Überarbeitete Niederschrift und Kommentare © Eric M. Jones
Redaktion und Edition Ken Glover
Übersetzung © Thomas Schwagmeier u. a.
Alle Rechte vorbehalten
Bildnachweise im Bilderverzeichnis
Filmnachweise im Filmverzeichnis
MP3‑Audiodateien: David Shaffer
Audiodatei (, MP3-Format, 1,5 MB) Beginnt bei .
: Vom PAOPAOPublic Affairs Officer im MOCRMOCRMission Operations Control Room wird mitgeteilt, dass der Druck in den Sauerstofftanks der Landestufe etwas zu schnell abnimmt. Momentan ist er ca. 100 psi (6,9 bar) niedriger ist als normal. Man betrachtet es noch nicht als ernsthaftes Problem, wird aber genau beobachten, wie sich der Tankdruck im Verlauf entwickelt. Möglicherweise muss die Besatzung eher geweckt werden, um nach einem Leck zu suchen.
: Der Kabinendruck liegt bei 4,8 psi (0,331 bar), die Temperatur beträgt 56 °F (13,3 °C).
: Flugleiter Peter Frank hat entschieden, dass die Besatzung früher geweckt wird als vorgesehen, um nach dem Grund für den Sauerstoffverlust zu suchen.
Die Ruhepause endet nach und .
Parker: Falcon, Houston. Ende. (lange Pause)
Scott: (etwas verschlafen) Hallo Houston. Hier ist Falcon. Kommen.
Parker: Verstanden. Guten Morgen, Dave. Wir haben euch eine Stunde früher geweckt, weil es an Bord ein kleines Problem gibt, um das ihr euch kümmern müsst. Wenn du etwas zum Aufschreiben gefunden hast, sage ich dir genau, worum es geht. Offensichtlich gibt es einen Verlust beim Sauerstoff der Landestufe und wir wollen herausfinden, ob die Kabine ein kleines Leck hat oder die Systeme der Sauerstoffversorgung selbst irgendwo undicht sind. Ende.
Scott: Okay. Verstanden, Bob.
Lange Unterbrechung des Funkverkehrs.
Falls das Leck nicht gefunden und abgedichtet werden kann, muss die Mission gekürzt werden, was natürlich keiner will. Bis das Problem schließlich behoben ist, sind ca. 8 Pfund (3,6 kg) Sauerstoff verloren gegangen (Missionsbericht zu Apollo 15 [Apollo 15 Mission Report], Seite 7-14 ). Allerdings war die Hälfte von den insgesamt 95 Pfund (43,1 kg) als Reserve vorgesehen, daher wirkt sich der Verlust nicht weiter aus.
Parker: Falcon, Houston. Könnt ihr mitschreiben? (Pause)
Scott: Bitte warten, Houston. (lange Pause)
Jones: Als Bob Parker Sie geweckt hat, mussten Sie erst …
Irwin: Das Headset aufsetzen.
Jones: War im LMLMLunar Module die Stimmenaktivierung eingestellt oder mussten Sie einen Schalter betätigen? Oder beides?
Irwin: Es war beides möglich. Wir hatten die stimmenaktivierte Kommunikation – das sogenannte VOXVOXVoice Activated Transmission – und wir konnten auch einen Knopf drücken, um zu sprechen. Ich weiß nicht mehr, was hauptsächlich eingestellt war, vermutlich das VOXVOXVoice Activated Transmission. Wir konnten die Empfindlichkeit so regeln, dass die Funkverbindung aktiviert wurde, sobald wir etwas gesagt haben. Das war einfacher, als ständig einen Knopf zu drücken.
Irwin: Houston, hier ist (Basis) Hadley. Wir können mitschreiben.
Parker: Okay, (Basis) Hadley. Als Erstes hätten wir gern die hohe Bitrate (HBRHBRHigh Bit-Rate). Dadurch werden uns ein paar zusätzliche Parameter angezeigt, insbesondere die Temperatur. Wir können dann feststellen, ob sich die Verringerung auf Temperatureffekte zurückführen lässt, die bisher nicht aufgetreten sind (wegen der SEVASEVAStand-Up Extravehicular Activity). Wenn du also schon dort stehst, stell doch bitte gleich den Schalter und ich lese die restlichen Anweisungen vor.
Irwin: Okay. Wir haben auf hohe Bitrate (HBRHBRHigh Bit-Rate) geschaltet. (Paneel 12)
Parker: Verstanden. Danke. Der nächste Schritt ist (Tankventil von) Landestufe O2 auf Geschlossen. Mach das bitte ebenfalls jetzt gleich, weil wir hier unten sowohl Tankdruck als auch Kabinendruck zunächst eine Weile beobachten müssen. Bis jetzt haben wir den Druckverlust nur als sinkenden Tankdruck gesehen. Auf die Art können wir nun feststellen, ob die Kabine ein Leck hat oder das System selbst. Verstanden?
Irwin: Okay. Verstanden. Landestufe O2 ist Geschlossen. (ECS-Paneel)
Bei geschlossenem Ventil wird kein Sauerstoff mehr in die Kabine geleitet. Falls der Tankdruck immer noch fällt, muss das System der Sauerstoffversorgung ein Leck haben und die Kabine ist aller Wahrscheinlichkeit nach dicht.
Parker: Verstanden. Bitte warten. (lange Pause) Okay, (Basis) Hadley, wir beobachten das. Du kannst aber schon mal die folgenden Schritte notieren, welche abhängig von unserer Analyse nachher ausgeführt werden sollen. (Schritt) Eins, falls der Druck nicht weiter sinkt, die Dekompressionsventile der vorderen und oberen Luke auf Geschlossen. (Pause). Und versichere dich, dass die Kappe auf der Urin-QDQDQuick Disconnect richtig sitzt. (Pause) Ende.
Normalerweise stehen die Dekompressionsventile an beiden Luken auf AUTOAUTOAutomatic. Indem sie geschlossen werden, lässt sich feststellen, ob sie in der AUTOAUTOAutomatic-Stellung undicht sind.
Irwin: Wartet mal. (lange Pause) Houston, hier ist (Apollo) 15. Wir haben uns gerade die Vorrichtung zur Urinentsorgung angesehen. Die Kappe ist zwar drauf gewesen, aber das Ventil stand auf Offen.
Parker: Verstanden. Das heißt, der Auffangbecher bzw. die Entsorgungsvorrichtung war die ganze Nacht am Schlauch angeschlossen.
Irwin: Das ist richtig.
Parker: Verstanden. Warte kurz. (lange Pause)
TELMUTELMUTelemetry, Electrical and EVA Mobility Unit Officer informiert den Flugleiter, dass die Kappe allein nicht vollkommen abdichtet, auch das Ventil muss geschlossen sein. Bob Parker möchte jedoch erst abwarten, was die Überprüfung der Sauerstofftanks ergibt. Nach einer kurzen Diskussion folgt man Parkers Vorschlag, das Ventil erst nach dem Test zu schließen.
Jones: Würden Sie mir die Vorrichtung zur Urinentsorgung erklären? Ging alles in einen Behälter im Raumschiff?
Irwin: Ich glaube nicht, dass der Urin einfach nach draußen abgeleitet wurde und mit Sicherheit nicht auf die Mondoberfläche.
Jones: Also lief er in eine Art Sammeltank? In der Landestufe, kann ich mir vorstellen.
Irwin: Ja. Und soweit ich mich erinnere, hatte sie eine Metallkappe und eine Gummidichtung am Rand. Das war die eben erwähnte
Kappe
. Dave musste die Vorrichtung in der Nacht wohl benutzen und ich vermutlich auch. Aber ich glaube, Dave war der Letzte und er hat es (das Ventil) danach wohl offen gelassen. Dort ist dann Sauerstoff entwichen, durch dieses Ventil. Ich frage mich, warum es undicht war, trotz der Kappe … Vermutlich saß die Kappe doch nicht so fest.
Im Verlauf der Fehlersuche ergibt sich bei , dass der Sauerstoff tatsächlich durch das Ventil am Auffangbecher entweicht. Um hermetisch abzudichten, muss die Kappe auf dem Becher sitzen und das Ventil geschlossen sein.
Jones: Wohin entweicht der Sauerstoff, wenn der Urin in einen Abwassertank läuft? Der Druck in diesem Tank muss geringer sein als in der Kabine.
Irwin: Gute Frage. Der Druck im Abwassertank würde ansteigen.
Jones: Ich werde mal die Unterlagen durchforsten.
Irwin: Jemand von Grumman könnte die Situation genau erklären. Ich frage mich, wie der Druck … Vermutlich war der Druck in diesem Tank etwas niedriger. Vielleicht war er sogar vollständig entlüftet.
Jones: Wenn der Tank vollständig entlüftet war, wäre der Urin verdampft, wie Wasser aus der offenen Luke. Ich werde dem nachgehen. Das interessiert mich.
Irwin: Sie haben mich auch neugierig gemacht.
Ken Glover verweist auf Abschnitt 2.11.4.3.1 Ableitung von Kondenswasser und Urin im Handbuch zu LM-10LMLunar Module und Folgemodellen ○ Band 1 »Beschreibung der Systeme« ○ (Apollo Operations Handbook: Lunar Module ○ LM-10 and Subsequent ○ Volume 1 »Subsystems Data« ○ ).
Audiodatei (, MP3-Format, 1,8 MB) Beginnt bei .
Parker: Okay, Jim. Wir bitten dich, alles noch für ein paar Minuten so zu lassen, wie es war. Dann können wir sicher feststellen, ob sich das Leck dort befindet.
Irwin: Okay. Ich öffne das Ventil wieder.
Parker: Verstanden. Danke. (Pause) Mann, wir wären ganz schön erleichtert, wenn es nur daran liegt.
Irwin: Bei dem ersten … (hört Bob Parker sprechen) Okay, bei dem ersten Schritt, den du eben vorgelesen hast, hieß es: Wenn der Druck stabil bleibt, beide Dekompressionsventile schließen.
Parker: Richtig. Ist bestätigt. Mit anderen Worten, wenn wir hier unten sehen, dass der Druck stabil bleibt, würden wir dich bitten, die zwei Dekompressionsventile zu schließen und ebenso die Urin-QDQDQuick Disconnect. Wenn der Kabinendruck – nachdem die Kabine nun vollkommen isoliert ist – dann ebenfalls hält, bitten wir dich, die Dekompressionsventile eins nach dem anderen zu öffnen (Stellung AUTOAUTOAutomatic). So stellen wir fest, ob eins der Ventile in der Stellung Offen (meint AUTOAUTOAutomatic) undicht ist oder nicht. Einiges davon wird vielleicht nicht nötig sein, wenn der Sauerstoff tatsächlich durch die Kappe auf der Urin-QDQDQuick Disconnect entweicht. Hast du verstanden, Jim?
Irwin: Okay. Ja. Wir verstehen.
Parker: In Ordnung. Und bestätige uns bitte schnell noch einmal das geschlossene Ventil für Landestufe O2 und dass am Auffangbecher alles wieder so ist, wie vorhin. Ende.
Irwin: Ist bestätigt.
Parker: Verstanden. Dann warten wir jetzt einfach ein paar Minuten und sehen, was man uns hier unten sagt. (Pause)
Irwin: Verstanden. (lange Pause) Bob, wo wir gerade über die Reserven reden. Welcher Wasserstand wird bei euch angezeigt? Denn auf unserer Anzeige lesen wir gerade, ah, 60 Prozent bei (H2O) Landestufe (Tank) 1 und (Tank) 2. (lange Pause)
Parker: Einen Moment, Jim. Wir müssen hier auch erst unsere Schilder ablesen.
Irwin: Bob, hast du meine Frage zu den Wasserreserven verstanden?
Parker: Ja, Jim. Aber wir müssen hier auch erst unsere Schilder ablesen. Dafür brauchen wir einen Moment. Ich melde mich gleich bei dir.
Irwin: Verstehe.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Jones: Unter
Schild
verstehe ich eigentlich so etwas wie das Hinweisschild auf dem PLSSPLSSPortable Life Support System in Ihrem Büro, auf dem die Schritte für das Nachfüllen (mit Wasser) stehen. Wurde Schild
als allgemeine Bezeichnung für eine Auflistung von Instruktionen verwendet, eine Liste einzelner Schritte?
