Überarbeitete Niederschrift und Kommentare © Eric M. Jones
Redaktion und Edition Ken Glover
Übersetzung © Thomas Schwagmeier u. a.
Alle Rechte vorbehalten
Bildnachweise im Bilderverzeichnis
Filmnachweise im Filmverzeichnis
MP3‑Audiodateien: David Shaffer
Audiodatei (, MP3-Format, 0,7 MB) Beginnt bei .
Scott: Jim, pass beim Aussteigen auf, dass du nicht auf den Rücken fällst.
Irwin: Okay.
Die nach Osten fotografierten Bilder (zusammengesetztes Bild: Mike Constantine) aus Jims zweiter Panoramaserie bei Station 6 vermitteln gut, wie steil es am Berghang ist. Der Neigungswinkel des Fahrzeugs beträgt ca. 11 Grad. Laut Vorläufigem wissenschaftlichen Bericht zu Apollo 15 (Apollo 15 Preliminary Science Report, Seite 5-82) liegt Station 6 etwa 90 bis 100 Meter über dem Niveau des Mare-Geländes.
Scott: Ein interessantes Foto (AS15-85-11514 oder AS15-85-11515). Denn ich stehe natürlich aufrecht, parallel zur Wirkung der Schwerkraft, und im Hintergrund sieht man, wie schräg das Fahrzeug steht.
Scott: Hey, Jim. Jim! Halt.
Irwin: Ja. Ich warte.
Scott: Jetzt nicht rückwärts bewegen.
Irwin: Ja.
Scott: Der Hang ist sehr steil.
Scott: Wir hatten es am Berghang mit sehr nachgiebigem Untergrund zu tun, deshalb kamen wir nicht besonders gut vorwärts. Interessanterweise stellten wir fest, dass man auch beim Laufen eine Menge erfährt, selbst im Raumanzug. Auf der Erde ist es ganz selbstverständlich. Aber wegen der völlig neuen Umgebung auf dem Mond lernt man beim Laufen erst recht einiges über den Boden unter den Füßen. Das ist so naheliegend wie trivial, nicht wahr? Also, nicht wirklich trivial, denn sobald ich ausgestiegen bin, kann ich bereits etwas zur Bodenmechanik sagen. Dafür habe ich längst ein Gespür entwickelt, durch jeden Schritt, den ich in meinem Leben gelaufen bin.
Scott: Dein Gurt hat sich verfangen. Moment. (Pause) Einen Moment.
Irwin: Okay.
Scott: Halt kurz still. Wahrhaftig, Joe. Das ist ein beeindruckendes Fahrzeug! Ich kann dir sagen, wir sind hier einen steilen Hang hochgefahren, ohne auch nur im Geringsten etwas davon zu merken! Mit 10 Klicks ging es bergauf. Die Hangneigung ist …
Irwin: Das sind mindestens …
Scott: … Ah, vielleicht 8 Grad?
Irwin: … 8 bis 10 Grad.
Scott: 8 bis 10 Grad. Und wenn wir zurückblicken, sehen wir die ganze … Wir sehen das LMLMLunar Module glasklar, einfach unvorstellbar.
Irwin: Fantastisch.
Bei fotografiert Dave AS15-84-11324 mit dem 500mm-Teleobjektiv. Darauf ist das LMLMLunar Module von Station 6 aus zu sehen, im Hintergrund Krater Pluton, im Vordergrund Krater Dune. Bis zum Nordrand von Dune sind es 2 Kilometer, das LMLMLunar Module steht in 5 Kilometer Entfernung und die Felsbrocken am Nordrand von Pluton sind 8 Kilometer entfernt. Die Landefähre ist 7 Meter hoch. Das heißt, die größten Brocken in Krater Dune sind etwa 3 Meter groß und für die entsprechenden Brocken in Krater Pluton ergeben sich 10 Meter. Dave bezeichnet diese Aufnahme als sein Lieblingsfoto.
Scott: Mann, ich sage euch, dieses Fahrzeug ist phänomenal! (Pause) Sieh dir das an.
Irwin: Junge, Junge! Okay, ich fotografiere ein Panorama.
Scott: Und Joe, ihr bekommt gleich ein grandioses Bild, wenn die Fernsehübertragung läuft.
Allen: Ja, Sir. Wir warten schon.
Scott: Okay. Schalte jetzt auf FMFMFrequency Modulation/ TVTVTelevision. (für einige Sekunden Störgeräusche) (LCRU-Ansicht)
Allen: Okay, Dave. Eventuell müssen wir dich bitten, das Objektiv der Fernsehkamera zu säubern. Wir fragen gleich, wie es aussieht. (lange Pause)
Bei Apollo 16 und Apollo 17 wurde das Objektiv der Fernsehkamera bei jeder Station mit dem Pinsel gereinigt. Hier bittet Joe Allen erst gegen Ende des Aufenthalts darum ().
Allen: Und Rover, hört ihr Houston?
Scott: Ja, wir hören dich, Joe. Was wolltest du … Wir erwarten eure Anweisungen. Hört ihr uns gut?
Allen: Ja, Sir. Laut und deutlich. Wir warten auf das Fernsehbild.
Scott: Ja. Ich muss noch die Antenne (HGAHGAHigh-Gain Antenna) ausrichten. Das dauert hier sicher einen Moment. (Störgeräusche)
Allen: Verstanden. Seid nur schön vorsichtig.
Scott: Sicher. (Lachen) Ich weiß auch nicht, wieso … (hört Joe) Ja. Ich weiß auch nicht, wieso wir immer wieder an irgendeinem Abhang landen.
Auf AS15-85-11493, einem Bild aus Jims erster Panoramaserie bei Station 6, sieht man Dave beim Ausrichten der Hochgewinnantenne (HGAHGAHigh-Gain Antenna) am Fahrzeug.
Jones: Sie parkten für gewöhnlich so, dass Sie beim Ausrichten der Antenne vor dem Fahrzeug stehen konnten. Vermutlich ist es bei diesem Gefälle nicht leicht gewesen, die Erde ins Visier zu bekommen.
Scott: Dort war jede Bewegung sehr schwierig. Schon wegen des nachgiebigen Untergrunds, um nur eins zu nennen.
Nach der Ankunft bei Station 6 lag Daves Herzfrequenz zunächst in den unteren 80ern und stieg dann stetig auf etwas über 90 Schläge pro Minute. Jims Herzfrequenz lag anfangs bei 80 Schlägen pro Minute, ging schnell hoch auf 100 und erreichte gegen einen Spitzenwert von knapp 130 Schlägen, kurz bevor er nach seinem Aufstieg vom Krater am Fahrzeug ankam. (Aufnahmen der Fernsehübertragung ab .)
Irwin: Ich versuche gerade, hangaufwärts zu fotografieren, Dave. Doch es geht nicht. So hoch kann ich mit der Kamera nicht zielen.
Die Hasselblad‑Kamera ist an der RCURCURemote Control Unit vor der Brust montiert. Um bergauf zu fotografieren, müsste Jim sich sehr weit zurücklehnen und würde Gefahr laufen, hintenüberzufallen.
