Logo - Journal der Monderkundungen - Apollo 15

Überarbeitete Niederschrift und Kommentare © Eric M. Jones

Redaktion und Edition Ken Glover

Übersetzung © Thomas Schwagmeier u. a.

Alle Rechte vorbehalten

Bildnachweise im Bilderverzeichnis

Filmnachweise im Filmverzeichnis

MP3-Audiodateien: David Shaffer

Letzte Änderung: 29. Februar 2024

Vorbereitung auf die erste Erkundungsfahrt

  1. Videodatei (, MPG-Format, 28 MB/RM-Format, 0,8 MB) Aufnahmen der Fernsehübertragung. Beginn bei .

    Audiodatei (, MP3-Format, 1,4 MB) Beginnt bei .

  2. Scott: Gut. Hey, Jim. Bevor du einsteigst (in die LMNASALMLunar Module-Kabine), hol noch schnell die Bürste raus …

  3. Irwin: Ja.

  4. Scott: Ich will dich erst abstauben.

  5. Irwin: Ja, ich will auch nicht den ganzen Dreck in die Kabine schleppen. (Pause)

  6. Scott: Mensch, ist das dreckig hier. (lange Pause)

  7. Jim klettert noch einmal für kurze Zeit in die Kabine. Dort verstaut er die Notfallprobe und stellt einige Schalter um. Danach befördern Dave und Jim die EVANASAEVAExtravehicular Activity-1-Palette nach oben, welche Dave zuvor an die LECNASALECLunar Equipment Conveyor hängt (CDR-7/LMP-7).

    Ed Fendell schwenkt die Fernsehkamera nach links und gleich wieder zurück nach rechts. Wir sehen Jim an der Kamera vorbeilaufen, die Staubbürste in der rechten Hand. Die Bürste ist ungefähr 6 Zoll (15,24 cm) breit, 1 Zoll (2,54 cm) dick und erinnert an einen Malerpinsel.

  8. Irwin: Wo bist du in deinem Zeitplan, Dave?

  9. Scott: Wann immer du einsteigen willst, ich bin bereit.

  10. Irwin: Okay. Dann bürste mich ab und ich steige ein.

  11. Scott: Okay. (lange Pause)

  12. Technische Nachbesprechung am

    Scott:Wir teilten die Aufgaben unter uns auf und trainierten die entsprechenden Abläufe, damit alles gut ineinandergreift. Die Zeit war einfach zu knapp. Jeder übernahm bestimmte Aufgaben am Fahrzeug. Ich denke schon, dass es auch für einen allein zu schaffen gewesen wäre, mit etwas Anleitung vom anderen, doch wir teilten es auf und die Zeitpläne passten gut zusammen. Ich glaube, wir sind beide fast gleichzeitig fertig geworden. Was meinst du?

    Irwin:Sehe ich auch so. Zwischendurch mussten wir etwas umstellen, weil du mit einem Problem beschäftigt warst, und ich habe die Geologie-Palette vorgezogen. Wir sind also etwas abgewichen von der Checkliste. Doch als ich die Leiter hochklettern wollte, für die Notfallprobe, waren wir beide im Zeitplan wieder zusammen. Ich denke, wir trainierten es oft genug und konnten deshalb so flexibel sein.

    Scott:Ich meine, dass unsere Zeitpläne eigentlich immer gepasst haben, wenn es um das Be- und Entladen des Fahrzeugs ging. Wir standen uns nie gegenseitig im Weg und keiner musste auf den anderen warten, ohne etwas zu tun zu haben.

    Jim ist nach vorn zu Dave gelaufen und nicht mehr im Bild. Die Kamera schwenkt in Etappen wieder nach links, mit kurzen Pausen nach etwa der halben Sichtfeldbreite.

  13. Scott: (Du bist) Wirklich schmutzig.

  14. Irwin: Kümmere dich bitte auch gleich um die Antenne, bevor ich einsteige. (Pause)

  15. Dave soll die PLSS/OPS-Antenne nach unten biegen und in die Schlaufe stecken. So kann sie nicht abbrechen, wenn Jim durch die Luke kriecht.

  16. Irwin: Mein (PLSSNASAPLSSPortable Life Support System-)Werkzeuggurt ist noch fest, ja?

  17. Scott: Ja. Mit dem Gurt ist alles in Ordnung. Abgesehen vom Dreck.

  18. Allen: Und, Dave, du könntest bei der Gelegenheit die Klappe an der unteren Ecke von Jims PLSSNASAPLSSPortable Life Support System zuknöpfen.

  19. Scott: Alles zugeknöpft. Habe ich vorhin (bei ) schon gemacht, Joe.

  20. Allen: Verstanden. Entschuldigung, hab ich verpasst. Und zur Information, wir liegen ungefähr zurück, ist aber kein Problem.

  21. Scott: Okay. Ich denke, damit haben wir gerechnet.

  22. Allen: Durchaus.

  23. Als Dave und Jim ins Bild kommen, reagiert die Automatik der Fernsehkamera auf die hellen Anzüge und blendet ab. Daher ist nicht genau zu sehen, was Dave rechts an Jims PLSSNASAPLSSPortable Life Support System im Schatten macht.

  24. Scott: Halt mal kurz die Bürste und steh still. (Pause) Da hat sich doch etwas gelockert (am Werkzeuggurt). Okay, gib mir die Bürste. Ich will so viel (Staub) wie möglich abfegen. (Pause) Wenn du beim Hochklettern ordentlich aufstampfst, fällt sicher noch reichlich Dreck ab.

  25. Irwin: Ja.

  26. Diese Erfahrung wurde schon bei Apollo 11 gemacht. Wenn man auf der Leiter kräftig mit den Füßen stampft, wird zwar nicht der ganze Staub vom Anzug gerüttelt, aber es hilft sehr.

  27. Scott: Kannst du dich ein bisschen vorbeugen? (Pause)

  28. Irwin: Weit genug?

  29. Scott: Ja, ist gut. Okay. Ich würde sagen, das meiste habe ich, Jim.

  30. Ed Fendell hat mit der Kamera wieder die plus-Y-Landestütze erreicht.

  31. Irwin: Okay, steckst du jetzt meine Antenne weg?

  32. Scott: Ja … Oh, warte, lass mich noch kurz an deine Vorderseite. (Pause) Okay. (Pause) Junge, auf diesem Gefälle zurechtzukommen, ist schon was anderes, nicht? (lange Pause)

  33. Dave steckt Jims PLSS/OPS-Antenne in die Schlaufe.

    Videodatei (, MPG-Format, 23,6 MB/RM-Format, 0,7 MB) Aufnahmen der Fernsehübertragung. Beginn bei .

  34. Scott: Okay. Steckt in der Schlaufe.

  35. Die Kamera schwenkt nach rechts am MESANASAMESAModular Equipment Stowage Assembly vobei, bis die Astronauten im Bild sind. Dave hat seine linke Hand oben an Jims OPSNASAOPSOxygen Purge System, den Arm so hoch, wie es im Anzug möglich ist. Als er ein paar Schritte rückwärts auf die Kamera zu macht, sind die Velcro-Streifen auf seinem PLSSNASAPLSSPortable Life Support System gut zu erkennen.

  36. Irwin: Okay, bringst du die Bürste an ihren Platz, wenn ich einsteige?

  37. Die große Bürste gehört laut Seite 9 im Beladungsplan für Ausrüstung auf dem LRV bei Apollo 15 (Apollo 15 LRV Lunar Surface Equipment Stowage Location and Criteria) in eine kleine Tasche an der Geologie-Palette.

  38. Scott: Mach ich.

  39. Irwin: Okay.

  40. Scott: Sei vorsichtig.

  41. Irwin: Klar.

  42. Die Kamera schwenkt nach links und verpasst ganz knapp, wie Jim auf die Leiter springt.

  43. Allen: Und, Dave, hier ist Houston. Während du die Bürste wegpackst, eine kleine Information. Wir haben uns überlegt, was du am Fahrzeug vor der Abfahrt überprüfen kannst.

  44. Scott: Ja, gut, Joe. Schieß los.

  45. Allen: Verstanden. Zuerst vorn am Fahrzeug den Kabelzug zum Auskuppeln der Lenkung kontrollieren. Anschließend versuch bitte, mit der Hand am Rad den Lenkeinschlag zu ändern.

  46. In Houston will man herausfinden, warum die Vorderradlenkung nicht funktioniert.

  47. Scott: Okay. (Pause) Warum verwendet jemand hier so einen Verschluss? (lange Pause)

  48. Zum ersten Mal schwenkt Ed Fendell die Fernsehkamera in Richtung Sonne. Er bewegt sie schrittweise, um die automatische Blende zu testen und dabei nicht zu überfordern.

  49. Scott: (sieht die Kamera auf sich gerichtet) Mensch, jetzt seht ihr, wie ich durch die Gegend stolpere.

  50. Weil sich Dave im Gegenlicht der Sonne und sehr nah an der Kamera befindet, sehen wir nicht, was er tut.

    Scott: Ich sah, wie sich die Fernsehkamera in meine Richtung bewegte.

    Jones: Und Sie fühlten sich immer noch unsicher beim Laufen?

    Scott: Ganz plötzlich wird einem bewusst, dass jemand zuschaut. Ich weiß noch, wie ich in dem Augenblick realisiert habe, dass uns jeder hinter dieser Linse beobachtet! Es war fast, als könnte ich durch das Objektiv in den Raum der Flugüberwachung sehen.

