Überarbeitete Niederschrift und Kommentare © Eric M. Jones
Redaktion und Edition Ken Glover
Übersetzung © Thomas Schwagmeier u. a.
Alle Rechte vorbehalten
Bildnachweise im Bilderverzeichnis
Filmnachweise im Filmverzeichnis
MP3‑Audiodateien: David Shaffer
Videodatei (, MPG-Format, 23,6 MB/RM-Format, 0,7 MB) Aufnahmen der Fernsehübertragung. Beginn bei .
Audiodatei (, MP3-Format, 1,4 MB) Beginnt bei .
Fernsehübertragung läuft.
Die Kamera zeigt nach oben, sodass nur am unteren Bildrand gerade noch der Horizont zu sehen ist.
Scott: Habt ihr ein Bild, Joe?
Allen: Bitte wiederholen, Dave.
Scott: Habt ihr jetzt ein Bild?
Allen: Ein sehr gutes Bild.
Als Ed Fendell die Fernsehkamera nach unten gekippt hat, geht der Blick Richtung Nordwesten. Im Bild sind das SIDESIDESuprathermal Ion Detector Experiment, mehrere Meter davor eine weggeworfene Staubschutzabdeckung sowie ganz links der Ständer mit den Bohrersegmenten. Am Horizont sieht man einige Hügel nordöstlich von Höhe 305.
Scott: Der Beginn deiner Funksprüche ist verstümmelt. Ich habe nichts gehört.
Allen: Ein sehr gutes Bild, Dave. Ausgezeichnet. Danke.
Scott: Ah, großartig. Prima! Die AGCAGCAutomatic Gain Control ist eine hervorragende Idee.
Jones: Das klingt, als hätte die Fernsehkamera erst nachträglich während des Trainings eine AGCAGCAutomatic Gain Control bekommen.
Scott: Nein. Es geht um das Verfahren. Die Verstärkungsregelung gab es schon. Doch uns kam die Idee, sie beim Ausrichten der Antenne zu verwenden (). Ich sah wohl auf die Anzeige (an der LCRULCRULunar Communications Relay Unit) und der Empfang verbesserte sich, oder der Zeiger ging auf Maximum. Das heißt, die Methode funktionierte gut.
Jones: Die Antenne grob nach Augenmaß ausrichten und bei der Feinjustierung auf die AGCAGCAutomatic Gain Control-Anzeige achten.
Scott: Okay, Joe, ich kann mich an die Arbeit machen.
Allen: Okay, Dave. Wir möchten, dass du versuchst, mit dem HFEHFEHeat Flow Experiment-Bohrer wenigstens ein Segment tiefer zu kommen. Wir glauben, du kannst ein weiteres Segment auf den Bohrer stecken, mit dem du gestern noch angefangen hast.
Scott: In Ordnung.
Dave hatte gegen Ende der ersten EVAEVAExtravehicular Activity () begonnen, die Sondenlöcher zu bohren. Zwar schaffte er bei der ersten Bohrung nur 1,62 Meter statt der geplanten Tiefe von 3 Metern, doch es reichte zumindest, um die östliche Sonde zu versenken (). Direkt im Anschluss folgte die zweite Bohrung (westliche Sonde). Wie zuvor kam der Bohrer deutlich langsamer voran, sobald die Verbindung der beiden ersten Segmente in den Boden eingedrungen war. Nach diesen zwei Segmenten wurde Dave aufgefordert, die Arbeit vorläufig zu unterbrechen (), weil die EVAEVAExtravehicular Activity wegen seines unerwartet hohen Sauerstoffverbrauchs früher beendet werden musste. Erläuterungen zu den Problemen beim Bohren finden sich im Kommentar nach . Im Missionsbericht zu Apollo 15 (Apollo 15 Mission Report), Abschnitt 14.4.1 Probleme beim Bohren, wird ausführlich darauf eingegangen.
Allen: Wenn du mir die gegenwärtige Situation dort schilderst, fahre ich fort. Ob du ein, zwei oder vielleicht sogar mehr Segmente draufstecken und immer noch bohren kannst. Stecken die nächsten Segmente, nimm dir das Bohrgerät (ALSDALSDApollo Lunar Surface Drill). Aber zuerst das Bohrfutter ein paar Mal spannen und entspannen, wie im Training. Anschließend beginnst du zu bohren. Dabei allerdings nur wenig Kraft von oben auf den Bohrer ausüben. Sobald du am Widerstand merkst, dass der Bohrer festsitzt, zieh das Ganze ein kleines Stück aus dem Loch, um ihn freizubekommen. Ende.
Scott: Um die Sonde (meint den Bohrer) freizubekommen, ja?
Ed Fendell schwenkt die Kamera einige Grad nach links und richtet sie ziemlich genau auf den Ständer mit Bohrersegmenten. Am Ständer lehnt der etwa 2 Meter lange Ladestab, mit dem die HFEHFEHeat Flow Experiment-Sonden in ihren Röhren bis nach unten geschoben werden. Links im Hintergrund ist Höhe 305 zu sehen.
Allen: Verstanden. Einfach versuchen, das Material um den Bohrer im Boden zu lockern. Es scheint sich in den Wendeln festzusetzen. Lockeres Material und/oder Steine verklemmen sich im Zwischenraum. Wir denken, der Trick dabei ist, …
Scott: Okay.
Allen: … weniger Druck auszuüben.
Scott: Alles klar. Ich verstehe.
Allen: Und …
Scott: Dann probieren wir das.
Allen: … vielleicht willst du vorher noch (nicht zu verstehen).
Scott: Ja, Sir.
Dave steckt ein Bohrersegment auf die zwei, die er am Vortag in den Boden gebohrt hatte.
Videodatei (, MPG-Format, 27,2 MB/RM-Format, 0,8 MB) Aufnahmen der Fernsehübertragung. Beginn bei .
Allen: Und, Jim, wie läuft es bei dir?
Irwin: Bin fast fertig, Joe.
Jim ist beim LMLMLunar Module geblieben, um die gewünschten Fotos () zu machen. Er begann mit vier Aufnahmen des Sonnenwindkollektors (SWCSWCSolar Wind Composition (Experiment)): AS15-87-11781 bis AS15-87-11784.
Es folgten die drei Panoramabildserien.
Das 12:00-Uhr-Panorama, fotografiert westlich des LMLMLunar Module (AS15-87-11785 bis AS15-87-11804, zusammengesetztes Bild: Dave Byrne).
AS15-87-11785 wurde in Richtung Nordwesten aufgenommen, zwischen und . Dave steht in der Nähe des ALSEPALSEPApollo Lunar Surface Experiments Package vor dem Fahrzeug, wo er vermutlich die Fernsehkamera und die LCRULCRULunar Communications Relay Unit abstaubt. Bei AS15-87-11787 sieht man gut die dunkleren Reifenspuren. Auch der Boden im Bereich des ALSEPALSEPApollo Lunar Surface Experiments Package, wo sich die Astronauten aufhielten, erscheint dunkler.
AS15-87-11795, 11796 und 11797 sind Bilder vom LMLMLunar Module im Gegenlicht der Sonne.
Die Reifenspuren auf AS15-87-11801 entstanden bei der Rückfahrt von Mons Hadley Delta.
Das 4:00-Uhr-Panorama, fotografiert nordöstlich des LMLMLunar Module (AS15-87-11805 bis AS15-87-11821, zusammengesetztes Bild: Dave Byrne). David Harland hat einige der nach Süden aufgenommenen Bilder zusammengesetzt. Man sieht die Landefähre mit Mons Hadley Delta im Hintergrund.
Als Jim AS15-87-11805 fotografierte, befand sich Dave nach wie vor am Fahrzeug. Auf AS15-87-11818 kann man deutlich die Neigung des LMLMLunar Module nach links hinten erkennen. AS15-87-11821 muss zwischen und entstanden sein, denn es zeigt Dave am Fahrzeug beim Ausrichten der Antenne (HGAHGAHigh-Gain Antenna).
Das 8:00-Uhr-Panorama, fotografiert südöstlich des LMLMLunar Module (AS15-87-11822 bis AS15-87-11840, zusammengesetztes Bild: Dave Byrne). Bei dieser Serie fällt auf, dass Jim sich zwischen den Fotos nach links und nicht wie sonst üblich nach rechts drehte. David Harland hat einige der in Richtung Norden aufgenommenen Bilder zusammengesetzt. Zu sehen sind die Landefähre und Mons Hadley.
AS15-87-11822, aufgenommen in Richtung Westen, zeigt am rechten Bildrand die minus-Y-Landestütze. Im Hintergrund steht Dave links neben dem Fahrzeug. Auf AS15-87-11826 sehen wir Krater St. George am Hang von Hadley Delta. Vergleicht man die Aufnahme mit AS15-87-11754, entstanden über früher während der SEVASEVAStand-Up Extravehicular Activity, wird deutlich, wie der 18 Grad höhere Sonnenstand das Erscheinungsbild der Landschaft verändert. AS15-87-11835 ist ein Foto von Mons Hadley.
Auf AS15-87-11839 sieht man Quadrant 2 der Landestufe. Die grauen Klappen der SEQSEQScientific Equipment (Bay)-Ladebucht sind geschlossen und links daneben hängt der abgesenkte Behälter, in dem sich das Heizelement für den RTGRTGRadioisotope Thermoelectric Generator befand. Ein paar Zentimeter rechts des minus-Y-Landefußes liegt die Deckelhaube des Behälters, auf der noch das Werkzeug zum Abnehmen (DRTDRTDome Removal Tool) steckt. Einige Meter weiter vorn, am Bildrand unten links, liegt das Werkzeug zum Umsetzen des Heizelements (FTTFTTFuel Transfer Tool). Ebenfalls gut zu sehen ist der etwas zerknitterten Strahlabweiser unter der Manövrierdüseneinheit. Weiter hinten beim ALSEPALSEPApollo Lunar Surface Experiments Package läuft Dave zum HFEHFEHeat Flow Experiment.
