Überarbeitete Niederschrift und Kommentare © Eric M. Jones
Redaktion und Edition Ken Glover
Übersetzung © Thomas Schwagmeier u. a.
Alle Rechte vorbehalten
Bildnachweise im Bilderverzeichnis
Filmnachweise im Filmverzeichnis
MP3‑Audiodateien: David Shaffer
Audiodatei (, MP3-Format, 1,3 MB) Beginnt bei .
Scott: Ich mach das für dich (vermutlich Jims Sitzgurt aushaken), wenn du willst.
Irwin: (an Houston) Hier die Fahrzeuganzeigen: 2︱6︱7 · 0︱8︱8 · 2,2 · 1,6 · 9︱0 · 9︱2 · 1︱0︱0 · 1︱0︱8 und die Motortemperaturen sind nach wie vor niedrig.
Allen: Verstanden. (kurzes Störgeräusch)
Die Zahlen stehen für folgende LRV-Anzeigen:
Peilung 88 und Entfernung 1,6 Kilometer (zum Startpunkt bei BS,6/73,0) entsprechen auf Jims Karte den Koordinaten BS,4/66,6. Laut Vorläufigem wissenschaftlichen Bericht zu Apollo 15 (Apollo 15 Preliminary Science Report, Seite 5-37) parken Dave und Jim das Fahrzeug westlich eines 15-Meter-Kraters (Abbildung 5-112), der sich 75 Meter südlich des Rands von Krater Scarp befindet. Demzufolge wären sie bei BR,8/66,9 auf Jims Karte. Diese Koordinaten untermauern Daves Beobachtung während der Rückfahrt zum LMLMLunar Module (), dass ihr Navigationssystem etwa 8 Grad nach rechts abweicht. Kalkuliert man die Abweichung ein, ergibt sich Peilung 80 und somit eine Position bei BR,5/66,7, nur 90 Meter südsüdwestlich des Kraters bei Station 9 (BR,8/66,9).
Eine LROCLROCLunar Reconnaissance Orbiter Camera-Aufnahme – M111571816R – zeigt deutlich die helle Ejektadecke, welche den kleinen Krater bei Station 9 umgibt, ein Indiz für sein geringes Alter. Krater Scarp zeichnet sich nicht besonders gut ab, weil die Sonne zum Zeitpunkt der Aufnahme relativ hoch über dem Hadley‑Landegebiet stand. Bei einer früheren Aufnahme – M102128467L – ist Scarp wesentlich besser zu erkennen.
Die planimetrische Karte von Station 9 aus dem Apollo 15 PSR wurde in einen kleineren Ausschnitt von M111571816R eingefügt und entsprechend skaliert, um die Kratergröße anzupassen. Das ermöglicht eine Übertragung der Parkposition des LRVLRVLunar Roving Vehicle, der Position, wo Dave die Panoramaserie fotografierte, und der Stellen, an denen Dave und Jim die Proben sammelten.
Wie sich bei der späteren Auswertung aller Daten herausstellte, liegt Station 9 auf einer Anhöhe, gebildet aus den Ejektadecken von Krater Scarp und dem unbenannten Krater südöstlich von Scarp, den Dave und Jim gerade durchquert hatten. Das heißt, die Regolithschicht ist an der Stelle um einiges mächtiger und der Einschlagkörper, der den kleinen Krater erzeugte, konnte das Grundgestein darunter nicht erreichen. Infolgedessen besteht das Auswurfmaterial zum überwiegenden Teil aus fragmentierter Regolithbrekzie. Die Astronauten von Apollo 17 fanden sehr ähnliches Material bei Krater Van Serg, zufällig auch ihre Station 9.
Scott: Gut runtergekommen (von deinem Sitz)? Schön.
Irwin: Ich versuche erst mal, meine Kamera (HEDCHEDCHasselblad Electric Data Camera) zu reparieren.
Allen: Gute Idee, Jim. Und Dave, …
Scott: Wo ist die …
Allen: … wenn unsere Fernsehkamera wieder nach unten zeigt. Kannst du sie dann bitte nach oben kippen?
Scott: Klar. So, ist oben. Ich halte mich an die AGCAGCAutomatic Gain Control(-Anzeige der LCRULCRULunar Communications Relay Unit), um euch zu finden. Ihr solltet ungefähr dort sein. (Pause) AGCAGCAutomatic Gain Control sieht gut aus.