Allen: Tu dein Bestes, Jim. Kein Problem.
Das erste Panorama bei Station 6, aufgenommen von Jim (AS15-85-11481 bis AS15-85-11497). Die planimetrische Karte von Station 6 (Apollo 15 Preliminary Science Report, Abbildung 5-80) zeigt, dass Jim ca. 3 Meter westlich des Fahrzeugs stand, als er die Serie fotografierte. Er begann in Richtung Nordwesten, sodass auf AS15-85-11481 in der rechten oberen Ecke Höhe 305 zu sehen ist und unmittelbar darunter die Hadley‑Rille.
Auf AS15-85-11487 sieht man vorn die von Dave und Jim auf dem Weg zu Station 6 hinterlassenen Fahrzeugspuren und im Hintergrund einen Teil des nun im Sonnenlicht liegenden Westhangs von Mons Hadley. Die erkennbaren Linienstrukturen werden allgemein auf einen durch die herrschende Lichtsituation bedingten Effekt zurückgeführt. Wegen der tief stehenden Sonne werfen auch kleine Unebenheiten verhältnismäßig lange Schatten und erzeugen so diesen Eindruck.
AS15-85-11488 ist zentriert auf Mons Hadley.
AS15-85-11489 zeigt Mons Hadley und die nördlichen Swann-Berge
Bei AS15-85-11491 sieht man über die Sitze und den Steuergriff des Fahrzeugs hinweg in Richtung der Swann-Berge.
Bei AS15-85-11492 steht Dave auf seiner Seite neben dem Fahrzeug und greift vermutlich gerade nach dem Hebel für die Antennenausrichtung. Links an der Fotokamera hängt eine Packung kleiner Probenbeutel. Im Vordergrund klemmen Jims Streckenführungskarten im Kartenhalter, der am Stativ der LDACLDACLunar Surface Data Acquisition Camera befestigt ist.
Auf AS15-85-11493 sehen wir Dave beim Ausrichten der HGAHGAHigh-Gain Antenna. Die Fernsehkamera, rechts im Bild, zeigt noch nach unten.
AS15-85-11494 geht an der Fahrzeugfront vorbei Richtung Ostflanke von Mons Hadley Delta und ganz im Hintergrund erkennt man einen Teil von Silver Spur. Auffällig ist, wie flach die Fußabdrücke vor dem Fahrzeug sind. Ebenso bei AS15-85-11495.
Bei AS15-85-11496 wird klar, dass Jim einige Fotos vom Berghang ausgelassen hat. Er konnte sich nicht weit genug zurücklehnen, um den Gipfel von Hadley Delta ins Bild zu bekommen.
Scott: (zu Joe) Okay. Ihr müsstet jetzt ein (Fernseh-)Bild haben. Die Antenne (HGAHGAHigh-Gain Antenna) ist zumindest ausgerichtet.
Allen: Okay, Dave. Wir empfangen die Daten. Und wir arbeiten am Bild.
Scott: Okay. Müssen wir Staub … (hört Joe) Okay, müssen wir Staub vom Objektiv entfernen? (Pause)
Fernsehübertragung läuft.
Videodatei (, MPG-Format, 24,7 MB/RM-Format, 0,7 MB) Aufnahmen der Fernsehübertragung. Beginn bei .
Allen: Wartet noch mit der Objektivreinigung.
Irwin: (bemerkt die Kamerabewegung) Sie bewegen sie schon.
Scott: Okay. (antwortet Joe) Okay. Ich wollte es nur wissen, weil wir uns jetzt vom Fahrzeug entfernen.
Allen: Okay, in Ordnung. (Pause)
Irwin: Mensch, was für eine Aussicht, heh?
Scott: Nicht wahr?
Irwin: Meine Güte!
Scott: Spektakulär! (Pause)
Allen: Und was wir hier erst für ein Bild haben!
Scott: Hey, eigentlich gar keins, Joe. Denn die Kamera zeigt nach unten.
Allen: Stimmt. Wir bekommen eine Nahaufnahme vom Rad. (Dave und Jim lachen.) Und es qualmt noch.
Scott: Ah.
Irwin: Heh?
Scott: Okay, Jim. Dann sehen wir mal, was uns die (Apennin-)Front zu bieten hat.
Irwin: Bin dabei.
Scott: Okay. Lass uns weiter oben anfangen, sodass wir nachher bergab laufen können. Dort ist auch einer von diesen kleinen jungen Kratern.
Irwin: Ja.
Scott: Nehmen wir bei dem ein paar Proben. (Pause) Auf dem Kraterboden liegt Glas. (lange Pause)
Ed Fendell bewegt die Kamera aufwärts und beginnt anschließend einen Schwenk entgegen dem Uhrzeigersinn.
Irwin: (Dave lacht) Hätte nicht gedacht, dass wir auf dem Mond dieselben Probleme haben, das Gleichgewicht zu halten, wie bei unseren Feldexkursionen.
Scott: Ja, ich auch nicht!
Jones: Soviel ich weiß, trugen Sie normale Kleidung bei den Feldexkursionen, hatten allerdings einen Tornister auf dem Rücken. Waren diese PLSSPLSSPortable Life Support System-Attrappen schwer genug, um jemanden gelegentlich aus dem Gleichgewicht zu bringen? Ist es das, was Jim hier meint?
Scott: Ich bin mir nicht sicher. Diese Attrappen sind nicht so schwer gewesen, aber natürlich änderte sich der eigene Schwerpunkt. Darauf spielt er vermutlich an.
Irwin: Oh, Mann.
Scott: Netter kleiner Krater, nicht?
Irwin: In der Tat. (lange Pause)
Dave und Jim nehmen Proben bei einem kleinen Krater oberhalb des Fahrzeugs. Zunächst platzieren sie den Gnomon auf der Westseite neben dem Krater und beginnen die Dokumentation. Daves erste Aufnahme ist AS15-86-11609, ein Vorher-Bild quer zur Sonne aus Richtung Süden. Für das nächste Bild, AS15-86-11610, macht er einen Schritt nach rechts und dreht sich zum Schluss noch leicht nach rechts, um AS15-86-11611 zu fotografieren.
Gleichzeitig fotografiert Jim drei Vorher-Bilder mit der Sonne im Rücken. Bei seinem ersten Foto, AS15-85-11498, stimmt die Blende nicht. Nachdem er den Fehler bemerkt und die Kameraeinstellung korrigiert hat, entsteht AS15-85-11499. Darauf ist auch zu sehen, dass Dave sich nach vorn bewegt, um seine Greifzange in den Boden zu stecken (Ausschitt von AS15-85-11499). Das schafft er, bevor Jim für AS15-85-11500 auf den Auslöser drückt. Zwischen AS15-85-11499 und AS15-85-11500 geht Jim den üblichen Schritt nach rechts. Auf AS15-85-11500 hebt Dave den rechten Fuß. Möglicherweise macht er gerade seinen Schritt nach rechts, um AS15-86-11610 zu fotografieren, die zweite Aufnahme für sein Stereobildpaar quer zur Sonne.
