dazu kommt, hat Pete jedoch den Gnomon schon weggenommen.
Bean: Okay. Wo du gerade läufst, Pete, kann ich ab und zu etwas Weißes sehen. Aber meistens … Hey, du hast gerade eine Stein weggestoßen, der unten weiß ist, ganz anders als oben. Direkt hinter dir. Vielleicht willst du ein Bild davon machen. Der unterscheidet sich ziemlich von den anderen. (Pause)
Conrad: Houston. Ihr müsst für uns die Zeit im Auge behalten. Wie lange sollen wir bei Krater Head bleiben?
Bean: Wir könnten nämlich auch die ganze Zeit hier bleiben …
Conrad: Was ich eben nicht ganz verstehe, das können wir an jeder x-beliebigen Stelle auf dem Mond machen.
Conrad:Ich habe gewusst, dass es so läuft. Man wollte eine gute (insgesamt nicht zu kurze) Strecke und dokumentierte Proben an fünf ausgesuchten Stellen. Wir haben uns ordentlich rangehalten, um den Weg zu schaffen und alle fünf Stellen zu erreichen. Darum war es unterwegs nur gelegentlich möglich, kurz anzuhalten und Proben zu nehmen, wenn uns etwas interessantes aufgefallen ist. Bei der gebotenen Eile mussten Kompromisse gemacht werden, wie viel Proben wir an den Zielpunkten und wie viel wir auf dem Weg dazwischen nehmen. Wir hätten an jedem dieser Punkte leicht eine Stunde verbringen können.
Gibson: Pete, ihr seid jetzt bei in der EVAEVAExtravehicular Activity und wir möchten, dass ihr euch gegen zu Krater Bench auf den Weg macht. Ein bisschen können wir das auch schieben. Wir schlagen deshalb vor, dass ihr bei Head langsam zum Ende kommt und dann weitergeht.
Conrad: Okay. Al, wo ist die Karte?
Bean: Ich habe die Karte hier, Pete. Schaust du dir das mal an?
Conrad: Übrigens, das war eine prima Idee von uns, Houston. Die Karte funktioniert großartig hier draußen.
Bean: Wir hatten immer Karten. Vielleicht habe ich das nicht mehr ganz genau im Kopf, aber sie funktionierten erst nicht, weil es Fotos waren … Wir sagten ihnen (den Geologen), sie sollen daraus farbige Karten machen und die Merkmale einzeichnen, anstatt uns nur Schwarz-Weiß-Fotos zu geben.
Conrad: Irgendwas haben wir gemacht. Ich weiß nicht mehr, wodurch sie brauchbarer wurden.
Bean: Erst hatten wir einfach nur Schwarz-Weiß-Fotos. Wir wollten, dass sie alles einzeichnen, Namen eintragen und die Karten farbig machen. Daran kann ich mich erinnern.
Conrad: Ja. Da waren auch farbige Einträge.
Bean: Sie änderten sich von zunächst einfachen Fotos mit ein paar Linien …
Conrad: Ich weiß nicht mehr, ob wir die Krater farbig markiert haben – die Hauptkrater … Entweder hatten wir eingezeichnete Strecken, oder ich habe sie eingezeichnet.
Bean: Wir hatten vier eingezeichnete Strecken und dann hast du wahrscheinlich die Änderungen nachgetragen. Du hast recht. Am Anfang gab es noch keine geplante Streckenführung. Vermutlich erklärten sie uns, was wir tun sollten, und wir haben es auf die Karte übertragen. Wir haben ihnen dann gesagt
Es wäre sehr viel besser, wenn ihr das austüfteln könntet, bevor wir losfliegen.
In die Karte LSE 7-F sind alle vier vorgeplanten Strecken eingezeichnet. Der Weg, den Pete und Al tatsächlich gegangen sind, war eine Variation der geplanten Strecke für Landestelle 4, südwestlich von Krater Sharp. (GIF-Animation 1,3 MB)
Bean: Okay, lass mich ein Bild von dem Stein machen. Ich werde … So wird man nicht viel sehen. Gib mir doch mal deine Schaufel.
Conrad: Sicher. Ich suche jetzt nach der Krater-Dreiergruppe, von der sie vorhin gesprochen haben.
Bean: Muss ihn etwas herumstoßen. (nicht zu verstehen) (Pause)
Gibson: Pete, die Krater-Dreiergruppe ist direkt südlich von euch. Und könntet ihr euch nicht schon auf den Weg machen (zu Krater Bench)?
Conrad: Okay, habe verstanden. (lange Pause)
Bean: Okay. Das wird ein schönes Bild, Pete, lass mich diese Aufnahme noch machen.
Conrad: Okay, so, mal sehen, auf welcher Seite von Bench …
Bean: (an Houston) Wir müssen einen dieser Steine vom Kraterrand umdrehen. Der untere Teil des Steins ist Grau, etwa zur Hälfte, und sein Durchmesser beträgt circa 6 Zoll (15 cm). Ich fotografiere eine Stereo davon. Der obere Teil hat dieselbe Farbe wie …
Conrad: Moment. Du hast ihn im Schatten.
Als Al fotografieren will, fällt sein eigener Schatten auf den Gesteinsbrocken. Die drei Aufnahmen davon sind AS12-48-7053, AS12-48-7054 und AS12-48-7055. Nur bei der Letzten liegt er vollständig in der Sonne. Sie befinden sich bei den Koordinaten Q.9/11.4 auf der planimetrischen Karte (8 MB).
Bevor sie den Stein umdrehen, fotografiert Pete AS12-49-7197 und AS12-49-7198 als Stereobildpaar quer zur Sonne. Dann stellt er den Gnomon an einen anderen Platz und macht die Aufnahmen AS12-49-7199 und AS12-49-7200. Auf AS12-49-7200 sieht man die Fußspuren, die Al hinterließ, als er den Stein näher in Augenschein genommen hat. Für Bailey & Ulrich (Apollo 12 Voice Transcript Pertaining to Geology) handelt es sich bei diesem Exemplar um Probe 12055.
Bean: Ja, stimmt. Ich mache noch eins. Okay, vielleicht willst du … (Pause) Sogar bei den eingegrabenen Steinen hier draußen, sogar bei denen, die fast vollständig mit Staub bedeckt sind, kann ich bei näherer Betrachtung Kristalle oder so etwas glitzern sehen.
Conrad: Ja, bei jedem. In Ordnung, gib sie mir wieder.
Bean: Hier ist deine Schaufel.
Al hatte sich die Schaufel bei geborgt, während Pete die Karte studierte.
Conrad: In Ordnung, wir laufen jetzt in Richtung Krater Bench.
Bean: Okay. Aber wir haben die Panoramabilder noch nicht gemacht, oder?
Conrad: Nein, die mache ich bei den drei Kratern. Das ist gleich da drüben.
Bean: Gut.
Conrad: Ich glaube, dass es gleich da drüben ist. Sehen kann ich sie noch nicht. Ich muss erst auf den Hügel.
Bean: Alles klar. (Pause)
Conrad: Und genau da sind sie. Ho, ho, ho!
Die drei Krater bilden eine etwa 30 Meter lange Linie, die in Richtung Westnordwest von Krater Head wegzeigt. Der Größte hat einen Durchmesser von circa 10 Metern und liegt Head am nächsten. Auf der planimetrischen Karte (8 MB) hat er die Koordinaten Q.6/10.9. Siehe NASANASANational Aeronautics and Space Administration Foto S69-59538, auf dem die Strecke der zweiten EVAEVAExtravehicular Activity markiert ist, sowie den Ausschnitt der LROC-Aufnahme M168353795RL.
Bean: Hey, das Material auf dem Hügel hier oben ist noch etwas hellgrauer.
Conrad: Stimmt.
Bean: Wir sind gleich bei …
Conrad: Oh, schau …
Bean: … den drei Kratern, Houston.
Conrad: … schau dir die Krater an, Al! (Pause) Mann. (Pause) So, Houston, wollt ihr (eine Panoramabildserie von) Krater Head von Triplet aus? Habt ihr das gemeint, oder wollt ihr die Dreiergruppe?
Gibson: Pete, wir schlagen vor, ihr geht gleich weiter zu Bench. Und noch etwas zu der verdoppelten Kernprobenröhre. Wenn ihr eine Stelle findet, die weich genug scheint, dann versenkt sie dort.