    Jones: Ein weiterer Aspekt wäre, obwohl Ihre Bewegungen flüssig und locker aussehen, fühlen Sie sich selbst noch lange nicht so sicher wie später.

    Scott: Möglich.

  51. Scott: Okay. Das Klebeband am Kabelzug vorn ist unversehrt, Joe. Schätze … (Nicht zu verstehen, weil Joe spricht.)

  52. Allen: Verstanden. Das ist gut, Dave. Sehr schön. Jetzt könntest du versuchen, mit den Händen am Vorderrad die Lenkung etwas einzuschlagen, falls es dir gerade passt. (Pause)

  53. Scott: (angestrengt ächzend) Aahh! Die Vorderradlenkung lässt sich auf die Art kaum bewegen.

  54. Ed Fendell hat bei seinem Kameraschwenk entgegen dem Uhrzeigersinn den Anschlag erreicht. Im Vordergrund sieht man die Rückseite der Schalter- und Instrumentenkonsole.

  55. Allen: Okay. Ich denke, wir sind im Geschäft. Wir möchten (±)15 Volt auf Primär und die Vordere Lenkung auf Bus A, wenn du losfährst. (SUR 22-5)

  56. Scott: (steht jetzt neben seinem Sitz) Wie kommst du darauf, dass wir im Geschäft sind? Was habe ich gemacht?

  57. Allen: Dave, das können wir nachher besprechen, wenn ihr aufbrechen wollt.

  58. Scott: (Liest seine Checkliste, als er Joe nebenbei antwortet.) Okay. (Pause)

  59. Die Kamera schwenkt im Uhrzeigersinn und zoomt die Mondoberfläche nah heran. In Houston weiß man offensichtlich immer noch nicht, wo das Problem liegt. Doch solange die hintere Lenkung funktioniert, kann die Erkundungsfahrt wie geplant stattfinden. Daves Tonfall deutet jedenfalls nicht darauf hin, dass er sich irgendwelche Sorgen macht.

  60. Scott: Okay. Jetzt soll ich etwas (die EVANASAEVAExtravehicular Activity-1-Palette) befördern … (hört Jim keuchen) Alles in Ordnung bei dir, Jim?

  61. Irwin: Mensch, ich hänge … (angestrengt) schon wieder. Irgendwas ist …

  62. Dave, leicht angespannt, läuft vor der Kamera vorbei zum LMNASALMLunar Module, um Jim zu helfen.

  63. Scott: Sachte! Immer sachte. (Pause) Warte, ich komme hoch und sehe nach. Mach schön langsam. (lange Pause)

  64. Der Kameraschwenk folgt Dave zunächst, stoppt aber vor der plus-Y-Landestütze.

    Videodatei (, MPG-Format, 24,7 MB/RM-Format, 0,7 MB) Aufnahmen der Fernsehübertragung. Beginn bei .

  65. Scott: Okay. Komm … Ja. Das Problem … Okay, nach links. Links. Links. Mit den Schultern nach links. Die Hüfte nach rechts. Jetzt nach unten. (Pause) Okay.

  66. Ed Fendell zoomt auf die Flagge über dem MESANASAMESAModular Equipment Stowage Assembly.

    Scott: In Houston sagt garantiert jemand zu Ed: Zeig uns die Jungs! Nicht die Flagge! Er versucht die Kamera dorthin zu drehen, wo Jim gerade aussteigen will. Ich bin sicher, alle in der Flugüberwachungszentrale sehen ihn an und rufen: Zeig uns, wer da gerade aussteigt. Nicht bloß die Seite der Landefähre! Und der Arme gibt sein Bestes.

  67. Scott: Geht es? Das PLSSNASAPLSSPortable Life Support System hängt am … Alles klar, etwas mehr … Mit den Armen hochdrücken, den Bauch runter. Okay. Deine rechte Schulter etwas tiefer. Die rechte Schulter tiefer. Okay, jetzt vorwärts. Gut so. Das war’s. Okay. Noch ein Stück. (lange Pause)

  68. Ed Fendell nimmt den Zoom wieder zurück und wir sehen Dave oben auf der Leiter. Er hat seinen Kopf unmittelbar vor der Luke, als er Jim einweist.

  69. Scott: Irgendetwas blockiert … Sieht aus wie Travono darunter.

  70. Irwin: Okay, bin drin.

  71. Dave klettert auf der Leiter wieder nach unten. Etwas zu schnell, sodass Ed Fendell ihm nicht ganz folgen kann.

    Irwin: Dieses Travono ist ein Kunststoff, eine Art graubraunes Plastik. Muss ein Markenname sein.

    Jones: Wofür wurde es verwendet?

    Irwin: Um Stellen im Raumschiff zu verkleiden, wo man kein Metall verwenden wollte.

  72. Scott: An der Stelle kann man wirklich gut hängen bleiben. Ist mir beim 1/6-g-Training überhaupt nicht aufgefallen. (lange Pause)

  73. Jones: Jemand erzählte mir, dass die 1/6-g-Simulation im Flugzeug dabei nicht besonders viel brachte. Die Zeit war zu knapp – weniger als pro Parabel –  sodass der Körper am Ende noch etwas Schwung hatte und man trotzdem einfacher durch die Luke kam als auf dem Mond.

    Scott: Ja, stimmt. Für den kompletten Vorgang reichte die Zeit nicht.

    Jim Irwin und ich haben ebenfalls darüber gesprochen.

    Jones: Hatten Sie im Flugzeug für die 1/6-g-Parabeln auch Attrappen von Plattform und Luke?

    Irwin: Ja. Und wir trainierten das Aus- und Einsteigen. Wir hätten vielleicht mehr Zeit darauf verwenden sollen.

    Jones: Dauerte die 1/6-g-Phase lange genug, um das Aus- und Einsteigen sinnvoll trainieren zu können?

    Irwin: Wenn man sich beeilte. (lacht) Deswegen ist es vermutlich nicht allzu effektiv gewesen. Möglicherweise hätte ein Training unter Wasser mehr gebracht. Wir trainierten für die 1/6-g-Bedingungen auch unter Wasser.

    Jones: Also gab es diese Becken damals schon.

    Irwin: Oh, ja. Die Becken gab es. Ich frage mich, ob wir das Einsteigen überhaupt mal unter 1/6-g-Bedingungen trainert haben. Ich glaube nicht. Es überraschte mich einigermaßen, mit solchen Schwierigkeiten habe ich sicher nicht gerechnet. Denn ich hatte mit dem PLSSNASAPLSSPortable Life Support System auf dem Rücken sehr oft unter normalen Schwerkraftbedingungen trainiert. Bei den Tests mit LTA-8NASALTALunar Test Article – für die Thermalvakuumkammer – wurde das PLSSNASAPLSSPortable Life Support System unter 1-g-Bedingungen verwendet. Sie wissen schon, die Leiter hochklettern und durch die Luke kriechen, wie auf dem Mond. Das machte ich häufig und hatte nie Probleme. Ist aber kaum verwunderlich, bei dem, was ein PLSSNASAPLSSPortable Life Support System wiegt. Der Anzug wird bei normaler Schwerkraft auch deutlich mehr zusammengedrückt.

    Jones: Das gleiche Problem hatten Sie mit dem Sitzgurt. Ich kann mir gut vorstellen, mit so einem Gewicht auf dem Rücken war es auch leichter, den Bauch unten zu halten.

    Irwin: Schön und gut. Ich hätte es jedenfalls öfter trainieren müssen. Meine Probleme hier kosteten uns bestimmt , mehr oder weniger.

  74. Scott: Okay, Jim. Erhol dich kurz da oben und ich schicke dir die (EVANASAEVAExtravehicular Activity-1-)Palette hoch. Okay?

  75. Irwin: Okay. Die ETBNASAETBEquipment Transfer Bag (meint wahrscheinlich LECNASALECLunar Equipment Conveyor) muss noch hoch. (lange Pause)

  76. Dave holt die EVANASAEVAExtravehicular Activity-1-Palette vom MESANASAMESAModular(ized) Equipment Stowage Assembly-Tisch.

    Nach Jims letztem Funkspruch könnte man vermuten, er hätte die ETBNASAETBEquipment Transfer Bag auf der Leiter mit in die Kabine genommen. Allerdings ist bei deutlich zu sehen, dass die Tasche noch unten am Leiterhaken hängt.

  77. Scott: Warte kurz.

  78. Irwin: (klingt etwas angestrengt) Ich bin so weit. Okay.

  79. Scott: Warte!

  80. Irwin: Ich tue nichts, hänge nur den Haken ein.

  81. Jim hängt den Haken der LECNASALECLunar Equipment Conveyor-Umlenkung an die Deckenstrebe in der Kabine.

  82. Scott: Okay. (lange Pause)

  83. Die Palette hat sich mehrmals gedreht und die Leine verdrillt. Dave braucht ein paar Sekunden, um alles wieder zu entflechten.

  84. Scott: Okay, ich bin jetzt so weit, wenn bei dir alles klar ist.

  85. Irwin: Okay. Alles bereit.

  86. Scott: Okay. Zieh sie hoch.

  87. Jim zieht die EVANASAEVAExtravehicular Activity-1-Palette an der LECNASALECLunar Equipment Conveyor nach oben.

    Videodatei (, MPG-Format, 22,1 MB/RM-Format, 0,6 MB) Aufnahmen der Fernsehübertragung. Beginn bei .