Zuletzt fotografierte Jim die Triebwerksglocke unter der Landestufe. AS15-87-11841 zeigt auch die geschlossene SEQSEQScientific Equipment (Bay)-Ladebucht aus der Nähe sowie die verschiedenen Zugbänder, mit denen die Klappen geöffnet und die ALSEPALSEPApollo Lunar Surface Experiments Package-Paletten aus ihren Fächern geholt wurden. Für das vorläufig letzte Foto, AS15-87-11842, wechselte Jim auf die andere Seite der minus-Z-Landestütze und stand anschließend nördlich davon vor Quadrant 3. Die vielen Verpackungsteile und nicht mehr benötigten Schutzfolien wurden unter der Landestufe entsorgt, damit sie aus dem Weg sind und niemand darüber stolpern kann. Im Gegensatz zu anderen Missionen sieht man bei Apollo 15 kaum etwas von der Wirkung des Triebwerksstrahls unter dem LMLMLunar Module. Ziemlich groß ist der Unterschied beispielsweise zu Apollo 12, wie der Vergleich mit AS12-47-6907 belegt.
Allen: Okay, Jimmy, sehr gut. Wenn alles fotografiert ist, stellst du als Nächstes die Flagge auf. Außerdem fragen wir uns gerade, wo die zwei leeren Kernprobenröhren abgeblieben sind. Sollten die Röhren noch in Beutel 5 (SCB-5SCBSample Collection Bag) stecken, nimm sie bitte mit, wenn du nachher zum ALSEPALSEPApollo Lunar Surface Experiments Package läufst.
Irwin: Nein, sie liegen unter meinem Sitz, Joe.
Allen: Okay, und wenn ich mich nicht irre, befindet sich dein Sitz schon beim ALSEPALSEPApollo Lunar Surface Experiments Package. Ausgezeichnet.
Irwin: Ja. (Pause) Was habt ihr dort vor damit, Joe?
Allen: Jim, ich weiß nicht, …
Irwin: (Nicht zu verstehen, weil Joe spricht.)
Allen: … wie ich es dir beibringen soll. Wir möchten Station 8 an den ALSEPALSEPApollo Lunar Surface Experiments Package-Standort verlegen, oder in die Nähe. Und du darfst alles allein machen.
Irwin: Ahhhh! (Lachen) Vielen Dank, Joe!
Allen: Ich wusste, du freust dich darüber.
Scott: Hey, Joe. Bevor wir heute Morgen ausgestiegen sind, dachten wir uns schon, dass ihr ein Komplott gegen uns schmiedet und Jim die ganze Arbeit von Station 8 machen lasst, während ich bohren soll.
Allen: Damit könntet ihr recht haben.
Scott: Jim hatte für Station 8 nicht allzu viel übrig und ich mochte den Bohrer nicht besonders. (mit ernster Miene) Selbstverständlich taten wir alles gern. Sie verstehen? Doch es war eben rein mechanische Arbeit (und machte nicht annähernd so viel Spaß wie das Einsammeln von Gesteinsproben).
Videodatei (, RM-Format, 1,2 MB, erstellt von Ken Glover) Filmaufnahmen vom Training. Zu sehen ist, wie Jim einen Graben anlegt.
Dave hebt das Bohrgerät auf. In dem Moment nimmt Ed Fendell den Zoom zurück und beginnt einen Schwenk im Uhrzeigersinn.
Allen: Und Jim, die Flagge nur herausnehmen, nicht aufstellen. Das passiert später, wenn wir mit der Fernsehkamera wieder bei Falcon sind. Sag mir bitte auch …
Jim soll die Hülle mit den Einzelteilen der Flagge nur aus dem MESAMESAModular(ized) Equipment Stowage Assembly nehmen und irgendwo griffbereit ablegen.
Irwin: Okay. Also, pass auf, …
Allen: … Bescheid, wenn die Flagge draußen ist, weil wir dich dann zum ALSEPALSEPApollo Lunar Surface Experiments Package schicken wollen. (Pause)
Die Fernsehkamera erreicht den Anschlag, als ganz rechts das LMLMLunar Module ins Bild kommt. Beim Blick über das Fahrzeug hinweg sieht man dort etwas Bewegung. Möglicherweise holt Jim die Flagge aus der Halterung im MESAMESAModular(ized) Equipment Stowage Assembly. Die dunkleren Reifenspuren zeichnen sich ebenso deutlich ab wie auf den Fotos, selbst dann noch, als das Fernsehbild im Gegenlicht der Sonne von der automatischen Blende abgedunkelt wird. Nach wenigen Sekunden beginnt Ed Fendell einen Schwenk entgegen dem Uhrzeigersinn.
Scott: Okay, Joe, der Bohrer wurde um ein Segment verlängert und das Bohrgerät ist aufgesetzt. Wiederhol bitte die Instruktionen von eben, damit ich keine (nicht zu verstehen).
Allen: Okay, Dave. Die Batterie ist noch gut geladen. Deshalb möchten wir, dass du den Bohrer einschaltest und für ein paar Umdrehungen einfach laufen lässt, ohne zu viel Druck auszuüben. Wir wollen zuerst wissen, wie frei sich der Bohrer dreht in der oberen Schicht.
Scott: Okay. (Pause) Joe, ich habe wirklich kaum Kraft aufgewendet und er bleibt stecken.
Allen: Verstanden. Konntest du ihn ein Stück rausziehen und freibekommen?
Scott: (lacht) Nein, im Gegenteil, der Bohrer zieht mich nach unten.
Allen: Okay, Dave. Warte einen Moment.
Scott: Okay.
Videodatei (, MPG-Format, 30,9 MB/RM-Format, 0,9 MB) Aufnahmen der Fernsehübertragung. Beginn bei .
Allen: Dave, kannst du den Bohrer etwas hochziehen, während er sich dreht, damit der Schutt aus den Wendeln fällt?
Scott: Ich versuche es, aber er zieht mich mit. (ächzt) So, hab ihn ein Stück rausgezogen.
Dave kommt in dem Augenblick ins Bild, als er zum Bohrer geht. Er zieht ihn vielleicht 6 Zoll (15 cm) aus dem Boden, lässt los und geht wieder einen Schritt zurück. Ed Fendell stoppt die Kamera und zoomt Dave heran, der für eine reichliche Minute mehr oder weniger ruhig stehen bleibt.
Irwin: Joe, ich habe die Flagge ausgepackt, aber noch nicht aufgestellt.
Allen: Genau das …
Irwin: Ich müsste …
Allen: … wollten wir. Du kannst jetzt zu Dave laufen und ich melde mich dann in einer Minute.
Irwin: Ich soll Mast und Flagge mit rübernehmen, ja?
Allen: Negativ, negativ, lass alles dort. Sie …
Irwin: Okay.
Allen: … wird aufgestellt, wenn wir zurück sind bei Falcon. Leg die Sachen einfach irgendwo ab.
Irwin: Aha. Okay. (Pause) (scherzend) Meine Hoffnung war, dass im Hintergrund die Flagge weht, wenn ich bei Station 8 arbeite.
Scott: Okay, Joe. Ich habe den Bohrer jetzt ein Stück rausgezogen. Soll ich nun das Gerät von der Sonde (meint den Bohrer) abnehmen? (Pause)
Allen: Dave, versuch mal, ob du ihn so halten kannst. Schalte das Gerät ein und lass den Bohrer ganz locker wieder nach unten ins Loch, ohne selbst zu drücken.
Scott: Okay.
Dave ist mit einem kleinen Sprung und einem kurzen Schritt zurück beim Bohrer, um weiterzumachen.
Allen: Er kann ruhig eine Weile laufen. Die Batterie ist noch gut geladen.
Scott: Okay, ich setze keine … (hört Joe) Ich setze keine Kraft ein, sondern lasse allein den Bohrer arbeiten.
Allen: Okay, laufen lassen. Strom haben wir mehr als genug.
Die ersten 6 Zoll (15 cm) dringt der Bohrer gut in den Boden ein, dann verlangsamt sich der Fortschritt drastisch. Gut zu beobachten ist die Entwicklung auch daran, wie sich der Abstand zwischen der Spitze des linken Griffs am Bohrgerät und der Spitze des Ladestabes für die HFEHFEHeat Flow Experiment-Sonden verändert.
Scott: (amüsiert) Eine schöne Massage.
Irwin: Hey, das würde mir auch gefallen. Ich bin gleich da. (lange Pause)
Scott: Ich konnte das Rütteln spüren. Die Frequenz weiß ich nicht mehr, aber ja, das Gerät lief eindeutig. Es war angenehm und ich brauchte mich nicht anstrengen. Als ob man die Hände auf ein Massagegerät legt.
Jones: Entwickelte das Bohrgerät ein starkes Drehmoment, bei dem Sie kräftig dagegenhalten mussten?
Scott: Nein, wenn ich mich recht erinnere. Hatte das Gerät nicht einen Drehmomentausgleich?
Jones: Gene musste es gut festhalten und brauchte einen sicheren Stand, weil er das Gefühl hatte, sonst mitgedreht zu werden. Allerdings muss ich nachfragen, ob er vom HFEHFEHeat Flow Experiment oder von der tiefen Kernprobe sprach.
Scott: Fragen Sie nach. Denn es wurde schon frühzeitig begonnen, Werkzeuge mit Drehmomentausgleich zu entwickeln. Bei Gemini VIII sollte ich selbst so ein Werkzeug testen. Heutzutage gibt es Werkzeuge ohne Drehmoment. Vielleicht war unser Bohrgerät auch eins. Ich weiß es nicht mehr.
Gene Cernan bohrte das Loch für die erste HFEHFEHeat Flow Experiment-Sonde, als er mitteilte, wie anstrengend die Arbeit ist (). Beim Bohren der tiefen Kernprobe kamen keine Klagen.
Scott: Bleibt andauernd stecken.
Am Tonfall ist zu hören, wie Dave sich beim Herausziehen des Bohrers anstrengt. Während Joe mit Jim spricht, lässt Dave den Bohrer einige Sekunden laufen, zieht ihn erneut nach oben, dreht ihn dieses Mal etwas nach links, dann wieder zurück in die Ausgangsstellung und bohrt weiter.