Conrad: Das machen wir bei Bench.
Gibson: Verstanden.
Conrad: Es ist wirklich schade, Houston. Wir könnten für 8 oder hier draußen bleiben. Die Arbeit strengt ganz und gar nicht an! (Pause)
Jones: Gab es Befürchtungen, die Arbeit könnte schwierig werden? Waren Sie überrascht, dass es so leicht ging?
Conrad: Wie gesagt, wir konnten froh sein, dass man uns überhaupt für jede (EVAEVAExtravehicular Activity) erlaubt hatte. Es gab einfach kaum Richtwerte. Darum haben wir sie hier durch die Blume gefragt
Könnt ihr uns nicht länger draußen lassen?
Bean: Ich habe schnell drei Fotos von Triplet gemacht, Houston. (Pause)
Die von Al fotografierten Bilder sind AS12-48-7056, AS12-48-7057 und AS12-48-7058. David Harland hat die Aufnahmen zusammengefügt.
Conrad: Zu dem anderen werden wir nicht gehen. Wir bleiben bei Bench. Aber es sieht trotzdem nach einer sehr interessanten Stelle aus da, ein Stück weit hinter Bench, Al. Überall diese großen Felsbrocken! Einige könnten Grundgestein von irgendwoher sein.
Mit dem anderen
meint Pete den großen Krater sehr weit im Westen, von dem sie schon kurz nach der Landung bei berichtet haben.
Conrad: Erst zu Hause fanden wir heraus, wie weit weg dieser Krater tatsächlich war, bei dem wir die vielen großen Felsbrocken gesehen haben.
Bean: Frage mich, warum wir die hier Links liegen lassen, obwohl es Grundgestein sein könnte. Einen richtig Großen müssen wir noch finden, bevor wir die Gegend verlassen, Pete.
Conrad: Wir machen Folgendes. Ich halte hier an und fotografiere ein Panorama.
Bean: Okay.
Conrad: Was sagst du dazu?
Das Panorama bei Krater Head, aufgenommen von Pete (AS12-49-7201 bis AS12-49-7216).
Bei unserem Treffen betrachtete Pete AS12-49-7213 und AS12-49-7214. Auf den Bildern sieht man den östlichen Hang in Krater Head sowie das LMLMLunar Module hinter dem Randwall. Pete fiel auf, wie viel vom Landemodul und der S-Band-Antenne scheinbar hinter dem Horizont verschwinden. Nach einer kleinen Berechnung war jedoch klar, es liegt an den Unebenheiten im Gelände. Sie sind jetzt etwa 200 Meter vom LMLMLunar Module entfernt. Wäre der Mond eine perfekte Kugel, müssten sie mindestens 3 Kilometer weit weg sein, damit die unteren 3 Meter des insgesamt 7 Meter hohen Raumschiffs unter der Horizontlinie liegen. Hier ein Ausschnitt der LROCLROCLunar Reconnaissance Orbiter Camera-Aufnahme M120005333R zur Verdeutlichung.
Bean: Das ist Krater Head (auf AS12-49-7213 und AS12-49-7214). Ist tatsächlich ganz schön steil, nicht?
Conrad: Ja. Siehst du, wie steil es da ist (unter dem PLSSPLSSPortable Life Support System von Al)? Ich kann mich erinnern. Ich bin hingelaufen und habe irgendwas wie
Hoi!
gerufen.
Bean: Das Panorama musst du fotografiert haben, denn das da bin ich.
Conrad: Woher kannst du das wissen?
Bean: Ich bin immer davon ausgegangen, dass ich das bin (auf dem Bild). Wegen der fehlenden Greifzange und weil ich diesen (Sammel-)Beutel habe.
Pete hatte bei der zweiten EVAEVAExtravehicular Activity keinen Sammelbeutel dabei.
Conrad: Ich bin nicht sicher, dass ich die Greifzange schon wieder angeklemmt habe.
Pete hat die Greifzange bei
Jones: Ich weiß dank der Nummer des Filmmagazins, dass es Al ist.
Conrad: Du hast keine Tasche auf dem Rücken. Jetzt wird es klar. Du hast die Tasche für die Surveyor-Teile nicht auf dem Rücken, die hatte ich. Darum musst du es sein.
Bean: Denn diese Brocken kommen offensichtlich aus dem Krater, weil sie so gleichmäßig darum verteilt sind. Es liegen viele auf dem Rand und kaum welche weiter weg. Vielleicht sollten wir uns einen der Größeren holen.
Conrad: 74 (Fuß bzw. Unendlich – die Entfernungseinstellung am Kameraobjektiv).
Bean: Wir laufen jetzt gerade nach Süden. (Pause) Das ist ein interessanter Stein. Hey, der ist prima, den nehmen wir mit. (Pause) Lass mich deine Kamera ablesen und du liest meine, sei so gut. Das hilft ihnen da unten (in Houston).
Conrad: Gleich.
Bean: Okay, dein Kamerazähler steht jetzt bei 36. Und meiner?
Conrad: Bei dir sind es auch 36.
Bean: Okay.
Conrad: Weiter.
Bean: Habt ihr das mitbekommen, Houston?
Schmitt: Verstanden. Haben wir, Al.
Bean: In jedem Krater, an dem wir vorbeikommen, sehen wir diese Glaskügelchen. Ich gehe dir mal aus dem Weg, Pete. (lange Pause)
Pete fotografiert wahrscheinlich die letzten Bilder für sein Panorama bei Krater Head und Al geht aus dem Weg, um nicht zu stören.
Conrad: Okay, fertig (mit dem Panorama). Zurück zu den (Kamera-)Einstellungen für die Probendokumentation: 5 Fuß (1,5 m Entfernung), Blende 8, 1/125 (Sekunde). Okay. In Ordnung, Al, wo willst du die Probe nehmen?
Bean: Hier. Den Stein hier möchte ich mitnehmen. Der hat diese eine scharfe Kante und die anderen sind, wie soll ich sagen, irgendwie abgeschrägt. Solche wie diesen sieht man hier nicht viele herumliegen.
Conrad: Welchen?
Bean: Gleich den hier, diesen grauen. Der sieht ein bisschen anders aus als der Rest.
Thomas Schwagmeier merkt an, dass die Farbe Grau anscheinend doch nicht so häufig vorkommt, wie man vielleicht vermuten würde. 😉
Conrad: Den?
Bean: Nein, diesen, etwas weiter. Den da. Ich nehme ihn und lege ihn in den Probenbehälter (SRCSRCSample Return Container) …
Conrad: Den?
Bean: … wenn wir ihn aufheben können.
Conrad: Den hier, den Großen?
Bean: Den Großen.
Conrad: Ho, ho, ho! Warte, bis ich die (Vorher-)Bilder gemacht habe.
Bean: Okay. Falls wir ihn kriegen, kann er in den Beutel. Der Stein sieht anders aus. Dieser Stein unterscheidet sich von den andern, Houston. Einfach von der Form her. Er ist zum Teil abgerundet und hat ein paar schräge Kanten. Vermutlich unterscheiden sich die Sachen unter dem ganzen Staub hier etwas.
Conrad: Okay. Ich hab’s.
Gibson: Verstanden, Al. Ist notiert. (Pause)
Pete fotografiert mit der Sonne im Rücken ein Stereobildpaar, AS12-49-7217 und AS12-49-7218, während Al ein Bild aus nordöstlicher Richtung macht, AS12-48-7059. Bei dem Stein handelt es sich um Probe 12052, ein 1,9 Kilogramm wiegendes Stück Olivinbasalt.
Bean: (nicht zu verstehen)
Conrad: Schon in Ordnung. In Ordnung. Heb sie auf. Kein Problem.
Bean: Okay.
Möglicherweise ist die Greifzange auf den Boden gefallen.
Conrad: Gut. (nicht zu verstehen) du hast den Stein, nur das zählt.
Bean: Okay.
Conrad: Okay, ich habe den Beutel.
Bean: Es war der ganze Dreck daran, weswegen er diese ungewöhnliche Form hatte. (beide lachen) Ist okay, wir nehmen ihn mit. Schöner Stein.