  88. Scott: Brauchst du Hilfe?

  89. Irwin: Ist ganz schön schwer.

  90. Die Fernsehbilder hier dokumentieren wohl am besten von allen Missionen, wie die LECNASALECLunar Equipment Conveyor eingesetzt wurde. Auf der EVANASAEVAExtravehicular Activity-1-Palette befinden sich die Nahrungsrationen für einen Tag, Austauschbatterien sowie LiOHNASALiOHLithiumhydroxid-Austauschkartuschen für die PLSSNASAPLSSPortable Life Support System und eine LiOHNASALiOHLithiumhydroxid-Austauschkartusche für das ECSNASAECSEnvironmental Control System. Während Jim die Palette hochzieht, hält Dave unten die Leine unter Spannung. Er achtet darauf, im LMNASALMLunar Module-Schatten zu bleiben, um nicht in die Sonne schauen zu müssen.

    Technische Nachbesprechung am

    Irwin:Ich bin wohl ein bisschen überrascht gewesen, wie schwer die Palette war.

    Scott:Ja, du hast etwas gesagt. Ich erinnere mich, es war ziemlich anstrengend für dich, das Ding nach oben zu hieven.

    Irwin:Sie war überraschend schwer.

    Scott: Sie sagten, dass bei den folgenden Missionen dieses Leine-Umlenkung-Ding nicht mehr benutzt wurde. Und Sie fragen, warum ich mich damit herumgeschlagen habe, obwohl ich vorhin so einfach die Leiter hochgeklettert bin, um Jim zu helfen. Warum habe ich die Palette nicht einfach hochgetragen? Ich glaube, vor dem Flug dachten alle, der Transport auf der Leiter wäre schwieriger, als die Sachen an der Leine in die Kabine zu ziehen. Aber wenn ich mir das jetzt im Nachhinein ansehe, muss man wirklich sagen: Mensch, es war doch ziemlich leicht, die Leiter hochzuklettern. Warum haben wir die Palette nicht einfach hochgetragen?

    Jones: Ich weiß, dass Ed Mitchell bei Apollo 14 einiges auf die Art nach oben getragen hat. Sprachen Sie mit ihm darüber?

    Scott: Nicht dass ich wüsste.

  91. Scott: Ja. Ist sie. (Pause) Okay, du hast sie. Zieh weiter. (Pause) Weiter. (Pause) Gut so. Jetzt gleich über die Kante. (Pause) Noch ein Stück. Alles klar. Sie ist drüber. (Pause) Also, das kann man wirklich einfacher in die Kabine schaffen.

  92. Irwin: Hoffentlich.

  93. Scott: Ja. Das nächste Mal trage ich sie auf der Leiter hoch zu dir. Das war’s, Babe.

  94. Irwin: Okay.

  95. Scott: Ja. Das nächste Mal trage ich sie einfach die Leiter hoch. (lange Pause)

  96. Bei Apollo 11 und Apollo 12 beförderten die Astronauten alles mit der LECNASALECLunar Equipment Conveyor. Bei Apollo 14 hat Ed Mitchell zumindest einiges in der Hand nach oben getragen. So macht es hier auch Dave Scott. Bei Apollo 16 und Apollo 17 trugen die Astronauten alles in der Hand hoch und runter, bis auf die ETBNASAETBEquipment Transfer Bag, in der die empfindlichen Kameras lagen. Allerdings war die LECNASALECLunar Equipment Conveyor der letzten zwei Missionen eine deutlich kürzere einfache Gurbandleine, an der die ETBNASAETBEquipment Transfer Bag neben der Plattform heruntergelassen und wieder hochgezogen wurde.

    Technische Nachbesprechung am

    Scott:Nachdem ich öfter verschiedene Sachen auf der Leiter hochgetragen habe, halte ich die LECNASALECLunar Equipment Conveyor für überflüssig. Ich bin wirklich der Meinung, sie kostet nur Zeit und man kann sich die Mühe sparen. Wir können sie eigentlich weglassen. Das wäre jedenfalls meine Empfehlung. Stimmst du mir zu?

    Irwin:Ja, solange der Kommandant nichts dagegen hat, die Beutel hochzutragen. Bei den folgenden EVAsNASAEVAExtravehicular Activity habe ich selbst auch mehrere Beutel hoch zur Plattform geschafft.

    Scott:Hattest du irgendwelche Schwierigkeiten dabei?

    Irwin:Nein, absolut nicht. Das Schwierigste war, zumindest für mich, auf die unterste Sprosse zu kommen. Die vordere (plus-Z-)Landestütze war nicht gestaucht. Mir kam es auch so vor, als ob der Landefuß keinen Bodenkontakt hatte. Als ich das erste Mal ausgestiegen und von der Leiter in den Landefuß gesprungen bin, kippte er nach hinten weg. Ich rechnete nicht damit und wäre beinah auf den Rücken gefallen.

    Scott:Bei der ersten EVANASAEVAExtravehicular Activity?

    Irwin:Ja. Das hat mich überrascht und es war generell schwierig für mich, die erste Sprosse zu erreichen?

    Scott:Tatsächlich?

    Irwin:Ja. Ich musste mich grundsätzlich mit den Armen hochziehen, vor allem wenn ich einen Beutel getragen habe. Ohne Beutel konnte ich hoch genug springen, um gerade so mit den Füßen auf die unterste Sprosse zu kommen.

    Scott:War es schwer, sich hochzuziehen?

    Irwin:Nein. Es war einfach nur etwas anstrengender, was möglicherweise den Puls leicht beschleunigte.

    Scott:Also, ich kam ohne Schwierigkeiten auf die Leiter, auch mit einem Beutel in der Hand, wenn ich ordentlich abgesprungen bin. Am Ende von EVA-1NASAEVAExtravehicular Activity tauchte ein weiteres Problem auf, als wir die ETBNASAETBEquipment Transfer Bag in die Kabine beförderten. Die LECNASALECLunar Equipment Conveyor hatte auf dem Boden gelegen und sie war wohl das dreckigste Teil, das mir während der gesamten Mission untergekommen ist. Als wir die Tasche hochzogen, bekam ich den ganzen Dreck ab und alles verteilte sich vorn auf meinem Anzug. Vielleicht hätte ich diesen Griff stärker festhalten können, aber das hätte unheimlich viel Kraft gekostet, und auch derjenige oben in der Kabine musste sich beim Hochziehen ziemlich anstrengen. Ich denke, das ist es nicht wert. Daher wäre mein Vorschlag, die Taschen und Beutel einzeln hochzutragen, in der Hand, und sie auf der Plattform abzulegen. … Falls man die Hände unbedingt freihaben will, reicht ein kurzes elastisches Band am Handgelenk – wie im Kommandomodul – an das Paletten oder Beutel angehängt werden können. So trägt man alles bequem die Leiter hoch mit beiden Händen an den Holmen. Es würde viel Zeit sparen, viel weniger Dreck machen und wäre deutlich weniger anstrengend.

    Um die LECNASALECLunar Equipment Conveyor wieder neben die Plattform zu bekommen, schnippt Dave die Leine mit einer peitschenden Bewegung über das Geländer. Man sieht gut, wie viel Staub dabei abgeschüttelt wird.

    Scott: Sie sehen den Staub, der von der Leine geschüttelt wird. Interessant, nicht?

    Jones: Ist mir bisher nicht aufgefallen.

    Scott: Ich habe das auch noch nicht gesehen, aber es ist erstaunlich. Muss eine Menge Staub gewesen sein, wenn man es hier sehen kann.

    Jones: Sie hielten nicht die komplette Schlaufe unter Spannung, sondern lediglich den kurzen Teil mit der Last, damit Jim die Palette hochziehen konnte. Was wieder nach unten kam, schleifte am Boden entlang und sammelte alles auf. Vermutlich haben Sie mit den Handschuhen jeder Menge Staub von der Leine abgestreift.

    Dave kehrt zum Fahrzeug zurück. Die Sprünge nach den kurzen Zwischenschritten wirken jetzt sicherer und er scheint länger zu gleiten.

  97. Scott: Solange du beschäftigt bist … (an Houston) Kann ich am Fahrzeug noch irgendetwas ausprobieren, Joe?

  98. Allen: Negativ, Dave. Mach erst mal weiter. Wir sagen dir noch einiges dazu, kurz bevor ihr losfahrt.

  99. Scott: Okay. (lange Pause)

  100. Dave läuft zur Leiter und greift sich LECNASALECLunar Equipment Conveyor.

  101. Scott: Ist die (EVANASAEVAExtravehicular Activity-1-)Palette abgehängt, Jim?

  102. Irwin: Wie bitte, Dave?

  103. Scott: Ist die Palette abgehängt?

  104. Irwin: Ja. … Ah, nein. Gleich.

  105. Scott: Nur die LECNASALECLunar Equipment Conveyor schnell aushaken, damit ich sie wieder nach unten ziehen kann.

  106. Irwin: Klar. Eine Minute. (lange Pause)

  107. Dave möchte die Karabinerhaken zur Befestigung der Ladung wieder unten haben, damit sie gleich zur Hand sind, wenn gegen Ende der EVANASAEVAExtravehicular Activity die Proben, der SRCNASASRCSample Return Container usw. in die Kabine befördert werden.

    Ed Fendell geht mit der Fernsehkamera auf maximalen Zoom und wir sehen die südsüdwestliche Innenseite von Krater St. George.

    Jones: Ich kann mir gut vorstellen, wie alle im Nebenraum (SORNASASORScience Operations Room) sitzen und diese Streifen (am inneren Kraterhang) sehen. Jeder fragt sich vermutlich, ob es echte Schichten sind oder nur Schatten.

