Überarbeitete Niederschrift und Kommentare © Eric M. Jones
Redaktion und Edition Ken Glover
Übersetzung © Thomas Schwagmeier u. a.
Alle Rechte vorbehalten
Bildnachweise im Bilderverzeichnis
Filmnachweise im Filmverzeichnis
MP3‑Audiodateien: David Shaffer
Videodatei (, MPG-Format, 26,2 MB/RM-Format, 0,8 MB) Aufnahmen der Fernsehübertragung. Beginn bei .
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Scott: Okay. Laufen wir da runter. Bergab, und schön aufpassen dabei. (Pause) Nein, ist das gleiche … Schau dir den Boden dieses Kraters hier an. Noch so ein kleiner, in dem viele Steine liegen. (Pause) Ich suche uns eine gute Stelle am Rand. (Pause) Hey, in dem (großen 10-Meter-)Krater gibt es eine kleine Stufe.
Irwin: Ja, ich wollte eben darauf hinweisen. Am unteren Rand.
Scott: Ja. Ich mache ein Foto davon.
Dave fotografiert vom südöstlichen Kraterrand aus ein Stereobildpaar: AS15-86-11633 und AS15-86-11634. Der Durchmesser des Kraters beträgt reichlich 10 Meter und sein oberer (südlicher) Rand ist rund 20 Meter nordnordwestlich vom Fahrzeug entfernt. Auf AS15-86-11634 ist neben dem mittleren Réseaukreuz der Gesteinsbrocken zu sehen, den Dave in wenigen Minuten mit dem Hammer zertrümmern wird ().
Jim folgt Dave einigermaßen vorsichtig. Er läuft überwiegend und macht nur gelegentlich kleine Sprünge. Bei steileren Abschnitten stemmt Jim die Fersen in den Boden, damit er nicht zu schnell wird. Während sich die Fernsehkamera mitbewegt, kommt auch die Hadley‑Rille ins Bild und man erkennt an der scheinbaren Neigung, dass der Hang ein Gefälle von mehr als 10 Grad haben muss (Standbild).
Allen: Jim, das wäre die Gelegenheit für ein paar Stemmschwünge.
Irwin: (lacht) Wohl eher für den Schneepflug. (Pause)
Mit Stemmschwüngen und Schneepflug sind Techniken beim Skifahren gemeint. Anspielungen auf den Sport oder Vergleiche mit Skigebieten hört man oft von Apollo-Astronauten auf dem Mond, denn die abgerundeten Berge, der weiche, pulverige Boden und nicht zuletzt die dicken weißen Anzüge verleiten dazu.
Jim erreicht Dave am südöstlichen Kraterrand.
Scott: Jim, ich schlage vor, wir laufen runter zu der Stufe.
Irwin: Ja. Wir könnten sogar reinlaufen und eine Radialprobe nehmen.
Scott: Jup. (Pause)
Weil sich der Krater am Berghang befindet, ist die innere Kraterwand zum weiter unten liegenden nördlichen Rand hin beinah eben.
Dave musste den Gnomon kurz absetzen, um die linke Hand zum Fotografieren freizuhaben, während er rechts die Greifzange hielt. Jetzt hebt er ihn auf und läuft locker den Kraterrand entlang, mit einigen kurzen Sprüngen zwischendurch, bei denen er auch mal ganz den Bodenkontakt verliert. Jim folgt ihm wieder sehr vorsichtig, indem er in Richtung Westen schauend mit seitlichen Schritten immer erst den rechten Fuß tiefer setzt und danach den linken.
Scott: Junge, in der Nullphasenrichtung verschwindet wirklich alles. Mann. (Pause)
Direkt gegenüber der Sonne blickt man in den Bereich, der die maximale Lichtmenge reflektiert und in dem so gut wie keine Schatten zu sehen sind. Die kaum vorhandenen Farbunterschiede verstärken den Effekt, sodass Einzelheiten im Gelände praktisch verschwinden, wenn die Sonne von hinten kommt.
Verantwortlich für die Helligkeit beim Blick in die Nullphasenrichtung ist das Phänomen der Kohärenten Rückstreuung.
Dave erreicht die Stufe am Nordrand des Kraters.
Scott: Ja, an die Sachen hier kommen wir gut heran. Wir wollen auch nicht zu weit nach unten laufen, denn zum Fahrzeug müssen wir nachher den Berg wieder hoch. Herrje, das … Die sind alle zu groß (für die kleinen Probenbeutel).
Jim bleibt ein Stück vor der Stufe stehen und wartet, bis Dave passende Gesteinsproben findet. Zweifellos hat Jim ganz bewusst dort angehalten, denn von der Stelle aus kann er seine Vorher-Bilder mit der Sonne im Rücken machen, sobald sich Dave entschieden hat.
Irwin: Fällt dir auf, dass du beim Laufen weißes Material aufwühlst, Dave?
Scott: Nein, habe ich nicht bemerkt. Hey, du hast recht!
Dave schiebt mit dem Fuß die obere Bodenschicht zur Seite, um das darunter liegende weiße Material freizulegen.
Irwin: Wir sollten einen Graben anlegen.
Scott: Stimmt. Sollten wir.
Allen: Gute Idee, Jim. Großartig. …
Scott: Oder wir nehmen eine Kernprobe.
Allen: … Ein Graben wäre großartig.
Scott: Ein Graben wäre großartig.
Okay.
Irwin: Graben oder Kernprobe?
Allen: Ja, Sir. Eine Einfachkernprobe ist auch gut. Die sind immer gut.
Irwin: Ihr seid heute leicht zufriedenzustellen.
Scott: Nehmen wir doch die Kernprobe am oberen Kraterrand, Jim, auf dem Rückweg.
Irwin: Okay.
Dave wartet anscheinend, bis der Gnomon aufhört zu pendeln.
Scott: Holen wir uns das Fragment hier. Oder ein paar von den kleinen, denke ich. (Pause) So viel Staub auf der Kamera. Man sieht kaum noch die Einstellungen. (Pause)
Daves Vorher-Bilder quer zur Sonne sind AS15-86-11635 und AS15-86-11636.
Jim fotografiert mit der Sonne im Rücken die Bilder AS15-85-11523 und AS15-85-11524, beide etwas überbelichtet. Auf AS15-85-11524 ist zu sehen, wie Dave seine Kamera einstellt.
Videodatei (, MPG-Format, 18,5 MB/RM-Format, 0,5 MB) Aufnahmen der Fernsehübertragung. Beginn bei .
Videodatei (, MOV-Format, 1,3 MB) Aufnahmen der Fernsehübertragung. Beginnt bei .
Scott: Okay. Der Große ist zu groß für den Probenbeutel, wie üblich. Ich sammle ein paar von den Kleinen ein, auch wenn wir damit sicher nicht zufrieden sein können.
Irwin: Okay.
Dave hebt mit der Greifzange einen Stein auf und nimmt ihn in die Hand. Jim hält inzwischen einen Probenbeutel in der linken Hand. Er nähert sich Dave, steckt seine Schaufel in den Boden, um die Hände freizuhaben, und öffnet den Beutel.
Scott: Ist das Gleiche, denke ich. (Pause) Ein wenig Staub abklopfen. (Pause)
Mit dem Stiel seiner Greifzange klopft Dave den Staub von der Gesteinsprobe.
Scott: Eine weitere Brekzie.
Irwin: Die Probenbeutel-Nummer lautet: 1︱9︱2. (Pause)
Scott: Lass offen, ich sammle noch ein paar von diesen Fragmenten ein.
Dave hat die Probe in den Beutel gelegt. Nun greift er sich weitere Steine und lässt sie direkt aus der Zange in den Probenbeutel fallen.
Allen: Verstanden. (Bestätigt vermutlich die Nummer des Probenbeutels.)
Scott: An einigen haftet etwas Glas. (lange Pause)
Dave hat insgesamt fünf Fragmente aufgehoben.
Scott: Okay. Das reicht. Du kannst (den Probenbeutel) zumachen und ich fotografiere die Stelle.
Scott: Sehen Sie, eben habe ich das Foto gemacht, das die Situation nach dem Einsammeln dokumentiert. Man kann hier gut beobachten, was wir tun, die einzelnen Schritte der Dokumentation, und wie lange es dauert. Auch in dieser Hinsicht war die Fernsehkamera nützlich.
Daves Nachher-Bild quer zur Sonne ist AS15-86-11637.
Jones: Was passierte, wenn Sie die Hände an der Kamera hatten, war für mich bis jetzt eher nebensächlich. Aber wenn es schon zur Sprache kommt, können wir auch näher darauf eingehen. Sie kontrollierten oder änderten die Einstellungen und wischten manchmal den Staub von der Kamera.
Scott: Abgewischt wurde sie nicht so oft. Ich stellte Entfernung und Blende ein, richtete die Kamera auf das Objekt und drückte den Auslöser.
Je nachdem, in welche Richtung relativ zur Sonne fotografiert wird und abhängig vom Objekt, muss die passende Blende und Belichtungszeit gewählt werden. Alle Kameraeinstellungen für den entsprechenden Filmtyp (HBWHBWHigh-Speed Black-and-White oder HCEXHCEXHigh-Speed Color Exterior) sind auf einem Schild zu lesen, das oben auf dem Filmmagazin haftet.
Jones: Verwendeten Sie manchmal die Greifzange als Hilfsmittel, damit der Abstand zum Objekt stimmte?
Scott: Nein, den Abstand konnte ich einschätzen. Das haben wir lange genug trainiert. Später bei Station 6A legte ich die Greifzange als Maßstab auf den Felsbrocken, weil uns der Gnomon dort fehlte. So wie ein Geologe immer daran denkt, für den Größenvergleich seinen Hammer ins Bild zu legen.
Scott: Den großen Stein muss ich mir unbedingt genauer ansehen.
Nachdem das Foto gemacht ist, benutzt Dave die Greifzange, um sich den Brocken vor die Füße zu rollen.
Irwin: Ich lege das in deinen Beutel.
Scott: Okay. (Pause)
Dave bleibt still stehen, während Jim ihm Probenbeutel 192 in den SCBSCBSample Collection Bag legt.
Irwin: (verschließt SCB-5SCBSample Collection Bag) Okay.
Scott: Beim Zusehen hier fragt man sich wirklich, warum wir die Steine in kleine Tüten packen, wo sie doch dokumentiert wurden. Sie lassen sich später auch anhand der Fotos identifizieren. Klar, ohne die Fotos wäre es schwierig. Obwohl die Beschreibungen sicher helfen würden. Man könnte alles einfach in den großen Beutel (SCBSCBSample Collection Bag) legen und viel Zeit sparen. Zu Hause ist genug Zeit zum Sortieren …
Jones: Und man verwendet die kleinen Beutel ausschließlich für Lockermaterial und Bodenproben?
Scott: Genau. Stattdessen verschwenden wir eine Menge Zeit, um die Steine in kleine Beutel zu packen und die kleinen Beutel dann in große Beutel zu legen. Wenn ich das jetzt sehe, finde ich wirklich, dass wir reichlich überflüssigen Aufwand betrieben. Nur damit die Proben anschließend leichter zu identifizieren sind. Man hat zu Hause doch alle Zeit der Welt, 30, 40 oder 50 Jahre, und wir hätten sicher 25 bis 30 Prozent mehr Gesteinsproben einsammeln können.
Jemand müsste die Aufzeichnungen mal analysieren. Wie viel Zeit wurde rein mechanisch dafür aufgewendet, die Gesteinsproben in kleine Probenbeutel zu packen und wie viel mehr Steine hätte man im gleichen Zeitraum sammeln können?
Jones: Um die 50 Prozent würde ich vermuten.
Scott: Gut möglich. Nach der Rückkehr hat man es dann schwerer, aber das spielt keine Rolle. Sollen doch die Leute im Labor das Material sortieren.
Jones: Denn Sie waren lediglich auf der Mondoberfläche unterwegs, die Forscher im Labor dagegen haben Jahre.
Scott: Würde mich interessieren, was John, Charlie, Gene und Jack denken. Aber hätte ich nach dem Flug die Fernsehbilder gesehen und mich etwas damit befasst, wäre meine Empfehlung an die Jungs gewesen, auf die kleinen Probenbeutel zu verzichten. Einfach alles einsammeln. Doch sie verwendeten die kleinen Beutel ebenfalls, nicht? (Ja.) Ich denke, an dem Punkt haben wir uns verrannt, schlicht und ergreifend. Nun, da ich die Fotos betrachten und sehen konnte, wie eindeutig die Steine wiederzuerkennen sind. Anhand der Dokumentation kann man die einzelnen Exemplare wirklich gut unterscheiden und alle wissen exakt, wo wir sie fanden. Es gibt nur ein Risiko, die Kameras dürfen nicht versagen. Unsere funktionierten jedenfalls. (lachend) Dann eben beim nächsten Mal.