Probe 12052 ist ihre größte dokumentierte Gesteinsprobe, wenn auch nicht die größte der Proben insgesamt, die sie mitgebracht haben. Diese Ehre gebührt der undokumentierten Probe 12063, einem anderen 2,4 Kilogramm schweren Olivinbasalt. Die Finalisten im Wettbewerb Größte Apollo-Gesteinsprobe sind:
Bean: Und er ist ziemlich typisch für die Gesteinsbrocken hier rund um diesen Krater, Houston. Ich denke, das ist eine schöne Probe für uns. (Pause) Der Bereich, durch den wir auf dem Weg Richtung Süden gerade laufen, hat ungefähr – was sagst du, Pete – 5 Prozent Steine?
Damit meint Al, 5 Prozent der Oberfläche sind mit Gesteinsbrocken bedeckt. Bei unserem Gespräch über Apollo 17 sprach Jack Schmitt davon, dass es zwischen größeren Staubpartikeln und kleinen Steinen eine deutliche Lücke in den Abmessungen gibt.
Conrad: Das ist mir auch aufgefallen. Ähnlich wie an einem Sandstrand. Es war alles sehr feiner Boden (bei der Landestelle von Apollo 12), und dann – auch wenn es nur ein sehr kleiner ist – hat man plötzlich einen Stein.
Conrad: Jup, so ungefähr. Es gibt alle Möglichen (Größen) von 2½ (oder) 3 Fuß (76 o. 91 cm) bis runter zu kleinen Fragmenten.
Bean: Stimmt. Da liegt sogar ein 3 Fuß (91 cm) großer gleich neben dir, der nicht so sehr … Schau dir die Anschüttungen rund um den Stein an!
Bean: Die Anschüttungen bilden sich aus dem Material vom Stein selbst. Bei Treffern von Mikrometeoriten werden Partikel herausgeschlagen, von denen einige weiter wegfliegen und einige gleich daneben herunterfallen. Die Steine erzeugen sie also selbst, so wie ich es verstehe.
Jones: Es gibt noch eine andere Theorie (welche auch die derzeit vorherherrschende Meinung wiedergibt). Danach wird bei Einschlägen in der Nähe Material gegen den Stein geschleudert, prallt ab, rieselt herunter und häuft sich mit der Zeit an. Oder, wenn bei einer leicht abschüssigen Stelle die Einschläge weiter oben stattfinden und dadurch …
Bean: Etwas Material nach unten rutscht.
Jones: Da wo Sie gewesen sind, hätte man davon nicht viele gesehen (den Anschüttungen an der hangaufwärts liegenden Seite des Steins).
Bean: Die Ränder gingen immer ganz herum um den Stein. Egal von welcher Seite man ihn betrachtete, sie waren vorhanden.
Conrad: Ich glaube, keiner von uns war lange genug dort, bis in der Nähe etwas einschlägt, das auch zu sehen war. Es ist ein anhaltender Prozess.
Bean: Alle diese Treffer auf dem Stein erzeugen kleine Staubteilchen.
Jones: Sind Ihnen auch die sogenannten Zap-Pits aufgefallen, diese kleinen, vom herausgesprengten Material hinterlassenen Grübchen auf den Gesteinsoberflächen?
Conrad: Oh, auf den Steinen. Ich dachte, Sie meinen im Boden. Ab und zu haben wir längliche Spuren gesehen, als wäre ein Stein reingeschlittert.
(Vermutlich kleine Sekundärkrater oder, deutlich seltener, durch Treffer aus sehr spitzem Winkel entstandene Primärkrater.)
Bean (zu Eric Jones): Sie sprechen von der Oberfläche des Steins selbst? Wir haben in den Steinen jede Menge Vertiefungen gesehen. Und es wurden mehr, je näher man sie betrachtete. In den Vertiefungen gab es weitere kleine Vertiefungen. Alles war einem konstanten Bombardement ausgesetzt.
Conrad: Schau, das ist ein schöner Staubrand …
Bean: Der ist wirklich schön.
Conrad: … Warte. Ich bleibe stehen und mache ein Bild. Warte mal.
Bean: Okay, lass uns, lass … Wir können es (die Anschüttungen) bestimmt von zwei oder drei Seiten (fotografieren). Ich muss aufpassen … Das Problem ist … Alles klar, ein sehr schöner Stein. Hey, schau dir auch diese kleinen Vertiefungen an. Der muss eine Menge Meteoriten abbekommen haben. Das ist ein schönes Exemplar, Houston. Etwa 3 Fuß (91 cm) Durchmesser und 2 Fuß (61 cm) dick …
Conrad: (nicht zu verstehen)
Al fotografiert mit der Sonne im Rücken AS12-48-7060 und Pete macht zwei Nahaufnahmen als Stereobildpaar, AS12-49-7219 und AS12-49-7220.
Bean: … schön abgerundete Kanten, sehr viele dieser kleinen Vertiefungen auf der Oberfläche. Ich kann die glitzernden …
Conrad: Für den gehe ich mal auf 15 Fuß (4,6 m für den Fokus der Kamera) zurück.
Bean: Okay. Ich schieße noch eins …
Conrad: (nicht zu verstehen) Stereobildpaar.
Bean: Okay.
Pete geht etwas zurück und fotografiert ein weiteres Stereobildpaar, AS12-49-7221 und AS12-49-7222. Al geht für die Aufnahme AS12-48-7061 etwas nach rechts.
Gibson: Verstanden, Al. Ist notiert. Sind neben dem Stein irgendwelche abgeplatzten Fragmente zu finden?
Bean: Es ist wie bei den anderen hier, Houston. Sie sind alle …
Conrad: Al, (nicht zu verstehen) noch ein paar von der Rückseite?
Bean: Ja, mach ich noch. Gute Idee. (zu Gibson) Alle Gesteinsbrocken, die wir in der Gegend hier gesehen haben, Houston, sind mehr oder weniger gleich. Sie haben …
Conrad: Bei dem Stein hat sich der Staub auf allen Seiten angehäuft, in allen Richtungen.
Bean: Tatsächlich, scheint auch sehr gleichmäßig verteilt zu sein, nicht?
Conrad: Sehr gleichmäßig, stimmt. Interessant. Ich weiß nicht, wodurch sich das so verteilen konnte, aber es hat sich um den ganzen Stein herum angehäuft.
Bean: … hier was machen.
Conrad: Mach weiter. Ich schau mir das mal an für einen Moment.
Al fotografiert AS12-48-7062. Obwohl die Anschüttung unberührt geblieben ist, nehmen sie keine Probe. Bei späteren Missionen werden regelmäßig Proben von diesem Material genommen.
Bean: Wenn man nah herangeht, ist die Oberfläche ziemlich löchrig, und einige dieser Vertiefungen haben einen Durchmesser von bis zu 3/8 Zoll (9,5 mm). Aber die meisten sind sehr klein. Er sieht nicht wie ein Basalt aus, obwohl die Körnung zu fein ist, als dass ich es genau bestimmen könnte. In einigen Vertiefungen ist Glas, was nicht überrascht, in vielen jedoch nicht. Mehr können wir zu diesem Stein nicht sagen, Houston. Er ist typisch für diese Gegend.
Zumindest einige der Vertiefungen, die Al hier beschreibt, sind Lavabläschen und nicht durch Einschläge von Mikrometeoriten entstanden. Im flüssigen Basalt eingeschlossene Gasblasen hinterlassen ebenfalls solche runden Abdrücke, wenn das Gestein erstarrt. Wo es schnell abgekühlt ist, sind die Bläschen mit Glas ausgekleidet. Fand die Abkühlung langsam genug statt, konnten sich an den Innenwänden relativ große Kristalle bilden.
Gibson: Verstanden, Al. Könntest du uns die Nummer des Probenbeutels geben und dann bitte weitermachen?
Bean: Okay. Wir haben hier keine Probe genommen. Die Steine, die wir vorhin als Proben genommen haben, sind vom gleichen Typus. Die letzten Proben enthalten also schon diese Gesteinsart, von der wir hier reden.
Conrad: Okay, Houston, ich komme gerade bei Krater Bench an. Al ist noch dort und ich bin etwas vorausgelaufen. Ich fotografiere für euch ein Panorama in Krater Bench hinein. Sieht sehr interessant aus, dieser Krater. Er ist ganz anders. Oh, und ich sehe auch ganz andere Steine. Einen sehr großen. (Pause) Hey, das sieht aus wie Grundgestein. Mann, was für ein Krater! (Pause) Meine Güte! (Pause) Hey, Al, sieh dir … Komm hier her!