Allen: Okay, Jim. Noch einmal der Hinweis: Wenn du zum ALSEPALSEPApollo Lunar Surface Experiments Package kommst, achte darauf, keinen Staub auf die Instrumente zu werfen. Sei besonders vorsichtig in der Nähe des bereits offenen Ionendetektors (SIDESIDESuprathermal Ion Detector Experiment). Als Erstes möchten wir dort von dir eine Panoramabildserie und … Warte kurz. Moment, warte. (Pause)
Dave lässt den Bohrer los, geht etwas zurück und bleibt stehen, um sich einen Moment zu entspannen. Dabei nimmt er die Neutralhaltung des Anzugs ein: leicht vorgebeugt, die Arme angewinkelt und die Hände nach unten. Wesentlich tiefer als die anfangs erreichten 6 Zoll (15 cm) ist er nicht gekommen.
Jones: Anscheinend brauchten ihre Hände Erholung. Demnach mussten Sie ordentlich zupacken.
Scott: Stimmt. Doch in den Handschuhen schmerzten die Hände mittlerweile auch so schon von der bis dahin geleisteten Arbeit.
Abermals zieht Dave den Bohrer einige Zentimeter heraus.
Scott: (leise vor sich hinsprechend) Oh, Mann. (lange Pause)
Als Dave das Gerät einschaltet, sieht man ein Zucken. Der Bohrer läuft eine Weile, aber der Fortschritt ist minimal. Dann muss Dave wieder pausieren. Er macht ein, zwei Sprünge, bewegt Arme und Hände, um sich zu lockern, und bleibt in der Ruheposition stehen.
Videodatei (, MPG-Format, 26,1 MB/RM-Format, 0,8 MB) Aufnahmen der Fernsehübertragung. Beginn bei .
Allen: In Ordnung, Dave, mach Pause.
Scott: Ja. (lacht) Der Bohrer wird immer wieder blockiert, Joe, obwohl ich ihn lediglich halte. Er zieht sich selbst in den Boden und bleibt stecken.
Allen: Verstanden. Ist notiert.
Irwin: Dave, wir können hoffentlich diesen Stein aufheben, bevor wir zurückmüssen.
Scott: Welchen?
Irwin: Hier drüben. Den glasigen schwarzen Brocken.
Scott: Ah, ist er interessant?
Irwin: Durchaus.
Astronauten: (beide gleichzeitig, nicht zu verstehen)
Irwin: Er liegt frei auf der Oberfläche.
Allen: Dave, wenn du meinst, der Bohrer kommt noch tiefer, …
Irwin: (nicht zu verstehen)
Scott: (antwortet Jim) Ja.
Allen: … bitten wir um weitere , bevor du Schluss machen kannst. Aber erhol dich erst mal.
Scott: Ah, nein, alles bestens. Ich will nicht abbrechen. (lange Pause)
In Daves Stimme schwingt immer noch Enthusiasmus mit, man hört kein Anzeichen von Frustration. Nachdem er zur Lockerung die Unterarme einmal hin- und herbewegt hat, springt Dave zum Bohrer.
Irwin: Joe, ich bin beim ALSEPALSEPApollo Lunar Surface Experiments Package und nähere mich auf Zehenspitzen dem LSMLSMLunar Surface Magnetometer.
Allen: Verstanden. (lange Pause)
Dave stützt sich auf das Bohrgerät. Er kommt tatsächlich tiefer, muss aber den Bohrer trotzdem nach einigen Zentimetern zweimal hintereinander ein Stück herausziehen. Zunächst geht es nur langsam voran. Doch wenige Sekunden vor Daves nächstem Funkspruch beginnt das Gerät plötzlich zu schwingen und der Bohrer dringt wesentlich schneller ein. In ungefähr sind weitere 6 Zoll (15 cm) geschafft.
Jones: Beim Zusehen wirkt es, als ob der Bohrer Sie einigermaßen durchschüttelt.
Scott: Ja, tatsächlich. Wenn er stecken bleibt, verdreht er mir kurz die Hände.
Anschließend sprachen wir darüber, dass Dave sich auf den Bohrer stütze, um Druck auszuüben.
Scott: Nicht vergessen, wir haben dort nur 1/6 g. Ich erinnere mich gut daran, was die Leute nach dem Flug sagten: Mensch, du hast ordentlich Druck auf den Bohrer gebracht. Das war jedoch gar nicht möglich. Ich wog viel weniger und hatte deshalb kaum etwas, um Druck auszuüben. Der Zuschauer assoziiert unbewusst irdische Schwerkraft und so entsteht ein völlig falscher Eindruck.
Jones: Sie können die Füße entlasten und ihr gesamtes Gewicht verlagern. Dennoch würden Sie maximal 30 Kilo auf den Bohrer bringen.
Scott: Richtig. Und die Leute lassen sich von diesem Anblick täuschen, denn sie denken nicht an die geringere Schwerkraft.
Scott: Mensch, Joe, ich glaube, dass ich durch irgendwas durchgekommen bin. (Pause) Es geht leichter.
Allen: Man sieht es, Dave. Und wieder lernen wir dazu.
Dave lässt den Bohrer los, geht einige Schritte zurück und macht ein paar Lockerungsbewegungen mit den Unterarmen.
Scott: Ja, genau. Ich muss eine kleine Pause machen. Auf einmal ging es leichter und der Bohrer drang besser ein. Als ob wir (lacht) irgendeine Schicht durchbohrt haben.
Allen: Ja. (scherzend) Hoffentlich lassen wir jetzt nicht die Luft raus (aus dem Mond).
Scott: (lacht) Ja. Und aus mir.
In Wirklichkeit ist Folgendes passiert. Als Dave den Bohrer mehrmals nach oben zog, trennte er bei einer dieser Gelegenheiten unabsichtlich die Verbindung der zwei untersten Segmente. Daraufhin bohrte sich das obere Segment neben dem unteren in den Boden (Missionsbericht zu Apollo 15 [Apollo 15 Mission Report], Abbildung 14-43). Einzelheiten sind weiter unten bei zu lesen.
Irwin: Dave, wenn es tatsächlich ernst gemeint war mit Station 8, kann ich doch schon anfangen …
Scott: Ja.
Irwin: … und meine Arbeit erledigen, während du noch dort beschäftig bist.
Scott: Ja, wenn wir die Arbeit von Station 8 hier machen wollen, solltest du anfangen.
Allen: Wir halten das für eine gute Idee, Jim. Und Dave, du könntest vielleicht das nächste Segment auf den Bohrer stecken.
Videodatei (, MPG-Format, 22,8 MB/RM-Format, 0,7 MB) Aufnahmen der Fernsehübertragung. Beginn bei .
Scott: Ja, Sir. Könnte ich. Mal sehen, ob sich das Bohrgerät abnehmen lässt. (lange Pause)
Drei kurze Schritte und ein größerer Sprung bringen Dave an seinen Arbeitsplatz. Er versucht mit dem rechten Fuß den Bohrer zu blockieren und dreht das Gerät ruckweise um 360 Grad entgegen dem Uhrzeigersinn. Der Bohrer dreht sich allerdings mit, weshalb das Bohrfutter nicht gelockert werden kann. Im Missionsbericht zu Apollo 15 (Apollo 15 Mission Report), Abschnitt 14.4.1.2 Schwierigkeiten beim Lösen des Bohrers aus dem Bohrfutterdapter, werden Vorgehensweise und Mechanik erläutert (Abbildung 14-42). Für die verbesserten Bohrersegmente bei Apollo 16 war dieser Adapter nicht mehr nötig.
Scott: Sitzt wieder fest, Joe.
Allen: Verstanden.
Scott: Ich brauche die Zwinge (meint den Gabelschlüssel).
Der Gabelschlüssel liegt neben dem Bohrloch. Mit der linken Hand am linken Griff benutzt Dave das Bohrgerät als Stütze und geht auf die Knie. Um den Schlüssel zu erreichen, muss er sich seitlich nach rechts neigen und den rechten Arm ausstrecken, wobei er sein linkes Knie etwas anhebt. Als er den Schlüssel in der Hand hält, will Dave ihn offenbar gleich ansetzen, was jedoch nicht gelingt. Er richtet den Oberkörper auf, bis beide Knie den Boden berühren, und greift das Werkzeug so, dass es richtig in der Hand liegt.
Irwin: Joe, ihr hattet eine Frage zur Wasserwaage an der Zentraleinheit (CSCSCentral Station)?
Bei der Nachbesprechung im Anschluss an die erste EVAEVAExtravehicular Activity () wurde Jim gefragt, wo genau sich die Blase befindet. Nun hat er Gelegenheit, seine Antwort vom Vortag zu überprüfen.
Allen: Jim, wir sind zufrieden. Alles in Ordnung.
Irwin: Okay. Die Blase schwimmt … Der äußere Rand der Blase berührt den äußeren Rand der schwarzen Markierung.
Allen: Okay, notiert. Danke.
Irwin: Ich meine die schwarze kreisrunde Markierung.
Wie eben findet Dave Halt am linken Griff des Bohrgeräts, wenn er sich nach rechts neigt und vorbeugt. Um weit genug nach unten zu kommen, muss er auch das linke Knie wieder anheben. Beim Festklemmen des Gabelschlüssels am Bohrer rutscht sein rechtes Knie nach hinten. Dave kommt aus dem Gleichgewicht, beginnt sich nach links zu drehen und droht auf den Rücken zu fallen. Um das zu verhindern, stützt er sich kurz auch mit der rechten Hand auf das Bohrgerät und stemmt sich auf dem rechten Bein hoch. Als Dave mit einem kleinen Sprung den rechten Fuß unter seinen Schwerpunkt bringt, behält er das linke Bein leicht angewinkelt hinten, während der Impuls ihn zu einer Vierteldrehung nach links zwingt. Es folgen zwei kleine Schritte und ein beidfüßiger Sprung, dann bleibt Dave mit dem Rücken zum Bohrer stehen. Vom Wegrutschen des Knies bis zum Stehenbleiben nach dem letzten Sprung vergehen ungefähr . Diese Episode illustriert eindrucksvoll, wie lange man bei 1/6 der irdischen Schwerkraft braucht, um das verlorene Gleichgewicht wiederzufinden.