Scott: Okay, borg mir deinen Hammer für … Ich werde einmal draufschlagen und sehen, ob er zerbricht.
Scott: Vielleicht sieht man etwas.
Dave hofft wohl, dass ihm die Bruchflächen einiges über die innere Struktur und Zusammensetzung des Steins verraten.
Scott: Halt meine Greifzange, bitte. Mal sehen, ob wir hier oben doch eine größere Auswahl an Gesteinsarten haben. (Pause)
Dave stellt den rechten Fuß in einem Abstand von etwa 30 bis 40 Zentimetern vor den Gesteinsbrocken, nimmt das linke Bein nach hinten und geht in die Knie, bis das rechte Knie fast den Boden berührt. Dann holt er aus, trifft mit einem soliden Schlag und der Brocken zerbricht in mehrere Teile. Anschließend hilft der Druck im Anzug Dave dabei, wieder in den Stand zu kommen.
Scott: (betrachtet anscheinend die frische Bruchfläche des größten Stücks) Hm.
Allen: (lobt Daves gekonnten Schlag) Nicht schlecht.
Irwin: Ist sehr viel brüchiger, als du erwartet …
Scott: Ja, tatsächlich. (antwortet Joe) Ja, gar nicht so übel für einen Anfänger. (Pause)
Videodatei (, MPG-Format, 24 MB/RM-Format, 0,7 MB) Aufnahmen der Fernsehübertragung. Beginn bei .
Scott: (zu Jim) Okay. Gib mir die Zange, dann halt einen Probenbeutel bereit und wir sammeln die zwei kleinen Bruchstücke ein. Was sagst du? (Pause)
Vom zerbrochenen Gesteinsbrocken fotografiert Dave ein Stereobildpaar: AS15-86-11638 und AS15-86-11639.
Scott: (zu Joe, bezieht sich wieder auf dessen Lob für den Schlag) Offensichtlich funktioniert die Fernsehübertragung heute einigermaßen, Joe. Ist das richtig?
Allen: Ganz ausgezeichnet, Dave. Entweder das oder wir haben ein weiteres ESPESPExtrasensory perception-Experiment.
Mit ESPESPExtrasensory perception-Experiment
meint Joe einen umstrittenen und unautorisierten Versuch, den Ed Mitchell bei Apollo 14 während des Rückflugs vom Mond durchführte. Bertrand Ouellet meint, Joe will damit Folgendes sagen: Dass der Stein zerbrochen ist, wusste er entweder weil die Fernsehkamera gute Bilder lieferte oder weil er Daves Gedanken lesen konnte.
Während Dave mit Joe spricht, hebt er das unmittelbar vor ihm liegende Fragment auf und nimmt es aus der Zange, um die Bruchfläche aus der Nähe zu untersuchen.
Scott: (lacht) Okay. Eine Mikrobrekzie mit millimetergroßen weißen Klasten und einem grauen Klast, der etwa 3 Millimeter groß ist. Der Stein unterscheidet sich ein wenig von den anderen. Ich gehe runter und hole das zweite abgesplitterte Stück.
Dave legt das erste Fragment in den Probenbeutel, den Jim bereithält. Dann macht er sich auf den Weg zum zweiten Fragment, das einige Zentimeter nach Süden rollte, als der Stein zerbrach. Dabei läuft Dave westlich um den Bereich herum, damit er nichts verändert.
Irwin: Und wir haben Probenbeutel 1︱9︱3.
Dave kommt zurück und lässt das zweite Fragment vom Greifer der Zange in den Beutel fallen.
Allen: Verstanden. Notiere: 1︱9︱3. Dann warten wir darauf, dass ihr den Graben anlegt.
Irwin: (zu Dave, der eben das Fragment in den Beutel fallen ließ) Okay.
Jim verschließt den Probenbeutel. Dave entfernt sich etwas nach hinten und fotografiert seine Nachher-Aufnahme quer zur Sonne: AS15-86-11640.
Zur Illustration des Geschehens verwendete David Harland das Vorher-Bild AS15-86-11636 sowie die zwei Nachher-Bilder AS15-86-11638 und AS15-86-11640 für eine Zusammenstellung.
Die zwei Bruchstücke, Probe 15265 (314 g) und Probe 15266 (271 g), stammen von einer Regolithbrekzie.
Scott: (zu Joe) Okay. Gut, wollt ihr einen Graben oder eine Kernprobe, Joe? Wir überlassen es euch heute.
Allen: Wir hätten gern beides, wenn möglich, Dave.
Scott: Ein Graben und eine Kernprobe?
Dave sieht anscheinend wenig Sinn darin, beides zu tun.
Allen: Ja, Sir.
Scott: Okay. Wir laufen hoch und legen zuerst den Graben an. Dann sehen wir, ob sich eine Kernprobe lohnt.
Allen: Okay.
Videodatei (, MOV-Format, 0,8 MB) Aufnahmen der Fernsehübertragung. Beginnt bei .
Scott: (zu Jim) Laufen wir hoch zum oberen Rand (des Kraters). So arbeiten wir uns schon mal ein Stück bergauf Richtung Fahrzeug. (lange Pause)
Dave macht sich mit kurzen beidfüßigen Sprüngen auf den Weg. An der Ostseite des Kraters vorbei kommt er zügig voran und erreicht den oberen (südlichen) Rand nach . Jim nimmt seine Schaufel und folgt Dave, wieder deutlich langsamer. Für denselben Weg braucht er .
Scott: Gleich hier, wo alles noch schön unberührt ist. (Pause)
Dave entscheidet sich für die endgültige Stelle und platziert den Gnomon.
Scott: Hey, Jimmy. Wenn du oben bist, hätte ich hier gern einen kleinen Graben.
Irwin: (nicht zu verstehen) (Pause)
Während er auf Jim wartet, fotografiert Dave den Bereich, in dem der Graben angelegt werden soll. Es entsteht ein Stereobildpaar quer zur Sonne: AS15-86-11641 und AS15-86-11642.
Scott: Schaffst du es?
Irwin: Ja. Ich nehme mir nur etwas Zeit.
Scott: Gute Idee. (lange Pause)
Irwin: Bergauf ging es schwerer, als ob man eine Düne hochläuft. Der Boden unter den Füßen gab ständig nach, wodurch es extrem schwierig wurde. Solche Steigungen ließen sich leichter im Fahrzeug bewältigen. In dem pulvrigen Boden bin ich sicher 10 Zentimeter eingesunken, saßen wir dagegen im Fahrzeug, war die Reifenspur höchstens 1 bis 2 Zentimeter tief. Vermutlich hatten die Reifen im Verhältnis eine größere Aufstandsfläche als unsere Schuhsohlen.
Jones: Begannen die Waden und Knie zu schmerzen, wenn sie sich länger am Hang hin und her oder bergauf bewegten?
Irwin: Sie meinen Verspannungen oder Muskelschmerzen? Nein. Bei mir nicht. Man konnte nur leicht aus dem Gleichgewicht kommen wegen der Neigung.
Jones: Und wegen des nachgiebigen Untergrunds.
Irwin: Ja. Er bot wenig Halt.
Bei meinen Gesprächen mit Jack Schmitt über Apollo 17 kam ich auf die Situation zu sprechen, in der Jim am Hang deutlich mehr Schwierigkeiten zu haben schien als Dave.
Schmitt: Jim Irwin überlebte einen schlimmen Flugzeugabsturz () und man hatte anfangs große Zweifel, ob er wieder laufen kann. Doch seine Willenskraft und eine Therapie – selbst auferlegt oder verordnet – brachten ihn wieder auf die Beine, sodass er für das Programm ausgewählt wurde. Bei Jim erinnere ich mich unter anderem daran, wie er jeden Tag in der Sporthalle Gewichte stemmte. Es gehörte zu seiner täglichen Routine und ich glaube nicht, dass er jemals damit aufhörte. Er trainierte ständig mit Gewichten.
Bei einer anderen Gelegenheit sagte Gene Cernan: Soweit ich mich erinnere, nahm Jim am Auswahlverfahren für unsere Gruppe teil und schaffte es bis Brooks (die School of Aerospace Medicine auf der Brooks AFBAFBAir Force Base bei San Antonio, Texas, wo die medizinischen Untersuchungen stattfanden). Er hatte sich von seinem Absturz erholt, wurde jedoch aus irgendeinem Grund nicht ausgewählt. Für mich gehörte er zu den perfekten Kandidaten, bei denen man sich fragt:
Was mache ich eigentlich hier?
Der Unfall spielte vermutlich eine Rolle, denn für ihn war nach den medizinischen Untersuchungen Schluss.
In seinem Buch To Rule the Night schreibt Jim: Ich erreichte die letzte Runde des Auswahlverfahrens in Houston und wurde abgelehnt. Man teilte mir den Grund nicht mit, doch ich bin sicher, es lag an meinem Unfall zwei Jahre davor.
Schmitt: Durch sein Hanteltraining bekam Jim viel Kraft im Oberkörper, hatte aber nach wie vor Probleme mit den Beinen. Er konnte sie nicht gut beugen und war nicht gerade ein schneller Läufer. Er spielte Handball und Tennis, musste seine Beine jedoch immer bewusst in Gang bringen dabei. Das könnte mit ein Grund sein, weshalb Jim langsamer lief als Dave. Allerdings ist Dave auch ein Hüne und hat lange Beine. Im Apollo-Raumanzug sind lange Beine von Vorteil gewesen, aufgrund der besseren Hebelwirkung.
Ungefähr ein Jahr später schickte ich Dave im Zuge der Vorbereitung auf unsere Gespräche einen Entwurf der Zusammenfassung zu Apollo 15, der die Äußerungen von Jack und Gene enthielt. Dann trafen wir uns in Santa Fe zum ersten Mal, und noch bevor die Auswertung der Fernsehaufzeichnung begann, teilte mir Dave seinen Standpunkt mit.
Scott: Dadurch (Jacks Bemerkungen) gewinnt man den Eindruck, Jim wäre auf dem Mond körperlich nicht voll belastbar gewesen. Das stimmt auf keinen Fall. Mit wem auch immer ich jemals zusammengearbeitet habe, Jim gehörte zu denjenigen, die am besten in Form waren. Am Kap spielten wir jeden Abend Handball und ich wurde regelmäßig von ihm geschlagen, weil er Geduld hat. Er tut alles mit Geduld. Ich bin ständig rumgerannt, hetzte von einer Stelle zu nächsten, während er ruhig dastand, sich abkühlte … Aber nicht, weil er Probleme mit seiner Beweglichkeit gehabt hätte. Dass er mir auf dem Mond nicht überallhin gefolgt ist, lag keineswegs an mangelnder Kondition. Er beklagte sich niemals und ließ nie irgendwelche Beschwerden erkennen. Natürlich hatte er diesen fatalen Absturz, der am Bein eine riesige Narbe hinterließ. Und der Unfall hat seinen Eintritt ins Programm gewiss verzögert. Meiner Meinung nach darf man das jedoch getrost außer Acht lassen, weil es ihn nicht behinderte und sich auf unsere Arbeit nicht im Geringsten auswirkte. Jim hätte auch niemals zugelassen, dass es eine Rolle spielt. Willenskraft und Entschlossenheit sind seine wesentlichen Charakterzüge. Und ich kann Ihnen sagen, er spielte hervorragend Handball.
Jones: Wenn jemand irgendetwas hier nicht lesen will, bleibt es draußen. Vieles in diesem Journal wird noch gestrichen oder gekürzt, und falls an einigen Stellen Zweifel bestehen, spreche ich darüber mit jedem, den es betrifft. Sollten wir dabei entscheiden, dass es unpassend wäre und nicht ins Journal gehört, fliegt es raus.
Scott: Äußerst fair von Ihnen. Einiges von dem, was wir nicht mögen, ist allerdings Fakt.
Jones: Und manchmal beleuchten solche Fakten gewisse Aspekte einer Mission.
Scott: Deshalb sind sie wichtig.
Jones: Nachdem Jack mir von Jims Unfall und seinen Folgen erzählt hatte, ging ich die Fernsehaufzeichnung noch einmal durch. Nur ein einziges Mal wirkt Jim auf mich, als ob er kämpfen muss, und zwar bei Station 6 während EVA-2EVAExtravehicular Activity. Die Arbeit am Krater weiter unten war beendet und auf dem Rückweg zum Fahrzeug eilten Sie leicht und locker springend bergauf. Jim dagegen kam den Hang deutlich langsamer nach oben.