Scott: Okay. Ich halte den Beutel für dich. Das Beste wird sein, du schaufelst von der Seite … aus der Mitte, wo das Glas liegt.
Die Fernsehkamera schwenkt vorbei an Dave und Jim, die südöstlich des Fahrzeugs etwas weiter oben am Berghang arbeiten. Sie sind allerdings nicht besonders gut zu sehen, denn die Bildqualität leidet erheblich unter dem beinah frontal einfallenden Sonnenlicht. Dave steht gleich oberhalb des Kraters und Jim etwa 5 Meter östlich davon, wo er vermutlich seine Fotos macht.
Videodatei (, MPG-Format, 19,6 MB/RM-Format, 0,6 MB) Aufnahmen der Fernsehübertragung. Beginn bei .
Scott: Oh, was für ein Blick! Wir haben uns ziemlich weit entfernt vom LMLMLunar Module. (lacht)
Irwin: Immerhin sehen wir es!
Scott: Ja.
Irwin: Das ist beruhigend. (Pause) Zu dem weißen Krater dort hinten, nordwestlich des LMLMLunar Module, haben wir noch nichts gesagt, oder?
Damit könnte Jim den sehr hellen Bereich meinen, der auf AS15-84-11323 zu sehen ist. Dave macht das Foto mit dem 500mm-Teleobjektiv zwischen und . Auf AS15-85-11483, einer Aufnahme des ersten Panoramas bei Station 6, sieht man diesen Bereich in Bildfeld D2.
Ed Fendell schwenkt die Fernsehkamera zurück und zoomt Dave und Jim heran. Dave läuft östlich um den Krater herum, während Jim weiter unten an der Nordseite steht und seine Schaufel in den Boden schiebt. Obwohl das Bild kaum Details erkennen lässt, ist Daves Greifzange rechts neben dem Gnomon gerade noch zu erahnen.
Scott: Nein, ich glaube nicht. Dabei ist er wirklich schneeweiß, nicht? Okay, ich halte den Beutel für dich, und seine Nummer ist 1︱6 …
Irwin: Okay, und wir wollen eine Probe vom Glas in der Kratermitte?
Scott: Ja. Zuerst aus der Mitte und nachher auch vom Rand. 1︱6︱3 (DBDBDocumented (Sample) Bag 163).
Allen: Notiert. 1︱6︱3.
Während Jim mit der Schaufel das Probenmaterial aufnimmt, hält Dave den Beutel so tief wie möglich, indem er das rechte Bein einknickt.
Audiodatei (, MP3-Format, 2,1 MB) Beginnt bei .
Irwin: Man sieht, wie alles Mögliche miteinander verschmolzen ist.
Scott: Ja. (Pause)
Irwin: Mehr?
Scott: Ja, noch eine Ladung.
Irwin: Hoffentlich bleibt alles zusammen.
Jim schaufelt eine zweite Ladung Probenmaterial aus der Kratermitte in den Beutel.
Scott: Ja. Die (Stelle) ist gut.
Irwin: Als ob die Fragmente zusammenkleben. Ziemlich komplexe Strukturen.
Scott: So. Das reicht. Okay. (lange Pause)
Dave verschließt nun den Probenbeutel, zieht einen weiteren aus der Packung, öffnet ihn und nimmt den ersten in die linke Hand. Dann hält er den zweiten Beutel wieder mit rechts, damit Jim die Probe vom Kraterrand einfüllen kann.
Scott: Der nächste (Beutel) kommt gleich.
Allen: Okay, Dave. Ist das (in deiner Hand) noch Beutel Nummer 1︱6︱3?
Scott: Ja. Der nächste ist 1︱6︱4. (zu Jim) Und jetzt etwas Material vom Rand. (Pause)
Jim schaufelt die erste Ladung Material vom Kraterrand in Probenbeutel 164.
Irwin: Etwas mehr?
Scott: Ja, mach den Beutel schön voll. (Pause) Okay, Joe. Das Material am Rand ist hellgrau und sehr, sehr feinkörnig. Äußerst feinkörnig. (zu Jim) Hier. Okay. Halte den mal, dann te ich den anderen.
Dave gibt Jim Probenbeutel 163 und verschließt Probenbeutel 164. In den Rand der Beutelöffnung sind schmale Metallstreifen eingeschweißt, die zunächst auseinandergebogen werden und so den Beutel offen halten. Zum Verschließen streckt man die Streifen, legt sie aneinander und rollt den Rand von oben mehrmals ein. Schließlich werden die Metallstreifen an den äußeren Fähnchen in entgegengesetzte Richtungen umgebogen, sodass eine Z-Form entsteht. Auf die Art kann sich die Wicklung nicht wieder aufrollen.
Irwin: Habt ihr ein gutes Bild, Joe?
Allen: Verstanden, Jim. Wir haben ein hervorragendes Bild. Im Augenblick versuchen wir, in die Sonne zu schauen, einigermaßen erfolglos. Aber die Fernsehkamera funktioniert einwandfrei.
Ed Fendell nimmt den Zoom etwas zurück.
Videodatei (, MPG-Format, 23,9 MB/RM-Format, 0,7 MB) Aufnahmen der Fernsehübertragung. Beginn bei .
Irwin: Ihr solltet in Richtung … Ihr solltet in Richtung Mons Hadley schauen. Dann seht ihr die Linienstrukturen.
Irwin: Verstanden. Machen wir. Vielen Dank für den Hinweis.
Scott: Upps. (Pause)
Dave ist etwas bergauf gelaufen und steht wieder südlich des Kraters. Dort fotografiert er AS15-86-11612 bis AS15-86-11615, seine Nachher-Bilder quer zur Sonne.
Ed Fendell beginnt einen Kameraschwenk im Uhrzeigersinn.
Scott: Okay, Jim. Holen wir uns ein paar Gesteinsproben. (Pause) Hier ist … Dort liegen drei in Reichweite. (Pause) Mit der Sonne im Rücken sieht man die Fragmente recht gut, nicht?
Irwin: Ja. (Pause)
Scott: Okay. Mal sehen. Ich wollte mich eigentlich nicht mit Kleinen begnügen, aber … (Pause) Direkt vor dir, Jim. Der Große.
Irwin: Okay.
Scott: Den heben wir auf. (lange Pause)
Sie befinden sich nun einige Meter westlich des ersten kleinen Kraters. Wieder fotografiert Dave seine Vorher-Bilder quer zur Sonne und von einer Position hangaufwärts bzw. Süden aus. AS15-86-11616 und AS15-86-11617 sind ein Stereobildpaar. AS15-86-11618 ist ein Foto zur Ortsbestimmung, in diesem Fall mit dem Fahrzeug im Vorder- sowie der Nord-Gruppe weit im Hintergrund. Den kleinen, jungen Krater in der rechten unteren Ecke des Fotos sieht man auch auf AS15-86-11617. Bei den vielen kleinen Brocken handelt es sich vermutlich um Regolithbrekzien, durch den Einschlag verdichtetes Lockermaterial, das mitunter auch als Instantgestein bezeichnet wird. Auf den zwei letzten Bildern dort, AS15-86-11619 und AS15-86-11620, sind die Hadley‑Rille und Höhe 305 zu sehen. Ungewöhnlich ist hier, dass Dave anscheinend keine Nachher-Aufnahme von der Stelle macht, wo der Stein lag.