Irwin: Ich wusste nicht genau, was er hier meinte. Vielleicht sprach er von einer Konvertierungstabelle zur Umrechnung von Telemetriedaten in reale Werte, eine Art Matrix. Das scheint mir am wahrscheinlichsten.
Scott: Ein
Schild
wurde manchmal an Instrumenten oder Anzeigen verwendet, als Umrechnungshilfe für Maßeinheiten, zum Beispiel von Prozent in Pfund. Es gab auch welche für die Kalibrierung von angezeigten auf tatsächliche Werte, oder zur Korrektur von systematischen Messabweichungen.
Der Flugleiter in Houston hat Schwierigkeiten mit der Aussage zu den Wasserreserven (115:42:13).
Parker: Jim, wir haben eine Antwort auf deine Fragen nach den angezeigten Wasserreserven. Die 60 (Prozent) auf deiner Anzeige entsprechen einem tatsächlichen Wert von 70 Prozent/span>, was genau die Menge ist, die wir zu diesem Zeitpunkt erwartet haben. Ende.
Irwin: Okay. Gut, Bob. Danke.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Der Flugleiter in Houston wird informiert, dass der Druck in den Sauerstofftanks der Landstufe stabil bleibt, der Kabinendruck jedoch sinkt. Anscheinend ist wirklich das offene Ventil am Auffangbecher die Ursache für das Leck.
Parker: Und Basis Hadley, Houston. Ende.
Irwin: Bitte kommen, Bob.
Parker: Verstanden. Die (Sauerstoff-)Tanks der Landestufe halten offensichtlich sehr gut. Der Kabinendruck fällt leicht, was ihr vermutlich auf euren Anzeigen schon gesehen habt. Jetzt möchten wir, dass der Auffangbecher vom Schlauch abgenommen und der Schlauch anschließend mit der QDQDQuick Disconnect-Kappe verschlossen wird. Ende. Dann beobachten wir den Kabinendruck etwas länger, um zu sehen, ob er sich auch stabilisiert. Ende.
Irwin: Okay. Bin dabei. (lange Pause) Okay. Der Auffangbecher ist abgenommen und die andere QDQDQuick Disconnect ist angeschlossen.
Parker: Verstanden. Dann sehen wir mal, was passiert. (lange Pause) Und Jim, zur Beobachtung des Kabinendrucks bleiben wir für in dieser Konfiguration.
Irwin: Verstanden.
Parker: Du hast anscheinend gut geschlafen, Jim.
Irwin: Bitte wiederholen, Bob?
Parker: Du hast anscheinend ganz gut geschlafen da oben.
Irwin: Jawohl, Sir. Es war der beste Schlaf, seit wir gestartet sind.
Parker: Verstanden.
Jones: Beim Zuhören meinten Sie gerade, Sie würden sich immer noch etwas verschlafen klingen.
Irwin: Vielleicht habe ich geschnarcht. Ich kann es nicht sagen. Würde mich interessieren, ob jemals ein Schnarchen im Weltraum dokumentiert wurde?
Jones: Das heißt für mich, Dave hat nicht geschnarcht?
Irwin: Ich habe nichts gehört. Er hat mich vielleicht gehört, das weiß ich nicht. Jedenfalls hat er nie etwas gesagt.
Parker: Wie war es bei Dave? (Pause)
Scott: Alles bestens, Bob. Ich habe tief und fest geschlafen, als du uns gerufen hast.
Parker: Tut mir leid, Dave.
Scott: Oh, nein. Völlig in Ordnung! Lass uns das Problem aus der Welt schaffen.
Parker: Ja, ich dachte mir schon, dass wir hier unten heute Nacht weniger Schlaf bekommen. Nicht mal an meiner Konsole konnte ich etwas schlafen.
Irwin: Das ist in der Tat erstaunlich.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Jones: Das heißt, Bob ist ab und zu eingeschlafen während …
Scott: Überall. Ich erinnere mich, dass Bob fast überall schlafen konnte.
Irwin:Die Kabinentemperatur war sehr angenehm (zum Schlafen). Ich habe die Oberbekleidung (ICGICGInflight Coverall Garment) ausgezogen und im Schlafsack nur die Unterwäsche (CWGCWGConstant Wear Garment) getragen.
Scott:Ich blieb in meiner Oberbekleidung (ICGICGInflight Coverall Garment) und lag nicht im Schlafsack. Wir hatten also beide jeweils zwei Lagen an und fanden es angenehm. Außerdem benutzten wir eure Ohrstöpsel, daher störten auch die Geräusche nicht.
Irwin:Die Ohrstöpsel halfen sehr.
Scott:Du sagtest, von irgendwo drang Licht in die Kabine. Durch die Randnähte an den Abdeckungen für die beiden vorderen Fenster kam etwas Licht, ist aber kein Problem gewesen. Die Konfiguration des ECSECSEnvironmental Control System, die man in der (Vakuum-)Kammer ausgetestet hatte, funktionierte gut. Das und die Ohrstöpsel senkten den Geräuschpegel erheblich. Nur der konstante Ton der Glykol-Pumpe war zu hören.
Insbesondere für Neil Armstrong und Buzz Aldrin war der vom ECSECSEnvironmental Control System verursachte Lärm äußerst störend. Hinzu kam eine sehr niedrige Kabinentemperatur. Diese Umstände sorgten hauptsächlich dafür, dass beide zwischen EVAEVAExtravehicular Activity und Start so gut wie keinen Schlaf bekamen.
Irwin: Houston, hier ist (Basis) Hadley. Wenn ihr nicht zu beschäftigt seid, ich könnte die Startzeiten für (RevREV oder RevRevolution-)21 bis 27 notieren. (SUR 2-9)
Jim will die Checkliste so weit wie möglich abarbeiten, damit sie pünktlich aussteigen können. Sie sind auf SUR 2-9. Vermutlich wurden die Hängematten bereits verstaut und auch die neue LiOHLiOHLithiumhydroxid‑Kartusche ist eingesetzt. Eine Aufnahme aus LM-11 von Apollo 16 zeigt die primäre Austauschkartusche in ihrer Halterung links hinter der Triebwerksabdeckung. Noch am Anfang von EVA-1EVAExtravehicular Activity wird Jim eine weitere LiOHLiOHLithiumhydroxid‑Kartusche aus dem MESAMESAModular(ized) Equipment Stowage Assembly holen und auf eine Palette laden, um sie in die Kabine zu bringen. Diese Kartusche wird am nächsten Morgen vor EVA-2EVAExtravehicular Activity in das ECSECSEnvironmental Control System eingesetzt.
Parker: Verstanden, Jim. Wenn du bereit bist, lese ich vor: T︱2︱1 ist
1︱8︱8 · 3︱0 · 4︱8. (Kleine Pause, als man ihn auf den Fehler hinweist.) Negativ, es muss 1︱1︱8 heißen, was du sicher bemerkt hast. T︱2︱2 ist 1︱2︱0 · 2︱9 · 0︱0 ○ T︱2︱3 · 1︱2︱2 · 2︱7 · 1︱0 ○ T︱2︱4 · 1︱2︱4 · 2︱5 · 2︱1 ○ T︱2︱5 · 1︱2︱6 · 2︱3 · 3︱2 ○ T︱2︱6 · 1︱2︱8 · 2︱1 · 4︱4 ○ T︱2︱7 · 1︱3︱0 · 1︱9 · 5︱4. Ende.
Die Zahlen stehen für:
Irwin: Okay, Bob. Ich wiederhole: 1︱1︱8︱3︱0︱4︱8 ○ 1︱2︱0︱2︱9︱0︱0 ○ 1︱2︱2︱2︱7︱1︱0 ○ 1︱2︱4︱2︱5︱2︱1 ○ 1︱2︱6︱2︱3︱3︱2 ○ 1︱2︱8︱2︱1︱4︱4 und 1︱3︱0︱1︱9︱5︱4.
Parker: Verstanden. Wiederholung in Ordnung, Jim. (Pause)
Die tatsächliche Umlaufbahn des Kommandomoduls weicht in der Regel vom geplanten Orbit leicht ab und bleibt auch nicht absolut unverändert. Folglich müssen die geplanten Startzeiten des LMLMLunar Module ebenfalls aktuell berechnet und entsprechend modifiziert werden. Ein Start bei T-1 wäre im Notfall unmittelbar nach der Landung erfolgt, sollten schwerwiegende Probleme auftreten. Ein Start bei T-2 hätte nur wenige Minuten danach stattgefunden. Die folgenden Zeiten orientieren sich am Orbit des Kommandomoduls. Das LMLMLunar Module startet von der Mondoberfläche, wenn sich das CMCMCommand Module in optimaler Position für das direkte Ein-Orbit-Rendezvous (LORLORLunar Orbit Rendezvous) befindet. Daher kommt nach T-2 nicht T-3 sondern T-15, der Start von der Mondoberfläche knapp nach der Landung wenn das Kommandomodul im 15. Orbit ist. Eine Mondumrundung dauert und einige Sekunden. Demnach sollte ein Start bei T-22 rund und (8 Orbits) nach der Landung erfolgen.
Irwin: Starten konnten wir zu jeder Zeit. Optimal war es alle , wenn unsere Positionen passten (das Kommandomodul mehr oder weniger direkt über der Landestelle flog). Doch die Möglichkeit zum Start hatten wir immer. Zur Not hätte Al mit dem Kommandomodul den aktiven Part beim Rendezvous übernommen und uns geholt.
Jones: Auf eine niedrigere Umlaufbahn gehen, um Sie einzuholen, oder in einem höheren Orbit fliegen, um auf Sie zu warten.
Irwin: So flexibel sind wir gewesen. Die Hauptsache war, von der Mondoberfläche wegzukommen und einen Orbit zu erreichen. Einmal im Orbit, wären wir schon zurechtgekommen. Entweder mit einem aktiven LMLMLunar Module oder aktivem Kommandomodul oder beidem, um die richtigen Positionen für das Rendezvous zu erreichen und anzudocken.
Jones: Womit haben Sie geschrieben? Kugelschreiber? Bleistift?
Irwin: Wir hatten beides. Bleistift, Kugelschreiber und wir hatten auch einen Filzstift. Ich benutzte am liebsten den Filzstift. Wenn kein anderer damit schrieb und er gerade zur Hand war, nahm ich den Filzstift.
Jones: Die Kugelschreiber funktionierten weniger gut?
Irwin (lachend): Der berühmte Fisher-Kuli. Doch, er war in Ordnung, aber man musste aufdrücken beim Schreiben. Mit einem Filzstift ist es viel einfacher gewesen.
Irwin: Und wenn ihr den aktuellen Stand der Reserven habt, würde ich das auch gleich aufschreiben. (lange Pause)
Parker: Verstanden, Jim. Wir sind uns gerade selbst etwas voraus.
Irwin: Okay. Hat Zeit. (lange Pause)
Laut SUR 2-9 war die Mitteilung zum aktuellen Stand der Reserven war für geplant.
In Houston wurde in den vergangenen Minuten diskutiert, ob das Ventil an den Sauerstofftanks der Landestufe schon wieder geöffnet werden soll. Durch den Sauerstoffverbrauch der Astronauten verringerte sich der Kabinendruck allerdings nur sehr langsam. Darum wollte man doch noch etwas warten, um absolut sicher zu sein, dass die Ursache für das Leck beim Ventil am Auffangbecher lag.
Parker: Und Falcon, Houston. Ende. Wir glauben, dass … Wir sind hier jetzt absolut überzeugt, das Problem ist gelöst. Ihr könnt Landestufe O2 wieder öffnen (ECS-Paneel). Wir schlagen auch vor, dass ihr von jetzt an den Auffangbecher nach Gebrauch abnehmt und die QDQDQuick Disconnect mit der Kappe verschließt, wie wir es eben gemacht haben. Ende.