Bei Apollo 15 wollte man den Gabelschlüssel ursprünglich nur als Einzweckwerkzeug am Titanbohrer für die tiefe Kernprobe verwenden. Dass der Schlüssel auch auf die 2,3 Millimeter dickeren HFEHFEHeat Flow Experiment-Bohrer passte, war ein glücklicher Umstand, selbst wenn die hohlen Bohrer aus Glasfaserlaminat beschädigt werden konnten. Diese Probleme bestanden danach zwar nicht mehr, Charlie Duke (Apollo 16) und Gene Cernan (Apollo 17) hatten jedoch ebenfalls einige Schwierigkeiten, den Schlüssel an den Bohrer zu klemmen. Auch sie benutzten das Bohrgerät als Stütze. Beide konnten sich allerdings aufrichten, ohne derart aus dem Gleichgewicht zu kommen, wie es Dave passierte. Danach gefragt erklärte Dave, dass Vorfälle wie dieser bei Besprechungen mit den folgenden Besatzungen kaum eine Rolle spielten. Mit großer Wahrscheinlichkeit haben Charlie Duke und Gene Cernan aber die Fernsehaufzeichnungen eingehend studiert und viel gelernt, indem sie Dave bei der Arbeit zusahen.
Allen: Danke. Jim, da du eine …
Irwin: Sonst noch was beim ALSEPALSEPApollo Lunar Surface Experiments Package?
Allen: … Kamera dabeihast, könntest du den Bereich mit dem Wärmeflussexperiment (HFEHFEHeat Flow Experiment) fotografieren, wenn es dir nichts ausmacht.
Irwin: Okay. Also hat Dave die Bilder gestern nicht gemacht, oder?
Allen: Negativ, …
Scott: Nicht vom Wärmeflussexperiment (HFEHFEHeat Flow Experiment), Jim.
Allen: … diese Bilder haben wir noch nicht.
Irwin: Okay.
Allen: Und …
Irwin: Okay. …
Allen: … hast du schon die Panoramaserie am ALSEPALSEPApollo Lunar Surface Experiments Package-Standort fotografiert?
Irwin: … Bin unterwegs (zum HFEHFEHeat Flow Experiment). (beantwortet Joes Frage nach der Panoramaserie) Nein.
Allen: Okay. …
Irwin: (Nicht zu verstehen, weil Joe spricht.)
Allen: … Die möchten wir bitte.
Irwin: Wahrscheinlich ist mein Film gleich voll.
Allen: Okay, es liegen noch …
Irwin: Ich muss zurück (zum Fahrzeug), um das Magazin zu wechseln.
Allen: … Magazine unter dem Sitz, wenn du eins brauchst.
Irwin: Ja. Okay. (lange Pause)
Dave dreht das Bohrgerät 90 Grad entgegen dem Uhrzeigersinn, um das Bohrfutter zu entsperren. Dabei blockiert er den Gabelschlüssel in der Fußbeuge, damit sich der Bohrer nicht bewegt. Er dreht das Gerät wieder zurück und schaltet es kurz ein, sodass der Hammerschlag die Spannhülse im Futter nach unten schiebt, wodurch sie sich weitet. Der Schlüssel am Bohrer dreht sich mit, bis er gegen Daves Bein schlägt und weggeschleudert wird. Dave muss etwas nachhelfen, dann kann er das Gerät abnehmen.
Scott: Im Bohrgerät steckte viel Kraft.
Scott:Schließlich konnte ich das Bohrgerät abnehmen, wieder mithilfe des Gabelschlüssels. Es kostete auch ziemlich viel Kraft, aber der Schlüssel funktionierte gut in der Situation.
Nachdem er das Bohrgerät auf dem Boden abgestellt hat, versucht Dave anscheinend mit dem Finger das Bohrfutter sauber zu machen.
Videodatei (, MPG-Format, 23,5 MB/RM-Format, 0,7 MB) Aufnahmen der Fernsehübertragung. Beginn bei .
Irwin: Okay, die Panoramaserie beim ALSEPALSEPApollo Lunar Surface Experiments Package ist komplett. Ich gehe rüber und fotografiere das Wärmeflussexperiment (HFEHFEHeat Flow Experiment). (Pause)
Allen: Verstanden.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Das Panorama am ALSEP-Standort, aufgenommen von Jim (AS15-87-11843 bis AS15-87-11858, zusammengesetztes Bild: Dave Byrne). David Harland verwendete einige Bilder für ein partielles Panorama. Es zeigt Dave mit der Hand am Bohrgerät und im Hintergrund Mons Hadley.
Jim steht beim Fotografieren neben der Zentraleinheit (CSCSCentral Station), von der auf AS15-87-11843 am rechten unteren Bildrand gerade noch die südwestliche Ecke zu sehen ist. Der silbrige Zylinder mit Foliensaum ist das Seismometer (PSEPSEPassive Seismic Experiment). In der Gegend verteilt liegen weggeworfene Staubschutzabdeckungen und Halterungen.
Auf AS15-87-11844 sieht man die Südseite der Zentraleinheit (CSCSCentral Station) und noch einmal das PSEPSEPassive Seismic Experiment. Höhe 305 befindet sich jetzt in der Mitte des Horizonts.
AS15-87-11845 wurde über die Zentraleinheit (CSCSCentral Station) hinweg Richtung Nordwesten fotografiert. Oben rechts steht das Magnetometer (LSMLSMLunar Surface Magnetometer).
Als AS15-87-11847 entsteht, hat Dave die Hand am Bohrgerät. Wie schon die Fernsehbilder vermittelt auch dieses Foto den Eindruck, dass er mit seinem rechten Zeigefinger das Bohrfutter sauber machen will. Im Vordergrund ist das Sonnenwindspektrometer (SWSSWSSolar Wind Spectrometer) zu sehen. Erik van Meijgaarden verwendete AS15-87-11845 und AS15-87-11847 für ein partielles Panorama.
Bei AS15-87-11848 sieht man unmittelbar links der Bildmitte die Elektronikbox des HFEHFEHeat Flow Experiment. Rechts davon ragt der Bohrer aus dem Boden, in dem die östliche Sonde des Experiments steckt.
AS15-87-11849 ist ein Foto von Mons Hadley.
Auf AS15-87-11850 ist das SIDESIDESuprathermal Ion Detector Experiment/CCIGCCIGCold Cathode Ion Gauge zu sehen.
AS15-87-11852 zeigt im Hintergrund die Swann-Berge ostsüdöstlich der Landestelle. Davor stehen das 120 Meter entfernte LMLMLunar Module und das knapp 30 Meter entfernte LRVLRVLunar Roving Vehicle.
Dave nimmt das vierte Segment aus dem Ständer, steckt es auf den Bohrer, geht zwei Schritte zurück und bleib leicht vorgebeugt stehen, um ein paar Sekunden auszuruhen. Er schaut auf seine Manschetten-Checkliste oder die Armbanduhr am linken Unterarm, dann setzt er das Bohrgerät wieder auf. Nach einer knappen Minute ist der Bohrer jedoch höchstens einen halben Meter tiefer in den Boden eingedrungen. Als Dave loslässt, schwingt das Bohrgerät etwas zurück. Er entfernt sich mit einigen Sprüngen rückwärts vom Bohrer und legt die nächste Pause ein.
In der Zwischenzeit ist Jim langsam vorbeigelaufen, sichtlich bemüht, möglichst wenig Staub wegzuschleudern.
Jones: Bisher ist mir nicht aufgefallen, dass Jim in der Situation läuft, anstatt zu springen. Es kam selten vor. Wollte er so vermeiden, Staub durch die Gegend zu schleudern?
Scott: Ja, höchstwahrscheinlich.
Jones: Also war es Absicht.
Scott: Gewiss. Er bewegte sich vorsichtig, um keinen Staub auf die Instrumente zu werfen.
Jones: Soviel ich weiß, kostete Laufen tatsächlich mehr Kraft als Springen.
Scott: Würde ich sagen, davon ausgehend, dass man unwillkürlich immer die bequemste Art der Fortbewegung wählt. Darum sprangen wir die ganze Zeit. Auf andere Weise voranzukommen, war vermutlich anstrengender. (lachend) Wir sind eben faul gewesen. Gingen immer den Weg des geringsten Widerstands.
Jones: So funktioniert Fortschritt. Die Leute wollen es bequemer haben.
Scott: Das (Bohren) war harte Arbeit. Körperlich anstrengende, harte Arbeit. Sich bücken, alles richtig festhalten, die Röhren in den Boden bohren, das Bohrgerät abnehmen und so weiter. Das alles strengte enorm an.
Jones: Ich habe die Herzfrequenzen hier vor mir.
Scott: Meine ist bestimmt ziemlich hoch.
Abbildung 10-4 im Missionsbericht zu Apollo 15 (Apollo 15 Mission Report) ist eine Verlaufskurve der Herzfrequenzen während EVA-2EVAExtravehicular Activity. Weil Dave bei der Arbeit mit dem Bohrer öfter Pause macht, ist seine Herzfrequenz sogar relativ normal. Auffällig sind die niedrigen Werte beider Astronauten während der Fahrt, wie zwischen und oder bei . Jims deutlich ansteigende Kurve nach korrespondiert mit dem Beginn der für Station 8 geplanten Arbeit bei . Aus der Abbildung geht auch hervor, das Jim eine höhere Grundfrequenz hat als Dave.
Audiodatei (, MP3-Format, 0,8 MB) Beginnt bei .
Allen: Okay, Dave, sei tapfer. Noch eine Minute bohren, dann ist es geschafft.
Scott: (amüsiert) Okay, Joe. Meine Hände sind es, die langsam aufgeben. Ich kann dir sagen … Das Arbeiten in Handschuhen ist nach einer Weile … (lange Pause)
Dave dreht sich nach links, wo Jim fotografiert. Er steht still und bewegt nur seine Finger, um die Handmuskulatur zu lockern. Kurz darauf begibt er sich zum Bohrer und macht weiter.
Videodatei (, MPG-Format, 28,7 MB/RM-Format, 0,8 MB) Aufnahmen der Fernsehübertragung. Beginn bei .
Irwin: Okay, Joe, das MAGMAGMagazin (KK/AS15-87) ist voll. Ich laufe zum Fahrzeug und tausche.