Jims Vorher-Bilder mit der Sonne im Rücken sind AS15-85-11501 und AS15-85-11502. Zwischen den Aufnahmen bewegt er sich ein Stück nach hinten und nach rechts.
Allen: Okay, Jim. Du schaufelst noch Probenmaterial?
Irwin: Jetzt gerade heben wir einen Stein auf. (Pause)
Allen: Verstanden.
Scott: (Nicht zu verstehen, weil Joe spricht.)
Allen: Und wir gehen davon aus, dass ihr die charakteristischen Vertreter auswählt.
Irwin: Gib mir einen … (antwortet Joe) Ja. (Pause) Und die Nummer des Beutels ist 1︱88 (DBDBDocumented (Sample) Bag 188).
Allen: Verstanden, Jim. Notiere: 1︱88.
Die Fernsehkamera hat bei ihrem Schwenk im Uhrzeigersinn den Anschlag erreicht und man sieht rechts oben den westlichen Ausläufer von Mons Hadley. Anders als auf den Fotos, zum Beispiel AS15-85-11488 oder AS15-84-11320, sind im Fernsehbild keine Linienstrukturen zu erkennen.
Allen: Und sind euch dort unterschiedliche Gesteinsarten aufgefallen oder findet ihr im Wesentlichen dieselbe Art.
Scott: Okay, Joe. Dazu lässt sich erst etwas sagen, wenn wir sie in der Hand halten, weil man keinen Unterschied erkennt, solange sie auf dem Boden liegen. Die Steine sind vollkommen mit Staub bedeckt. Der Erste hier ist eine feinkörnige Brekzie, eine Mikrobrekzie. Anscheinend dritter Ordnung mit weißen Klasten. Die Grundmasse ist tiefschwarz und in einem Spalt an der Seite sehe ich Glas. Nicht unähnlich einigen der 14er (Proben von Apollo 14).
Allen: Verstanden.
Ed Fendell schwenkt die Fernsehkamera entgegen dem Uhrzeigersinn.
Videodatei (, MPG-Format, 25,1 MB/RM-Format, 0,7 MB) Aufnahmen der Fernsehübertragung. Beginn bei .
Irwin: Soll ich noch etwas Lockermaterial in den Beutel schütten?
Scott: Erst das andere Fragment gleich daneben, Jim. Moment, lass mich … Warte. Ich nehme es (mit der Greifzange). Okay, gut. (Pause) Joe, der Boden ist sehr pulverig hier.
Allen: Verstanden. Ist notiert, Dave.
Scott: Okay, der sieht genauso aus. Zur Übung (packen wir ihn trotzdem ein). (Pause)
Scott: Okay. Dasselbe. Ein Fragment vom gleichen Typ. Bröckelig. (Pause) Okay. Gib mir den Beutel und du nimmst mit der Schaufel ein wenig von dem Lockermaterial gleich neben den …
Irwin: Okay.
Scott: Wo die zwei lagen. (lange Pause)
Dave und Jim kommen ins Bild der Fernsehkamera. Sie befinden sich geradeaus oberhalb des Fahrzeugs. Zwar fällt seitlich immer noch direktes Sonnenlicht in das Objektiv, dennoch sind mehr Details zu erkennen.
Scott: Warte. Schaffst du es?
Jim steht zu weit unterhalb von Dave und kommt mit seiner Schaufel nicht über den Probenbeutel.
Irwin: Ich muss wieder etwas bergauf. (Pause) Das meiste ist drin, denke ich.
Nachdem beide ihre Positionen zueinander leicht verändert haben, konnte Jim das Lockermaterial in den Beutel schütten, welchen Dave nun verschließt.
Scott: Das reicht. Alles bestens. (Pause) Okay, 1︱8︱8 (DBDBDocumented (Sample) Bag 188), um es nochmals zu bestätigen.
Allen: Verstanden. (Pause)
Scott: Okay.
Irwin: Dave, siehst du den, der dort bergauf liegt, mit der flachen Seite?
Scott: Ja.
Irwin: Könnten wir den vielleicht als großes Exemplar mitnehmen? (Pause) Oder willst du warten, bis wir bei einem jungen Krater sind?
Dave läuft mit dem Gnomon in der Hand ein kleines Stück bergauf.
Ed Fendell setzt den Kameraschwenk entgegen dem Uhrzeigersinn fort.
Scott: Warten wir lieber, bis wir bei einem jungen Krater sind.
Irwin: Okay.
Scott: Vielleicht finden wir noch ein paar typische … Da unten ist einer, rechts von dir.
Kurz bevor Dave nicht mehr im Bild ist, dreht er sich nach rechts und läuft Richtung Westen.
Irwin: Ja. Sehe ich.
Scott: Lass uns hier eine Runde um das Fahrzeug drehen und nach unterschiedlichen Gesteinsarten suchen. (lange Pause) Fertig (mit den Fotos)?
Irwin: Ja.
Jim hat vermutlich eben seine Fotos gemacht, das Stereobildpaar AS15-85-11503/AS15-85-11504 mit der Sonne im Rücken und einem Schritt nach rechts zwischen den Aufnahmen. Bei AS15-85-11503 neigt sich der Gnomon sicher deshalb so weit nach links, weil er zum Zeitpunkt der Aufnahme noch pendelte. Anscheinend wurde er von Dave erst kurz vorher platziert. Man sieht auf dem Foto auch, wie Dave mit dem rechten Fuß etwas Staub wegschiebt, während er sich entfernt.
Dave fotografiert ein Stereobildpaar quer zur Sonne, AS15-86-11621 und AS15-86-11622. Gut zu sehen sind die tiefen Fußspuren, die er nach dem Absetzen des Gnomons hinterließ.
Die Fernsehkamera erreicht bei ihrem Schwenk entgegen dem Uhrzeigersinn den Anschlag. Im Bild sind rechts unten die Oberseite der Schalter- und Instrumentenkonsole, darüber die Harke und oben eine Greifzange.
Videodatei (, MPG-Format, 26,4 MB/RM-Format, 0,8 MB) Aufnahmen der Fernsehübertragung. Beginn bei .
Scott: Okay. Okay, das ist ein ziemlich großes Fragment mit gerundeten Kanten und es ist zu etwa 20 Prozent eingegraben. Ich bin unsicher, ob es überhaupt in einen Beutel passt! (Pause)
Irwin: Ich glaube, das wird nichts, Dave.
Es handelt sich um Probe 15298, eine Mikrobrekzie, Gewicht 1,7 Kilogramm. Dave lag mit seiner Schätzung, dass der Stein zu 20 Prozent eingegraben ist, offenbar weitgehend richtig. Das zeigt seine Nachher-Aufnahme AS15-86-11623.
Scott: Wie auch immer, jetzt haben wir es. Dann wollen wir mal sehen, was es ist. Aha! An der Unterseite … Sieht aus wie … (Pause) eine hellgraue Mikrobrekzie mit einigen millimetergroßen weißen Klasten, und das war es auch schon. An der Unterseite ist eine Verbruchglättung zu erkennen.