Scott: Eine gute Nachricht, Bob. Das machen wir. Und, glaub mir, man schläft ausgezeichnet hier oben. Und falls wieder irgendwo ein kleines Problem auftaucht, nun, wir rollen uns nur zu gern herum und beheben es. Tatsächlich würden wir sogar noch besser schlafen, wenn wir wüssten, dass ihr uns in solchen Fällen ohne Bedenken weckt.
Irwin:Man weckte uns früher, weil Sauerstoff durch die Vorrichtung zur Urinentsorgung entwich. Das lag zum Teil am oberen Verschluss, an der doppelten Dichtung. Der Korkstempel ist nicht ganz dicht gewesen, nachdem wir sie den Abend vorher benutzt haben.
Scott:Hat man uns jemals genau erklärt, wie es funktioniert?
Irwin:Nein. Aber wir informierten John (Covington), dass wir den Auffangbecher anschließen und ihn dann so lassen wollten. Keiner hatte etwas dagegen.
Scott:Ja, aber wir haben das nie eingehend besprochen. Es gab die zwei Dichtungen an der Kupplung und ein Ventil. Wir dachten eigentlich, damit wäre alles dicht.
Irwin:Möglicherweise, hätte die Verbindung richtig festgesessen. Egal, sie saß nicht ganz fest und etwas Sauerstoff konnte entweichen. Dann kam der erste Funkspruch vom Boden, um das zu überprüfen. Man wusste nicht, wo das Leck ist, aber wir fanden es relativ schnell. Also trennten wir den Auffangbecher vom Schlauch, verschlossen die Leitung mit der Kappe und das Leck war abgedichtet.
Scott:Damit willst du sicher auch darauf hinaus. Wir wären besser gleich geweckt worden, sobald man das Leck feststellte. Auch wenn es mitten in der Nacht war. Wir hätten die Nächte danach besser geschlafen. Man will sicher sein, dass jede Kleinigkeit sofort behoben wird, bevor ein zu großer Verlust (bei den Reserven) entsteht. Daher sollte die Besatzung umgehend von jedem Problem erfahren, dass im Kontrollzentrum erkannt wird und vielleicht an Tragweite gewinnt, je länger man wartet.
Dieser Vorfall erinnert an eine ähnliche Situation während der Expedition von Robert Falcon Scott zum Südpol, wenn auch mit sehr viel schwerwiegenderen Folgen. Der Marsch begann im und man hatte entlang der Route mehrere Depots mit Nahrungsmitteln und Paraffinöl für die Kocher angelegt. Auf dem Rückweg vom Pol musste die Gruppe jedoch feststellen, dass viele der Behälter weniger Brennstoff enthielten, als erwartet. Bei Scott kam gelegentlich der Verdacht auf, einige seiner Begleiter, die nur einen Teil der Strecke mitgegangen waren, hätten mehr dieser Vorräte verbraucht, als ihnen zustand.
Wahrscheinlicher ist allerdings, dass die Lederdichtungen der Paraffinölbehälter in der extremen Kälte trockneten und schrumpften, wodurch ein Teil des Brennstoffs verdunsten konnte. Leider kalkulierte Scott bei den Vorräten, anders als die Ingenieure des Apollo‑Programms, eine zu geringe Verlustspanne ein. Darum hatten sie nur wenig Brennstoff, um Essen und warme Getränke zu kochen, die so dringend benötigt wurden. Einige Kilometer vor dem letzten Depot kam ein heftiger Schneesturm auf und hielt sie mehrere Tage in ihrem Zelt fest. Mangelnde Vorräte und zunehmende Erschöpfung durch Skorbut führten schließlich zum Tod.
Eine ausführliche Schilderung der Expedition ist in Scott and Amundsen: The Race to the South Pole von Roland Huntford zu lesen, . Erläuterungen zu den Dichtungen aus Leder finden sich dort auf Seite 498.
Harald Kucharek weist auf den interessanten Zufall hin, dass der mittlere Name von Robert Falcon Scott und der Name des LMLMLunar Module von Apollo 15 gleich sind.
Parker: Verstanden. Du kannst nun beruhigt schlafen, weil du jetzt sicher bist, ich kann dich auch wecken. Das Ding (der Ohrhörer) fällt offensichtlich nicht aus dem Ohr, Dave.
Scott: Nein, bestimmt nicht. Dafür habe ich gesorgt.
Scott: Das war nicht unwichtig. Wenn einem der Ohrhörer herausfiel, hörte man keinen Weckruf. Ist aber nie vorgekommen.
Parker: Und euch bleiben etwa (bis zum geplanten Weckruf), falls ihr noch ein bisschen schlafen wollt.
Scott: Also, das könnten wir sicher. Eben sprachen wir darüber, wir haben beide hier drin so gut geschlafen wie zu Hause.
Parker: Ganz ehrlich, Jungs, es liegt wirklich bei euch. Wenn ihr euch noch einmal hinlegen und etwas dösen wollt, nur zu. Wir machen hier unten einfach weiter. Ich glaube, ein vorgezogener Beginn der EVAEVAExtravehicular Activity ist nicht im Gespräch. Es steht schon länger fest, dass wir planmäßig damit anfangen, oder nicht?
Scott: Ja, ganz richtig. Wir wollen die EVAEVAExtravehicular Activity nicht eher beginnen. Wir halten uns an den Zeitplan. Aber wir nutzen die paar Minuten, um uns hier ein wenig besser einzurichten. Es dauert, bis alles am rechten Fleck ist und man sich hier einigermaßen zurechtfindet. Da kommt uns die zusätzliche Zeit gelegen.
Parker: Okay. Du bist der Boss.
Scott: Wir fühlen uns beide gut ausgeschlafen und wollen jetzt ganz in Ruhe weitermachen. Dann sind wir hoffentlich mit allem fertig, wenn es Zeit ist auszusteigen.
Parker: Okay. Und wenn ihr so weit seid, sagt mir Bescheid. Wenn ihr für ein paar aktuelle Informationen bereit seid, insbesondere zur Planung der EVAEVAExtravehicular Activity. Dazu hätte ich ein paar Worte zu sagen, bei passender Gelegenheit.
Scott: Okay. Wir machen gerade Frühstück und sagen dann Bescheid.
Parker: Verstanden.
Lange Unterbrechung des Funkverkehrs.
Jones: Können Sie mir kurz erläutern, was zu diesem Zeitpunkt in der Kabine wohin geräumt wurde? Mussten Sie Stichwortkarten und Checklisten hervorholen …
Irwin: Vermutlich. Und unsere Rationen für das Frühstück. Denn es war das erste Frühstück auf dem Mond.
Jones: Gab es auch Vorräte in der Landestufe (MESAMESAModular(ized) Equipment Stowage Assembly)?
Irwin: Ja. Einiges hatte man dort verstaut. In der Kabine hatten wir genug zu essen für den Abend davor und das Frühstück an dem Morgen.
Die Anzüge sind noch sauber gewesen. Wir hatten Sie während der Ruhepause ausgezogen und nur in Unterwäsche geschlafen. Ich glaube, an der Stelle haben wir die Kühlunterwäsche (LCGLCGLiquid Cooled Garment) noch nicht an. Das meint Dave hier wahrscheinlich, die richtigen Sachen anziehen, um dann in den Anzug zu steigen.
Jones: Es gab nicht mehr viel, das aus irgendwelchen Fächern geholt werden musste.
Irwin: Nein. Es gab auch gar nicht so viel Platz, wo man etwas hätte verpacken können. Wenn ich daran denke, was wir alles brauchten – woher wir wussten, wo alles ist – darum waren die Checklisten so wichtig.
Jetzt wieder zu meinem Gespräch mit Dave Scott im .
Jones: Ich gehe davon aus, Sie wollten alles, was nicht unbedingt notwendig ist, verpackt und aus dem Weg haben, wenn die Luke geöffnet wird. Hat gelegentlich viel in der Kabine herumgelegen? Oder lernte man im Training, wo sich alles befand, packte aus, was man gerade brauchte und legte es danach gleich wieder zurück?
Scott: Eine Menge Sachen waren in der Kabine untergebracht. Man musste sich organisieren und eine gewisse Routine entwickeln. Sicher lernten wir in den letzten Monaten im Simulator, wo alles hingehört, aber wir lebten nicht wirklich in dieser Umgebung und sind auch nicht den gesamten Ablauf durchgegangen. Man kann einfach nicht für jede Minute und jedes Detail trainieren. Es ging darum, sich zurechtzufinden. Was will man wo haben, wenn man Essen macht? Wo legt man Packung und Schere hin? Ein bisschen wie zu Hause. So etwas dauert eben, wie wir alle erfahren mussten. Hausarbeit nimmt stets mehr Zeit in Anspruch als erwartet. Selbst wenn Sie alles schon mal gemacht haben. Und wenn das Schiff ordentlich und sauber sein soll, müssen Sie es ordentlich und sauber halten. Also nimmt man sich Zeit, ganz in Ruhe, um aufzuräumen. Auf die Art sind Sie insgesamt effizienter.
Nachdem Dave einen Entwurf zu diesem Abschnitt gelesen hat, fügte er hinzu: Hier geht es um die
im System, was Nahrungsmittel, Ausrüstung usw. betrifft. Wo Sachen hingelegt und wogegen sie ausgetauscht werden zu bestimmten Zeiten. Auspacken, vorläufig ablegen, benutzen, wieder zurücklegen usw. Wie in Ihrer Küche, mit Herd, Schubladen und Schränken. Sie tragen auch beim Essen andere Kleidung als beim Kochen, wenn überall Kochtöpfe und Teller herumstehen – und alles ohne Küchentisch! Stellen Sie sich das mal zu Hause vor. Dann müssen Sie noch bedenken, zwei Leute haben dafür nur geringfügig mehr Platz als in einem Wandschrank!
Jones: Mussten Sie die ganze Zeit stehen? Oder haben Sie manchmal auf der Triebwerksabdeckung gesessen?
Scott: Das weiß ich nicht mehr. Es spielte auch keine Rolle. Stehen ist bei 1/6 g nicht anstrengend. Man musste sich bewegen können, um alles vorzubereiten. Sachen dahin räumen, Sachen dorthin räumen. Allein die vielen Filmmagazine machten ständig Arbeit. Dafür zu sorgen, das richtige Magazin zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle zu haben. Man hat sehr viel Ausrüstung und sehr wenig Platz.
Jones: Ein paar der Entwürfe für Mondbasen, die ich mir angesehen habe, schienen das Platzproblem zu vernachlässigen. Was zwei Leuten mit einem begrenzten Aufgabenspektrum für drei Tage reicht, ist nicht annähernd genug, wenn man dort einen ganzen Monat arbeiten soll.
Scott: Auf keinen Fall. Gewiss wird man effizienter mit der Zeit, aber es ist bestenfalls unpraktisch, weil ständig irgendetwas umgeräumt werden muss. Der Platz reicht einfach nicht aus für einen längeren Aufenthalt. Sie müssen dies wegräumen, um das ablegen zu können. Man räumt andauernd hin und her, weil kaum Platz ist. Bei längerem Aufenthalt braucht man definitiv mehr Platz, mehr Raum. Nicht, dass es (bei Apollo 15) ein Problem gewesen wäre. Es war keins. Es ist wirklich erstaunlich, wie effektiv das vorhandene Volumen genutzt wurde, was alles darin untergebracht wurde. Vor allem wenn man die Menge an Ausrüstung betrachtet, die uns für die Arbeit zur Verfügung stand, und welchen Aufgaben dieser begrenzte Raum gerecht wurde. Unterkunft, Umkleideraum, Labor, Fluggerät. Wirklich nicht schlecht.
Jones: Wir sprachen bereits gestern darüber. Für eine dreitägige Apollo‑Mission war es die richtige Ausrüstung.
Der Flugleiter in Houston möchte von den Fachleuten wissen, wie sich der Sauerstoffverlust auswirkt, ob die PLSSPLSSPortable Life Support System-Tanks für EVA-3EVAExtravehicular Activity voll aufgefüllt werden können oder nicht.
Scott: Houston, Basis Hadley. Wir haben hier eine kurze Frage zu eurer Frage von gestern Abend (), als wir die PLSSPLSSPortable Life Support System-Wassertanks aufgefüllt haben. Ihr wolltet wissen, ob tatsächlich lang Wasser in die Tanks gelaufen ist. Jetzt würde ich gern wissen, ob es irgendwelche Hinweise darauf gibt, dass ein Tank nicht ganz voll ist.