Allen: Okay, Jim. (Pause)
Die letzten zwei Fotos mit Magazin KK sind AS15-87-11859 und AS15-87-11860. Beide weisen Bildfehler durch ungewollte Belichtung auf. Das Erste zeigt die Elektronikbox des HFEHFEHeat Flow Experiment, das Zweite die östliche Sonde.
Dave zieht den Bohrer wieder etwas heraus, kommt anschließend jedoch höchstens ein paar Zentimeter tiefer, bis Joe sich meldet.
Allen: Und, Dave, wir sind zufrieden mit dem Bohrloch. Daher schlagen wir vor, du hörst auf, nimmst das Bohrgerät ab und versenkst die Sonde.
Dave entfernt sich rückwärts vom Bohrer.
Scott: Okay. Etwas tiefer sind wir gekommen, nicht wahr?
Allen: Auf jeden Fall. (lange Pause)
Scott: Ich hatte nichts einzuwenden. Joe meinte: Es reicht. Und ich sagte: Großartig! Danke, Dr. Allen.
Dave springt zum Bohrer. Er dreht das Gerät zunächst, ohne den Gabelschlüssel anzusetzen, um zu testen, ob der Röhrenstrang wider Erwarten doch feststeckt. Das ist nicht der Fall. Also muss Dave das Werkzeug aufheben. Dabei dient ihm der Bohrer erneut als Stütze, obwohl sich das Gerät jetzt etwas höher über dem Boden befindet. Dave geht auf die Knie und erreicht den Schlüssel, indem er sich nach rechts lehnt. Er richtet den Oberkörper auf, lässt aber das rechte Knie gebeugt. In dieser Haltung verlagert er seine Position ein kleines Stück nach links, von wo aus er den Schlüssel bequemer an das obere Ende des Bohrers klemmen kann. Dieses Mal behält Dave das Werkzeug in der Hand, um den Bohrer zu blockieren. Ein kurzer Ruck am linken Griff des Geräts entgegen dem Uhrzeigersinn entsperrt das Bohrfutter. Dave steht auf und läuft zum Ständer. Anscheinend will er den Schlüssel dort ablegen. Er steckt ihn dann allerdings in die Tasche am rechten Oberschenkel und kehrt zum Bohrer zurück.
Scott: Da ich nun die Aufnahmen gesehen habe, erinnere ich mich, wie sehr die Arbeit anstrengte. Das andauernde Bücken, um etwas aufzuheben, weil mir die Zeit im Nacken saß. Ich versuchte mich zu beeilen, denn wir lagen deutlich hinten. Die ganze Sache dauerte einfach zu lange. Also hielt ich mich ran, wodurch es nicht leichter wurde. Jetzt fällt mir alles wieder ein. Die Uhr tickte. Keiner hatte erwartet, dass wir beim Bohren so viel Zeit verlieren.
Jones: In der Sie eigentlich im Gelände sein und Steine sammeln wollten.
Scott: Sicher. Und wird man irgendwo ausgebremst, verursacht das im weiteren Verlauf erhebliche Probleme. Aber die Aufenthaltsdauer ist begrenzt. Also will man den Rückstand unbedingt verringern. Deshalb mache ich mir in der Situation keine Gedanken, knie mich auf den Boden, bücke mich ständig, hänge mich rein … Ich habe mich nicht verausgabt. Aber es strengte an und hätte leichter sein können, ohne aufholen beziehungsweise den Zeitverlust in Grenzen halten zu müssen. Das weiß ich noch. Wichtig war, damit schnell fertig zu werden, um auch die anderen Aufgaben zu erledigen.
Jones: Ihre Vorgänger knieten nur selten. Einige taten es, aber es blieb die Ausnahme.
Scott: Nun, das passierte automatisch. Ich dachte nicht: Ich werde mich jetzt hinknien, sondern eher, Ich brauche den Schlüssel. Wie hebe ich ihn am besten auf? Ich kniete mich hin, ohne groß zu überlegen, nahm ihn und machte weiter. Schon seit der Vorbereitung auf den Gemini-Flug war mein Motto:
Vorsprung erarbeiten und Vorsprung halten.
Denn unweigerlich fällt man im Zeitplan zurück. Das hatte ich permanent im Hinterkopf. Auf keinen Fall Zeit verschwenden. Erst recht nicht, wenn man zurückliegt.
Jones: Mein Eindruck ist, dass es in Ihrem Zeitplan kaum Puffer gab. Sie kamen grundsätzlich ans Limit.
Scott: Richtig. Mit Absicht. Wir wollten möglichst viel schaffen und packten deshalb alles rein.
Jones: So konnten Sie entsprechend der Priorität entscheiden, worauf Sie gegebenenfalls verzichten.
Scott: Ja. Man tut es jedoch ungern und sucht Wege, um verlorene Zeit gutzumachen.
Jones: Mir war entfallen, dass Sie sich so häufig hinknieten. Auch wenn der Bohrer hier als Stütze diente und Ihnen zumindest mechanisch half, auf den Boden zu kommen.
Scott: Ich hatte es ebenfalls vergessen. (amüsiert) Die Fernsehbilder habe ich mir nie angesehen. Jetzt ist es wieder da und ich erinnere mich an den Kraftakt. Mein einziger Gedanke war: Ich muss endlich fertig werden damit.
Irwin: Ich glaube, wir haben kein Magazin mit Farbfilm mehr hier draußen, oder doch, Joe? Wir müssen Schwarz-Weiß-Film verwenden. …
Allen: Bestätigt, …
Irwin: … (nicht zu verstehen) die Fotos.
Allen: … Jim. Nimm irgendein leeres Magazin. (Pause)
Allen: Ich meine, …
Irwin: Ist Magazin Oboe (OO/AS15-92) in Ordnung?
Allen: … ein unbenutztes Magazin. Du siehst es am Bildzähler.
Irwin: Ah, ich dachte, du nennst mir schnell eins.
Allen: Du kannst Magazin Oboe-Oboe (OO/AS15-92) ansetzen.
Irwin: Genau das habe ich.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Während Jim und Joe miteinander sprechen, schaut sich Dave das Bohrgerät an, indem er es etwas hin- und herdreht. Um es vom Bohrer zu trennen, muss er wieder mit beiden Händen an den Griffen kräftig daran rütteln. Nachdem das Gerät abgenommen ist, stellt er es auf den Boden. Dann holt Dave die zweite HFEHFEHeat Flow Experiment-Sonde vom Ständer, steckt sie in den hohlen Bohrer, legt sich das Verbindungkabel zurecht und nimmt den Ladestab. Damit soll die Sonde in der Röhre nach unten geschoben werden. Offensichtlich hat Dave jedoch Schwierigkeiten, das Kabel in den Schlitz am unteren Ende des Stabes einzulegen.
Videodatei (, MPG-Format, 15,8 MB/RM-Format, 0,5 MB) Aufnahmen der Fernsehübertragung. Beginn bei .
Scott: Aus irgendeinem Grund wurde das Kabel unten, knapp vor der Sonde, mit Teflon oder etwas Ähnlichem umwickelt. Dadurch ist es viel dicker als sonst (im Training). (lange Pause)
Schließlich kann Dave das Kabel am Ladestab festmachen, aber die Sonde lässt sich kaum einen halben Meter tiefer in die Röhre schieben. Nach einigen Versuchen zieht Dave den Stab heraus und löst ihn vom Kabel.
Videodatei (, MPG-Format, 18,2 MB/RM-Format, 0,5 MB) Aufnahmen der Fernsehübertragung. Beginn bei .
Scott: Joe, anscheinend … Hmm. Wir haben wohl ein Problem. Mal sehen. Ich kann diese immer noch rausziehen und vier andere in den Boden bohren. (Pause) Joe, ich glaube, die Sonde ist nicht ganz nach unten gerutscht. Vielleicht hat sich ein Bohrersegment verbogen oder wurde beschädigt. Was meint ihr dazu?
Allen: Einen Moment. (Pause)
Dave legt den Ladestab zurück auf den Ständer.
Die Analyse nach dem Flug ergab, dass Dave mit seiner Einschätzung fast richtig lag.
Aus dem Missionsbericht zu Apollo 15 (Apollo 15 Mission Report), Abschnitt 14.4.1.3 Beschädigung des Bohrers im Bereich der untersten Segmentverbindung:
Die Sonde im zweiten Bohrloch konnte nicht bis nach unten geschoben werden. Sie blieb etwa 6 Zoll (15 cm) über der Verbindung zwischen den beiden untersten Bohrersegmenten stecken. Sowohl die Auswertung der Fotos als auch Sondenmesswerte weisen darauf hin, dass die zwei untersten Segmente sich voneinander lösten, als der Bohrer gegen Ende der Arbeiten mehrmals vertikal bewegt (herausgezogen) wurde, um eine höhere Eindringgeschwindigkeit zu erreichen. Wie die Mannschaft mitteilte, drang der Bohrer danach tatsächlich schneller in den Boden ein (für ca. 6 Zoll [15 cm]). Der Grund war allerdings, dass nun ein unten offenes Verlängerungssegment wie ein Kernbohrer funktionierte (Abb. 14-43) und sich mit Lockermaterial füllte.
Der Wechsel von Steckverbindungen aus Glasfaser-Borfilament-Laminat zu titanverstärkten Schraubverbindungen wird in Zukunft verhindern, dass die Segmente sich lösen.
Die Behandlung dieses Problems ist abgeschlossen.
Folgendes wäre noch zu erwähnen. Beim zweiten Bohrloch verwendete Dave insgesamt 4 der jeweils 53 Zentimeter langen Segmente, wobei das oberste Segment etwa 30 Zentimeter aus dem Boden ragt. Die erwähnte Verstärkung der Segmentverbindungen erfolgte in erster Linie, um das Problem des Materialstaus wegen zu flacher Wendeln in dem Bereich zu lösen (angesprochen im Kommentar nach ). Doch gleichzeitig wurde auch der oben geschilderte Mangel damit beseitigt.
Abbildung 4-6 im Missionsbericht zu Apollo 15 (Apollo 15 Mission Report) zeigt, wie die HFEHFEHeat Flow Experiment-Sonden letztendlich in den Bohrlöchern stecken. Zusätzlich ist die geplante Sondenposition in einem entsprechend tiefen Bohrloch dargestellt.