Videodatei (, MPG-Format, 29,2 MB/RM-Format, 0,8 MB) Aufnahmen der Fernsehübertragung. Beginn bei .
Allen: Okay. Danke Dave. Eine Bemerkung zur Kamera. Wir richten sie aus, bevor ihr zwei loszieht, und ihr lasst sie einfach in der Position. Wohin auch immer wir sie gedreht haben.
Scott: Okay. Wir parken etwas ungünstig, Joe, sodass ihr nicht viel sehen werdet. Aber ich schätze, … (Pause) das müssen wir in Kauf nehmen. (lange Pause)
Ed Fendell dreht die Fernsehkamera nach rechts, bis Jim, der sich mit seiner Hasselblad‑Kamera beschäftigt, ganz im Bild ist.
Allen: Dave, würdet ihr uns …
Scott: (nicht zu verstehen) das hier dokumentieren.
Allen: … den EMUEMUExtravehicular Mobility Unit-Status mitteilen?
Die Bitte um eine Überprüfung der EMUEMUExtravehicular Mobility Unit ist mitunter eine versteckte Aufforderung, das Arbeitstempo zu drosseln oder sogar kurz Pause zu machen. Hier nicht, denn Dave und Jim saßen gerade eine Viertelstunde im Fahrzeug und konnten sich erholen. Wie aus Abbildung 10-5 im Missionsbericht zu Apollo 15 (Apollo 15 Mission Report) hervorgeht, sank Daves Herzfrequenz auf nur knapp über 60 Schläge pro Minute, Jims auf unter 80. Während dieser EVAEVAExtravehicular Activity wird keiner von beiden übermäßig hohe Werte erreichen.
Scott: Ja, Sir. Ich habe keine Warnanzeigen, 74 Prozent (Sauerstoff) und 3,85 (psi/0,265 bar im PGAPGAPressure Garment Assembly). (RCU-Ansicht, Druckmesser)
Allen: Sehr gut.
Ed Fendell schwenkt die Fernsehkamera entgegen dem Uhrzeigersinn. Auf der Linse hat sich inzwischen genug Staub angesammelt, um die Bildqualität zu mindern, wenn auch nicht sehr. Nach der Ankunft bei Station 9A wird man Dave bitten, das Objektiv zu reinigen ().
Irwin: Ich habe 3,85 (psi/0,265 bar), keine Warnanzeigen und 75 Prozent (Sauerstoff). (Pause) (RCU-Ansicht, Druckmesser)
Allen: Und, Jim, …
Scott: Okay, (Nicht zu verstehen, weil Joe spricht.)
Allen: … brauchst du ein paar Stichwörter zu den …
Irwin: (zu Dave) Ja.
Allen: … Fehlerbehebungsmaßnahmen für die 70mm-Kamera (HEDCHEDCHasselblad Electric Data Camera)?
Irwin: Also, ich halte den Auslöser gedrückt und transportiere den Film manuell, um zu sehen, …
Allen: Genau richtig.
Irwin: … ob der Transportmotor übernimmt. Doch nichts passiert. Es funktioniert nicht. Jetzt kann ich eigentlich nur noch das Magazin wechseln.
Allen: Jim, bevor du das tust, versuch erst, das Objektiv zu drehen. Vielleicht ist es nicht ordentlich eingerastet.
Irwin: Okay, mach ich. Du meinst den Bajonettring am Objektiv selbst?
Allen: Richtig.
Irwin: Ja. Ist arretiert. (Pause) Dave, gibst du mir die Zeit für den Magazinwechsel?
Scott: Ja, Jim, warum nicht? Versuch es.
Irwin: Okay, ich nehme ein anderes. …
Allen: Klingt vernünftig, Jim.
Irwin: … Das wäre dann auch mein letzter Einfall.
Scott: Ich fange hier schon mal an und …
Irwin: Okay.
Scott: … fotografiere …
Irwin: Okay.