Zu einer Verbruchglättung kommt es, wenn sich Verwerfungsflächen gegenseitig abschleifen. Die dabei entstandene Gleitstriemung weist auf die Bewegungsrichtung hin.
Ed Fendell richtet die Fernsehkamera nach oben. So ist hinter dem Objektiv der 16mm-Filmkamera (LDACLDACLunar Surface Data Acquisition Camera) bei vollem Zoom der Fuß von Mons Hadley zu sehen. Dann schwenkt er die Kamera nach rechts, wieder in den Bereich, wo das einfallende Sonnenlicht die Bildqualität verschlechtert.
Scott: Und ich sehe Glasspritzer an einer Seite. Dann ist da noch ein kleiner … anscheinend orangefarbener Kristall enthalten. Ähnlich einem kleinen Stück Olivin. Es hat ganz klar eine rötlich-orange Färbung.
Allen: Okay. Großartig!
Jones: Ich dachte, Olivin ist grün.
Scott: Ist es. Definitiv Grün. Ich versuche, einen passenden Begriff zu finden. Ich sehe etwas Rötlich-Orangefarbenes und suche nach einer anschaulichen Beschreibung, die dem nahekommt. Es gibt kein irdisches Gestein mit (der Farbe) … Gut, ein paar Sedimentgesteine im Grand Canyon (sind rötlich-orange), aber hier (im Mondgestein) sieht man wirklich nicht viel Orange.
Wir suchen freigelegtes Material aus größerer Tiefe (im Bergmassiv). Olivin entsteht normalerweise in tiefen Schichten (unter Druck) und wir wollen welches finden. Im Training zeigte man uns jede Menge Olivin, Dunit und all die Sachen (Minerale, die sich bei hohem Druck bilden). Denn falls etwas Derartiges vorhanden ist, mussten wir es natürlich auch erkennen. Also waren wir von vornherein darauf aus und bereits mit der Einstellung unterwegs, dieses Gestein könnte es tatsächlich dort geben. Wenn dann Orange oder Grün zu sehen ist, hofft man unterschwellig, es handelt sich zumindest um etwas Ähnliches wie Olivin.
Und bei Gelegenheit können Sie zu Jack Schmitt sagen: Ja, Sie haben orangefarbenes Material gefunden, (allerdings erst nach Dave Scott, der bereits im Hadley‑Landegebiet darauf stieß).
Eine der wichtigsten Endeckungen bei Apollo 17 war die Stelle mit orangefarbenem Boden am Rand von Krater Shorty. Dieses Material ist ein klares Zeichen für sprudelnde Lavafontänen zu der Zeit, als die Mare-Lava sich ablagerte. Der hier von Dave entdeckte orangefarbene Kristall hat damit nichts zu tun, ist jedoch ein Hinweis auf gewisse mineralogische Gegebenheiten.
Scott: Schnell das (Nachher-)Bild, bevor ich reintrete. (Pause)
Die Nachher-Aufnahme quer zur Sonne ist AS15-86-11623. Der rötliche Schatten oberhalb des Gnomons stammt vom durchscheinenden Probenbeutel, den Jim bereithält.
Scott: Okay. Mal sehen, ob wir das in einen … Upps.
Irwin: Entschuldigung. Du willst es in einen Beutel stecken?
Scott: Ja. Das ist auf jeden Fall eine Brekzie anderer Art, Joe. In der feinkörnigen grauen Grundmasse sind nur diese hellgrauen millimetergroßen Klasten enthalten, und die Klasten machen vielleicht, nun, ich würde sagen, 10 Prozent des gesamten Fragments aus. Dieses Exemplar unterscheidet sich also. (zu Jim) Hier, ich kann ihn mit beiden Händen halten, wenn du es einpackst. Lass mich den Beutel halten.
Irwin: Hast du ihn?
Scott: Vielleicht bekommst du das Teil da rein. (Pause) Vorsicht, mein Helm. Pass auf mit deiner … Okay. Ich habe …
Irwin: Das klappt nicht, Dave.
Scott: Glaube ich auch. Ich hab es. Lass los, lass los. (lachend) Du ziehst mich den Berg runter. (Pause) Okay. Das (Fragment) kommt als Einzelstück in deinen Sammelbeutel (SCBSCBSample Collection Bag). Ich denke, ihr werdet es erkennen, Joe. (zu Jim) Tut mir leid um den Beutel. Ist mir aus der Hand gefallen. Ich lasse ihn liegen. (zu Joe) Es ist das Fragment mit der Verbruchglättung.
Allen: Verstanden, Dave.
Die Fernsehkamera wird von Ed Fendell in einen günstigen Winkel geschwenkt, in dem der schmale Schatten eines Antennenteils (HGAHGAHigh-Gain Antenna) auf die Objektivlinse fällt und sie partiell vor Sonnenlicht schützt, was die Bildqualität verbessert. Dadurch sind die Swann-Berge relativ gut zu sehen.
Scott: Die Jungs im Nebenraum geraten beim Betrachten der Fernsehbilder sicher völlig aus dem Häuschen.
Jones: Ed Fendell hat einen großen Krater an einem der kleineren Swann-Berge im Bild.
Scott: Ja. Es gibt so viel zu sehen und gleichzeitig hört man zu, wie wir unsere Beobachtungen kommentieren.
Scott: Okay, Jimbo. (Pause) Laufen wir noch etwas um das Fahrzeug herum, vielleicht finden wir ein weiteres interessantes Stück. (Pause) (zu Joe) Wie ihr wahrscheinlich im Fernsehbild sehen könnt, Joe, liegen hier nicht besonders viele Brocken. Der ganze Bereich ist … (Pause)
Videodatei (, MPG-Format, 26,2 MB/RM-Format, 0,8 MB) Aufnahmen der Fernsehübertragung. Beginn bei .
Allen: Verstanden, Dave. Das stimmt. Gute Beschreibung und …
Scott: (nicht zu verstehen) Hey, da ist einer!
Allen: … wir schicken euch sicher bald los, um einen jungen Krater zu suchen, bei dem für uns ein paar Fragmente an die Oberfläche befördert wurden.
Scott: (antwortet Joe) Okay. (wieder zu Jim) Jim, hier drüben bei diesem kleinen Krater liegt einer oben auf dem Rand. Möchtest du herkommen?
Irwin: Ja. Ich wollte mir den (heruntergefallenen) Probenbeutel zurückholen, aber ich gebe auf.
Scott: Ah, Beutel gibt es jede Menge. Keine Sorge. Davon haben wir mehr als genug.
Die Fernsehkamera dreht sich wieder im Uhrzeigersinn und kommt durch einen weiteren abgeschatteten Bereich, in dem die Swann-Berge zu erkennen sind.
Allen: Und Jim, konntest du bei deiner Panoramaserie …
Scott: Hier ist noch einer (nicht zu verstehen).
Allen: … den gesamten Bereich von 360 Grad erfassen?
Irwin: Oh, man sinkt hier … (hört Joe Allen) Ja.