Parker: Okay, Dave. Warte einen Moment. Ich erkundige mich.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Keiner der Mitarbeiter in dieser Schicht war anwesend, als die Tanks am Abend zuvor aufgefüllt wurden. Daher müssen erst Protokolle und Mitschriften durchgesehen werden.
Parker: Und Falcon, Houston. Bei der Frage gestern ging es wohl darum, ob wir das hier unten so genau ermitteln können. Nach dem, was wir hier sehen, sind eure Tanks voll, allerdings plus/minus 1 Pfund (0,45 kg). Unsere Anzeigen sagen also, wie genau auch immer, ihr habt volle Tanks. Ende.
Die PLSSPLSSPortable Life Support System-Wassertanks haben jeweils ein Fassungsvermögen von maximal 12 Pfund (5,44 kg)
Scott: Okay. Verstehe. Als wir die Sichtgläser kontrolliert haben, kam es uns auch so vor, obwohl beim ersten PLSSPLSSPortable Life Support System (das von Jim) nach der maximalen Zeit noch einige Bläschen im Fenster zu sehen waren. Beim zweiten PLSSPLSSPortable Life Support System war das Fenster nach, oh, klar.
Parker: Verstanden.
Lange Unterbrechung des Funkverkehrs.
Jones: Offensichtlich gab es für den Füllstand keine direkte Anzeige. Sie hatten ein Sichtglas und nahmen die Zeit.
Scott: Sah man (im Sichtglas) keine Blasen mehr, waren die Tanks voll. Da gab es keine Unklarheiten. Die Vorrichtung gewährleiste bis zum Rand gefüllte Tanks und man konnte sich auch davon überzeugen. Die Diskussion wurde durch diese Frage hervorgerufen. Weil es im Kontrollzentrum dazu keine unmittelbaren Daten gab, wollte man dort einfach sichergehen.
Jones: Man konnte nur sehen, wie viel Wasser aus den Tanks der Landestufe entnommen wurde. Denn man bekam vom PLSSPLSSPortable Life Support System keine Telemetrie.
Scott: Richtig. Es geht nur um Kontrolle, Kontrolle und immer wieder Kontrolle. Wenn ich alles und jeden überprüfe, umso besser.
Jones: Ein Haufen Geld und viel Zeit wurde investiert, um euch Jungs auf den Mond zu bringen. Warum eine verkürzte EVAEVAExtravehicular Activity riskieren, wegen etwas, dass man überprüfen kann.
Audiodatei (, MP3-Format, 2,7 MB) Beginnt bei .
Parker: Basis Hadley, Houston. Ende.
Scott: Kommen.
Parker: Verstanden, Dave. Wir können dir Folgendes mitteilen. Zu diesem Zeitpunkt ergeben unsere Kalkulationen, dass der Sauerstoff ausreicht, um die Mission uneingeschränkt wie geplant durchzuführen. Inklusive einer kompletten Tankfüllung für EVA-3EVAExtravehicular Activity. Das Nachfüllen der Tanks … (Beginnt den Satz noch einmal.) Ausreichend hoher Druck (in den Sauerstofftanks der Landestufe) für das Nachfüllen der PLSSPLSSPortable Life Support System-Tanks war dabei die entscheidende Bedingung. Und das ist anscheinend gewährleistet, wenn auch ziemlich knapp. Ende.
Scott: Okay. Dann atmen wir ruhig und sparen so viel ein wie möglich.
Parker: Verstanden.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Scott: Houston, (Basis) Hadley. Während wir hier beim Essen sitzen und aus dem Fenster sehen, geht uns uns noch eine andere Frage durch den Kopf. Habt ihr zufällig irgendwelche Daten zu unserer Sinkgeschwindigkeit beim Aufsetzen? Wir schauen gerade nach draußen, und wie es scheint, haben wir eine Stütze etwas gestaucht. Soweit wir uns erinnern, war es etwa 1 ft/s (0,3 m/s) beim Kontakt. Und wir möchten wissen, ob ihr schon genauere Daten dazu habt. (lange Pause)
Dave spricht hier vom Stoßdämpfer in der vorderen plus-Z-Landestütze, die einzige, die sie aus dem Fenster sehen können.
Parker: Einen Moment, Dave. Wir kümmern uns darum.
Scott: Okay. (lange Pause)
Parker: Okay, Dave. Hier die Antwort auf deine Frage. Bis zum Aufsetzen (meint
Kontakt
) haben wir 0,7 ft/s (0,2 m/s) gesehen. Ab diesem Punkt, an dem auch gleichzeitig die leichte Roll- und Nickbewegung anfing, stieg die Geschwindigkeit wieder bis auf 3,7 ft/s (1,1 m/s). Ende.
Scott: Dann hat unsere Sinkgeschwindigkeit zwischen Kontakt und Aufsetzen von 0,7 (ft/s bzw. 0,2 m/s) auf 3,7 (ft/s bzw. 1,1 m/s) zugenommen. Richtig? (lange Pause)
Laut Missionsbericht zu Apollo 15 (Apollo 15 Mission Report, Seite 7-1) betrug die Sinkrate beim Kontakt der Sonden 0,5 ft/s (0,15 m/s) und 6,8 ft/s (2,1 m/s) beim Aufsetzen. Mehr zu den Bewegungen des Raumschiffs bei der Landung im Kommentar nach .
Im Bericht heißt es weiter (Apollo 15 Mission Report, Seite 7-1): Computersimulationen (unter Verwendung der Telemetriedaten, der bekannten Neigung des LMLMLunar Module sowie der Kontur und Beschaffenheit des Untergrundes) ergaben, dass die primären Landestützen um 1 Zoll (2,54 cm) gestaucht wurden. Ausgenommen die vordere (plus-Z-)Landestütze, für die man 3 Zoll (7,62 cm) ermittelte. Die Ergebnisse der Simulation wiesen auch darauf hin, dass der vordere Landefuß in seiner endgültigen Position keinen Bodenkontakt hatte. Von der Besatzung wurde mitgeteilt, der Landefuß lag frei und ließ sich mühelos drehen. Das bestätigte die Simulationsergebnisse.
Parker: Dave, wir können uns nur auf die jeweiligen Zeiten stützen. Wir sehen hier kein Kontaktlicht und wissen darum nicht genau, wann es passiert ist. Aber wir orientieren uns zum Beispiel an zeitlichen Abläufen. Bis zum Schluss betrug deine Sinkgeschwindigkeit 0,7 (ft/s bzw. 0,2 m/s). Und dann, im selben Moment als wir die Nickbewegung und das Rollen gesehen haben, erhöhte sie sich plötzlich auf 3,7 (ft/s bzw. 1,1 m/s).
Scott: Ah, verstehe. Scheint als wären wir mit unserer hinteren Tatze (sic) in einem Krater gelandet, heh?
Parker: Wie bitte, Dave?
Scott: Scheint als wären wir mit unserem hinteren (minus-Z-)Landefuß in einem Krater gelandet, heh?
Parker: Entweder das, oder ihr habt irgendwo aufgesetzt und seid eingebrochen. (Pause)
Dave überlegt vermutlich kurz, was Bob Parker damit andeuten wollte.
Scott: Interessanter Gedanke. (lange Pause) Heißt allerdings auch, man kann sich auf die Daten vom Landeradar verlassen.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Ich fragte, ob aufsetzen und dann einbrechen
vielleicht eine Anspielung auf die Theorie von den mächtigen Staubschichten war, die Dr. Thomas (Tommy) Gold so vehement vertrat. Eine Theorie, die kaum Unterstützung fand, auch schon bevor sie von den erfolgreichen Landungen der russischen Luna- und amerikanischen Surveyor-Sonden auf solidem Untergrund eindeutig widerlegt wurde.
Irwin: Wir waren vollkommen sicher, dass wir festen Untergrund haben. Wir machten uns keine Sorgen, irgendwo einzubrechen. Und auch nicht, in einem Haufen Mondstaub zu landen. Das einzige Problem, das wir mit Staub hatten, war die Sicht. Müssen so um die 30 Fuß (9 m) über dem Boden gewesen sein, als auf der Oberfläche nichts mehr zu erkennen war. Von da an hatten wir nur noch das Landeradar. Und natürlich den Computer. Ich habe Tommy Gold einmal getroffen, aber das hat bei mir kaum Eindruck hinterlassen. Jack Schmitt sprach vermutlich viel öfter mit ihm als wir.
Jones: Jack hat seine ganz eigene Meinung, nach der Tommy nichts weiter machte, als einen Haufen Zeit und Geld zu verschwenden. Womit er auch nach Surveyor und Luna nicht aufhörte.
Scott: Okay, Houston. Hier ist Basis Hadley. Wir könnten jetzt den Plan für die EVAEVAExtravehicular Activity besprechen, wenn ihr wollt.
Parker: Verstanden, Dave. Wir sind auch so weit. Zuerst sprechen wir über ein paar minimale Änderungen bei der Streckenführung. Für eure Planung, aktuell gehen wir davon aus, das LMLMLunar Module steht bei den Koordinaten Bravo︱Romeo︱3 und 7︱5︱Komma︱5 (BR,3/75,5) auf der Karte mit Gitternetz. Ende.
Auf der Arbeitskarte der Mondoberfläche im Apennin-Hadley-Landegebiet – Apollo 15 liegt die Stelle rund 615 Meter südöstlich der tatsächlichen Position des LMLMLunar Module bei BS,4/73,3 (Ausschnitt mit Markierungen).
Scott: Okay, Bob. Wir müssen die Karten erst wieder aus der ETBETBEquipment Transfer Bag holen. Sekunde.
Parker: Okay, alles klar. Ich warte. (lange Pause)
Bob Parker gehört zur Unterstützungsmannschaft und war an den EVAEVAExtravehicular Activity-Vorbereitungen beteiligt. NASANASANational Aeronautics and Space Administration-Foto 71-H-490 zeigt ihn mit EV-Handschuhen bei der Montage einer 16mm-Filmkamera (LDACLDACLunar Surface Data Acquisition Camera) am Qualifikationsmodell des LRVLRVLunar Roving Vehicle. Die Aufnahme entstand am bei Boeing.
Irwin: Bob, gibst du mir noch einmal die Koordinaten?
Parker: Sicher. Bravo︱Romeo︱3 · 7︱5︱Komma︱5 (BR,3/75,5). Ende.
Irwin: Verstanden. Notiere: Bravo︱Romeo︱3 · 7︱5︱Komma︱5.
Parker: Richtig. Und das ist nah bei (Krater) November. Okay, das war … (alles) zum Aufschreiben. Der Rest – jedenfalls fürs Erste – sind nur Hinweise. Durch die neue Position der Landestelle verlängert sich die Strecke für EVA-1EVAExtravehicular Activity um 0,6 Kilometer und somit auch der Fahrzeit um . Aber das gilt natürlich nur vorläufig. Da wir draußen eine schöne flache Ebene haben (nach Daves Schilderung während der SEVASEVAStand-Up Extravehicular Activity, vor allem, dass nur wenig Steine im Weg liegen), können wir alles in allem vielleicht schneller fahren als angenommen und so etwas Zeit gutmachen. (Pause) Falls nicht …
Scott: Moment, lasst …
Parker: Kommen.
Scott: Bevor du weiter über die
weite flache Ebene
sprichst, Bob. Ich hoffe, wir haben deutlich gemacht, dass es da draußen eine Menge Krater gibt, die wir vermutlich umfahren müssen. Auch wenn keine Felsbrocken herumliegen, wir müssen trotzdem einen gewissen Wanderfaktor einkalkulieren, um die, ah, 3- bis 4-Meter-Krater zu meiden.
Wegen der Umwege wird ihre Fahrstrecke etwa 10 Prozent länger sein als die Summe der geraden Linien zwischen den Haltepunkten. Das ist mit Wanderfaktor
gemeint.