Als Dave und ich über die Mission sprachen, waren ihm diese Schlussfolgerungen und Ergebnisse hinsichtlich der Probleme beim Bohren unbekannt.
Jones: Dazu gab es nie eine Besprechung?
Scott: Nie. Ist das ein Scherz? Wie gesagt, ich höre zum ersten Mal davon. Vielleicht sprachen wir nach dem Flug mit jemandem darüber. Nein, unmöglich, denn alle Nachbesprechungen fanden gleich in den ersten ein oder zwei Wochen statt. Auch wenn man herausfand, was passiert ist, zu dem Zeitpunkt wusste man es höchstwahrscheinlich noch nicht.
Jones: Ich werde in der Niederschrift eine geeignete Stelle finden, um das Thema zu behandeln. Kurz gesagt, an den Segmentverbindungen nahm die Wandungsdicke zu (wodurch die zweigängige Bohrwendel flacher wurde), sodass der Bohrschutt sich staute. Deswegen blieb der Bohrer stecken. Indem Sie ihn herausgezogen, wie bei , zogen Sie irgendwann die zwei untersten Segmente auseinander. Danach bohrte sich das obere Segment neben dem unteren in den Boden, bis der Bohrer endgültig festsaß.
Scott: Tatsächlich?!
Jones: Aus dem Grund konnten Sie die Sonde nicht besonders tief hineinschieben, etwas mehr als zwei Segmente.
Scott: Wie fand man es heraus? War das überhaupt möglich?
Jones: Durch Rückschlüsse. Es gab keinen direkten Hinweis.
Scott: Aber hier ist eine Grafik.
Jones: Man hat alle vorhandenen Daten zusammengeführt und analysiert. Doch Sie haben recht.
Scott: Ich meine, es muss jedem klar sein, dass hier eine Vermutung abgebildet ist und keine gesicherte Erkenntnis.
Jones: Es lässt sich nicht von der Hand weisen, im Endeffekt ist es eine Hypothese.
Scott: Ganz recht. Die Grafik erweckt den Anschein, als wäre es Fakt. Dennoch zeigt sie natürlich eine durchaus naheliegende Möglichkeit, auch wenn ich die Ausführungen dazu nicht gelesen habe. Mit mir sprach allerdings niemand. Keiner fragte: Welchen Eindruck hatten Sie? Könnte das passiert sein? Haben Sie die Segmente vielleicht auseinandergezogen? Oder etwas in der Richtung.
Jones: Mal überlegen, nach der Landung mussten Sie nicht in Quarantäne. Richtig?
Scott: Ja, leider. Wir haben darüber gesprochen. Unmittelbar nach der Rückkehr sollte man die gemachten Erfahrungen erst einmal gründlich aufarbeiten, anstatt Partys zu feiern und alle Welt mit Autogrammen zu versorgen. Es wäre viel sinnvoller gewesen, sich in Ruhe mit Wissenschaftlern und Ingenieuren an einen Tisch zu setzen und so detailliert wie möglich über alles zu sprechen, solang die Erinnerungen frisch sind. Auch sollte man sich zunächst erholen und nicht gleich rausmarschieren, um jeden hastig zufriedenzustellen, obwohl man immer noch erschöpft ist.
Allen: Dave, kannst du sie vielleicht etwas hochziehen, bis das obere Ende zu sehen ist, und den Ladestab dort aufsetzen?
Scott: Da hatte ich ihn. Auf dem oberen Ende. Die Sonde ist ungefähr zwei Segmente tief reingerutscht, zwei von vier.
Dave zieht die Sonde am Kabel hoch, bis er die Spitze sieht. Dann lässt er los und sie rutscht etwas zurück.
Allen: Dave, bitte zieh die Sonde ganz raus und steck den Ladestab in die Röhre. Wir wollen sehen, ob du damit bis nach unten kommst.
Scott: Okay. (lange Pause)
Dave zieht die Sonde heraus, legt sie aber nicht auf dem Ständer ab, sondern behält sie in der linken Hand. Er nimmt mit rechts den Ladestab und steckt ihn in den Bohrer. Der Stab ist länger, als Dave groß ist. Nachdem Dave den Stab so weit es ging hineingeschoben hat, befindet sich die obere Spitze ungefähr auf Höhe der RCURCURemote Control Unit an Daves Brust. Demnach liegt die untere Spitze etwa 1 Meter tief unter der Oberfläche, also auf dem Material, das laut Missionsbericht (Abb. 14-43) in das offene Bohrersegment eindrang.
Scott: Rutscht natürlich leicht rein. (Pause)
Allen: War zu sehen, Dave. (Pause)
Scott: Keine Schäden an der unteren Sondenspitze.
Allen: Okay. Warum versuchen wir es nicht einfach noch mal?
Videodatei (, MPG-Format, 22,8 MB/RM-Format, 0,7 MB) Aufnahmen der Fernsehübertragung. Beginn bei .
Scott: Gern. (lange Pause)
Dave zieht den Ladestab heraus und schiebt etwas mehr als die Hälfte der Sonde in die Röhre. Dann will er den Stab wieder am oberen Sondenende befestigen.
Scott: Der Ladestab ist natürlich dünner als die Sonde.
Irwin: Okay, Joe, ich bin fertig mit den ALSEPALSEPApollo Lunar Surface Experiments Package-Fotos.
Allen: Verstanden, Jim. Ist notiert. Bitte warte eine Minute. (lange Pause)
Es entstanden vier weitere Fotos vom Standort des Wärmeflussexperiments (HFEHFEHeat Flow Experiment). AS15-92-12406 ist noch eine Aufnahme der östlichen Sonde, diesmal quer zur Sonne aus Richtung Norden. Oben rechts im Bild sieht man den RTGRTGRadioisotope Thermoelectric Generator und links davon liegt die weggeworfene Extrapalette.
Bei AS15-92-12407 will Dave mit dem Ladestab die Bohrlochtiefe messen (). In der linken Hand hält er die Sonde und in seiner Tasche am rechten Oberschenkel steckt der Gabelschlüssel. Auf dem Ständer befinden sich die vier unbenutzten HFEHFEHeat Flow Experiment-Bohrersegmente. Auffällig sind die relativ breiten Wendeln, in denen der Bohrschutt nach oben transportiert wird.
Als Jim AS15-92-12408 fotografiert, hat Dave den Ladestab so weit es geht in die Röhre geschoben. Rechts neben ihm steht das Bohrgerät. Die Kabelschlaufe unterhalb des Bohrfutters dient als Griff zum Absetzen und Aufheben des Geräts. Etwas weiter hinten sieht man die Zentraleinheit (CSCSCentral Station) und ca. 3 Meter daneben das Seismometer (PSEPSEPassive Seismic Experiment). Oben rechts ist Krater St. George im Bild.
Für AS15-92-12409 hat Jim sich ein Stück nach links bewegt. Zu sehen ist Dave, der nun die Zentraleinheit (CSCSCentral Station) fast völlig verdeckt, und links von ihm der Ständer mit unbenutzten Bohrersegmenten. Mehrere Meter hinter dem Ständer steht der RTGRTGRadioisotope Thermoelectric Generator, einige Meter vor dem Generator und nach rechts versetzt wurde das Sonnenwindspektrometer (SWSSWSSolar Wind Spectrometer) aufgestellt. Über dem Bohrgerät rechts neben Dave sieht man das PSEPSEPassive Seismic Experiment und Krater St. George.
In der Zwischenzeit hat Dave den Ladestab befestigt und versenkt die zweite HFEHFEHeat Flow Experiment-Sonde endgültig im Boden.
Allen: Und, …
Scott: Das war’s, Joe. Hier ist Schluss. Ich könnte es nur noch mit Kraft versuchen.
Allen: … Jim, unserer Meinung nach ist es Zeit, den für Station 8 geplanten Graben anzulegen, falls du keine Einwände hast.
Irwin: (trocken) Vielen Dank auch.
Scott: (ruht sich aus, während er spricht) Hey, Joe, die Sonde lässt sich nicht weiter in die Röhre schieben, ohne die Sache zu forcieren. Wenn ihr wollt, kann ich sie mit dem Ladestab kräftiger nach unten drücken. Allerdings fürchte ich, dass der Stab dabei zerbricht.
Allen: Warte kurz.
Scott: Ein letzter Versuch. (Pause)
Allen: Okay Dave, hier ist unser Vorschlag: Du verwendest deinen kalibrierten Arm und drückst mit einer Kraft von 15 bis 20 Pfund (67 bis 89 N) auf die Sonde. Egal wie tief du kommst, wir sind zufrieden.
Scott: Okay. (Pause)
Das Fernsehbild wackelt, weil Jim am Fahrzeug beschäftigt ist. Dave versucht mit beiden Händen am Ladestab, die Sonde weiter nach unten zu schieben, jedoch ohne Erfolg.
Scott: Keine Chance.
Allen: Okay. In Ordnung.
Scott: (erholt sich, während er spricht) Steckt fest, Joe. Vermutlich auf Höhe der Verbindung zwischen drittem und zweitem Segment. Und ich … Also, die bekommt man jetzt nicht mehr auseinander, aber wir können … Es stehen immer noch vier Segmente auf dem Ständer. Wenn ihr wollt, ziehe ich die vier, die jetzt drinstecken, raus und bohre die vier anderen in den Boden. Das könnten wir versuchen, um vielleicht etwas tiefer zu kommen.
Allen: Einen Moment. (Pause) Dave, lies die Markierung ab und zieh den Ladestab raus. Wir belassen es dabei. Du hast dein Möglichstes getan.
Audiodatei (, MP3-Format, 0,7 MB) Beginnt bei .
Videodatei (, MPG-Format, 24,8 MB/RM-Format, 0,7 MB) Aufnahmen der Fernsehübertragung. Beginn bei .
Scott: Okay. Tut mir Leid, dass ich nicht bis ganz nach unten gekommen bin. Besonders tief ist es wirklich nicht. (Pause) Bravo 9.