    Scott: Und wie sie sich alles wieder und wieder anschauen. Es ist wirklich praktisch, dass die Fernsehbilder aufgezeichnet wurden. So kann man sich alles anschauen, so oft man will, und immer noch etwas rausholen.

    Scott: Als Ed den Zoom wieder zurücknimmt, nach dieser Szene, da sieht man plötzlich die Schichten! Und die Felsbänke. Wir sind nie dort gewesen, um uns das genauer anzusehen. Also gibt es nur diese Aufnahmen.

    Am nächsten kamen sie Krater St. George während ihrer ersten Erkundungsfahrt bei Station 2. Weil diese Station aber noch ein gutes Stück unterhalb des Kraters lag, konnten sie nicht hineinsehen.

    Videodatei (, MPG-Format, 10,9 MB/RM-Format, 0,3 MB) Aufnahmen der Fernsehübertragung. Beginn bei .

  108. Irwin: Okay, Dave. Sie (EVANASAEVAExtravehicular Activity-1-Palette) ist abgehängt.

  109. Scott: Okay. (lange Pause)

  110. Dave zieht die Karabinerhaken an der LECNASALECLunar Equipment Conveyor nach unten und befestigt sie samt Leine an einer gut erreichbaren Stelle.

  111. Scott: Okay, ich mache mich auf den Weg, um das NAVNASANAVNavigation System (LRV)-System zu initialisieren.

  112. Irwin: Okay. (Pause)

  113. An der Schalter- und Instrumentenkonsole des Fahrzeugs gibt es einen Sonnenkompass (SSDNASASSDSun Shadow Device). Der Gnomon wird nach oben geklappt und wirft seinen Schatten auf eine kleine Skala. Dave fährt zur vorher festgelegten Stelle in unmittelbarer Nähe des LMNASALMLunar Module, wo er das Fahrzeug so positioniert, dass der Schatten des ausgeklappten Gnomons innerhalb von 3 Grad links oder rechts der Null-Markierung auf die Skala fällt. Wo genau, teilt er Houston mit. Da die Position der Sonne über dem Hadley-Landegebiet zu diesem Zeitpunkt bekannt ist, kann die exakte Ausrichtung des Fahrzeugs ermittelt und das Navigationssystem entsprechend eingestellt werden. Ein Kreiselinstrument misst Richtungsänderungen, während anhand der Radumdrehungen die zurückgelegte Strecke berechnet wird. Dadurch sind Entfernung sowie Peilung zum Ausgangspunkt zu jeder Zeit und an jeder Stelle des Weges gegeben. Don McMillan zeigt in einer Animation (2 MB), wie der Sonnenkompass ausgeklappt wird.

  114. Allen: Okay, Dave. Hier ist Houston mit einigen Anweisungen zum Fahrzeug für dich, wenn du Platz genommen hast. Wir möchten (±)15 Volt auf Primär und Lenkung: vorn auf Bus Alpha.

  115. Scott: Okay, Joe. Lass mich erst noch die Antenne (HGANASAHGAHigh-Gain Antenna) sichern und auf PM1NASAPMPhase Modulation (Transceiver 1)/ WBNASAWBWide Band umstellen. (CDR-7, LCRU-Ansicht)

  116. Allen: Verstanden.

  117. Scott: Dann schalte ich euch (meint die Fernsehkamera) jetzt ab.

  118. Fernsehübertragung unterbrochen.

  119. Allen: Okay. (statisches Rauschen, Pause)

  120. Scott: Okay, Joe. Überprüfung der Funkverbindung über PM1NASAPMPhase Modulation (Transceiver 1)/ WBNASAWBWide Band.

  121. Allen: Okay, Dave. Wir hören dich mit 5/5 über PM1NASAPMPhase Modulation (Transceiver 1)/ WBNASAWBWide Band

  122. Scott: Okay, … (statisches Rauschen) … gesichert. (Pause)

  123. Audiodatei (, MP3-Format, 2,1 MB) Beginnt bei .

  124. Irwin: Joe, wie bin ich im LMNASALMLunar Module zu hören?

  125. Allen: Jim, hören dich mit 5/5.

  126. Irwin: Gut. Okay, die (EVANASAEVAExtravehicular Activity-1-)Palette ist abgeräumt. Jetzt stelle ich die COMMNASACOMMCommunications-Sicherungen …

  127. Allen: Verstanden.

  128. Irwin: (beziehungsweise) -Schalter um. (LMP-7)

  129. Scott: Okay, Joe. Sag mir noch einmal die Schalterstellungen (am Fahrzeug).

  130. Dave ist jetzt auf CDR-8.

  131. Allen: Okay, Dave. (±)15 Volt auf Primär, Lenkung: vorn auf Bus Alpha

  132. Scott: Primär, Bus Alpha. (Nicht zu hören, weil Joe Allen spricht:) Motorstromversorgung ist Aus …  (LRV-Paneel)

  133. Allen: Verstanden. Jetzt bitte den Steuergriff jeweils bis zum Anschlag nach rechts und links kippen, dabei die Ampere-Anzeigen der beiden Batterien im Auge behalten und darauf achten, ob sich die Zeiger leicht bewegen.

  134. Scott: Okay. (Pause) So, die einzigen Schalter, die ich gestellt habe, sind (±)15 VDCNASAVDCVolts Direct Current – Primär und Lenkung: vorn – Bus A.

  135. Allen: Das ist korrekt, Dave. (Pause)

  136. Scott: Ich sehe nicht den geringsten Ausschlag, Joe

  137. Allen: Okay, Dave. Das wollten wir wissen. Mach weiter, wie gehabt.

  138. Scott: Okay. Was sagt uns das?

  139. In Houston hält man sich offenkundig bedeckt, was das Problem mit der Vorderradlenkung betrifft. Bei bekommt Dave jedoch eine kurze Stellungnahme dazu.

    Jones: Hatten Sie während der Mission immer das Gefühl, Sie bekommen alle Informationen? Hätten es mehr sein können, oder auch weniger?

    Irwin: Für mich waren die Informationen immer ausreichend. Ab und zu eine Rückmeldung zu bekommen, einen kurzen Statusbericht, wäre vielleicht nicht schlecht gewesen. Etwa im Sinne von: Du hast noch so und so viele Stunden mit dem PLSSNASAPLSSPortable Life Support System. Aber sie dachten vermutlich, wir würden uns genau so sicher fühlen wie sie, wenn wir unsere Druckmesser im Auge behalten. Warten Sie. Eine Mengenanzeige (auf der RCUNASARCURemote Control Unit) hatten wir auch, nicht? Für die Sauerstoffmenge.

    Jim stellt jetzt im LMNASALMLunar Module die Schalter entsprechend seiner Checkliste auf LMP-7.

  140. Irwin: Okay, Joe Unter COMMNASACOMMCommunications: TVNASATVTelevision wird geöffnet. (Paneel 16)

  141. Allen: Okay. (Pause)

  142. Irwin: (COMMNASACOMMCommunication:) MODULATE auf PMNASAPMPhase Modulation. (Pause) PWR AMPLNASAPWR AMPLPower Amplifier – AUS. (Pause) (TLMNASATLM oder TMTelemetry) PCMNASAPCMPulse Code Modulation auf LONASALOLow. (lange Pause) (Paneel 12)

  143. Scott: Lassen Sie mich kurz darauf hinweisen, wie komplex die gesamte Kommunikation gewesen ist. LMNASALMLunar Module, Fahrzeug, zwei Leute, Kommandomodul und die Bodenstation konnten jederzeit mit jedem sprechen. Es war ein ziemlich komplexes Kommunikations­system. Nicht zu vergessen die Telemetrie. Jemand musste sich eine sehr komplizierte Anlage bis ins Detail ausdenken und sie dann bauen. Worauf ich hinaus will, alles hat ausgezeichnet funktioniert. Die Fernsehübertragung und so weiter. Das war eine Menge Funkverkehr.

    Jones: Nur gelegentlich ein paar kleinere Pannen.

    Scott: Ein Schalter nicht richtig gestellt und keiner spricht mit irgendjemandem.

    Jones: Ich erinnere mich immer wieder gern an eine Situation bei Apollo 16 (), als John und Charlie im LMNASALMLunar Module saßen. Die Kommunikation lief gerade über die australische Station, aber die Verbindung von Australien nach Houston war unterbrochen. Bis alles wieder funktionierte, gab es eine nette kleine Unterhaltung zwischen John, Charlie und den Aussies. Beide sollten runterkommen für ein Barbie (Barbecue).

    Scott: Sie hatten die direkte Verbindung? Honeysuckle Creek?

    Jones: Ja. Und Charlie sagt, als John und er nach Hause kamen, standen bei jedem ein paar Kästen Swan (ein hervorragendes australisches Bier) in der Garage.

    Scott: Schade, dass wir nichts bekommen haben!

  144. Allen: Okay, Dave, während du alles vorbereitest. Wir denken, dass beide Batterien in Ordnung sind. Irgendetwas stimmt nicht mit der Vorderradlenkung und wir möchten deshalb den Schalter für Lenkung: vorn auf Aus. Wir haben immer noch die funktionierende Hinterradlenkung.

  145. Scott: Okay, Lenkung: vorn ist Aus, Joe. (LRV-Paneel) (lange Pause) Okay, Joe, ich bin hier in einem schönen ebenen Bereich. Wollt ihr eine bestimmte Ausrichtung oder nehmt ihr auch diese? Ah, warte, ich hab eine. Warte, ich weiß, wohin ich muss. (lacht) (Pause) Gar nicht so einfach, hier draußen eine ebene Stelle zu finden, die allen Anforderungen entspricht. (lange Pause) Okay Joe. Ich bin jetzt an der Stelle für die NAVNASANAVNavigation System (LRV)-Initialisierung.