Scott: Das war eben seine Art. Sie hätten uns beim Handball beobachten müssen. Er machte mich fertig, weil ich die ganze Zeit herumrannte, während er besonnen und konstant spielte. Es lag in seiner Natur, bei allem in Ruhe, stetig und geduldig vorzugehen. Deshalb sind wir so gut zurechtgekommen. Auf dem Mond kann ich mir keinen besseren Partner vorstellen als Jim Irwin.
Jones: Ich bedaure sehr, dass … Nun, eigentlich zwei Dinge. Zum einen, dass Jim und ich bei unseren Gesprächen über Apollo 15 nicht weiter gekommen sind. Zum anderen, dass ich mich in der Materie kaum auskannte, als wir uns für die drei halben Tage trafen. Ich weiß nicht, welchen Eindruck Jim von mir bekam, was meine Fähigkeiten betrifft. Zu dem Zeitpunkt () war ich mit meiner Arbeit noch ziemlich am Anfang. Ich hoffe, dass trotz der kurzen Zeit etwas dabei herauskam. Die Kommentare über Handball und Ihre unterschiedlichen Arbeitsweisen sind interessant und werden selbstverständlich im Journal zu lesen sein.
Scott: Also, der Flugzeugabsturz ist eine Tatsache, aber ich halte das nicht für relevant (in Bezug auf Apollo 15). Er wurde dadurch nicht gebremst. Ich musste mir sehr genau überlegen, welche Leute für mich arbeiten, denn bei so einem Vorhaben kann man sich keine Schwachstelle leisten. Es könnte den Tod bedeuten. Darum funktionierte das damalige System so gut.
Ein Jahr später kamen Dave und ich erneut auf die Szene zu sprechen.
Scott: Jims Beine wurden bei dem Absturz schwer verletzt und vielleicht machte ihm das in der Situation tatsächlich zu schaffen. Allerdings hat er mir gegenüber nie etwas erwähnt. Und mir ist nie aufgefallen, dass er beim Laufen irgendwelche Probleme gehabt hätte. Doch hier sieht es wirklich so aus, als wäre Jim in seiner Mobilität eingeschränkt. Er ist nicht so flott unterwegs wie ich.
Andererseits erinnere ich mich daran, wie wir zusammen Handball spielten. Dabei rannte er über das Spielfeld wie jeder andere. Auch während des gesamten Trainings hörte ich nie ein Wort. Kein einziges. Man würde doch annehmen, wenn es Probleme … Ich meine, wir hatten ein sehr enges Verhältnis und verbrachten extrem viel Zeit miteinander. Doch nicht ein einziges Mal klagte er über Schmerzen oder Beeinträchtigungen oder fühlte sich einer Aufgabe nicht gewachsen oder was auch immer.
Jones: Also, mir geht es hier nicht um eine Beurteilung von Jims Leistungsfähigkeit. Ich möchte einfach verstehen, weshalb Sie offensichtlich besser zurechtkamen an diesem Berghang. Damit will ich keinesfalls behaupten, dass Jim den Anforderungen nicht gerecht wurde.
Scott: Ich stimme Ihnen zu. Hier scheint er zu kämpfen. Möglicherweise fielen ihm speziell diese Bewegungen ein wenig schwerer. Ich weiß, es geht nicht um Kritik. Ich berichte nur, wie ich Jim in anderen Situationen erlebt habe, besonders beim Handball. Nicht Racquetball. Handball ist ein viel schnelleres Spiel, ziemlich laufintensiv, und Jim spielte sehr gut. Kann sein, dass er etwas kompensieren wollte. Manche wollen …
Jones: Vor allem so hoch motivierte Menschen wie Jim.
Scott: Sicher. Vielleicht wollte er eine Schwäche kompensieren, die sonst niemand bemerkt hätte. Bis zu dieser Situation. Die Fernsehbilder zeigen klar, dass er bergauf größere Schwierigkeiten hat als ich.
Ich will das Beispiel Handball
nicht überstrapazieren, obwohl man die körperliche Verfassung einer Person dabei gut einschätzen kann. Wie gesagt, wir spielten abends drei harte Spiele und, Mann, er hat mich geschlagen. Ich wurde regelrecht fertiggemacht! Auch war Jim anschließend nicht halb so erschöpft wie ich. Doch ich sehe den Unterschied hier und habe gleichzeitig die Narben an seinem Bein vor Augen.
Irwin: Umso höher ist Jims Leistung zu bewerten. Was es auch kostet, er macht seine Arbeit.
Im Übrigen hört man bei Jim zu keinem Zeitpunkt, dass er außer Atem ist. Er nimmt sich einfach etwas mehr Zeit.
Als Jim den oberen Kraterrand erreicht, fotografiert er ein Stereobildpaar von der Stelle, wo der Graben angelegt werden soll. Die Aufnahmen AS15-85-11525 und AS15-85-11526 entstehen.
Videodatei (, MPG-Format, 25,5 MB/RM-Format, 0,7 MB) Aufnahmen der Fernsehübertragung. Beginn bei .
Irwin: (noch während er fotografiert) Siehst du die Linienstrukturen bei Hadley, Dave, falls du Gelegenheit hast …
Scott: Nein, bis jetzt …
Irwin: … in die Richtung zu schauen?
Scott: Bei Mons Hadley?
Irwin: Ja.
Diese Strukturen sind auf AS15-84-11320 gut zu sehen. Dave macht das Foto mit dem 500mm-Teleobjektiv zwischen und , nachdem sie zum Fahrzeug zurückgekehrt sind.
Scott: Oh, ja! Sagenhaft! Nach Nordwesten hin abfallend, richtig?
Scott: Oh, ja! Sieht aus wie ein riesiger Felsbrocken, der auf die Seite gekippt ist.
Allen: Wie du es beschrieben hast, Jim, …
Irwin: Stimmt, Dave.
Allen: … und wir bitten um einige Aufnahmen davon mit Teleobjektiv, wenn ihr wieder beim Fahrzeug seid.
Scott: Mensch, gerade wollte ich sagen, dass wir ein paar Fotos mit dem Tele machen sollten. (Lachen)
Jim läuft vorsichtig in Richtung Gnomon, damit kein Material auf die Stelle geschleudert wird, wo er graben will. Die Schaufel hält er vermutlich an der kleinen Querstange oben am Verlängerungsgriff. Dabei zeigt seine Handfläche nach unten, was der Neutralhaltung des unter Druck stehenden Anzugs entspricht. Um den Graben anzulegen, steckt Jim die Schaufel mehrmals in den Boden und wirft mit einer Bewegung überwiegend aus dem Handgelenk das Material hinter sich. Beim sechzehnten Mal kommt etwas zum Vorschein, das von Weitem zunächst wie ein 4 bis 5 Zentimeter großer Stein aussieht. Auf dem ersten Nachher-Bild vom Graben, AS15-86-11643 (), sieht man jedoch, es handelt sich anscheinend um Regolith, der im hinteren geschlossenen Teil der Schaufel zusammengepresst wurde.
Scott: Okay, Jim gräbt jetzt. Hey, Jim, auf die andere Seite. Ich sehe nichts.
Jim steht östlich des Grabens, weshalb sein Schatten auf die vertikale Wand fällt, die er herausarbeiten will. So ist es in dem Bereich zu dunkel und Dave kann die Details nicht erkennen, die er kommentieren oder fotografieren soll.
Irwin: Stimmt.
Jim geht seitlich einige Schritte nach links (Süden), bis der Graben im Licht liegt.
Scott: (nicht zu verstehen)
Irwin: Ja, aber …
Scott: Ich kann nicht … Warte, lass mich … Ich komme rum. Grab so weiter. Ich laufe um dich herum.
Irwin: Nein. Dort reinzulaufen, ist zu riskant für dich, Dave.
Scott: Ja.
Nördlich des Grabens würde Dave auf dem noch steileren inneren Kraterhang stehen, also an einer sehr unsicheren Stelle. Das Problem dabei ist, Jim kann seine Position nicht ändern, ohne dass die Arbeit für ihn schwieriger wird. Es sei denn, er legt woanders einen neuen Graben an.
Irwin: Ich kann hier graben.
Videodatei (, MOV-Format, 1,2 MB) Aufnahmen der Fernsehübertragung. Beginnt bei .
Scott: Geht schon, die Stelle ist gut. Grab weiter. Du musst nur … Das ist gut. Okay, ich sehe alles. Sehr schön. (Pause)
Dave sucht sich einen Platz östlich des Grabens. Nach einigem Hin und Her steht Jim etwas nördlich seiner ursprünglichen Position, sodass Licht auf den Graben fällt, und Dave befindet sich rechts hinter Jim, was an den Bewegungen der Schatten bis dahin zu erkennen war. Als Ed Fendell heranzoomt, kann man gut beobachten, wie Jim die Schaufel hält und welche Bewegungen er beim Graben macht. Man sieht auch, dass Dave schließlich doch einen kleinen Schritt in den Krater hineingelaufen ist.
Scott: Es geht um die Grabenwand und was damit passiert. Stürzt sie ein? Wie kohäsiv ist das Material?
Scott: Junge, mit der Schaufel erzeugst du Flächen glatt wie Mörtel.
Irwin: Gerade wollte ich sagen: "Wie Zement."
Scott: Ich kann keine Schichten erkennen, weil …
Irwin: Ja, die Schaufel …
Scott: Ja.
Irwin: … macht alles gleich.
Damit meint Jim, die Grabenwand wird von der Schaufel geglättet, wobei eventuell vorhandene Unterschiede in der Albedo verwischen.
Scott: Ich kann nicht sagen, ob … Sehr kohäsiv, es entsteht eine schöne Wand, die auch hält. Das Material ist äußerst fein, wie Grafit. (Lachen)
Scott: Okay. Nun, das reicht. Betrachten wir den Graben als angelegt. Wäre doch schön, wenn es bei Station 8 auch so gut funktioniert, nicht?
Irwin: Ah, das hoffe ich. Das hoffe ich.
Station 8 ist ein für den Rückweg zum LMLMLunar Module geplanter Halt bei BM,8/76,2, nordöstlich von Krater Arbeit. Laut Checklistenseite LMP-15 soll Jim dort einen Graben anlegen und Messungen mit dem Penetrometer (SRPSRPSelf-Recording Penetrometer) durchführen.
Jim schaufelte insgesamt zwanzig Mal, bis der Graben fertig war.
Scott: Jetzt fotografiere ich das (Nachher-Bild) … Geh ein Stück nach links. Lass mich da hin. Etwas weiter, Jim.
Jim geht weit genug zur Seite, dass sein Schatten nicht mehr auf den Graben fällt. Dave kommt etwas näher, und weil er knapp unter dem Rand innerhalb des Kraters steht, fällt sein Schatten ebenfalls nicht auf den Graben. Er fotografiert AS15-86-11643 als erstes Nachher-Bild.
Allen: Okay, Leute. Wenn alles fertig ist, bitten wir um eine Probe vom Grund des Grabens für den ersten SESCSESCSpecial Environmental Sample Container.
Scott: Okay. (rutscht aus und fällt) Upps! (Pause)
Ed Fendell nimmt genau in dem Augenblick den Zoom zurück und schwenkt die Fernsehkamera etwas nach oben, als Dave versucht, aus dem Krater zu kommen. Er rutscht mehrmals aus, dreht sich nach rechts und fällt schließlich hin. Dabei stützt er sich mit der linken Hand am Boden ab. So kann Dave die Drehung stoppen und gerade noch vermeiden, auf dem Rücken beziehungsweise dem PLSSPLSSPortable Life Support System zu landen.
Scott: Das Gefälle (des inneren Kraterhangs) ist sicher doppelt so steil wie der Berghang. Mit sehr weichem Untergrund. Und man kann sich nirgendwo festhalten.
Scott: Kannst du mir helfen, Partner?
Irwin: Sicher. (Pause)
Jim nähert sich Dave, der inzwischen auf die linke Hand gestützt kniet. Dave hält seinen rechten Arm hoch, damit Jim ihm die Hand geben kann.
Scott: Stell dich vor mich und gib mir deine Hand.
Irwin: Okay. Moment. (Pause) Okay?