Scott: Ich werde am Rand von Scarp(*) eine Panoramaserie fotografieren. Der Rand ist extrem weich. Mein Fuß sinkt gute … Wenn ich fest auftrete, sinkt er gute 4 Zoll (10,2 cm) ein. Das Kraterinnere ist komplett mit Trümmern bedeckt. Sehr kantige Brocken. Glas in der Mitte. Er hat einen Durchmesser von schätzungsweise, ah, 40 Metern und ist ungefähr 5 bis 6 Meter … nein, weniger, 3 bis 4 Meter tief. Es gibt einen schwach ausgeprägten Randwall und eine ziemlich homogene, etwa einen Kraterdurchmesser breite Ejektadecke. Ich sehe kein strahlenförmiges Verteilungsmuster. Mehrere Fragmente weisen eine Verbruchglättung auf. Wir sammeln gleich einige Proben. (Pause)
*Wenn Dave hier Scarp
sagt, meint er den kleinen Krater, den sie mit dem auf allen Karten als Scarp bezeichneten Krater bei BS,5/66,7 verwechseln. In Wirklichkeit befinden sich Dave und Jim 75 Meter südlich davon.
Videodatei (, MPG-Format, 27,1 MB/RM-Format, 0,8 MB) Aufnahmen der Fernsehübertragung. Beginn bei .
Allen: Verstanden. (lange Pause)
Die Fernsehkamera erreicht den linken Anschlag. Jim steht neben Daves Sitz, wo er das Filmmagazin an seiner Kamera (HEDCHEDCHasselblad Electric Data Camera) wechselt. Wie Dave schon andeutete (), ihre Parkposition könnte kaum ungünstiger sein. Der Krater liegt hinter dem Fahrzeug, verdeckt von den Sitzlehnen, weshalb die Astronauten bei der Arbeit praktisch nie zu sehen sind.
Ed Fendell schwenkt die Fernsehkamera im Uhrzeigersinn.
Das Panorama bei Station 9, aufgenommen von Dave (AS15-82-11066 bis AS15-82-11092, zusammengesetztes Bild: Dave Byrne).
Dave stand auf dem nördlichen Rand des Kraters und begann mit einem Foto Richtung Nordwesten, AS15-82-11066. Die Erhebung im Hintergrund ist Höhe 305.
Auch AS15-82-11067 zeigt Höhe 305 am Horizont. Die Gesteinsbrocken der Ejektadecke im Vordergrund sind, ebenso wie bei Krater Van Serg (Apollo 17), fast ausschließlich Regolithbrekzien. Von Jack Schmitt stammt der anschaulichere Begriff Instantgestein.
Auf AS15-82-11069 sind knapp unterhalb der Bildmitte die Reifenspuren gut zu sehen.
AS15-82-11078 ist ein Foto vom nordöstlichen Kraterrand.
Bei AS15-82-11082 kann man die Stufe im Krater erkennen, die Dave bei beschreibt.
AS15-82-11085 ist der Blick über die Kratermitte hinweg zu Mons Hadley Delta.
AS15-82-11087 wurde Richtung Süden fotografiert. Etwas oberhalb der Mitte ist Krater St. George im Bild.
Auf AS15-82-11091 sieht man Bennett Hill am westlichen Horizont. Neben dem Fahrzeug steht Jim.
Mit AS15-82-11092 endet die Panoramaserie.
Allen: Jim, es wäre vielleicht ein guter Test, wenn du ohne Magazin an der Kamera (HEDCHEDCHasselblad Electric Data Camera) den Auslöser drückst. Falls wir dich noch rechtzeitig erwischen.
Irwin: Ja, habt ihr. Genau richtig. Okay, ich teste es. (lange Pause). Ja, ich glaube, die Kamera ist in Ordnung, Joe. Ich werde MAGMAGMagazin Romeo (RR/AS15-95) ansetzen.
Allen: Gut.
Scott: Aber heute Morgen funktionierte das (vorige) Magazin (TT/AS15-88) eine Weile, nicht, Jim?
Irwin: Ja. (lange Pause) Die Kamera (HEDCHEDCHasselblad Electric Data Camera) ist so dreckig, ich … (Pause)
Ed Fendell untersucht für einige Sekunden mit maximalem Zoom die Südflanke von Bennett Hill. Dann schwenkt er die Fernsehkamera entgegen dem Uhrzeigersinn weiter.
Nach der Panoramaserie fotografierte Dave Gesteinsproben auf dem Kraterrand. Es entstanden AS15-82-11093 und AS15-82-11094, ein Stereobildpaar quer zur Sonne.