  146. Allen: Verstanden, Dave. Wir sind bereit.

  147. Jones: Soviel ich weiß, kam es bei der Initialisierung des Navigationssystems darauf an, dass der Gnomon am Sonnenkompass seinen Schatten möglichst nah an der Null-Markierung warf. Außerdem durfte das Fahrzeug nicht allzu sehr um die Quer- und Längsachse geneigt sein. Aber das Gelände war uneben und eine passende Stelle schwer zu finden.

    Scott: Ja. Das Gelände ist sehr wellig gewesen. Es war nicht einfach, das Fahrzeug in die richtige Position zu bringen.

    Dave ist in seiner Checkliste auf CDR-8

  148. Scott: Okay. (Pause) Okay, NAVNASANAVNavigation System (LRV)-Sicherungsschalter wird geschlossen. Es bewegt sich. (Pause) System Zurücksetzen (LRV-Paneel). Ich lasse es die laufen. Okay. LRVNASALRVLunar Roving Vehicle-Systeme (– Anzeigen ablesen), wenn ihr wollt. Soll ich die Anzeigen noch einmal ablesen, Joe, oder reichen euch die Angaben von vorhin? (Pause)

  149. Jones: Wie schwer waren diese Sicherungsschalter zu stellen? Von anderen Missionen habe ich gehört, dass nach einem Tag abends die Finger schmerzten.

    Scott: Ich kann mich an solche Probleme nicht erinnern.

    Jones: Anderes Thema. In der Regel kommentieren Sie, was Sie tun. Stammt das aus Ihrer Zeit als Testpilot?

    Scott: Ja. Das habe ich wohl mitgenommen. Bei Testflügen gab es ein Tonband an Bord, damit man aufnehmen konnte, was man sah und was man tat. Das war leichter, als es aufzuschreiben. Fliegt man allein, wird vieles aufgeschrieben, um nichts auszulassen, aber es wird auch viel gesprochen. Die Aufnahmen sind ein gutes Protokoll und außerdem können die Leute einen überwachen. Alles mitzuteilen hat den Vorteil, dass jemand einhaken kann, falls man etwas vergisst oder einen Fehler gemacht hat. Hey, warte mal. Diszipliniert zu protokollieren, hat sich bewährt. Ich weiß nicht, ob wir mehr oder weniger gesprochen haben als andere.

    Jones: Aber es wurde bei Ihnen schon als Testpilot zur Gewohnheit und Sie übernahmen es einfach. Jack sagt, bei der geologischen Arbeit war es für ihn ein bequemer Weg, sich Notizen zu machen. Damit übernahm er ebenfalls Gewohnheiten, die er bei seinen Feldexkursionen entwickelt hatte.

    Scott: Interessant. Sind in einer Besatzung Leute, die so etwas nicht kennen, wird einiges schiefgehen. Als später Kandidaten der Air Force für Raumflüge trainierten, fand man heraus, dass ihnen diese Erfahrungen fehlten. Einige wussten nicht einmal, was mit Vorgehensweisen überhaupt gemeint ist. Im Ernst. Stellt man Besatzungen zusammen, denen diese Kultur fremd ist, müssen die Leute darauf trainiert werden. Alles muss ganz natürlich ablaufen. Man tut es nicht unbedingt bewusst. Ah, ich rufe mir diese Vorgehensweise ins Gedächtnis und teile Joe Allen mit, dass ich das mache. Es ist ein Automatismus.

    Jones: Das muss also in Zukunft ein wichtiger Bestandteil beim Training sein, wenn die Hintergründe der Leute immer breiter gefächert sind.

    Scott: Unbedingt, falls Leute dabei sind, die es nicht bereits tun. Interessant, dass Jack es für seine Notizen genutzt hat, ergibt aber Sinn.

    Jones: Bei Feldexkursionen haben Geologen ein richtiges Notizbuch dabei, um sich alles aufzuschreiben. Obwohl mich interssieren würde, ob der eine oder andere vielleicht einen Rekorder mitnimmt. Ich bezweifele es.

    Scott: Im Flugzeug wird ebenfalls geschrieben. Man hat ein Klemmbrett auf dem Oberschenkel und schreibt sich die Daten auf, gibt sie aber auch mündlich weiter. Zum Beispiel wenn Sie das Flugzeug trudeln lassen. Was beim Trudeln passiert, geben Sie mündlich weiter: Die Nase ist oben und es beginnt. Ich mach dies. Ich mache das. In dem Moment ist es nicht möglich, zu schreiben, weil man das Flugzeug fliegen muss. Also spricht man alles auf Band und schreibt es anschließend ab. Das ist ein relativ natürlicher Prozess. Nur am Anfang ist etwas Disziplin nötig, um es zu lernen. Sie müssen sich beibringen, die Dinge zu sagen, anstatt sie nur zu denken.

    Geologe Dr. William Raatz schreibt : Ich bin häufig im Gelände gewesen. Nach meiner Erfahrung werden bei Feldexkursionen selten Rekorder benutzt. Trotzdem kenne ich einen hervorragenden Geologen, der schon Anfang der 1970er Jahre einen Rekorder mitnahm. Es gibt also Leute, die ihre Notizen auf Band sprechen. Ich selbst habe oft darüber nachgedacht, weil man in bestimmten Situationen viel Zeit sparen kann. Aber was ist, wenn die Batterien nicht lange genug durchhalten oder das Gerät einen Defekt hat und ich am Ende ohne meine Aufzeichnungen dastehe. Die Arbeit von einem ganzen Tag wäre verloren.

    Denke ich weiter darüber nach, gibt es für mich zwei Vorteile: (1) Die Zeitersparnis – Sprechen geht schneller als Aufschreiben – und (2) wenn beim Klettern keine Hand frei ist zum Schreiben.

    Als Nachteile sehe ich: (1) Die Batterien könnten zu schnell erschöpft sein, oder das Gerät funktioniert plötzlich nicht mehr. (2) Anschließend muss trotzdem alles abgeschrieben werden. (3) Neben den Notizen werden oft auch kleine Skizzen angefertigt. (4) Häufig will man sich Notizen ansehen, die einige Jahre zurückliegen. Kassetten gehen leicht verloren oder werden beschädigt. Außerdem lassen sich Tonbänder schwer durchsuchen. (5) Geologen sind in der Regel visuell veranlagte Menschen und wollen aufschreiben oder zeichnen. (6) Die Gewohnheit. Man lernt in der Schule, alles mitzuschreiben, und hat sich daran gewöhnt.

    Ich meine, wenn zwei Geologen zusammenarbeiten, kann einer diktieren und der andere zeichnen und schreiben. Das wäre eine effiziente Methode. Aber viele von uns arbeiten für gewöhnlich allein. Alles in allem, obwohl in den meisten Fällen das gute alte Notizbuch den Vorzug hat, ohne Zweifel könnten auch öfter Rekorder verwendet werden, wenn wir uns damit anfreunden.

  150. Allen: Dave, gib uns bitte noch einmal die Amperestunden.

  151. Scott: Okay, (verbleibende) Amperestunden: 105 bei (Batterie) Nummer 1 und … Entschuldigung. 110 bei Nummer 1 und 115 bei Nummer 2. (LRV-Paneel)

  152. Allen: Verstanden. (Pause)

  153. Scott: Okay, und die Angaben zur Lage, wenn ihr so weit seid.

  154. Allen: Sag an.

  155. Scott: Querneigung ist 1 (Grad) links. Längsneigung ist 0 (Grad). Fahrtrichtung steht bei 240. Ich bin auf System Zurücksetzen und die Zähler gehen runter auf null. Und der Gnomon (SSDNASASSDSun Shadow Device) wirft seinen Schatten auf die Null-Markierung. (LRV-Paneel)

  156. Allen: Okay, Dave. (Pause) Und, Dave, die Fahrtrichtung wird wohl nah bei 279 liegen. Den genauen Wert bekommst du in einer Minute von mir.

  157. Die anfängliche Richtungsanzeige 240 hat keine Bedeutung. Mit der Sonne im Rücken und dem Schatten des Gnomons auf der Null-Markierung zeigt das Fahrzeug eigentlich in Richtung 279, also 9 Grad nördlich von Richtung Westen.

    Im Navigationssystem misst ein Kreiselinstrument die Richtungsänderungen, während anhand der Radumdrehungen die zurückgelegte Strecke berechnet wird. Dadurch sind Entfernung sowie Peilung zum Ausgangspunkt zu jeder Zeit und an jeder Stelle des Weges gegeben. Dave justiert hier gleich das Kreiselinstrument.

    Jones: Ursprünglich dachte ich, das Fahrzeug hatte ein Trägheits

    Irwin: Im Zusammenhang mit einem Trägheitsnavigationssystem denkt man gewöhnlich an die drei Raumachsen. Hier haben wir nur ein einziges Kreiselinstrument für die Richtung.

    Jones: Einen Kreisel für eine Achse.

    Irwin: Richtig. Ein Kreiselinstrument für die Fahrtrichtungsanzeige und die Radumdrehungen für die Strecke. Sicher gibt es irgendwo eine genaue Beschreibung.