Jim stellt sich mit der rechten Seite direkt vor Dave, ohne dem Graben zu nahe zu kommen. Er stemmt seinen rechten Fuß in den Boden, nimmt Daves Hand und lehnt sich zurück, um Dave beim Aufstehen zu helfen. Dann geht Jim noch ein, zwei Schritte nach hinten, wobei er Dave endgültig aus dem Krater zieht.
Scott: Okay. Geschafft. Ich bin oben. Danke.
Irwin: Hast du die Bilder?
Scott: Ja. Denke schon. Wie alle Krater in der Gegend hat auch dieser einen sehr weichen Rand.
Dave macht ein paar seitliche Schritte nach Süden, bis er mit seinem Schatten am Graben vorbei ist, während Jim nach Südosten ausweicht. Offenbar möchte Dave fotografieren. Allerdings dreht er sich erst nach rechts, Richtung Norden, damit Sonnenlicht auf die Kamera fällt. Er kontrolliert die Einstellungen und will sich bestimmt auch vergewissern, dass die Kamera keinen Schaden genommen hat.
Videodatei (, MPG-Format, 32,4 MB/RM-Format, 0,9 MB) Aufnahmen der Fernsehübertragung. Beginn bei .
Irwin: Hast du ihn gehört, Dave? Er möchte eine Probe vom Grund des Grabens für den SESCSESCSpecial Environmental Sample Container.
Scott: Okay.
Dave wendet sich wieder dem Graben zu und fotografiert sein zweites Nachher-Bild: AS15-86-11644.
Irwin: Wenn du einen Beutel bereithältst, schütte ich etwas Material vom Grund rein.
Scott: Okay. (Pause) Der Beutel für dich kommt gleich. (lange Pause)
Dave geht nach links und macht Platz für Jim, der zurück zum Graben läuft. Weil beide auf einer Höhe stehen, kann Dave den Beutel tief genug halten und Jim problemlos eine Schaufel voll Probenmaterial hineinschütten.
Irwin: Noch eine Schaufel?
Scott: Ja. Zwei in einen. (Pause) Okay, das reicht.
Irwin: Okay. Ich hole den SESCSESCSpecial Environmental Sample Container aus …
Scott: Nein, warte. Hey, Joe, hör mal. Wir fahren doch nachher zu dem jüngeren Krater, wie wir hoffen. Vielleicht sollten wir diese Probe dort nehmen anstatt … Es sei denn, ihr braucht sie unbedingt von hier. Dann müsste allerdings einer schnell zum Fahrzeug.
Beim Verschließen des Probenbeutels dreht sich Dave kurz nach Westen und sieht zu dem jüngeren Krater
. Der Beutel enthält Probe 15260, 610 Gramm Lockermaterial vom Grund des Grabens.
Allen: Dave, bestätigt. Ihr sollt zu dem jüngeren Krater fahren. Ich bekomme auch gleich noch eine Aussage zur Kernprobe. Und ich notiere, dass ihr Material vom Grund des Grabens in den SESCSESCSpecial Environmental Sample Container gefüllt habt.
Scott: Ah, nein, nein, nein, nein. Haben wir nicht, Joe, da ist dir etwas entgangen. 1︱6︱6 ist die Nummer des Probenbeutels. Bis jetzt wurde nichts in den SESCSESCSpecial Environmental Sample Container gefüllt, …
Allen: Okay.
Scott: … stattdessen haben wir eine Probe vom Grund des Grabens in diesen Beutel geschüttet. Und weil jemand für den SESCSESCSpecial Environmental Sample Container hoch zum Fahrzeug laufen müsste …
Irwin: Nein, der ist an deinem Sammelbeutel.
SESC-1SESCSpecial Environmental Sample Container steckt in einer kleinen aufgenähten Tasche außen an SCB-5SCBSample Collection Bag, den Dave am PLSSPLSSPortable Life Support System trägt. (Bilder der Fernsehaufzeichnung)
Scott: Ah, na dann los!
Irwin: Ja.
Scott: Entschuldigung. Stimmt. Nimm ihn dir.
Vor einigen Sekunden lief Dave zu Jim, um Probenbeutel 166 in dessen SCBSCBSample Collection Bag zu legen. Nun dreht er sich nach rechts und steht Richtung Süden gewandt, sodass Jim SESC-1SESCSpecial Environmental Sample Container aus der kleinen Tasche ziehen kann.
Audiodatei (, MP3-Format, 1,4 MB) Beginnt bei .
Allen: Und Jim, falls inzwischen wieder Material in den Graben gefallen ist, müsstest du es bitte vorher rausschaufeln.
Dave nimmt SESC-1SESCSpecial Environmental Sample Container, geht zurück zu der Stelle, wo er eben mit dem Probenbeutel stand, und öffnet den Behälter. Ursprünglich nahm ich an, Dave macht hier ein oder zwei Fotos. Verfolgt man jedoch die Bewegungen und sieht sich auch die entsprechenden Fotos genau an, wird klar, dass er mit dem Deckel des SESCSESCSpecial Environmental Sample Container beschäftigt ist.
Irwin: Nein, ist nichts reingefallen. Alles in Ordnung.
Jim steht östlich des Grabens. Er macht einen Schritt nach rechts und tritt mit dem rechten Fuß beinah in den großen Krater.
Scott: Pass auf. Bleib weg von dem … Lauf nicht zu weit in den Krater. (Pause) Ach. (Pause) Am besten du schaufelst noch etwas vom Grund und der Seite heraus, Jim. (Pause)
Irwin: Vom Grund, sagst du?
Scott: Ja, grab tiefer. Ich denke, du kannst den Graben ein wenig vertiefen und … (lange Pause)
Jim läuft auf den Graben zu und steht schließlich doch knapp unter dem Rand innerhalb des Kraters. Er holt weitere sieben Schaufeln Material aus dem Graben.
Irwin: (scherzt) Schon klar, du lässt mich graben, bis ich auf Grundgestein stoße!
Scott: Genau. Okay. Ich kann den Grund nicht sehen, aber komm jetzt. Schaufle … Gib mir eine Schaufel voll. Ich glaube, die Wand ist eingestürzt. (Pause) Okay.
Dave stellt seinen rechten Fuß nach vorn, dann beugt er das Knie, um den SESCSESCSpecial Environmental Sample Container so tief wie möglich halten zu können. Jim hebt die volle Schaufel hoch und greift zusätzlich mit der linken Hand den Stiel unmittelbar über dem Schaufelkopf. So stabilisiert er das Werkzeug beim Ausrichten auf die Behälteröffnung.
Irwin: Gut so?
Scott: Okay. Stiel hoch. Das war’s.
Scott: Das war’s. Gut, Jim. Ungefähr halb voll. Kannst du noch eine Ladung reinschütten? Hey, nicht dass du zu weit abrutschst, es ist wirklich rutschig dort (am inneren Kraterhang).
Irwin: Ja, ich merke es. (Pause)
Scott: Okay, das müsste reichen. Okay, sehr gut. (Pause) Gut.
Die zweite Ladung füllt Jim in den Behälter, ohne die linke Hand zu gebrauchen.
Videodatei (, MPG-Format, 24,1 MB/RM-Format, 0,7 MB) Aufnahmen der Fernsehübertragung. Beginn bei .
Irwin: Okay?
Scott: Ja, ist voll. (Pause)
Dave entfernt die Teflonfolien, welche die Schneidkante sowie den Metallstreifen am Deckelrand vor Verschmutzung schützten, und wirft sie weg. Dann verschließt er den Behälter. Die hermetische Dichtung des SESCSESCSpecial Environmental Sample Container funktioniert nach demselben Prinzip wie beim SRCSRCSample Return Container, indem die Schneidkante am oberen Rand des Behälters beim Verschließen in den weichen Streifen einer Indium-Silber-Legierung am Rand des Deckels gedrückt wird. Enthalten ist Probe 15012, 312 Gramm Lockermaterial tief aus dem Graben.
Scott: Also, das Material lässt sich wirklich leicht …
Irwin: Abkippen.
Scott: … hineinschütten, nicht? (Pause) Jetzt versuch mal, ob du es aus dem Krater schaffst, nach links am besten. Wenn du es machst wie ich, wirst du … Viel Glück. (lange Pause)
Jim dreht sich etwas nach links. Er schafft es, mit mehreren kurzen beidfüßigen Sprüngen schräg zum Hang aus dem Krater zu kommen.
Irwin: So. Den SESCSESCSpecial Environmental Sample Container sollten wir vielleicht in deinen Beutel (SCB-5SCBSample Collection Bag) legen.
Scott: Ja.
Allen: Guter Einfall, Jim.
Jim läuft zu Dave, um sich den SESCSESCSpecial Environmental Sample Container zu nehmen. Dave reicht Jim zunächst das glatte untere Ende. Dann dreht er den Behälter, sodass Jim ihn sicher am Deckel greifen kann.
Scott: Hier. Ich gebe dir das bessere Ende. Gut.
Jim legt SESC-1SESCSpecial Environmental Sample Container in Daves Sammelbeutel.
Allen: Und, Jim, hast du eine Nachher-Aufnahme davon gemacht?
Irwin: Halt mal kurz (die Schaufel).
Scott: Hab sie. (zu Joe) Ich erledige das, Joe.
Allen: Okay, Davy.
Irwin: Okay, drin.
Scott: Okay.
Irwin: Ich nehme die Schaufel.
Scott: Okay. Und wenn du jetzt aus dem Weg gehst, kann ich das Foto machen.
Jim entfernt sich nach Süden, damit kein Schatten auf den Graben fällt. Dave fotografiert AS15-86-11645 und AS15-86-11646.
Allen: Und Dave, solang du fotografierst, als Nächstes möchten wir eine Kernprobe. Dafür verwendet ihr bitte eine obere Röhre, weil sich nur eine einzige untere im Beutel befindet.
Die unteren
Kernprobenröhren haben unten einen gehärteten Rand, während obere
dort mit einem Gewinde versehen wurden, damit sich mehrere Röhren verbinden lassen. Weil der Boden am Kraterrand jedoch sehr weich ist, geht man in Houston davon aus, dass auch eine obere Röhre problemlos eindringt.
Scott: Sehr gern, Joe. Die Kernprobe für euch nehmen wir gleich hier.
Allen: Verstanden. Eine Kernprobe mit einer oberen Röhre.
Scott: Eine Einfachkernprobe, obere Röhre. (Pause) Okay.
Dave versetzt den Gnomon einige Meter nach Westen an eine unberührte Stelle.
Irwin: Eigentlich wäre es besser gewesen, Dave, wenn wir die Kernprobe am unteren Kraterrand genommen hätten, wo das weiße Material zum Vorschein kam. Hier sieht man so etwas nicht.
Das weiße Material besteht vermutlich aus feinsten Gesteinstrümmern von einem Einschlag in der Gegend, womöglich von genau dem Einschlag, der diesen Krater verursachte. Ebensolches Material am oberen, südlichen Kraterrand wurde offenbar schon lange unter vielen weiteren Schichten begraben. Durch Einschläge an Hängen wird lockerer Boden überwiegend abwärts transportiert. Teils, weil das Material bei Erschütterungen zumindest eine kurze Strecke nach unten rutscht oder rollt, aber auch, weil mehr Auswurfmaterial bergab geschleudert wird als bergauf. Was den Bereich dieses Kraters betrifft, so hat wohl der Krater selbst einen Großteil des hangabwärts verfrachteten Materials aufgefangen und nur wenig davon erreichte den unteren, nördlichen Rand. Daher blieb die Decke über der weißen Ablagerung dort relativ dünn. Die Kernprobe von einer Stelle mit eindeutig vorhandenen Schichten könnte Informationen zu den Prozessen liefern, welche sowohl die unteren Lagen als auch die normale Deckschicht erzeugen.
Scott: Ja, ich habe auch nichts gesehen. Vielleicht sollten wir noch mal runterlaufen dafür.
Irwin: Entweder das oder … Ich denke, wir sparen uns die Röhre für eine Stelle mit klar erkennbaren Schichten.
Scott: Ja, meine ich auch. Ich glaube nicht, dass hier … Ja.
Dave und Jim stehen still, um sich etwas Erholung zu gönnen, während sie den unteren Kraterrand betrachten und die Situation erörtern.
Allen: Jim, die Röhren für eine Zweifachkernprobe sind immer noch übrig. Hältst du es für möglich, die Einfachkernprobe an der Stelle mit dem weißen Material zu nehmen?
Videodatei (, MPG-Format, 26,3 MB/RM-Format, 0,8 MB) Aufnahmen der Fernsehübertragung. Beginn bei .
Irwin: Ja, sicher. Das könnten wir.