Scott: Ich sehe eine kleine Stufe in Krater Scarp(*), auf halber Höhe, etwa 1/10 des Kraterdurchmessers. Anscheinend verläuft sie ungleichmäßig rings um die Kraterwand. (Pause)
Stufen oder Absätze in Kratern bestehen häufig aus hartem Fels. Solche Felsbänke zeigen an, wie mächtig die Regolithschicht über dem Grundgestein ist. Wegen der hauptsächlich vorhandenen Regolithbrekzie und des gleichzeitig fehlenden Basalts im Auswurfmaterial muss es bei diesem Krater jedoch einen anderen Grund für die Stufenbildung geben.
Daves Fotos von der Stufe sind AS15-82-11095, AS15-82-11096 und AS15-82-11097.
Allen: Verstanden, Dave. Bitte sprich weiter.
Scott: Okay, ich sammle hier ein paar Proben vom Kraterrand, auf der Oberfläche liegende Brocken. (Pause) Upps. Der erste, den ich aufheben wollte, ist zerbröckelt. Einige Stücke sind (in der Greifzange) hängen geblieben. Ich kann sie nicht für euch betrachten, werde sie aber mitbringen. Es sind Klumpen, einfach zusammengebackenes Material. Und sie befinden sich in 2︱7︱3 (DBDBDocumented (Sample) Bag 273).
Irwin: Ich komme rüber, Dave. Das andere Magazin funktioniert auch nicht. Der (Kamera-)Verschluss ist offenbar in Ordnung, aber der Filmtransport nicht.
Scott: Gestern Abend funktionierte es einwandfrei.
Die Fernsehkamera erreicht den linken Anschlag.
Irwin: Okay, ich bin unterwegs.
Scott: Okay. Das Zeug ist wirklich bröckelig. (Pause) 7︱3 (DBDBDocumented (Sample) Bag 273).
Videodatei (, MPG-Format, 21,5 MB/RM-Format, 0,6 MB) Aufnahmen der Fernsehübertragung. Beginn bei .
Allen: Verstanden. (lange Pause)
Jim läuft um das Heck herum auf seine Seite des Fahrzeugs, wo er die Schaufel holt.
Ed Fendell beginnt einen Schwenk im Uhrzeigersinn. Die Fernsehkamera wackelt etwas, als Jim sich am Fahrzeug zu schaffen macht.
Für die Dokumentation der Probe fotografierte Dave zwei weitere Vorher-Bilder als Stereopaar quer zur Sonne, AS15-82-11098 und AS15-82-11099, sowie das Nachher-Bild AS15-82-11100.
Irwin: Wenn du willst, Dave, nehme ich deine Kamera (HEDCHEDCHasselblad Electric Data Camera) und mache die Dokumentationsfotos.
Scott: Egal, genauso gut kann ich sie machen. Schau mal, an dem ist eine Verbruchglättung zu erkennen. (Pause) Okay. Ein paar vom Rand. Ich versuche …
Dave macht zwei Fotos vom Stein mit der Glättung, AS15-82-11101 und AS15-82-11102. Eine Verbruchglättung entsteht, wenn Gesteinsflächen gegeneinander verschoben werden und sich dabei abschleifen.
Irwin: Also das ist – du hast es vorhin sicher erwähnt – wirklich ein außergewöhnlicher Krater. Der außergewöhnlichste, den wir bis jetzt gesehen haben.
Scott: Ja, stimmt.
Irwin: Sehr weich am Rand.
Scott: Nicht wahr? (lange Pause)
Nach den ersten beiden Aufnahmen dreht Dave den Gesteinsbrocken und macht zwei weitere Fotos, AS15-82-11103 und AS15-82-11104.
Irwin: Mensch, man sinkt wenigstens 6 Zoll (15 cm) ein.
Scott: Die sehen aus wie große Lehmbrocken, oder? (Pause) Okay, entfernen wir uns ein paar Schritte vom Rand. Die Probe vom Rand habe ich.
Irwin: Du hast schon eine?
Scott: Ja. Gehen wir da rüber, weiter in den Bereich der Ejektadecke, und heben dort welche auf. (Pause) Hier ist ein schönes großes Exemplar. Bestimmt zu groß für den Beutel. (Pause) Da glitzert etwas, Jim. Denkst du, der Stein passt in einen Beutel? (Pause) Ich versuche es.