Bean: Komme schon!
Bei jeden Einschlag eines Körpers größer als ein Sandkorn, wird Material aus einer Tiefe herausgeschleudert, die etwa einem Vierteldurchmesser des entstanden Kraters entspricht. In den Maria ist die Regolith-Schicht im Schnitt 5 Meter dick. Im Prinzip wurde also bei jedem Krater über 20 Meter Durchmesser das Grundgestein freigelegt und teilweise herausgeschleudert. Allerdings wird es dann nach und nach wieder zugedeckt, sodass bei sehr alten Kratern – wie z. B. Krater Surveyor – kaum noch etwas zu sehen ist. Krater Bench ist jünger als Krater Surveyor, auch jünger als Head. Und abgesehen von den unübersehbar herumliegenden Gesteinsbrocken ist Bench selbst ein Beweis dafür, dass der Einschlag das Grundgestein erreicht hat. Die Felsbank ein Stück weiter unten am Kraterhang markiert die Tiefe, in der das Geschoss auf festes Gestein traf, nachdem es die lockere Regolith-Schicht durchschlagen hatte.
Conrad: Davon müssen wir einige mitnehmen. Ich mache ein paar Panorama-Bilder da (in den Krater) hinein.
Gibson: Klingt interessant, Al. Und, Pete, wie es sich anhört, kommt ihr runter bis auf das Grundgestein. Ist das richtig?
Conrad: Ja. Die Brocken müssen Grundgestein sein. Und der eine am Grund ist … Tatsache …
Bean: Junge, hier liegen ein paar richtig große Brocken herum.
Conrad: … Ich mache die Bilder. Es sieht fast so aus, als ob einiges von dem Zeug am Grund geschmolzen ist. Ich kann es nicht sicher sagen, aber ich bringe euch ein paar Bilder davon mit. Jetzt geht’s los. Blende 8 (zählt die Bilder mit) 1. (Pause) 3. (Pause) 5, 6. (Pause) Okay. Für die nächsten gehe ich etwas zur Seite. Gibt ein schönes (Stereo-)Panorama.
Pete steht am nordwestlichen Rand von Bench und fotografiert von links nach rechts ein partielles Panorama in den Krater (3,7 MB): AS12-49-7223 bis AS12-49-7228 (zusammengesetztes Bild: Eric Jones).
Danach geht Pete etwas nach links und nimmt, diesmal von rechts nach links, einen weiteren Panoramaausschnitt (3 MB) auf. Es entstehen die Aufnahmen AS12-49-7229 bis AS12-49-7233 (zusammengesetztes Bild: Eric Jones).
Bean: Also, aus der Entfernung sieht das Gestein eigentlich genauso aus (wie das bisherige), Houston. (Pause) Ja, da sind (nicht zu verstehen) …
Conrad: (nicht zu verstehen)
Bean: … aus dem Krater herausgeschleudert.
Bean: Es ist einfach zu schade, dass ihr …
Bean: Großartig!
Conrad: … nicht alle hier sein könnt. Was für eine fantastische Aussicht. Al, sieh mal da unten im Krater.
Bean: Hey, schau dir das an!
Conrad: Denkst du, das Zeug ist vielleicht geschmolzen? Wonach sieht es für dich aus?
Bean: Also, für mich sieht das nach … Diese Gesteinsbrocken sehen … Für mich sieht es ganz danach aus, als ob wir hier ein winziges Exemplar eines Zentralbergs haben, ihr wisst schon, so eine kleine Zurückfederung, wie die …
Sehr große Krater – mehrere Kilometer im Durchmesser – haben gewöhnlich im Zentrum einen Berg. So ein Zentralberg bildet sich, wenn die nach außen und unten gerichteten Bewegungen des Kraterbodens sich nach dem Einschlag verlangsamen und aufgrund hydrostatischer Kräfte wieder zurückfedern. Also durch nach innen gerichtete Kräfte, erzeugt einfach vom Gewicht der Kraterwände. Krater Bench ist viel zu klein, als dass hydrostatische Kräfte eine Rolle gespielt haben könnten. Der Hügel in der Mitte ist möglicherweise das Produkt einer Wechselwirkung von Schockwelle und Bodenschichtungen im Untergrund.
Conrad: Ja. Aber sieht das nicht geschmolzen aus da oben? Denkst du nicht, sie waren vielleicht geschmolzen? Sie sind nicht … Sie sind nicht alle so scharfkantig.
Bean: Nein, sind sie nicht. Schwer zu sagen. Als ich den Brocken dort hinten aus der Nähe betrachtet habe, ist mir aufgefallen, er muss von sehr vielen Meteoriten getroffen worden sein. Ich würde meinen so viele, dass er davon abgerundet wurde. So abgerundet, wie die in dem Krater. Nur dass da einige liegen, die, wie du sagst, anders aussehen. Hey, wir sollten eins dieser Gesteinsfragmente einsammeln.
Conrad: Hey, hey, hey. Hier sind ein paar schöne Gesteinsproben, genau hier. Komm her.
Bean: Okay.
Conrad: Los, die packen wir ein.
Bean: Ich bin hier!
Conrad: Ich weiß. (lacht) Du kennst mich, ich will Strecke machen.
Bean: Okay. (nicht zu verstehen)
Conrad: Im LRLLRLLunar Receiving Laboratory können sie sich dann den ganzen Tag lang die Köpfe heißreden. Aber hier müssen wir erst mal unsere Arbeit machen.
Bean: Okay.
Conrad: Es gab so viele Stellen, wo Proben genommen werden sollten, und es hat einfach zu lange gedauert. Darum waren wir ständig in Eile.
Bean: Rückblickend hätten wir weniger reden und stattdessen mehr Proben nehmen sollen. Zügiger arbeiten. Das hätte die Herangehensweise sein müssen.
Conrad: Aber sie wollten, dass wir alles beschreiben.
Bean: Wir haben auch viel zu viele Fotos gemacht. Am Ende waren es zig Bilder mehr als nötig. Ein Bild pro Stein und vielleicht hin und wieder ein Panorama hätte völlig gereicht. Überall haben wir Panorama-Serien fotografiert und alle sehen gleich aus. Ich sage es nur ungern, aber man kann kaum sagen, welches Panorama wo aufgenommen wurde. Natürlich lässt sich das herausfinden, aber diese Bildserien kosteten viel Zeit, in der wir besser noch ein paar Steine gesammelt hätten. Und falls keine Zeit gewesen wäre, einen schönen Stein ordentlich einzutüten, na dann eben einfach aufheben, kurz Bescheid sagen und ab in einen Beutel damit. Und nicht jedes einzelne Ding dermaßen ausführlich dokumentieren.
Conrad: Ja, aber das brauchen wir jetzt nicht mehr diskutieren. Zu dem Zeitpunkt dachten sie, das wäre die beste Methode, und wir waren einverstanden mit dieser Vorgehensweise. Sicher muss man sich die Zeit nehmen, um über solche Sachen zu reflektieren, aber an der richtigen Stelle (d. h. nach der Mission). Hier haben wir versucht, unsere Zeit so effizient wie möglich zu nutzen und das bedeutete, in der zur Verfügung stehenden Zeit möglichst viele der geplanten Stellen zu erreichen. Das stand für mich an erster Stelle.
Bean: Das wollte ich sagen, das war deine Aufgabe. Und die hast du erfüllt. Meine Aufgabe war, mehr oder weniger hinterherzulaufen, mich umzusehen und was sonst noch so anfiel. Darum hatte ich keine Ahnung, wo ich war. Hat mich nicht gekümmert. Ich wollte nur sehen, welche Art Steine es gibt, wo sie liegen, wie man die Besten aussucht und Fotos machen. Auch auf die Zeit habe ich nicht geachtet. Das war deine Aufgabe. Du solltest uns überall hinbringen und das hast du gemacht. Alles läuft prima, wenn jeder seine Aufgaben hat und nicht beide versuchen, das Gleiche zu tun und etwas anderes dabei zu kurz kommen. Ich meine, das hat gut funktioniert. Danach hört es sich hier an.
Jones: Als Außenstehender denke ich, es muss auch unheimlich schwierig gewesen sein, die Zeit vernünftig einzuteilen. Vor allem weil es erst die zweite Landung war. So ein kurzer Besuch an so einem besonderen Ort. Mehr wurde Oceanus Procellarum nicht zugestanden und das für die nächsten Jahrzehnte. Was tut man am sinnvollsten in so kurzer Zeit? Eine sehr schwierige Frage.