Allen: Okay.
Irwin: Ja, ein Panorama habe ich. Wahrscheinlich fotografiere ich ein zweites, bevor wir hier aufbrechen, für den Stereoeffekt.
Wie auf der planimetrische Karte von Station 6 (Apollo 15 Preliminary Science Report, Abbildung 5-80) zu sehen ist, fotografierte Jim sein zweites Panorama 40 Meter westlich des ersten. Erwin D’Hoore verwendete AS15-85-11488 aus dem ersten Panorama und AS15-85-11511 aus dem zweiten Panorama für ein Rot-Blau-Anaglyphenbild. Die ausreichend große Distanz zwischen beiden Fotos sorgt für einen sehr guten Stereoeffekt in Richtung Mons Hadley nordnordöstlich von Station 6. Ein anderes Anaglyphenbild erzeugte D’Hoore mit zwei Aufnahmen des ersten Panoramas (AS15-85-11487 und AS15-85-11488), daher ist der Stereoeffekt weniger deutlich.
Allen: Sehr schön. Wir müssen Film verbrauchen.
Scott: Ah, das ist ein interessantes Stück, denke ich.
Irwin: Soweit ich sagen kann, sinken wir ungefähr 2 bis 3 Zoll (5 bis 7,6 cm) tief ein …
Allen: Verstanden.
Irwin: … in diesen Boden hier.
Scott: Jim, ich glaube, das Fragment ist einige Zentimeter vor seiner jetzigen Position aufgetroffen. Siehst du die Stelle? Diese kleine Stelle davor?
Irwin: Ja.
Scott: Meiner Meinung nach ist der Stein dort zuerst aufgetroffen.
Irwin: Ja. Überzeugt.
Scott: Und er … Das müssen wir uns genauer ansehen, wenn wir die (Vorher-)Bilder gemacht haben. Ich frage mich, woher er kam. Wenn er da aufgetroffen ist, dann muss er nach …
Irwin: Nach Westen.
Scott: Ja. Von Osten nach Westen, und etwa 1 Fuß (30 cm) vor seiner jetzigen Position hinterließ er einen leichten Abdruck im Boden. Er liegt frei auf der Oberfläche, ist ungefähr 4 Zoll (30 cm) groß und hat abgerundete Kanten. Wir heben ihn auf und sehen uns alles genau an. Womöglich gelingt mir sogar eine Nahaufnahme von der Stelle. Nun ja, wenn ich so tief runterkomme. (Pause)
Dave und Jim sind wieder im Bild der Fernsehkamera. Sie arbeiten westlich des Fahrzeugs und Dave will sich gerade vorlehnen, um die Nahaufnahmen zu machen. Dabei stützt er sich auf seine Greifzange, die ihm darüber hinaus auch als Maß für den Abstand beim Fotografieren dient.
Scott: Okay. Hast du deine (Vorher-)Bilder, Jim?
Irwin: Ja. (Pause)
Daves Vorher-Bilder quer zur Sonne sind AS15-86-11624 und AS15-86-11625. Er steht hangabwärts bzw. nördlich des Steins und macht einen Schritt nach links zwischen den Aufnahmen.
Auf beiden Fotos steht das Gnomonbein mit der Farbtafel mehr oder weniger nördlich des Gesteinsbrockens, den Dave und Jim gleich aufheben. Nachdem der Brocken von Osten (links) kommend mit sehr geringer Geschwindigkeit auftraf, prallte er noch einmal ganz leicht ab, flog etwas weiter nach Westen (rechts) und landete auf dem Kraterrand, um schließlich am inneren Wall hinunter ein kleines Stück in den Krater zu rollen. Ein Ausschnitt von AS15-86-11625 mit einigen Markierungen illustriert die Situation.
AS15-86-11626 und AS15-86-11627 sind besagte Nahaufnahmen des Abdrucks. Dave nimmt zwar seine Greifzange als Hilfsmittel für den richtigen Abstand, bekommt aber dennoch keine scharfen Bilder. Entweder ist die Kamera falsch eingestellt oder er findet keinen festen Halt auf dem nachgiebigen Untergrund, sodass die Aufnahme verwackelt.
Jims Vorher-Bilder mit der Sonne im Rücken sind AS15-85-11505 und AS15-85-11506. Bei AS15-85-11505 steht Dave hangabwärts. Am rechten Rand sieht man gerade noch die Greifzange und seine Hasselblad‑Kamera, an der die Packung mit Probenbeuteln hängt, sowie einen kleinen Teil des Helms. Vor AS15-85-11506 geht Jim etwas zurück. Dave betrachtet vermutlich die Spur, die der Stein auf dem Weg an seinen Platz hinterließ.
Der Gesteinsbrocken ist Probe 15299, laut Vorläufigem wissenschaftlichen Bericht zu Apollo 15 (Apollo 15 Preliminary Science Report, Seite 6-2) eine Brekzie mit glasiger Oberfläche, Gewicht 1,7 Kilogramm.
Scott: Ich hebe ihn jetzt auf. (ächzt) Dieses Zeug (der Boden) ist wirklich rutschig.
Während sich Dave mit links auf die Greifzange stützt und hangaufwärts nach vorn lehnt, versucht er mit rechts den Stein zu greifen. Er schafft es nicht und muss etwas strampeln, um wieder in den Stand zu kommen.
Scott: Falls nötig, bin ich auch mit der Hand nach unten, um Steine aufzuheben.
Jones: Aber hier lehnen Sie sich dem steilen Hang entgegen und haben es deshalb nicht so weit bis zum Boden. Das macht es leichter.
Scott: Unbedingt. Dafür stehe ich auf sehr rutschigem Untergrund.
Irwin: Ja. Lass mich das mit der Schaufel machen.
Scott: Guter Einfall.
Irwin: Ich versuche es. (Pause) Ich schleudere ihn hoch und du fängst ihn.
Scott: Mit Glück.
Der Gesteinsbrocken ist ungefähr doppelt so groß wie eine Faust. Jim nimmt ihn auf die Schaufel in der linken Hand, hebt ihn hoch und dreht sich nach rechts, wo Dave wartet. Dabei fällt der Stein herunter. Weil er so viel größer ist als die Schaufel, lässt sich der Brocken schwer balancieren.
Inzwischen hat Ed Fendell die zwei Astronauten herangezoomt.
Videodatei (, MOV-Format, 1 MB) Aufnahmen der Fernsehübertragung. Beginnt bei .
Irwin: (Der Stein fällt von der Schaufel.) Upps. (Pause) (Nimmt die Schaufel in die andere Hand.) Besser mit rechts.
Scott: Schön vorsichtig. (Pause)
Jim steht unterhalb (nördlich) des Steins mit Blickrichtung Osten, knickt sein rechtes Bein etwas ein und neigt sich seitwärts nach rechts, um so zu versuchen, das Exemplar auf die Schaufel zu bekommen. Das scheint schwierig zu sein. Der Stein selbst ist nicht zu sehen, weil er hinter einer kleinen Bodenwelle liegt. Dave kommt näher und stellt sich westlich daneben.