Die Fernsehkamera erreicht den rechten Anschlag. Dave und Jim sind nicht zu sehen, weil sie in einiger Entfernung hinter dem Fahrzeug arbeiten. Neben und hinter dem LRVLRVLunar Roving Vehicle liegen viele Gesteinsbrocken, die zur Ejektadecke des Kraters gehören. Den Horizont bilden Mons Hadley und die Swann-Berge. Am Hang des Berges unmittelbar südlich von Mons Hadley sind vage einige Aufschlüsse zu erkennen. Nachdem Ed Fendell den Hang herangezoomt hat, sieht man die Aufschlüsse deutlicher. Daves Foto AS15-82-11077 aus der Panoramaserie, die er am nördlichen Kraterrand fotografierte, entspricht weitgehend dem Fernsehbild, als die Kamera stoppte.
Während Jim sich um den Probenbeutel kümmert, fotografiert Dave die Vorher-Bilder vom schönen großen Exemplar
. Zunächst AS15-82-11105 und AS15-82-11106, ein Stereopaar quer zur Sonne. Auf beiden Fotos ist oben Jims linker Fuß und sein Schatten zu sehen. Es folgt AS15-82-11107, bei dem Dave die Sonne im Rücken hat. Abschließend hält er die Kamera (HEDCHEDCHasselblad Electric Data Camera) höher, um in Richtung Bennett Hill ein Foto zur Ortsbestimmung zu machen, AS15-82-11108. Ganz links kann man gerade noch Jims linke Hand mit dem Probenbeutel sehen. Darunter steckt seine Schaufel im Boden.
Der Gesteinsbrocken, eine Regolithbrekzie mit einem Gewicht von 1147 Gramm, wurde als Probe 15505 katalogisiert. Abbildung 5-113 des Vorläufigen wissenschaftlichen Berichts zu Apollo 15 (Apollo 15 Preliminary Science Report) enthält eine informative Skizze, die basierend auf AS15-82-11105 den Bereich vor dem Aufheben der Probe darstellt. Ein ähnlicher Brocken, Probe 15558 (Regolithbrekzie/1333 Gramm), wurde vermutlich ebenfalls bei Station 9 gefunden.
Irwin: Also, der (Krater) ähnelt ziemlich den kleinen, bei denen wir Proben gesammelt haben. Nur die Konzentration von Glas in der Mitte fehlt. Stattdessen haftet an jedem Fragment etwas Glas.
Scott: Stimmt. (Pause) Na ja, nicht an jedem Fragment. An vielen dieser Klumpen haftet kein bisschen Glas. Eigentlich an den meisten nicht. Ich hebe den (Stein) da auf. (Pause)
Hier macht Jim eine sehr gute Beobachtung. Denn der Krater bei Station 9 könnte durchaus Ähnlichkeit haben mit kleinen Kratern, bei denen sich Glas in der Mitte konzentriert und deren Auswurfmaterial hauptsächlich aus Regolithbrekzienfragmenten besteht. Die Astronauten von Apollo 17 nennen diese Kategorie später Krater, die am Boden eine mit Glas überzogene Vertiefung aufweisen – oder auch GLPBCsGLPBCGlass-lined, Pit-bottomed Crater.
Scott:Die Fragmente, die wir dort einsammelten, waren eher Klumpen. Ich meine, sie brachen auseinander, zerfielen regelrecht.
Irwin:Sie sahen alle gleich aus, einigermaßen kantig, und sie wiesen Glas auf. Was diesen Krater betrifft, sind wir offenbar verschiedener Meinung. Denn ich denke, dass er in seiner Charakteristik den sehr kleinen ähnelt, bei denen wir vorher gewesen sind. Bis auf die fehlende Konzentration von Glas in der Mitte.
Scott:Ich hatte den Eindruck, dass weniger Trümmerfragmente darin liegen. Die kleineren (Krater) waren beinah zu 100 Prozent mit Fragmenten bedeckt. Bei diesem würde ich höchstens 30 Prozent schätzen.
Irwin:Also, für mich sah es nach 100 Prozent Bedeckung aus.
Scott:Wirklich?
Irwin:Würde mich interessieren, was auf den Fotos zu sehen ist (z. B. AS15-82-11079–AS15-82-11088).
Scott:Vielleicht sprechen wir von zwei verschiedenen Kratern.
Irwin:Das denke ich nicht. Ich erinnere mich, dass du vorausgegangen bist, während ich versuchte, meine Kamera (HEDCHEDCHasselblad Electric Data Camera) zu reparieren. Du bist den Rand hochgelaufen und dabei eingesunken. Ich kam erst später und war überrascht, wie weich der Boden dort ist. Man sinkt fast 6 Zoll (15 cm) ein.