Parker: Okay, das ist uns klar, Dave. Und um innerhalb der maximal vorgesehenen für die EVAEVAExtravehicular Activity zu bleiben, wurden diese am Ende bereits abgezogen. Wir haben einiges gestrichen, was nach der Rückkehr zum LMLMLunar Module vorgesehen war. Dort wollen wir die Zeit wieder reinholen, das ist jedenfalls im Augenblick der Plan. Davon abges… Darüber hinaus hat sich …
Scott: Okay.
Parker: … am Zeitplan für EVA-1EVAExtravehicular Activity nichts geändert. Ende.
Scott: Okay. Sehr schön.
Scott: Bedenkt man, wie viel Arbeit in die Planung der Mission gesteckt wurde, dann kommen wir dort an und landen gar nicht genau an der vorgesehenen Stelle, und was noch so passierte. Bei alldem ist eine Änderung von am Ende einer kaum der Rede wert. Wirklich gute Planung. Bei der geologischen Arbeit hat sich überhaupt nichts geändert. Eine echte Bestätigung für die ausgezeichnete Arbeit, die alle bei der Planung geleistet haben. Und in Houston wird auch nicht viel geschwafelt. Sie gestatteten uns im Wesentlichen, an unserem Plan festzuhalten, was meiner Meinung nach wichtig gewesen ist. Denn so konnten wir effektiv umsetzen, was wir uns im Training angeeignet hatten.
Parker: Okay. Ein paar zusätzliche Aufgaben wären: Wir hätten gern die Glaskugel, die euch in der Nähe des LMLMLunar Module aufgefallen ist (). Sie könnte eventuell mit der Notfallprobe eingesammelt werden, wenn möglich. Falls nicht, möchten wir, dass ihr sie im Zuge der LRVLRVLunar Roving Vehicle-Vorbereitung noch vor der Erkundungsfahrt aufhebt. Die Geologen sind natürlich auch sehr an den schwarzen Steinen interessiert, die ihr während der SEVASEVAStand-Up Extravehicular Activity entdeckt habt (in der Nachbesprechung bei ), in 40 bzw. 300 Meter Entfernung (westlich des LMLMLunar Module). Ihr könnt sie irgendwann aufheben, bevor ihr den Mond wieder verlasst. Und noch als kleiner Zusatz, der sich etwas überfürsorglich anhört:
Die Auswahlproben sollten am Ende der EVAEVAExtravehicular Activity eingesammelt werden. Der Zeitpunkt liegt im Ermessen der Mannschaft.
(Pause) Was das Fahrzeug betrifft, die andere Landestelle …
Scott: Okay … (hört Bob Parker weitersprechen) Bob, mach bitte nach jedem Kommentar eine kleine Pause, bis du von uns hörst.
Parker: Verstanden. Ich warte.
Der Flugleiter bekommt aus dem Nebenraum (SORSORScience Operations Room) die Erklärung, dass mit Auswahlproben
die schwarzen Steine gemeint sind. Seine Antwort darauf lautet, dann hätte man auch schwarze Steine
sagen sollen.
Jones: Haben Sie bei Ihren geologischen Exkursionen viel mit Bob gearbeitet.
Scott: Na ja, er war bei den Feldexkursionen auch ab und zu als CAPCOMCAPCOMSpacecraft (Capsule) Communicator dabei. Allerdings nicht annähernd so oft wie Joe Allen. Interessant sind hier die Überschneidungen bei den Pausen. Das gewöhnt man sich bei der Kommunikation im Training auf der Erde an, wo es keine Verzögerung gibt. Doch mit Joe haben wir so viel zusammengearbeitet, dass diese Verzögerung kaum ein Problem gewesen ist. Jeder spricht oder schweigt im richtigen Moment und ganz intuitiv, weil wir aufeinander eingespielt sind. Mit Bob Parker arbeiteten wir vielleicht, lassen Sie mich grob schätzen, allerhöchstens 5 Prozent der Zeit, die wir mit Joe verbrachten. Und mit Bob sind wir auch nicht geflogen … Beim Fliegen macht man das ebenfalls, wenn jeder im eigenen Flugzeug sitzt. Bei der Kommunikation über Funk wissen Piloten intuitiv, wann man spricht oder still ist. Da überlappt nichts und keiner wird unterbrochen. Das ist hier wirklich interessant, ich habe bisher nie darauf geachtet. Und man hört auch, dass die Kommunikation nicht so flüssig läuft wie mit Joe. Eindeutig wegen der engen Zusammenarbeit.
Jones: Zum Teil ist es auch eine Eigenart von Bob. Bei Apollo 17 war es dasselbe.
Scott: Manchmal zögert er auch zwischen den Sätzen und man weiß nicht genau, ob er schon fertig ist. Dagegen sagt Joe sehr oft
Ende
. So machen es Piloten.
Jones: Wurde im Training bei den Feldexkursionen eine Verzögerung zugeschaltet?
Scott: Ich denke nicht. Das ist auch kein Problem gewesen. An der Stelle hier ist es eins, das liegt jedoch weniger an der Verzögerung, sondern mehr daran, dass wir nicht so gut aufeinander eingespielt sind. So etwas passierte auch auf der Erde, ohne Verzögerung. Mit Joe war es jedenfalls nie ein Problem. Gelegentlich gab es eine kleine Überlappung, das habe ich aber kaum als Problem wahrgenommen. Für mich auf dem Mond galt, sobald Joe fertig war, habe ich gesprochen. Dadurch bekamen wir von der Verzögerung im Grunde nichts mit. Wenn Sie heute hier zuhören, dann fällt es auf. Aber uns nicht, weil wir die Sekunde nicht abwarten mussten. Wir hörten ihn erst, wenn der Funkspruch bei uns ankam und umgekehrt. So lief die Kommunikation glatt und kontinuierlich. Es hat eigentlich keine Rolle gespielt.
Scott: Okay, gerade haben wir noch einmal über die Fragmente hier in der näheren Umgebung gesprochen. Und wir sehen viele interessante Steine da draußen. Dabei kam uns der Gedanke, dass wir sie besser erst aufheben, wenn wir wieder beim LMLMLunar Module sind (am Ende der EVAEVAExtravehicular Activity), und vorher darauf achten, die Stellen dort unberührt zu lassen. Aber wir könnten sie natürlich auch zu Beginn schnell einsammeln. Wir überlassen euch die Entscheidung, ob ihr die paar Minuten am Anfang opfern wollt oder damit wartet, bis wir wieder zurück sind.
Parker: Verstanden, Dave. Meine erste schnelle Aussage war:
… bevor ihr den Mond wieder verlasst.
Die zweite Aussage zu den Auswahlproben lautete, sie … sollten am Ende der EVAEVAExtravehicular Activity eingesammelt werden. Der Zeitpunkt liegt im Ermessen der Mannschaft.
Damit haben die Geologen offensichtlich die schwarzen Steine und andere interessante Fragmente gemeint. Ende.
Scott: Okay. Also, wollt ihr nun ausdrücklich, dass wir die Glaskugel und die schwarzen Steine aufheben, bevor wir losfahren in EVA-1EVAExtravehicular Activity?
Parker: Einen Moment, Dave. (lange Pause)
Scott: Er hatte nicht oft mit uns gearbeitet und verstand nicht, was wir meinten.
Was wollt ihr denn jetzt? Sollen wir sie gleich aufheben oder später?
Dabei ist es eigentlich keine große Sache. Wir hätten sie auf jeden Fall aufgehoben. Aber es war uns auch wichtig, die ursprüngliche Oberfläche dort nicht zu zerstören, und natürlich wollten wir möglichst bald aufbrechen. Das waren sicher schöne Steine. Nachdem wir jedoch gesehen hatten, was alles dort so herumliegt, war uns klar, dass es davon jede Menge gibt. Im Nebenraum hatten sie nur die Beschreibung von diesen zwei Steinen gehört und waren begeistert. Jim und ich hatten den Abend zuvor (nach der SEVASEVAStand-Up Extravehicular Activity) darüber gesprochen, Mann, da draußen liegt ein Haufen interessantes Zeug!
Ganz einfach. Zwei interessante Steine unter Tausenden. Hier ging es darum, eine Entscheidung zu treffen. Kommt jetzt, wir wollen los.
Scott: So sehr ich Bob schätze. Er ist ein prima Kerl und machte seine Arbeit wirklich gut. Doch er hatte keine Gelegenheit, sich richtig einzuarbeiten. Das hier ist Zeitverschwendung, reine Zeitverschwendung. Es war klar, dass wir die Steine aufheben sollen. Wir wussten, es war wichtig. Diese Diskussion über das Wann ist sinnlos gewesen. Ich mache niemandem einen Vorwurf. Joe war nicht da und so etwas gehörte nicht zu Bobs Aufgaben.
Jones: Aus dem Nebenraum bekam Bob lauter Zettel mit Fragen. Joe hätte sie vielleicht sortiert und einiges herausgefiltert.
Scott: Richtig. Oder im Nebenraum hätten andere Leute gesessen. Die unterschiedlichen Besetzungen in jeder Schicht spielten gewiss eine Rolle. Wir sind noch nicht richtig in der EVAEVAExtravehicular Activity. Bob Parker gehörte zum System und er wusste, was er tat. Es lief hier nur nicht so rund. Wenn ich jetzt alles noch einmal betrachte und mir ins Gedächtnis rufe, es lief nur nicht so rund.
Parker: Okay, Dave. Die Glaskugel hat offensichtlich eine höhere Priorität. Man befürchtet, sie könnte verloren gehen, wenn ihr erst einmal in dem Bereich unterwegs seid, während die schwarzen Steine vermutlich liegen bleiben. Ende.
Scott: Okay. Verstehe. Und … Nach unserem Verständnis soll die Notfallprobe allerdings Material enthalten, das typisch für diesen Bereich hier ist und nicht exotisch. (Pause)
Die Notfallprobe ist lediglich etwas Material, das Jim kurz nach dem Aussteigen einsammeln wird. So hat man wenigstens eine kleine Bodenprobe mit einigen kleineren Steinen aus dem Hadley‑Landegebiet, falls die Mission frühzeitig abgebrochen wird und sie wieder starten müssen. Exotisches Material
ist ungewöhnliches oder für den Bereich untypisches Gestein, das vermutlich von einem Einschlag in größerer Entfernung stammt.
Parker: Das stimmt grundsätzlich … Das stimmt grundsätzlich, Dave. Wie auch immer, man will diese kleine Glaskugel haben. Ihr könnt sie natürlich ebenso in einen separaten Probenbeutel tun, bevor ihr losfahrt. Allerdings denke ich, es würde niemanden stören, wenn sie als Teil der Probe … (korrigiert sich) der Notfallprobe mitgebracht wird, da man jetzt von der besonderen Kugel weiß.
Scott: Okay. Wir kümmern uns darum.
Parker: Okay. Ein paar Worte zum Fahrzeug. Die zusätzliche Strecke – die 0,6 (Kilometer) – und eure neue Position wirken sich auf den Stromverbrauch nicht aus. Die Strecke ist so kurz, man kann das vernachlässigen (die Batterien waren auf 100 Kilometer Fahrstrecke ausgelegt). Dann, zweitens, die LMLMLunar Module-Neigung – eure 9 Grad (Neigung) und 9 Grad (meint 6 Grad Rollwinkel) – ist innerhalb der angegebenen Toleranz für das Ausladen – die bei 15 Grad liegt – und auch innerhalb der getesteten Winkel. Ich glaube, man hat erst vor einigen Tagen bei Marshall (MSFCMSFCMarshall Space Flight Center) Tests mit 15 Grad Neigung und 5 Grad Rollwinkel sowie 14 Grad Neigung und 14 Grad Rollwinkel durchgeführt. Außerdem richtet man jetzt bei Marshall die Attrappe ein, um ganz aktuell eure 9 Grad Neigung nach hinten und den 6 Grad Rollwinkel (nach links) zu testen. Ende.
Das Marshall Raumfahrtzentrum (MSFCMSFCMarshall Space Flight Center) beaufsichtigte und betreute sowohl Boeing als auch die Zulieferer bei Konstruktion und Bau des LRVLRVLunar Roving Vehicle.