    In einer Veröffentlichung der Historiker Bettye Burkhalter und Mitchell Sharpe Das Mondfahrzeug: Geschichte, Entwicklung und Einsatz (Lunar Roving Vehicle: Historical Origins, Development and Deployment, 11,5 MB) sind weitere Details zu lesen.

  158. Scott: Okay. Ich warte hier. Das System ist noch nicht ganz auf null.

  159. Allen: Verstanden. (Pause) Und Jim, wir möchten, dass du eine kleine Pause machst, solange Dave das NAVNASANAVNavigation System (LRV)-System ausrichtet.

  160. Irwin: Okay. Ich soll nur die Hitzeschutzdecken aufräumen, das wäre alles.

  161. Jim ist wieder ausgestiegen und in seiner Checkliste auf LMP-8.

  162. Scott: Hey, Jim, versuch mal den Fruchtriegel. Ist wirklich gut.

  163. Irwin: Habe ich völlig vergessen.

  164. Scott: Mann, ich hatte gerade ein paar Bissen. Ist richtig gut.

  165. Irwin: Ein schneller Energieschub.

  166. Scott: Einen Schluck Wasser dazu? (Pause)

  167. Dave möchte, dass Jim aus dem Trinkbeutel im Anzug etwas Wasser trinkt. Die Trinkbeutel kamen bei Apollo 13 das erste Mal zum Einsatz und wurden bei Apollo 14 das erste Mal auf dem Mond verwendet.

    Jones: Ich würde gern etwas über den Fruchtriegel erfahren.

    Irwin: Er steckte in einer kleinen Tasche, die sich unmittelbar vor einem unter dem Kinn befand. Sie wurde innen mit einem Stück Velcro befestigt. Der Riegel war ungefähr 6 Zoll (15 cm) lang. Man konnte bequem etwas abbeißen und ihn dabei gleich ein Stück herausziehen.

    Jones: Sie hatten die Mikrofone direkt vor dem Mund und den Fruchtriegel darunter. Und das Wasser?

    Irwin: Es war in einem Beutel mit Trinkröhrchen. Bei mir kam leider kein Wasser heraus, was ein Problem gewesen ist. Ich glaube, Dave konnte trinken.

    Jones: Er hing eher seitlich rechts oder links. Und bei Ihnen hat es nicht funktioniert?

    Irwin: Ich konnte nicht einen Tropfen herausbekommen.

    Jones: Dann sind Sie ziemlich ausgetrocknet?

    Irwin: Am Ende eines Tages war ich wirklich dehydriert. Darum bekamen wir beide die Herzprobleme, Herzrhythmusstörungen, nachdem wir den Mond verlassen hatten.

    Dave und Jim bekamen sowohl auf dem Mond als auch während des Rückflugs zur Erde Herzrhythmusstörungen, sogenannte vorzeitige ventrikuläre Kontraktionen, welche bei Jim während des Rückflugs häufiger und stärker auftraten. Hier führt Jim diese Störungen auf seine Dehydration zurück. Dazu kam allerdings noch ein Kaliummangel, der schon beim Training und in der Anfangsphase des Fluges entstand. Bei Apollo 16 und Apollo 17 konnte man Herzrhythmusstörungen verhindern, indem die Nahrung an Bord mit kaliumhaltigen Getränken ergänzt wurde. Weitere Einzelheiten dazu im Kommentar nach .

  168. Allen: Und Dave, die genaue Richtung ist 279.

  169. Scott: 279. Verstanden.

  170. Unterbrechung des Funkverkehrs.

    Die EVANASAEVAExtravehicular Activity dauert jetzt . Dave ist in seiner Checkliste kurz vor (CDR-8).

  171. Irwin: Okay, die MESANASAMESAModular(ized) Equipment Stowage Assembly-Schutzfolien sind ordentlich, Joe.

  172. Allen: Okay, Jim. Sehr gut. (lange Pause)

  173. Scott: Okay, Joe. 279 ist eingestellt. System Zurücksetzen ist Aus. (Pause) SSDNASASSDSun Shadow Device ist eingeklappt. (LRV-Paneel) (Pause) Und ich … Mal sehen.

  174. Irwin: Das ist gut, Dave.

  175. Scott: Gut an der Stelle? Kannst du zu mir kommen?

  176. Irwin: Ja, ich bin direkt hinter dir.

  177. Scott: Ach, tatsächlich?

  178. Irwin: Ja, bin bereit.

  179. Scott: Ausgezeichnet. Ich wollte …

  180. Irwin: Ich kann dich jetzt ausrüsten.

  181. Scott: Gut.

  182. Irwin: Oder du rüstest mich aus.

  183. Scott: Okay. Ich schalte noch schnell alles aus, damit nicht irgendjemand losfährt, während wir weg sind. (LRV-Paneel) (Pause) Okay.

  184. Irwin: Vielleicht richtest du meine (PLSS/OPS-)Antenne auf, damit ich dich besser hören kann.

  185. Scott: Ja. Gute Idee. (Pause) Okay, deine Antenne ist oben. (Pause) Die Klappe war gar nicht richtig fest. (Pause)

  186. Dave meint die Klappe rechts unten an Jims PLSSNASAPLSSPortable Life Support System, die er eigentlich vor einer knappen Stunde schon zugeknöpft hatte ().

  187. Scott: Okay. Der Hammer ist am LMPNASALMPLunar Module Pilot. (Pause) Der Andrückstab ist am LMPNASALMPLunar Module Pilot. Gibst du mir die Kappen für die Kernprobenröhren?

  188. Irwin: Ja.

  189. Der Andrückstab wird durch ein kleines Loch in der Kappe eingeführt, um den Pfropfen im oberen Teil der Röhre bis auf das Niveau der Kernprobe nach unten zu drücken. Die Verdichtung verhindert eine Durchmischung des Probenmaterials, falls die Röhre nicht komplett gefüllt oder das Material zu locker ist. Auf Abbildung 18 im Katalog der Werkzeuge und Probenbehälter für die geologische Erkundung der Mondoberfläche bei Apollo (Catalog of Apollo Lunar Surface Geological Sampling Tools and Containers), zusammengestellt von Judy Allton, liegt der Stab unterhalb einer verlängerten Kernprobenröhre.

    Ulli Lotzmann hat ein Memo gefunden, verfasst von Dave Scott am . Darin geht es um die Möglichkeiten, Ausrüstung am PLSSNASAPLSSPortable Life Support System zu befestigen, um den erforderlichen Zusatzaufwand bei der geologischen Arbeit zu minimieren. Dave beschreibt Ergebnisse entsprechender Tests mit Attrappen und bei Feldexkursionen. Ein Hauptelement sind die SCBsNASASCBSample Collection Bag jeweils an einer Seite des PLSSNASAPLSSPortable Life Support System sowie Befestigungen für Werkzeuge, Probenbeutel und sonstige Ausrüstungsteile. Ein Vorschlag hat jedoch die unmittelbare Vorbereitung auf Apollo 15 nicht überlebt. Die Packung mit nummerierten Probenbeuteln hing vorn an der Kamera und nicht wie in der Darstellung hinten am PLSSNASAPLSSPortable Life Support System. Vermutlich, weil sie abgefallen wäre, sobald man im Fahrzeug saß.

  190. Scott: Okay. (Pause)

  191. Irwin: Hier.

  192. Scott: Okay. (Pause) Oh, nicht … Die Kernprobenkappen haben nicht gepasst. Zieh es etwas hoch, Jim. (lange Pause)

  193. Scott: Halt mal nach rechts dagegen, dann befestige ich ihn (den SCBNASASCBSample Collection Bag). (lange Pause) Okay, (Sammel-)Beutel 4 hängt am LMPNASALMPLunar Module Pilot. Okay. Jetzt du bei mir, Partner. (Pause)

  194. Technische Nachbesprechung am

    Scott:Die Beutel waren so neu und steif, ich brauchte eine Weile, um den ersten bei dir anzuhängen. Er faltete sich immer wieder zusammen. Ist aber nur ein kleines Problem gewesen.

  195. Allen: Okay, Dave und Jim. Als kleine Erinnerung. Vor dem Einsteigen wollt ihr sicher auf Minimale Kühlung stellen. Sonst wird euch während der Fahrt vielleicht kalt.

  196. Scott: Okay. (lange Pause)

  197. Auf dem Weg zur ersten Station liegt ihre durchschnittliche Stoffwechselrate zwischen 400 und 500 BTUNASABTUBritish Thermal Units/h, weniger als die Hälfte des Durchschnitts für die gesamte EVANASAEVAExtravehicular Activity von 1000 bis 1100 BTUNASABTUBritish Thermal Units/h. Da sie während der Fahrt in gewissem Sinne rasten, muss auch nicht besonders gekühlt werden.

  198. Irwin: Okay, dein Beutel hängt fest.

  199. Scott: Okay.

  200. Entsprechend seiner Checkliste auf LMP-8 hat Jim SCB-1NASASCBSample Collection Bag an Daves PLSSNASAPLSSPortable Life Support System gehängt.