Es ist ein sehr außergewöhnlicher Krater. In der Kategorie der Einzige dieser Größe bei allen EVAsEVAExtravehicular Activity.
Scott:Zweifellos. Ich hoffe, dass wenigstens ein paar der Klumpen den Transport heil überstanden haben, obwohl sie so bröckelig sind. Der Kraterrand müsste auf den Fotos gut zu sehen sein.
Irwin:Eins der Fotos, die wir heute Morgen sahen, ist übrigens von diesem Krater.
Scott:Ja. Du hast recht. In dem Fall entspricht der Bedeckungsgrad tatsächlich den anderen (kleinen Kratern mit Glas in der Mitte). Trotzdem sah ich einen Unterschied. Sein Farbton war mehr bräunlich bis Braun oder dunkelgrauer.
Irwin:Ein leichter Farbunterschied wäre möglich. Junge Krater hatten einen sehr hellen Grauton. Die Trümmerfragmente im Inneren sahen kantig und hart aus. Bei diesem wirkten sie nicht so hart. Die Färbung war anders. Ich bin gespannt. Wir haben von beiden Typen Proben mitgebracht, also kann man sie vergleichen.
Während der Mission und ebenso bei der Nachbesprechung hielt Jim sich in der Regel zurück und gab Daves Beurteilungen den Vorrang, wenn es um geologische Sachverhalte ging. War er jedoch anderer Meinung, hat er diese auch selbstbewusst vertreten.
Videodatei (, MPG-Format, 19,3 MB/RM-Format, 0,6 MB) Aufnahmen der Fernsehübertragung. Beginn bei .
Scott: Halt mir … Ah, du hast schon einen Beutel, okay. Moment. (lange Pause)
Ed Fendell nimmt den Zoom zurück. Über der Kante von Jims hochgeklapptem Sitz taucht hin und wieder ein Helm auf.
Allen: Dave und Jim, hier ist Houston. Wir schlagen vor, dass ihr näher an den Rand der Rille fahrt, sobald ihr damit fertig seid.
Irwin: Ja.
Scott: Verstanden, Joe. Beutel Nummer 2︱5︱5 (DBDBDocumented (Sample) Bag 255). Die Probe ist voller Staub, aber es scheint ein großes Stück Glas zu sein.
Irwin: Soll ich etwas Lockermaterial in den Beutel schütten, Dave?
Scott: (Nicht zu verstehen, weil Joe spricht.)
Allen: Verstanden. Ja, Jim, bitte etwas Lockermaterial reinschütten.
Scott: Gib mir den Beutel. (Pause) Heb auch die kleine Glaskugel neben dir auf, dabei aber nicht den Bereich zerstören, in dem der Stein lag (wegen des Nachher-Fotos). Siehst du die kleine Glaskugel gleich neben der Stelle, wo du geschaufelt hast?
Irwin: Du meinst westlich davon?
Scott: Ja.
Irwin: Die hier?
Scott: Ja. Genau die. Dann ist der Beutel voll. Glaub, du hast sie fallen lassen, Jim.
Irwin: Ja. Hier.
Scott: Okay. Gut. Okay. (lange Pause)
Während dieser Pause entsteht wahrscheinlich das Nachher-Foto AS15-82-11109. Dave fotografierte quer zur Sonne aus Richtung Norden.
Audiodatei (, MP3-Format, 0,4 MB) Beginnt bei .
Scott: Okay. Sind auf dem Weg.
Ed Fendell beginnt einen Kameraschwenk entgegen dem Uhrzeigersinn.
Videodatei (, MPG-Format, 24,4 MB/RM-Format, 0,7 MB) Aufnahmen der Fernsehübertragung. Beginn bei .
Allen: Dave und Jim, hier ist Houston mit einer Meldung für euch.
Scott: Wir hören.
Allen: Verstanden. Zur Information, euer Kommandomodulpilot (CMPCMPCommand Module Pilot), Alfredo, hat gerade mit einer perfekten Triebwerkszündung die Flugbahnebene gewechselt.
Scott: Ah, das ist eine beruhigende Nachricht! Aber wir haben es auch nicht anders erwartet.
Allen: Ja. Er kann euch nun wieder finden.
Scott: Gut gemacht.