Conrad: Dann ist noch Folgendes passiert. Sehr spät in den Vorbereitungen haben wir einen dritten Auftrag dazubekommen (neben dem ALSEPALSEPApollo Lunar Surface Experiments Package und der geologischen Exkursion), ohne dass die Aufenthaltsdauer verlängert wurde. Nämlich Surveyor. Und man darf auch nicht vergessen, es war keinesfalls sicher, ob sie uns überhaupt erlauben würden. Jetzt wissen wir mehr und die anderen Flüge (konnten sich) natürlich auch (auf die Erfahrungen von Apollo 12 stützen).
Bean: Sie sprachen bereits an, dass Shepard und Mitchell den Rand oben auf Krater Cone nicht erreicht haben. Ich glaube, Al Shepard konnte nicht so gut navigieren wie Pete. Pete hätte es gefunden. Al kann das einfach nicht so gut. Die Leute haben ihre Stärken, und das ist keine von Al. Er macht das nicht einmal gern. Wie gesagt, wenn Pete dort gewesen wäre, er hätte den Rand gefunden. Vielleicht mit ein paar Umwegen, aber wir wären angekommen. Pete weiß immer, wo er ist, auch ohne von Weitem etwas zu sehen. Er weiß es einfach. Und er hat ein gutes Gespür, wie man am besten dort hinkommt.
Jones: Sie wollen sagen, dass Pete gut Karten lesen kann.
Bean: Genau, und er hat sich auch etwas mehr damit beschäftigt. Es lag nicht am Gelände, sondern mehr an … Gene Cernan hätte es gefunden, und John Young genauso.
Conrad: An einer Stelle hatten wir aber Probleme.
Jones (mit Krater Sharp im Kopf): Das kommt gleich. Es waren aber nur ein paar Sekunden.
Conrad: Nein, ich glaube Krater Halo war der, bei dem ich Schwierigkeiten hatte.
Bean: Ja, aber das ist ein winzig kleines Ding (10 Meter im Durchmesser gegen die 400 Meter bei Cone), und wir sind ziemlich in der Nähe gewesen.
Conrad: Ja, und in dem Bereich gibt es eine Menge Krater.
Bean: Wenn Al Shepard den Flug gehabt hätte, wären wir mit der Runde nicht in der Zeit geblieben und auch an einigen Sachen vorbeigelaufen. Meine Meinung. Die Leute haben einfach unterschiedliche Stärken.
Bei Apollo 14 hatte Ed Mitchell die Karte. In unserem Gespräch über den Flug sagte Mitchell, sie hätten seiner Meinung nach weiter nördlich nach dem Rand von Cone suchen sollen. Al Shepard sei jedoch fälschlicherweise davon überzeugt gewesen, sie würden sich schon zu weit nördlich befinden.
Conrad: Eine Kartoffel.
Bean: Okay.
Conrad: Zwei Kartoffeln. Da ist noch einer.
Pete verwendet einen Kinder-Abzählreim. Sein Stereobildpaar quer zur Sonne ist AS12-49-7234 und AS12-49-7235, fotografiert von Norden. Al macht die Aufnahme AS12-48-7063 mit der Sonne im Rücken.
Bean: In Ordnung.
Conrad: Wie wär’s mit dem Baby? Sieht etwas anders aus.
Bean: Okay. Der wird nicht reinpassen. Tun wir ihn in einen von diesen Beuteln. Da passt er rein, Pete.
Conrad: Okay.
Bean: Der kommt in Probenbeutel 4 (eigentlich 4-D). Ich glaube, da passt er rein. (Pause)
Conrad: Upps. Komm schon, dämliches Ding. (Probenbeutel) 64 (nach wie vor 4-D). Da könnte er reinpassen.
Bean: Nein, passt nicht, Pete. Der Stein ist zu groß. Wir tun ihn da rein (in den HTCHTCHand Tool Carrier), und wir haben ein schönes Bild davon. So können wir sagen, wo er herkommt …
Conrad: Das ist ein super Stein.
Bei diesem Stein handelt es sich um Probe 12053, ein weiterer Olivinbasalt.
Bean: Sammel doch zwei oder drei andere – kleinere – auf und tu sie in (Probenbeutel) 64 (4-D) hier. Von der gleichen Stelle.
Conrad: Okay.
Bean: Die Tüten waren zu klein.
Jones: Aber es gab den Beutel am HTCHTCHand Tool Carrier.
Conrad: Ah ja, den Großen innen.
Bean: Da haben wir ohnehin alles reingetan.
Conrad: Ja, in dem sind alle Probenbeutel gelandet. Manchmal haben wir aber auch Steine reingelegt (ohne sie vorher in einen Beutel zu tun).
Jones: Mit den Händen haben sie ungefähr 1 Fuß × 1 Fuß × 1 Fuß (30 × 30 × 30 cm) angedeutet?
Conrad: Ich glaube, er wurde passend für den Werkzeugständer (HTCHTCHand Tool Carrier) angefertigt. Er war dreieckig.
Jones: Dann war der gesamte Raum zwischen den Gestellen ein Beutel.
Conrad: Und das Material war Beta-Cloth.
Der Werkzeugständer (HTCHTCHand Tool Carrier) bestand aus zwei Metallrahmengestellen, verbunden durch Scharniere, die etwa 60 Grad auseinandergeklappt wurden. Jede Seite war circa 40 Zentimeter breit, 47 Zentimeter hoch und dazwischen hing der Beta-Cloth-Beutel. Er hatte ein Fassungsvermögen von rund 36 Litern, was etwa dem 2½-fachen Volumen eines 14-Liter-Probensammelbeutels (SCBSCBSample Collection Bag) entsprach, wie ihn die Astronauten der J-Missionen trugen. Bei den J-Missionen wurden im Fahrzeug natürlich weitere SCBsSCBSample Collection Bag mitgenommen, sodass sie jederzeit ausgetauscht werden konnten, sobald einer voll war. Für Apollo 12 ist diese HTCHTCHand Tool Carrier/Stoffbeutel-Konstruktion jedoch völlig ausreichend gewesen und sie kam sowohl bei Apollo 13 als auch bei Apollo 14 ebenfalls zum Einsatz.
Bean: Die Probenbeutel waren ziemlich klein
Conrad: Das Problem war, sie (die kleinen Beutel für einzelne Proben) waren mehr wie die, die man draußen im Gelände (auf der Erde) dabei hat. Wo man den ganzen Tag mit dem Hammer herumläuft. Wollte man eine Probe, konnte man sich ein Stück abschlagen, das in den Beutel passt.
Bean: Und man hatte keine Handschuhe an.
Conrad: Wir sollten nicht so viel Zeug irgendwo abbrechen.
Bean: Versucht haben wir es einmal, aber es war keine so gute Idee. Ich weiß noch, wie ich dabei dachte
Mensch, einfach einen aufheben, wäre 10-mal schneller gegangen.
Eine dumme Idee. Dieses Gestein war hart.
Größere Probenbeutel gab es zum ersten Mal bei Apollo 15. Der von Al geäußerte Gedanke, handlichere Proben zu suchen, anstatt sich die Zeit zu nehmen und Stücke aus einem größeren Brocken herauszuschlagen, ist leider nur bis zu einem gewissen Grad gültig. Denn man muss sich absolut sicher sein, dass die aufgesammelten kleineren Gesteinsbrocken aus demselben Material bestehen wie die großen. Ohne diese endgültige Überzeugung nahmen sich die Astronauten später tatsächlich Zeit, um solche Proben zu bekommen. Natürlich muss man, wie so Vieles, das Abschlagen von Gesteinsproben gelernt haben. Es überrascht daher kaum, dass ein Geologe wie Jack Schmitt diese Technik am besten beherrschte, wobei auch Dave Scott und John Young ehrenvolle Anerkennung verdienen.
Bean: Hier, das alles …
Gibson: Ist notiert. Probe 64 (Probenbeutel 4-D).
Conrad: … Krater Head, ich meine von (Krater Bench) … (Pause)
Bean: Schöne Brocken. Heb ein paar auf von denen, die wir fotografiert haben.
Conrad: Ja. Moment.
Bean: Okay. (Pause) Ich weiß nicht, ob der mit auf dem Bild ist.