Im Missionsbericht zu Apollo 15 (Apollo 15 Mission Report), Abschnitt 7.1 Konstruktion und mechanische Systeme, sind folgende Winkel angegeben: Das LMLMLunar Module steht 6,9 Grad nach hinten geneigt und mit einem Rollwinkel von 8,6 Grad nach links auf der Mondoberfläche.
Scott: Okay. Freut mich, zu hören. Und es klingt, als ob die Jungs dort mitdenken, wie immer.
Parker: Das hoffe ich doch. Was die Checkliste betrifft, wir haben keine Änderungen. Ebenso beim Plan für die Fernsehkamera, keine Änderungen. (Pause)
Scott: Okay. Verstanden.
Parker: Und irgendwann, Dave, hätten die Ärzte gern einen Mannschaftsbericht. Den Bericht, der im Anschluss an die Schlafpause vorgesehen ist. (SUR 2-9)
Scott: Okay. Einen Moment. (lange Pause)
Jones: Können Sie etwas dazu sagen, wie sich das geneigte Raumschiff auf Ihre Bewegungsfreiheit in der Kabine auswirkte? Mir ist klar, es war kaum Platz, sich umzudrehen. War die Neigung groß genug, um die Situation zu verschlimmern?
Irwin: Nein. Dass wir nicht ganz gerade standen, hat uns vielleicht ab und zu irritiert. Aber wir waren ja eigentlich nur zum Schlafen in der Kabine und zur Erholung. Wenn wir wach gewesen sind und Anweisungen oder Daten bekamen oder unsere Systeme überprüften, störte die Neigung nicht im Geringsten. Es ist interessant, dass man eine Attrappe in genau demselben Winkel aufbaute, um zu klären, ob und wie wir das Fahrzeug ausladen können. Ich hatte das vergessen.
Jones: Haben Sie oft gesessen in der Kabine? Vielleicht auf der Triebwerksabdeckung oder etwas Ähnlichem?
Irwin: Lassen Sie mich überlegen … Also einer hätte wohl auf der Abdeckung gesessen und der andere davor (auf der Stufe zur Mittelsektion), beim Essen oder bei den Besprechungen, denn die Hängematten hatten wir weggepackt. Sie wären uns nur im Weg gewesen. Einen anderen Platz zum Sitzen gab es praktisch nicht. Ich bin sicher, dass wir beim Aufenthalt in der Kabine dort gesessen haben, vernünftigerweise, einfach um sich zu entspannen.
Jones: Die Fenster waren weiter oben. Mussten Sie sich hinstellen, um die Mondoberfläche sehen zu können?
Irwin: Nein. Eigentlich nicht. Die unteren Fensterecken hatten etwa Tischhöhe. Wer auf der Treibwerksabdeckung saß, konnte gut aus dem Fenster sehen. Die Abdeckung, die runde Dose, war vielleicht anderthalb Fuß (46 cm) hoch. Und gleich davor saß man auf diesem kleinen Absatz (die Stufe zur Mittelsektion, ebenfalls 46 cm hoch) auch sehr bequem, weil die Triebwerksabdeckung als Rückenlehne diente. Von dort aus konnte man genauso gut aus dem Fenster sehen. Ich meine sogar, auch von dieser tieferen Sitzposition aus hat man die Mondoberfläche gesehen. Doch in der Kabine wollten wir uns normalerweise nur erholen und und entspannen, einfach um Kraft zu sparen. (Lachen) Was wohl umso wichtiger war, weil wir länger geblieben sind. Hier (bei der Vorbereitung auf EVA-1EVAExtravehicular Activity) waren wir sicher noch aufgeregt, denn wir wollten endlich aussteigen.
Jones: Das heißt, in den Erholungspausen zwischen den EVAsEVAExtravehicular Activity, wenn Sie die Anzüge ausgezogen hatten, saß einer auf der Triebwerksabdeckung und einer auf der Stufe zur Mittelsektion oder auf dem Boden.
Irwin: Auf dem Boden bestimmt nicht. Der war zu niedrig. Er war flach und man hätte nichts gesehen.
Jones: Gab es eine Art Gitterrost auf dem Kabinenboden?
Irwin: Nein. Es war eine flache Metallplatte, Aluminium. Ich kann mich nicht erinnern, auf dem Mond irgendwann auf dem Boden gesessen zu haben. Auf der Erde saß ich bestimmt häufig dort, bei Tests oder Simulationen.
Mehrere Astronauten sagten mir, sie hätten im LMLMLunar Module überhaupt nicht gesessen. Bei 1/6 g würde Stehen so wenig anstrengen, dass man gar nicht sitzen muss. So lautete zunächst auch die Aussage von Dave Scott. Nachdem er den Entwurf zu diesem Abschnitt gelesen hat, meinte er jedoch: Wahrscheinlich setzte ich mich ab und zu auf die Abdeckung für das Aufstiegsstufentriebwerk, beim Essen vielleicht.
Parker: Und wenn ihr wollt, Falcon, wir haben die (aktuellen) Reserven für euch.
Scott: Okay. Zum Mannschaftsbericht. Wir haben beide ungefähr geschlafen, nimmt man die Zeit zwischen Schlafengehen und Wecken. Keine Medikamente, und es geht uns gut. Wir könnten dann mit den Reserven weitermachen.
Parker: Verstanden. Vielleicht noch die PDR- (sic) bzw. PRDPRDPersonal Radiation Dosimeter‑Anzeigen – wie auch immer das heißt – ablesen.
Scott: Okay. Hört mal, es wäre schön, wenn wir das nur einmal täglich machen müssen. Sie sind in den Anzugtaschen und wir brauchen eine Weile, um sie da herauszuholen. Wenn es wirklich nötig ist, bekommt ihr sie zweimal täglich, aber es kostet immer etwas Zeit.
Parker: Verstanden, Dave. Ich glaube, sie sind nur einmal täglich vorgesehen, da sind wir einer Meinung. Irgendwann, ich denke auf dem Weg zur Erde … (korrigiert sich) bzw. zum Mond, sind wir dazu übergegangen, die PRDPRDPersonal Radiation Dosimeter‑Anzeigen bei Bedarf abzufragen. Zum Beispiel vor der Schlafpause. Gestern Abend haben wir sie bekommen. Es steht nur für heute Morgen in der Checkliste (SUR 2-9). Aber du hast recht, die Vorgabe lautet: Einmal am Tag. Und wir haben sie gestern Abend bekommen.
Scott: Okay. Unser Mannschaftsbericht hat sie abends, bevor wir schlafen gehen. Wollt ihr sie dann oder wollt ihr sie morgens.
Parker: Bitte wiederholen, Dave. Wann enthält euer Mannschaftsbericht die Angaben?
Scott: Vor den Ruhepausen.
Parker: Okay. Im Flugplan steht es nach der Schlafpause. (Pause) Wir möchten die Angaben heute Morgen vor …
Scott: Nun, dann entscheidet euch.
Parker: Verstanden. Wir möchten die Angaben heute Morgen vor der EVAEVAExtravehicular Activity und die Ärzte versprechen, sie schauen im Laufe des Tages nach (in den Vorgaben).
Scott: (ein wenig sarkastisch) Gute Idee.
Scott: Spielt es wirklich eine Rolle? Was auch immer man will. Wenn Flugplan und Checkliste in Bezug auf den Bericht nicht übereinstimmen, dann weil jemand in der medizinischen Abteilung nicht aufgepasst hat. Denn es gehört zu den Aufgaben dieser Abteilung, solche Dinge zu prüfen. Jetzt sind wir auf einen Widerspruch gestoßen, na schön. Vermutlich hören Sie hier am Tonfall, wie egal uns das eigentlich ist.
Trefft einfach eine Entscheidung und lasst uns weitermachen, anstatt ewig zu diskutieren.
Hier war etwas Reibung im System. Wir verschwenden Zeit mit einer relativ nutzlosen Diskussion über Abläufe.
Jones: In den Niederschriften findet man solche Auseinandersetzungen eher selten. Für mich ein Beweis, dass alle grundsätzlich gute Arbeit geleistet haben.
Scott (lachend): Und wenn ich so darüber nachdenke, wir sind nicht die Ersten mit derartigen Problemchen. Dieselben gab es schon bei Apollo 11, Apollo 12 und Apollo 14.
Jones: Durch die Verlängerung des Aufenthalts von auf knapp hat sich bestimmt auch beim Protokoll einiges geändert.
Dave und Jim haben ihre PRDPRDPersonal Radiation Dosimeter‑Anzeigen vor der EVAEVAExtravehicular Activity nicht abgelesen und wurden auch von Houston aus nicht noch einmal darum gebeten.
Irwin: Okay, Bob. Und ich kann den aktuellen Stand der Reserven notieren.
Parker: Okay.
Stand der Reserven bei ○ RCS ARCS AReaction Control System – System A: 8︱5 ○ BRCS BReaction Control System – System B: 8︱5 ○ O2 Landestufe 1: 7︱8︱Komma︱5 ○ Tank 2: 7︱8 ○ O2 Aufstiegsstufe 1: 9︱9 ○ Tank 2: 9︱9 ○ H2O Landestufe 1: 5︱8 ○ Tank 2: 5︱8 ○ H2O Aufstiegsstufe 1: 100 Prozent ○ Tank 2: 100 Prozent ○ Amperestunden Landestufe: 1︱5︱3︱8 ○ Amperestunden Aufstiegsstufe: 5︱7︱2. Ende.
CAPCOMCAPCOMSpacecraft (Capsule) Communicator Bob Parker machte folgende Angaben (SUR 2-9):
Irwin: Okay. Ist notiert, Bob. (lange Pause) Ah, Bob, gerade ist mir das Wasser in den Landestufentanks aufgefallen. Scheinbar sind wir 12 Prozent unter dem Sollwert. Gibt euch das Anlass zur Sorge?
Parker: Verstanden, Jim. Es handelt sich nicht um einen plötzlich aufgetretenen Verlust. TELMUTELMUTelemetry, Electrical and EVA Mobility Unit Officer ist nur der Meinung, dass wir den aktuellen Stand der Reserven in dieser Form angeben sollten. Wir diskutieren das im Augenblick. Gemeint war, dass die Angaben dem entsprechen sollten, was bei euch angezeigt wird. Wenn ihr also 58 Prozent auf der Anzeige seht, dann ist alles in Ordnung. Wir haben dagegen hier unten eine etwas andere Anzeige, ich glaube so um die 70 Prozent. Das ist die Menge, die ich euch vorhin () mitgeteilt habe. (Pause) Dabei geht es wohl …
Irwin: Okay. Verstehe.
Parker: Dabei geht es wohl um die Frage, was genau TELMUTELMUTelemetry, Electrical and EVA Mobility Unit Officer unter
Angaben zum aktuellen Stand der Reserven
versteht. Wenn sich dabei etwas ändert, informieren wir euch. (Pause)
Irwin: Verstanden.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Anstelle des tatsächlichen Tankinhalts hat Bob Parker angegeben, was auf den Anzeigen im LMLMLunar Module zu sehen ist. Jim dagegen erwartete anscheinend, den tatsächlichen Wasserstand zu bekommen.
Scott: An Bord liest man eine Skala oder Anzeige ab. Diese Anzeige wurde vermutlich einige Jahre vor dem Flug eingebaut. Zwischen den verschiedenen Systemen gibt es Abweichungen, also müssen sie kalibriert werden. Es wird versucht, Äpfel und Birnen so miteinander zu verrechnen, dass man am Ende nur noch Äpfel hat.
Parker: Okay, (Basis) Hadley. Hier ist Houston. Die tatsächliche Wassermenge an Bord – nicht was euch angezeigt wird, sondern was ihr tatsächlich im Tank habt – ist: Landestufe 1: 7︱0︱Komma︱7 und Tank 2: 6︱8︱Komma︱5. Ende.
Scott: Verstanden. Ist notiert. Danke. (SUR 2-9)
Sehr lange Unterbrechung des Funkverkehrs.
Die Wissenschaftler im Nebenraum fragen den Flugleiter, welche Punkte er im Sinn hatte, als Bob Parker der Besatzung bei auf seine Anweisung hin mitteilte: Wir haben einiges gestrichen, was nach der Rückkehr zum LMLMLunar Module vorgesehen war.