Scott: Ja, auf jeden Fall. Komm, dann lass uns das machen. (Pause) Ja, nutzen wir die Gelegenheit, wenn wir dort unten schon die andere Albedo entdeckt haben. (Pause)
Jim dreht sich nach Osten und läuft los, während Dave noch den Gnomon aufhebt und seine Greifzange aus dem Boden zieht, bevor er folgt. Dann sind beide auf dem Weg zum unteren Kraterrand.
Scott: Geh vor.
Irwin: Geh vor.
Scott: Dann …
Irwin: Ich bin direkt hinter dir.
Scott: … suchen wir mal eine unberührte Stelle da unten.
Ed Fendell nimmt den Zoom zurück und schwenkt die Kamera anschließend weiter nach rechts. Als die zwei Astronauten wieder ins Bild kommen, hat Dave den nördlichen Kraterrand schon fast erreicht. Jim folgt ihm etwas langsamer.
Scott: Okay. Der Boden hier sieht auf jeden Fall anders aus. (Pause) Nehmen wir eine höhere Stelle. (Pause) Oberhalb der Stufe. Genau hier. (Pause)
Dave platziert den Gnomon am Nordrand zwei, drei Meter westlich der Stelle, wo er vorhin den Stein zertrümmerte. Siehe auch Abbildung 5-80 im Vorläufigen wissenschaftlichen Bericht zu Apollo 15 (Apollo 15 Preliminary Science Report). Jims Aufnahme AS15-85-11527 zeigt Dave unmittelbar nach dem Abstellen des Gnomons.
Scott: Ja, das Material ist auch grobkörniger. Ein ziemlicher Unterschied von einer Kraterseite zur anderen.
Irwin: Ja. (Pause)
Dave fotografiert AS15-86-11647 und AS15-86-11648, ein Stereobildpaar quer zur Sonne von Süden. Jim hat bei seinem Stereobildpaar, AS15-85-11528 und AS15-85-11529, die Sonne im Rücken. Es sind die letzten Aufnahmen mit Magazin LL/AS15-85.
Auf AS15-85-11528 steckt Dave die Greifzange in den Boden.
Auf AS15-85-11529 ist Dave ein paar Schritte rückwärtsgegangen, um seine Bilder zu machen.
Scott: Fertig? (Pause)
Irwin: Der Film ist wahrscheinlich voll. Könntest du meinen Bildzähler ablesen?
Scott: Okay. (Pause)
Jim läuft auf Dave zu und bleibt nach einigen Schritten stehen, um den Schaufelkopf vom Verlängerungsgriff zu lösen. Er hält rechts die Verlängerung und links die Schaufel, als Dave zum Ablesen des Bildzählers kommt. Der Bildzähler befindet sich von Jim aus betrachtet an der rechten Seite des Filmmagazins unten in der hinteren Ecke. Dave muss leicht in die Knie gehen, damit er den Zähler nah genug vor sich hat. Bemerkenswert ist, dass Dave die Anzeige ablesen kann, obwohl er die schattige Seite des Magazins sieht.
Scott: Ja, 1︱8︱0. Okay. (Pause)
Dave geht ein kleines Stück weiter, wobei er Jim die Schaufel aus der Hand nimmt, und Jim, der den SCBSCBSample Collection Bag nun vor sich hat, zieht die Kernprobenröhre heraus. Bei unserem Gespräch erwähnte ich Dave gegenüber, dass der Ablauf wirkt wie eine gut einstudierte Choreografie.
Scott: Ja. Wir waren aufeinander eingespielt und brauchten keine Absprache mehr. Ich musste nicht erst fragen:
Wie machen wir das, Jim?
Alles stand schon lange fest. Ein Blindpass eben. Je gründlicher man die Abläufe durchdenkt und vorbereitet, umso mehr Zeit spart man auf dem Mond. Wir verstanden uns fast ohne Worte und wussten, wo sich alles befindet oder was als Nächstes kommt.
Jones: Das lief ganz automatisch. Diese Übergabe ist mir bisher entgangen. Als ich mit Jack über Apollo 17 sprach, diskutierten wir ausführlich die verschiedenen Methoden. Ob man alleine Proben sammelt oder besser zu zweit. Jack befürwortete entschieden die Duo-Methode und Sie beide demonstrieren das perfekt.
Scott: Wir fanden es auch besser. So war es viel einfacher.
Irwin: Okay, Joe. Du schlägst vor, eine obere (Kernprobenröhre) zu verwenden?
Allen: Bestätigt, Jim. Eine obere.
Irwin: (zu Joe) Okay. (Pause) Okay, ich habe sie, Dave.
Scott: Okay. (Pause) Den Hammer wirst du nicht brauchen, aber ich nehme ihn trotzdem.
Während Jim die Kernprobenröhre an den Verlängerungsgriff montiert, nimmt Dave den Hammer aus der Tasche links an Jims PLSSPLSSPortable Life Support System.
Irwin: Ja, und ich gehe noch etwas da hoch.
Scott: Gute Idee. (Pause)
Jim stellt sich an einen Platz ungefähr einen Meter südsüdöstlich des Gnomons. Dave macht ein paar seitliche Sprünge hangabwärts und bleibt nordöstlich davon stehen.
Irwin: Okay. In Position.
Scott: Okay, ich habe das Foto. Die Nummer ist 0︱7 (Kernprobenröhre 07), Joe.
Dave hat AS15-86-11649 fotografiert. Auf dem Bild sieht man die Nummer der Röhre.
Irwin: Ich drücke.
Allen: Verstanden.
Leider steht Jim davor, weshalb nicht zu sehen ist, wie er die Röhre in den Boden drückt.
Scott: Oh, ho, ho! Langsam, langsam! (Jim lacht) Meine Güte. (zu Joe) Okay, sie ist komplett eingedrungen, und zwar ganz leicht in einem Rutsch, Joe.
Allen: Okay.
Scott: Okay.
Daves Aufnahme von der im Boden steckenden Kernprobenröhre ist AS15-86-11650.
Irwin: Wird sehr … Hoffentlich …
Jim befürchtet, das Material in der Röhre könnte sich nicht genug verdichtet haben und herausfallen, sobald er die Röhre aus dem Boden zieht.
Scott: Ja, wird locker sein. Zieh sie schön vorsichtig raus. Nicht drehen! Einfach ziehen. (Pause) Hast du sie draußen? Ja!
Allen: Ist alles dringeblieben?
Scott: Gut gemacht.
Videodatei (, MPG-Format, 26,3 MB/RM-Format, 0,8 MB) Aufnahmen der Fernsehübertragung. Beginn bei .
Irwin: Habe ich alles behalten?
Scott: Ja.
Nachdem Jim die Kernprobe mit der rechten Hand aus dem Boden gezogen hat, wendet er sich Dave zu, der rechts von ihm steht. Gleichzeitig greift er die Werkzeugkombination knapp über der Kupplung auch mit links und dreht die Röhrenöffnung nach oben, bis das Probenmaterial nicht mehr herausfallen kann. Dann macht Jim einen Schritt rückwärts, wodurch er der südlichen Stufenkante sehr nahe kommt. Das steilere Gefälle unterhalb der Kante ist in den Fernsehbildern kaum zu erkennen, aber Dave sieht natürlich die potenzielle Gefahr.
Scott: Pass auf, pass auf, Jim. Pass auf. Du stehst an der Kante. Nicht noch weiter zurück.
Irwin: Ach so, ich dachte schon, die Kernprobe fällt gleich aus der Röhre.
Scott: Nein. Geh nur nicht weiter rückwärts. Moment, erst das Foto, dann komme ich rüber zu dir. Okay. (Pause)
Dave fotografiert AS15-86-11651 als Nachher-Bild von der Stelle, wo die Kernprobe genommen wurde. Anschließend läuft er zu Jim und nimmt eine Kappe aus dem Spender links an dessen PLSSPLSSPortable Life Support System.
Scott: Okay. Eine Kappe für dich. (Pause)
Jim hält die Kernprobenröhre so, dass Dave die untere Öffnung mit der Kappe verschließen kann.
Scott: Eine schöne Kernprobe, Joe!
Irwin: Solche Kernproben gefallen mir.
Jim findet es besser, wenn er die Röhren einfach mit der Hand nach unten drücken kann, anstatt sie mit vielen Schlägen in den Boden hämmern zu müssen.
Weil die Röhre nun unten verschlossen ist, nimmt Jim oben den Verlängerungsgriff ab.
Allen: Ja, Sir. Uns ebenfalls. (Pause) Das könnte sogar eine herausragende Kernprobe sein.
Jim übergibt Dave die Kernprobe und bekommt im Tausch seine Schaufel zurück, die er sofort an den Verlängerungsgriff montiert.
Scott: (antwortet Joe) Man kann nie wissen.
Sobald Jim die Werkzeuge verbunden hat, dreht er sich nach links zu Dave und bekommt auch die Kernprobe wieder.
Scott: Steck das in meinen Beutel (SCB-5SCBSample Collection Bag). Und keinen Schritt rückwärts.
Irwin: Hab dich verstanden. (Pause)
Jetzt macht Dave eine Vierteldrehung nach links. Jim hat so den SCBSCBSample Collection Bag abermals direkt vor sich und steckt die Kernprobenröhre in die Tasche. Die Röhre enthält Probe 15009 (Bailey & Ulrich, Apollo 15 Voice Transcript Pertaining to Geology).
Scott: Okay, Joe. Ich würde vorschlagen, wir fahren zu dem hellen Krater da hinten und machen die Fotos mit Teleobjektiv von dort aus. Ich kann es tun, während Jim ein Panorama fotografiert. Wie wäre das?
Irwin: Okay, (die Kernprobe) ist drin, Dave. (Pause)
Videodatei (, MPG-Format, 20,3 MB) Aufnahmen der Fernsehübertragung. Zu sehen ist, wie Dave und Jim auf dem Weg vom unteren Kraterrand zum Fahrzeug den Hang heraufkommen. Beginnt bei .
Allen: Okay, Dave. Hört sich nach einer guten Idee an. Sag uns bitte noch, wo dein Bildzähler steht, …
Scott: (Nicht zu verstehen, weil Joe spricht.)
Jim läuft los. Dave holt seine Zange, nimmt den Gnomon und folgt.
Allen: … bevor ihr aufbrecht. Und Jim, du musst vermutlich dein Magazin bald wechseln, je nachdem, was bei dir angezeigt wird.
Allen: Verstanden. Dann solltest du wechseln.
Scott: (nicht zu verstehen)
Irwin: Ich wünschte, du hättest den Hang besser verdichtet, Dave.
Scott: Ja. Beim nächsten Mal sorgen wir dafür, dass die Piste präpariert wird.
Eine weitere Anspielung zum Thema Skifahren.
Scott: Beim Skifahren verdichtet man den lockeren Schnee.
Obwohl Dave später startet, holt er Jim schnell ein. Während Jim es bergauf hauptsächlich mit kurzen beidfüßigen Sprüngen versucht, sieht man bei Dave raumgreifende Schritte und größere Sprünge. Unter Umständen ist Jim jedoch ganz bewusst langsamer unterwegs. Er kann aufgrund des Problems mit seinem Trinkbeutel kein Wasser trinken und will sich deshalb vielleicht möglichst wenig anstrengen.
Scott: Aber schau dir die Reifenspuren an. Ich mache ein paar Fotos davon. Und auch von unseren Fußspuren, von beidem. Was für ein Unterschied. Das Fahrzeug ist eben sehr leicht.
Die Fahrzeugreifen hinterlassen erstaunlich flache Spuren, gemessen an den wesentlich tieferen Fußspuren, weil sich die Last auf eine insgesamt sehr große Aufstandsfläche verteilt. Im Verhältnis dazu tragen die Schuhsohlen der Astronauten mehr Gewicht.
Irwin: Es kommt viel besser den Berg hoch als wir!
Scott: Ja. Sehr viel besser!
Irwin: (lachend) Ohhh!
Dave bleibt stehen, setzt den Gnomon ab und macht zwei Fotos von den Spuren, die Jim soeben hinterließ. Es sind die Aufnahmen AS15-86-11652 und AS15-86-11653. Auf AS15-86-11653 ist oben links auch die flache Spur der Fahrzeugreifen zu sehen.
Allen: Ein kleiner Happen für die (Arbeitsgruppe) Bodenmechanik. Großartig. …
Irwin: Ich laufe mal neben den Reifenspuren. So kannst du …
Scott: (nicht zu verstehen)
Allen: … Und wenn ihr wieder beim Fahrzeug seid, schüttet bitte ein paar Schaufeln von diesem Lockermaterial in Beutel Nummer 6 (SCB-6SCBSample Collection Bag) am Werkzeughalter (HTCHTCHand Tool Carrier).