Conrad: Okay. Den nicht.
Sie versuchen ein paar kleinere Gesteinsbrocken möglichst in dem Bereich aufzuheben, den sie eben fotografiert haben.
Bean: Hey, hier ist der Untergrund am Kraterrand auch so hellgrau.
Conrad: Schau mal. Das Zeug da drüben … Wir gehen mal da rüber und versuchen ein Stück von dem großen Brocken abzuschlagen, heh? …
Bean: Gute Idee.
Conrad: … Sieht aus wie Grundgestein.
Bean: Kann ich machen.
Conrad: (nicht zu verstehen)
Bean: (nicht zu verstehen) 64 da rein, Houston. Wir haben noch ein paar kleine Steine in dem Bereich aufgesammelt, den wir eben beschrieben haben. Ich glaube nicht, dass sie mit auf dem Foto sind, aber das ist auch nicht so wichtig. Sie sind typisch für das, was an Gestein hier so herumliegt.
Jones: Gerade hier hört man Sie etwas schwerer atmen. Ich vermute, Sie versuchen sich vorzubeugen, um den Stein am Boden zu greifen.
Conrad: Hm-hm.
Jones: Bei dem Stein vorhin habe ich Al schwerer atmen hören und Sie meinten dann, dass Sie ihn sich näher anschauen wollten. Haben Sie sich vielleicht darauf abgestützt?
Conrad: Könnte sein. Und wenn man im Anzug nach vorn geht (den Kopf im Helm vorstreckt, um nach unten zu sehen), bis an den Helmverschlussring, rutschen vielleicht auch die Mikrofone näher heran. Abgesehen davon, man schnauft ganz schön. Zweifellos.
Bean: Es ist merkwürdig. Längere Strecken zu laufen, strengt gar nicht so an. Aber sobald man angekommen ist und irgendwas tut – insbesondere umhergehen und sich vorbeugen – wird es mühsam. Sehr eigenartig, ganz anders als auf der Erde.
Conrad: Heiliges Weihnachten! Was ist das? (Pause) Schau mal hier, Al.
Bean: Du wühlst wieder dieses hellgraue Material auf. Hier gibt es diesen hellgrauen Untergrund offensichtlich auch, auf den Kraterrändern. Außerhalb …
Conrad: Heh? Nein, nein. Schau dir mal das Zeug hier an.
Bean: Hey, interessant.
Conrad: Wofür hältst du das?
Bean: Das ist interessant, Houston. Sieht aus wie eine Beschichtung … Wir haben hier einen halb vergrabenen Gesteinsbrocken. Hey, und da ist ein kleineres Stück davon, da links von dir. Siehst du es, Pete? Das kriegen wir in einen Beutel.
Conrad: Ja.
Bean: Siehst du es da?
Conrad: Ja.
Bean: Was so aussieht wie ein halb vergrabener Gesteinsbrocken unterscheidet sich erst mal nicht weiter von den anderen. Allerdings scheint es, als hätte er eine Art Beschichtung, und diese Beschichtung schillert in allen Farben. Es glitzern sehr viele Kristalle darin.
Dies ist Probe 12035, auf Seite 192 im Vorläufigen wissenschaftlichen Bericht zu Apollo 12 (Apollo 12 Preliminary Science Report) als Troktolith bezeichnet. Bei unserem Gespräch meinte Pete, es könnte eins der sekundären … Fragmente von einem größeren Rums …
gewesen sein. Al macht mit der Sonne im Rücken die Aufnahme AS12-48-7064 von dem halb vergrabenen Gesteinsbrocken und Pete fotografiert ein Stereobildpaar quer zur Sonne, AS12-49-7236 und AS12-49-7237. Außerdem mit AS12-49-7238 und AS12-49-7239 ein weiters Bildpaar vom Bereich hinter dem Stein.
Conrad: Ich sage dir, was passiert ist. Er lag hier und ist von einem anderen Fragment getroffen worden.
Bean: Denkst du?
Conrad: Ja. Sieh dir auch die Glaskügelchen an.
Bean: Ja, die sind hier überall.
Conrad: Das meine ich.
Bean: Okay, du greifst dir das …
Conrad: Okay.
Bean: … Stück da drüben und ich tue (Pause) …
Conrad: Warte. Lass mich die Probe davon nehmen.
Bean: Okay. Die kommt in Probenbeutel 7-L (in Wirklichkeit Probenbeutel 7-D).
Gibson: Notiert, 7. Und könntet ihr uns ein paar Bildnummern geben?
Bean: Okay. Die geben wir euch gleich. Pete sammelt gerade ein kleineres Stück von dem Stein auf. Vielleicht kriegst du eins, das aus der Mitte rausgebrochen ist (anstatt mit dem Hammer eins abzuschlagen).
Conrad: Das wollte ich.
Bean: Okay. Ich gehe dir mal aus dem Licht, damit du was siehst. An der Schaufelkante.
Conrad: Da haben wir’s.
Bean: Okay. (Pause) Das hat eine interessante Oberfläche. So etwas haben wir bisher noch nicht gesehen.
Conrad: Ja.
Bean: Ist vielleicht erst vor Kurzem freigelegt worden. Könnte von irgendwas getroffen worden sein. Ist das alles, was du in diesen Beutel tun willst?
Conrad: Hör zu. Gib mir die Schaufel …
Bean: Okay.
Conrad: … dann nehmen wir noch etwas von den Glaskügelchen und dem ganzen Zeug mit, das hier rumliegt.
Bean: In Ordnung. Hier hast du die Schaufel.
Conrad: Okay. (Pause) Wie lange sind wir schon unterwegs, Houston?
Bean: hab’s gleich, Pete. (schaut auf seine Armbanduhr)
Gibson: Pete, eure EVAEVAExtravehicular Activity dauert jetzt , und wir möchten, dass ihr bei 1 plus 27 weitergeht. Wenn ihr den Kraterboden erreichen könnt, dann steigt ab und schaut euch das Grundgestein an der Felsbank an.
Bean: Hey, das tue ich lieber nicht mit rein. Das wollten wir zeigen …
Conrad: Okay.
Bean: Ich hole dir einen anderen Probenbeutel.
Conrad: (an Houston) Ich bin nicht sehr angetan von dem Gedanken, zum Kraterboden abzusteigen. Der Hang ist unheimlich steil.
Bean: Stimmt …
Gibson: Okay. Dann lasst es lieber sein. Nicht absteigen.
Conrad: … Vergessen wir das …
Gibson: Negativ, was unsere Bitte angeht.
Conrad: Es war zu steil. Es war richtig steil. Ich hätte auf keinen Fall absteigen können, ohne jemanden zu haben, der meinen Hintern auch wieder hochziehen kann. Wir standen beide am Rand und haben das besprochen.
Conrad:Mit etwas mehr Zeit zum Ausprobieren hätten wir unter Umständen eine Sache versucht – in dem Moment habe ich ernsthaft darüber nachgedacht, kam dann aber zu dem Schluss, es würde viel zu viel Zeit kosten – und zwar, dass einer von uns an der Sicherungsleine in den Krater absteigt (Krater Bench), wo am Grund diese geschmolzen aussehenden Gesteinsbrocken lagen. Die Leine war allerdings nicht besonders lang und der Hang ziemlich steil. Ich bin nicht sicher, wie gut wir da wieder rauskommen wären.
Conrad: Aber wir bringen euch etwas Grundgestein mit. Wie es aussieht, liegt einiges davon hier auf dem Rand.
Bean: Was da am Rand liegt, sieht alles gleich aus.
Conrad: Wir arbeiten daran, Houston. Wir arbeiten daran.
Bean: Das ist (Probenbeutel) 8-D … Ein Witz. Ich glaube … Was ist mit 1, 2, 3, 4, 5 passiert?
Conrad: (lacht) Ich gebe dir eine andere (Gesteinsprobe).
Bean: Okay. (Pause) Gerade schütten wir noch lockeres Material in den Beutel, Houston, von einer Stelle direkt neben dem Stein, den wir vorhin beschrieben haben. Pete hat ein schönes Fragment von diesem Stein, das auch mit in diesen Beutel kommt. Ohhhh, greif dir den da.
Conrad: Uhhhh.