Der Flugleiter antwortet: Nichts Bestimmtes. Wir haben erst einmal von der Zeit beim LMLMLunar Module abgezogen, um am Ende auf die insgesamt geplanten zu kommen. Bei (nur) hat es keinen Sinn, sich jetzt schon für bestimmte Aufgaben zu entscheiden und einhergehende Änderungen der Checklisten zu veranlassen. So spät in der EVAEVAExtravehicular Activity stellt sich die Situation vermutlich ohnehin völlig anders dar als geplant.
Aus dem Nebenraum folgt die Frage, was für die letzten vorgesehen ist, wenn die Astronauten wieder beim LMLMLunar Module sind. Ob der Flugleiter schon bestimmte Aufgaben im Kopf hat, die er streichen will. Der Flugleiter antwortet: Das Dokument Ablaufplan für die Arbeit auf der Mondoberfläche (Apollo 15 Final Lunar Surface Procedures) mit Ergänzungsband enthält am Ende unter Pläne für unvorhergesehene Situationen entsprechende Abläufe.
Der Flugleiter ist offensichtlich mit allen Aspekten der EVAEVAExtravehicular Activity-Planung bestens vertraut. Überraschenderweise scheinen dem Sprecher des Nebenraums die Planungen für eventuelle Situationen weniger gut bekannt zu sein.
Daves nächster Funkspruch legt nahe, sie sind auf SUR 2-10. Bob Parker wurde von Astronaut Joe Allen als EVAEVAExtravehicular Activity-CAPCOMCAPCOMSpacecraft (Capsule) Communicator abgelöst.
Audiodatei (, MP3-Format, 1 MB) Beginnt bei .
Scott: Houston, Basis Hadley. (lange Pause)
Allen: Falcon, hier ist Houston. Ende.
Scott: Morgen, Joe. Wir würden jetzt den Computer kurz wecken. Wenn ihr bereit seid, holen wir ihn für eine Minute aus dem Schlaf und lassen ihn dann wieder ruhen – falls ihr einen Blick darauf werfen wollt. (Pause)
Allen: Verstanden, Dave. Ist uns recht. Wir beobachten es.
Scott: Okay.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Scott: Okay, Houston. Scheint, als haben wir den Computer noch.
Allen: Verstanden, Dave. Eine gute Nachricht.
Sehr lange Unterbrechung des Funkverkehrs.
Demnächst beginnen sie damit, ihre Anzüge anzuziehen. Siehe ILC-Handbuch und SUR 2-10.
Scott: Das An- und Ablegen der Anzüge und Tornister war bei Weitem das Anstrengendste während der ganzen Mission. Und im Training ebenso. Durchaus keine leichte Aufgabe. Wir trainierten es wieder und wieder, weil man äußerst sorgfältig sein musste. Und in der engen Kabine brauchte man dafür sehr viel Zeit. Es war nicht gerade spannend, aber man musste bei jedem Schritt aufpassen wie ein Schießhund, um auf keinen Fall etwas falsch zu machen. Sicher nicht der vergnügliche Teil der Vorbereitung auf die EVAEVAExtravehicular Activity, doch notwendig. Wirklich hart. Wenn man das hinter sich hat – Anziehen oder Ausziehen – denkt man erleichtert:
Mensch, endlich fertig.
Jones: Wie würden Sie jetzt, 20 Jahre später, darüber denken. Spielte der Unterschied zwischen 1/6 g und 1 g beim An- und Ablegen eine große Rolle?
Scott: Es war nicht leichter bei 1/6 g. Natürlich war es viel leichter, was das Gewicht angeht. Aber nicht in Bezug auf die Vorgehensweise. Man musste immer noch den gesamten Ablauf durchgehen und nahm das Gewicht gar nicht wahr. Es war genauso kompliziert, alles Schritt für Schritt abzuarbeiten. Eine rein physische Angelegenheit, in der beengten Kabine. Im Training hatten wir leichte PLSSPLSSPortable Life Support System-Tornister, also etwas weniger Gewicht. Allerdings steckten wir in den Anzügen, sehr warm und unbequem. Hier im LMLMLunar Module ist es angenehmer. Belastend ist vor allem die gesamte Prozedur, die einen irgendwann anödet nach so vielen Durchgängen. Genau deswegen muss man erst recht aufpassen, nicht hastig darüber hinwegzugehen. Man kann sich das einfach nicht leisten und muss aufmerksam jeden einzelnen Schritt durchführen. Wie ich sagte, es war das Anstrengendste während der ganzen Mission, eine Schinderei. Immer und immer wieder, nichts, worauf man sich freute. Zwei Stunden reine Routine in einer vollgestopften Kabine und wenig reizvoll. Ich will mich nicht beschweren. Nur glaube ich, die Leute hatten keine Ahnung davon. Man springt nicht aus der Hängematte, schlüpft in seinen weißen Anzug und steigt aus. Nein, nein, nein. Das ist ein langwieriger, komplexer, umständlicher Vorgang und mit großem Aufwand verbunden.
Jones: Ich erinnere mich, dass Pete (Conrad) und Al (Bean) sich dabei vertan haben. Weswegen sie einige Schritte zurückgehen mussten, um ein paar Fehler zu korrigieren. Sie versuchten, alles aus dem Gedächtnis zu machen und schnell durchzukommen, anstatt sich an Checkliste oder Stichwortkarte zu halten. Im Sinne von:
Wir wissen genau, was als Nächstes kommt, und wir haben uns bis jetzt exakt an die vorgeschriebenen Schritte gehalten.
Scott: Darum trainiert man das so oft. Damit es keine Unsicherheiten gibt.
Ich weiß, wie es geht.
In der Realität müssen Sie dann aufpassen, nicht unvorsichtig zu werden. Die Routine verführt einen mitunter, Schritte zu überspringen. Dadurch wird es Arbeit. Sie haben diese lange Checkliste. Sie sind erst bei Schritt 2 und haben noch jede Menge Punkte abzuhaken. Ich will nicht übertreiben, aber wenn Sie danach fragen, was wirklich Arbeit gemacht hat, dann das.
Jones: Es macht nicht so viel Spaß, wie am Berghang herumzuspringen.
Scott: Ja. Das wurde auch als Arbeit eingestuft. Und man konnte sich die Zeit anrechnen. Aber das hat wesentlich mehr Spaß gemacht!
Scott: Houston, Basis Hadley.
Allen: Bitte kommen, (Basis) Hadley. Hier ist Houston.
Scott: Okay. Wir wollen uns gleich anziehen. Ich möchte nur sicherstellen, dass die Biomed-Daten (BISBISBiomedical Instrumentation System) sauber ankommen bei euch. Damit es nachher keine Probleme gibt, wenn wir die Anzüge erst einmal anhaben. (lange Pause)
Scott: Es ging um eine Bestätigung, dass alle Daten empfangen werden, bevor wir die Anzüge anziehen. Wären Probleme aufgetaucht, nachdem wir angezogen waren, hätten wir sie unter Umständen wieder ausziehen müssen. Das wollten wir vermeiden.
Allen: Falcon, Houston. Anscheinend kommen die Daten von Jim nicht besonders gut durch und von dir erhalten wir gar keine Daten, Dave. Abgesehen davon sieht alles prima aus.
Irwin: Joe war einfach großartig. Sehen Sie hier:
(Wir beide lachen.)Anscheinend kommen die Daten von Jim nicht besonders gut durch und von dir erhalten wir gar keine Daten. Abgesehen davon sieht alles prima aus.
Scott: Also, ich meinte nicht unbedingt gerade jetzt. Im Augenblick solltet ihr auch nichts bekommen. Eigentlich will ich nur wissen, ob die Signale gut genug sind für die Auswertung der PLSSPLSSPortable Life Support System-Daten. Oder, falls nicht, ob ihr vielleicht entsprechende Vorschläge habt, damit ihr auf jeden Fall vernünftige Daten empfangt, bevor wir hier weitermachen. (Pause)
Allen: Warte bitte. (Pause)
Vom PLSSPLSSPortable Life Support System werden bestimmte Telemetriedaten übertragen, damit Ingenieure und Flugärzte Sauerstoff- und Kühlwasserverbrauch sowie Arbeitsbelastung messen können. Die Herzfrequenz kann die PLSSPLSSPortable Life Support System-Telemetrie sinnvoll ergänzen, um empirische Anhaltspunkte zu liefern, wie biomedizinische und PLSSPLSSPortable Life Support System-Daten im Zusammenhang beurteilt werden müssen.
Scott: Während unsere geschätzten Ärzte sich dazu Gedanken machen, wird Jim sich gleich am Anzug anschließen. Dann könnt ihr überprüfen, ob alles funktioniert.
Allen: Verstanden, Dave. Klingt gut. Wir achten darauf. (lange Pause)
Jim kann seine biomedizinischen Sensoren auch am Anzug anschließen, ohne ihn anziehen zu müssen. Damit werden die Daten über die Telemetrie gesendet, sodass der Flugarzt vorab die Signalqualität überprüfen kann.
Scott: Okay. Ihr solltet jetzt etwas empfangen. Sagt uns bitte Bescheid, wenn alles in Ordnung ist. (Pause)
Allen: Dave, sieht gut aus hier bei uns.
Scott: Okay, danke. Ich lasse euch meine sehen, sobald ich mit dem Anzug an der Reihe bin.
Sie sind auf SUR 2-10. Jim zieht gleich als Erster den Anzug an, bevor alles wiederholt wird und Dave sich anzieht. Entsprechend Abschnitt LCGLCGLiquid Cooled Garment anziehen haben sie Jims Biosensor-Gürtel an die LCGLCGLiquid Cooled Garment geknöpft, dann sowohl das gelbe als auch das blaue Kabel angeschlossen (SUR 2-10). So kann der Flugarzt überprüfen, ob die Signale gut ankommen. Dave versichert hier, dass man in Houston auch einen Blick auf seine biomedizinischen Daten werfen kann, wenn er selbst an diesem Punkt der Checkliste angekommen ist.
Allen: Verstanden.
Lange Unterbrechung des Funkverkehrs.
Allen: Jim, hier ist Houston. Bestätige bitte, dass du den Stecker der biomedizinischen Sensoren abgezogen hast.
Scott: Er hat sein Headset gerade nicht auf, Joe. Aber ja, der Stecker ist draußen. Wir ziehen ihm jetzt den Anzug an.
Allen: Verstanden. Danke. (Pause)
Scott: Unsere Idee ist, erst am Anzug alles anschließen, euch die Übertragung prüfen lassen und dann in den Anzug steigen. Nur zur Sicherheit.
Allen: Hört sich vernünftig an, Dave. Wir halten uns bereit.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Jims nächster Funkspruch deutet darauf hin, dass er seinen Anzug angezogen hat und Dave gleich an der Reihe ist.
Irwin: Joe, wie ist die Verständigung? Ich bin wieder verbunden.
Allen: Verstanden, Jim. Laut und deutlich.
Irwin: Du ebenfalls.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Irwin: Und Joe, eben sehe ich die Umstellung der Stromversorgung (BATTBATTBattery MGMTMGMTManagement) bei (SUR 2-11). Sollen wir das zum angegebenen Zeitpunkt machen?
Allen: Warte kurz, Jim. Ich melde mich gleich.
Irwin: Okay. (Pause)
Allen: Falcon, was die Frage zur Umstellung der Stromversorgung (BATTBATTBattery MGMTMGMTManagement) betrifft. Bitte zu dem Zeitpunkt durchführen, der in der Checkliste steht.
Irwin: Wir verstehen.
Sehr lange Unterbrechung des Funkverkehrs.
Der PAOPAOPublic Affairs Officer im MOCRMOCRMission Operations Control Room teilt mit, dass die Herzfrequenz von Dave Scott bei 60 Schlägen pro Minute liegt. Bei Jim Irwin sind es 79 Schläge pro Minute.
Die Umstellung der Stromversorgung auf jeweils andere Batterien gewährleistet eine ausgeglichene Nutzung der Kapazitäten. In gewissen Abständen werden Batterien vom Netz genommen und andere zugeschaltet. Die nächste Umstellung ist nach der anstehenden ersten EVAEVAExtravehicular Activity bei (SUR 5-3) geplant.