Scott: (zu Joe) Okay. (zu Jim) Geh weiter, Jim. (Pause) Ja, das wird ein schönes Bild. Fall nur nicht hin.
Irwin: (Lachen) Dieses Bild wäre dann sicher noch besser! Hier ist der Untergrund fester, als vorhin …
Scott: Ja.
Irwin: … unmittelbar neben dem Krater. Zumindest bekommst du einen Vergleich. (Pause)
Videodatei (, MPG-Format, 22,7 MB/RM-Format, 0,7 MB) Aufnahmen der Fernsehübertragung. Beginn bei .
Irwin: Mensch, diese Metallwinkel (auf den Reifen) verdichten den Boden wirklich gut.
Scott: Ja. (lange Pause)
Jim ist inzwischen oberhalb des Kraters, läuft also nicht mehr auf dem sehr weichen Boden am Kraterrand.
Abbildung 1-4 im Handbuch zum LRVLRVLunar Roving Vehicle (Lunar Roving Vehicle Operations Handbook) illustriert, wie die flachen Metallwinkel als Profil auf die Drahtgeflechtreifen genietet sind.
Dave macht zwei weitere Fotos, AS15-86-11654 und AS15-86-11655, auf denen Jim direkt neben den Reifenspuren zu sehen ist. Die Bilder zeigen außerdem einen größeren Streckenabschnitt als die beiden vorangegangenen und können mit AS15-85-11487 verglichen werden, einer Aufnahme der ersten Panoramabildserie bei Station 6. Darauf sieht man ungefähr denselben Bereich, jedoch aus entgegengesetzter Richtung, weil Jim zu diesem Zeitpunkt oben am Hang neben dem Fahrzeug stand. Das vierte und letzte Foto des Vergleichs von Reifen- und Fußspuren, AS15-86-11655, ist besonders gelungen. Während Dave die Bilder macht, bewegt sich Jim buchstäblich laufend vorwärts ohne zu springen.
Scott: Mann, eins ist klar. (lacht) Ich hätte bis hier hoch nicht laufen wollen. (lacht) Junge, Junge!
Irwin: Ja, ab jetzt arbeiten wir oberhalb des Fahrzeugs.
Wenige Meter vor dem Fahrzeug bleibt Jim kurz stehen. Er scheint wirklich zu kämpfen und bei der Ankunft auch etwas außer Atem zu sein. Jim brauchte für den Aufstieg ungefähr und . Setzt man für die reine Nord-Süd-Strecke 20 Meter mit 15 Grad Steigung voraus, wurden mehr als 5 Meter Höhenunterschied überwunden. Das Durchschnittstempo betrug rund 9 m/min oder 0,5 km/h. Seine Herzfrequenz stieg vorübergehend auf 130 Schläge pro Minute, Daves Spitzenwert lag bei 96.
Scott: Ja. Gut, manchmal muss man irgendwo hoch. (Pause) Doch ohne das Ding (das LRVLRVLunar Roving Vehicle) hätten wir die Stelle (Station 6) niemals erreicht! (Pause)
Irwin: Okay. Joe will ein paar Schaufeln Lockermaterial in Beutel 6 (SCB-6SCBSample Collection Bag), heh? Ist es der hinten an der (Geologie-)Palette? Muss der sein.
Scott: Ja, aber das … Hey. (Spricht mit Joe wieder lauter.) Sollten wir dafür nicht besser einen Probenbeutel verwenden, Joe? Wieso …
Irwin: Stimmt.
Scott: (zu Jim) Ich halte für dich einen Probenbeutel bereit.
Irwin: Gut.
Allen: Ganz wie du willst, Dave, gute Idee. …
Irwin: Ich denke, wir nehmen eine charakteristische Bodenprobe in der Nähe des Fahrzeugs.
Einige Sekunden bevor Jim zu Dave auf die östliche Fahrzeugseite läuft, zoomt Ed Fendell auf einen großen Krater in der Mare-Ebene, möglicherweise Krater Dune. Am nördlichen Kraterhang sind Felsbrocken zu erkennen. Als Jim gegangen ist und sein weißer Anzug kein Sonnenlicht mehr in das Kameraobjektiv reflektiert, öffnet sich die automatische Blende, weshalb das Fernsehbild plötzlich sehr viel heller wird.
Allen: … Und, Leute, wir möchten, dass ihr vor eurem Aufbruch noch die LCRULCRULunar Communications Relay Unit abfegt und die Objektivlinse der Fernsehkamera reinigt. Die LCRULCRULunar Communications Relay Unit wird ziemlich heiß, anscheinend liegt eine dicke Staubschicht darauf.
Scott: Okay. So ist es, Joe. Da sammelt sich schnell etwas an.
Jim säubert LCRULCRULunar Communications Relay Unit und Objektivlinse bei .
Scott: (zu Jim) Hier. Mach dein Foto (mit der Sonne im Rücken), wir nehmen gleich diese Stelle.
Ed Fendell beginnt einen Kameraschwenk entgegen dem Uhrzeigersinn.
Da Jim noch kein neues Filmmagazin hat, kann er nicht fotografieren. Daves Aufnahme quer zur Sonne aus Richtung Norden ist AS15-86-11656.
Allen: Und, Dave und Jim, es geht uns um eine möglichst große Menge. Also schaufelt was rein.
Scott: In Ordnung. Beutel Nummer 1︱6︱7. Wir beginnen, eine
große Menge
reinzuschaufeln.
Irwin: Eigentlich wollte ich mich erst bei (Krater) Arbeit verausgaben.
Scott: Vielleicht wenn du ein Stück bergauf gehst, Jim. Wenn du weiter oben stehst …
Wie üblich hält Dave den Probenbeutel und Jim schaufelt. Damit Jim das Probenmaterial leichter in den Beutel schütten kann, sollte er höher stehen als Dave.
Irwin: Würde ich gern, aber …
Scott: Ah, okay. Ist okay.
Irwin: … (nicht zu verstehen) um eine volle Schaufel zu bekommen …
Jim bekommt seine Schaufel besser voll, wenn er dem Hang zugewandt unterhalb der Stelle steht, wo die Probe genommen wird.
Scott: Alles bestens. (Pause) Natürlich, so geht es auch. (Pause)
Videodatei (, MPG-Format, 27,4 MB/RM-Format, 0,8 MB) Aufnahmen der Fernsehübertragung. Beginn bei .
Audiodatei (, MP3-Format, 1,5 MB) Beginnt bei .
Irwin: (lacht) Das Problem ist, man hat vielleicht viel auf der Schaufel, aber dann wird es schwierig, das Ganze auch in den Beutel zu bugsieren. (Pause)
Scott: Upps. Langsam, langsam! (lacht) Okay. Gut. Schöne Ladung. Noch eine. (Pause)
Irwin: Mehr passt nicht rein.
Scott: Jup. Wir haben die
große Menge
. (Pause)
Der Inhalt von Probenbeutel 167 wurde später geteilt in die Proben 15270–74 u. 15281–84. Laut Werkzeugkatalog von Judy Allton (Seite 54) waren die Beutel 20×19 Zentimeter groß und fassten Gesteinsbrocken bis 11 Zentimeter Durchmesser oder etwas mehr als 1 Liter Lockermaterial. Abbildung 83 zeigt einen geöffneten Probenbeutel der Apollo-17-Mission mit 1180 Gramm Lockermaterial (Probe 74220).
Irwin: (Dave lacht) Meisterhaft, Dave. Besser kann man den Beutel nicht schütteln. (Dave lacht)
Allen: Wer will fleißige Handwerker seh’n …
Dave schüttelte die Probe, damit sich das Volumen verringert und er den Beutel schließen kann. Die Dichte von granulösem Material variiert mitunter beträchtlich, abhängig von räumlicher Anordnung, Oberflächenbeschaffenheit sowie Form der Partikel. Lockeres Material auf der Oberfläche – oder gerade in einen Beutel geschüttet – hat eine geringe Dichte, weil die Teilchen chaotisch ausgerichtet sind und es reichlich Zwischenräume gibt. Durch die ständige Erschütterung des Bodens, verursacht von Einschlägen in der Umgebung, ändern viele der Teilchen ihre Ausrichtung, fallen in die Zwischenräume und liegen immer enger nebeneinander. Die Dichte im Untergrund erhöht sich mit der Zeit. Dasselbe geschieht beim Schütteln des Lockermaterials im Beutel. Labortests mit Proben von Apollo 15 ergaben 1,1 g/cm3 als minimale und 1,89 g/cm3 als maximale Bodendichte. Die ausführliche Erörterung des Themas ist im Lunar Sourcebook, Abschnitt 9.1.5 Relative Dichte des Bodens, zu lesen.
Scott: Weißt du, was mir beim Verschließen der Beutel gefällt … (hört Joe sprechen und lacht) Weißt du, was mir beim Verschließen der Beutel gefällt hier oben, Jim? Ohne Luft blähen sie sich nicht auf, wenn man sie wickelt. (Pause) Okay, 1︱6︱7 (DBDBDocumented (Sample) Bag 167) kommt in deinen Beutel (SCB-3SCBSample Collection Bag).
Allen: Und, Dave, was deine Frage zu den …
Scott: Das Nachher-Bild.
Allen: … Fotos mit Teleobjektiv betrifft (). Wir möchten, dass du sie jetzt machst. Während du fotografierst, kann Jim sein Magazin wechseln.
Scott: Sehr gern.
Irwin: Okay, Joe. Ich habe verstanden.
Daves Nachher-Bild quer zur Sonne ist AS15-86-11657.
Scott: (zu Joe) Ihr befürchtet wohl ungünstige Lichtverhältnisse dort, weil der Winkel zum Gegenlicht der Sonne spitzer ist, heh?
Allen: Gut möglich. Aber vielleicht wollen wir auch von der Stelle aus noch Bilder. Film haben wir genug.
Scott: Okay.
Irwin: Welches Magazin soll ich nehmen, Joe?
Allen: Warte kurz. (lange Pause)
Gordon: Oboe oder Papa, ja.
Scott: Okay, Papa.
Allen: Das ist Dickys Wahl.
Wahrscheinlich sitzt Dick Gordon, Kommandant der Ersatzmannschaft, neben Joe an der CAPCOMCAPCOMSpacecraft (Capsule) Communicator-Konsole.
Scott: Ihr wollt Papa, Joe?
Allen: Richtig. Oder Oboe.
Scott: Das nehmen wir jetzt, denn gerade stehen wir nur (da und warten) … (hört Joe sprechen) Oder Oboe, ja? O kommt … Okay. Ah, ich habe Papa draußen. Wir nehmen Papa (Magazin PP/AS15-90).
Allen: Okay. …
Scott: (zu Jim) Würdest du … (nicht zu verstehen) … auf die andere Seite gehen, damit … (nicht zu verstehen).
Allen: … Und Dave, kannst du mit den Telefotos anfangen?
Scott: Sicher. Ich musste nur erst das andere Magazin rausholen.
Allen: Verstanden. Selbstverständlich.
Wie die zusätzlichen Filmmagazine liegt auch die dritte Hasselblad‑Kamera, die Kamera mit dem 500mm-Teleobjektiv, im Fach unter dem CDRCDRCommander-Sitz.
Allen: Und Jim, wenn das Magazin gewechselt ist, kannst du die LCRULCRULunar Communications Relay Unit abfegen.
Irwin: Okay. (lange Pause)
Die Fernsehkamera zeigt fast genau Richtung Sonne und leicht nach unten auf einen Bereich der Mondoberfläche mit helleren Flecken. Als Ed Fendell heranzoomt, erkennt man Schuhabdrücke. Diese Abdrücke wirken so hell, weil die Sohlen glatte, stark reflektierende Flächen erzeugen. Ein schönes Beispiel ist AS14-67-9367, entstanden bei Apollo 14. Das Foto zeigt die hellen Spuren der beinah profillosen METMETModular(ized) Equipment Transporter-Reifen auf dem Weg zum ALSEPALSEPApollo Lunar Surface Experiments Package-Standort. Ebenso AS11-40-5877. Die Aufnahme stammt von Buzz Aldrin, der bei Apollo 11 () seinen eigenen Schuhabdruck fotografierte.
Videodatei (, MPG-Format, 29,9 MB/RM-Format, 0,9 MB) Aufnahmen der Fernsehübertragung. Beginn bei .