Scott: Okay. Lass mich … Ich hebe ihn mit der Greifzange auf.
Irwin: Hab ihn.
Jim hebt den Stein vertikal an, sehr behutsam und möglichst ohne seitliche Bewegung, damit der Brocken auf der kleinen Schaufel nicht noch einmal seinen schwachen Halt verliert.
Videodatei (, MPG-Format, 25 MB/RM-Format, 0,7 MB) Aufnahmen der Fernsehübertragung. Beginn bei .
Scott: Okay, gut. Gut. Okay, halte ihn genau da.
Dave steckt seine Greifzange in den Boden, sodass er die Hände frei hat.
Scott: Etwas höher.
Jim hebt den Stein einige Zentimeter höher und Dave greift mit beiden Händen zu.
Scott: Ich hab ihn. (Pause)
Die Fotokamera vor der Brust hindert Dave daran, die Probe mit zwei Händen gleichzeitig auf Helmhöhe zu bringen. Er hebt den Stein in der rechten Hand über die Kamera und greift ihn wieder sicher mit beiden Händen. Dann dreht sich Dave nach links, um nicht in die Sonne blicken zu müssen, während sein Untersuchungsobjekt beim Betrachten im Licht bleibt. Er kommt kurz aus dem Gleichgewicht, kann sich aber leicht wieder fangen.
Scott: (verliert das Gleichgewicht) Ah! (Pause, während er sich fängt) Er ist komplett (mit Staub) überzogen. Seine Oberfläche ist sehr rau, sehr schartig. Grundsätzlich hat er abgerundete Kanten, aber eine ziemlich zerklüftete, schroffe Oberfläche. Einige Flecken sind zu sehen, daher würde ich ihn vorläufig als Brekzie bezeichnen.
Während Dave den Stein untersucht, steckt Jim die Schaufel in den Boden und bereitet einen Probenbeutel vor.
Scott: Da passt er niemals rein. Ich lege ihn in deinen (Sammel-)Beutel (SCBSCBSample Collection Bag).
Irwin: Okay.
Scott: Außerdem denke ich, wir haben ihn ganz gut dokumentiert. Er liegt in Sammelbeutel Nummer 3 (SCB-3SCBSample Collection Bag), um euch die Suche später zu erleichtern.
Allen: Okay, Dave. Danke.
Dave wird hier nicht lauter, wenn er mit Joe spricht. So muss man als Zuhörer aus dem Kontext schließen, an wen er sich wendet.
Scott: Es gibt entweder Kleine oder Große (Steine in dem Bereich). (Pause)
Jetzt will Dave das Nachher-Bild von der Stelle fotografieren, wo die Gesteinsprobe lag, und läuft bergauf. Im Vorbeigehen nimmt er auch seine Greifzange wieder in die Hand.
Scott: Okay, ich habe das Bild.
AS15-86-11628 ist Daves Nachher-Bild zu Probe 15299.
Irwin: Dort westlich, Dave, ist ein Krater mit hoher Albedo, der …
Scott: Ja, lass uns nachher in die Richtung fahren, wenn wir hier aufbrechen.
Irwin: Okay.
Allen: Okay. Dave und Jim, wenn sich …
Scott: (Nicht zu verstehen, weil Joe spricht.) genau hier.
Allen: … eine günstige Gelegenheit ergibt, hätten wir ein paar Fragen an euch.
Dave kommt ein kurzes Stück in Richtung Fahrzeug den Hang hinunter, setzt den Gnomon ab und bringt sich in Position für die zwei Vorher-Bilder von der nächsten Gesteinsprobe.
Irwin: Während du Fragen stellst, fotografiere ich noch eine Panoramaserie.
Allen: Okay, Dave … (korrigiert sich) oder Jim. Sehr gut. …
Scott: Okay. Ich kümmere (nicht zu verstehen) Fragmente.
Allen: Und Dave, solange Jim fotografiert, hier die erste Frage. Kannst du uns sagen, in welcher Richtung und wie weit entfernt der große Felsbrocken liegt, den ihr beschrieben habt?
Jim ist von der Stelle, wo er gerade den Stein aufgehoben hat, nur ein paar Schritte nach Osten gelaufen. Nun sucht er einen Platz mit festem Untergrund, auf dem er beim Fotografieren der Panoramaserie sicher stehen kann. Im Vordergrund wendet sich Dave nach Westen und sieht zu dem Felsbrocken bei Station 6A.
Scott: Ja, Joe. Wir haben vor, nachher in diese Richtung zu fahren. Von hier aus liegt er genau im Westen und ist ungefähr, ah, 300 Meter oder so entfernt. Er befindet sich etwa auf gleicher Höhe mit uns, vielleicht geringfügig bergauf, aber wirklich nicht viel. Und auf dem Weg dorthin gibt es einen jungen Krater mit hoher Albedo, ein paar Meter im Durchmesser. Wenn möglich, sollten wir die zwei also mitnehmen (an beiden Stellen Halt machen).
Jim fotografiert seine Panoramaserie. Bevor die Bilder in Richtung Osten gemacht werden, können wir sehen, wie er am Kameraobjektiv eine andere Blende einstellt. Je nachdem, in welche Richtung relativ zur Sonne fotografiert wird und abhängig vom Objekt, muss die passende Blende und Belichtungszeit gewählt werden. Alle Kameraeinstellungen für den entsprechenden Filmtyp (HBWHBWHigh-Speed Black-and-White oder HCEXHCEXHigh-Speed Color Exterior) sind auf einem Schild zu lesen, das oben auf dem Filmmagazin haftet.
Das zweite Panorama bei Station 6, aufgenommen von Jim (AS15-85-11507 bis AS15-85-11522).
Bei AS15-85-11509 ist oben links die Nord-Gruppe im Bild. Direkt mittig unterhalb von Krater Pluton sieht man den typischen hellen Bereich, in dem der Triebwerksstrahl des LMLMLunar Module die obere Schicht der Mondoberfläche fortgeweht hat.
Auf AS15-85-11511 sind die Linienstrukturen am Westhang von Mons Hadley gut erkennbar. Der Krater in den Bildfeldern C4 bis E4 ist das nächste Ziel. Dave und Jim werden sich in Kürze dorthin auf den Weg machen.
AS15-85-11514 zeigt Dave hinter einem kleinen Krater, die rechte Hand am Griff mit dem Kameraauslöser und in der linken die Greifzange. Er fotografiert gleich AS15-86-11629 und macht anschließend einen Schritt nach rechts für AS15-86-11630. Man kann den seitwärts gehenden Staubfächer sehen, den er mit seinem linken Fuß in der Sekunde erzeugte, bevor er an der Stelle stehen blieb. Darüber hinaus vermittelt die Aufnahme eindrucksvoll, wie steil der Berghang ist.
Auf AS15-85-11515 und AS15-85-11516 sieht man gut, welchen Weg Dave und Jim nahmen, als sie sich zunächst in südöstlicher Richtung bergauf und dann in westlicher Richtung entlang des Hangs bewegten. Deutlich treten die Stellen hervor, an denen Proben genommen wurden. In diesem Zusammenhang ist auch die planimetrische Karte von Station 6 im Vorläufigen wissenschaftlichen Bericht zu Apollo 15 (Apollo 15 Preliminary Science Report, Abbildung 5-80) interessant.