Irwin: Houston, hier ist Basis Hadley. Könnt ihr die (Übertragung der) biomedizinischen Daten beim Kommandanten überprüfen?
Allen: Verstanden, Jim. Daves EKG ist makellos.
Irwin: Sehr gut. Dann macht er weiter und zieht sich fertig an.
Allen: Verstanden.
Irwin: Und ich sehe gleich nach den Batterien.
Allen: Verstanden.
Lange Unterbrechung des Funkverkehrs.
Irwin: Okay, Joe. Jetzt stelle ich die Stromversorgung um.
Allen: Verstanden, Jim. (Pause)
Irwin: Beide EDEDExplosive Device‑Batterien liefern 37 (Volt). (Paneel 14, SUR 2-11)
Allen: Verstanden.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Jones: Was bedeutet
EDEDExplosive Device‑Batterien
?
Irwin: Explosive Detonation? Die Batterien lieferten den Strom zum Zünden der Ladungen für die Stufentrennung … (korrigiert sich) nicht die Stufentrennung, sondern für die Zündung der pyrotechnischen Systeme (EDSEDSExplosive Devices Subsystem), wodurch die Stufen getrennt werden. Diese Batterien sind ständig am Netz gewesen. Sie waren ausschließlich für diese Funktion reserviert. Nur um die Sprengladungen (EDsEDsExplosive Devices), so hieß es, mit Strom zu versorgen.
Irwin: Okay. Die Stromversorgung ist umgestellt. (Paneel 14, SUR 2-11)
Allen: Verstanden, Jim. Danke.
Sehr lange Unterbrechung des Funkverkehrs.
Aus Daves nächstem Funkspruch geht hervor, sie sind auf Seite SUR 3-6 angekommen. Entsprechend SUR 3-1 haben sie alles verstaut, was momentan für die Vorbereitung der EVAEVAExtravehicular Activity nicht gebraucht wird, auch die Checkliste. Ausgepackt wurde nur die Stichwortkarte für die EVAEVAExtravehicular Activity-Vorbereitung und die Schritte nach der EVAEVAExtravehicular Activity. Zwar steht auf der Stichwortkarte nichts anderes als in der Checkliste, doch die Karte können sie vor sich an das Instrumentenpaneel hängen und ablesen, ohne ständig umblättern zu müssen. Die Einträge auf den Seiten SUR 3-2, SUR 3-3 und SUR 3-4 sind für die Vorbereitung irrelevant. Laut SUR 3-5 haben sie ihre Überschuhe für die Mondoberfläche angezogen, jeweils ihr OPSOPSOxygen Purge System aus dem Regal gezogen und überprüft, die Helme innen mit Antibeschlagmittel ausgewischt und ihre LEVAsLEVALunar Extravehicular Visor Assembly darüber gestülpt.
Während der Funkpause muss an Jims kleiner Antenne auf dem OPS etwas repariert werden. Offensichtlich hielten sie es jedoch nicht für nötig, Houston zu informieren. Vermutlich wollten Dave und Jim Diskussionen vermeiden, die zu einem verspäteten Beginn der EVAEVAExtravehicular Activity geführt hätten.
Irwin:Etwas möchte ich sagen. Als ich das PLSSPLSSPortable Life Support System (meint OPSOPSOxygen Purge System) aus dem Regal holte, fiel mir sofort auf, dass an der Antenne ein großes Stück herausgebrochen war. Ungefähr die halbe Breite war weg.
Scott:Und etwa 1 Zoll (2,54 cm) in der Länge.
Irwin:Ja. Als ob jemand ein Stück ausgeschnitten hat. Am unteren Ende, nur ein paar Zentimeter oberhalb der Befestigung. Wir haben die Schwachstelle mit etwas Klebeband umwickelt und für EVA-1EVAExtravehicular Activity einfach weitergemacht.
Scott:Man kann die Antenne untersuchen. Sie war auf dem OPSOPSOxygen Purge System, das wir im CMCMCommand Module wieder mitgebracht haben. (Al Worden brauchte ein OPSOPSOxygen Purge System für seine EVAEVAExtravehicular Activity, um die Filmkassetten aus der SIMSIMScientific Instrument Module-Bucht zu holen. Siehe NASANASANational Aeronautics and Space Administration-Foto AS15-96-13100.) Anscheinend hat jemand bei der PIAPIAPreinstallation Acceptance etwas Gravierendes übersehen. Jim hat es gleich bemerkt, sofort als er es herauszog. Auf den ersten Blick.
Jims PLSS/OPS-Antenne ist irgendwann im Verlauf der ersten EVAEVAExtravehicular Activity tatsächlich ganz abgebrochen. Glücklicherweise hat sich die Funkverbindung dadurch aber nicht merklich verschlechtert. Abbildung 14-51 des Missionsberichts zu Apollo 15 (Apollo 15 Mission Report) zeigt die Beschädigungen an der Antenne.
Scott: Hallo Houston, Basis Hadley.
Allen: Hallo (Basis) Hadley, hier ist Houston.
Scott: Okay. Wir sind jetzt beim Abschnitt PLSSPLSSPortable Life Support System anlegen (SUR 3-6), und wir hatten die Missionsuhr ausgeschaltet, um Strom zu sparen. Könnt ihr uns bitte sagen, wie lange es von jetzt an dauert bis zur Kabinendekompression? Damit wir die Übersicht behalten.
Allen: Okay, Dave. Unsere Uhr läuft ab jetzt.
Scott: Ja, aber wir möchten eigentlich wissen, wann die Kabinendekompression stattfinden soll, bezogen auf eure Uhrzeit in Houston.
Allen: Verstanden, Dave. Alles klar. Wir melden uns gleich bei dir.
Scott: Bei uns hier ist es jetzt . (lange Pause)
Joe nahm an, Dave will, dass man in Houston von jetzt an für den Rest der EVAEVAExtravehicular Activity-Vorbereitung die Zeit nimmt. Dave möchte aber den Zeitpunkt wissen, wann man dort mit der Kabinendekompression rechnet, ausgehend vom gegenwärtigen Stand ihrer Vorbereitung und bezogen auf die Uhrzeit in Houston.
Scott:Unsere Armbanduhren waren auf Houston-Zeit (CDTCDTCentral Daylight Time) gestellt. In der Checkliste gab es kaum Zeitangaben. (Für die EVAEVAExtravehicular Activity-Vorbereitung gab es tatsächlich gar keine, außer am Anfang. [SUR 3-1]) Daher wussten wir nicht genau, wo wir uns relativ zur Missionszeit (GETGETGround Elapsed Time) befanden … und mussten uns in der Hinsicht auf Houston verlassen. Wir arbeiteten einfach die Checkliste ab, so schnell es ging. Irgendwann fragten wir, wann man dort mit der Kabinendekompression rechnete. Wie sich herausstellte, lagen wir ziemlich genau im Zeitplan.
Irwin:Ich denke, ich hatte gesagt, es war gut, dass man uns eine Stunde früher geweckt hat. Dadurch konnten wir unsere erste EVAEVAExtravehicular Activity in aller Ruhe vorbereiten. Wir hatten viel Zeit und brauchten uns nicht zu beeilen. Ich teilte ebenfalls mit, glaube ich, dass ich auch für die folgenden EVAsEVAExtravehicular Activity eine Stunde eher aufstehen würde. Nur damit wir mehr Zeit haben, um gelassen und mit Bedacht vorgehen zu können.
Scott:Dem stimme ich voll zu. Nocheinmal, wir haben einen Plan, in dem es heißt:
Essen und Ruhen.
Ohne die ganzen Sachen dazwischen. Einige stehen in der Checkliste, aber ich denke, insgesamt haben wir dafür zu wenig Zeit. Meiner Meinung nach muss die Ruhepause nicht unbedingt als die Zeit zwischen dem Schließen und Öffnen der Augen definiert werden. Wäre es nicht besser, man würde sie als Zeitraum betrachten, in dem einfach nichts geplant ist? Solche Kleinigkeiten wie ein Austausch der biomedizinische Sensoren oder etwas aufräumen können ohne Weiteres in der Ruhepause erledigt werden. … Ich bin mit Jim ganz einer Meinung, eine zusätzliche Stunde am Morgen, um alles in Ruhe durchgehen zu können, ist wirklich eine große Hilfe. Das haben wir während des Fluges auch später noch gesehen. Man ist sich viel sicherer, alles richtig gemacht zu haben, wenn man die einzelnen Schritte ohne Zeitdruck abarbeiten kann. Das hatten wir eigentlich auch so trainiert. Monatelang haben wir trainiert und immer viel Zeit eingeplant, um die EVAEVAExtravehicular Activity in Ruhe vorzubereiten.
Irwin:Wir hätten auch bei den folgenden EVAsEVAExtravehicular Activity eine Menge Zeit gehabt, wären diese Probleme nicht gewesen.
Scott:Man muss einfach akzeptieren, dass man im Zeitplan zurückfällt, sobald es Probleme gibt.
Allen: Basis Hadley, hier ist Houston.
Scott: Kommen, Houston.
Allen: Verstanden, Dave. Wir rechnen mit der Kabinendekompression gegen .
Scott: Okay, sehr schön. Danke. (Pause)
Allen: Und, Dave und Jim, diese Angabe ist lediglich ein Richtwert. Wir haben es nur kurz überschlagen. Alles um diesen Zeitpunkt herum ist völlig in Ordnung.
Scott: Okay. Genau das wollten wir, einen groben Anhaltspunkt.
Sehr lange Unterbrechung des Funkverkehrs.
Jones: Können Sie mir die Vorgehensweise beim Anlegen des PLSSPLSSPortable Life Support System beschreiben? Haben Sie es noch in Erinnerung.
Scott: Dafür müsste ich in der Checkliste nachsehen. Es ist nicht allzu kompliziert, nur zeitaufwendig und man braucht zwei Leute dafür. Wir sind einfach nach Checkliste vorgegangen. Eine rein technische Angelegenheit.
Jones: Einer hält es in der richtigen Höhe und hilft anschließend beim Einhaken der Trägergurte.
Scott: Ganz genau. Wenn ich mich recht erinnere.
Jones: Ich habe inzwischen den Eindruck gewonnen, dass Ihre Bewegungsfreiheit massiv eingeschränkt wird, sobald Sie das PLSSPLSSPortable Life Support System auf dem Rücken haben. Daher meine Frage.
Scott: Ja. Es ist das schwerste Teil und am sperrigsten. Doch erst einmal draußen, spürt man es kaum noch, abgesehen von der Masse. Das Anlegen erfolgt nach einer bestimmten Vorgehensweise, im Großen und Ganzen nichts Besonderes. Zukünftig wird es vermutlich im Anzug integriert sein. Das wäre jedenfalls der normale evolutionäre Prozess. Alles begann mit einem Anzug. Dann bekam Ed White für seinen Anzug eine Versorgungseinheit, die vor der Brust getragen wurde. Bei meinem Flug mit Gemini VIII hatte ich eine größere und komplexere Versorgungseinheit vor der Brust sowie einen Tornister auf dem Rücken, der allerdings nicht zum Einsatz kam. (Wegen der Fehlfunktion bei einer Manövrierdüse musste der Flug von Gemini VIII vorzeitig abgebrochen werden. Somit konnte Dave Scott seine geplante EVAEVAExtravehicular Activity nicht absolvieren.) Beim Tornister auf dem Rücken hat sich seit Gemini VIII kaum etwas verändert. Der von damals unterscheidet sich nicht wesentlich von dem Tornister, den Bruce McCandless hatte, als er die MMUMMUManned Maneuvering Unit testete. Das PLSSPLSSPortable Life Support System wurde ein wenig kleiner, ist aber im Prinzip noch das Gleiche.
Jones: Vermutlich baut man inzwischen kleinere Komponenten, die auch weniger Strom brauchen. Der grundsätzliche Aufbau ist jedoch nach wie vor derselbe.
Audiodatei (, MP3-Format, 0,2 MB) Beginnt kurz nach .