Allen: Verstanden. (lange Pause)
Die Markierung B9 am Ladestab gibt an, wie tief die HFEHFEHeat Flow Experiment-Sonde in der Röhre bzw. im Boden steckt.
Dave zieht sehr vorsichtig am Ladestab, damit er nicht auch die Sonde herausholt. Nachdem der Stab vom Kabel gelöst ist, hält Dave ihn so neben den Bohrer, dass die Markierung B9 oben am Rand anliegt. Das untere Ende des Stabes zeigt nun, wo sich das obere Ende der Sonde in der Röhre befindet. Legt man die Fernsehbilder zugrunde, sind es ungefähr 6 Zoll (15 cm) über dem Boden.
Allen: Und, Dave, würdest du …
Scott: Ungefähr so tief.
Allen: … für uns die Außenseite messen?
Scott: Die Außenseite? Was meinst du damit?
Allen: Vergiss die Frage. Wir konnten bereits anhand der Fernsehbilder herausfinden, wie weit der Bohrer aus dem Boden ragt. Bitte sorge dafür, dass der Staub die Röhre fest umschließt, und entferne alle Fremdkörper in dem Bereich.
Scott: Okay.
Dave hält noch einmal kurz den Ladestab daneben, dann beginnt er, mit seinem rechten Fuß den Regolith gegen den Bohrer zu schieben und festzutreten.
Allen: Und bevor …
Scott: Joe, ich werde auch die Ausrichtung … (hört Joe)
Allen: … du weggehst, vergewissere dich, dass alle Kabel so flach wie möglich auf dem Boden liegen.
Scott: Okay. Ich werde auch die Ausrichtung der Box (Elektronikbox des HFEHFEHeat Flow Experiment) noch einmal kontrollieren.
Allen: Gute Idee. (lange Pause)
Scott:Ich hatte die Elektronikbox (des HFEHFEHeat Flow Experiment) an ihren Platz gestellt und auch gleich ausgerichtet. Doch bei dem ganzen Hin und Her blieb ich irgendwann an einem der Kabel hängen, wodurch sie verrutschte. Ich glaube, aus der Überwachungszentrale (MOCRMOCRMission Operations Control Room) kamen Fragen dazu, wie die Kabel liegen oder ob alle Boyd-Bolzen entfernt wurden. Möglicherweise erhielt man ungewöhnliche Daten, weil die Box nicht mehr richtig stand. Als wir zum zweiten Mal dort waren, korrigierte ich die Ausrichtung.
Dave nimmt den Ständer, auf dem sich die vier nicht verwendeten HFEHFEHeat Flow Experiment-Bohrersegmente sowie das UHTUHTUniversal Handling Tool befinden, und läuft rechts aus dem Bild. Er trägt ihn an den Platz, wo die tiefe Kernbohrung erfolgen soll.
Scott: Ich verabschiede mich hier. Vielleicht kann der Nächste alles in Ordnung bringen.
Allen: Verstanden. (lange Pause)
Ed Fendell nimmt den Zoom zurück, um Dave zu verfolgen. Dave stellt den Ständer ab, greift sich das UHTUHTUniversal Handling Tool und läuft zur Elektronikbox.
Allen: Dave, zu deiner Information, die Sonde ist so tief nach unten gerutscht, wie es ging. Das heißt, so tief, wie du gebohrt hast.
Scott: Ich frage mich, ob das stimmt. Denn es hat keineswegs danach ausgesehen.
Jones: Für mich sah es auch nicht so aus. Doch immerhin, es steckt ein zweiter Bohrer im Boden. Vielleicht war gemeint, dass die Sonde so tief hineingerutscht ist, wie vorher der Ladestab (bis ca. 1 m unter die Oberfläche).
Scott: Im Ernst?! Dann hab ich mich wohl getäuscht.
Allen: Verstanden. Und, Dave, wo du gerade bei der Box bist. Kontrolliere bitte, ob alle Boyd-Bolzen-Becher – die Führungshülsen – entfernt sind.
Scott: Nein, sind sie nicht, Joe. (Pause) Also, es gab ein paar rote Abdichtungen auf den Anschlüssen. (Pause) Die Führungshülsen! Die sind weg, ja.
Allen: Okay, notiert. Danke. (Pause)
Dave korrigiert mithilfe des UHTUHTUniversal Handling Tool die Ausrichtung der HFE-Elektronikbox. Jim ist beim Fahrzeug, als er durchs Bild läuft.
Videodatei (, MPG-Format, 27,2 MB/RM-Format, 0,8 MB) Aufnahmen der Fernsehübertragung. Beginn bei .
Allen: Und, Jim, wie geht es bei dir?
Irwin: Ah, ich habe einen pinkfarbenen und einen schwarzen Stein aufgehoben. (Pause) Beide wurden auch dokumentiert.
Scott:… Dann kehrten wir zurück zum ALSEPALSEPApollo Lunar Surface Experiments Package, wo du noch ein paar Steine aufgehoben hast. Unter anderem deinen schwarzen Brocken (erwähnt bei ).
Irwin:Den ich aber als pinkfarben beschrieb.
Scott:Pink.
Irwin:Pink mit hellen Plagioklasen.
Scott:Tatsächlich? Du konntest Gesteinsproben sammeln, während ich bohren musste. Du Glückspilz.
Irwin:Wir hatten beide unsere (schwierigen) Aufgaben. Zum Beispiel musste ich danach den Graben anlegen.
Das erste Foto zur Dokumentation der Gesteinsproben ist AS15-92-12410, aufgenommen quer zur Sonne aus Richtung Norden. Rechts unterhalb der Bildmitte liegt der pinkfarbene
Stein, Probe 15058, ein 2,67 Kilogramm schwerer Basaltbrocken. Wegen des günstigen Winkels zu Sonne zeigt dieses interessante Bild außerdem besonders deutlich den Helligkeitsunterschied zwischen betretenen und unberührten Arealen der Mondoberfläche. Vor den scharf umrissenen Fußabdrücken erkennt man Spuren der Staubfächer, die entstehen, wenn Oberflächenmaterial beim Laufen von der Fußspitze weggestoßen wird.
Für AS15-92-12411 macht Jim einen Schritt nach rechts, sodass der Fundort stereoskopisch betrachtet werden kann.
AS15-92-12412 ist ein Foto von Probe 15058 mit der Sonne im Rücken. Zu sehen ist auch Dave beim westlichen Bohrloch, in dem die HFEHFEHeat Flow Experiment-Sonde und der Ladestab stecken. Im Vordergrund steht das SIDESIDESuprathermal Ion Detector Experiment/CCIGCCIGCold Cathode Ion Gauge, darüber sieht man die Elektronikbox des HFEHFEHeat Flow Experiment und ganz im Hintergrund das Magnetometer (LSMLSMLunar Surface Magnetometer). Die Instrumente oben links im Bild sind das Seismometer (PSEPSEPassive Seismic Experiment) sowie rechts daneben das Sonnenwindspektrometer (SWSSWSSolar Wind Spectrometer).
Als Nächstes fotografiert Jim ein Stereobildpaar des schwarzen
Steins, AS15-92-12413 und AS15-92-12414. Der Stein, Probe 15059, ist eine mit Glas überzogene Brekzie, Gewicht: 1,15 Kilogramm.
Das letzte Foto dieser Reihe, AS15-92-12415, macht Jim quer zur Sonne. Dabei steht er südlich von Probe 15059.
Bei kommt Jim auf dem Weg zur Zentraleinheit (CSCSCentral Station) wieder ins Bild und es bietet sich die Gelegenheit, seinen Lauf zu verfolgen. Anfangs ist er mit Sprüngen von einem Fuß auf den anderen zügig unterwegs, wobei die Gewichtsverlagerung nach jedem Sprung ein leichtes seitliches Schwanken verursacht. Auf den letzten Metern bremst er ab und nähert sich mit vorsichtigen Schritten, um keinen Staub auf die Hitzeschutzfolien zu werfen. Wie aus Abbildung 5-52 im Vorläufigen wissenschaftlichen Bericht zu Apollo 15 (Apollo 15 Preliminary Science Report) hervorgeht, steht die CSCSCentral Station rund 29 Meter nordwestlich des Fahrzeugs. Jim legt die Strecke in etwa zurück, entsprechend beträgt seine Durchschnittsgeschwindigkeit mäßige 2,9 km/h.
Scott: Mir fällt auf, dass unsere PLSSPLSSPortable Life Support System nicht springen. Als ich in Houston an einer Besprechung über Raumanzüge und Lebenserhaltungssysteme teilnahm, wurden Aufnahmen gezeigt, ich glaube von Charlie (Charlie Duke, Apollo 16), und man sah, wie sein PLSSPLSSPortable Life Support System beim Laufen extrem herumsprang. Anschließend verwendete man die Szene als Begründung, warum es in den Anzug integriert werden muss. Seht euch dieses schlecht sitzende PLSSPLSSPortable Life Support System an. Sobald man sich bewegt, hüpft es auf und ab. Womöglich haben Sie den Ausschnitt auch schon mal gesehen. Ich bin ziemlich sicher, es war Charlie. Offenbar konnte man die Tornister aber auch ordentlich anlegen, ohne dass etwas wackelte. Die Leute suchten sich eine untypische Szene heraus, um ihre Argumentation zu stützen.
Ich bin nicht sicher, inwieweit es von Belang ist, aber man fragte mich, wie gut ich unser System fand. Meine Antwort lautete, dass es ein ausgezeichnetes System war. Doch jemand hatte die eine Szene von diesem wild gewordenen PLSSPLSSPortable Life Support System ausgegraben und es hieß: Nein, so ein System ist ungeeignet. Wir müssen aus den zwei Komponenten – Anzug und PLSSPLSSPortable Life Support System – eine Einheit machen. Wie sinnvoll das ist, weiß ich nicht. Ich weiß allerdings, dass unser System gut funktionierte. Alles zu integrieren mag Vorteile haben. Es kommt auf die Umgebung an, die Raumschiffe, und welche Arbeiten verrichtet werden sollen. Trotzdem darf man diese untypische Szene nicht ohne Weiteres herausgreifen, um eine grundsätzliche Designänderung zu rechtfertigen. Würde mich interessieren, ob sonst jemand dieses Problem hatte. Denn das PLSSPLSSPortable Life Support System konnte sich eigentlich nur dann so heftig bewegen, wenn es zu locker angepasst war. Die Gurte mussten stramm sitzen. Und wie man sehen kann, bei uns saß alles fest, nichts bewegte sich.