Irwin: Die LCRULCRULunar Communications Relay Unit hast du mit der großen Bürste sauber gemacht, Dave?
Scott: Ja, damit funktioniert es gut. (Pause)
Die Bürste ist ungefähr 6 Zoll (15,24 cm) breit, 1 Zoll (2,54 cm) dick und erinnert an einen Malerpinsel. Laut Seite 9 im Inventarverzeichnis für Apollo 15/LRV-1 steckte sie in einer Tasche am Heck des Fahrzeugs. Auf AS15-85-11412 sieht man den Griff rechts neben der Greifzange. Da sich die Bürste bei Apollo 15 als äußerst nützlich erwies, bekamen die folgenden Missionen dafür eine Halterung an der Fahrzeugfront, wo sie oft gebraucht wurde. AS16-114-18453 zeigt die Bürste von Apollo 16 am Gehäuse der LCRULCRULunar Communications Relay Unit.
Scott: Der Objektivdeckel ist abgenommen.
Allen: Sehr schön.
Scott: Wir versuchen es mit … sagen wir 2︱50 und 8? Stimmt ihr zu?
Dave möchte mit 1/250 Sekunde Belichtungszeit und Blende 8 fotografieren.
Allen: Verstanden. Klingt gut.
Scott: Ja, die Kamera scheint zu funktionieren. In Ordnung, ich fotografiere für euch … Ahh, am Gipfel (von Mons Hadley) sind ein paar Aufschlüsse zu sehen. (lange Pause)
Die 1. horizontale Reihe (AS15-84-11292 bis AS15-84-11301, zusammengesetztes Bild: Dave Byrne).
Die Aufnahmen zeigen den Gipfel von Mons Hadley.
Bei unserem Gespräch über Apollo 15 sahen wir uns ein Bild von Mons Hadley an, das aus mehreren Fotos zusammengesetzt wurde.
Scott: Ziemlich gute Bilder, obwohl die Kamera nur ein Ringvisier und keinen richtigen Sucher hatte. Dabei kostete es reichlich Mühe, das Teleobjektiv mitnehmen zu dürfen. Eine Menge Leute wandten ein, wir könnten so ein Objektiv nicht ruhig halten. Aber das ist auf dem Mond viel einfacher als auf der Erde! Dieses 500mm-Teleobjektiv war zweifellos eine sinnvolle Ergänzung.
Jones: Es wog vielleicht 1 oder 1½ Kilogramm.
Scott: Nun, das war eine Menge. Schon lange vor den J-Missionen gab es große Probleme mit dem LMLMLunar Module-Gewicht, bereits zur Zeit von Apollo 9 lief ein Programm zur Gewichtseinsparung (SWIPSWIPSuper Weight Improvement Program). Wir entfernten sogar Klebeband! Tatsache. An einigen Stellen wurde das Klebeband abgerissen, um Gewicht zu sparen. Wir hatten immense Gewichtsprobleme. Wenn also etwas dazukommen sollte, musste man dafür auf etwas anderes verzichten. Im Fall der Kamera mit Teleobjektiv reduzierten wir in der Aufstiegsstufe unsere Treibstoffmarge für den Abbruch des Landmanövers. Eine durchaus ernste Angelegenheit, wie ich meine. Auch wenn man das Rendezvous inzwischen gut verstand und die Spielräume immer noch für ausreichend hielt.
Jones: Dazu kam die enorm gesteigerte Leistungsfähigkeit der Landefähren bei den J-Missionen gegenüber denen der G- und H-Missionen. Diese Verbesserung nutzte man für große Dinge wie das Fahrzeug und kleine Dinge wie das Teleobjektiv.
Im Fernsehbild ist die Staubschutzabdeckung der linken Fahrzeugbatterie zu sehen. Beide Abdeckungen sind vorn mit Scharnieren befestigt und können aufgeklappt werden (AS15-88-11892).
Irwin: Okay. MAGMAGMagazin Papa (Magazin PP/AS15-90) ist jetzt an meiner Kamera, Joe.
Allen: Okay, Jim. Sehr gut. (Pause) Und Jim, wenn du mit Abstauben fertig bist, haben wir noch ein paar Aufgaben für dich.
Irwin: Das muss warten.
Allen: Verstanden. Ist nicht eilig.
Irwin: Dave, das (gerade abgenommene) Magazin liegt hinter dem Steuergriff.
Scott: Okay. (lange Pause)
Jim hat das abgenommene Magazin LL/AS15-85, welches den belichteten Film enthält, hinter dem Steuergriff des Fahrzeugs deponiert. Wenn Dave mit Fotografieren fertig ist, legt er das Magazin in das Fach unter seinem Sitz.
Die Fernsehkamera ist nun auf die LCRULCRULunar Communications Relay Unit gerichtet, sodass man einen Teil des staubig gewordenen verspiegelten Kühlkörpers auf der Oberseite sieht. Das Bild wackelt gelegentlich, weil Jim am Fahrzeug zu tun hat.
Die 2. horizontale Reihe (AS15-84-11302 bis AS15-84-11308, zusammengesetztes Bild: Dave Byrne).
Die Aufnahmen zeigen ebenfalls den Gipfel von Mons Hadley, allerdings auch etwas mehr vom Bereich unterhalb des Gipfels.
Es folgt eine vertikale Reihe (AS15-84-11309 bis AS15-84-11315, zusammengesetztes Bild: Dave Byrne).
Die Aufnahmen zeigen einen schmalen Bereich des westlichen Berghangs vom Gipfel an abwärts.
Auf AS15-84-11309 sind zwei verschiedene Linienstrukturen zu erkennen. Ein Satz Linien verläuft diagonal von oben rechts nach unten links, der andere nahezu horizontal, von rechts nach links leicht abfallend. Sieht man den Berg im Ganzen (AS15-85-11488), treten die diagonalen Strukturen deutlicher hervor. Bei diesen Strukturen wird angenommen, sie beruhen lediglich auf einem durch die herrschende Lichtsituation bedingten Effekt. Die mehr oder weniger horizontalen Strukturen erscheinen aus dem Orbit betrachtet hingegen als Stufen und könnten das Resultat von Rutschungen am steilen Hang sein. Eine ausführliche Abhandlung dazu findet sich im Vorläufigen wissenschaftlichen Bericht zu Apollo 15 (Apollo 15 Preliminary Science Report) ab Seite 5-11.
Irwin: Für die Fernsehkamera hast du vermutlich den Objektivpinsel genommen.
Scott: Ja, und er steckt gleich da in dieser Tasche (an der Geologie-Palette). Die Tasche nicht öffnen … genau, einfach rausziehen. Sehr gut. (Pause)
Irwin: Houston, ihr wollt meine Reinigungsaktion beobachten?
Allen: Ja, Sir. Wir schauen dir aufmerksam über die Schulter.
Im Bild ist die linke vordere Ecke der LCRULCRULunar Communications Relay Unit. Die orangegoldenen Schutzabdeckungen sind nach vorn aufgeklappt (AS15-88-11901).
Irwin: (nicht zu verstehen) (lange Pause)
Wir können Jim beim Säubern der LCRULCRULunar Communications Relay Unit zuschauen.
Jones: Man sieht hervorragend, wie der Staub abgefegt wird! In der gesamten Apollo-Kollektion ist das die beste Aufzeichnung so einer Reinigung.
Scott: Bemerkenswert. Diese Bilder habe ich noch nicht gesehen. Da liegt genug Staub, man könnte in der Schicht schreiben. Am Boden (MCCMCCMission Control Center) wurde sicher auch gejubelt.
Jones: Bei jeder Mission zeigen einem die Fernsehaufzeichnungen etwas anderes und alles zusammen vermittelt eine ziemlich genaue Vorstellung davon, was vor sich ging.
Scott: Gerade muss ich daran denken, dass man unsere kleinen (unbemannten) Fahrzeuge mit Solarzellen ausstatten will. Natürlich fahren sie nicht so schnell. Aber am JPLJPLJet Propulsion Laboratory baut man dieses andere Fahrzeug, dass bestimmt Staub aufwirbelt, wenn es schnell fährt. Die Konstrukteure haben sich dazu hoffentlich ein paar Gedanken gemacht. Diese Bilder sind auf jeden Fall sehr interessant.
Irwin: Wie ihr seht, ist es (die Reinigung) nötig.
Allen: Zweifellos, Jim.
Videodatei (, MPG-Format, 26,6 MB/RM-Format, 0,8 MB) Aufnahmen der Fernsehübertragung. Beginn bei .
Allen: Und könntest du die Objektivlinse (der Fernsehkamera) abstauben …
Irwin: Soll ich auch die Linse reinigen?
Allen: … wenn du schon dabei bist?
Irwin: Jup. Moment. (Pause) Wenn ihr die Kamera nach oben schwenkt und auf mich zeigt, reinige ich die Linse. (Pause)
Irwin: Könnt ihr sie nach oben schwenken?
Jim will die Fernsehkamera nicht selbst bewegen. Die Astronauten der folgenden Missionen hatten keine Hemmungen, die Kamera zu drehen, wohin sie wollten.
Scott ( in einem Brief): Auch mir wäre es nie in den Sinn gekommen, sie zu bewegen. Ich könnte die Mechanik beschädigen, irgendwelche kalibrierten Einstellungen verändern oder die Antriebsmotoren überlasten. Dabei kann einiges kaputtgehen. Es sei denn, die Techniker hätten ihr OK gegeben. Das wurde bei Apollo 15 jedoch nie ausdrücklich besprochen.
Allen: Jim, bitte vorher noch die Oberseite abfegen.
Wie bei der LCRULCRULunar Communications Relay Unit gibt es auch auf der Oberseite des Kameragehäuses einen verspiegelten Radiator für die Kühlung.
Irwin: Würdet ihr die Kamera etwas nach oben schwenken? (hört Joe und antwortet) Ah, okay.
Trotz der nach unten zeigenden Fernsehkamera hatte Jim angefangen, den Staub von der Objektivlinse zu pinseln. Die Bildqualität verbesserte sich dadurch erheblich.
Jones: Jim spiegelt sich jetzt im LCRULCRULunar Communications Relay Unit-Radiator.
Allen: Ja, wunderbar. Ahhh, großartig! Wir müssen richtig blinzeln hier unten.
Irwin: Okay. Die Oberseite ist sauber. Wenn ihr sie ein wenig nach oben schwenkt, gehe ich noch mal über die Linse.
Allen: Jim, könntest du kurz helfen und die Kamera selbst kippen? Sie hängt anscheinend.
Irwin: Okay, Joe. Etwas höher, ich will … (hört Joe und antwortet) Okay.
Allen: Danke, Sir.
Gerade begann Jim erneut mit der Reinigung, als ihn Joes Bitte erreicht. Er kippt die Kamera nach oben und fährt fort, die Linse gründlich vom Staub zu befreien.
Irwin: Seid ihr zufrieden?
Allen: (scherzt) Bitte auch den Ölstand prüfen.
Irwin: (lacht) (Pause)
Jim geht aus dem Bild und wir bekommen einen spektakulären Blick Richtung Osten auf die südlichen Swann-Berge.
Scott: Ah, ja, was für ein Unterschied. Mit dem Pinsel bekommt man die Linse wirklich sauber, nicht?
Jones: Eine gewaltige Verbesserung der Bildqualität.
Scott: Unbedingt.
Jones: Die ganze Zeit mussten wir durch eine dicke Staubschicht sehen, wie durch eine Streuscheibe.
Ed Fendell schwenkt die Fernsehkamera nach links. Als Dave kurz ins Bild kommt, schaut er nach Norden. Zwar hält er die Kamera mit Teleobjektiv in der Hand, scheint aber nicht zu fotografieren. Jim befindet sich am Heck des Fahrzeugs, wo er wahrscheinlich die Bürste und den Objektivpinsel verstaut. Rechts neben seinem Helm sieht man den Aufzeichnungszylinder des SRPSRPSelf-Recording Penetrometer.
Scott: Okay, Joe, ich bin fertig mit den Teleaufnahmen. Zuerst habe ich Mons Hadley fotografiert. Zwei horizontale Streifen vom Gipfel, wo es ein paar Aufschlüsse gibt und wo ich zwei größere Krater sehe, vermutlich die einzigen von erwähnenswerter Größe an diesem Hang. Dann einen vertikalen Streifen durch einen der Aufschlüsse, noch einen vertikalen Streifen durch einen anderen Aufschluss und Bilder von zwei markanten Kratern im Ausläufer eines der vorderen Swann-Berge, wie ich die Gegend beschreiben würde. Weiter ging es mit einem Schwenk Richtung, ah, Nordwesten, zu einem sehr hellen jungen Krater, den wir dort weit hinten sehen. Und schließlich zurück zu Hadley Delta, wo direkt unterhalb des Gipfels einige Trümmer liegen, die offenbar freigelegt wurden. Davon habe ich auch mehrere Aufnahmen gemacht. Der Bildzähler steht jetzt bei 1︱2︱0.