Bean: Ein schöner Stein. Ist ziemlich … bröckelig. Er bricht auseinander …
Astronauten: (Gelächter)
Bean: (lachend) Du musst vielleicht etwas sensibler vorgehen, Babe. Nicht so viel Kraft. Hier oben sind nur 1/6 g, Houston … Man hebt eine volle Schaufel hoch und beim Anhalten fliegt der Inhalt einfach weiter nach oben.
Bean: Wir schafften es nicht, den Staub bis oben in der Schaufel zu behalten. Und wenn doch, dann bin ich mit dem Beutel angstoßen und habe alles verschüttet.
Conrad: Es war zum Totlachen.
Bean: Ja, wirklich. Man hört es auch. Wenn der eine es schaffte, bis oben alles drinzubehalten, hat der andere es verschüttet.
Jones: Andere hatten auch Schwierigkeiten damit, die Schaufel so hoch zu bekommen, dass man den Inhalt direkt in einen Beutel schütten konnte.
Conrad: Ja, ist gar nicht so einfach im Anzug. Der Stiel ist lang genug und reicht bis zum Boden, aber man kann das Handgelenk nur schlecht abwinkeln.
Bean: Haben wir es irgendwann geschafft?
Conrad: Sicher, aber es ging auch viel daneben.
Die Schlüssel zum Erfolg waren:
An sich recht einfache Bewegungen sind im Raumanzug deutlich schwieriger. Mit etwas Übung jedoch und einiger Voraussicht waren solche Proben auch ohne übertriebenen Aufwand zu bekommen. Näheres dazu lässt sich bei den J-Missionen erfahren, wo im Wesentlichen zwei Werkzeuge zum Einsatz kamen, eine langstielige Schaufel und eine sogenannte Harke, ähnlich einer Muschelharke. Diese Besatzungen profitierten auch hier wieder davon, bereits als Ersatzmannschaft für vorangegangene Mondlandemissionen trainiert zu haben. Mit Lande- und Kommandomodul schon bestens vertraut konnten sie der Geologie und den verschiedenen Techniken für das Sammeln von Proben deutlich mehr Zeit widmen. Mit Apollo 12 sollten dahin gehend hauptsächlich erste Erfahrungen gesammelt werden.
Conrad: Dann eben mit der Zange! (beide lachen) Wenn es anders nicht geht.
Bean: Hat aber schon gut ausgesehen. (Pause, wieder ernst) Okay. In den Beutel damit.
Conrad: Drin.
Bean: Wir müssen mehr Proben mit dem … eintüten. (Pause) Wer weiß, ob sie so Kleine überhaupt gebrauchen können.
Conrad: Größere (Proben) passen gar nicht rein!
Bean: Upps.
Conrad: Hier, ich hab’s.
Bean: Okay. (lange Pause)
Bean: Danke. Okay?
Conrad: Okay. Nehmen wir von da drüben noch ein paar mit. Sieht mir nach Grundgestein aus.
Bean: Okay.
Conrad: Unterscheiden sich nicht sehr von den Fragmenten, die man hier überall herumliegen sieht. Aber das Zeug ist offensichtlich …
Bean: Hör mal, insgesamt haben wir jetzt vielleicht 3 Pfund (1,4 kg) Gestein (und brauchen mehr).
Conrad: Okay. Schon verstanden.
Bean: Okay. Wir müssen noch ein paar Größere (nicht zu verstehen) der da. (Pause)
Conrad: Ich gehe an der Seite mal etwas weiter in den Krater rein. Will sehen, wie man hoch- und runterlaufen kann …
Bean: Ja, es ist das …
Aus einer Höhenlinienkarte im Missionsbericht zu Apollo 12 (Apollo 12 Mission Report) geht hervor, dass Krater Bench in etwa so tief ist wie Krater Surveyor, aber nur halb so groß im Durchmesser. Damit hätten die inneren Kraterhänge ein Gefälle zwischen 25 und 30 Grad.
Conrad (lachend): Ich wäre nicht abgestiegen. Es war zu steil.
Bean: Ja, in so einen Krater sollte man nicht reinlaufen. Viel zu gefährlich. Beim Abstieg hätte man durchaus den Halt verlieren können und wäre vielleicht sogar kopfüber nach unten gerutscht.
Conrad: Ich glaube nicht, dass irgendjemand einen so steilen Hang runtergelaufen ist.
Bean: Nein. Das wäre verrückt gewesen.
Die Astronauten von Apollo 15 und 17 haben tatsächlich an Hängen mit einer Neigung von 25 bis 30 Grad gearbeitet, im Fall von Apollo 17 sogar für etwa – bei Station 6 am Fuß des Nordmassivs. Man braucht ein gutes Gefühl für seinen eigenen Schwerpunkt unter diesen Bedingungen und muss sich bergab einen serpentinenartigen Pfad suchen. Während von Apollo 15 noch erste Erfahrungen beim Arbeiten an steileren Hängen gesammelt wurden, waren diese bis Apollo 17 zu einer verhältnismäßig sicheren Methode weiterentwickelt worden.
Conrad: Hat eigentlich überhaupt jemand die Leine verwendet?
Jones: Nein. Niemand.
Bean: Bei 16 sind sie zum Rand eines Kraters gelaufen (Krater North Ray), dessen Boden sie nicht sehen konnten.
Conrad: Bist du sicher?
Bean: Ja. Sie sind so nah an den Rand herangegangen, wie Sie sich getraut haben. Aber der Kraterboden war immer noch nicht zu sehen.
Conrad: Was hast du gemacht? Die ganzen Niederschrift gelesen?
Bean: Nein.
Conrad: Ich meine, woher weißt du das alles? Du hast dich offenbar intensiv damit beschäftigt.
Bean: Ja, habe ich. Für meine Bilder. Ich schaue mir die Fernsehaufzeichnungen an und frage die Jungs, was für sie besonders interessant war. Ich habe ein Bild gemalt, wie sie (die Astronauten von Apollo 16) am Rand von dem Krater stehen, und mir dafür die Bänder angehört. John sagte
Ich will nicht noch näher heran.
Und Charlie hat gantwortet Ich kann nicht einmal den Boden sehen.
Bean (Zurück beim Thema, ob man in Krater mit so steilen Hängen wie Bench absteigen soll.): Zuallererst kann man sehr leicht ausrutschen und fallen. Falls das passiert und derjenige findet sich in irgendeiner ungünstigen Position wieder, schafft er es vielleicht nicht mehr, wieder aufstehen. Sagen wir, Sie liegen nach einem Sturz auf dem Rücken mit dem Kopf hangabwärts. Aufstehen ist unmöglich. Ich meine, aus dieser Position kommt man nicht mehr hoch. Es ist schon kaum zu schaffen, wenn man auf dem Rücken liegt und der Boden ist eben. Der andere steht oben am Rand und sieht einen mit dem Kopf nach unten auf dem Rücken liegen, vielleicht noch mit dem Helm gegen einen Stein gerutscht. Nun liegt man da und ist sicher noch bei Bewusstsein, aber was nützt das. Wie zum Teufel sollen die beiden es zusammen schaffen, den Kerl wieder nach oben zu bringen? Also ich denke, das wäre äußerst gefährlich. Selbst wenn man gut unten angekommen ist, aber dann den Hang nicht mehr hochkommt. Man weiß einfach nicht, ob es zu steil ist, bis man unten steht. Und dann können Sie nicht so einfach sagen – wie auf der Erde –
Na gut, dann kremple ich mal die Ärmel hoch oder rufe nach einem Kran oder den Rettungshelfern.
Sie sitzen fest. Es wäre also ganz schön verrückt, in solche Krater zu laufen.