Wo wir beim Thema sind. An einer anderen Stelle geht Charlie in die Knie, um ein abgeschlagenes Gesteinsfragment aufzuheben. Es machte ihm scheinbar etwas Mühe, weshalb gleich behauptet wurde, dass die Anzüge zu unflexibel sind. Wo hat er seine Greifzange?, fragte ich und bekam zu hören Welche Greifzange? Nicht einmal unsere Werkzeuge waren bekannt. Auf Grundlage derartig spärlicher Informationen trifft man solche wichtigen Entscheidungen. So läuft es bei der NASANASANational Aeronautics and Space Administration heutzutage! Also konstruiert man dort Anzüge mit allerlei Gelenken. Fünfzig Gelenke, die es einem ermöglichen, sich in jede Richtung zu beugen! Nun, das wären fünfzig Möglichkeiten für Defekte. Muss das sein? Wohl kaum. Natürlich kostete es Kraft, sich im Anzug zu bewegen, aber wir konnten unsere Aufgaben erledigen. Es ist unnötig, auf dem Boden herumkriechen zu können. Davon möchte ich sogar dringend abraten, weil man sich sehr dreckig macht. Dennoch werden die Anzüge mit all diesen Gelenken und Faltensegmenten ausgestattet, wodurch sie zwar äußerst flexibel, jedoch höchstwahrscheinlich auch viel anfälliger sind. Nicht zu vergessen die enormen Kosten.
Jones: Und die Lebensdauer ist vermutlich geringer.
Scott: Die Anzüge werden zu kompliziert. Man sollte sie für sich lassen. Ich will hier eins festhalten. Mir gefiel mein Anzug, ich kam gut zurecht. Auch wenn es anstrengte, sich damit zu bewegen, das Konzept war hervorragend und funktionierte einwandfrei. Warum eine Milliarde Dollar ausgeben, um daran etwas zu ändern? Man sollte das Geld für die Rückkehr zum Mond verwenden.
Dann sprach Dave über den ersten Wartungsflug zum Hubble-Weltraumteleskop (STS-61STSSpace Transportation System), der gerade stattfand, als wir diesen Teil der Apollo-15-Mission behandelten.
Scott: Ich habe mir vorgestern Abend einiges davon angesehen. Bis mir langweilig wurde. Es passierte kaum etwas. Sicher, sie müssen langsam und vorsichtig arbeiten, aber vergleichen Sie das mit dem, was bei uns los war.
Jones: Es herrschen ganz andere Bedingungen.
Scott: Wir hatten mehr zu bieten. Werkzeuge, Bohrer, die einzelnen ALSEPALSEPApollo Lunar Surface Experiments Package-Instrumente, Kameras, die MESAsMESAModular(ized) Equipment Stowage Assembly, Fahrzeuge, Landefähren und so weiter, und so weiter. Ich will nichts abwerten, denn die Mannschaft leistet erstklassige Arbeit. Nur passiert eben ziemlich wenig, im Vergleich, auch weil kaum unterschiedliche Ausrüstung zum Einsatz kommt. Obwohl jemand sagte, sie hätten 280 Werkzeuge dabei. Ich bin mit den Einzelheiten nicht besonders vertraut. Doch was ich sah, lief sehr langsam ab. Muss es wohl auch. Und in der Zeitung stand, das sei die allererste Mission mit 5 EVAsEVAExtravehicular Activity. Vielleicht ist mir etwas entgangen, aber meiner Meinung nach gab es bei Apollo 15 ebenfalls 5 EVAsEVAExtravehicular Activity, und wir waren nur zu dritt.
Jones: Ihre SEVASEVAStand-Up Extravehicular Activity, die drei EVAsEVAExtravehicular Activity auf der Mondoberfläche und eine EVA während des Rückfluges, als Al (Worden) die Filme aus dem SIMSIMScientific Instrument Module holte.
Scott: Das sind fünf Kabinendekompressionen und fünf Ausstiege, wobei einmal nur ich draußen war und einmal nur Al. Jim und ich erlebten aber zumindest alle Dekompressionen. Und hier macht man plötzlich eine große Sache daraus: Fünf EVAsEVAExtravehicular Activity! Okay. Wenn sie das brauchen.
Der Vollständigkeit halber soll erwähnt werden, dass Dave und Jim die Kabine auch dekomprimieren mussten, um überflüssig gewordene Ausrüstung herauszuwerfen. Damit kommen die zwei auf sechs Kabinendekompressionen. Weil jedoch niemand ausgestiegen ist, zählt es nicht als EVAEVAExtravehicular Activity.
Irwin: Jetzt sammle ich meine Kräfte für Station 8.
Allen: Keine schlechte Idee.
Jim scheint etwas außer Atem zu sein, erholt sich aber schnell wieder.
Irwin: Bis ich vom Boss (Dave) erfahre, wo … mein Boss mitteilt, wo ich graben soll.
Jims letzter Funkspruch ist nur schwer zu verstehen. Dennoch schien es mir angebracht, die originale Niederschrift an der Stelle zu korrigieren.
Allen: Verstanden. Ohne Gnomon bist du aufgeschmissen.
Irwin: (lachend) Ja. (lange Pause)
Bei unserem Gespräch über Apollo 15 waren Dave und ich nicht in der Lage, Joes letzten Funkspruch zu deuten. Später schrieb Dave in einem Brief (): Der Gnomon wurde für gewöhnlich an der vorgesehenen Stelle platziert und markierte sie dadurch.
Man kann also vermuten, dass Joe sich hier einen Scherz erlaubt und Dave meint, wenn er Gnomon
sagt. Eine weitere Kostprobe von Joes trockenem Humor.
Scott: Okay, Joe, sie (die Elektronikbox des HFEHFEHeat Flow Experiment) ist ausgerichtet und die Markierung ist … (der Schatten liegt) unten auf der Mittellinie von 2.
An der Elektronikbox diente das aufgesteckte UHTUHTUniversal Handling Tool als Gnomon.
Allen: Okay, Dave, notiert. Und Jim, was machst du da?
Irwin: Ah, ich kontrolliere nur die Zentraleinheit (CSCSCentral Station).
Allen: Verstanden. Sie ist einwandfrei ausgerichtet.
Ed Fendell zoomt auf Jim an der CSCSCentral Station. Weil die Landestelle nur 3° 38′ östlich des Nullmeridians liegt und das Fahrzeug fast genau östlich der Zentraleinheit steht, lässt sich an der Antennenausrichtung relativ genau die Elevation der Erde ablesen.
Scott: Und, Joe, falls Jim von … (zu Jim) Hey, nichts anfassen.
Allen: Hey, noch einmal, es funktioniert alles perfekt.
Scott: Okay.
Irwin: Ich fasse nichts an, Joe. Ehrlich!
Wenige Sekunden später drückt Jim die Antenne mit seinem OPSOPSOxygen Purge System kurz zur Seite, ohne es zu merken (Bilder der Fernsehaufzeichnung). Die Abweichung nach dem Zurückfedern ist jedoch minimal, sie beträgt etwa 1 Grad.
Scott: Hey, Joe, falls Jim von der Box schon ein Foto gemacht hat, ist es nicht mehr aktuell, denn ich habe die Ausrichtung korrigiert. Jetzt steht sie richtig.
Irwin: Ich komme rüber und mache noch eins.
Scott: Okay. Komm her.
Allen: Jim, mein Bester, pass bitte auf und bleib mit deinem PLSSPLSSPortable Life Support System von der (CSCSCentral Station-)Antenne weg. (lange Pause)
Jim entfernt sich rückwärts von der CSCSCentral Station, dann läuft er langsam und vorsichtig zu Dave beim HFEHFEHeat Flow Experiment.
Scott: In Houston stehen alle total unter Strom, während sie Jim beobachten. Nicht da drauftreten! Nicht rückwärtslaufen! Nicht vorwärtslaufen! Nicht die Antenne berühren! Vielleicht war die Fernsehkamera doch keine so gute Idee. Sie verursacht bloß Aufregung in der Überwachungszentrale (MOCRMOCRMission Operations Control Room).
Jones: Zum ersten Mal bekommt man dort so viel zu sehen. Das ist sicher auch ein Grund.
Scott: (zu sich selbst) Nicht … Okay. (Pause)
Irwin: So eine Antenne brauche ich an meinem PLSSPLSSPortable Life Support System. (lange Pause)
Irwin: Ich habe den glasigen schwarzen Stein aufgehoben, Dave.
Scott: Gut.
Irwin: Und ich habe noch einen pinkfarbenen Brocken aufgehoben, in dem anscheinend sehr viel Plagioklas-Glas enthalten ist.
Scott: Gut. Nicht drauftreten, ich ziehe das Kabel (zwischen Elektronikbox und östlicher HFEHFEHeat Flow Experiment-Sonde), damit es flach auf dem Boden liegt. (Pause) Da. (lange Pause)
Als Dave mit der Lage des Kabels zufrieden ist, läuft er zur Elektronikbox des HFEHFEHeat Flow Experiment, um die Ausrichtung ein letztes Mal zu kontrollieren. Unterwegs fällt ihm der Gabelschlüssel aus der Beintasche. Bei hebt er ihn mithilft des UHTsUHTUniversal Handling Tool wieder auf.
Jim fotografiert AS15-92-12416, das zweite Foto der Elektronikbox. Außer der Box im Vordergrund sind weiter hinten (v. l. n. r.) der Radioisotopengenerator (RTGRTGRadioisotope Thermoelectric Generator), die Zentraleinheit (CSCSCentral Station), das Sonnenwindspektrometer (SWSSWSSolar Wind Spectrometer) sowie das Seismometer (PSEPSEPassive Seismic Experiment) zu sehen. Das Bild macht Jim beinah von derselben Stelle aus wie zuvor AS15-87-11859.
Scott: Okay, so steht sie gut. Ist etwas schmutzig geworden, aber nicht sehr.