Das CSMCSMCommand and Service Module(s) kreist in einem raumfesten, gegenüber den Fixsternen unverändert bleibenden Orbit, während sich der Mond circa 0,5 Grad pro Stunde um seine Achse nach Osten dreht und die Landestelle dabei 30,3 Kilometer pro CSMCSMCommand and Service Module(s)‑Orbit in dieselbe Richtung bewegt. Gegenwärtig sind etwa vergangen, seit Falcon gelandet ist. Entsprechend passiert Endeavour die Landestelle nun rund 1000 Kilometer weiter westlich. Al Worden muss also die Neigung seiner Umlaufbahn so ändern, dass er knapp 100 Kilometer östlich an Basis Hadley vorbeifliegt. Somit wird er sich kurz vor dem Start in reichlich genau über dem LMLMLunar Module befinden, am Punkt der geringsten Entfernung zwischen beiden Raumschiffen. Diese Konstellation ermöglicht Falcon ein Rendezvous mit Endeavour bei minimalem Treibstoffverbrauch. Das Manöver zur Angleichung des CSMCSMCommand and Service Module(s)-Orbits, eine Zündung des SPSSPSService Propulsion System für , wurde vor () abgeschlossen.
Scott: Hey, Jim?
Irwin: Ja?
Scott: Hör mal …
Irwin: Da du hier langsam fahren musst, lass mich doch laufen. Ich laufe …
Scott: Nein.
Irwin: … sicher so schnell, wie du fahren kannst.
Scott: Nein, tust du nicht. Auf keinen Fall. Okay?
Irwin: Ich steige ein, aber ohne … Den Sitzgurt brauche ich nicht.
Scott: Lass mich … Wo ist deine Kamera (HEDCHEDCHasselblad Electric Data Camera)?
Irwin: Unter dem S… Unter … Ja, ich hab sie unter …
Scott: Lass mich noch mal einen Blick darauf werfen. Nur um … Wo hast du sie?
Irwin: Ah, an der RCURCURemote Control Unit.
Scott: Ah, ja. Ich will sie mir noch einmal ansehen, bevor wir abfahren.
Irwin: Okay, Meistermechaniker.
Scott: Nein, vielleicht …
Irwin: Ja.
Scott: Nimm sie ab. Sonst kann ich nicht …
Irwin: Ich dachte, sie lässt sich besser handhaben, wenn ich (sie an der RCURCURemote Control Unit behalte) … (lange Pause)
Von Station 9 aus ist der kleine helle Krater am Ostrand von Krater St. George sehr gut zu sehen, selbst in den Fernsehbildern.
Die Fernsehkamera erreicht den linken Anschlag. Dave und Jim sind nicht im Bild, weil sie rechts neben dem Fahrzeug stehen.
Scott: Fühlt sich an, als ob sie läuft.
Irwin: Ja. Verschluss und Motor scheinen zu funktionieren, aber der Film wird nicht transportiert.
Scott: Stimmt. Schade. (Pause) Jup. Nicht in Ordnung.
Irwin: Richtig.
Scott: Willst du sie tragen oder schmeißt du sie in …
Irwin: Ich lege sie in das Sitzfach.
Scott: Ja. (nicht zu verstehen) (lange Pause)
Ed Fendell beginnt einen Schwenk im Uhrzeigersinn. Wenige Sekunden später kommt Dave ins Bild. Er bringt sich in Position und springt auf seinen Sitz.
Scott: (nicht zu verstehen) Joe, wir lassen die Fernsehübertragung eingeschaltet, um zu sehen, ob ihr vielleicht auch während der Fahrt Bilder empfangt. (Pause) (zu Jim) Okay, gut festhalten.
Irwin: Ja.
Scott: Bereit?
Irwin: Bereit. Okay, wir sind unterwegs nach Westen. (Pause)
Allen: Verstanden.
Nach der Ankunft bei Station 9 meldete Jim die Fahrzeugausrichtung 267 (). In diese Richtung fährt Dave nun weiter. Auf dem Weg zur Rille will er versuchen, das Fahrzeug möglichst ruhig zu halten, damit die Antenne (HGAHGAHigh-Gain Antenna) halbwegs genau auf die Erde gerichtet bleibt. Tatsächlich sind manchmal das rollende rechte Vorderrad und die vorbeiziehende Mondoberfläche zu sehen, jedoch nie länger als . Bei Apollo 17 empfing man in Houston ebenfalls lang Fernsehbilder während der Fahrt, als Gene Cernan das LRVLRVLunar Roving Vehicle zum VIP-Bereich brachte ().