Bei Apollo 17 hat sich Gene Cernan in eine sehr ähnliche Situation gebracht, wie sie von Al eben beschrieben wurde. Er und Jack hatten bei Station 8 an einem Hang zu tun, das Fahrzeug stand etwas angewinkelt zur Steigung, Genes Seite leicht bergauf. Gene wollte einsteigen. Er sprang hoch, schaffte es aber nicht ganz, landete mit dem Kopf hangabwärts auf dem Rücken und – um die Sache noch zu verschlimmern – blieb direkt neben dem Auto liegen. So war es praktisch unmöglich für ihn, sich ohne fremde Hilfe zu drehen, damit seine Füße den Hang nach unten zeigten. In diesem Fall war es jedoch alles andere als eine Katastrophe. Obwohl Cernan, Schmitt und ich die Details der Situation nicht mehr vollständig rekonstruieren konnten, sah die Rettung wohl folgendermaßen aus: Gene hat sich mithilfe von Jacks Hand um die eigene Achse in eine Gesicht-nach-unten-Position gedreht. Nun konnte er sich hochstemmen und, ebenfalls mit etwas Hilfe von Jack, der Genes Helm nach hinten drückte, den eigenen Schwerpunkt über die Knie bringen. Danach stand er wieder. Erwähnenswert bei dieser Geschichte ist vor allem, dass sich neunzehn Jahre später keiner von beiden mehr daran erinnern konnte. Als wir während unseres Gesprächs (das nur wenige Wochen nach meinem Treffen mit Pete und Al stattfand) an diese Stelle kamen und schließlich realisierten, dass Gene hingefallen war, haben wir uns alle erstaunt angesehen. Natürlich gibt es psychologisch einen wesentlichen Unterschied zum steilen Abstieg in einen Krater. Bei einem Berghang steht das LMLMLunar Module immer am Boden.
Conrad: Es gab nur eine Möglichkeit, um da runterzukommen (in Krater Bench). Irgendwas oben am Rand tief genug in den Boden stecken, die Leine daran festmachen, in die Hand nehmen und dann rückwärts absteigen. Aber im Raumanzug wäre das ziemlich heikel gewesen.
Jones: Das einzige Mal, dass Astronauten in einen Krater gelaufen sind, war bei Apollo 12.
Bean: In (Krater) Surveyor. Aber der war sehr flach. Das war kein Problem, nicht?
Conrad: Nein. War es nicht.
Bean: Der (Krater Bench) war deutlich steiler als 11 Grad oder wie steil unserer war.
(Bei Krater Surveyor waren es circa 14 Grad.)
Conrad: Oh, sehr viel steiler. Mindestens das Doppelte. Es waren mindestens 20 Grad.
Bean: Das meine ich. Keiner wäre gern da reingelaufen. Man hätte nicht gewusst, ob es nicht doch zu steil ist (bevor man unten war).
Conrad: 22 Grad sehen von oben aus, als ob es schnurstracks runter geht.
Jones: Also, die Jungs bei den J-Missionen haben an solchen Hängen gearbeitet – Berghänge mit 20-Grad-Gefälle – aber nicht in Kratern.
Conrad: Aber sie müssen unten angefangen und sich dann nach oben gearbeitet haben.
Jones: Sie sind mit dem Fahrzeug etwas den Hang raufgefahren und je nachdem noch weiter bergauf oder ein Stück bergab gelaufen, um die Proben zu sammeln.
Bean: Wie Station 6 bei Apollo 17, das war ein steiler Hang. Ich glaube aber, das Gefälle bei uns war stärker. Ich habe mir die Bilder sehr oft angesehen.
Conrad: Vielleicht waren es (bei Bench) auch 30 Grad. Jedenfalls war es sehr steil.
Bean: Ich würde sagen, mindestens 30 Grad. Und auch vom Gelände her etwas rauer als diese Hänge.
Conrad: Das Grundgestein war freigelegt.
Bean: Stimmt. Wir sind auch nicht im Auto herumgefahren. Wie du gesagt hast, man fängt unten an und gibt es ein Problem, läuft man einfach wieder runter. Wäre jemand unterhalb des Fahrzeugs gewesen – was es auch gab – und hätte es nicht mehr nach oben geschafft, konnte der andere einsteigen …
Conrad: … runterfahren und ihn abholen.
Bean: Genau. Es gab eine Absicherung. Wir hatten keine. Falls man sich verschätzte, saß man fest.
Jones: Al, erinnern Sie sich, als Dave Scott und Jim Irwin bei diesem grünen Stein anhielten, kurz bevor sie Genesis Rock fanden? (Station 6A bei Apollo 15.) Der Hang war so steil, dass beide ziemlich nervös wurden. Sie haben zuerst oberhalb angehalten und Jim, glaube ich, lief bergab zu dem Brocken. Doch einige Minuten später fuhr Dave an eine Stelle unterhalb davon und holte Jim, weil jemand das Fahrzeug festhalten musste. Dann lief er selbst den Hang hoch, um ein Probe von dem Gesteinsbrocken zu holen.
Bean: Das hier war sehr viel steiler als dort. Es gibt keinen Vergleich. So eine Steigung hätte das Fahrzeug unmöglich geschafft, kann ich mir nicht vorstellen. Ich glaube kaum, dass man mit dem Auto aus so einem Krater wieder rausgekommen wäre.
Conrad: Mensch, das ist interessant. Mal sehen, ob ich in dem Bereich eine Probe nehmen kann …
Bean: Gute Idee.
Conrad: … ohne dabei in den Krater zu fallen. So. Alles klar. Also, das sieht anders aus. Schau dir das an, Al. Es sieht ganz anders aus. Davon müssen wir etwas mitnehmen.
Bean: Okay. (Pause)
Gibson: Al, Houston. Ende.
Bean: Bitte kommen, Houston.
Gibson: Al, wir möchten, dass du für etwa (die Kühlung) auf mittlere Stufe stellst. Wir sagen dir Bescheid.
Bean: Okay. Was ist das Problem? (Pause)
Gibson: Der Wasserdruck ist geringfügig niedriger als normal.
Bean: Okay. Hat einwandfrei gekühlt.
Conrad: Schau dir das Glas überall auf diesen Steinen an.
Bean: Ja. Ich muss … (Pause)
Conrad: Das will ich mitnehmen und mir genauer ansehen.
Bean: Okay. (Pause)
Conrad: Hier, lass mich das in …
Bean: Tu es rein. Ohh, fällt gleich runter. Alles klar.
Conrad: Halt mal. (Pause)
Pete fotografiert das Stereobildpaar AS12-49-7240 und AS12-49-7241. Ein korrespondierendes Foto mit der Sonne im Rücken, das Al sonst macht, gibt es nicht.
Bean: Fertig?
Conrad: Ich gehe da hoch.
Bean: Okay. Pass auf … Upps. Du wirst gleich …
Wahrscheinlich hat Pete gleich noch ein Bildpaar fotografiert: AS12-49-7242 und AS12-49-7243.
Conrad: Okay. Jetzt hilf mir, noch ein paar von diesen aufzusammeln.
Bean: Dann los. Holen wir uns davon noch ein paar und dann werden sie … (Wir) haben kaum Steine.
Al moniert, dass sie noch nicht besonders viele Gesteinsproben eingesammelt haben.
Conrad: Ich tue mein Bestes.
Bean: Da drüben, da ist ein schöner. Tu den hier rein.
Conrad: (nicht zu verstehen) (Pause)
Bean: Ich bekomme den Beutel kaum zu (weil etwas zu viele Steine drin sind), hab es aber gleich geschafft.
Conrad: Hätte das große Teil hier mitnehmen müssen. Sieh dir das an. Da sind überall solche Glasspritzer drauf oder was auch immer das ist.
Bean: Warum nehmen wir nicht ein großes Stück davon mit? (Pause) Das Problem mit diesen Probenbeuteln ist, egal ob rund oder flach, sie sind alle gleich groß. Man braucht kleinere für diese und auch ein paar große für die größeren Exemplare. Okay, 9-D ist die Probe, die wir gerade aufgelesen und beschrieben haben, Houston. (zu Pete) Tu es hier rein, Pete.
Conrad: Nein. Moment. Hier ist eine Bessere.
Bean: Okay. Jetzt sind wir bei Probenbeutel … (Pause) 10-D. 10-D.
Gibson: Verstanden. Notieren 10-B (sic). Und könntet ihr auf dem Weg da raus das partielle Panorama mit einer 75-Fuß-Einstellung fotografieren?
Jones: Er meint 75 Fuß (23 m) für die Bildschärfe.
Conrad: Genau. Und er will nichts näher als 75 Fuß (23 m) ab dem ersten Bild. Damit meint er, wir sollen Bilder mit großem Bildausschnitt machen.
Bean: Das machen wir …
Conrad: Das Panorama hab ich schon.
Bean: Pete sagt, er hat es schon.
Conrad: Ich habe ein partielles Panorama in Stereo fotografiert.
Bean: Okay.
Gibson: Verstanden.
Bean: Okay. Der Stein ist prima, und damit wäre dieser (Probenbeutel) hier voll. (Pause)