AS15-85-11518 veranschaulicht Jims Problem, sich weit genug zurückzulehnen, um den oberen Teil von Hadley Delta ins Bild zu bekommen. Im Gegensatz zur ersten Panoramabildserie versucht er es zwar, schafft es allerdings nicht ganz.
Abschließend ein partielles Panorama, für das Mike Constantine die nach Osten fotografierten Bilder aus Jims zweiter Panoramaserie zusammengesetzt hat.
Allen: Okay. Ich habe verstanden, dass ihr westlich von euch einen jungen Krater mit hoher Albedo sehen könnt. Wenn ihr zurückblickt in Richtung … (Pause) Okay. In Ordnung. Alles verstanden. Danke. (Pause)
Dave steht nördlich des Gnomons und fotografiert seine Vorher-Bilder AS15-86-11629 und AS15-86-11630 quer zur Sonne. Laut Bailey & Ulrich (Apollo 15 Voice Transcript Pertaining to Geology) dokumentiert er hier drei Gesteinsproben:
Allen: Und, Dave, noch eine Frage. Wäre eine Bodenprobe mit der Harke in dem Bereich sinnvoll?
Irwin: (nicht zu verstehen) fertig (mit der Panoramabildserie).
Scott: Nein, Joe. Sicher nicht.
Allen: Okay. Verstehe.
Scott: Hier gibt es nichts. Wir würden …
Allen: Verstanden. Wir sparen uns das.
Scott: … nur Staub umschichten.
Als er ein paar Schritte bergauf macht, sinkt Dave an einer Stelle tief in den lockeren Boden ein. Jim läuft auf Dave zu und will den Gnomon hangaufwärts umgehen.
Videodatei (, MPG-Format, 25,2 MB/RM-Format, 0,7 MB) Aufnahmen der Fernsehübertragung. Beginn bei .
Irwin: Ich komme herum und fotografiere die (Vorher-)Bilder mit der Sonne im Rücken.
Scott: Lass mich das machen, meine Position ist günstiger. (Pause)
Daves Vorher-Bild mit der Sonne im Rücken ist AS15-86-11631.
Scott: Okay. Hältst du für mich einen Beutel breit?
Irwin: (Nicht zu hören, weil Joe Allen spricht.)
Allen: Dave, glaubst du, es könnte sich bei dem jungen Krater westlich von euch um Spur handeln? Aktuell gehen wir davon aus, dass ihr euch ungefähr in der Mitte zwischen den Kratern Window und Spur aufhaltet.
Scott: Nein, ich glaube nicht … Dafür ist er zu klein, Joe. Im Übrigen haben wir Spur entdeckt, als wir vorhin daran vorbeigefahren sind. Wir haben ihn gesehen.
Jim öffnet einen Probenbeutel. Dave hebt mit der Greifzange die erste Gesteinsprobe auf und nimmt sie zur näheren Betrachtung in die linke Hand.
Allen: Okay. Dem schließen wir uns vorbehaltlos an, Dave und Jim. Und wenn ihr diese Station dann verlasst, soll es nach Westen gehen. Mit anderen Worten, wir möchten, dass ihr Richtung Rille fahrt und insbesondere nach jungen Kratern Ausschau haltet.
Scott: Okay, Joe. (hat sich den Stein angesehen) Okay, noch eine kleine Mikrobrekzie. (Pause)
Dave hebt mit der Greifzange die zweite Gesteinsprobe auf.
Irwin: Die Nummer des Probenbeutels ist 1︱9︱0.
Scott: Okay. (Pause)
Dave läuft zu Jim und steckt den ersten Stein in den Probenbeutel. Anschließend nimmt er den zweiten aus der Zange, um einen Blick darauf zu werfen.
Scott: Mal sehen, was das jetzt für einer ist. (Pause) Mensch, sieh dir von dem Stück den Boden an, Jim!
Irwin: Ganz mit Glas bedeckt, nicht?
Scott: Ja der komplette … Der Boden dieses Fragments ist vollkommen mit Glas überzogen. Und es scheint ebenfalls eine Mikrobrekzie zu sein. Außerdem sehe ich bei keinem der Steine hier irgendwelche Grübchen. Es gibt ein paar Glas… Doch, ja, dieses Exemplar hat einige sehr kleine mit Glas gefüllte Grübchen. Meistens fehlen sie aber.
Nachdem er den Stein untersucht und Jim gezeigt hat, legt Dave ihn in den Probenbeutel.
Scott: Okay, (in Probenbeutel) 1︱9︱0.
Freiliegende Gesteinsoberflächen werden gelegentlich von Hochgeschwindigkeitspartikeln getroffen, wobei kleinste, mit einer Glasschicht ausgekleidete Krater entstehen. Zur Zeit von Apollo 17 bezeichnete man diese winzigen Krater als Zapp-Grübchen. Dave schreibt in einem Brief, dass der Ausdruck bereits nach Apollo 11 oder Apollo 12 eingeführt wurde. Auf dem Mond jedoch benutzten ihn die Astronauten von Apollo 17 das erste Mal.
Irwin: Soll ich noch etwas Lockermaterial in den Beutel füllen?
Allen: (antwortet Dave) Verstanden. 1︱9︱0.
Scott: (antwortet Jim) Nicht nötig, davon haben wir genug. Das hier ist nichts Besonderes. (Pause)
Dave bewegt sich seitwärts bergauf und fotografiert AS15-86-11632, das Nachher-Bild quer zur Sonne aus südlicher Richtung.
Scott: Okay, Joe. Das Bild mit der Sonne im Rücken habe ich … (korrigiert sich) Ich meine, das (Nachher-)Bild quer zur Sonne habe ich von der anderen Seite fotografiert, falls du es notieren willst. (zu Jim) Okay. Legst du das in meinen Beutel (SCB-5SCBSample Collection Bag)? …
Irwin: Ja.
Unterwegs zu Jim nimmt sich Dave den Gnomon.
Scott: … Dann laufen wir runter und untersuchen den kleinen Krater dort. Es gibt hier einen kleinen Krater, Joe, den ihr wahrscheinlich sehen könnt. Ungefähr auf 2:00 Uhr, ausgehend von der jetzigen Kameraposition. Und …
Irwin: Dave, ich habe Schwierigkeiten, da oben heranzukommen. (Pause)
Scott: Geschafft?
Irwin: Ich habe erst den Beutel (SCB-5SCBSample Collection Bag) offen.
Scott: Ehrlich?
Irwin: Du stehst höher als ich.
Scott: Na, ich kann runterkommen! (Dave bleib stehen) Okay?
Irwin: Ist drin.
Scott: Okay. (Pause)
Dave läuft behände hangabwärts zu dem eben erwähnten kleinen Krater
und verschwindet rechts aus dem Fernsehbild. Jim folgt ihm ein paar Sekunden später deutlich vorsichtiger. Der Krater unterhalb des Fahrzeugs hat einen Durchmesser von knapp 15 Metern.