  201. Irwin: Wie sehen die PLSSNASAPLSSPortable Life Support System aus bei euch da unten.

  202. Allen: Könnte nicht besser sein.

  203. Irwin: Hier ist deine Greifzange, Dave.

  204. Scott: (antwortet Joe Allen) Okay. (lange Pause)

  205. Allen: Und Jim, wenn es gerade passt, könntest du uns den EMUNASAEMUExtravehicular Mobility Unit-Status mitteilen.

  206. Irwin: Bei mir sind es 385 (3,85 psi/0,265 bar Druck im Anzug), ich habe keine Warnanzeigen und wie es aussieht 65 Prozent (Sauerstoff). (Druckmesser/RCU-Ansicht)

  207. Allen: Verstanden.

  208. Scott: Okay, Joe. Bei mir sind es 65 Prozent, ich habe keine Warnanzeigen und 3,85 (psi/0,265 bar)

  209. Allen: Verstanden, Dave. Dann betreiben wir mal etwas Geologie.

  210. Scott: Das wollte ich hören! (Pause)

  211. Jones: Kann man sagen, Sie haben sich auf die geologische Arbeit gefreut?

    Scott: Unbedingt. Wie viel Zeit haben wir geopfert? (lacht) Sieben Jahre? Und jetzt gehen wir endlich los und können unser Wissen anwenden. Darum sind wir hier. Bringen wir die ganze Vorarbeit hinter uns und fangen an. Die geologische Erkundung ist der Grund, warum wir dort sind.

    Jones: Während Apollo 11 und Apollo 12 in erster Linie kamen, um zu landen, beziehungsweise an einer bestimmten Stelle zu landen. Die Arbeit auf der Mondoberfläche stand bei diesen Missionen an zweiter Stelle.

    Bei unserem Gespräch fragte ich Jim Irwin, ob er Daves Begeisterung für Geologie teilte. Ich erwähnte eine Bemerkung von Jack Schmitt, dass Dave auch in der Umgebung von Edwards (Luftwaffenstützpunkt in Kalifornien) weiterhin Feldexkursionen unternahm, wo er nach dem Verlassen des Astronautenkorps arbeitete.

    Technische Nachbesprechung am

    Irwin:Ins Gelände zu gehen, weckte vermutlich alte Erinnerungen. Offensichtlich gefiel es ihm. Für mich war es interessant, aber keine Leidenschaft. Sagen wir, es war eine Aufgabe, die erledigt werden musste.

    Trotzdem ist Jim bestens vorbereitet gewesen und hat sich während der gesamten Mission als fähiger Beobachter und gewissenhafter Feldgeologe erwiesen. Den Unterschied kann man vielleicht daran festmachen, dass Dave eher eine Gelegenheit erkannte und ergriff, noch einen Stein aufzuheben oder ein weiteres Foto zu machen. Zum Beispiel das Bild von einem einzeln auf der Oberfläche liegenden Stein (AS15-82-11065), den Dave unterwegs zu Station 9 fotografierte. Ebenso die Aufnahme von einem fast vergrabenen Stein (AS15-88-11929), entstanden am Ende der dritten EVANASAEVAExtravehicular Activity auf dem Rückweg zum LMNASALMLunar Module, nachdem Dave das LRVNASALRVLunar Roving Vehicle für immer abgestellt hatte.

  212. Scott: (zu Jim) Okay, Mr. Navigator.

  213. Technische Nachbesprechung am

    Scott:Wir sind beim Fahren arbeitsteilig vorgegangen. Ich versuchte haupt­sächlich, auf den Weg zu achten, Jim kümmerte sich um die Navigation und kommentierte seine geologischen Beobachtungen. Ich sagte nur gelegentlich etwas zur Geologie, wenn sich die Möglichkeit ergab.

  214. Scott: Übrigens, die kleinen Pfeile auf der Fahrtrichtungsanzeige des LRVNASALRVLunar Roving Vehicle-Navigationssystems sind wirklich eine Hilfe.

  215. Allen: Okay, ist notiert.

  216. Abbildung 1-22 im Handbuch zum LRVNASALRVLunar Roving Vehicle (Lunar Roving Vehicle Operations Handbook) und ein MSFC-Foto zeigen die Schalter- und Instrumentenkonsole mit einem nach oben zeigenden Pfeil innerhalb der Ringskala für die Fahrtrichtungsanzeige. Der Pfeil selbst steht fest und die Skala bewegt sich entsprechend zum Richtungswechsel. Allerdings spricht Dave hier von Pfeilen (Plural), und wie man auf AS15-82-11200 (Ausschnitt) sehen kann, hat seine Anzeige einen zusätzlichen Pfeil, der nach unten zeigt.

    Scott: Die Anzeige sieht aus wie die Richtungsanzeige im Flugzeug, und so funktioniert sie auch. Die ganze Konsole ähnelt eher der im Flugzeug als im Auto. Zwar ist es ein Fahrzeug, wird aber gewissermaßen wie ein Flugzeug eingesetzt. Keine Straßen. Freier Raum. So muss navigiert werden. Außerdem waren viele in der Abteilung zur Unterstützung der Flugbesatzung (FCSDNASAFCSDFlight Crew Support Division) auch Piloten.

  217. Scott: Hey. Das Ding federt ganz schön beim Einsteigen. (Pause) Langsam, langsam, langsam, Jim. Langsam.

  218. Irwin: Heh? Okay.

  219. Scott: Dein Fuß bleibt an dem Werkzeug da hängen. (Pause) Alles klar.

  220. Irwin: Man sitzt wirklich hoch.

  221. Scott: Ja.

  222. Irwin: Kommt einem fast so vor, als ob man steht. (Pause) Wirklich, ich komme nicht … (Pause) an die Karten da unten heran. Warte mal.

  223. Scott: Heh? Kommst du an die Karten heran?

  224. Jones: Jim ist sich nicht sicher, ob er die Karten erreichen kann?

    Scott: Richtig. Wir hatten alles unter 1-g-Bedingungen eingerichtet und plötzlich haben wir nur 1/6 g. Man ist leichter und der Anzug wird weniger zusammengedrückt. Wie er sagt, es fühlt sich fast an, als ob man steht. Alles ist weiter weg. Ich glaube nicht, dass wir vorher darüber nachdachten. Das ist uns erst aufgefallen, als wir dort waren.

    Nach dem Lesen des Entwurfs zu diesem Journal fügte Dave Scott hinzu: Das Faltensegment im Rumpf zu beugen, erforderte bei 1/6 g auch mehr Kraft als bei 1 g. Auf der Erde konnte man sich im Sitzen leichter vorbeugen, um an alles heranzukommen. Bei 1 g hilft einem das Gewicht des Oberkörpers.

    Jones: Das Problem beim Anschnallen in dem Zusammenhang ist mir klar gewesen. Aber dass bei geringerer Schwerkraft auch die Anordnung nicht mehr passte und alles schwerer zu erreichen war, daran dachte ich bisher nicht.

    Scott: Das haben wir übersehen, so offensichtlich es auch war. Beim nächsten Mal denkt man vermutlich daran. Ich bin sicher. Aber soweit ich mich erinnere, hat es uns überrascht, dass alles plötzlich weiter weg oder anders lag.

    Aufgrund der Erfahrung bei Apollo 15 absolvierten John Young und Charlie Duke 1/6-g-Parabelflüge mit einer Attrappe des LRVNASALRVLunar Roving Vehicle. Dabei trainierten sie das Ein- und Aussteigen, wie die Sitzgurte richtig eingestellt werden usw.

    Noch eine letzte Bemerkung dazu, warum die 1/6-g-Parabelflüge für das Training wichtig waren. Unter normalen Schwerkraftbedingungen auf der Erde brauchten die Astronauten Hilfe, um aus dem Fahrzeug zu kommen oder wieder einzusteigen. Wenn sie einen Anzug trugen, der unter Druck stand, und mit einem PLSSNASAPLSSPortable Life Support System auf dem Rücken sind sie einfach zu schwer und unbeweglich gewesen, um es allein zu schaffen. Die folgenden Videodateien sind gute Beispiele.

    Videodatei (, RM-Format, 0,2 MB, erstellt von Ken Glover, Filmmaterial bereitgestellt von Mark Gray) Aufnahmen vom Training für Apollo 15.

    Videodatei (, RM-Format, 0,9 MB, erstellt von Ken Glover, Filmmaterial bereitgestellt von Mark Gray) Aufnahmen vom Training für Apollo 15.

    Videodatei (, RM-Format, 2,1 MB, erstellt von Ken Glover, Filmmaterial bereitgestellt von Mark Gray) Aufnahmen vom Training für Apollo 15.

  225. Irwin: Ich hole mir den Sitzgurt.

  226. Scott: Ja. Pass auf, dass du unsere Hasen-Schalter nicht berührst. (lange Pause)

  227. Jones: Hasen-Schalter?

    Scott: Das weiß ich nicht mehr. Ich erinnere mich an das Wort, weiß aber nicht mehr, was gemeint war. Ich habe das Fahrzeug nach Apollo 15 nicht mehr gesehen. Das letzte Mal sah ich es auf dem Mond an der Stelle, wo es heute noch steht.

    Jones: Verbrachten Sie nach der Rückkehr viel Zeit mit John und Charlie oder Gene und Jack?

    Scott: Eigentlich nicht. Wir waren unterwegs und hielten Reden. Wir sind in alle Himmelsrichtungen gereist. Sie mussten allein zurechtkommen.

  228. Scott: Irgendwas stimmt nicht mit meinem Sicherheitsgurt. Ich muss kurz aussteigen und nachsehen.

  229. Irwin: Wenn du ausgestiegen bist, kannst du meinen schnell richten?

  230. Scott: Sicher. (Pause) (Sieht vermutlich seinen eigenen Sitzgurt) Wie konnte das nur da drunter geraten?

  231. Irwin: Ich sehe mir die Karten an.

  232. Allen: Okay, Dave. Und wir warten auf deine Meldung, dass ihr losgefahren seid.

  233. Scott: Ja. Okay, Joe. Mein verlässlicher Sitzgurt hat sich irgendwie unter einem Cannon-Stecker verfangen. Mal was Neues. (lange Pause)

  234. Scott: Der Cannon-Stecker gehört zu einer elektrischen Verbindung. Ein typischer Stecker: drehen, drehen, verriegeln.