Allen: Verstanden, Dave. 1︱2︱0.
Dave machte zwei Fotos, die einen Teil des kleineren Berges unmittelbar südlich von Mons Hadley zeigen, AS15-84-11316 und AS15-84-11317.
Danach kamen fünf Bilder entlang der linken Flanke von Mons Hadley*, AS15-84-11318 bis AS15-84-11322.
Dave Byrne setzte mehrere Teleaufnahmen zu einem Bild von Mons Hadley zusammen.
Weiter geht es mit AS15-84-11323, einer Aufnahme des "hellen jungen Kraters" im Nordwesten, sowie AS15-84-11324 und AS15-84-11325, auf denen das LMLMLunar Module und im Hintergrund Krater Pluton zu sehen sind (11324/25*).
Von allen Fotos, die bei Apollo 15 entstanden, ist AS15-84-11324 auch mehr als zwanzig Jahre später noch immer Daves Lieblingsfoto.
Auf AS15-84-11326 und AS15-84-11327 sieht man Linienstrukturen am Westhang von Mons Hadley (11326/27*).
Es folgen AS15-84-11328 bis AS15-84-11330, die vertikal überlappend einen Abschnitt des westlichen Ausläufers von Mons Hadley* zeigen.
Auf AS15-84-11331 und AS15-84-11332 sind einige Berge weit nördlich der Landestelle zu sehen. (11331/32 zusammengesetzt von Dave Byrne.)
AS15-84-11333 ist eine weitere Aufnahme des "hellen jungen Kraters" im Nordwesten, fast identisch mit AS15-84-11323. Nach AS15-84-11334, mit der Hadley‑Rille im Vordergrund, fotografierte Dave den hellen Krater ein drittes Mal, AS15-84-11335 (11333-35*).
Zum Schluß noch AS15-84-11336 bis AS15-84-11346, eine Reihe von Aufnahmen verschiedener Aufschlüsse und Trümmer nahe des Gipfels von Mons Hadley Delta*.
*zusammengesetztes Bild: Dave Byrne
Irwin: Dave, solang du die Telekamera noch draußen hast. Willst du nicht die großen Brocken da hinten fotografieren? (zeigt nach Osten) Dort im Osten? In dem Bereich, wo Hinweise auf Schichten zu erkennen sind, rechts von dem Großen?
Videodatei (, MPG-Format, 20,3 MB/RM-Format, 0,6 MB) Aufnahmen der Fernsehübertragung. Beginn bei .
Scott: Ja, gute Idee. Mach ich. Allerdings liegen sie fast genau in Richtung Sonne, Jim. Gut möglich, dass die Bilder nichts werden.
Irwin: Stimmt. (Pause)
Ed Fendell schwenkt die Fernsehkamera nach rechts, bis Dave im Bild ist. Man kann gut beobachten, wie Dave die Kamera mit Teleobjektiv handhabt, und bei ganz genauem Hinsehen entdeckt man auch das Ringvisier. Der Schutzdeckel hängt bei Apollo 15 noch nicht am Objektiv, er wird erst bei den folgenden Missionen mit einer kurzen Schnur daran befestigt.
Scott:Falls die Bilder mit dem 500mm-Teleobjektiv gelungen sind, liegt spannende Arbeit vor uns. Weil es gerade zur Sprache kommt, können wir ein paar Worte dazu sagen. Trainiert haben wir mit dem Griff, an dem es einen Abzug gibt. Allerdings entschieden wir uns beide, diesen Griff nicht zu verwenden, denn durch die erforderliche Kraft lässt sich die Kamera beim Auslösen nur schwer ruhig halten. Also verzichtete ich bei der ersten EVAEVAExtravehicular Activity darauf und das schien besser zu funktionieren. Ohne den Griff mit Abzug bekam ich das Ganze mehr unter Kontrolle. Deshalb ließ ich ihn beiseite. Ich drückte einfach direkt auf den Auslöser an der Kamera und hatte nicht den Eindruck, dass dabei etwas verwackelt.
Nur bei sehr wenigen von Daves Aufnahmen mit Teleobjektiv ist eine leichte Verwacklungsunschärfe zu sehen.
Irwin: Joe, du hattest weitere Aufgaben für mich?
Allen: Sehr gern, Jim. …
Scott: (nicht zu verstehen)
Allen: … Wir möchten eine Überprüfung der EMUEMUExtravehicular Mobility Unit und brauchen auch noch die Anzeige des Bildzählers an Daves Kamera. Dann sind wir bereit für die Abfahrt. (Pause) Ich vergaß die 16mm-Kamera (LDACLDACLunar Surface Data Acquisition Camera). Wir wollen, dass du das Magazin wechselst, die Kamera anschließend für mit 1 Fuß (meint Bild) pro Sekunde laufen lässt und sie dann wieder auf normale Geschwindigkeit stellst.
Irwin: Okay. Einen Moment. (Pause)
Ed Fendell schwenkt die Fernsehkamera schrittweise im Uhrzeigersinn.
Scott: Ich habe vier weitere Aufnahmen mit dem Teleobjektiv gemacht, Joe. Diesmal von den großen Felsbrocken, die dort oben Richtung Silver Spur liegen.
Tatsächlich sind es nur drei Fotos, AS15-84-11347 bis AS15-84-11349, die einen Bereich am Berghang östlich von Station 6 zeigen (zusammengesetztes Bild: Dave Byrne).
Allen: Okay, Dave …
Irwin: (nicht zu verstehen)
Allen: … aus reiner Neugier. Hast du mit dem Tele …
Scott: (antwortet Jim) Okay.
Allen: … auch das LMLMLunar Module fotografiert?
Scott: (Überraschung vorgaukelnd) Ah, wie hast du das jetzt erraten, Joe?
Allen: Ich schaffe es einfach nicht, dir voraus zu sein.
Scott: (lachend) Du bist mir eigentlich immer voraus.
Scott ( in einem Brief): Ich glaube, dass ich tatsächlich überrascht war! Ich weiß nicht, wie er darauf kam.
Ob Dave nun wirklich überrascht gewesen ist oder nur so tat, in seinem Tonfall schwingt etwas mit wie: Du kennst mich eben, Joe.
Scott: Hey, auch dieser Film hat sich in der Kamera (LDACLDACLunar Surface Data Acquisition Camera) verklemmt. Das ist das Problem bei MAGMAGMagazin Delta.
Allen: Verstanden. Notiere, Film in der (L)DACLDACLunar Surface Data Acquisition Camera hängt fest. Dann bitte dieses Magazin austauschen und das neue lang mit 1 Bild pro Sekunde laufen lassen.
Scott: Und wir …
Irwin: Wird gemacht, Joe. (lange Pause)
Videodatei (, MPG-Format, 23,6 MB/RM-Format, 0,7 MB) Aufnahmen der Fernsehübertragung. Beginn bei .
Irwin: Okay. 1 Bild pro Sekunde, Joe. Sie läuft. .
Die Fernsehkamera zeigt inzwischen auf Jim, der neben seinem Sitz steht und mit der LDACLDACLunar Surface Data Acquisition Camera beschäftigt ist.
Scott: Okay. Steig schon mal ein, dann kann ich dich anschnallen. Wir müssen los. Die Zeit rennt.
Irwin: Das grüne Lämpchen leuchtet nicht. (Pause) sind um.
Scott: Okay.
Irwin: Okay. Wir haben das neue (Filmmagazin) ausprobiert.
Scott: Okay, Jim. Steigst du ein?
Irwin: Ja.
Scott: Wenn du es schaffst. Denk dran, das Fahrzeug steht nach hinten geneigt. (Pause) Sehr gut. Gut.
Zum Einsteigen stellt Jim sich in Fahrtrichtung schauend neben seinen Sitz, greift mit links den inneren Handgriff und lehnt sich zurück. Sobald sein PLSSPLSSPortable Life Support System die Sitzfläche berührt, stößt er sich vom Boden ab, bringt zuerst den linken dann den rechten Fuß auf die Fußstütze und drückt sich nach hinten, bis er schließlich aufrecht sitzt. Fernsehaufnahmen von Apollo 17 zeigen (), dass Jack Schmitt beim Einsteigen eine ähnliche Position einnimmt, dann jedoch gleich nach hinten links abspringt und sich am inneren Handgriff auf den Sitz zieht. Als Jack bei Station 9 wieder einsteigt, wird er von Gene Cernan fotografiert. Die Aufnahmen sind AS17-134-20452 bis AS17-134-20454.
Allen: Jim, da ihr gerade zusammen seid, kannst du bitte an Daves Kamera den Bildzähler ablesen?
Irwin: Ja, sobald er sich ein wenig nach links dreht.
Allen: Okay.
Dave greift über Jims Beine hinweg nach dem Sitzgurt.
Scott: Okay. Kannst du jetzt nach hinten rutschen, Jim?
Jim drückt sich noch weiter nach hinten, wodurch er etwas aufrechter sitzt und seine Oberschenkel besser auf der Sitzfläche aufliegen.
Scott: Okay. Sekunde, ich muss an deine Tasche.
Vielleicht bleibt der Sitzgurt an einer von Jims Beintaschen hängen, oder Dave hat bemerkt, dass eine der Taschen offen ist. Unter seinem rechten Arm sieht man die elektrische Leitung von der RCURCURemote Control Unit zum PLSSPLSSPortable Life Support System und den Schlauch, in dem das ausgeatmete Gasgemisch zur LiOHLiOHLithiumhydroxid‑Kartusche im PLSSPLSSPortable Life Support System strömt.
Scott: Keine Ahnung, warum sich dein Anzug so viel mehr geweitet hat als meiner.
Irwin: Mein Umfang ist größer.
Scott: Nicht nach oben schieben. Drück dich nach hinten.
Irwin: Das versuche ich. (Pause) Dreh dich zur Seite, dann lese ich deinen Bildzähler ab.
Die Fernsehkamera schwenkt nach unten, bevor Dave den Sitzgurt einhakt.
Scott: So, dein Gurt ist eingehakt.
Irwin: Hier … Wenn du einsteigst, halte ich deinen.
Scott: Ja. Lies den Zähler ab, solang die Sonne darauf scheint. Damit du nicht …
Irwin: Okay. Steht bei 1︱3︱0.
Allen: Verstanden.
Irwin: Daves Bildzähler. (Pause)
Allen: Und Jim, da du nun sitzt, könntest du bitte an der (L)DACLDACLunar Surface Data Acquisition Camera die normale Geschwindigkeit einstellen? Oder sie ausschalten.
Irwin: Ich stelle wieder zurück auf 12 Bilder pro Sekunde. Soll ich die Kamera mit der Geschwindigkeit laufen lassen? (Pause) Soll ich sie jetzt mit der Geschwindigkeit einschalten, Joe, um zu kontrollieren, ob es funktioniert?
Allen: Warte kurz, Jim. (Pause) Ja, schalten wir die Kamera ein. Sehen wir, ob es funktioniert.
Das Fahrzeug wackelt leicht. Höchstwahrscheinlich, weil Dave gerade einsteigt.
Irwin: Okay. Sie wird jetzt eingeschaltet.
Scott: Warum wartest du nicht, bis wir fahren? Ach, Mist. Hab den TVTVTelevision-Schalter vergessen.
Irwin: Sieht beinah so aus, als ob dieses Magazin funktioniert, Joe.
Allen: Die Fernsehübertragung …
Irwin: Denn die Verbrauchsanzeige steht auf Voll.
Wieder wackelt das Fahrzeug. Diesmal, weil Dave aussteigt. Dann ist sein Schatten zu sehen, als er nach vorn zur LCRULCRULunar Communications Relay Unit läuft, um die Fernsehübertragung abzuschalten.
Scott: Joe, ich schalte auf PM1PMPhase Modulation (Transceiver 1)/ WBWBWide Band. (LCRU-Ansicht)
Fernsehübertragung unterbrochen.
Allen: Verstanden, Dave. Und Jim, schalte die (L)DACLDACLunar Surface Data Acquisition Camera aus, bis ihr losgefahren seid, damit sich das Filmen lohnt.
Irwin: Okay. Ist ausgeschaltet.