    Jetzt kümmert sich Dave um Jims Gurt.

  235. Irwin: Ich glaube, er ist zu kurz, Dave. Er …

  236. Scott: Ja, ist er.

  237. Irwin: Verschwende keine Zeit, ich halte mich einfach fest.

  238. Scott: Nein. Wir fahren ordentlich los. (nicht zu verstehen) dich hier nicht verlieren. Dafür müssen wir zu weit fahren. (lange Pause)

  239. Bei der Vorbereitung auf meine Gespräche mit Dave in den verwarf ich die Rohfassung der NASANASANASANational Aeronautics and Space Administration-Niederschrift: Nein. Wir fahren ordentlich los, auch wenn es eng ist. Dafür müssen wir zu weit fahren. Stattdessen verwendete ich: Nein. Wir fahren ordentlich los, (nicht zu verstehen) dich hier nicht. Dafür müssen wir zu weit fahren. Darüber sprach ich mit Dave.

    Scott: Ich höre nicht heraus, was genau ich an der Stelle gesagt habe. Aber der Punkt ist, dass alles in Ordnung sein soll, wenn wir losfahren. Vor uns liegt eine ziemliche Strecke. Und es ist mit Sicherheit keine gute Idee, dass Jim sich über 5 Kilometer festhalten will.

    Im meinte Bethany Lewis, dass der mittlere Teil des Funkspruchs lautet: Will dich hier nicht verlieren. Zwar höre ich nun auch deutlich verlieren, bin aber nicht sicher, was das Will betrifft, obwohl es natürlich Sinn ergeben würde.

  240. Scott: Okay! Du bist angeschnallt. Irgendwie. Kannst du ihn aushaken? Nicht aushaken. (Beide lachen.) Wenn wir das ein paarmal gemacht haben, sollte es schneller gehen. (lange Pause)

  241. Scott: Jetzt meiner.

  242. Bei Apollo 15 wurden die Sitzgurte bereits auf der Erde angepasst, als beide im Anzug in der 1g-Trainingsversion des Mondfahrzeugs oder einer Attrappe saßen. Danach waren sie nicht mehr verstellbar. Unter den Schwerkraftbedingungen auf dem Mond drücken sich die Anzüge jedoch weniger zusammen, sodass die Gurte nun etwas zu eng sind. Die größten Schwierigkeiten gibt es mit Jims Sitzgurt. Dave muss ihm jedes Mal beim Anschnallen helfen. Für Apollo 16 und Apollo 17 fand man eine verstellbare Lösung.

    Jones: Jim hatte erhebliche Probleme, seinen Sitzgurt einzuhaken. Richtig?

    Scott: Ja. Der Anzug weitete sich und hatte einen größeren Umfang als auf der Erde, aber die Gurtlänge konnte nicht mehr verändert werden. Darum die Schwierigkeiten.

    Jones: Sie mussten ihm jedes Mal beim Anschnallen helfen, dann haben Sie Platz genommen und Ihren Gurt eingehakt. Was könnte der Grund gewesen sein, dass es bei Ihnen leichter ging?

    Scott: Vielleicht war er von Anfang an lockerer. Möglicherweise hat jemand meinen Gurt von vornherein etwas länger gemacht, aber den von Jim nicht. Ich weiß es nicht. Es kostete einige Mühe, die Gurtlänge anzupassen.

    Ich erinnere mich daran, als wir am Kap für einen Test nach dem Fahrzeug sahen. Ich weiß nicht mehr, ob wir den Anzug trugen, aber es war eine Art CCFFNASACCFFCrew Compartment Fit and Function und die Sitzgurte passten nicht. Mal wieder. Ich nahm die Schere und schnitt sie auseinander. Eine Menge Leute regten sich auf deswegen. Aber wir hatten das schon so oft gemacht und sie schafften es einfach nicht, die Gurte auf die richtige Länge zu bringen. Jedes Mal, wenn Jim und ich sie anprobierten, passten sie nicht. Mindestens drei oder vier Mal. Der Punkt war, sie bekamen es nicht hin. Ich meine, es waren einfache Stoffgurte, und um das deutlich zu machen, schnitt ich sie durch. Es war auch schon spät am Abend und wir hatten es vermutlich eilig. Danach funktionierten die Gurte einwandfrei. Ich weiß noch, dass es viele verärgert hat. Doch wir machten unseren Standpunkt klar. Ich war es leid, mich immer wieder damit herumzuärgern. Das konnte doch kein so großen Problem sein.

    NASANASANASANational Aeronautics and Space Administration-Foto 71-HC-671 zeigt Dave und Jim beim Training, kurz bevor sie sich für eine letzte Anprobe in das LRVNASALRVLunar Roving Vehicle setzen, das auf dem Mond zum Einsatz kommt. Später wird das Fahrzeug in die Landefähre geladen.

    Scott: Dann waren wir auf dem Mond und hatten wieder ein Problem. Die Gurte passten immer noch nicht, obwohl dieses Mal keiner etwas dafür konnte. An der Stelle hatten wir einfach nicht damit gerechnet, dass der Druck in den Anzügen sich bei 1/6 g anders auswirkt als auf der Erde.

    Jones: Und in dem Gelände mussten Sie unbedingt angeschnallt sein.

    Scott: Absolut. Wahrscheinlich hätte man anders gar nicht fahren können. Keine Chance.

    Jones: Ging es dabei vielleicht weniger darum, dass man vom Sitz abhob, sondern mehr um eine stabile Position für den Arm und die Hand am Steuergriff?

    Scott: Man blieb nicht sitzen. Ohne den Gurt wurde man vom Sitz geschleudert und die Steuerung war nicht mehr zu kontrollieren. Man musste fest mit der Maschine verbunden sein, wie im Flugzeug, ansonsten hatte man keine Kontrolle. Die Sitzgurte waren unverzichtbar. Wir wussten das von Anfang an. Die Frage, ob wir mit oder ohne Gurte fahren, stellte sich nie. Jedem war klar, dass die Sitzgurte notwendig sind. Allerdings haben wir nicht erwartet, wie sehr sich die geringere Schwerkraft auf unsere Sitzposition auswirkte.

    Sie sind in ihren Checklisten auf CDR-9 bzw. LMP-9. Abgesehen von der ersten Zeile gibt es keinen Unterschied und das bleibt so bis zum Ende der Erkundungsfahrt, wenn beide zum LMNASALMLunar Module zurückkehren. Die betreffenden Seiten enthalten auch keine speziellen Aufgaben, sondern stattdessen allgemeine Anweisungen für die geologische Arbeit. Was an den einzelnen Stationen genau passiert, hängt im Wesentlichen von den lokalen Gegebenheiten ab. Zum ersten Mal sind die EVANASAEVAExtravehicular Activity-Pläne etwas flexibler gestaltet und lassen zu, dass Entscheidungen vor Ort getroffen werden können.

  243. Scott: Okay. Ich soll jetzt ein paar Anzeigen ablesen und mitteilen.

  244. Allen: Fang an, Jim.

  245. Irwin: Kann ich euch die Anzeigen durchsagen, Joe?

  246. Allen: Du kannst.

  247. Irwin: Okay. 250 · 000 … stehen alle auf null. Amperestunden: 090 (Pause) 092 · 80 · 85. (Pause) Die Temperaturen der vorderen Motoren sind am unteren Limit, die hinteren sind ebenfalls am unteren Limit.

  248. Die Zahlen stehen für folgende LRV-Anzeigen:

    1. Fahrzeugausrichtung 250
    2. Peilung zum LMNASALMLunar Module 000
    3. Fahrstrecke 0 km
    4. Entfernung zum LMNASALMLunar Module 0 km
    5. Amperestunden BAT-1NASABATBattery 90 (Restladung)
    6. Amperestunden BAT-2NASABATBattery 92 (Restladung)
    7. Temperatur BAT-1NASABATBattery 80 °F (26,7 °C)
    8. Temperatur BAT-2NASABATBattery 85 °F (29,4 °C)
  249. Allen: Verstanden, Jim. Danke.

  250. Irwin: Unterhalb der Skala.

  251. Scott: Die Disziplin gibt vor, dass man seine Funksprüche ordentlich abschließt. Wie sagen nicht Ende und Aus, aber instinktiv lässt man eigentlich keine Durchsage offen. Sie werden es bemerken, wenn wir alles durchgehen. Was nicht bestätigt wird, ist nicht angekommen. Offensichtlich nehmen sie es hier nicht so genau, ist vielleicht belanglos. Aber das ist die Funkdisziplin, die man beim Fliegen lernt.

    Scott: Obwohl, ich glaube, heutzutage lernt es jeder. Alle haben Funkgeräte. Sogar die Sicherheitsleute im Hotel. Hey, 10-4!

    Jones: Im Vergleich zu einigen anderen Missionen gibt es bei Apollo 15 kaum Überlappungen.

    Scott: Stimmt. Nicht viele. Eine der häufigeren Fragen lautet: War die Zeitverzögerung ein Problem für Sie? Die Antwort: Nein, das störte nicht. Ich glaube nicht, dass es ein Problem war, denn ich höre nur sehr wenige Unterbrechungen und Überlappungen.

    Jones: Das liegt zum Teil auch an Joe, der sehr diszipliniert ist.